68 Wettbewerb Neubau Rathausstraße 1 - Projektbericht Ausgangspunkt des Entwurfes ist die Aufnahme der stadtmorphologischen Gegebenheiten und die behutsame Integration in den Kontext der Josefstadt und des Rathauscarrées. Dabei werden bestehenden Straßenfluchten aufgenommen. Das zurückspringende Erdgeschoß, das dem umliegenden Straßenniveaus folgt, soll die Gehsteige als Aufenthaltszone aufwerten. Die räumliche Organisation der Bürogeschoße strebt eine flexible Nutzbarkeit an und schafft möglichst gleichwertige Flächen. Städtebauliche Lösung Das Gebäude integriert sich morphologisch in die Umgebung, indem es die Baufluchten aufnimmt. Die beiden Dachgeschoße springen bei einer Höhe von etwa 26m zurück und orientieren sich so an den umgebenden Traufenhöhen. Der oberste Abschluss des Gebäudes orientiert sich an der Dachlandschaft der Umgebung. Auf der nördlichen Seite springt das Gebäude hinter die Gebäudeflucht, um die Sicht auf den Stephansdom von der Josefstätterstraße zu bewahren, den Baumbestand erhalten und die gute Nutzbarkeit des Gehsteiges zu gewährleisten. Gebäudeorganisation Das Gebäude ist in drei wesentliche Abschnitte geteilt: das Einkaufszentrum, die Bürogeschoße und die beiden Dachgeschoße. Nach Außen spiegelt sich diese Strukturierung auch im Baukörper in einer Sockel-, Geschoß-, und Dachzone wider. Erdgeschoßzone und Einkaufszentrum Über mehrere Eingänge gelangt man in die zentrale Halle des Einkaufszentrums. Das poröse Erdgeschoß knüpft an die unterschiedlichen angrenzenden Straßenniveaus an und verbindet diese barrierefrei über eine "gekippte" Ebene. Die hohe Raumhöhe des Erdgeschoßes und große Glasflächen ermöglichen Durchblicke von der Auerspergstraße zur Rathausstraße. Das Einkaufszentrum ist in Form eines Splitlevels organisiert und erstreckt sich über drei Geschoße: EG, HG und UG -1, die über ein Atrium miteinander verbunden sind. Im untersten Geschoß ist ein Supermarkt vorgesehen. Das Einkaufszentrum mit seinen Atrien ist baulich getrennt vom restlichen Gebäude. Bürogeschoße Über die Rathausstraße gelangt man in die gemeinsame Büro-Lobby. Die Bürogeschoße verfügen über zwei eigene begrünte Atrien, die als Klimapuffer dienen. Die begehbare Decke über dem Erdgeschoß soll den Bürogeschoßen neben der Lobby im EG einen zusätzlichen allgemein nutzbaren Aufenthaltsbereich bieten. Die Bürogeschoße sind um zwei Atrien und einen Kern in der Mitte organisiert, der Lifte, Fluchtstiegenhäuser und Sanitärgruppen beinhaltet. Die Büroflächen sind entlang der Fassade in einem Ring angeordnet. So sind alle Flächen gleichmäßig belichtet und können aufgrund des Fassadenrasters auch vielfältig organisiert und eingerichtet werden. Eine flexible Gangzone wird über Atrien belichtet und eignet sich als Kommunikations- und Besprechungszone. Bis zu vier Büroeinheiten von etwa 250m² können getrennt von den Liften erschlossen werden. Dachgeschoße Die zwei Dachgeschoße springen hinter der Gebäudefront zurück und schaffen so Terrassen mit Ausblick. Das verschmälerte Regelgeschoß schafft auf zwei Seiten auch überdachte Dachterrassen. Die beiden Geschoße eigenen sich ebenfalls als Büroflächen, aber auch als Seminar- oder Konferenzzentrum.