Rahmenplan Bahnhofstraße

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Stand: 30.11.2016 - Vorabzug
Stadt Burgkunstadt
Stadt Burgkunstadt - Rahmenplan Bahnhofstraße
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Dipl. Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner
Stand 30.11.2016
Inhaltsverzeichnis
Stadt Burgkunstadt - Rahmenplan Bahnhofstraße
Texte
0
Einführung
1.
Sichtung und Auswertung der erarbeiteten Untersuchungen (ISEK) sowie der
örtlichen Gegebenheiten
1.1
1.2
1.3
1.4
1.5
Siedlungsstruktur und historische Entwicklung
Qualitäten und Potentiale
Nutzungskonflikte und Mängel
Ziele und Maßnahmen aus dem ISEK
Abgrenzung Sanierungsgebiet
2.
Gesamtkonzept Bahnhofstraße
Entwurfsbeschreibung und Maßnahmenkonzept für die Umsetzung
2.1
2.2
Räumliche und funktionale Leitziele
Vernetzung / Erschließung
Fuß- und Radwege, MIV , ÖPNV
Räumliche Organisation / Nutzungsschwerpunkte
Umgang mit dem Bestand und Leitbauten / Strukturdaten Neubau
Tabelle, Maßnahmenliste – Übersicht
2.3
2.4
2.5
Anhang
- Chronologie Beteiligung
- Protokoll Bürgerinformation am 19.07.2016
Impressum
Pläne
- Rahmenplan Ziele und Maßnahmen 1:1000
- Rahmenplan Bahnhofstraße, übergeordnete Strukturdaten 1:1000
- Rahmenplan Bahnhofstraße, ÖPNV Busverkehr, Istzustand Juni 2016, 1:1500
- Vertiefungsbereich, Ausschnitt 1:500, Aussagen zu gestalterischen Leitlinien
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0. Einführung
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2015 hat der Stadtrat der Stadt Burgkunstadt ein Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept
(ISEK) beschlossen. Inhalt dieses Konzeptes ist es, Lösungsvorschläge für bestehende
städtebauliche Missstände (z.B. Leerstände, Bevölkerungsrückgang) interdisziplinär zu entwickeln
und diese mit einem attraktiven Gesamtbild zur weiteren Entwicklung Burgkunstadts zu verbinden.
Der Gebietsumgriff des ISEK umfasst neben der Altstadt und dem Schulberg auch den Bereich um
die innere und äußere Bahnhofstraße bis zum Bahnhofsplatz.
Das ISEK gilt mit seinen Analysen, Inhalten, Zielen und Maßnahmen als Grundlage für die weitere
städtebauliche Entwicklung Burgkunstadts.
Um die Ziele und Maßnahmen des ISEK in einem förmlich festgesetzten Sanierungsgebiet
umsetzen zu können, wurden die Inhalte in Vorbereitenden Untersuchungen (VU) übertragen.
Aufgrund der zeitlichen und inhaltlichen Nähe, Überschneidungen der Themen sowie Aktualität der
Erhebungen wurden aus dem ISEK Inhalte abgeleitet, überarbeitet und in die VU übernommen.
Die zwei Sanierungsgebiete umfassen den Bereich der Altstadt (hier wurde eine bestehende VU
von 2003 fortgeschrieben) und den Bereich um die Bahnhofstraße.
Der Beschluss der Sanierungsgebiete erfolgte am 13.09.2016.
Auf dieser Grundlage beginnt die Stadt Burgkunstadt nun mit der Umsetzung der entsprechenden
Maßnahmen. Eine dieser Maßnahmen ist die Aufwertung der Stadtstraße Bahnhofstraße als
wichtigste Verbindungsstraße zwischen Bahnhof, Unterer und Oberer Stadt.
Deshalb wird in fachlicher Abstimmung mit der Regierung von Oberfranken ein Rahmenplan für
den Bereich der inneren und äußeren Bahnhofstraße sowie deren Umfeld und den Burgweg als
Verbindung zur Oberen Stadt erstellt.
Die Stadt Burgkunstadt beabsichtigt, die Maßnahmen im vorgenannten Planungsbereich auf der
Grundlage dieses Rahmenplans umzusetzen. Als erstes Vorhaben wird bereits die städtebauliche
Aufwertung des Baur-Parkplatz durchgeführt und in den Rahmenplan integriert.
Die planerische Aufgabe umfasst einen städtebaulichen Entwurf für die für die städtebaulichen
Strukturen sowie die Gestaltung der öffentlichen und öffentlich wirksamen privaten Freiräume und
ergänzender Hochbauten.
Der Verbesserung der Barrierefreiheit I Barrierearmut im öffentlichen Raum und der Inklusion von
Menschen mit Beeinträchtigung wird dabei in besonderem Maße Rechnung getragen.
Die klassische Teilung in eine Obere und eine Untere Stadt ist bis heute in Burgkunstadt gut
ablesbar und ein in dieser Klarheit selten gewordenes Stadtbild. Diese identitätsstiftende Qualität
muss gut gepflegt und durch zukünftige Maßnahmen geschärft werden. Neben der Kulmbacher
Straße in Ost-West-Richtung bildet der Bereich um die Bahnhofstraße als Verbindung zwischen
der Stadt im Norden und dem Bahnhof im Süden den wichtigsten Bereich der Unteren Stadt.
Im Gegensatz zur weithin sichtbaren Silhouette der Stadt ist die Stadteinfahrt nach Burgkunstadt
unklar. Da die zentrale Zufahrt über die Bahnhofstraße keine stadträumliche Führung erkennen
lässt, fehlt die Orientierung. Für die im ländlichen Raum zwangsläufig stärker auf den motorisierten
Individualverkehr ausgerichtete Bevölkerung bedeutet dies, oft an Burgkunstadt vorbeizufahren.
Eine einladende Gestaltung der Stadteinfahrt Bahnhofstraße trägt auch zur Belebung der
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Innenstadt bei.
Als Schulstadt mit Realschule und Gymnasium sowie großer Standort des Sozialwerks RegensWagner in der Oberen Stadt hat Burgkunstadt eine wichtige und zentrale Funktion in der Region.
Dazu kommt der national bekannte und erfolgreiche Internet-Versandhändler Baur, der wesentlich
zu einem großen Angebot an Arbeitsplätzen beiträgt.
Insbesondere für diese Einrichtungen ist der Bahnhof vor der Stadt von großer Bedeutung.
Deshalb ist es ein wichtiges Ziel der Stadtentwicklung diesen in seiner Funktion zu erhalten. Leider
ist er momentan in vernachlässigtem Zustand, Serviceangebote fehlen und die Wegeverbindung
über die Bahnhofstraße in die Untere und weiter über den Burgweg in die Obere Stadt sind
unattraktiv. Hier gilt es durch gestalterische und funktionale Verbesserungen die Attraktivität des
Bahnanschlusses zu verbessern und ihn darüber auch zu sichern.
Charakteristisch für die Struktur und Funktion des Rahmenplans Bahnhofstraße ist das Thema der
Stadteingänge, das sich von der Kreuzung am Plan mit dem Stadteingang Kulmbacher Straße
über die Kreuzung an der Bundesstraße mit dem Stadteingang Bahnhofstraße und die Kreuzung
mit der Bahnlinie mit dem Stadteingang Bahnhof durchzieht.
Heute sind die drei Stadteingänge in ihrer gestalterischen, räumlichen und funktionalen Bedeutung
stark gestört und bilden städtebauliche Missstände, wie die Bahnhofstraße selbst.
Städtebauliches Ziel des Rahmenplans ist die Aufwertung dieser drei Orte als Stadteingänge durch
Sanierung und Neuordnung und die Entwicklung der Bahnhofstraße als lebendige Stadt- und
Hauptstraße Burgkunstadts.
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1. Sichtung und Auswertung der erarbeiteten Untersuchungen (ISEK) sowie der örtlichen Gegebenheiten
1.1 Siedlungsstruktur und historische Entwicklung
- Zusammenfassung ISEK
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Burgkunstadt liegt im oberen Maintal im Regierungsbezirk Oberfranken, in der Region Oberfranken
West, und ist mit rund 7.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt des Landkreises Lichtenfels.
Das Stadtgebiet Burgkunstadts grenzt im Osten an den Landkreis Kulmbach und im Norden an
den Landkreis Kronach. Kronach im Norden, Kulmbach im Osten und Lichtenfels im Westen sind
jeweils ca. 12-15 km entfernt. Die größeren Orte Bayreuth im Südosten und Coburg im
Nordwesten sind ca. 35 km entfernt, nach Bamberg im Südwesten sind es ca. 50 km.
Die historische Kernstadt gliedert sich in den Bereich der Oberen Stadt auf dem ehemaligen
Burgberg und der südlich unterhalb des Hügels liegenden Unteren Stadt am Verlauf der
Fernstraße von Lichtenfels nach Kulmbach.
Die Fernstraße im oberen Maintal führte in ihrem historischen Verlauf durch die Untere Stadt
Burgkunstadts, die heutige Kulmbacher Straße. Heute führt sie als Bundesstraße 289 südlich an
der Kernstadt vorbei und bildet eine Barriere zu den weiter südlichen Gewerbegebieten, dem
Bereich um den Bahnhof und dem Main. Der Straßenverlauf zum Bahnhof zwischen der
historischen Altstadt und der Bundesstraße wird heute als innere Bahnhofstraße bezeichnet, der
Abschnitt jenseits der Bundesstraße bis zum Bahnhof als äußere Bahnhofstraße.
Im Zuge des Baus der Eisenbahnlinie von Bamberg nach Hof wird Burgkunstadt 1846 an das Netz
angebunden, was den ersten Schritt auf dem Weg zur Industrialisierung einleitet.
Die Streckenführung der Bahnlinie liegt zunächst deutlich außerhalb des Stadtgefüges. Das
Bahnhofsgebäude wird entsprechend auf der „grünen Wiese“ errichtet.
Das Gebäude ist wie die meisten Bahnhöfe der Ludwig-Nord-Süd Bahn mit ähnlichen
Gestaltungsmerkmalen versehen und hat auch die typische Sandsteinfassade. Der Entwurf geht
auf Gottfried von Neureuther, einen Schüler von Friedrich Gärtner, im Auftrag der Bayerischen
Eisenbahn-Commission zurück. Das Gebäude wurde mehrfach verändert und steht heute unter
Denkmalschutz. Schräg gegenüber des Stationsgebäudes befindet sich das neobarocke Gebäude
des ehemaligen Postamtes als weiteres Einzeldenkmal im Bahnhofsumfeld.
Im Jahre 1888 begann in Burgkunstadt die industrielle Schuhproduktion durch den jüdischen
Bürger Joseph Weiermann. Dies markiert den Wandel zum Industriestandort. In der Folge
entwickelt sich Burgkunstadt zum wichtigsten Standort der bayerischen Schuhproduktion.
Produktionsgebäude, Lagergebäude und Unternehmervillen werden ab der zweiten Hälfte des 19.
Jahrhunderts im Verlauf der Bahnhofstraße errichtet. Der Bereich befindet sich heute südlich der
Bundesstraße in der äußeren Bahnhofstraße.
Aus dieser Industrie ist 1925 zunächst als erstes Schuhversandhaus auch die Firma Baur-Versand
hervorgegangen, die bis heute noch einen Unternehmenssitz in Burgkunstadt hat und als BaurGruppe im Zusammenschluss mit der Otto-Group national und international agiert. Im Bereich der
inneren Bahnhofstraße errichtete der Baur-Versand in den 1960er Jahren seine Hauptverwaltung
mit einem Hochhaus und weiteren umfangreichen Gebäudekomplexen.
In der Zeit des Wirtschaftswunders erlebt die industrielle Schuhproduktion einen Aufschwung, in
den Blütezeiten der 1960er Jahre sind hier bis zu 2.300 Mitarbeiter beschäftigt.
Die letzte Schuhfabrik stellte insbesondere aufgrund mangelnder Konkurrenzfähigkeit gegen
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Billigprodukte aus Asien 1990 ihre Produktion ein. Das Deutsche Schustermuseum am Marktplatz
in der Oberen Stadt erinnert noch heute an die rund 100jährige Tradition der Burgkunstadter
Schuhindustrie.
