Allgemeine Psychologie I Vorlesung 11 Prof. Dr. Björn Rasch, Cognitive Biopsychology and Methods University of Fribourg 1 Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 16.12.15 Allgemeine Psychologie I 2 Woche Datum Thema 1 FQ 20.2.13 Einführung, Verteilung derTermine 1 1.10.15 Einführung und Grundlagen 2 8.10.15 Wahrnehmung / Visuelle Wahrnehmung I 3 15.10.15 Psychophysik (Dr. Thomas Schreiner) 4 22.10.15 Visuelle Wahrnehmung II 5 29.10.15 Visuelle Wahrnehmung III 6 5.11.15 Auditive Wahrnehmung 7 12.11.15 Schmerz, Geruch, Geschmack 8 19.11.15 Aufmerksamkeit I 9 26.11.15 Aufmerksamkeit II - 3.12.15 10 10.12.15 Exekutive Kontrolle / Arbeitsgedächtnis I 11 17.12.15 Arbeitsgedächtnis II / Langzeitgedächtnis I Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 16.12.15 Beispielfragen 3 Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 16.12.15 Das Mehrspeichermodell Das Mehrspeichermodell } } 4 Atkinson & Shiffrin (1968) Allg. 1 Björn Rasch Unifr 16.12.15 Sensorische Gedächtnis Sensorisches Gedächtnis } } } Sehr kurze Speicherung, schneller Zerfall der Information Modalitätsspezifisch } } Bsp.: Nachweis des visuelles sensorischen Gedächtnis } 5 Visuelles vs. auditorisches sensorisches Gedächtnis Teilberichtsverfahren Allg. 1 Björn Rasch Unifr 16.12.15 Sensorische Gedächtnis Sensorisches Gedächtnis } } } Sehr kurze Speicherung, schneller Zerfall der Information Modalitätsspezifisch } } Bsp.: Nachweis des visuelles sensorischen Gedächtnis } 6 Visuelles vs. auditorisches sensorisches Gedächtnis Teilberichtsverfahren Allg. 1 Björn Rasch Unifr 16.12.15 Kurzzeitgedächtnis Kurzzeitgedächtnis (KZG) } } Information werden für wenige Sekunden aufrechterhalten } Abfrage der Information erfolgt gleich nach der Enkodierung ¨ } Aufmerksamkeit notwendig } Annahme von Atkinson und Shiffrin (1968): ¨ } Rehearsal Kapazität ist begrenzt } } Gedächtnisspanne von 7 ± 2 Informationseinheiten Messung der Gedächtnisspanne ¨ 7 Ohne Aufmerksamkeit keine Weiterleitung vom sensorischen Gedächtnis Inneres Wiederholen hält Information im KZG aufrecht } } Abfrage nach mehreren Minuten: Langzeitgedächtnis Digit Span Test Allg. 1 Björn Rasch Unifr 16.12.15 Kurzzeitgedächtnis Rehearsal } } } } Inneres Wiederholen Wichtig für Aufrechterhaltung von Informationen im KZG Experiment } Unterdrückung des inneren Rehearsals ¨ ¨ ¨ ¨ } } } Nach 6s nur noch 40-60% der Buchstaben erinnert Nach 15s sinkt Erinnerungsleistung unter 20% Hinweis für den automatischen Zerfall von Inhalten im KZG } } 9 Brown (1958) und Peterson (1959) Trigramm (z.B. KQN) merken Dann in Dreierschritte rückwärts zählen (z.B. 267 – 264 – 261 -258 usw.). Variation des Behaltensintervals (3 – 18 s) Durch Rehearsal aufgehalten Wenn Rehearsal nicht möglich -> Vergessen Allg. 1 Björn Rasch Unifr 16.12.15 Kurzzeitgedächtnis } Interferenz } Störende Einflüsse } } Z.B. andere Gedächtnisinhalte / Enkodierungsprozessen Proaktive Interferenz: } Vorher gelernte Information stört die Speicherung neuer Informationen ¨ ¨ ¨ ¨ } } Vergessen im KZG durch proaktive Interferenz Retroaktive Interferenz } Neue Information stören den Abruf bereits gespeicherter Informationen ¨ 10 Keppel & Underwood, 1962 Rehearsal unterdrücken stört nicht die Speicherung des 1.Trigramms 1.Trigramm auch nach 18s noch behalten Auch 2. und 3.Trigramm noch recht gut nach 15 s behalten Gilt häufig für Abruf aus dem LZG Allg. 1 Björn Rasch Unifr 16.12.15 Kurzzeitgedächtnis } Das TBRS-Modell } } Fokus: Verarbeitung und