Sowohl die historischen Schuhfabriken an der äußeren Bahnhofstraße als auch die
Verwaltungsgebäude der Fa. Baur an der inneren Bahnhofstraße haben einen Funktionsverlust
erfahren und werden heute für andere Zwecke genutzt oder stehen leer. Teilweise dienen sie
Zwischennutzungen und Dienstleistungen oder als Lagergebäude.
Neben Handwerksbetrieben und mittelständischen Unternehmen, hauptsächlich im Bereich
Maschinenbau, ist die Fa. Baur nach wie vor das wichtigste Wirtschaftsunternehmen in
Burgkunstadt. Durch Umstrukturierungen innerhalb der Fa. Baur in den vergangenen Jahrzehnten
war die Hauptverwaltung verlegt und die Gebäude im Areal an der inneren Bahnhofstraße teilweise
zwischen-, unter- oder ungenutzt. Derzeit sind konkrete Planungsprozesse angelaufen den
Bereich neu zu ordnen. Die Freiflächen werden neu strukturiert, die Gebäude sollen saniert,
ergänzt oder abgerissen und der Bereich künftig wieder stärker in den Betriebsablauf integriert
werden.
Im östlichen Rückbereich der inneren Bahnhofstraße finden sich die Flächen eines
Bauunternehmens, die teilweise brach liegen oder als Lagerflächen untergenutzt sind. Im direkten
Anschluss liegt das Gebäude eines ehemaligen Verbrauchermarktes mit zugehörigen Parkplatz,
der heute durch einen „Sonderposten-Baumarkt“ nachgenutzt wird und eine stadtstrukturelle
Störung darstellt.
Im südlichen Anschluss an die Bundesstraße folgen bis zum ca. 1km entfernten Main die
Mainauen. Diese sind teilweise Überschwemmungsgebiet. Hier verläuft auch die Bahnlinie
Bamberg - Hof parallel zum Fluss.
In jüngster Vergangenheit wurden in den Mainauen südlich der Kernstadt großflächige
Gewerbegebiete erschlossen. Die Mainaue ist in diesem Bereich als Landschaftsraum nicht mehr
erlebbar.
Burgkunstadt und der Stadtteil Mainroth sind jeweils mit einem eigenen Bahnhof an die
Bahnstrecke Lichtenfels – Hof / Bayreuth gut angeschlossen. In Lichtenfels besteht derzeit noch
die Möglichkeit, auf einen ICE der Strecke München-Berlin umzusteigen. 2017 soll der Bahnhof in
Lichtenfels seinen Status als Systemhalt im Fernverkehr der Deutschen Bahn jedoch verlieren.
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Burgkunstadt in der Uraufnahme von 1851:
Bahnlinie und Bahnhof sind gerade gebaut und befinden sich weit außerhalb der Stadt in Richtung Main. Die
Bahnhofstraße ist weitgehend unbebaut und als Allee dargestellt. Die Schuhfabriken an der Bahnhofsstraße, der
Lichtenfelser Straße und am Pentzer Tor sind kurz vor Einsetzen des industriellen Zeitalters noch nicht vorhanden.
© Bayerische Vermessungsverwaltung
Quellen:
- Broschüre: „Herzlich Willkommen in Burgkunstadt“, Stadt Burgkunstadt zusammen mit mediaprint infoverlag gmbh,
8.Auflage 2012
- Internetauftritt der Stadt Burgkunstadt, http://www.burgkunstadt.de
- Wikipedia; http://de.wikipedia.org/wiki/Burgkunstadt
- Prospekt: Deutsches Schustermuseum, Stadt Burgkunstadt
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1.2 Qualitäten und Potentiale
- Zusammenfassung ISEK
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Stadtstruktur und Gebäudequalität
In der Bahnhofstraße befindet sich zwischen Bundesstraße und Bahnhofsvorplatz ein qualitätvolles
Ensemble aus historischen Fabrikgebäuden und Unternehmervillen der stadtgeschichtlich
prägenden Schuhindustrie. Hier steht neben bereits erfolgreich umgenutzten Gebäuden noch ein
großes Potential an qualitätvollen, auch größer zusammenhängenden Flächen für die weitere
gewerbliche Entwicklung zur Verfügung.
Im inneren Abschnitt der Bahnhofsstraße liegt in den Rückbereichen ein großes Potential an
Flächen die derzeit wenig oder ungenutzt sind. Aufgrund der Innenstadtnähe, barrierefreier Lage in
der Ebene und guter Anbindung an den ÖPNV bieten sich diese Flächen insbesondere für den
Wohnungsbau mit Sonderwohnformen an.
Öffentlicher Raum und Freiflächen
Besondere Bedeutung kommt auch den Wegeverbindungen zwischen Unterer und Oberer Stadt
zu, insbesondere dem Burgweg mit seinen reizvollen Blicken über das Maintal als wichtige
Verbindungen zwischen Bahnhof und Marktplatz. Hier besteht das Potential die Verbindung durch
Barrierefreiheit und Schaffung attraktiver Straßenräume und Plätze deutlich aufzuwerten.
Hinsichtlich des Barrierefreien Ausbaus sind bereits erste Planungsschritte erfolgt und Fördermittel
aus dem Kommunalinvestitionsprogramm zur Förderung von Investitionen finanzschwacher
Kommunen in Bayern (KInvFR) bewilligt worden.
Aufwertungspotential liegt in der Bahnhofstraße insbesondere in der Strukturierung des
Straßenprofils und in der Aufwertung des Bahnhofsvorplatzes. Im inneren Bereich sollte der Raum
der Bahnhofstraße als Stadteingang und Visitenkarte Burgkunstadts herausgearbeitet und
gestaltet werden. Dies gilt auch für die Aufwertung des Baur-Großparkplatzes die bereits
angegangen wurde.
Handel, Dienstleistung und Gastronomie
Als Standort für Gewerbe und Dienstleistung hat die Bahnhofstraße Entwicklungspotential. Dies
insbesondere im Zusammenhang mit einer Ausweitung der erfolgreich entwickelten Wochenmärkte
am alten Postweg, einer Aufwertung der historischen Schuhfabriken sowie einer Aktivierung des
Bahnhofsumfeldes und Verbesserung und Aufwertung der Gehwege und Seitenräume.
Wegeverbindungen und Verkehr
Eine besondere Qualität stellt das Fußwegenetz von und um die Obere Stadt dar. Hier lassen sich
insbesondere im Bereich Burgweg und Lend unterschiedlichste Wegevarianten mit
Aussichtspunkten und Orten zum Verweilen verbinden.
In der Bahnhofstraße besteht das Potential die Straßengestaltung hinsichtlich einer Aufwertung der
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Verbindungen für den Langsamverkehr und einer Anbindung des Bahnverkehrs an die Innenstadt
aufzuwerten. Dies insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Bahnverbindungen Burgkunstadts
bereits heute sehr attraktiv und für die Bildungs- und Sozialeinrichtungen sowie die
Gewerbebetriebe sehr wichtig sind.
Auch der Bezug zum Main mit seinem Rad-Fernwanderweg, Kanu-Flusswanderern sowie dem
Mainwanderweg bei Altenkunstadt kann über die Verbindung der Bahnhofstraße an die Untere und
Obere Stadt besser angeschlossen und aufgewertet werden.
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1.3 Nutzungskonflikte und Mängel
- Zusammenfassung ISEK
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Gebäudezustand und Nutzung
Die Qualität des Gebäudezustands ist in Burgkunstadt dort am besten wo, auch sonst wenig
Nutzungskonflikte und Mängel auftreten und ist umgekehrt dort auffällig schlecht, wo auch andere
Probleme konzentriert auftreten.
Eine Konzentration von Gebäuden mit hohem Sanierungsbedarf findet sich in der Bahnhofstraße.
Hier sind insbesondere Gebäude der Baur-Gruppe betroffen, die durch Umstrukturierungen des
Unternehmens derzeit noch un- und untergenutzt sind. Im Abschnitt südlich der Bundesstraße
haben historische, ortsbildprägende Fabrikgebäude hohen Sanierungsbedarf.
Außerdem sind direkt am Bahnhofsvorplatz neben dem ehemaligen Stationsgebäude weitere
Gebäude mit Bahnbezug in einen schlechten Gebäudezustand.
Im westlichen Rückraum der inneren Bahnhofstraße, südlich der Lichtenfelser Straße am
Mühlbach stehen die Gebäude der ehemaligen Gick-Brauerei seit 2006 leer und sind durch ihre
schlechte bauliche Substanz eine Störung im bereits offenen Landschaftsraum und festgesetzten
Überschwemmungsgebiet außerhalb des Stadtgefüges.
Im östlichen Rückraum der Bahnhofstraße weisen die Betriebsgebäude eines Bauunternehmens
am Alten Postweg hohen Sanierungsbedarf auf und sind weitgehend untergenutzt.
Öffentlicher Raum / Freiflächen
In der Bahnhofstraße ist der Straßenraum unattraktiv und es fehlen Begrünung und Orte zum
Verweilen. Im inneren Abschnitt zwischen Bundesstraße und der Kreuzung am Plan ist der
Straßenraum, der hier die Stadtzufahrt bildet, durch Baulücken und Rücksprünge zerklüftet; eine
wünschenswerte Raumkante ist nicht ausgebildet.
Die Missstände hinsichtlich Leerständen und Sanierungsbedarf gibt es auch auf dem BaurStammareal. Hier sind derzeit jedoch bauliche Umstrukturierungen und Aufwertungen in Planung.
Der Baur-Großparkplatz markiert bisher in unattraktiver Weise den Stadteingang Bahnhofstraße,
eine Aufwertung erfolgt derzeit .
Im Seitenraum der Bahnhofstraße weist der Straßenraum und Parkplatz am Postweg, der zu
regelmäßigen Märkten genutzt wird, gestalterische Defizite auf.
Der Bereich am Bahnhofsvorplatz ist unattraktiv und funktional mangelhaft. Es fehlen überdachte
Wartemöglichkeiten, Sanitäranlagen, zeitgemäße Fahrradabstellanlagen und weitere
Serviceangebote. Eine attraktive und barrierefreie Gestaltung des Umfelds ist erforderlich.
Verkehr / Wegebeziehungen
Das attraktive und vielfältige Fußwegenetz zwischen Oberer und Unterer Stadt (in Fortsetzung
zum Bahnhof) ist teilweise, vor allem im Bereich der wichtigen Wegeverbindung Burgweg in
baulich schlechtem Zustand, partiell ungesichert und an einigen Stellen nicht barrierefrei.
Die ringartige Erschließung der Wohngebiete Burgkunstadts über die Straßenzüge um die Obere
Stadt sind verkehrlich belastet und es wird häufig mit unangepasster Geschwindigkeit gefahren (Im
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Bereich Plan / Rangengasse fahren ca. 2.000 Kfz/Tag (Zahl von 2010). Zudem gibt es hier
zahlreiche Engstellen und Querungsprobleme für den Langsamverkehr.
Die Seitenräume der Bahnhofstraße in Richtung Am Sternshof sind durch größere Parkplätze für
Anwohner und Kunden der nahen Kulmbacher Straße gekennzeichnet. Diese beeinflussen das
Erscheinungsbild des öffentlichen Raums negativ. Dabei sind Parkplätze am Festplatz oder am
Alten Postweg meist untergenutzt und verwaist. Eine Fußwegeverbindung am Mühlbach entlang
der südlichen Innenstadt im rückwärtigen Bereich der Lichtenfelser und Kulmbacher Straße (die
Bahnhofstraße querend) wäre hier möglich, ist jedoch unterbrochen.
Die Kreuzung Plan / Kulmbacher Straße / Bahnhofstraße / Lichtenfelser Straße ist eine
unübersichtliche Kreuzung ohne eindeutige Regelung für den MIV und für Fußgänger gefährlich zu
queren. Im weiter anschließenden Bereich am Plan bestehen auch Probleme bei der Querung für
Fußgänger durch hohes Verkehrsaufkommen.
Die Bahnhofstraße ist als Haupteingangsachse Burgkunstadts unattraktiv und hauptsächlich für
den MIV ausgelegt. Eine attraktive Radwegeanbindung an den Bahnhof und den MainRadwanderweg fehlt. Auch für Fußgänger ist die Wegeverbindung unattraktiv. Am Bahnhof fehlen
zeitgemäße Abstellmöglichkeiten für Fahr- und Krafträder. Für Bahnreisende fehlen
Serviceangebote mit Aufenthaltsbereichen, Sanitäranlagen oder der Möglichkeit Reisebedarf zu
erwerben.
Im Busverkehr gibt es Defizite im Angebot, insbesondere am späten Nachmittag und Abend. Die
wichtige Verbindung nach Weismain könnte bei besserer Taktung für viele Einpendler mit dem
PKW eine umweltfreundlichen Alternative im ÖPNV bieten. Die vorhandenen Bushaltestellen in
Burgkunstadt sind nicht barrierefrei.
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1.4 Ziele und Maßnahmen aus dem ISEK
Stadt Burgkunstadt - Rahmenplan Bahnhofstraße
Aus der städtebaulichen Analyse und Bewertung Burgkunstadts leiten sich im ISEK
folgende übergeordnete Ziele ab, die auch im Bezug auf die Bahnhofstraße gültig sind:
- Attraktivitätssteigerung Obere und Untere Stadt
- Entwicklung innerstädtischer Angebote für das Wohnen
- Aufwertung Bahnhofstraße als Stadteingang
- Stärkung der Fußwegeverbindungen
- Stärkung privater Investitionen
- Sicherung der prägenden Grünräume
Übersicht der wichtigsten Handlungsfelder aus dem ISEK; dabei gibt es Überschneidungen und Berührungen,
insbesondere zwischen Bahnhofstraße, Am Mühlbach, Kulmbacher Straße, der Oberen Stadt und den
Wegeverbindungen
In der räumlichen Betrachtung verbinden sich die Ziele des ISEK mit sechs Handlungsfeldern,
wobei es zwischen den Handlungsfeldern Überschneidungen und Berührungen gibt.
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Zusammenfassung Ziele und Maßnahmen des ISEK im Bereich Bahnhofstraße
Der Bahnhofstraße kommt als Stadteingang und Verbindung zwischen Innenstadt und Bahnhof
eine wichtige Doppelfunktion zu. Hier steht die funktionale und gestalterische Aufwertung als
Wegeverbindung für Schüler, Regens-Wagner-Angehörige und Arbeitnehmer, aber auch für
Touristen und zur Freizeitnutzung im Vordergrund.
Für die Entwicklung der Potentialflächen an der inneren Bahnhofstraße ist die Zusammenarbeit mit
dem größten Grundstückseigentümer, der Baur-Stiftung und dem Baur-Versand von großer
Bedeutung. Durch die bereits vorbereiteten Aufwertungsmaßnahmen des Baur-Versandes und die
Entwicklungspotentiale im Rückbereich zum Alten Postweg wird die Bahnhofstraße einen
mittelfristigen Bedeutungsgewinn erfahren, der zu ihrer gestalterischen Aufwertung als Stadtstraße
genutzt werden sollte.
Maßnahmenliste aus dem ISEK bezüglich des Handlungsfeldes Bahnhofstraße
In die Maßnahmenliste wurden überwiegend Maßnahmen aufgenommen, die nicht nur ein
übergeordnetes Ziel erfüllen, sondern in ihren positiven Auswirkungen mehreren Zielen folgen.
Die dafür eingesetzten Haushaltsmittel haben dadurch einen höheren Wirkungsgrad.
++ dringend/kurzfristig; ++ dringend; + wichtig/mittelfristig; o wünschenswert/langfristig
(Nummerierung abweichend zum ISEK aus VU Bahnhofstraße übernommen)
Nr
Maßnahmen VU Bahnhofstraße
Priorität
Bereich Bahnhofstraße
1.1
Rahmenplan zur Aufwertung Stadteingang und Straßenraum
Bahnhofstraße, bauliche und gestalterische Maßnahmen
In
Ausführung
1.2
Bauliche Sanierung der Fußwegeverbindungen und Gassen,
insbesondere Burgweg
++
1.3
Lückenschluss Fußwegeverbindung Weihersbach
+
1.4
Neugestaltung Baur-Großparkplatz an der Stadteinfahrt
In
Ausführung
1.5
Verbindung Langsamverkehr Innenstadt - Bahnhof: Radweg anlegen und ++
die Gehwege verbreitern und attraktiv gestalten
1.6
Insbesondere im inneren Bereich der Bahnhofstraße: Herausarbeiten und ++
Aufwerten der Eingangssituation zur Innenstadt; Begrünung des
Straßenraums; Fassung der fehlenden Raumkante am Baur-Areal mit
Gestaltung des Vorplatzes - siehe 1.8. Gestaltung des
Kreuzungsbereichs mit der neuen Fußwegeverbindung in West-OstRichtung (Grünraum, Verkehrssicherheit)
1.7
Sanierung der Gebäude mit hohem und sehr hohen Sanierungsbedarf Beseitigung von Leerständen – insbesondere Bahnhof und
Bahnhofsvorplatz
++
1.8
Umstrukturierung Neubebauung und Durchgrünung Bereich Hochhaus
und Nebengebäude Baur
++
1.9
Umstrukturierung Neubebauung und Durchgrünung Bereich
+
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Seite 13
Nr
Maßnahmen VU Bahnhofstraße
Priorität
Bahnhofstraße 1 - 9
1.10
Umstrukturierung Neubebauung und Durchgrünung Bereich
Sonderpreisbaumarkt
+
1.11
Aufwertung Straßenraum Alter Postweg und öffentlicher Parkplatz an der +
Raiffeisenbank
1.12
Aufwertung Straßenraum Schwarzer Graben
+
1.13
Bauleitplanung / Bebauung / Strukturierung der Brachfläche am Bahnhof
(Flurstück 862)
+
1.15
Rückbau Leerstand Gick-Brauerei
+
1.16
Neuorganisation und Durchgrünung Bereich Parkplätze am Sternhof /
Bahnhofstraße
o
2. Wegeverbindungen
2.1
Bauliche Sanierung der Fußwegeverbindungen und Gassen,
insbesondere Burgweg (siehe auch 1.2)
++
in Planung
2.2
Entlastung Kulmbacher Straße vom MIV – doppeltes Ringsystem mit
teilw. Einbahnführung (verläuft auch über Bahnhofstraße – siehe auch
VU Altstadt A4.1)
++
2.3
Aufwertung der Stadtstraße Bahnhofstraße (siehe B1.5-B1.6)
++
2.4
Aufwertung / Ergänzung Fußwegenetz von Lichtenfelser Straße zu
Einkaufsmarkt
o
2.5
Optimierung Verkehrsknoten an der Bundesstraße: Bahnhofstraße /
Bundesstraße
o
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1.5 Abgrenzung Sanierungsgebiet
Stadt Burgkunstadt - Rahmenplan Bahnhofstraße
Satzung der Stadt Burgkunstadt über die förmliche Festlegung des Sanierungsgebietes
„Bahnhofstraße“ vom 13.09.2016:
Aufgrund des §142 Abs. 3 des Baugesetzbuches (BauGB) in Verbindung mit Art. 23 der
Gemeindeordnung für den Freistaat Bayern (Gemeindeordnung – GO) erlässt die Stadt
Burgkunstadt folgende Satzung:
§ 1 – Festlegung des Sanierungsgebietes
Das nachfolgend näher beschriebene Gebiet weist städtebauliche Missstände auf. Dieses Gebiet
soll durch städtebauliche Sanierungsmaßnahmen wesentlich verbessert oder umgestaltet werden.
Das etwa 9,2 ha umfassende Gebiet wird hiermit förmlich als Sanierungsgebiet festgelegt und
erhält die Kennzeichnung Sanierungsgebiet „Bahnhofstraße“. Das Gebiet umfasst alle
Grundstücke und Grundstücksteile innerhalb der im Lageplan des Planungsbüros plan&werk vom
13.09.2016 im Maßstab 1:1000 abgegrenzten Fläche. Dieser Plan ist Bestandteil der Satzung und
als Anlage beigefügt.
Werden innerhalb des Sanierungsgebietes durch Grundstückszusammenlegungen Flurstücke
aufgelöst und neue Flurstücke gebildet oder entstehen durch Grundstücksteilungen neue
Flurstücke, sind auf diese insoweit die Bestimmungen dieser Satzung ebenfalls anzuwenden.
§ 2 – Verfahren
Die Sanierungsmaßnahme wird im vereinfachten Verfahren durchgeführt. Die Anwendung der
besonderen sanierungsrechtlichen Vorschriften der §§ 152 bis 156a BauGB ist ausgeschlossen.
§ 3 – Genehmigungspflichten
Die Vorschriften des § 144 BauGB über genehmigungspflichtige Vorhaben und Rechtsvorgänge
finden mit Ausnahme von § 144 Abs. 2 BauGB Anwendung.
§ 4 – Inkraft-Treten
Diese Satzung wird mit ihrer Bekanntgabe rechtsverbindlich gemäß § 143 Abs. 1 BauGB.
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Geltungsbereich des förmlich festgesetzten Sanierungsgebietes „Bahnhofstraße“:
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2. Gesamtkonzept Bahnhofstraße
2.1.Räumliche und funktionale Leitziele
Stadt Burgkunstadt - Rahmenplan Bahnhofstraße
Ausgangssituation
Die Bahnhofstraße gliedert sich in zwei Bereiche, jeweils nördlich und südlich der Bundesstraße.
Im nördlichen, inneren Bereich stellt sie die Haupterschließung und das Eingangstor zur Stadt dar.
Im südlichen äußeren Abschnitt zwischen Bundesstraße und Bahnhofsvorplatz wird sie von einem
Ensemble aus historischen Fabrikgebäuden und Unternehmervillen flankiert und führt zum
Bahnhof und über die Gleise hinweg zum Main und nach Altenkunstadt. Hier haben teilweise
bereits Umnutzungen mit Schwerpunkt Gewerbe, Dienstleistung, Gesundheit, Fitness und Sport
stattgefunden.
Neben dem MIV ist die Bahnhofstraße auch für den Langsamverkehr die wichtigste Verbindung
vom Bahnhof in die Altstadt. An der Kreuzung Bahnhofstraße / Lichtenfelser Straße /Plan /
Kulmbacher Straße verzweigt sich das Fußwegenetz und unterschiedliche Verbindungen führen in
die Obere Stadt und die Wohngebiete. Das vielfältige Fußwegenetz zwischen den Stadtteilen ist
stellenweise nicht barrierefrei, sanierungsbedürftig oder mangelhaft gesichert. Dies gilt
insbesondere für die wichtige Verbindung des Burgwegs von der Unteren zur Oberen Stadt.
Der Bereich am südlichen Stadtrand entlang des Verlaufs des abschnittsweise verrohrten
Mühlbachs ist heute teilweise unstrukturiert und ungefasst. Hier befand sich am offenen Mühlbach
die historische südliche Stadtkante Burgkunstadts. Heute fehlt hier eine Wegeverbindung in OstWest-Richtung, die von den Gewerbegebieten im Osten über den Festplatz und von dort zur
Bahnhofstraße in die offene Kulturlandschaft nach Westen führt. Außerdem gibt es in dem Bereich
zahlreiche städtebauliche Missstände mit untergenutzter Flächen, Parkplatzanlagen,Leerständen
und störenden Garagen.
Räumliche und funktionale Leitziele
Zielsetzung ist es die Bereiche der Unteren und Oberen Stadt zu stärken und die gute
Erreichbarkeit zu erhalten.
Bestehende Wegeverbindungen des Langsamverkehrs sollen gestärkt und wo nötig ergänzt
werden. Durch vergleichsweise kleine Maßnahmen können vor allem in Ost-West-Richtung
Lückenschlüsse hergestellt werden und Rundwege entstehen.
Die gute Bahnanbindung soll sich auch in der Aufwertung der Wegebeziehungen zwischen
Bahnhof, der Stadt und den Stadtteilen fortsetzen. Dabei ist die Sanierung des derzeit gesperrten
Burgwegs besonders wichtig.
Um die gute Bahnanbindung zu erhalten und zu stärken ist es notwendig, den Bahnhof und das
unmittelbare Umfeld funktional und gestalterisch aufzuwerten. Schwerpunkte sollen hier mit
Maßnahmen zur Stärkung und Attraktivitätssteigerung der Intermodalität gesetzt werden.