Speicherung im KZG } } Aufmerksamkeit ist eine begrenzte Ressource Speicherung von Inhalten nur möglich mit Aufmerksamkeit } } 11 Wichtige neue Annahme: Zeitabhängigkeit Annahme:Verarbeitung und Speicherung brauchen Aufmerksamkeit } } Time-based ressource model (Barrouillet & Camos, 2010) Gedächtnisspur zerfällt ohne Aufmerksamkeit (time-dependent decay) Gedächtnisspur kann aufgefrischt werden durch Aufmerksamkeit Allg. 1 Björn Rasch Unifr 16.12.15 Kurzzeitgedächtnis } Das TBRS-Modell } Doppelaufgabe } } } Vorhersage: } } } 12 Aufgabe 1: Buchstaben merken (Speicherung / Storage) Aufgabe 2: Zahlen vorlesen (Verarbeitung / Processing) Speicherungskapazität der Buchstaben abhängig von der Zeit und der Anzahl der zu Zahlen ab Cognitive load = Anzahl Zahlen/ pro Zeit Ergebnisse bestätigen Vorhersage http://www.tbrsmodel.com/index.php?page=model&id=2 Allg. 1 Björn Rasch Unifr 16.12.15 Arbeitsgedächtnis } Kurzzeitgedächtnis } } Annahme: KZG ist (nur) Übergangsstelle zum LZG Kritik: Zwischenspeicher ist nicht die einzige Funktion des KZG } } } Schnittstelle zwischen KZG und LZG „Arbeitsspeicher“ (Bsp.: Kopfrechnen) Arbeitsgedächtnis } Funktion } Informationen kurzfristig aufrechterhalten ¨ } } 13 Aus sensorischem Speicher und auch aus LZG Information modifizieren und aktualisieren Austausch ermöglichen Allg. 1 Björn Rasch Unifr 16.12.15 Arbeitsgedächtnis } Modell von Baddeley und Hitch (1974) } 14 Erweiterung von Baddeley (2000) Allg. 1 Björn Rasch Unifr 16.12.15 Arbeitsgedächtnis } Gedankenexperiment } } Der visuell räumliche Notizblock } } Aufrechterhaltung von sprachliche Informationen Die zentrale Exekutive } } Visuell-räumliche Vorstellungen Die phonologische Schleife } } Denken Sie an ihre Wohnung:Wie viele Fenster gibt es? Koordination der Prozesse Der episodische Puffer } 15 Übergang in das LZG Allg. 1 Björn Rasch Unifr 16.12.15 Arbeitsgedächtnis } Die phonologische Schleife } } } } Aufrechterhaltung von sprachlichen Informationen Ohne Rehearsal zerfällt die Information nach 1-2 Sekunden Akustische Informationen haben direkten Zugang } } Visuelle Informationen (z.B. Lesen) müssen erst in einen phonologischen Code umgewandelt werden Komponenten } } 16 Phonocological loop Passiver phonologischer Speicher zur unmittelbaren Sprachwahrnehmung akustischer Informationen Artikulatorischer Kontrollprozess, der visuellen Informationen Zugang zum phonologischen Speicher gewährt. Allg. 1 Björn Rasch Unifr 16.12.15 Arbeitsgedächtnis } Empirische Belege für die phonologische Schleife } } Phonologisch: Klang der Sprache / Sprachlaute Phonemähnlichkeitseffekt } Phonetisch ähnliche Worte schlechter kurzfristig behalten als unähnliche ¨ ¨ } Wortlängeneffekt } } Erinnerungsleistung abhängig von der Lesegeschwindigkeit der Wörter Irrelevanter Spracheffekt } Erinnerungsleistung an Wörter durch irrelevante Sprache gestört ¨ } Aber nicht durch andere Geräusche Artikulatorische Suppression } Unterdrückung der phonologischen Schleife durch Aussprechen ¨ ¨ 17 Bsp.: Wonne, Sonne, Tonne vs. gross, riesig, mächtig Semantische Ähnlichkeit wenig relevant, semantische Verwechslung eher im LZG Visuell dargebotene Wörter: Kein Wortlängeneffekt mehr, also keinen Eingang mehr in die Phonologische Schleife Gilt nicht für akustisch dargebotene Wörter Allg. 1 Björn Rasch Unifr 16.12.15 Arbeitsgedächtnis } Der visuell-räumliche Notizblock } } } Mentale Aufrechterhaltung von visuell-räumlichen Informationen Visuell-räumliche Repräsentation der Inhalte } } Kein