Der Bahnhofstraße kommt als Stadteingang und Verbindung zwischen Innenstadt und Bahnhof
eine wichtige Doppelfunktion zu. Deshalb steht die funktionale und gestalterische Aufwertung als
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Wegeverbindung für Schüler, Regens-Wagner-Angehörige und Arbeitnehmer, aber auch für
Touristen und zur Freizeitnutzung im Vordergrund.
Um die Bahnhofsstraße als lebendige Stadtstraße zu sichern und zu entwickeln ist es wichtig, den
bestehenden Einzelhandel und Dienstleistungseinrichtungen im Bereich Kulmbacher Straße und
am Plan zu stärken. Neben attraktiven Anbindungen des Langsamverkehrs ist es auch notwendig
die Erreichbarkeit mit dem Kfz zu sichern. Außreichend Kurzzeitparkplätze sollen daher im Bereich
Einmündung000 Weihersbach und an der inneren Bahnhofstraße angeboten und attraktiv gestaltet
in den öffentlichen Raum eingebunden werden.
Unmittelbar an der inneren Bahnhofstraße sind Maßnahmen der Stadtreparatur notwendig. Lücken
der ehemals durchgängig bebauten östlichen Straßenseite können durch ergänzende Baukörper
geschlossen werden.
An der westlichen Seite wird der Straßenraum im mittleren Bereich der inneren Bahnhofstraße
durch Neuanlage eines kleinen Platzes aufgewertet und durch die attraktive Fassade eines
zurückgesetzten Jugendstilgebäudes neu gefasst. Für die Entwicklung der Potentialflächen
westlich der inneren Bahnhofstraße ist die Zusammenarbeit mit der Fa. Baur von großer
Bedeutung.
Auf der östlichen Seite der Bahnhofstraße bis zum Alten Postweg befinden sich im Rückbereich
größere zusammenhängende Potentialflächen, die derzeit durch ein Bauunternehmen sowie
diverse Parkplätze und Garagenanlagen schwach genutzt sind. Hier ist ein besonders gut
geeigneter Standort für eine Neuordnung und die Entwicklung eines Wohnquartiers.
Durch die bereits vorbereiteten Aufwertungsmaßnahmen der Fa. Baur und die
Entwicklungspotentiale im Rückbereich zum Alten Postweg wird die Bahnhofstraße einen
mittelfristigen Bedeutungsgewinn erfahren. Ziel ist die gestalterische und funktionale
Aufwertung der Bahnhofstraße zur Markierung des Stadteingangs und als lebendige
Stadtstraße.
Folgende übergeordnete Ziele lassen sich zusammenfassen:
•
Markierung Stadteingänge
•
Stärkung Bahnhof
•
Aufwertung Bahnhofstraße
•
Stärkung Einzelhandel in der inneren Bahnhofstraße
•
Attraktivitätssteigerung Wegeverbindungen
•
Entwicklung Wohnstandort für Alt und Jung
•
Stadtreparatur und Sanierung privater Gebäude
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2.2. Vernetzung / Erschließung
Stadt Burgkunstadt - Rahmenplan Bahnhofstraße
Maßnahmen in einem Gesamtkonzept Bahnhofstraße
Die Bahnhofstraße wird auf der Länge zwischen Plan und Bahnhof aufgewertet. Die innere
Bahnhofstraße hat sowohl zentrale Funktion für den motorisierten Individualverkehr als auch
Verbindungsfunktion für den Fuß- und Radverkehr zum Bahnhof und dem Einzelhandel an der
Bundesstraße.
Die äußere Bahnhofstraße hat demgegenüber heute eher erschließenden Charakter für das
Bahnhofsumfeld und das angrenzende Gewerbe. Hier steht beim Umbau die Verbindungsfunktion
speziell für den Fuß- und Radverkehr zwischen Bahnhof und Stadt im Vordergrund. Dadurch kann
der Bahnhof besser als bisher in das Stadtgefüge eingebunden werden und seiner Bedeutung
entsprechend attraktiver gemacht werden, damit er auch zukünftig gut genutzt (Frequenz!) wird
und für Burgkunstadt als Standortfaktor erhalten bleibt.
Motorisierter Individualverkehr (MIV)
In Burgkunstadt werden viele Wege mit dem Auto zurückgelegt. Dies liegt neben der Lage im
ländlichen Raum und der hügeligen Topografie auch an der Trennung in Bereiche für Wohnen in
den Hügeln um die Altstadt und den Gewerbegebieten mit Einkaufsmöglichkeiten im Bereich der
Bundesstraße in den Mainauen. Die innere Bahnhofstraße und Kulmbacher Straße als traditionelle
Einkaufsziele werden nach Aussagen der örtlichen Einzelhändler nur frequentiert, wenn sie mit
dem MIV erreichbar sind und Parkmöglichkeiten bestehen.
Der bestehende Missstand ist jedoch nicht ursächlich auf die Verkehrssituation, sondern vor allem
auf die großflächigen Einzelhandelsangebote an der Bundesstraße und fehlende attraktive
Wegeverbindungen für den Langsamverkehr zurückzuführen.
Durch die ringartige Erschließung der Wohngebiete um die Obere Stadt und verfestigte
Fahrgewohnheiten ist insbesondere die Kulmbacher Straße sowie der Kreuzungsbereich am Plan
von Verkehrsimmissionen belastet. Da hier der historische Straßenraum eng ist, kommt es zu
Konflikten im Begegnungsverkehr des MIV untereinander sowie mit Fußgängern und Radfahrern.
Stärkung der Unteren Stadt mit innerer Bahnhofstraße durch Lenkung des MIV
Durch Einführung eines doppelten Ringsystems mit Einbahnführung der Kulmbacher Straße
zwischen Sternshof und Schindgraben kann der gesamte Bereich um die Innenstadt verkehrlich
entlastet werden. Eine Einbeziehung der Bundesstraße in den südlichen Ring (und die Fortsetzung
zur Stadteinfahrt über die innere Bahnhofstraße) ist dabei sinnvoll.
Eine Entlastung der Kulmbacher Straße und die Möglichkeit zur Anlage von attraktiveren
Gehwegen in diesem Bereich sind eine wichtige Voraussetzung für eine allgemein positive
Entwicklung der Unteren Stadt. Eine Einbahnregelung schafft hierzu die räumliche Voraussetzung
und erhält die Erreichbarkeit für den MIV. Die Einbahnstraße sollte in West-Ost-Richtung
eingerichtet werden, um den Verkehr in Gegenrichtung über die Bundesstraße und innere
Bahnhofstraße konfliktarm mit zweimaligen Rechtsabbiegen abzuwickeln. Ferner bleibt so die
Zufahrt vom Stadteingang Bahnhofstraße gewährleistet.
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Außerdem besteht die Möglichkeit durch Rechtsabbiegen in der Kulmbacher Straße gegenüber
der Einmündung Feuerweg über die Straße am Mühlbach und Sternshof einen kleineren, „inneren
Ring“ zu befahren ohne die Bundesstraße zu nutzen.
Durch gestalterische Maßnahmen ist dabei auch die behutsame Integration von Parkplätzen
möglich.
Einführung eines doppelten Ringsystems mit Einbahnführung der Kulmbacher Straße zwischen Sternshof und
Schindgraben. Mögliche Einbeziehung der Bundesstraße in den südlichen Ring.
Die Einbahnstraße sollte in West-Ost-Richtung eingerichtet werden, um den Verkehr in Gegenrichtung über die
Bundesstraße konfliktarm mit zweimaligen Rechtsabbiegen abzuwickeln. Dabei führt die Stadteinfahrt über die innere
Bahnhofsstraße.
Ruhender Verkehr
Durch ergänzende Angebote am Bahnhof wird die Intermodalität gestärkt. Durch Anlage eines
P&R-Parkplatzes wird ein attraktives Angebot für Pendler und Bahnnutzer geschaffen. Dies erhöht
die Attraktivität für die Nutzer, die Frequenz, fördert umweltschonende Mobilität und sichert den
Fortbestand des Bahnhofs als wichtige Einrichtung für Burgkunstadt. Bei Bedarf kann der
Parkplatz auch durch eine ggf. mehrgeschossige Parkpalette erweitert werden.
Für den Fortbestand der Einzelhandels- und Dienstleistungsbetrieben in der Innenstadt ist das
Vorhandensein von Kurzzeitparkplätzen eine wichtige Voraussetzung.
Daher werden die derzeit ungeordneten Parkplätze an der Platzaufweitung am Eingang
Weihersbach neu strukturiert und in eine attraktive Platzgestaltung eingebunden.
Durch neue Fußwegeverbindungen zum Alten Postweg/ Sternshof werden die dort vorhandenen
Parkplätze besser an die innere Bahnhofstraße angebunden. Auch an der Platzaufweitung
gegenüber des Hauptzugangs zum Baur-Areal wird ein neues Parkplatzangebot geschaffen. Auf
der gegenüberliegenden Seite werden neue Längsparkplätze in einen Multifunktionsstreifen
integriert und die Kundenparkplätze der Apotheke neu organisiert.
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Fußwegeverbindungen - Barrierefreiheit
In Burgkunstadt leben überproportional viele Menschen mit Behinderung, was in erster Linie auf
die Wohn-, Schul-, Ausbildungs-, und Arbeitseinrichtungen der Regens-Wagner-Stiftung
zurückzuführen ist. Zusätzlich ist Burgkunstadt ein wichtiger Schulstandort am Obermain mit
Grundschule, Realschule und Gymnasium, deren Schüler täglich das Fuß- und Radwegenetz
sowie die Bus- und Bahnverbindungen nutzen. Außerdem leben in Burgkunstadt zunehmend mehr
ältere Menschen deren Bevölkerungsanteil in der Zukunft noch zunehmen wird.
Daher hat sich die Stadt Burgkunstadt 2016 erfolgreich um eine Förderung beworben, im Rahmen
des Kommunalinvestitionsprogramms zur Förderung von Investitionen finanzschwacher
Kommunen in Bayern (KInvFR) die Barrierefreiheit auf öffentlichen Plätzen und Wegen zu
verbessern.
Erster Grundsatz ist es alle wichtigen Einrichtungen des täglichen Lebens, wie Nahversorgung,
medizinische Versorgung, Mobilität (Bahnhof), Kultur, Verwaltung, Kirche, soziale und schulische
Einrichtungen sowie Freizeit mit für die Benutzer attraktiven, alltagstauglichen Fußwegen zu
verknüpfen und mit den Schwerpunkten des Wohnens zu verbinden.
Dazu wird das Wegenetz mit barrierefreien Belägen und möglichst einer Breite von 1,50m
ausgestattet bzw. zu ergänzt. In einer ersten Stufe soll bei allen Straßenquerungen und
Kreuzungen ein abgesenkter Bordstein vorhanden sein. In einer weiteren Stufe sollen diese
Bereiche mit visuellen und taktilen Kontrasten ergänzt werden.
Fußwegeverbindungen entlang der inneren Bahnhofstraße:
Der östliche, straßenbegleitende Gehweg entlang der Bahnhofstraße bildet die barrierearme
Hauptverbindung von der Innenstadt zum Bahnhof. Im Zuge der Ausführungsmaßnahmen im
Rahmen des Kommunalinvestitionsprogramms werden hier Engstellen durch eine
Gehwegverbreiterung beseitigt.
Der westliche, straßenbegleitende Gehweg der inneren Bahnhofstraße wird barrierefrei ausgebaut
und als Teil eines städtischen Multifunktionsstreifens von der Fahrbahn abgesetzt. Hier wird auch
eine neue, behindertengerechte Bushaltestelle im Bereich des neuen öffentlichen Platzes
eingerichtet.
Burgkunstadt ist in der Altstadt durch das spannungsreiche und attraktive Zusammenwirken von
Oberer Stadt und Unterer Stadt geprägt. Aufgrund der Topografie ist es in Burgkunstadt nicht
überall möglich, barrierefreie und schwellenfreie Wege zu schaffen. An Treppenanlagen oder sehr
steilen Straßen kann durch Ergänzung von Handläufen, Geländern oder Ausruhmöglichkeiten
(Bank) jedoch eine barrierearme Nutzbarkeit hergestellt werden, die die Alltagstauglichkeit der
Verbindungen für die meisten Menschen deutlich verbessert.
Burgweg:
Der Burgweg ist die direkte Fußwegeverbindung von der Bahnhofstraße / Plan in der Unteren
Stadt in die Oberen Stadt. Er zweigt vom Plan als gepflasterter, relativ steiler aber schwellenfreier
Weg ab. Er teilt sich auf halber Hanghöhe und ein Teil des Weges führt über eine Treppenanlage
direkt zum Regens-Wagner-Platz. Der andere Teil bleibt schwellenfrei und führt über einen
Gebäudedurchgang in die Fliehgasse. Vor dort kann der Weg abermals schwellenfrei zum
Marktplatz und weitere Bereiche der Oberen Stadt fortgesetzt werden.
Im Bereich der Treppenanlage ist der Burgweg derzeit gesperrt, da durch sich durch
Hangbewegungen Teile des Weges abgerutscht sind und zudem Steinschlaggefahr besteht. Im
übrigen Bereich sind die Beläge sehr schadhaft und uneben. Teilweise ist der Weg sehr schmal
obwohl eine Breite von 1,50m möglich wäre.
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Notwendige Maßnahmen:
•
•
•
•
•
Sicherung des Hangs und der Stützmauern gemäß Voruntersuchungen der Stadt
Burgkunstadt.
Verbreiterung des Weges im schwellenfreien Bereich durchgehend auf 1,50m
Erneuerung sämtlicher Beläge hinsichtlich Barrierefreiheit
Neubau der Treppenanlage: Die Grundstücksgröße soll hierbei möglichst ausgenutzt
werden um den Weg mit möglichst wenig Schwellen / Stufen (mehr serpentinenartig) zu
führen
Neuerrichtung, Ergänzung und Sanierung der Handläufe, Geländer und
Absturzsicherungen; Ergänzung und Sanierung der bestehenden Bänke als
Ausruhmöglichkeit
Fußwegeverbindung entlang des Mühlbachs in Ost-West-Richtung:
Eine Stärkung der Fußwegeverbindung entlang des Mühlbaches, die Bahnhofstraße querend, über
den Festplatz in das Gewerbegebiet "In der Au" ist wünschenswert. Neben verschiedenen
Einzelhändlern befinden sich dort die Skater- und Bikeranlage sowie andere JugendEinrichtungen.
An der westlichen Stadtkante ist daher eine Fußwegeverbindung von der Lichtenfelser Straße über
den Mühlbach und das zu renaturierende Gick-Bräu-Areal entlang der Rückseite des Baur-Areals
und des Baur-Parkplatzes zum Schwarzen Graben und der Bahnhofsstraße vorgesehen. Diese
Verbindung wird über zwei mögliche Lückenschlüsse zum Sternshof bzw. Alten Postweg und
weiter in Richtung Festplatz und Gewerbegebiet „In der Au“ fortgesetzt.
In Hinblick auf wichtigen fußläufigen Wegebeziehungen zum Bahnhof und zum Gewerbepark "In
der Au" müssen auch die Verkehrsknoten an der Bahnhofstraße / Bundesstraße sowie „In der Au“ /
Bundesstraße optimiert werden.
Radwegeverbindungen
Eine attraktive Radweganbindung an den Bahnhof und den weiter südlich verlaufenden Main-FernRadwanderweg fehlt. Auch für Fußgänger ist die Wegeverbindung unattraktiv. Am Bahnhof fehlen
zeitgemäße Abstellmöglichkeiten für Fahr- und Krafträder.
Die äußere Bahnhofstraße hat eher erschließenden Charakter für das Bahnhofsumfeld und das
angrenzende Gewerbe.
Hier steht beim Umbau die Verbindungsfunktion Bahnhof-Stadt speziell für den Fuß- und
Radverkehr im Vordergrund. Dadurch kann der Bahnhof besser als bisher in das Stadtgefüge
eingebunden werden.
ÖPNV (siehe Plan ÖPNV Busverkehr, Istzustand Juni 2016)
Die Bahnverbindungen Burgkunstadts sind heute sehr attraktiv und für die Bildungs- und
Sozialeinrichtungen sowie die Gewerbebetriebe sehr wichtig. Im Januar 2015 ist der Landkreis
Lichtenfels dem Verkehrsverbund Großraum Nürnberg beigetreten, was eine Nutzung des ÖPNV
im gesamten nordbayerischen Raum besonders attraktiv macht.
Der Bahnhof von Burgkunstadt hat entsprechend der Definition von DB Station&Service die
Bahnhofskategorie 5. Dies entspricht 2 Bahnsteigkanten und 11 bis 50 Zughalten. In Burgkunstadt
sind es tatsächlich ca. 65.
Die Kurzbeschreibung der Deutschen Bahn AG lautet: „ Die Kategorie 5 beinhaltet Bahnhöfe
kleinerer Städte und zahlreiche Stadtteilbahnhöfe, die größtenteils von Pendlern genutzt werden.
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Diese rund 1.000 Bahnhöfe sind weniger belebt, weshalb auf eine robuste Ausstattung geachtet
wird, die auch Vandalismus standhält...“(1)
In Burgkunstadt halten pro Stunde in der Regel jeweils eine Regionalbahn und ein
Regionalexpress sowohl in Richtung Kulmbach als auch in Richtung Lichtenfels.
(1) Quelle: http://www.deutschebahn.com/de/geschaefte/infrastruktur/bahnhof/bahnhofs_kategorien.html (in Auszügen)
Im Regionalbusverkehr wird Burgkunstadt von sieben Buslinien im VGN bedient. Zusätzlich ist ein
Bürgerbus im Einsatz, bei dem ehrenamtliche Fahrer auf einer festgelegten Route
Busdienstleistungen, insbesondere für ältere und weniger mobile Menschen erbringen.
Die Regionalbuslinien sind schwerpunktmäßig auf den Schülerverkehr ausgerichtet, so dass es bei
einigen Verbindungen insbesondere am späten Nachmittag und Abend Defizite bestehen. Für viele
Arbeitnehmer der Fa. Baur aus Weismain ist die derzeitige Busanbindung aufgrund der
Abfahrtszeiten ungenügend.
Im Stadtgebiet Burgkunstadts (ohne Ortsteile) befinden sich derzeit vier Haltestellen. Diese sind
am Schulzentrum, am Bahnhof, am „E-Center“ sowie in der Stadtmitte die Haltestelle „Sparkasse“
in Lichtenfelser Straße neben der Kreuzung Plan /Kulmbacher Straße / Bahnhofstraße.
Im Untersuchungsgebiet liegen die Haltestellen Bahnhof mit ca. 54 Abfahrten (werktags) und
Sparkasse mit ca. 31 Abfahrten (werktags).
Im Zuge der Neugestaltung der inneren Bahnhofstraße wird im Bereich der kleinen Platzanlage an
der Zufahrt Schwarzer Graben eine neue, barrierefreie Bauhaltestelle als Ersatz des Bushalts
„Sparkasse“ im Straßenraum der Lichtenfelser Straße eingerichtet. Dies verkürzt die bestehenden
Fahrbeziehungen und stärkt die Bahnhofstraße als innerstädtische Straße. Die Wegebeziehungen
zur Bushaltestelle für Baur-Mitarbeiter und künftige Bewohner der städtebaulichen
Entwicklungsflächen im östlichen Rückraum der inneren Bahnhofstraße sind dabei besonders
günstig. Da diese Entwicklungsflächen insbesondere auch für Sonderwohnen und
Mehrgenerationen-Wohnen vorgesehen sind, sind kurze und barrierefreie Wege zum ÖPNV sehr
wichtig.
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2.3. Räumliche Organisation / Nutzungsschwerpunkte
Stadt Burgkunstadt - Rahmenplan Bahnhofstraße
Maßnahmen in einem Gesamtkonzept Bahnhofstraße
Bereich um den Bahnhofsvorplatz
Insbesondere das denkmalgeschützte Bahnhofsgebäude und die unmittelbare Umgebung werden
saniert und funktional neu geordnet, um die vorhandene attraktive Zuganbindung Burgkunstadts
für die Nutzer aufzuwerten. Es fehlen überdachte Wartemöglichkeiten, Sanitäranlagen,
zeitgemäße Fahrradabstellanlagen und weitere Serviceangebote. Eine attraktive und barrierefreie
Gestaltung des Umfelds und der Rahmenbedingungen (z.B. Parken, Umsteigen, gebündelter
Bushalt) erhöht die Attraktivität für den Nutzer, die Frequenz, fördert umweltschonende Mobilität
und sichert den Fortbestand des Bahnhofs als wichtige Einrichtung für Burgkunstadt.
Im Zuge der Neuordnung kann gegenüber des Stationsgebäudes auch ein neues Gebäude
eingefügt werden.
Eine weitgehend brachliegende bzw. für Ablagerungen genutzte Fläche nordwestlich des Bahnhofs
wird durch Neuordnung in den Bahnhofsbereich funktional einbezogen. Es besteht dort die
Möglichkeit zur Anlage von P&R Parkplätzen sowie einer Parkpalette. Im weiteren Anschluss wird
der Bereich als Gewerbefläche mit dem Instrument der Bauleitplanung entwickelt. Die Zufahrt zu
den Lager- und Ladebereichen der Raiffeisen Waren-GmbH bleibt dabei gewährleistet.
Bereich Äußere Bahnhofstraße
Hier ist eine Aufwertung der Verbindung des Langsamverkehrs Innenstadt – Bahnhof vorgesehen.
Ein Radweg wird angelegt und die Gehwege verbreitert und attraktiv gestaltet. Auch die
bestehenden, in ihrer Grundstruktur attraktiven Grünräume mit kleinen Aufenthaltsbereichen im
östlichen Seitenraum der Straße werden aufgewertet.
Eine Bebauung und Strukturierung der Brachfläche westlich der Bahnhofstraße (Flurstück 862) ist
geplant. Auf dem Grundstück wurde in jüngerer Vergangenheit eine Gaststätte mit Biergarten
zurückgebaut und das unversiegelte Areal mit einem Bauzaun abgesperrt. Bei Planungen für das
ca. 3.600m² große Flurstück ist ein Bebauungsplan erforderlich. Zur Straße wird die Raumkante
der prägenden Villen mit einer Baumpflanzung aufgenommen. Im Rückbereich kann eine
Gewerbefläche entwickelt werden.
Bereich Stadteingang Knoten Bundesstraße
Im Bereich nördlich der Bundesstraße stellt die Bahnhofstraße die Haupterschließung und das
Eingangstor zur Stadt für den MIV dar. Der Bereich wird durch den Baur-Großparkplatz dominiert
und war zuletzt aufgrund seiner fehlenden Gliederung und Gestaltung ein städtebaulicher
Missstand. Als eine erste prioritäre Maßnahme des ISEK wurde die Neugestaltung des BaurGroßparkplatz an der Stadteinfahrt ausgeführt und ist inhaltlich auch Teil des vertieften
Rahmenplanes Bahnhofstraße.
Im Zuge einer Aufwertung der Verbindung Innenstadt – Bahnhof für den Langsamverkehr wird
auch der Knoten Bundesstraße neu gestaltet. Die grünen Seitenräume in Richtung
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Verbrauchermarkt und Baur-Sporthalle werden mit durchgrünten Wegeverbindungen gestaltet und
die Raumkante mit Baumpflanzungen gefasst.
Der Bereich am Stadteingang östlich der inneren Bahnhofstraße ist zwar durch eine Baumreihe
von der Bundesstraße gefasst, jedoch zum größtenteils versiegelt und als Parkplatz
überdimensioniert bzw. untergenutzt. Hier bietet sich die Möglichkeit mit einer markanten neuen
Baustruktur den Stadteingang deutlich zu markieren. Als Nutzung sind gut gestaltete Neubauten
für Dienstleistung und Verwaltung städtebaulich wünschenswert und können den Stadteingang klar
markieren. Gleichzeitig bilden sie einen Immissionsschutz für die dahinter liegende
Wohnbebauung.
Bereich innere Bahnhofstraße (Vertiefungsbereich – siehe Planung 1:500)
Im inneren Abschnitt zwischen Bundesstraße und der Kreuzung am Plan hat der Straßenraum, der
hier die Stadtzufahrt bildet, seine ursprünglich geschlossenen Raumkanten verloren und ist heute
zerklüftet.