sprachlicher Code Inhalte können räumlich verändert werden } } 18 Visual-spatial scetchpad Reaktionszeit abhängig von der Grösse der räumlichen Veränderung Bsp.: Drehung von räumlichen Figuren ist vom Drehwinkel abhängig Allg. 1 Björn Rasch Unifr 16.12.15 Arbeitsgedächtnis } Mental Rotation Test (Shepard & Metzler, 1971) 19 Allg. 1 Björn Rasch Unifr 16.12.15 Arbeitsgedächtnis } Modalitätsspezifische Interferenz } } Sprache stört sprachliche Aufgabe / Verarbeitung Visuell-räumliche Informationen stören visuell-räumliche Vorstellung } } } Gegenseitig nur geringe Störung Hinweis für Existenz von phonological loop vs. Visual-spatial scetchpad Doppelaufgabe } } Aufgabe 1: Räumliches Material merken vs. Sprachliches Material Aufgabe 2: visuell-motorische Tracking Aufgabe ¨ } Beispiele aus dem Alltag } Autofahren (visuell-räumlich) und Radio hören (sprachlich) ¨ 20 Ergebnis:Trackingaufgabe stört das Merken von räumlichen Material, aber nicht von sprachlichem Material Aber: Gegenseitige Störung über Aufmerksamkeitsverschiebung möglich Allg. 1 Björn Rasch Unifr 16.12.15 Arbeitsgedächtnis } Zentrale Exekutive } } Kontrolliert Subsysteme Weist die begrenzten Ressourcen den Subsystemen zu } } } Erklärt modalitätsunabhängige Interferenz } } Beispiel: Autofahren und Telefonieren Funktionen siehe Abschnitt „Exekutive Kontrolle“ } } } } 21 Bei Routinehandlungen wird die zentrale Exekutive nicht benötigt Nur bei anspruchsvollen / neuen (nichtalltäglichen) Prozessen notwendig Wechsel der Aufmerksamkeit zwischen Aufgaben (task shifting) Planung von Aufgaben zur Zielerreichung (planning) Selektive Aufmerksamkeit und Inhibition von aufgabenirrelevanten Informationen und Reaktionen (Inhibition) Aktualisierung und Überwachung des Arbeitsgedächtnisses (Updating) Allg. 1 Björn Rasch Unifr 16.12.15 Arbeitsgedächtnis } Testbeispiele } Aufrechterhaltung } } Digit span Beispiel in Affen: ¨ } Aufrechterhaltung und UpDating } } } } } 22 http://www.youtube.com/watch?v=qyJomdyjyvM Der N-Back Test 0-Back: Drücken wenn ein X kommt 1-Back: Drücken, wenn ein Buchstabe mit dem vorherigen identisch ist 2-Back: Drücken, wenn ein Buchstaben mit dem vor-vorherigen identisch ist 3-Back:... Allg. 1 Björn Rasch Unifr 16.12.15 N-Back Test } Start 23 Allg. 1 Björn Rasch Unifr 16.12.15 N-Back Test } Stop } 36 Go back Allg. 1 Björn Rasch Unifr 16.12.15 Take Home Messages } Exekutive Kontrolle } Umfasst u.a. planning, task shifiting, inhibition und updating } Durch-/Ausführung der exekutiven Kontrolle: lateraler PFC (BA 9/46) Konfliktdetektion: medialer PFC / ACC (BA 32/24) } } Fähigkeit zur Selbstkontrolle ist eine begrenzte Ressource } } Prozess der Gedächtnisbildung } } Ego-Depletion, Muskel-Metapher Enkodierung, Speicherung,Abruf Gedächtnissysteme (Mehrspeichermodell) } Sensorischen Kurzzeitgedächtnis, Kurzzeitgedächtnis, Langzeitgedächtnis } Kurzzeitgedächtnis und Gedächtnisspanne } Arbeitsgedächtnis } Erweiterung des Konzepts des Kurzzeitgedächtnisses } Modell von Baddely und Hitch (1974) } 37 Phonological loop visual-spatial sketchpad, central executive and episodic buffer Allg. 1 Björn Rasch Unifr 16.12.15 Langzeitgedächtnis 38 Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 16.12.15 Gedächtnis } Gedächtnis als Prozess } } 39 3 Phasen der Gedächtnisbildung Enkodierung – Speicherung - Abruf Allg. 1 Björn Rasch Unifr 16.12.15 Das Mehrspeichermodell } Das Mehrspeichermodell } 40 Atkinson & Shiffrin (1968) Allg. 1 Björn Rasch Unifr 16.12.15 Sind KZG