In Hinblick auf die weitere städtebauliche Entwicklung werden zukünftig die beiden Straßenseiten
unterschiedlich behandelt: Im Osten wird die in Grundzügen noch gut erhaltene Raumkante durch
Maßnahmen der Stadtreparatur weiter gepflegt und geschlossen, im Westen die bereits durch die
Eingriffe der Fa. Baur in den 1950er Jahren aufgebrochene Raumkante offen gehalten, stärker
durchgrünt und im Sinne der räumlichen Verbindung zur direkt dahinter liegenden Kulturlandschaft
gestaltet. So bekommt die Bahnhofstraße einen charakteristischen räumlichen und gestalterischen
Charakter als Adresse und Stadteinfahrt.
Private Maßnahmen der Fa. Baur sind in diesem Bereich bereits konkret geplant, auch im
Übergang zum öffentlichen Raum. Das ehemalige Hochhaus-Verwaltungsgebäude wird saniert
und Nebengebäude teilweise abgerissen.
Nach Rückbau diverser Gebäude wird hier ein kleiner öffentlicher Platz zur Bahnhofstraße
entstehen, der mit einem kleinen Café-Pavillon eine Station auf der Hauptwegeverbindung vom
Bahnhof zur Oberen Stadt markiert.
Dabei bildet ein heute zurückgesetztes Gebäude aus dem frühen 20. Jahrhundert auf dem
Grundstück Schwarzer Graben 2 die neue, attraktive Platzfassade, die erst durch den Abriss
entsteht. Im Bereich des Platzes wird beidseitig eine neue Bushaltestelle eingerichtet.
Die westlichen und östlichen, straßenbegleitenden Gehwege der inneren Bahnhofstraße werden
im Zuge der Umbaumaßnahmen barrierefrei ausgebaut wie auch unter 2.2 Vernetzung /
Erschließung beschrieben.
Im Zuge der Neuordnungsmaßnahmen im Bereich der Fa. Baur wird im Rückbereich auch eine
durchgrünte Fußwegeverbindung vom Schwarzen Graben entlang des Mühlbachs zur
Lichtenfelser Straße geschaffen.
Im Straßenraum Schwarzer Graben wird eine Aufwertung, Entsiegelung, Strukturierung und
Begrünung des Straßenraumes erfolgen. Das stadtbildprägende, derzeit leerstehende Gebäude
Schwarzer Graben 14 soll nach Möglichkeit erhalten und saniert werden. Die Möglichkeit einer
Vergrößerung des Grundstücks durch Arrondierung von Teilen des Straßenraums „Schwarzer
Graben“ macht den Erwerb des Grundstücks zusätzlich attraktiver.
Östlicher Rückraum innere Bahnhofstraße
Die Rückräume der Grundstücke Bahnhofstraße 1 – 9 sind heute durch den untergenutzten
Bereich der Lagerflächen und Schuppen eines Bauunternehmens sowie das Verkaufsgebäude
eines ehemaligen Verbrauchermarktes, das heute als Sonderpostenbaumarkt nachgenutzt wird,
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gekennzeichnet. Der Bereich ist durch Nutzungskonflikte und städtebauliche Mängel geprägt und
bietet sich zu einer kompletten Neuordnung an. Für den Sonderpostenbaumarkt besteht die
Verlagerungsmöglichkeit in eine leerstehende Einheit im Gewerbegebiet „In der Au“.
Das Areal eignet sich sehr gut für eine Entwicklung von Sonderwohnformen wie z.B.
Mehrgenerationenwohnen. Aufgrund der Innenstadtnähe, guter Wegeverbindungen zu den
Einkaufs- und Dienstleistungsangeboten um den Plan und den Verbrauchermärkten in den
Gewerbegebieten, einer barrierefreien Lage in der Ebene und guter Anbindung an den ÖPNV ist
der Bereich insbesondere für ältere Bewohner gut geeignet.
Für die wichtige Ost-West-Fußwegeverbindung zwischen Lichtenfelser Straße über Schwarzer
Graben, Bahnhofstraße, Alten Postweg und Festplatz (mit Fortsetzung nach Osten bis zum
Gewerbegebiet „In der Au“) gibt es hier die gute Möglichkeit einer Anbindung über das parkartig
begrünte, öffentliche Zentrum eines neuen Wohnquartiers.
Westlicher Rückraum innere Bahnhofstraße
Im westlichen Anschluss der inneren Bahnhofstraße befinden sich die Gebäude der seit Jahren
leer stehenden Gick-Bräu Brauerei, die keine städtebaulichen Qualitäten aufweisen.
Da sich die Gebäude räumlich bereits im Außenbereich und Überschwemmungsgebiet befinden
und eine Nachnutzung der stark sanierungsbedürftigen Brauereigebäude nicht zu erwarten ist,
wird der Rückbau und die Renaturierung des Bereichs bis zum Mühlbach im Rahmen der
Hochwasserschutzmaßnahmen empfohlen. In diesem Zuge wird vom Schwarzen Graben und
entlang des Mühlbachs eine Fußwegeverbindung zur Lichtenfelser Straße angelegt.
Bereich Altstadteingang Kreuzung Plan - Weihersbach
Eine Neuorganisation und Durchgrünung der Parkplätze im Bereich der Baulücke zwischen
Sternhofs und Bahnhofstraße wird durchgeführt.
Die überwiegend privat genutzten Parkplatzanlage werden neu geordnet, gestalterisch aufgewertet
und eine durchgängige Fußwegeverbindung geschaffen. Entlang der Bahnhofstraße wird zwischen
Nr. 2 und 4 ein Gebäude eingefügt, das die Ausbildung der Raumkante in diesem Bereich stärkt.
Im Bereich der Kreuzung Bahnhofstraße / Lichtenfelser Straße / Plan / Kulmbacher Straße
werden die Gehwege sowie die Übergänge nutzerfreundlicher und barrierefrei gestaltet.
Am Altstadteingang an der Kulmbacher Straße (Plan 6) kann durch Nachverdichtung ein neues
Gebäude mit Freischankfläche den Auftakt zur verdichteten, innerstädtischen Bebauung in der
Kulmbacher Straße markieren.
Die kleine Platzanlage am Weihersbach wird durch eine attraktivere Platzgestaltung aufgewertet .
Dabei müssen die für die Einzelhändler wichtigen Kurzzeitparkplätze weiterhin angeboten und
besser organisiert werden.
Die Fußwegeverbindungen zur Oberen Stadt über den Burgweg und den Weihersbach sind
insbesondere für Angehörige der Regens-Wagner-Werke besonders wichtig. Der Lückenschluss
zum Stadtgraben sowie die Wegesanierung sind prioritäre Maßnahmen (siehe 2.2
Vernetzung/Erschließung – Fußwegeverbindungen).
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2.3. Umgang mit dem Bestand und Leitbauten
/ Strukturdaten Neubau
Stadt Burgkunstadt - Rahmenplan Bahnhofstraße
Umgang mit dem Bestand und Leitbauten
Bahnhofsplatz:
Im Bereich um den Bahnhofsvorplatz sind zwei Einzeldenkmale gelistet: Das Stationsgebäude
sowie gegenüber das neubarocke ehemalige Postamt. Daneben sind einige weitere wichtige
stadtbildprägende Gebäude zum Erhalt und der Sanierung im Rahmenplan vorgesehen.
Gegenüber des Stationsgebäudes ist ein Neubau auf einer derzeit unbebauten Fläche geplant, der
sich hinsichtlich Kubatur und der Höhe von II+D an die historische Maßstäblichkeit anpasst.
Äußere Bahnhofstraße:
Die äußere Bahnhofstraße ist gesäumt von historischen Fabrikgebäuden und Unternehmervillen,
die teilweise untergenutzt und sanierungsbedürftig sind, jedoch außerhalb des Geltungsbereich
des Rahmenplanes liegen. Für die Baulücke im Bereich des Flurstücks 862 ist die künftige
Ausbildung der Raumkante durch Baumpflanzungen vorgesehen. Die Baulinie soll die durch die
stadtbildprägenden Gebäude gebildete Raumkante nicht überschreiten.
Kreuzungsbereich Bahnhofstraße / Bundesstraße – Stadteingang:
Im unmittelbaren Umgebungsbereich des Knotens Bahnhofstraße / Bundesstraße ist ein Erhalt der
Grünflächen vorgesehen. Durch ergänzende Baumpflanzungen werden die Raumkanten deutlicher
hervorgehoben.
Am Eingang der inneren Bahnhofstraße soll ein kräftiges, höheres Solitärgebäude für
Dienstleistung und Büronutzung die Stadteingangssituation und die Stadtkante betonen. Es dient
gleichzeitig als Immissionsschutzbebauung für das anschließend geplante neue Wohnquartier.
Innere Bahnhofstraße:
Zwischen Bundesstraße und der Kreuzung am Plan ist der Straßenraum der inneren
Bahnhofstraße auf der Westseite durch Baulücken und Rücksprünge zerklüftet. Eine
wünschenswerte Raumkante ist derzeit auf der Westseite nicht mehr ausgebildet. Das
zurückgesetzt stehende Baur-Hochhaus dominiert den Bereich. Auch die historische
Stadtsilhouette ist durch das Gebäude entscheidend beeinflusst. Hinsichtlich der Bedeutung des
Gebäudes für die Entwicklung der Stadt im 20. Jahrhundert kann es aus heutiger Sicht jedoch
auch als wichtiger, stadtbildprägender Teil der Stadtsilhouette betrachtet werden.
Die östliche Straßenseite der inneren Bahnhofstraße mit ihren teilweise stadtbildprägenden
Fassaden hat einen geschlossenen Charakter. Hier können Ergänzungen mit maßstäblich
angepassten Neubauten im Sinne der Stadtreparatur das harmonischere Bild einer Stadtstraße
erzeugen, während im westlichen Bereich der bereits aufgebrochene Raum erhalten und durch
markante Solitärbäume in seinem offenen, der Kulturlandschaft zugewandten Charakter geschärft
wird.
Das einzige denkmalgeschützte Gebäude in dem Bereich (Bahnhofstraße 4) wird erhalten und
auch das unmittelbare Umfeld aufgewertet.
Die Maßnahmen der Neustrukturierung auf dem Baur-Areal sowie bei der Platzanlage im
Zufahrtsbereich umfassen auch den Abriss von Gebäuden. Dies betrifft jedoch kein
stadtbildprägendes Gebäude. Große Bedeutung kommt dem Gebäude Schwarzer Gaben 2 zu,
dessen Fassade durch Abriss des heute noch davorstehenden Verwaltungsgebäudes den neuen
Platz an der Bahnhofstraße fasst.
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Im östlichen Rückraum der Bahnhofstraße soll ein auch für Sonderwohnen vorgesehenes
Wohnquartier entwickelt werden, das sich in der Maßstäblichkeit von III+D an die Bebauung der
Umgebung anpasst. Auch hier sind Gebäudeabrisse vorgesehen, es handelt sich jedoch
ausschließlich um stadtstrukturell neutrale oder störende Nebengebäude bzw. einen
untergenutzten, ehemaligen Verbrauchermarkt ohne architektonische Qualität.
Die Bereiche um die Kreuzung Bahnhofstraße / Lichtenfelser Straße / Plan / Kulmbacher Straße
und weiter am Plan und südöstllich der Rangengasse sind Bestandteil des Ensembles „Altstadt
Burgkunstadt“, das einzige Einzeldenkmal ist das Gebäude Plan 8. Hier sollen alle Gebäude
erhalten werden, außer einigen störenden Garagen an der Rangengasse. Als Altstadteingang soll
ein kräftiges, höheres Solitärgebäude am Eingang der Kulmbacher Straße die zentrale,
innerstädtische Situation unterstreichen.
Strukturdaten Neubau
Parzellengrößen:
Entlang der Bahnhofstraße sind als Ergänzung zu bestehenden Strukturen und Lückenschlüsse
Neubauten vorgesehen, wobei die Parzellenaufteilung in der Regel neu geordnet wird. Die
Parzellengrößen variieren dabei von ca. 175m² bis ca. 850m².
Im Bereich der Neuordnung des Baur-Areals sowie im östlichen Rückraum der Bahnhofstraße zum
neuen Wohnquartier am Alten Postweg sind die neugeordneten Parzellen deutlich größer von ca.
1.200m² bis ca. 7.500m². Insgesamt werden Parzellen in einer Gesamtfläche von ca. 17.000m²
neu geordnet.