und LZG verschieden? } Serielle Positionskurve } Worte vorlesen (alle 3 Sekunden 1 Wort) } 41 Danach Abfrage aller Worte Allg. 1 Björn Rasch Unifr 16.12.15 Sind KZG und LZG verschieden? } Primacy-Effekt } Items, die am Anfang der Liste standen, werden sehr gut erinnert } } Recency-Effekt } Items, die am Ende der Liste standen, werden sehr gut erinnert. } } } Z.B. in dreier Schritten rückwärts zählen Recency-Effekt verschwindet, Primacy Effekt bleibt Beschleunigung der Präsentationsrate } } Annahme: letzte Items sind noch im KZG Disktraktoraufgaben } } Annahme: erste Items sind bereits in das LZG überführt Primacy Effekt verschwindet, Recency Effekt bleibt Doppelte Dissoziation } } 42 Methode um zu zeigen, dass zwei Prozesse verschieden sind Da Primacy und Recency Effekte unterschiedlich moduliert werden, unterliegen ihnen verschiedene Prozesse => KZG und LZG sind verschieden! Allg. 1 Björn Rasch Unifr 16.12.15 Historische Einführung } Hermann Ebbinghaus } «Vater» der experimentellen Gedächtnisforschung } } Gesamtzeithypothese } } Erforscht sich selbst; Material: sinnlose Silben lernen Je häufiger Silben wiederholt werden, desto besser ist das Gedächtnis nach 24 h Vergessenskurve Hermann Ebbinghaus 1850 - 1909 Ebbinghaus, 1885 43 Björn Rasch 16.12.15 Gedächtnisexperimente } } Gedächtnisexperimente } Was beeinflusst den Lernerfolg? } Problem der Standardisierung Mnemometer } } Gedächtnismessgeräte von griech. μνήμη mnémē, „Gedächtnis; Erinnerung“ http://vlp.mpiwg-berlin.mpg.de http://www3.uakron.edu Langzeitgedächtnis } } Ergebnisse von Ebbinghaus haben generell bis heute Bestand Kritik: } Gedächtnisleistung ist stark von Vorwissen abhängig } } Sinnlose Silben kein typisches Lernmaterial „Schematheorie“ (Bartlett, 1932) } } Vorhandene Wissensschemata erleichtern das Enkodieren von neuen Informationen Informationen können in vorhandenes Wissen integriert werden ¨ } Spacing } Verteiltes Lernen besser als massives Lernen ¨ } Zeitabstände / Pausen wichtig für die langfristige Enkodierung Optimaler Abstand zwischen Wiederholungen abhängig vom Behaltensintervall ¨ ¨ 45 Bsp.: Leichteres Nacherzählen von Geschichten aus eigenem vs. fremden Kulturkreis Abstand zwischen Wiederholung ca. 10-20% vom Behaltensintervall Bsp.: Behalten für 10 Wochen,Wiederholung ideal nach 1-2 Wochen Allg. 1 Björn Rasch Unifr 16.12.15 Experiment } Linker Hörsaal } Erster und letzter Buchstabe in alphabetischer Reihenfolge oder nicht? } } } Ball: ja Tor: nein Rechter Hörsaal } Bild zu dem Wort vorstellen } } Bild von einem Ball Bild von einem Tor Experiment } Wörter Aufschreiben Enkodierungsprozesse } Levels of Processing Theorie } } Speicherung im LZG abhängig von der Tiefe der Verarbeitung } } Craig & Tulving (1975) Je tiefer die Verarbeitung, desto besser die Erinnerung Beispiele } Oberflächliche Verarbeitung: Ist das Wort gross geschrieben? HUND ¨ } } } Phonetische Verarbeitung: Reimt sich das Wort auf Tonne? Sonne Semantisch: Passt das Wort Gras in den folgenden Satz: Die Kuh kaute genüsslich das saftige .... Ergebnisse: } Oberfläche Verarbeitung: nur 20% von 60 Worten erinnert } Phonetische Verarbeitung: nur 35% erinnert Semantische Verarbeitung: nur 65 % erinnert } 68 Oder: Wie viele Vokale hat das Wort Hund? Allg. 1 Björn Rasch Unifr 16.12.15 Enkodierungsprozesse } Transferadäquate Verarbeitung } Je ähnlicher die Prozesse bei Enkodierung- und Abrufsituation, desto besser die Gedächtnisleistung } Phonetische Verarbeitung besser wenn Abfragetest nach Reimen fragt ¨ } Tipp: So Lernen, wie es die Abrufsituation erfordert ¨ } Versuch:Wortpaare gelesen vs. Zweites Wort selbst generiert } Erinnerung an selbst generierte Wörter besser als passive gelesene } „Schliessendes Lernen“ gut für LZG Organisation des Lernmaterials } Versuch:Wortpaare zufällig vorgegeben vs. Nach Kategorien geordnet } } } Bsp.: Multiple Choice Klausur vs.Verständnisfragen Generierungseffekt } } Gab es Wörter, die sich auf Tonne gereimt haben? Bsp. für Kategorien: Kleidung, Mineralien, Transportmittel etc. Erinnerungsleistung 2-3 mal besser für organisiertes Lernmaterial Mnemotechniken } 69 Gedächtnisstrategien: Geschichte ausdenken, Objekte räumlich platzieren etc. Allg. 1 Björn Rasch Unifr 16.12.15 Experimente } Bitte eine zusammenhängende Geschichte zu den Wörtern ausdenken Experiment } Bitte Wörter aufschreiben 91 Allg. 1 Björn Rasch Unifr 16.12.15 Langzeitgedächtnis } Der Einfluss von Lernen und Abruf } Studie von Karpicke und Roediger ¨ } Lernen von 40 Englisch – Swahili Wortpaaren } } Gewusste abfragen Alle 40 Lernen ST STn Gewusste Lernen SnT SnTn 4 x 1 Lerndurchgang (Study, S) + 1 Abfragedurchgang (Test, T) ¨ Abfrage der Lernleistung nach 1 Woche 4 experimentelle Gruppen: ¨ ¨ ¨ ¨ 92 2008, Science Alle 40 abfragen ST: alle 40 Wortpaare werden in jedem Study-Durchgang gezeigt, alle 40 Wortpaare werden in jedem Testdurchgang abgefragt SnT: In jedem Study-Durchgang werden nur die nicht gewussten Wortpaare gezeigt, alle 40 Wortpaare werden in jedem Testdurchgang getestet STn: alle 40 Wortpaare werden in jedem Study Durchgang gezeigt, nur die nicht gewussten Wortpaare werden getestet SnTn: IN jedem Study Durchgang werden nur die nicht gewussten Wortpaare gezeigt, in jedem Testdurchgang nur die nicht gewussten getestet Allg. 1 Björn Rasch Unifr 16.12.15 Langzeitgedächtnis } Einfluss von Lernen und Abfrage Karpicke und Roediger, 2008 93 Allg. 1 Björn Rasch Unifr 16.12.15 Langzeitgedächtnis Lernkurve } Abfrage nach 1 Woche Einfluss von Lernen und Abfrage } Aktives Abfragen aller Wortpaar bei Wiederholungen für LZG essentiell !!!! } } Übung des Abrufs entscheidend für das Langzeitgedächtnis (passives) Wiederholen aller Wörter nicht notwendig ¨ } 94 Wiederholte (passive) Enkodierung der nicht gewussten Wortpaare ausreichend Alleiniges aktives Abfragen der nicht gewussten Wörter reicht nichts aus !!! } Typische „Karteikartenmethoden“ mit zurücklegen nicht empfehlenswert Allg. 1 Björn Rasch Unifr 16.12.15 Langzeitgedächtnis } Hypermnesie } Multipler Abruf verbessert das Gedächtnis } Ohne weiteres Enkodieren von den nicht gewussten Items Take-Home Messages } } Arbeitsgedächtnis } Erweiterung des Konzepts des Kurzzeitgedächtnisses } Modell von Baddely und Hitch (1974) } Phonological loop, visual-spatial sketchpad, central executive and episodic buffer } Artikulatorische Suppression, Mental rotation task, N-Back Task Langzeitgedächtnis } } Vergessenskurve (Ebbinghaus): Je länger das Behaltensintervall, um so mehr vergessen Enkodierungsprozesse } Schematheorie: Güte der Enkodierung von Vorwissen / Integrationsmöglichkeit abhängig } Levels of processing Ansatz: Tiefe der Enkodierung beeinflusst LZG ¨ } 96 Transferadäquate Verarbeitung, Generierungseffekt, Organisation Bei Wiederholung: Aktives Abrufen aller (!) Items entscheidend für langfristiges Speicherung Allg. 1 Björn Rasch Unifr 16.12.15 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit 97 Allg. Psychologie Björn Rasch Uni FR 16.12.15