Abriss:
Insgesamt sind ausschließlich Gebäude zum Abriss vorgesehen, die weder denkmalgeschützt
noch stadtbildprägend sind. Es handelt sich überwiegend um Leerstände, untergenutzte
Nebengebäude oder störende Garagen.
In folgenden Bereichen erfolgen Abrisse, in m² Gebäudegrundfläche
Neuordnung Baur-Areal:
ca. 1.700m²
Rückbau Gick-Bräu Brauerei:
ca. 1.050m²
Bahnhofsumfeld:
ca.
75m²
Neuordnung für Sonderwohnen im Bereich Bauunternehmen / Sonderpreisbaumarkt:
ca. 3.500m²
Rückbau Garagen Rangengasse: ca. 150m²
Gesamt
Gebäudegrundfläche Abrisse:
ca. 6.500m²
Kennwerte Gebäudenutzungen:
Folgende neue Nutzungen sind insgesamt vorgesehen, in m² BGF / m² Nutzfläche:
Geschosswohnen
Neues Wohngebiet mit Sonderwohnen
Dienstleistung / Büro
Handel / Gastronomie
ca. 800m² BGF /
ca. 8.900m² BGF /
ca. 3.800m² BGF /
ca. 300m² BGF /
ca. 600m² Wohnfläche
ca. 6.675m² Wohnfläche
ca. 2.800m² Nutzfläche
ca. 225m² Nutzfläche
Insgesamt werden ca. 13.800m² BGF und ca. 10.300m² Nutz- und Wohnfläche in neu zu
errichtenden Gebäuden vorgesehen (ohne interne Neuordnung Baur-Areal).
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Stellplätze:
Die Ermittlung der Stellplätze für die neu zu bebauenden Parzellen erfolgt nach überschlägiger
Ermittlung gemäß der Stellplatzsatzung der Stadt Burgkunstadt vom 02.07.2008;
Je nach tatsächlicher Gebäudegröße, Art der Nutzung, Aufteilung in Wohneinheiten und
Wohnungsgrößen kann sich der Bedarf deutlich verändern.
Adresse
Nutzung
ca. BGF Nutzfläche /
Wohnfläche
(ca. 75% BGF)
Stellplätze
Stadteingang südl.
Bahnhofstr. 19
Dienstleistung / Büro
1450m²
1080m², davon
440m² intensiv,
540m² normal
15+13 =
28
Stadteingang
Dienstleistung / Büro
südöstl. Bahnhofstr.
19 – ehem. Parkplatz
2000m²
1500m², davon
500m² intensiv,
1000m² normal
17+25 =
42
Bahnhofstr. 22
Bauliche Ergänzung
Gastronomie /
Wohnen
300m²
(Anbau,
neu)
225m², davon
90m² Gastronomie;
135m² Wohnen
7+2 =
9 (zusätzl.)
Parzelle gegenüber
Bahnhofsgebäude
Dienstleistung /
Wohnen
470m²
350m², davon
135m² Dienstleistung,
215m² Wohnen
4+4 =
8
Parzelle nördl.
Bahnhofstr. 1
Handel /
Dienstleistung /
Wohnen
300m²
225m², davon 75m²
Handel; 75m²
Dienstleistung, normal;
75 m² Wohnen
2+2+2 =
6
Parzelle Plan 6
Handel Dienstleistung 400m²
300m², davon 60m²
Handel; 60m²
Dienstleistung, normal;
180 m² Wohnen
2+2+2 =
6
Neuordung östl.
Rückraum innere
Bahnhofstr.
Wohnen /
Sonderwohnen 1
2.250m² 1.700m², davon 1.100m²
22+2 =
Wohnen, normal = 11 WE; 24
davon 600m² Altenwohnen
= 10 WE
Neuordnung östl.
Rückraum innere
Bahnhofstr.
Wohnen /
Sonderwohnen 2
1.800m² 1.350m², davon 945m²
20+2 =
Wohnen, normal = 10 WE; 22
davon 405m² Altenwohnen
= 8 WE
Neuordnung östl.
Rückraum innere
Bahnhofstr.
Wohnen /
Sonderwohnen 3
1.400m² 1.050m², davon 735m²
15+1 =
Wohnen, normal = 8 WE; 16
davon 315m² Altenwohnen
= 6 WE
Neuordnung östl.
Rückraum innere
Bahnhofstr.
Wohnen /
Sonderwohnen 4
1.400m² 1.050m², davon 735m²
15+1 =
Wohnen, normal = 8 WE; 16
davon 315m² Altenwohnen
= 6 WE
Neuordnung östl.
Rückraum innere
Bahnhofstr.
Wohnen /
Sonderwohnen 5
2.050m² 1.500 m², davon 1000 m² 24+2 =
Wohnen, normal = 12 WE; 26
davon 500m² Altenwohnen
= 8 WE
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2.4 Maßnahmentabelle – Übersicht
Stadt Burgkunstadt - Rahmenplan Bahnhofstraße
Maßnahmenliste Rahmenplan Bahnhofstraße
Die Maßnahmenliste aus dem ISEK/VU wurde überarbeitet, ergänzt und detailliert.
++ dringend/kurzfristig; ++ dringend; + wichtig/mittelfristig; o wünschenswert/langfristig
(Nummerierung abweichend zu ISEK / VU )
Nr.
Priorität
Bereich um Bahnhofsplatz
1.1
Sanierung der Gebäude mit hohem und sehr hohen Sanierungsbedarf Beseitigung von Leerständen:
Am Bahnhof 1 (Kiosk); Am Bahnhof 3 (Stationsgebäude); hist.
Bahnhofsnebengebäude (Flur 514/11); Bahnhofstraße 36
+/++
1.2
Neuordnung Grundstücke und Errichtung Neubau (II+D) auf Flur 514/19
und 514/21 (Abriss und Verlegung Trafohäuschen und bestehende
Fahrradabstellanlagen)
o
1.3
Nutzungskonzept Bahnhof als Testentwurf in Szenarien
++
1.4
Umstrukturierung, Neugestaltung und Aufwertung der Freiflächen, Straßen- ++
und Platzräume.
Neuorganisation von überdachten Wartemöglichkeiten, Sanitäranlagen,
zeitgemäßen Fahrrad- und Kraftradabstellanlagen sowie weiteren
Serviceangeboten; Neuanlage Bushaltestelle; Weitestgehende
Barrierefreiheit
1.5
Anlage P&R Parkplatz; Ergänzend Parkpalette bei Bedarf; auf Flur 514/23
(Abriss bestehende Lagerschuppen; Einebnung Fläche)
++
Bereich Äußere Bahnhofstraße
1.6
Verbindung Langsamverkehr Innenstadt - Bahnhof: Radweg anlegen und
die Gehwege verbreitern und attraktiv gestalten
+
1.7
Aufwertung, Neuanlage der Grün- und Freiflächen mit
Aufenthaltsmöglichkeiten im östlichen Straßenseitenraum
+
1.8
Entwicklung Gewerbefläche mit Baufeld (ca. 1.600m²); Bauleitplanung /
Bebauung / Strukturierung der Brachfläche auf Flurstück 862
o /+
Bereich Stadteingang Knoten Bahnhofstraße / Bundesstraße 289
1.9
Neugestaltung Baur-Großparkplatz an der Stadteinfahrt
++
1.10
Optimierung Verkehrsknoten Bahnhofstraße / Bundesstraße hinsichtlich
+
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Nr.
Priorität
Barrierefreiheit, Fußgänger- und Radfahrerquerung
1.11
Aufwertung, Neuanlage der Grün- und Freiflächen, Stärkung der
Fußwegeverbindung nach Westen zum Verbrauchermarkt und nach Osten
zur Baur-Sportanlage
o
1.12
Neuordnung Grundstück Parkplatz vor Sonderpreisbaumarkt und Errichtung ++
Neubauten (V / III) Büro und Dienstleistung auf Flur 581/1
Bereich innere Bahnhofstraße
1.13
Umstrukturierungsmaßnahmen innerhalb des Baur-Areals mit Sanierungen, ++
Abrissen, Außenraumgestaltung, Anlage von Parkplätzen etc. (interne
Maßnahme Fa. Baur)
1.14
Sanierung der Gebäude mit hohem und sehr hohen Sanierungsbedarf +
Beseitigung von Leerständen:
Bahnhofstraße 3, 14, 18, 22; Arrondierung von Flächen im Rückraum
Schwarzer Graben zur Vergrößerung der Freiflächen Bahnhofstraße 14 und
18
1.15
Herausarbeiten und Aufwerten der Eingangssituation zur Innenstadt:
++
Begrünung des Straßenraums; Fassung der fehlenden Raumkante am
Baur-Areal mit Gestaltung des Vorplatzes mit Cafe- Pavillon; Gestaltung
des Kreuzungsbereichs mit der neuen Fußwegeverbindung in West-OstRichtung (Grünraum, Verkehrssicherheit); Anlage Bushalt; Anlage Platz und
Parkplätze auf der Gegenseite
1.16
Anlage / Ausbau/ Umbau des Gehwegs auf der östlichen Straßenseite der
Bahnhofstraße als durchgehend barrierefreie Fußwegeverbindung
++
1.17
Anlage städtischer Multifunktionsstreifen z.B Parken / Fahrradparken /
Bänke / E-Bike Ladestation / Schnitthecken zusammen mit barrierefreier
Fußwegeverbindung auf der westlichen Straßenseite der Bahnhofstraße;
Neuordnung Parken Apotheke
+
1.18
Neuordnung der Flurstücke 464/3 und 466; Baulückenschluss mit
Errichtung Neubau Handel/Dienstleistung/Wohnen III
o
Bereich westlicher Rückraum innere Bahnhofstraße
1.19
Sanierung der Gebäude mit hohem und sehr hohen Sanierungsbedarf Beseitigung von Leerständen: Schwarzer Graben 2, 8, 10, 12
+
1.20
Rückbau Leerstand Gick-Brauerei und Renaturierung des Bereichs
+
1.21
Anlage Fußwegeverbindung vom Schwarzen Graben über das Gick-BräuAreal zur Lichtenfelser Straße; Abzweig entlang des Mühlbachs zur
Lichtenfelser Straße
+
1.22
Aufwertung Straßenraum Schwarzer Graben
o
Bereich östlicher Rückraum innere Bahnhofstraße
1.23
Neuordnung der Flurstücke 312, 312/1, 469, 462, 460/3, 481, 481/1.
Errichtung fünf Neubauten Sonderwohnen (III+D)
+
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Nr.
Priorität
1.24
Anlage Fußwegeverbindung von der Bahnhofstraße zum Sternshof im
Bereich öffentlich zugänglicher Grünfläche der Neubauten Sonderwohnen
o
1.25
Anlage Fußwegeverbindung von der Bahnhofstraße zum Alten Postweg im
Bereich öffentlich zugänglicher Grünfläche der Neubauten Sonderwohnen
+
Bereich Altstadteingang Kreuzung Plan - Weihersbach
1.26
Optimierung Kreuzungsbereich Bahnhofstraße / Lichtenfelser Straße /
Plan / Kulmbacher hinsichtlich Barrierefreiheit, Fußgänger- und
Radfahrerquerung
+
1.27
Neuordnung der Flurstücke 327 und 328; Baulückenschluss mit Errichtung
Neubau Handel/Dienstleistung/Wohnen V
o
1.28
Sanierung der Gebäude mit hohem und sehr hohen Sanierungsbedarf Beseitigung von Leerständen:
Rangengasse 5, 8; Weihersbach 14, 16, 18, 22, Torwiese 2, 2a
+
1.29
Anlage / Ausbau/ Umbau Platzanlage am Abzweig Weihersbach; Anlage
Kurzzeitparkplätze, Aufenthaltsmöglichkeiten, Brunnen
+
1.30
Bauliche Sanierung der Fußwegeverbindung Burgweg
++
1.31
Lückenschluss (rechtlich) Fußwegeverbindung Weihersbach
+
1.32
Abriss der störenden Garagengebäude Rangengasse Flur 365, 366/1, 366, o
367/10; Neuanlage der privaten Hofflächen;
Flankierende / Übergeordnete Maßnahmen Rahmenplan Bahnhofstraße
2.1
Entlastung Kulmbacher Straße vom MIV – doppeltes Ringsystem mit teilw.
Einbahnführung (verläuft auch über Bahnhofstraße)
+
2.2
Anfertigung eines Modells des Bereichs Rahmenplan Bahnhofstraße
++
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Anhang
Stadt Burgkunstadt - Rahmenplan Bahnhofstraße
Chronologie der Beteiligung
07.07.2015
Stadtratssitzung im Rathaus
Das ISEK mit seinen Analysen, Inhalten, Zielen und Maßnahmen wird als Grundlage für die
weitere städtebauliche Entwicklung Burgkunstadts beschlossen
26.01.2016
Abstimmungstermin mit der Stadt Burgkunstadt und Vertretern der Fa. Baur in der Bahnhofstraße /
Baur-Gelände vor Ort
12.05.2016
Abstimmungstermin mit der Stadt Burgkunstadt und der Regierung von Oberfranken
23.05.2016
Abstimmungstermin mit der Stadt Burgkunstadt und Vertretern des Landratsamtes Lichtenfels in
der Bahnhofstraße / Baur-Gelände vor Ort
23.05.2016
Abstimmungstermin mit der Stadt Burgkunstadt und Vertretern der Fa. Baur im
Verwaltungsgebäude der Fa. Baur in Altenkunstadt
15.07.2016
Abstimmungstermin mit der Raiffeisenbank Obermain eG.
19.07.2016
Bürgerinformation / Erörterung zum vertieften Rahmenplan Bahnhofstraße im Rathaus
(Protokoll der Sitzung im Anhang)
13.09.2016
Stadtratssitzung im Rathaus
Beschluss zur Festsetzung des Sanierungsgebiets „Bahnhofstraße“
24.10.2016
Begehung / Inaugenscheinnahme Bahnhofsgebäude mit der Stadt Burgkunstadt
21.11.2016
Abstimmungstermin mit der Stadt Burgkunstadt und der Regierung von Oberfranken
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Seite 33
Protokoll - Bürgerinformation am 19.07.2016 zum vertieften Rahmenplan Bahnhofstraße im
Rathaus Burgkunstadt, ca. 19:00 h – 20:30h
Anwesend:
- 24 Bürgerinnen und Bürger
- Stadt Burgkunstadt: Frau Bürgermeisterin Frieß sowie die Herren Dietel, Pülz und Weiß aus der
Stadtverwaltung
- Büro plan&werk, Bamberg: Herr Ullrich und Herr Eccard
Vortrag Herr Ullrich, plan&werk
- Es wird auf die Herleitung der Erstellung des vertieften Rahmenplans aus dem Integrierten
Städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) verwiesen. Dabei betreffen vier wichtige Ziele aus
dem ISEK auch den Bereich um die Bahnhofsstraße:
•
•
•
•
Attraktivitätssteigerung Obere und Untere Stadt
Aufwertung Bahnhofstraße als Stadteingang
Stärkung der Fußwegeverbindungen
Stärkung privater Investitionen
- Zum bisherigen Vorgehen werden die Abstimmungen mit Akteuren vor Ort wie der Firma Baur,
der Raiffeisenbank, den Busunternehmen, der Verwaltung sowie mit der Regierung von
Oberfranken, dem Landratsamt Lichtenfels und der Stadt Burgkunstadt dargestellt.
- Die Ziele und Maßnahmen zu den einzelnen Bereichen des Rahmenplans Bahnhofsstraße
werden räumlich von Süden nach Norden vorgestellt:
Bereich um den Bahnhofsplatz und äußere Bahnhofsstraße:
Hier ist die Sicherung des guten Bahnanschlusses als Standortfaktor übergeordnetes Ziel.
Maßnahmen sind eine Aufwertung des Bahnhofsplatzes, der Ausstattung und des
Bahnhofsgebäudes sowie eine Verbesserung der Anbindung für alle Verkehrsmittel. Schlagworte
sind: Pendlerparkplätze/Parkpalette, Verbesserung der Bushaltestellen, verbesserte Anfahrt und
Abstellmöglichkeiten für Radfahrer und attraktive Zuwege für Fußgänger. Übergeordnet sind die
Themen Barrierefreiheit und attraktive Ausstattung und Gestaltung.
Im Umfeld gilt es vorhandene öffentliche Einrichtungen zu stärken und Brachflächen einer
sinnvollen Nutzung zuzuführen.
Bereich um Kreuzung Bundesstraße 289 / Bahnhofstraße:
Der Bereich soll den Stadteingang zur Unteren und Oberen Stadt deutlicher markieren. Am BaurParkplatz wurden bereits Aufwertungsmaßnahmen durchgeführt. Ein neues, kräftiges Gebäude im
Bereich des Imbisses kann eine deutliche Betonung des Stadteingangs sein.
Außerdem sollen die Einkaufsmärkte mit einer neuen Fußwegeverbindung besser an die Untere
Stadt angebunden werden. Dies kann zunächst mit einer Aufwertung der Verbindung zur Kreuzung
Bundesstr. / Bahnhofstr. und langfristig mit Querung der Bundesstraße über eine Brücke und
weiteren Wegeführung entlang des Mühlbachs erfolgen.
Innere Bahnhofstraße von der B289 bis zur Kreuzung am Plan:
Hier finden in Kürze Umbauarbeiten und eine bauliche Neuordnung auf dem Baur-Areal statt. In
diesem Bereich kann nach Rückbau diverser Gebäude künftig ein kleiner öffentlicher Platz zur
Bahnhofstraße entstehen. Dabei bildet ein heute zurückgesetztes Gebäude aus dem frühen 20.
Jahrhundert auf dem Grundstück Schwarzer Gaben 2 die neue, attraktive Platzfassade, die durch
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Seite 34
den Abriss entsteht.
Der westliche, straßenbegleitende Gehweg der inneren Bahnhofstraße wird im Zuge der
Umbaumaßnahmen barrierefrei ausgebaut und als Teil eines städtischen Multifunktionsstreifens
von der Fahrbahn abgesetzt. Hier wird auch eine neue Bushaltestelle im Bereich des neuen
öffentlichen Platzes eingerichtet.
Der östliche, straßenbegleitende Gehweg entlang der Bahnhofstraße bildet die barrierefreie /
barrierearme Hauptverbindung von der Innenstadt zum Bahnhof. Im Zuge der
Ausführungsmaßnahmen im Rahmen des Kommunalinvestitionsprogramms werden hier
Engstellen durch eine Gehwegverbreiterung beseitigt.
Im östlichen Rückraum der Bahnhofsstraße ist auf den untergenutzten Grundstücken des
Bauunternehmens und des Sonderpreisbaumarktes nach Neuordnung ein guter Standort für
zukunftsorientierte und barrierefreie Wohnformen.
Kreuzung am Plan:
Der Bereich soll als lebendiger Handelsstandort erhalten und gestärkt werden.
Neben Gebäudesanierungen und Leerstandsbeseitigungen ist es notwendig für alle
Verkehrsteilnehmer den Kreuzungsbereich besser nutzbar zu gestalten. Auch die
Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum wird hier verbessert. Dies betrifft insbesondere den
überwiegend als Parkplatz genutzten Platzraum am Abzweig Weihersbach. Dabei ist es wichtig
ausreichend Parkplätze für den Einzelhandel und Dienstleister anzubieten.
Fußwegeverbindung Burgweg:
Der Burgweg und auch die Torwiese als Verlängerung des Weihersbachs sind wichtige
Fußwegeverbindungen vom Bahnhof über die Untere Stadt zur Oberen Stadt. Dies gilt
insbesondere für Bewohner, Schüler, Auszubildende und Mitarbeiter der Einrichtungen von
Regens-Wagner-Werke, die häufig zu Fuß unterwegs sind.
Eine Sanierung der schadhaften Bereiche sowie Schaffung möglichst weitgehender Barrierefreiheit
sind prioritäre Maßnahmen, die im Zuge des Kommunalinvestitionsprogramms in Kürze
angegangen werden.
Abschließend wird darüber informiert, dass der Rahmenplan keine verbindliche Satzung wie z.B.
ein Bebauungsplan ist, sondern eine städtebauliche Perspektive für die nächsten 10-15 Jahre
aufzeigt und von den anliegenden Bürgerinnen und Bürgern eher als Angebot betrachtet werden
sollte. Investitionen in Maßnahmen von privaten Eigentümern, die den Sanierungszielen folgen,
werden gem. § 7h EStG mit steuerlicher Abschreibungsmöglichkeit gefördert.
Bürgeranregungen
- Das Konzept wird insgesamt positiv aufgenommen; es wird jedoch befürchtet, dass wie in der
Vergangenheit häufig geschehen, Konzepte nicht umfassend umgesetzt werden.
Frau Bürgermeisterin Frieß zeigt sich optimistisch und weist auf in kürze umzusetzende
Maßnahmen aus bereits bewilligten Mitteln des Kommunalinvestitionsprogramm (KIP) hin.
Außerdem wurden hinsichtlich eines Mehrgenerationen-Wohnprojekts schon Gespräche mit
potentiellen Investoren geführt. Ergänzend merkt Herr Ullrich an, dass in der Stadtentwicklung die
Prozesse langsam verlaufen und 15 Jahre dort ein relativ kurzer Zeitraum sind.
Im Anschluss konnten die Bürgerinnen und Bürger zu den Inhalten des Rahmenplans Stellung
nehmen und ihre Anliegen, Sorgen und Wünsche formulieren:
- Der Schwerlastverkehr stellt am Plan und im weiteren Verlauf in der Rangengasse und der
Kreisstraße LIF 23 / KC 24 eine Belastung dar. Ursächlich ist offenbar LKW-Verkehr des BaurFrachtzentrums nach Norden zur Bundesstraße 173. Hier wird die Kreisstraße als Abkürzung
genutzt, um nicht die etwas längere Route über die Bundesstraße 289 über Zettlitz/Redwitz a.d.
Rodach zu fahren.
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Dipl. Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner
Vorabzug
Stand 30.11.2016
Seite 35
Es wird angeregt ein Gewichtsbeschränkung zu beschildern, wie dies in vergleichbarer Situation
im benachbarten Obristfeld der Fall ist; bzw. ist zunächst das Gespräch mit dem BaurFrachtzentrum zu suchen.
- Hinsichtlich des ÖPNV wird festgestellt, dass die Verbindung von und nach Weismain
ungenügend ist. Dies betrifft außerhalb des Schülerverkehrs insbesondere die Möglichkeit für
zahlreiche in Burgkunstadt tätige Arbeitnehmer mit dem Bus zur Arbeit und nach Hause zu fahren.
- Hinsichtlich der Fahrbahn der inneren Bahnhofstraße wird auf den sehr schadhaften Zustand
hingewiesen und nachgefragt, ob auf die Anwohner eine Kostenbeteiligung bei der Sanierung
zukommt.
Seitens der Stadtverwaltung wird hierzu angemerkt, dass seit langem Gespräche mit dem
zuständigen Straßenbaulastträger Landratsamt Lichtenfels zur Straßen- und Kanalsanierung
geführt werden. Da der Träger der Straße der Landkreis ist, werden bei der anstehenden
Sanierung die anliegenden Bürger nur an den Kosten der Gehwegsanierung beteiligt was sich
voraussichtlich „in Grenzen“ hält.
- Eine Anwohnerin am Burgweg beklagt, dass der Hang „rutscht“ und zahlreiche Schäden an den
Wegen zu beklagen sind.
Seitens der Stadtverwaltung wird hierzu angemerkt, dass in kürze Sanierungsmaßnahmen aus
bereits bewilligten Mitteln des Kommunalinvestitionsprogramm (KIP) umgesetzt werden.
Voraussichtlicher Baubeginn ist im März 2017 und im Oktober/November 2017 sollte die Sanierung
abgeschlossen sein.
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Dipl. Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner
Vorabzug
Stand 30.11.2016
Seite 36
Impressum
Zuständige Bewilligungsstelle der Städtebauförderung:
Regierung von Oberfranken
Sachgebiet 34 Städtebau
Ludwigsstraße 20
95444 Bayreuth
www.regierung.oberfranken.bayern.de
Vertiefter Rahmenplan Bahnhofstraße im Auftrag der
Stadt Burgkunstadt
Rathaus
Vogtei 5
96224 Burgkunstadt
www.burgkunstadt.eu
erstellt durch:
plan&werk
Büro für Städtebau und Architektur
Schillerplatz 10
96047 Bamberg
www.planundwerk-bsa.de
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Stand 30.11.2016
Seite 37
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