Stand: 30.11.2016 - Vorabzug Stadt Burgkunstadt Stadt Burgkunstadt - Rahmenplan Bahnhofstraße plan&werk · Büro für Städtebau und Architektur · Schillerplatz 10 · 96047 Bamberg · Telefon +49 (0)951 20 850 840 · +49 (0) 160 820 90 90 · Telefax +49 (0)951 20 850 849 Dipl. Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Stand 30.11.2016 Inhaltsverzeichnis Stadt Burgkunstadt - Rahmenplan Bahnhofstraße Texte 0 Einführung 1. Sichtung und Auswertung der erarbeiteten Untersuchungen (ISEK) sowie der örtlichen Gegebenheiten 1.1 1.2 1.3 1.4 1.5 Siedlungsstruktur und historische Entwicklung Qualitäten und Potentiale Nutzungskonflikte und Mängel Ziele und Maßnahmen aus dem ISEK Abgrenzung Sanierungsgebiet 2. Gesamtkonzept Bahnhofstraße Entwurfsbeschreibung und Maßnahmenkonzept für die Umsetzung 2.1 2.2 Räumliche und funktionale Leitziele Vernetzung / Erschließung Fuß- und Radwege, MIV , ÖPNV Räumliche Organisation / Nutzungsschwerpunkte Umgang mit dem Bestand und Leitbauten / Strukturdaten Neubau Tabelle, Maßnahmenliste – Übersicht 2.3 2.4 2.5 Anhang - Chronologie Beteiligung - Protokoll Bürgerinformation am 19.07.2016 Impressum Pläne - Rahmenplan Ziele und Maßnahmen 1:1000 - Rahmenplan Bahnhofstraße, übergeordnete Strukturdaten 1:1000 - Rahmenplan Bahnhofstraße, ÖPNV Busverkehr, Istzustand Juni 2016, 1:1500 - Vertiefungsbereich, Ausschnitt 1:500, Aussagen zu gestalterischen Leitlinien plan&werk · Büro für Städtebau und Architektur · Schillerplatz 10 · 96047 Bamberg · Telefon +49 (0)951 20 850 840 · +49 (0) 160 820 90 90 · Telefax +49 (0)951 20 850 849 Dipl. Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 30.11.2016 Seite 2 0. Einführung Stadt Burgkunstadt - Rahmenplan Bahnhofstraße 2015 hat der Stadtrat der Stadt Burgkunstadt ein Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) beschlossen. Inhalt dieses Konzeptes ist es, Lösungsvorschläge für bestehende städtebauliche Missstände (z.B. Leerstände, Bevölkerungsrückgang) interdisziplinär zu entwickeln und diese mit einem attraktiven Gesamtbild zur weiteren Entwicklung Burgkunstadts zu verbinden. Der Gebietsumgriff des ISEK umfasst neben der Altstadt und dem Schulberg auch den Bereich um die innere und äußere Bahnhofstraße bis zum Bahnhofsplatz. Das ISEK gilt mit seinen Analysen, Inhalten, Zielen und Maßnahmen als Grundlage für die weitere städtebauliche Entwicklung Burgkunstadts. Um die Ziele und Maßnahmen des ISEK in einem förmlich festgesetzten Sanierungsgebiet umsetzen zu können, wurden die Inhalte in Vorbereitenden Untersuchungen (VU) übertragen. Aufgrund der zeitlichen und inhaltlichen Nähe, Überschneidungen der Themen sowie Aktualität der Erhebungen wurden aus dem ISEK Inhalte abgeleitet, überarbeitet und in die VU übernommen. Die zwei Sanierungsgebiete umfassen den Bereich der Altstadt (hier wurde eine bestehende VU von 2003 fortgeschrieben) und den Bereich um die Bahnhofstraße. Der Beschluss der Sanierungsgebiete erfolgte am 13.09.2016. Auf dieser Grundlage beginnt die Stadt Burgkunstadt nun mit der Umsetzung der entsprechenden Maßnahmen. Eine dieser Maßnahmen ist die Aufwertung der Stadtstraße Bahnhofstraße als wichtigste Verbindungsstraße zwischen Bahnhof, Unterer und Oberer Stadt. Deshalb wird in fachlicher Abstimmung mit der Regierung von Oberfranken ein Rahmenplan für den Bereich der inneren und äußeren Bahnhofstraße sowie deren Umfeld und den Burgweg als Verbindung zur Oberen Stadt erstellt. Die Stadt Burgkunstadt beabsichtigt, die Maßnahmen im vorgenannten Planungsbereich auf der Grundlage dieses Rahmenplans umzusetzen. Als erstes Vorhaben wird bereits die städtebauliche Aufwertung des Baur-Parkplatz durchgeführt und in den Rahmenplan integriert. Die planerische Aufgabe umfasst einen städtebaulichen Entwurf für die für die städtebaulichen Strukturen sowie die Gestaltung der öffentlichen und öffentlich wirksamen privaten Freiräume und ergänzender Hochbauten. Der Verbesserung der Barrierefreiheit I Barrierearmut im öffentlichen Raum und der Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigung wird dabei in besonderem Maße Rechnung getragen. Die klassische Teilung in eine Obere und eine Untere Stadt ist bis heute in Burgkunstadt gut ablesbar und ein in dieser Klarheit selten gewordenes Stadtbild. Diese identitätsstiftende Qualität muss gut gepflegt und durch zukünftige Maßnahmen geschärft werden. Neben der Kulmbacher Straße in Ost-West-Richtung bildet der Bereich um die Bahnhofstraße als Verbindung zwischen der Stadt im Norden und dem Bahnhof im Süden den wichtigsten Bereich der Unteren Stadt. Im Gegensatz zur weithin sichtbaren Silhouette der Stadt ist die Stadteinfahrt nach Burgkunstadt unklar. Da die zentrale Zufahrt über die Bahnhofstraße keine stadträumliche Führung erkennen lässt, fehlt die Orientierung. Für die im ländlichen Raum zwangsläufig stärker auf den motorisierten Individualverkehr ausgerichtete Bevölkerung bedeutet dies, oft an Burgkunstadt vorbeizufahren. Eine einladende Gestaltung der Stadteinfahrt Bahnhofstraße trägt auch zur Belebung der plan&werk · Büro für Städtebau und Architektur · Schillerplatz 10 · 96047 Bamberg · Telefon +49 (0)951 20 850 840 · +49 (0) 160 820 90 90 · Telefax +49 (0)951 20 850 849 Dipl. Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 30.11.2016 Seite 3 Innenstadt bei. Als Schulstadt mit Realschule und Gymnasium sowie großer Standort des Sozialwerks RegensWagner in der Oberen Stadt hat Burgkunstadt eine wichtige und zentrale Funktion in der Region. Dazu kommt der national bekannte und erfolgreiche Internet-Versandhändler Baur, der wesentlich zu einem großen Angebot an Arbeitsplätzen beiträgt. Insbesondere für diese Einrichtungen ist der Bahnhof vor der Stadt von großer Bedeutung. Deshalb ist es ein wichtiges Ziel der Stadtentwicklung diesen in seiner Funktion zu erhalten. Leider ist er momentan in vernachlässigtem Zustand, Serviceangebote fehlen und die Wegeverbindung über die Bahnhofstraße in die Untere und weiter über den Burgweg in die Obere Stadt sind unattraktiv. Hier gilt es durch gestalterische und funktionale Verbesserungen die Attraktivität des Bahnanschlusses zu verbessern und ihn darüber auch zu sichern. Charakteristisch für die Struktur und Funktion des Rahmenplans Bahnhofstraße ist das Thema der Stadteingänge, das sich von der Kreuzung am Plan mit dem Stadteingang Kulmbacher Straße über die Kreuzung an der Bundesstraße mit dem Stadteingang Bahnhofstraße und die Kreuzung mit der Bahnlinie mit dem Stadteingang Bahnhof durchzieht. Heute sind die drei Stadteingänge in ihrer gestalterischen, räumlichen und funktionalen Bedeutung stark gestört und bilden städtebauliche Missstände, wie die Bahnhofstraße selbst. Städtebauliches Ziel des Rahmenplans ist die Aufwertung dieser drei Orte als Stadteingänge durch Sanierung und Neuordnung und die Entwicklung der Bahnhofstraße als lebendige Stadt- und Hauptstraße Burgkunstadts. plan&werk · Büro für Städtebau und Architektur · Schillerplatz 10 · 96047 Bamberg · Telefon +49 (0)951 20 850 840 · +49 (0) 160 820 90 90 · Telefax +49 (0)951 20 850 849 Dipl. Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 30.11.2016 Seite 4 1. Sichtung und Auswertung der erarbeiteten Untersuchungen (ISEK) sowie der örtlichen Gegebenheiten 1.1 Siedlungsstruktur und historische Entwicklung - Zusammenfassung ISEK Stadt Burgkunstadt - Rahmenplan Bahnhofstraße Burgkunstadt liegt im oberen Maintal im Regierungsbezirk Oberfranken, in der Region Oberfranken West, und ist mit rund 7.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt des Landkreises Lichtenfels. Das Stadtgebiet Burgkunstadts grenzt im Osten an den Landkreis Kulmbach und im Norden an den Landkreis Kronach. Kronach im Norden, Kulmbach im Osten und Lichtenfels im Westen sind jeweils ca. 12-15 km entfernt. Die größeren Orte Bayreuth im Südosten und Coburg im Nordwesten sind ca. 35 km entfernt, nach Bamberg im Südwesten sind es ca. 50 km. Die historische Kernstadt gliedert sich in den Bereich der Oberen Stadt auf dem ehemaligen Burgberg und der südlich unterhalb des Hügels liegenden Unteren Stadt am Verlauf der Fernstraße von Lichtenfels nach Kulmbach. Die Fernstraße im oberen Maintal führte in ihrem historischen Verlauf durch die Untere Stadt Burgkunstadts, die heutige Kulmbacher Straße. Heute führt sie als Bundesstraße 289 südlich an der Kernstadt vorbei und bildet eine Barriere zu den weiter südlichen Gewerbegebieten, dem Bereich um den Bahnhof und dem Main. Der Straßenverlauf zum Bahnhof zwischen der historischen Altstadt und der Bundesstraße wird heute als innere Bahnhofstraße bezeichnet, der Abschnitt jenseits der Bundesstraße bis zum Bahnhof als äußere Bahnhofstraße. Im Zuge des Baus der Eisenbahnlinie von Bamberg nach Hof wird Burgkunstadt 1846 an das Netz angebunden, was den ersten Schritt auf dem Weg zur Industrialisierung einleitet. Die Streckenführung der Bahnlinie liegt zunächst deutlich außerhalb des Stadtgefüges. Das Bahnhofsgebäude wird entsprechend auf der „grünen Wiese“ errichtet. Das Gebäude ist wie die meisten Bahnhöfe der Ludwig-Nord-Süd Bahn mit ähnlichen Gestaltungsmerkmalen versehen und hat auch die typische Sandsteinfassade. Der Entwurf geht auf Gottfried von Neureuther, einen Schüler von Friedrich Gärtner, im Auftrag der Bayerischen Eisenbahn-Commission zurück. Das Gebäude wurde mehrfach verändert und steht heute unter Denkmalschutz. Schräg gegenüber des Stationsgebäudes befindet sich das neobarocke Gebäude des ehemaligen Postamtes als weiteres Einzeldenkmal im Bahnhofsumfeld. Im Jahre 1888 begann in Burgkunstadt die industrielle Schuhproduktion durch den jüdischen Bürger Joseph Weiermann. Dies markiert den Wandel zum Industriestandort. In der Folge entwickelt sich Burgkunstadt zum wichtigsten Standort der bayerischen Schuhproduktion. Produktionsgebäude, Lagergebäude und Unternehmervillen werden ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im Verlauf der Bahnhofstraße errichtet. Der Bereich befindet sich heute südlich der Bundesstraße in der äußeren Bahnhofstraße. Aus dieser Industrie ist 1925 zunächst als erstes Schuhversandhaus auch die Firma Baur-Versand hervorgegangen, die bis heute noch einen Unternehmenssitz in Burgkunstadt hat und als BaurGruppe im Zusammenschluss mit der Otto-Group national und international agiert. Im Bereich der inneren Bahnhofstraße errichtete der Baur-Versand in den 1960er Jahren seine Hauptverwaltung mit einem Hochhaus und weiteren umfangreichen Gebäudekomplexen. In der Zeit des Wirtschaftswunders erlebt die industrielle Schuhproduktion einen Aufschwung, in den Blütezeiten der 1960er Jahre sind hier bis zu 2.300 Mitarbeiter beschäftigt. Die letzte Schuhfabrik stellte insbesondere aufgrund mangelnder Konkurrenzfähigkeit gegen plan&werk · Büro für Städtebau und Architektur · Schillerplatz 10 · 96047 Bamberg · Telefon +49 (0)951 20 850 840 · +49 (0) 160 820 90 90 · Telefax +49 (0)951 20 850 849 Dipl. Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 30.11.2016 Seite 5 Billigprodukte aus Asien 1990 ihre Produktion ein. Das Deutsche Schustermuseum am Marktplatz in der Oberen Stadt erinnert noch heute an die rund 100jährige Tradition der Burgkunstadter Schuhindustrie. Sowohl die historischen Schuhfabriken an der äußeren Bahnhofstraße als auch die Verwaltungsgebäude der Fa. Baur an der inneren Bahnhofstraße haben einen Funktionsverlust erfahren und werden heute für andere Zwecke genutzt oder stehen leer. Teilweise dienen sie Zwischennutzungen und Dienstleistungen oder als Lagergebäude. Neben Handwerksbetrieben und mittelständischen Unternehmen, hauptsächlich im Bereich Maschinenbau, ist die Fa. Baur nach wie vor das wichtigste Wirtschaftsunternehmen in Burgkunstadt. Durch Umstrukturierungen innerhalb der Fa. Baur in den vergangenen Jahrzehnten war die Hauptverwaltung verlegt und die Gebäude im Areal an der inneren Bahnhofstraße teilweise zwischen-, unter- oder ungenutzt. Derzeit sind konkrete Planungsprozesse angelaufen den Bereich neu zu ordnen. Die Freiflächen werden neu strukturiert, die Gebäude sollen saniert, ergänzt oder abgerissen und der Bereich künftig wieder stärker in den Betriebsablauf integriert werden. Im östlichen Rückbereich der inneren Bahnhofstraße finden sich die Flächen eines Bauunternehmens, die teilweise brach liegen oder als Lagerflächen untergenutzt sind. Im direkten Anschluss liegt das Gebäude eines ehemaligen Verbrauchermarktes mit zugehörigen Parkplatz, der heute durch einen „Sonderposten-Baumarkt“ nachgenutzt wird und eine stadtstrukturelle Störung darstellt. Im südlichen Anschluss an die Bundesstraße folgen bis zum ca. 1km entfernten Main die Mainauen. Diese sind teilweise Überschwemmungsgebiet. Hier verläuft auch die Bahnlinie Bamberg - Hof parallel zum Fluss. In jüngster Vergangenheit wurden in den Mainauen südlich der Kernstadt großflächige Gewerbegebiete erschlossen. Die Mainaue ist in diesem Bereich als Landschaftsraum nicht mehr erlebbar. Burgkunstadt und der Stadtteil Mainroth sind jeweils mit einem eigenen Bahnhof an die Bahnstrecke Lichtenfels – Hof / Bayreuth gut angeschlossen. In Lichtenfels besteht derzeit noch die Möglichkeit, auf einen ICE der Strecke München-Berlin umzusteigen. 2017 soll der Bahnhof in Lichtenfels seinen Status als Systemhalt im Fernverkehr der Deutschen Bahn jedoch verlieren. plan&werk · Büro für Städtebau und Architektur · Schillerplatz 10 · 96047 Bamberg · Telefon +49 (0)951 20 850 840 · +49 (0) 160 820 90 90 · Telefax +49 (0)951 20 850 849 Dipl. Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 30.11.2016 Seite 6 Burgkunstadt in der Uraufnahme von 1851: Bahnlinie und Bahnhof sind gerade gebaut und befinden sich weit außerhalb der Stadt in Richtung Main. Die Bahnhofstraße ist weitgehend unbebaut und als Allee dargestellt. Die Schuhfabriken an der Bahnhofsstraße, der Lichtenfelser Straße und am Pentzer Tor sind kurz vor Einsetzen des industriellen Zeitalters noch nicht vorhanden. © Bayerische Vermessungsverwaltung Quellen: - Broschüre: „Herzlich Willkommen in Burgkunstadt“, Stadt Burgkunstadt zusammen mit mediaprint infoverlag gmbh, 8.Auflage 2012 - Internetauftritt der Stadt Burgkunstadt, http://www.burgkunstadt.de - Wikipedia; http://de.wikipedia.org/wiki/Burgkunstadt - Prospekt: Deutsches Schustermuseum, Stadt Burgkunstadt plan&werk · Büro für Städtebau und Architektur · Schillerplatz 10 · 96047 Bamberg · Telefon +49 (0)951 20 850 840 · +49 (0) 160 820 90 90 · Telefax +49 (0)951 20 850 849 Dipl. Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 30.11.2016 Seite 7 1.2 Qualitäten und Potentiale - Zusammenfassung ISEK Stadt Burgkunstadt - Rahmenplan Bahnhofstraße Stadtstruktur und Gebäudequalität In der Bahnhofstraße befindet sich zwischen Bundesstraße und Bahnhofsvorplatz ein qualitätvolles Ensemble aus historischen Fabrikgebäuden und Unternehmervillen der stadtgeschichtlich prägenden Schuhindustrie. Hier steht neben bereits erfolgreich umgenutzten Gebäuden noch ein großes Potential an qualitätvollen, auch größer zusammenhängenden Flächen für die weitere gewerbliche Entwicklung zur Verfügung. Im inneren Abschnitt der Bahnhofsstraße liegt in den Rückbereichen ein großes Potential an Flächen die derzeit wenig oder ungenutzt sind. Aufgrund der Innenstadtnähe, barrierefreier Lage in der Ebene und guter Anbindung an den ÖPNV bieten sich diese Flächen insbesondere für den Wohnungsbau mit Sonderwohnformen an. Öffentlicher Raum und Freiflächen Besondere Bedeutung kommt auch den Wegeverbindungen zwischen Unterer und Oberer Stadt zu, insbesondere dem Burgweg mit seinen reizvollen Blicken über das Maintal als wichtige Verbindungen zwischen Bahnhof und Marktplatz. Hier besteht das Potential die Verbindung durch Barrierefreiheit und Schaffung attraktiver Straßenräume und Plätze deutlich aufzuwerten. Hinsichtlich des Barrierefreien Ausbaus sind bereits erste Planungsschritte erfolgt und Fördermittel aus dem Kommunalinvestitionsprogramm zur Förderung von Investitionen finanzschwacher Kommunen in Bayern (KInvFR) bewilligt worden. Aufwertungspotential liegt in der Bahnhofstraße insbesondere in der Strukturierung des Straßenprofils und in der Aufwertung des Bahnhofsvorplatzes. Im inneren Bereich sollte der Raum der Bahnhofstraße als Stadteingang und Visitenkarte Burgkunstadts herausgearbeitet und gestaltet werden. Dies gilt auch für die Aufwertung des Baur-Großparkplatzes die bereits angegangen wurde. Handel, Dienstleistung und Gastronomie Als Standort für Gewerbe und Dienstleistung hat die Bahnhofstraße Entwicklungspotential. Dies insbesondere im Zusammenhang mit einer Ausweitung der erfolgreich entwickelten Wochenmärkte am alten Postweg, einer Aufwertung der historischen Schuhfabriken sowie einer Aktivierung des Bahnhofsumfeldes und Verbesserung und Aufwertung der Gehwege und Seitenräume. Wegeverbindungen und Verkehr Eine besondere Qualität stellt das Fußwegenetz von und um die Obere Stadt dar. Hier lassen sich insbesondere im Bereich Burgweg und Lend unterschiedlichste Wegevarianten mit Aussichtspunkten und Orten zum Verweilen verbinden. In der Bahnhofstraße besteht das Potential die Straßengestaltung hinsichtlich einer Aufwertung der plan&werk · Büro für Städtebau und Architektur · Schillerplatz 10 · 96047 Bamberg · Telefon +49 (0)951 20 850 840 · +49 (0) 160 820 90 90 · Telefax +49 (0)951 20 850 849 Dipl. Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 30.11.2016 Seite 8 Verbindungen für den Langsamverkehr und einer Anbindung des Bahnverkehrs an die Innenstadt aufzuwerten. Dies insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Bahnverbindungen Burgkunstadts bereits heute sehr attraktiv und für die Bildungs- und Sozialeinrichtungen sowie die Gewerbebetriebe sehr wichtig sind. Auch der Bezug zum Main mit seinem Rad-Fernwanderweg, Kanu-Flusswanderern sowie dem Mainwanderweg bei Altenkunstadt kann über die Verbindung der Bahnhofstraße an die Untere und Obere Stadt besser angeschlossen und aufgewertet werden. plan&werk · Büro für Städtebau und Architektur · Schillerplatz 10 · 96047 Bamberg · Telefon +49 (0)951 20 850 840 · +49 (0) 160 820 90 90 · Telefax +49 (0)951 20 850 849 Dipl. Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 30.11.2016 Seite 9 1.3 Nutzungskonflikte und Mängel - Zusammenfassung ISEK Stadt Burgkunstadt - Rahmenplan Bahnhofstraße Gebäudezustand und Nutzung Die Qualität des Gebäudezustands ist in Burgkunstadt dort am besten wo, auch sonst wenig Nutzungskonflikte und Mängel auftreten und ist umgekehrt dort auffällig schlecht, wo auch andere Probleme konzentriert auftreten. Eine Konzentration von Gebäuden mit hohem Sanierungsbedarf findet sich in der Bahnhofstraße. Hier sind insbesondere Gebäude der Baur-Gruppe betroffen, die durch Umstrukturierungen des Unternehmens derzeit noch un- und untergenutzt sind. Im Abschnitt südlich der Bundesstraße haben historische, ortsbildprägende Fabrikgebäude hohen Sanierungsbedarf. Außerdem sind direkt am Bahnhofsvorplatz neben dem ehemaligen Stationsgebäude weitere Gebäude mit Bahnbezug in einen schlechten Gebäudezustand. Im westlichen Rückraum der inneren Bahnhofstraße, südlich der Lichtenfelser Straße am Mühlbach stehen die Gebäude der ehemaligen Gick-Brauerei seit 2006 leer und sind durch ihre schlechte bauliche Substanz eine Störung im bereits offenen Landschaftsraum und festgesetzten Überschwemmungsgebiet außerhalb des Stadtgefüges. Im östlichen Rückraum der Bahnhofstraße weisen die Betriebsgebäude eines Bauunternehmens am Alten Postweg hohen Sanierungsbedarf auf und sind weitgehend untergenutzt. Öffentlicher Raum / Freiflächen In der Bahnhofstraße ist der Straßenraum unattraktiv und es fehlen Begrünung und Orte zum Verweilen. Im inneren Abschnitt zwischen Bundesstraße und der Kreuzung am Plan ist der Straßenraum, der hier die Stadtzufahrt bildet, durch Baulücken und Rücksprünge zerklüftet; eine wünschenswerte Raumkante ist nicht ausgebildet. Die Missstände hinsichtlich Leerständen und Sanierungsbedarf gibt es auch auf dem BaurStammareal. Hier sind derzeit jedoch bauliche Umstrukturierungen und Aufwertungen in Planung. Der Baur-Großparkplatz markiert bisher in unattraktiver Weise den Stadteingang Bahnhofstraße, eine Aufwertung erfolgt derzeit . Im Seitenraum der Bahnhofstraße weist der Straßenraum und Parkplatz am Postweg, der zu regelmäßigen Märkten genutzt wird, gestalterische Defizite auf. Der Bereich am Bahnhofsvorplatz ist unattraktiv und funktional mangelhaft. Es fehlen überdachte Wartemöglichkeiten, Sanitäranlagen, zeitgemäße Fahrradabstellanlagen und weitere Serviceangebote. Eine attraktive und barrierefreie Gestaltung des Umfelds ist erforderlich. Verkehr / Wegebeziehungen Das attraktive und vielfältige Fußwegenetz zwischen Oberer und Unterer Stadt (in Fortsetzung zum Bahnhof) ist teilweise, vor allem im Bereich der wichtigen Wegeverbindung Burgweg in baulich schlechtem Zustand, partiell ungesichert und an einigen Stellen nicht barrierefrei. Die ringartige Erschließung der Wohngebiete Burgkunstadts über die Straßenzüge um die Obere Stadt sind verkehrlich belastet und es wird häufig mit unangepasster Geschwindigkeit gefahren (Im plan&werk · Büro für Städtebau und Architektur · Schillerplatz 10 · 96047 Bamberg · Telefon +49 (0)951 20 850 840 · +49 (0) 160 820 90 90 · Telefax +49 (0)951 20 850 849 Dipl. Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 30.11.2016 Seite 10 Bereich Plan / Rangengasse fahren ca. 2.000 Kfz/Tag (Zahl von 2010). Zudem gibt es hier zahlreiche Engstellen und Querungsprobleme für den Langsamverkehr. Die Seitenräume der Bahnhofstraße in Richtung Am Sternshof sind durch größere Parkplätze für Anwohner und Kunden der nahen Kulmbacher Straße gekennzeichnet. Diese beeinflussen das Erscheinungsbild des öffentlichen Raums negativ. Dabei sind Parkplätze am Festplatz oder am Alten Postweg meist untergenutzt und verwaist. Eine Fußwegeverbindung am Mühlbach entlang der südlichen Innenstadt im rückwärtigen Bereich der Lichtenfelser und Kulmbacher Straße (die Bahnhofstraße querend) wäre hier möglich, ist jedoch unterbrochen. Die Kreuzung Plan / Kulmbacher Straße / Bahnhofstraße / Lichtenfelser Straße ist eine unübersichtliche Kreuzung ohne eindeutige Regelung für den MIV und für Fußgänger gefährlich zu queren. Im weiter anschließenden Bereich am Plan bestehen auch Probleme bei der Querung für Fußgänger durch hohes Verkehrsaufkommen. Die Bahnhofstraße ist als Haupteingangsachse Burgkunstadts unattraktiv und hauptsächlich für den MIV ausgelegt. Eine attraktive Radwegeanbindung an den Bahnhof und den MainRadwanderweg fehlt. Auch für Fußgänger ist die Wegeverbindung unattraktiv. Am Bahnhof fehlen zeitgemäße Abstellmöglichkeiten für Fahr- und Krafträder. Für Bahnreisende fehlen Serviceangebote mit Aufenthaltsbereichen, Sanitäranlagen oder der Möglichkeit Reisebedarf zu erwerben. Im Busverkehr gibt es Defizite im Angebot, insbesondere am späten Nachmittag und Abend. Die wichtige Verbindung nach Weismain könnte bei besserer Taktung für viele Einpendler mit dem PKW eine umweltfreundlichen Alternative im ÖPNV bieten. Die vorhandenen Bushaltestellen in Burgkunstadt sind nicht barrierefrei. plan&werk · Büro für Städtebau und Architektur · Schillerplatz 10 · 96047 Bamberg · Telefon +49 (0)951 20 850 840 · +49 (0) 160 820 90 90 · Telefax +49 (0)951 20 850 849 Dipl. Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 30.11.2016 Seite 11 1.4 Ziele und Maßnahmen aus dem ISEK Stadt Burgkunstadt - Rahmenplan Bahnhofstraße Aus der städtebaulichen Analyse und Bewertung Burgkunstadts leiten sich im ISEK folgende übergeordnete Ziele ab, die auch im Bezug auf die Bahnhofstraße gültig sind: - Attraktivitätssteigerung Obere und Untere Stadt - Entwicklung innerstädtischer Angebote für das Wohnen - Aufwertung Bahnhofstraße als Stadteingang - Stärkung der Fußwegeverbindungen - Stärkung privater Investitionen - Sicherung der prägenden Grünräume Übersicht der wichtigsten Handlungsfelder aus dem ISEK; dabei gibt es Überschneidungen und Berührungen, insbesondere zwischen Bahnhofstraße, Am Mühlbach, Kulmbacher Straße, der Oberen Stadt und den Wegeverbindungen In der räumlichen Betrachtung verbinden sich die Ziele des ISEK mit sechs Handlungsfeldern, wobei es zwischen den Handlungsfeldern Überschneidungen und Berührungen gibt. plan&werk · Büro für Städtebau und Architektur · Schillerplatz 10 · 96047 Bamberg · Telefon +49 (0)951 20 850 840 · +49 (0) 160 820 90 90 · Telefax +49 (0)951 20 850 849 Dipl. Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 30.11.2016 Seite 12 Zusammenfassung Ziele und Maßnahmen des ISEK im Bereich Bahnhofstraße Der Bahnhofstraße kommt als Stadteingang und Verbindung zwischen Innenstadt und Bahnhof eine wichtige Doppelfunktion zu. Hier steht die funktionale und gestalterische Aufwertung als Wegeverbindung für Schüler, Regens-Wagner-Angehörige und Arbeitnehmer, aber auch für Touristen und zur Freizeitnutzung im Vordergrund. Für die Entwicklung der Potentialflächen an der inneren Bahnhofstraße ist die Zusammenarbeit mit dem größten Grundstückseigentümer, der Baur-Stiftung und dem Baur-Versand von großer Bedeutung. Durch die bereits vorbereiteten Aufwertungsmaßnahmen des Baur-Versandes und die Entwicklungspotentiale im Rückbereich zum Alten Postweg wird die Bahnhofstraße einen mittelfristigen Bedeutungsgewinn erfahren, der zu ihrer gestalterischen Aufwertung als Stadtstraße genutzt werden sollte. Maßnahmenliste aus dem ISEK bezüglich des Handlungsfeldes Bahnhofstraße In die Maßnahmenliste wurden überwiegend Maßnahmen aufgenommen, die nicht nur ein übergeordnetes Ziel erfüllen, sondern in ihren positiven Auswirkungen mehreren Zielen folgen. Die dafür eingesetzten Haushaltsmittel haben dadurch einen höheren Wirkungsgrad. ++ dringend/kurzfristig; ++ dringend; + wichtig/mittelfristig; o wünschenswert/langfristig (Nummerierung abweichend zum ISEK aus VU Bahnhofstraße übernommen) Nr Maßnahmen VU Bahnhofstraße Priorität Bereich Bahnhofstraße 1.1 Rahmenplan zur Aufwertung Stadteingang und Straßenraum Bahnhofstraße, bauliche und gestalterische Maßnahmen In Ausführung 1.2 Bauliche Sanierung der Fußwegeverbindungen und Gassen, insbesondere Burgweg ++ 1.3 Lückenschluss Fußwegeverbindung Weihersbach + 1.4 Neugestaltung Baur-Großparkplatz an der Stadteinfahrt In Ausführung 1.5 Verbindung Langsamverkehr Innenstadt - Bahnhof: Radweg anlegen und ++ die Gehwege verbreitern und attraktiv gestalten 1.6 Insbesondere im inneren Bereich der Bahnhofstraße: Herausarbeiten und ++ Aufwerten der Eingangssituation zur Innenstadt; Begrünung des Straßenraums; Fassung der fehlenden Raumkante am Baur-Areal mit Gestaltung des Vorplatzes - siehe 1.8. Gestaltung des Kreuzungsbereichs mit der neuen Fußwegeverbindung in West-OstRichtung (Grünraum, Verkehrssicherheit) 1.7 Sanierung der Gebäude mit hohem und sehr hohen Sanierungsbedarf Beseitigung von Leerständen – insbesondere Bahnhof und Bahnhofsvorplatz ++ 1.8 Umstrukturierung Neubebauung und Durchgrünung Bereich Hochhaus und Nebengebäude Baur ++ 1.9 Umstrukturierung Neubebauung und Durchgrünung Bereich + plan&werk · Büro für Städtebau und Architektur · Schillerplatz 10 · 96047 Bamberg · Telefon +49 (0)951 20 850 840 · +49 (0) 160 820 90 90 · Telefax +49 (0)951 20 850 849 Dipl. Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 30.11.2016 Seite 13 Nr Maßnahmen VU Bahnhofstraße Priorität Bahnhofstraße 1 - 9 1.10 Umstrukturierung Neubebauung und Durchgrünung Bereich Sonderpreisbaumarkt + 1.11 Aufwertung Straßenraum Alter Postweg und öffentlicher Parkplatz an der + Raiffeisenbank 1.12 Aufwertung Straßenraum Schwarzer Graben + 1.13 Bauleitplanung / Bebauung / Strukturierung der Brachfläche am Bahnhof (Flurstück 862) + 1.15 Rückbau Leerstand Gick-Brauerei + 1.16 Neuorganisation und Durchgrünung Bereich Parkplätze am Sternhof / Bahnhofstraße o 2. Wegeverbindungen 2.1 Bauliche Sanierung der Fußwegeverbindungen und Gassen, insbesondere Burgweg (siehe auch 1.2) ++ in Planung 2.2 Entlastung Kulmbacher Straße vom MIV – doppeltes Ringsystem mit teilw. Einbahnführung (verläuft auch über Bahnhofstraße – siehe auch VU Altstadt A4.1) ++ 2.3 Aufwertung der Stadtstraße Bahnhofstraße (siehe B1.5-B1.6) ++ 2.4 Aufwertung / Ergänzung Fußwegenetz von Lichtenfelser Straße zu Einkaufsmarkt o 2.5 Optimierung Verkehrsknoten an der Bundesstraße: Bahnhofstraße / Bundesstraße o plan&werk · Büro für Städtebau und Architektur · Schillerplatz 10 · 96047 Bamberg · Telefon +49 (0)951 20 850 840 · +49 (0) 160 820 90 90 · Telefax +49 (0)951 20 850 849 Dipl. Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 30.11.2016 Seite 14 1.5 Abgrenzung Sanierungsgebiet Stadt Burgkunstadt - Rahmenplan Bahnhofstraße Satzung der Stadt Burgkunstadt über die förmliche Festlegung des Sanierungsgebietes „Bahnhofstraße“ vom 13.09.2016: Aufgrund des §142 Abs. 3 des Baugesetzbuches (BauGB) in Verbindung mit Art. 23 der Gemeindeordnung für den Freistaat Bayern (Gemeindeordnung – GO) erlässt die Stadt Burgkunstadt folgende Satzung: § 1 – Festlegung des Sanierungsgebietes Das nachfolgend näher beschriebene Gebiet weist städtebauliche Missstände auf. Dieses Gebiet soll durch städtebauliche Sanierungsmaßnahmen wesentlich verbessert oder umgestaltet werden. Das etwa 9,2 ha umfassende Gebiet wird hiermit förmlich als Sanierungsgebiet festgelegt und erhält die Kennzeichnung Sanierungsgebiet „Bahnhofstraße“. Das Gebiet umfasst alle Grundstücke und Grundstücksteile innerhalb der im Lageplan des Planungsbüros plan&werk vom 13.09.2016 im Maßstab 1:1000 abgegrenzten Fläche. Dieser Plan ist Bestandteil der Satzung und als Anlage beigefügt. Werden innerhalb des Sanierungsgebietes durch Grundstückszusammenlegungen Flurstücke aufgelöst und neue Flurstücke gebildet oder entstehen durch Grundstücksteilungen neue Flurstücke, sind auf diese insoweit die Bestimmungen dieser Satzung ebenfalls anzuwenden. § 2 – Verfahren Die Sanierungsmaßnahme wird im vereinfachten Verfahren durchgeführt. Die Anwendung der besonderen sanierungsrechtlichen Vorschriften der §§ 152 bis 156a BauGB ist ausgeschlossen. § 3 – Genehmigungspflichten Die Vorschriften des § 144 BauGB über genehmigungspflichtige Vorhaben und Rechtsvorgänge finden mit Ausnahme von § 144 Abs. 2 BauGB Anwendung. § 4 – Inkraft-Treten Diese Satzung wird mit ihrer Bekanntgabe rechtsverbindlich gemäß § 143 Abs. 1 BauGB. plan&werk · Büro für Städtebau und Architektur · Schillerplatz 10 · 96047 Bamberg · Telefon +49 (0)951 20 850 840 · +49 (0) 160 820 90 90 · Telefax +49 (0)951 20 850 849 Dipl. Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 30.11.2016 Seite 15 Geltungsbereich des förmlich festgesetzten Sanierungsgebietes „Bahnhofstraße“: plan&werk · Büro für Städtebau und Architektur · Schillerplatz 10 · 96047 Bamberg · Telefon +49 (0)951 20 850 840 · +49 (0) 160 820 90 90 · Telefax +49 (0)951 20 850 849 Dipl. Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 30.11.2016 Seite 16 2. Gesamtkonzept Bahnhofstraße 2.1.Räumliche und funktionale Leitziele Stadt Burgkunstadt - Rahmenplan Bahnhofstraße Ausgangssituation Die Bahnhofstraße gliedert sich in zwei Bereiche, jeweils nördlich und südlich der Bundesstraße. Im nördlichen, inneren Bereich stellt sie die Haupterschließung und das Eingangstor zur Stadt dar. Im südlichen äußeren Abschnitt zwischen Bundesstraße und Bahnhofsvorplatz wird sie von einem Ensemble aus historischen Fabrikgebäuden und Unternehmervillen flankiert und führt zum Bahnhof und über die Gleise hinweg zum Main und nach Altenkunstadt. Hier haben teilweise bereits Umnutzungen mit Schwerpunkt Gewerbe, Dienstleistung, Gesundheit, Fitness und Sport stattgefunden. Neben dem MIV ist die Bahnhofstraße auch für den Langsamverkehr die wichtigste Verbindung vom Bahnhof in die Altstadt. An der Kreuzung Bahnhofstraße / Lichtenfelser Straße /Plan / Kulmbacher Straße verzweigt sich das Fußwegenetz und unterschiedliche Verbindungen führen in die Obere Stadt und die Wohngebiete. Das vielfältige Fußwegenetz zwischen den Stadtteilen ist stellenweise nicht barrierefrei, sanierungsbedürftig oder mangelhaft gesichert. Dies gilt insbesondere für die wichtige Verbindung des Burgwegs von der Unteren zur Oberen Stadt. Der Bereich am südlichen Stadtrand entlang des Verlaufs des abschnittsweise verrohrten Mühlbachs ist heute teilweise unstrukturiert und ungefasst. Hier befand sich am offenen Mühlbach die historische südliche Stadtkante Burgkunstadts. Heute fehlt hier eine Wegeverbindung in OstWest-Richtung, die von den Gewerbegebieten im Osten über den Festplatz und von dort zur Bahnhofstraße in die offene Kulturlandschaft nach Westen führt. Außerdem gibt es in dem Bereich zahlreiche städtebauliche Missstände mit untergenutzter Flächen, Parkplatzanlagen,Leerständen und störenden Garagen. Räumliche und funktionale Leitziele Zielsetzung ist es die Bereiche der Unteren und Oberen Stadt zu stärken und die gute Erreichbarkeit zu erhalten. Bestehende Wegeverbindungen des Langsamverkehrs sollen gestärkt und wo nötig ergänzt werden. Durch vergleichsweise kleine Maßnahmen können vor allem in Ost-West-Richtung Lückenschlüsse hergestellt werden und Rundwege entstehen. Die gute Bahnanbindung soll sich auch in der Aufwertung der Wegebeziehungen zwischen Bahnhof, der Stadt und den Stadtteilen fortsetzen. Dabei ist die Sanierung des derzeit gesperrten Burgwegs besonders wichtig. Um die gute Bahnanbindung zu erhalten und zu stärken ist es notwendig, den Bahnhof und das unmittelbare Umfeld funktional und gestalterisch aufzuwerten. Schwerpunkte sollen hier mit Maßnahmen zur Stärkung und Attraktivitätssteigerung der Intermodalität gesetzt werden. Der Bahnhofstraße kommt als Stadteingang und Verbindung zwischen Innenstadt und Bahnhof eine wichtige Doppelfunktion zu. Deshalb steht die funktionale und gestalterische Aufwertung als plan&werk · Büro für Städtebau und Architektur · Schillerplatz 10 · 96047 Bamberg · Telefon +49 (0)951 20 850 840 · +49 (0) 160 820 90 90 · Telefax +49 (0)951 20 850 849 Dipl. Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 30.11.2016 Seite 17 Wegeverbindung für Schüler, Regens-Wagner-Angehörige und Arbeitnehmer, aber auch für Touristen und zur Freizeitnutzung im Vordergrund. Um die Bahnhofsstraße als lebendige Stadtstraße zu sichern und zu entwickeln ist es wichtig, den bestehenden Einzelhandel und Dienstleistungseinrichtungen im Bereich Kulmbacher Straße und am Plan zu stärken. Neben attraktiven Anbindungen des Langsamverkehrs ist es auch notwendig die Erreichbarkeit mit dem Kfz zu sichern. Außreichend Kurzzeitparkplätze sollen daher im Bereich Einmündung000 Weihersbach und an der inneren Bahnhofstraße angeboten und attraktiv gestaltet in den öffentlichen Raum eingebunden werden. Unmittelbar an der inneren Bahnhofstraße sind Maßnahmen der Stadtreparatur notwendig. Lücken der ehemals durchgängig bebauten östlichen Straßenseite können durch ergänzende Baukörper geschlossen werden. An der westlichen Seite wird der Straßenraum im mittleren Bereich der inneren Bahnhofstraße durch Neuanlage eines kleinen Platzes aufgewertet und durch die attraktive Fassade eines zurückgesetzten Jugendstilgebäudes neu gefasst. Für die Entwicklung der Potentialflächen westlich der inneren Bahnhofstraße ist die Zusammenarbeit mit der Fa. Baur von großer Bedeutung. Auf der östlichen Seite der Bahnhofstraße bis zum Alten Postweg befinden sich im Rückbereich größere zusammenhängende Potentialflächen, die derzeit durch ein Bauunternehmen sowie diverse Parkplätze und Garagenanlagen schwach genutzt sind. Hier ist ein besonders gut geeigneter Standort für eine Neuordnung und die Entwicklung eines Wohnquartiers. Durch die bereits vorbereiteten Aufwertungsmaßnahmen der Fa. Baur und die Entwicklungspotentiale im Rückbereich zum Alten Postweg wird die Bahnhofstraße einen mittelfristigen Bedeutungsgewinn erfahren. Ziel ist die gestalterische und funktionale Aufwertung der Bahnhofstraße zur Markierung des Stadteingangs und als lebendige Stadtstraße. Folgende übergeordnete Ziele lassen sich zusammenfassen: • Markierung Stadteingänge • Stärkung Bahnhof • Aufwertung Bahnhofstraße • Stärkung Einzelhandel in der inneren Bahnhofstraße • Attraktivitätssteigerung Wegeverbindungen • Entwicklung Wohnstandort für Alt und Jung • Stadtreparatur und Sanierung privater Gebäude plan&werk · Büro für Städtebau und Architektur · Schillerplatz 10 · 96047 Bamberg · Telefon +49 (0)951 20 850 840 · +49 (0) 160 820 90 90 · Telefax +49 (0)951 20 850 849 Dipl. Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 30.11.2016 Seite 18 2.2. Vernetzung / Erschließung Stadt Burgkunstadt - Rahmenplan Bahnhofstraße Maßnahmen in einem Gesamtkonzept Bahnhofstraße Die Bahnhofstraße wird auf der Länge zwischen Plan und Bahnhof aufgewertet. Die innere Bahnhofstraße hat sowohl zentrale Funktion für den motorisierten Individualverkehr als auch Verbindungsfunktion für den Fuß- und Radverkehr zum Bahnhof und dem Einzelhandel an der Bundesstraße. Die äußere Bahnhofstraße hat demgegenüber heute eher erschließenden Charakter für das Bahnhofsumfeld und das angrenzende Gewerbe. Hier steht beim Umbau die Verbindungsfunktion speziell für den Fuß- und Radverkehr zwischen Bahnhof und Stadt im Vordergrund. Dadurch kann der Bahnhof besser als bisher in das Stadtgefüge eingebunden werden und seiner Bedeutung entsprechend attraktiver gemacht werden, damit er auch zukünftig gut genutzt (Frequenz!) wird und für Burgkunstadt als Standortfaktor erhalten bleibt. Motorisierter Individualverkehr (MIV) In Burgkunstadt werden viele Wege mit dem Auto zurückgelegt. Dies liegt neben der Lage im ländlichen Raum und der hügeligen Topografie auch an der Trennung in Bereiche für Wohnen in den Hügeln um die Altstadt und den Gewerbegebieten mit Einkaufsmöglichkeiten im Bereich der Bundesstraße in den Mainauen. Die innere Bahnhofstraße und Kulmbacher Straße als traditionelle Einkaufsziele werden nach Aussagen der örtlichen Einzelhändler nur frequentiert, wenn sie mit dem MIV erreichbar sind und Parkmöglichkeiten bestehen. Der bestehende Missstand ist jedoch nicht ursächlich auf die Verkehrssituation, sondern vor allem auf die großflächigen Einzelhandelsangebote an der Bundesstraße und fehlende attraktive Wegeverbindungen für den Langsamverkehr zurückzuführen. Durch die ringartige Erschließung der Wohngebiete um die Obere Stadt und verfestigte Fahrgewohnheiten ist insbesondere die Kulmbacher Straße sowie der Kreuzungsbereich am Plan von Verkehrsimmissionen belastet. Da hier der historische Straßenraum eng ist, kommt es zu Konflikten im Begegnungsverkehr des MIV untereinander sowie mit Fußgängern und Radfahrern. Stärkung der Unteren Stadt mit innerer Bahnhofstraße durch Lenkung des MIV Durch Einführung eines doppelten Ringsystems mit Einbahnführung der Kulmbacher Straße zwischen Sternshof und Schindgraben kann der gesamte Bereich um die Innenstadt verkehrlich entlastet werden. Eine Einbeziehung der Bundesstraße in den südlichen Ring (und die Fortsetzung zur Stadteinfahrt über die innere Bahnhofstraße) ist dabei sinnvoll. Eine Entlastung der Kulmbacher Straße und die Möglichkeit zur Anlage von attraktiveren Gehwegen in diesem Bereich sind eine wichtige Voraussetzung für eine allgemein positive Entwicklung der Unteren Stadt. Eine Einbahnregelung schafft hierzu die räumliche Voraussetzung und erhält die Erreichbarkeit für den MIV. Die Einbahnstraße sollte in West-Ost-Richtung eingerichtet werden, um den Verkehr in Gegenrichtung über die Bundesstraße und innere Bahnhofstraße konfliktarm mit zweimaligen Rechtsabbiegen abzuwickeln. Ferner bleibt so die Zufahrt vom Stadteingang Bahnhofstraße gewährleistet. plan&werk · Büro für Städtebau und Architektur · Schillerplatz 10 · 96047 Bamberg · Telefon +49 (0)951 20 850 840 · +49 (0) 160 820 90 90 · Telefax +49 (0)951 20 850 849 Dipl. Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 30.11.2016 Seite 19 Außerdem besteht die Möglichkeit durch Rechtsabbiegen in der Kulmbacher Straße gegenüber der Einmündung Feuerweg über die Straße am Mühlbach und Sternshof einen kleineren, „inneren Ring“ zu befahren ohne die Bundesstraße zu nutzen. Durch gestalterische Maßnahmen ist dabei auch die behutsame Integration von Parkplätzen möglich. Einführung eines doppelten Ringsystems mit Einbahnführung der Kulmbacher Straße zwischen Sternshof und Schindgraben. Mögliche Einbeziehung der Bundesstraße in den südlichen Ring. Die Einbahnstraße sollte in West-Ost-Richtung eingerichtet werden, um den Verkehr in Gegenrichtung über die Bundesstraße konfliktarm mit zweimaligen Rechtsabbiegen abzuwickeln. Dabei führt die Stadteinfahrt über die innere Bahnhofsstraße. Ruhender Verkehr Durch ergänzende Angebote am Bahnhof wird die Intermodalität gestärkt. Durch Anlage eines P&R-Parkplatzes wird ein attraktives Angebot für Pendler und Bahnnutzer geschaffen. Dies erhöht die Attraktivität für die Nutzer, die Frequenz, fördert umweltschonende Mobilität und sichert den Fortbestand des Bahnhofs als wichtige Einrichtung für Burgkunstadt. Bei Bedarf kann der Parkplatz auch durch eine ggf. mehrgeschossige Parkpalette erweitert werden. Für den Fortbestand der Einzelhandels- und Dienstleistungsbetrieben in der Innenstadt ist das Vorhandensein von Kurzzeitparkplätzen eine wichtige Voraussetzung. Daher werden die derzeit ungeordneten Parkplätze an der Platzaufweitung am Eingang Weihersbach neu strukturiert und in eine attraktive Platzgestaltung eingebunden. Durch neue Fußwegeverbindungen zum Alten Postweg/ Sternshof werden die dort vorhandenen Parkplätze besser an die innere Bahnhofstraße angebunden. Auch an der Platzaufweitung gegenüber des Hauptzugangs zum Baur-Areal wird ein neues Parkplatzangebot geschaffen. Auf der gegenüberliegenden Seite werden neue Längsparkplätze in einen Multifunktionsstreifen integriert und die Kundenparkplätze der Apotheke neu organisiert. plan&werk · Büro für Städtebau und Architektur · Schillerplatz 10 · 96047 Bamberg · Telefon +49 (0)951 20 850 840 · +49 (0) 160 820 90 90 · Telefax +49 (0)951 20 850 849 Dipl. Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 30.11.2016 Seite 20 Fußwegeverbindungen - Barrierefreiheit In Burgkunstadt leben überproportional viele Menschen mit Behinderung, was in erster Linie auf die Wohn-, Schul-, Ausbildungs-, und Arbeitseinrichtungen der Regens-Wagner-Stiftung zurückzuführen ist. Zusätzlich ist Burgkunstadt ein wichtiger Schulstandort am Obermain mit Grundschule, Realschule und Gymnasium, deren Schüler täglich das Fuß- und Radwegenetz sowie die Bus- und Bahnverbindungen nutzen. Außerdem leben in Burgkunstadt zunehmend mehr ältere Menschen deren Bevölkerungsanteil in der Zukunft noch zunehmen wird. Daher hat sich die Stadt Burgkunstadt 2016 erfolgreich um eine Förderung beworben, im Rahmen des Kommunalinvestitionsprogramms zur Förderung von Investitionen finanzschwacher Kommunen in Bayern (KInvFR) die Barrierefreiheit auf öffentlichen Plätzen und Wegen zu verbessern. Erster Grundsatz ist es alle wichtigen Einrichtungen des täglichen Lebens, wie Nahversorgung, medizinische Versorgung, Mobilität (Bahnhof), Kultur, Verwaltung, Kirche, soziale und schulische Einrichtungen sowie Freizeit mit für die Benutzer attraktiven, alltagstauglichen Fußwegen zu verknüpfen und mit den Schwerpunkten des Wohnens zu verbinden. Dazu wird das Wegenetz mit barrierefreien Belägen und möglichst einer Breite von 1,50m ausgestattet bzw. zu ergänzt. In einer ersten Stufe soll bei allen Straßenquerungen und Kreuzungen ein abgesenkter Bordstein vorhanden sein. In einer weiteren Stufe sollen diese Bereiche mit visuellen und taktilen Kontrasten ergänzt werden. Fußwegeverbindungen entlang der inneren Bahnhofstraße: Der östliche, straßenbegleitende Gehweg entlang der Bahnhofstraße bildet die barrierearme Hauptverbindung von der Innenstadt zum Bahnhof. Im Zuge der Ausführungsmaßnahmen im Rahmen des Kommunalinvestitionsprogramms werden hier Engstellen durch eine Gehwegverbreiterung beseitigt. Der westliche, straßenbegleitende Gehweg der inneren Bahnhofstraße wird barrierefrei ausgebaut und als Teil eines städtischen Multifunktionsstreifens von der Fahrbahn abgesetzt. Hier wird auch eine neue, behindertengerechte Bushaltestelle im Bereich des neuen öffentlichen Platzes eingerichtet. Burgkunstadt ist in der Altstadt durch das spannungsreiche und attraktive Zusammenwirken von Oberer Stadt und Unterer Stadt geprägt. Aufgrund der Topografie ist es in Burgkunstadt nicht überall möglich, barrierefreie und schwellenfreie Wege zu schaffen. An Treppenanlagen oder sehr steilen Straßen kann durch Ergänzung von Handläufen, Geländern oder Ausruhmöglichkeiten (Bank) jedoch eine barrierearme Nutzbarkeit hergestellt werden, die die Alltagstauglichkeit der Verbindungen für die meisten Menschen deutlich verbessert. Burgweg: Der Burgweg ist die direkte Fußwegeverbindung von der Bahnhofstraße / Plan in der Unteren Stadt in die Oberen Stadt. Er zweigt vom Plan als gepflasterter, relativ steiler aber schwellenfreier Weg ab. Er teilt sich auf halber Hanghöhe und ein Teil des Weges führt über eine Treppenanlage direkt zum Regens-Wagner-Platz. Der andere Teil bleibt schwellenfrei und führt über einen Gebäudedurchgang in die Fliehgasse. Vor dort kann der Weg abermals schwellenfrei zum Marktplatz und weitere Bereiche der Oberen Stadt fortgesetzt werden. Im Bereich der Treppenanlage ist der Burgweg derzeit gesperrt, da durch sich durch Hangbewegungen Teile des Weges abgerutscht sind und zudem Steinschlaggefahr besteht. Im übrigen Bereich sind die Beläge sehr schadhaft und uneben. Teilweise ist der Weg sehr schmal obwohl eine Breite von 1,50m möglich wäre. plan&werk · Büro für Städtebau und Architektur · Schillerplatz 10 · 96047 Bamberg · Telefon +49 (0)951 20 850 840 · +49 (0) 160 820 90 90 · Telefax +49 (0)951 20 850 849 Dipl. Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 30.11.2016 Seite 21 Notwendige Maßnahmen: • • • • • Sicherung des Hangs und der Stützmauern gemäß Voruntersuchungen der Stadt Burgkunstadt. Verbreiterung des Weges im schwellenfreien Bereich durchgehend auf 1,50m Erneuerung sämtlicher Beläge hinsichtlich Barrierefreiheit Neubau der Treppenanlage: Die Grundstücksgröße soll hierbei möglichst ausgenutzt werden um den Weg mit möglichst wenig Schwellen / Stufen (mehr serpentinenartig) zu führen Neuerrichtung, Ergänzung und Sanierung der Handläufe, Geländer und Absturzsicherungen; Ergänzung und Sanierung der bestehenden Bänke als Ausruhmöglichkeit Fußwegeverbindung entlang des Mühlbachs in Ost-West-Richtung: Eine Stärkung der Fußwegeverbindung entlang des Mühlbaches, die Bahnhofstraße querend, über den Festplatz in das Gewerbegebiet "In der Au" ist wünschenswert. Neben verschiedenen Einzelhändlern befinden sich dort die Skater- und Bikeranlage sowie andere JugendEinrichtungen. An der westlichen Stadtkante ist daher eine Fußwegeverbindung von der Lichtenfelser Straße über den Mühlbach und das zu renaturierende Gick-Bräu-Areal entlang der Rückseite des Baur-Areals und des Baur-Parkplatzes zum Schwarzen Graben und der Bahnhofsstraße vorgesehen. Diese Verbindung wird über zwei mögliche Lückenschlüsse zum Sternshof bzw. Alten Postweg und weiter in Richtung Festplatz und Gewerbegebiet „In der Au“ fortgesetzt. In Hinblick auf wichtigen fußläufigen Wegebeziehungen zum Bahnhof und zum Gewerbepark "In der Au" müssen auch die Verkehrsknoten an der Bahnhofstraße / Bundesstraße sowie „In der Au“ / Bundesstraße optimiert werden. Radwegeverbindungen Eine attraktive Radweganbindung an den Bahnhof und den weiter südlich verlaufenden Main-FernRadwanderweg fehlt. Auch für Fußgänger ist die Wegeverbindung unattraktiv. Am Bahnhof fehlen zeitgemäße Abstellmöglichkeiten für Fahr- und Krafträder. Die äußere Bahnhofstraße hat eher erschließenden Charakter für das Bahnhofsumfeld und das angrenzende Gewerbe. Hier steht beim Umbau die Verbindungsfunktion Bahnhof-Stadt speziell für den Fuß- und Radverkehr im Vordergrund. Dadurch kann der Bahnhof besser als bisher in das Stadtgefüge eingebunden werden. ÖPNV (siehe Plan ÖPNV Busverkehr, Istzustand Juni 2016) Die Bahnverbindungen Burgkunstadts sind heute sehr attraktiv und für die Bildungs- und Sozialeinrichtungen sowie die Gewerbebetriebe sehr wichtig. Im Januar 2015 ist der Landkreis Lichtenfels dem Verkehrsverbund Großraum Nürnberg beigetreten, was eine Nutzung des ÖPNV im gesamten nordbayerischen Raum besonders attraktiv macht. Der Bahnhof von Burgkunstadt hat entsprechend der Definition von DB Station&Service die Bahnhofskategorie 5. Dies entspricht 2 Bahnsteigkanten und 11 bis 50 Zughalten. In Burgkunstadt sind es tatsächlich ca. 65. Die Kurzbeschreibung der Deutschen Bahn AG lautet: „ Die Kategorie 5 beinhaltet Bahnhöfe kleinerer Städte und zahlreiche Stadtteilbahnhöfe, die größtenteils von Pendlern genutzt werden. plan&werk · Büro für Städtebau und Architektur · Schillerplatz 10 · 96047 Bamberg · Telefon +49 (0)951 20 850 840 · +49 (0) 160 820 90 90 · Telefax +49 (0)951 20 850 849 Dipl. Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 30.11.2016 Seite 22 Diese rund 1.000 Bahnhöfe sind weniger belebt, weshalb auf eine robuste Ausstattung geachtet wird, die auch Vandalismus standhält...“(1) In Burgkunstadt halten pro Stunde in der Regel jeweils eine Regionalbahn und ein Regionalexpress sowohl in Richtung Kulmbach als auch in Richtung Lichtenfels. (1) Quelle: http://www.deutschebahn.com/de/geschaefte/infrastruktur/bahnhof/bahnhofs_kategorien.html (in Auszügen) Im Regionalbusverkehr wird Burgkunstadt von sieben Buslinien im VGN bedient. Zusätzlich ist ein Bürgerbus im Einsatz, bei dem ehrenamtliche Fahrer auf einer festgelegten Route Busdienstleistungen, insbesondere für ältere und weniger mobile Menschen erbringen. Die Regionalbuslinien sind schwerpunktmäßig auf den Schülerverkehr ausgerichtet, so dass es bei einigen Verbindungen insbesondere am späten Nachmittag und Abend Defizite bestehen. Für viele Arbeitnehmer der Fa. Baur aus Weismain ist die derzeitige Busanbindung aufgrund der Abfahrtszeiten ungenügend. Im Stadtgebiet Burgkunstadts (ohne Ortsteile) befinden sich derzeit vier Haltestellen. Diese sind am Schulzentrum, am Bahnhof, am „E-Center“ sowie in der Stadtmitte die Haltestelle „Sparkasse“ in Lichtenfelser Straße neben der Kreuzung Plan /Kulmbacher Straße / Bahnhofstraße. Im Untersuchungsgebiet liegen die Haltestellen Bahnhof mit ca. 54 Abfahrten (werktags) und Sparkasse mit ca. 31 Abfahrten (werktags). Im Zuge der Neugestaltung der inneren Bahnhofstraße wird im Bereich der kleinen Platzanlage an der Zufahrt Schwarzer Graben eine neue, barrierefreie Bauhaltestelle als Ersatz des Bushalts „Sparkasse“ im Straßenraum der Lichtenfelser Straße eingerichtet. Dies verkürzt die bestehenden Fahrbeziehungen und stärkt die Bahnhofstraße als innerstädtische Straße. Die Wegebeziehungen zur Bushaltestelle für Baur-Mitarbeiter und künftige Bewohner der städtebaulichen Entwicklungsflächen im östlichen Rückraum der inneren Bahnhofstraße sind dabei besonders günstig. Da diese Entwicklungsflächen insbesondere auch für Sonderwohnen und Mehrgenerationen-Wohnen vorgesehen sind, sind kurze und barrierefreie Wege zum ÖPNV sehr wichtig. plan&werk · Büro für Städtebau und Architektur · Schillerplatz 10 · 96047 Bamberg · Telefon +49 (0)951 20 850 840 · +49 (0) 160 820 90 90 · Telefax +49 (0)951 20 850 849 Dipl. Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 30.11.2016 Seite 23 2.3. Räumliche Organisation / Nutzungsschwerpunkte Stadt Burgkunstadt - Rahmenplan Bahnhofstraße Maßnahmen in einem Gesamtkonzept Bahnhofstraße Bereich um den Bahnhofsvorplatz Insbesondere das denkmalgeschützte Bahnhofsgebäude und die unmittelbare Umgebung werden saniert und funktional neu geordnet, um die vorhandene attraktive Zuganbindung Burgkunstadts für die Nutzer aufzuwerten. Es fehlen überdachte Wartemöglichkeiten, Sanitäranlagen, zeitgemäße Fahrradabstellanlagen und weitere Serviceangebote. Eine attraktive und barrierefreie Gestaltung des Umfelds und der Rahmenbedingungen (z.B. Parken, Umsteigen, gebündelter Bushalt) erhöht die Attraktivität für den Nutzer, die Frequenz, fördert umweltschonende Mobilität und sichert den Fortbestand des Bahnhofs als wichtige Einrichtung für Burgkunstadt. Im Zuge der Neuordnung kann gegenüber des Stationsgebäudes auch ein neues Gebäude eingefügt werden. Eine weitgehend brachliegende bzw. für Ablagerungen genutzte Fläche nordwestlich des Bahnhofs wird durch Neuordnung in den Bahnhofsbereich funktional einbezogen. Es besteht dort die Möglichkeit zur Anlage von P&R Parkplätzen sowie einer Parkpalette. Im weiteren Anschluss wird der Bereich als Gewerbefläche mit dem Instrument der Bauleitplanung entwickelt. Die Zufahrt zu den Lager- und Ladebereichen der Raiffeisen Waren-GmbH bleibt dabei gewährleistet. Bereich Äußere Bahnhofstraße Hier ist eine Aufwertung der Verbindung des Langsamverkehrs Innenstadt – Bahnhof vorgesehen. Ein Radweg wird angelegt und die Gehwege verbreitert und attraktiv gestaltet. Auch die bestehenden, in ihrer Grundstruktur attraktiven Grünräume mit kleinen Aufenthaltsbereichen im östlichen Seitenraum der Straße werden aufgewertet. Eine Bebauung und Strukturierung der Brachfläche westlich der Bahnhofstraße (Flurstück 862) ist geplant. Auf dem Grundstück wurde in jüngerer Vergangenheit eine Gaststätte mit Biergarten zurückgebaut und das unversiegelte Areal mit einem Bauzaun abgesperrt. Bei Planungen für das ca. 3.600m² große Flurstück ist ein Bebauungsplan erforderlich. Zur Straße wird die Raumkante der prägenden Villen mit einer Baumpflanzung aufgenommen. Im Rückbereich kann eine Gewerbefläche entwickelt werden. Bereich Stadteingang Knoten Bundesstraße Im Bereich nördlich der Bundesstraße stellt die Bahnhofstraße die Haupterschließung und das Eingangstor zur Stadt für den MIV dar. Der Bereich wird durch den Baur-Großparkplatz dominiert und war zuletzt aufgrund seiner fehlenden Gliederung und Gestaltung ein städtebaulicher Missstand. Als eine erste prioritäre Maßnahme des ISEK wurde die Neugestaltung des BaurGroßparkplatz an der Stadteinfahrt ausgeführt und ist inhaltlich auch Teil des vertieften Rahmenplanes Bahnhofstraße. Im Zuge einer Aufwertung der Verbindung Innenstadt – Bahnhof für den Langsamverkehr wird auch der Knoten Bundesstraße neu gestaltet. Die grünen Seitenräume in Richtung plan&werk · Büro für Städtebau und Architektur · Schillerplatz 10 · 96047 Bamberg · Telefon +49 (0)951 20 850 840 · +49 (0) 160 820 90 90 · Telefax +49 (0)951 20 850 849 Dipl. Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 30.11.2016 Seite 24 Verbrauchermarkt und Baur-Sporthalle werden mit durchgrünten Wegeverbindungen gestaltet und die Raumkante mit Baumpflanzungen gefasst. Der Bereich am Stadteingang östlich der inneren Bahnhofstraße ist zwar durch eine Baumreihe von der Bundesstraße gefasst, jedoch zum größtenteils versiegelt und als Parkplatz überdimensioniert bzw. untergenutzt. Hier bietet sich die Möglichkeit mit einer markanten neuen Baustruktur den Stadteingang deutlich zu markieren. Als Nutzung sind gut gestaltete Neubauten für Dienstleistung und Verwaltung städtebaulich wünschenswert und können den Stadteingang klar markieren. Gleichzeitig bilden sie einen Immissionsschutz für die dahinter liegende Wohnbebauung. Bereich innere Bahnhofstraße (Vertiefungsbereich – siehe Planung 1:500) Im inneren Abschnitt zwischen Bundesstraße und der Kreuzung am Plan hat der Straßenraum, der hier die Stadtzufahrt bildet, seine ursprünglich geschlossenen Raumkanten verloren und ist heute zerklüftet. In Hinblick auf die weitere städtebauliche Entwicklung werden zukünftig die beiden Straßenseiten unterschiedlich behandelt: Im Osten wird die in Grundzügen noch gut erhaltene Raumkante durch Maßnahmen der Stadtreparatur weiter gepflegt und geschlossen, im Westen die bereits durch die Eingriffe der Fa. Baur in den 1950er Jahren aufgebrochene Raumkante offen gehalten, stärker durchgrünt und im Sinne der räumlichen Verbindung zur direkt dahinter liegenden Kulturlandschaft gestaltet. So bekommt die Bahnhofstraße einen charakteristischen räumlichen und gestalterischen Charakter als Adresse und Stadteinfahrt. Private Maßnahmen der Fa. Baur sind in diesem Bereich bereits konkret geplant, auch im Übergang zum öffentlichen Raum. Das ehemalige Hochhaus-Verwaltungsgebäude wird saniert und Nebengebäude teilweise abgerissen. Nach Rückbau diverser Gebäude wird hier ein kleiner öffentlicher Platz zur Bahnhofstraße entstehen, der mit einem kleinen Café-Pavillon eine Station auf der Hauptwegeverbindung vom Bahnhof zur Oberen Stadt markiert. Dabei bildet ein heute zurückgesetztes Gebäude aus dem frühen 20. Jahrhundert auf dem Grundstück Schwarzer Graben 2 die neue, attraktive Platzfassade, die erst durch den Abriss entsteht. Im Bereich des Platzes wird beidseitig eine neue Bushaltestelle eingerichtet. Die westlichen und östlichen, straßenbegleitenden Gehwege der inneren Bahnhofstraße werden im Zuge der Umbaumaßnahmen barrierefrei ausgebaut wie auch unter 2.2 Vernetzung / Erschließung beschrieben. Im Zuge der Neuordnungsmaßnahmen im Bereich der Fa. Baur wird im Rückbereich auch eine durchgrünte Fußwegeverbindung vom Schwarzen Graben entlang des Mühlbachs zur Lichtenfelser Straße geschaffen. Im Straßenraum Schwarzer Graben wird eine Aufwertung, Entsiegelung, Strukturierung und Begrünung des Straßenraumes erfolgen. Das stadtbildprägende, derzeit leerstehende Gebäude Schwarzer Graben 14 soll nach Möglichkeit erhalten und saniert werden. Die Möglichkeit einer Vergrößerung des Grundstücks durch Arrondierung von Teilen des Straßenraums „Schwarzer Graben“ macht den Erwerb des Grundstücks zusätzlich attraktiver. Östlicher Rückraum innere Bahnhofstraße Die Rückräume der Grundstücke Bahnhofstraße 1 – 9 sind heute durch den untergenutzten Bereich der Lagerflächen und Schuppen eines Bauunternehmens sowie das Verkaufsgebäude eines ehemaligen Verbrauchermarktes, das heute als Sonderpostenbaumarkt nachgenutzt wird, plan&werk · Büro für Städtebau und Architektur · Schillerplatz 10 · 96047 Bamberg · Telefon +49 (0)951 20 850 840 · +49 (0) 160 820 90 90 · Telefax +49 (0)951 20 850 849 Dipl. Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 30.11.2016 Seite 25 gekennzeichnet. Der Bereich ist durch Nutzungskonflikte und städtebauliche Mängel geprägt und bietet sich zu einer kompletten Neuordnung an. Für den Sonderpostenbaumarkt besteht die Verlagerungsmöglichkeit in eine leerstehende Einheit im Gewerbegebiet „In der Au“. Das Areal eignet sich sehr gut für eine Entwicklung von Sonderwohnformen wie z.B. Mehrgenerationenwohnen. Aufgrund der Innenstadtnähe, guter Wegeverbindungen zu den Einkaufs- und Dienstleistungsangeboten um den Plan und den Verbrauchermärkten in den Gewerbegebieten, einer barrierefreien Lage in der Ebene und guter Anbindung an den ÖPNV ist der Bereich insbesondere für ältere Bewohner gut geeignet. Für die wichtige Ost-West-Fußwegeverbindung zwischen Lichtenfelser Straße über Schwarzer Graben, Bahnhofstraße, Alten Postweg und Festplatz (mit Fortsetzung nach Osten bis zum Gewerbegebiet „In der Au“) gibt es hier die gute Möglichkeit einer Anbindung über das parkartig begrünte, öffentliche Zentrum eines neuen Wohnquartiers. Westlicher Rückraum innere Bahnhofstraße Im westlichen Anschluss der inneren Bahnhofstraße befinden sich die Gebäude der seit Jahren leer stehenden Gick-Bräu Brauerei, die keine städtebaulichen Qualitäten aufweisen. Da sich die Gebäude räumlich bereits im Außenbereich und Überschwemmungsgebiet befinden und eine Nachnutzung der stark sanierungsbedürftigen Brauereigebäude nicht zu erwarten ist, wird der Rückbau und die Renaturierung des Bereichs bis zum Mühlbach im Rahmen der Hochwasserschutzmaßnahmen empfohlen. In diesem Zuge wird vom Schwarzen Graben und entlang des Mühlbachs eine Fußwegeverbindung zur Lichtenfelser Straße angelegt. Bereich Altstadteingang Kreuzung Plan - Weihersbach Eine Neuorganisation und Durchgrünung der Parkplätze im Bereich der Baulücke zwischen Sternhofs und Bahnhofstraße wird durchgeführt. Die überwiegend privat genutzten Parkplatzanlage werden neu geordnet, gestalterisch aufgewertet und eine durchgängige Fußwegeverbindung geschaffen. Entlang der Bahnhofstraße wird zwischen Nr. 2 und 4 ein Gebäude eingefügt, das die Ausbildung der Raumkante in diesem Bereich stärkt. Im Bereich der Kreuzung Bahnhofstraße / Lichtenfelser Straße / Plan / Kulmbacher Straße werden die Gehwege sowie die Übergänge nutzerfreundlicher und barrierefrei gestaltet. Am Altstadteingang an der Kulmbacher Straße (Plan 6) kann durch Nachverdichtung ein neues Gebäude mit Freischankfläche den Auftakt zur verdichteten, innerstädtischen Bebauung in der Kulmbacher Straße markieren. Die kleine Platzanlage am Weihersbach wird durch eine attraktivere Platzgestaltung aufgewertet . Dabei müssen die für die Einzelhändler wichtigen Kurzzeitparkplätze weiterhin angeboten und besser organisiert werden. Die Fußwegeverbindungen zur Oberen Stadt über den Burgweg und den Weihersbach sind insbesondere für Angehörige der Regens-Wagner-Werke besonders wichtig. Der Lückenschluss zum Stadtgraben sowie die Wegesanierung sind prioritäre Maßnahmen (siehe 2.2 Vernetzung/Erschließung – Fußwegeverbindungen). plan&werk · Büro für Städtebau und Architektur · Schillerplatz 10 · 96047 Bamberg · Telefon +49 (0)951 20 850 840 · +49 (0) 160 820 90 90 · Telefax +49 (0)951 20 850 849 Dipl. Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 30.11.2016 Seite 26 2.3. Umgang mit dem Bestand und Leitbauten / Strukturdaten Neubau Stadt Burgkunstadt - Rahmenplan Bahnhofstraße Umgang mit dem Bestand und Leitbauten Bahnhofsplatz: Im Bereich um den Bahnhofsvorplatz sind zwei Einzeldenkmale gelistet: Das Stationsgebäude sowie gegenüber das neubarocke ehemalige Postamt. Daneben sind einige weitere wichtige stadtbildprägende Gebäude zum Erhalt und der Sanierung im Rahmenplan vorgesehen. Gegenüber des Stationsgebäudes ist ein Neubau auf einer derzeit unbebauten Fläche geplant, der sich hinsichtlich Kubatur und der Höhe von II+D an die historische Maßstäblichkeit anpasst. Äußere Bahnhofstraße: Die äußere Bahnhofstraße ist gesäumt von historischen Fabrikgebäuden und Unternehmervillen, die teilweise untergenutzt und sanierungsbedürftig sind, jedoch außerhalb des Geltungsbereich des Rahmenplanes liegen. Für die Baulücke im Bereich des Flurstücks 862 ist die künftige Ausbildung der Raumkante durch Baumpflanzungen vorgesehen. Die Baulinie soll die durch die stadtbildprägenden Gebäude gebildete Raumkante nicht überschreiten. Kreuzungsbereich Bahnhofstraße / Bundesstraße – Stadteingang: Im unmittelbaren Umgebungsbereich des Knotens Bahnhofstraße / Bundesstraße ist ein Erhalt der Grünflächen vorgesehen. Durch ergänzende Baumpflanzungen werden die Raumkanten deutlicher hervorgehoben. Am Eingang der inneren Bahnhofstraße soll ein kräftiges, höheres Solitärgebäude für Dienstleistung und Büronutzung die Stadteingangssituation und die Stadtkante betonen. Es dient gleichzeitig als Immissionsschutzbebauung für das anschließend geplante neue Wohnquartier. Innere Bahnhofstraße: Zwischen Bundesstraße und der Kreuzung am Plan ist der Straßenraum der inneren Bahnhofstraße auf der Westseite durch Baulücken und Rücksprünge zerklüftet. Eine wünschenswerte Raumkante ist derzeit auf der Westseite nicht mehr ausgebildet. Das zurückgesetzt stehende Baur-Hochhaus dominiert den Bereich. Auch die historische Stadtsilhouette ist durch das Gebäude entscheidend beeinflusst. Hinsichtlich der Bedeutung des Gebäudes für die Entwicklung der Stadt im 20. Jahrhundert kann es aus heutiger Sicht jedoch auch als wichtiger, stadtbildprägender Teil der Stadtsilhouette betrachtet werden. Die östliche Straßenseite der inneren Bahnhofstraße mit ihren teilweise stadtbildprägenden Fassaden hat einen geschlossenen Charakter. Hier können Ergänzungen mit maßstäblich angepassten Neubauten im Sinne der Stadtreparatur das harmonischere Bild einer Stadtstraße erzeugen, während im westlichen Bereich der bereits aufgebrochene Raum erhalten und durch markante Solitärbäume in seinem offenen, der Kulturlandschaft zugewandten Charakter geschärft wird. Das einzige denkmalgeschützte Gebäude in dem Bereich (Bahnhofstraße 4) wird erhalten und auch das unmittelbare Umfeld aufgewertet. Die Maßnahmen der Neustrukturierung auf dem Baur-Areal sowie bei der Platzanlage im Zufahrtsbereich umfassen auch den Abriss von Gebäuden. Dies betrifft jedoch kein stadtbildprägendes Gebäude. Große Bedeutung kommt dem Gebäude Schwarzer Gaben 2 zu, dessen Fassade durch Abriss des heute noch davorstehenden Verwaltungsgebäudes den neuen Platz an der Bahnhofstraße fasst. plan&werk · Büro für Städtebau und Architektur · Schillerplatz 10 · 96047 Bamberg · Telefon +49 (0)951 20 850 840 · +49 (0) 160 820 90 90 · Telefax +49 (0)951 20 850 849 Dipl. Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 30.11.2016 Seite 27 Im östlichen Rückraum der Bahnhofstraße soll ein auch für Sonderwohnen vorgesehenes Wohnquartier entwickelt werden, das sich in der Maßstäblichkeit von III+D an die Bebauung der Umgebung anpasst. Auch hier sind Gebäudeabrisse vorgesehen, es handelt sich jedoch ausschließlich um stadtstrukturell neutrale oder störende Nebengebäude bzw. einen untergenutzten, ehemaligen Verbrauchermarkt ohne architektonische Qualität. Die Bereiche um die Kreuzung Bahnhofstraße / Lichtenfelser Straße / Plan / Kulmbacher Straße und weiter am Plan und südöstllich der Rangengasse sind Bestandteil des Ensembles „Altstadt Burgkunstadt“, das einzige Einzeldenkmal ist das Gebäude Plan 8. Hier sollen alle Gebäude erhalten werden, außer einigen störenden Garagen an der Rangengasse. Als Altstadteingang soll ein kräftiges, höheres Solitärgebäude am Eingang der Kulmbacher Straße die zentrale, innerstädtische Situation unterstreichen. Strukturdaten Neubau Parzellengrößen: Entlang der Bahnhofstraße sind als Ergänzung zu bestehenden Strukturen und Lückenschlüsse Neubauten vorgesehen, wobei die Parzellenaufteilung in der Regel neu geordnet wird. Die Parzellengrößen variieren dabei von ca. 175m² bis ca. 850m². Im Bereich der Neuordnung des Baur-Areals sowie im östlichen Rückraum der Bahnhofstraße zum neuen Wohnquartier am Alten Postweg sind die neugeordneten Parzellen deutlich größer von ca. 1.200m² bis ca. 7.500m². Insgesamt werden Parzellen in einer Gesamtfläche von ca. 17.000m² neu geordnet. Abriss: Insgesamt sind ausschließlich Gebäude zum Abriss vorgesehen, die weder denkmalgeschützt noch stadtbildprägend sind. Es handelt sich überwiegend um Leerstände, untergenutzte Nebengebäude oder störende Garagen. In folgenden Bereichen erfolgen Abrisse, in m² Gebäudegrundfläche Neuordnung Baur-Areal: ca. 1.700m² Rückbau Gick-Bräu Brauerei: ca. 1.050m² Bahnhofsumfeld: ca. 75m² Neuordnung für Sonderwohnen im Bereich Bauunternehmen / Sonderpreisbaumarkt: ca. 3.500m² Rückbau Garagen Rangengasse: ca. 150m² Gesamt Gebäudegrundfläche Abrisse: ca. 6.500m² Kennwerte Gebäudenutzungen: Folgende neue Nutzungen sind insgesamt vorgesehen, in m² BGF / m² Nutzfläche: Geschosswohnen Neues Wohngebiet mit Sonderwohnen Dienstleistung / Büro Handel / Gastronomie ca. 800m² BGF / ca. 8.900m² BGF / ca. 3.800m² BGF / ca. 300m² BGF / ca. 600m² Wohnfläche ca. 6.675m² Wohnfläche ca. 2.800m² Nutzfläche ca. 225m² Nutzfläche Insgesamt werden ca. 13.800m² BGF und ca. 10.300m² Nutz- und Wohnfläche in neu zu errichtenden Gebäuden vorgesehen (ohne interne Neuordnung Baur-Areal). plan&werk · Büro für Städtebau und Architektur · Schillerplatz 10 · 96047 Bamberg · Telefon +49 (0)951 20 850 840 · +49 (0) 160 820 90 90 · Telefax +49 (0)951 20 850 849 Dipl. Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 30.11.2016 Seite 28 Stellplätze: Die Ermittlung der Stellplätze für die neu zu bebauenden Parzellen erfolgt nach überschlägiger Ermittlung gemäß der Stellplatzsatzung der Stadt Burgkunstadt vom 02.07.2008; Je nach tatsächlicher Gebäudegröße, Art der Nutzung, Aufteilung in Wohneinheiten und Wohnungsgrößen kann sich der Bedarf deutlich verändern. Adresse Nutzung ca. BGF Nutzfläche / Wohnfläche (ca. 75% BGF) Stellplätze Stadteingang südl. Bahnhofstr. 19 Dienstleistung / Büro 1450m² 1080m², davon 440m² intensiv, 540m² normal 15+13 = 28 Stadteingang Dienstleistung / Büro südöstl. Bahnhofstr. 19 – ehem. Parkplatz 2000m² 1500m², davon 500m² intensiv, 1000m² normal 17+25 = 42 Bahnhofstr. 22 Bauliche Ergänzung Gastronomie / Wohnen 300m² (Anbau, neu) 225m², davon 90m² Gastronomie; 135m² Wohnen 7+2 = 9 (zusätzl.) Parzelle gegenüber Bahnhofsgebäude Dienstleistung / Wohnen 470m² 350m², davon 135m² Dienstleistung, 215m² Wohnen 4+4 = 8 Parzelle nördl. Bahnhofstr. 1 Handel / Dienstleistung / Wohnen 300m² 225m², davon 75m² Handel; 75m² Dienstleistung, normal; 75 m² Wohnen 2+2+2 = 6 Parzelle Plan 6 Handel Dienstleistung 400m² 300m², davon 60m² Handel; 60m² Dienstleistung, normal; 180 m² Wohnen 2+2+2 = 6 Neuordung östl. Rückraum innere Bahnhofstr. Wohnen / Sonderwohnen 1 2.250m² 1.700m², davon 1.100m² 22+2 = Wohnen, normal = 11 WE; 24 davon 600m² Altenwohnen = 10 WE Neuordnung östl. Rückraum innere Bahnhofstr. Wohnen / Sonderwohnen 2 1.800m² 1.350m², davon 945m² 20+2 = Wohnen, normal = 10 WE; 22 davon 405m² Altenwohnen = 8 WE Neuordnung östl. Rückraum innere Bahnhofstr. Wohnen / Sonderwohnen 3 1.400m² 1.050m², davon 735m² 15+1 = Wohnen, normal = 8 WE; 16 davon 315m² Altenwohnen = 6 WE Neuordnung östl. Rückraum innere Bahnhofstr. Wohnen / Sonderwohnen 4 1.400m² 1.050m², davon 735m² 15+1 = Wohnen, normal = 8 WE; 16 davon 315m² Altenwohnen = 6 WE Neuordnung östl. Rückraum innere Bahnhofstr. Wohnen / Sonderwohnen 5 2.050m² 1.500 m², davon 1000 m² 24+2 = Wohnen, normal = 12 WE; 26 davon 500m² Altenwohnen = 8 WE plan&werk · Büro für Städtebau und Architektur · Schillerplatz 10 · 96047 Bamberg · Telefon +49 (0)951 20 850 840 · +49 (0) 160 820 90 90 · Telefax +49 (0)951 20 850 849 Dipl. Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 30.11.2016 Seite 29 2.4 Maßnahmentabelle – Übersicht Stadt Burgkunstadt - Rahmenplan Bahnhofstraße Maßnahmenliste Rahmenplan Bahnhofstraße Die Maßnahmenliste aus dem ISEK/VU wurde überarbeitet, ergänzt und detailliert. ++ dringend/kurzfristig; ++ dringend; + wichtig/mittelfristig; o wünschenswert/langfristig (Nummerierung abweichend zu ISEK / VU ) Nr. Priorität Bereich um Bahnhofsplatz 1.1 Sanierung der Gebäude mit hohem und sehr hohen Sanierungsbedarf Beseitigung von Leerständen: Am Bahnhof 1 (Kiosk); Am Bahnhof 3 (Stationsgebäude); hist. Bahnhofsnebengebäude (Flur 514/11); Bahnhofstraße 36 +/++ 1.2 Neuordnung Grundstücke und Errichtung Neubau (II+D) auf Flur 514/19 und 514/21 (Abriss und Verlegung Trafohäuschen und bestehende Fahrradabstellanlagen) o 1.3 Nutzungskonzept Bahnhof als Testentwurf in Szenarien ++ 1.4 Umstrukturierung, Neugestaltung und Aufwertung der Freiflächen, Straßen- ++ und Platzräume. Neuorganisation von überdachten Wartemöglichkeiten, Sanitäranlagen, zeitgemäßen Fahrrad- und Kraftradabstellanlagen sowie weiteren Serviceangeboten; Neuanlage Bushaltestelle; Weitestgehende Barrierefreiheit 1.5 Anlage P&R Parkplatz; Ergänzend Parkpalette bei Bedarf; auf Flur 514/23 (Abriss bestehende Lagerschuppen; Einebnung Fläche) ++ Bereich Äußere Bahnhofstraße 1.6 Verbindung Langsamverkehr Innenstadt - Bahnhof: Radweg anlegen und die Gehwege verbreitern und attraktiv gestalten + 1.7 Aufwertung, Neuanlage der Grün- und Freiflächen mit Aufenthaltsmöglichkeiten im östlichen Straßenseitenraum + 1.8 Entwicklung Gewerbefläche mit Baufeld (ca. 1.600m²); Bauleitplanung / Bebauung / Strukturierung der Brachfläche auf Flurstück 862 o /+ Bereich Stadteingang Knoten Bahnhofstraße / Bundesstraße 289 1.9 Neugestaltung Baur-Großparkplatz an der Stadteinfahrt ++ 1.10 Optimierung Verkehrsknoten Bahnhofstraße / Bundesstraße hinsichtlich + plan&werk · Büro für Städtebau und Architektur · Schillerplatz 10 · 96047 Bamberg · Telefon +49 (0)951 20 850 840 · +49 (0) 160 820 90 90 · Telefax +49 (0)951 20 850 849 Dipl. Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 30.11.2016 Seite 30 Nr. Priorität Barrierefreiheit, Fußgänger- und Radfahrerquerung 1.11 Aufwertung, Neuanlage der Grün- und Freiflächen, Stärkung der Fußwegeverbindung nach Westen zum Verbrauchermarkt und nach Osten zur Baur-Sportanlage o 1.12 Neuordnung Grundstück Parkplatz vor Sonderpreisbaumarkt und Errichtung ++ Neubauten (V / III) Büro und Dienstleistung auf Flur 581/1 Bereich innere Bahnhofstraße 1.13 Umstrukturierungsmaßnahmen innerhalb des Baur-Areals mit Sanierungen, ++ Abrissen, Außenraumgestaltung, Anlage von Parkplätzen etc. (interne Maßnahme Fa. Baur) 1.14 Sanierung der Gebäude mit hohem und sehr hohen Sanierungsbedarf + Beseitigung von Leerständen: Bahnhofstraße 3, 14, 18, 22; Arrondierung von Flächen im Rückraum Schwarzer Graben zur Vergrößerung der Freiflächen Bahnhofstraße 14 und 18 1.15 Herausarbeiten und Aufwerten der Eingangssituation zur Innenstadt: ++ Begrünung des Straßenraums; Fassung der fehlenden Raumkante am Baur-Areal mit Gestaltung des Vorplatzes mit Cafe- Pavillon; Gestaltung des Kreuzungsbereichs mit der neuen Fußwegeverbindung in West-OstRichtung (Grünraum, Verkehrssicherheit); Anlage Bushalt; Anlage Platz und Parkplätze auf der Gegenseite 1.16 Anlage / Ausbau/ Umbau des Gehwegs auf der östlichen Straßenseite der Bahnhofstraße als durchgehend barrierefreie Fußwegeverbindung ++ 1.17 Anlage städtischer Multifunktionsstreifen z.B Parken / Fahrradparken / Bänke / E-Bike Ladestation / Schnitthecken zusammen mit barrierefreier Fußwegeverbindung auf der westlichen Straßenseite der Bahnhofstraße; Neuordnung Parken Apotheke + 1.18 Neuordnung der Flurstücke 464/3 und 466; Baulückenschluss mit Errichtung Neubau Handel/Dienstleistung/Wohnen III o Bereich westlicher Rückraum innere Bahnhofstraße 1.19 Sanierung der Gebäude mit hohem und sehr hohen Sanierungsbedarf Beseitigung von Leerständen: Schwarzer Graben 2, 8, 10, 12 + 1.20 Rückbau Leerstand Gick-Brauerei und Renaturierung des Bereichs + 1.21 Anlage Fußwegeverbindung vom Schwarzen Graben über das Gick-BräuAreal zur Lichtenfelser Straße; Abzweig entlang des Mühlbachs zur Lichtenfelser Straße + 1.22 Aufwertung Straßenraum Schwarzer Graben o Bereich östlicher Rückraum innere Bahnhofstraße 1.23 Neuordnung der Flurstücke 312, 312/1, 469, 462, 460/3, 481, 481/1. Errichtung fünf Neubauten Sonderwohnen (III+D) + plan&werk · Büro für Städtebau und Architektur · Schillerplatz 10 · 96047 Bamberg · Telefon +49 (0)951 20 850 840 · +49 (0) 160 820 90 90 · Telefax +49 (0)951 20 850 849 Dipl. Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 30.11.2016 Seite 31 Nr. Priorität 1.24 Anlage Fußwegeverbindung von der Bahnhofstraße zum Sternshof im Bereich öffentlich zugänglicher Grünfläche der Neubauten Sonderwohnen o 1.25 Anlage Fußwegeverbindung von der Bahnhofstraße zum Alten Postweg im Bereich öffentlich zugänglicher Grünfläche der Neubauten Sonderwohnen + Bereich Altstadteingang Kreuzung Plan - Weihersbach 1.26 Optimierung Kreuzungsbereich Bahnhofstraße / Lichtenfelser Straße / Plan / Kulmbacher hinsichtlich Barrierefreiheit, Fußgänger- und Radfahrerquerung + 1.27 Neuordnung der Flurstücke 327 und 328; Baulückenschluss mit Errichtung Neubau Handel/Dienstleistung/Wohnen V o 1.28 Sanierung der Gebäude mit hohem und sehr hohen Sanierungsbedarf Beseitigung von Leerständen: Rangengasse 5, 8; Weihersbach 14, 16, 18, 22, Torwiese 2, 2a + 1.29 Anlage / Ausbau/ Umbau Platzanlage am Abzweig Weihersbach; Anlage Kurzzeitparkplätze, Aufenthaltsmöglichkeiten, Brunnen + 1.30 Bauliche Sanierung der Fußwegeverbindung Burgweg ++ 1.31 Lückenschluss (rechtlich) Fußwegeverbindung Weihersbach + 1.32 Abriss der störenden Garagengebäude Rangengasse Flur 365, 366/1, 366, o 367/10; Neuanlage der privaten Hofflächen; Flankierende / Übergeordnete Maßnahmen Rahmenplan Bahnhofstraße 2.1 Entlastung Kulmbacher Straße vom MIV – doppeltes Ringsystem mit teilw. Einbahnführung (verläuft auch über Bahnhofstraße) + 2.2 Anfertigung eines Modells des Bereichs Rahmenplan Bahnhofstraße ++ plan&werk · Büro für Städtebau und Architektur · Schillerplatz 10 · 96047 Bamberg · Telefon +49 (0)951 20 850 840 · +49 (0) 160 820 90 90 · Telefax +49 (0)951 20 850 849 Dipl. Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 30.11.2016 Seite 32 Anhang Stadt Burgkunstadt - Rahmenplan Bahnhofstraße Chronologie der Beteiligung 07.07.2015 Stadtratssitzung im Rathaus Das ISEK mit seinen Analysen, Inhalten, Zielen und Maßnahmen wird als Grundlage für die weitere städtebauliche Entwicklung Burgkunstadts beschlossen 26.01.2016 Abstimmungstermin mit der Stadt Burgkunstadt und Vertretern der Fa. Baur in der Bahnhofstraße / Baur-Gelände vor Ort 12.05.2016 Abstimmungstermin mit der Stadt Burgkunstadt und der Regierung von Oberfranken 23.05.2016 Abstimmungstermin mit der Stadt Burgkunstadt und Vertretern des Landratsamtes Lichtenfels in der Bahnhofstraße / Baur-Gelände vor Ort 23.05.2016 Abstimmungstermin mit der Stadt Burgkunstadt und Vertretern der Fa. Baur im Verwaltungsgebäude der Fa. Baur in Altenkunstadt 15.07.2016 Abstimmungstermin mit der Raiffeisenbank Obermain eG. 19.07.2016 Bürgerinformation / Erörterung zum vertieften Rahmenplan Bahnhofstraße im Rathaus (Protokoll der Sitzung im Anhang) 13.09.2016 Stadtratssitzung im Rathaus Beschluss zur Festsetzung des Sanierungsgebiets „Bahnhofstraße“ 24.10.2016 Begehung / Inaugenscheinnahme Bahnhofsgebäude mit der Stadt Burgkunstadt 21.11.2016 Abstimmungstermin mit der Stadt Burgkunstadt und der Regierung von Oberfranken plan&werk · Büro für Städtebau und Architektur · Schillerplatz 10 · 96047 Bamberg · Telefon +49 (0)951 20 850 840 · +49 (0) 160 820 90 90 · Telefax +49 (0)951 20 850 849 Dipl. Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 30.11.2016 Seite 33 Protokoll - Bürgerinformation am 19.07.2016 zum vertieften Rahmenplan Bahnhofstraße im Rathaus Burgkunstadt, ca. 19:00 h – 20:30h Anwesend: - 24 Bürgerinnen und Bürger - Stadt Burgkunstadt: Frau Bürgermeisterin Frieß sowie die Herren Dietel, Pülz und Weiß aus der Stadtverwaltung - Büro plan&werk, Bamberg: Herr Ullrich und Herr Eccard Vortrag Herr Ullrich, plan&werk - Es wird auf die Herleitung der Erstellung des vertieften Rahmenplans aus dem Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) verwiesen. Dabei betreffen vier wichtige Ziele aus dem ISEK auch den Bereich um die Bahnhofsstraße: • • • • Attraktivitätssteigerung Obere und Untere Stadt Aufwertung Bahnhofstraße als Stadteingang Stärkung der Fußwegeverbindungen Stärkung privater Investitionen - Zum bisherigen Vorgehen werden die Abstimmungen mit Akteuren vor Ort wie der Firma Baur, der Raiffeisenbank, den Busunternehmen, der Verwaltung sowie mit der Regierung von Oberfranken, dem Landratsamt Lichtenfels und der Stadt Burgkunstadt dargestellt. - Die Ziele und Maßnahmen zu den einzelnen Bereichen des Rahmenplans Bahnhofsstraße werden räumlich von Süden nach Norden vorgestellt: Bereich um den Bahnhofsplatz und äußere Bahnhofsstraße: Hier ist die Sicherung des guten Bahnanschlusses als Standortfaktor übergeordnetes Ziel. Maßnahmen sind eine Aufwertung des Bahnhofsplatzes, der Ausstattung und des Bahnhofsgebäudes sowie eine Verbesserung der Anbindung für alle Verkehrsmittel. Schlagworte sind: Pendlerparkplätze/Parkpalette, Verbesserung der Bushaltestellen, verbesserte Anfahrt und Abstellmöglichkeiten für Radfahrer und attraktive Zuwege für Fußgänger. Übergeordnet sind die Themen Barrierefreiheit und attraktive Ausstattung und Gestaltung. Im Umfeld gilt es vorhandene öffentliche Einrichtungen zu stärken und Brachflächen einer sinnvollen Nutzung zuzuführen. Bereich um Kreuzung Bundesstraße 289 / Bahnhofstraße: Der Bereich soll den Stadteingang zur Unteren und Oberen Stadt deutlicher markieren. Am BaurParkplatz wurden bereits Aufwertungsmaßnahmen durchgeführt. Ein neues, kräftiges Gebäude im Bereich des Imbisses kann eine deutliche Betonung des Stadteingangs sein. Außerdem sollen die Einkaufsmärkte mit einer neuen Fußwegeverbindung besser an die Untere Stadt angebunden werden. Dies kann zunächst mit einer Aufwertung der Verbindung zur Kreuzung Bundesstr. / Bahnhofstr. und langfristig mit Querung der Bundesstraße über eine Brücke und weiteren Wegeführung entlang des Mühlbachs erfolgen. Innere Bahnhofstraße von der B289 bis zur Kreuzung am Plan: Hier finden in Kürze Umbauarbeiten und eine bauliche Neuordnung auf dem Baur-Areal statt. In diesem Bereich kann nach Rückbau diverser Gebäude künftig ein kleiner öffentlicher Platz zur Bahnhofstraße entstehen. Dabei bildet ein heute zurückgesetztes Gebäude aus dem frühen 20. Jahrhundert auf dem Grundstück Schwarzer Gaben 2 die neue, attraktive Platzfassade, die durch plan&werk · Büro für Städtebau und Architektur · Schillerplatz 10 · 96047 Bamberg · Telefon +49 (0)951 20 850 840 · +49 (0) 160 820 90 90 · Telefax +49 (0)951 20 850 849 Dipl. Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 30.11.2016 Seite 34 den Abriss entsteht. Der westliche, straßenbegleitende Gehweg der inneren Bahnhofstraße wird im Zuge der Umbaumaßnahmen barrierefrei ausgebaut und als Teil eines städtischen Multifunktionsstreifens von der Fahrbahn abgesetzt. Hier wird auch eine neue Bushaltestelle im Bereich des neuen öffentlichen Platzes eingerichtet. Der östliche, straßenbegleitende Gehweg entlang der Bahnhofstraße bildet die barrierefreie / barrierearme Hauptverbindung von der Innenstadt zum Bahnhof. Im Zuge der Ausführungsmaßnahmen im Rahmen des Kommunalinvestitionsprogramms werden hier Engstellen durch eine Gehwegverbreiterung beseitigt. Im östlichen Rückraum der Bahnhofsstraße ist auf den untergenutzten Grundstücken des Bauunternehmens und des Sonderpreisbaumarktes nach Neuordnung ein guter Standort für zukunftsorientierte und barrierefreie Wohnformen. Kreuzung am Plan: Der Bereich soll als lebendiger Handelsstandort erhalten und gestärkt werden. Neben Gebäudesanierungen und Leerstandsbeseitigungen ist es notwendig für alle Verkehrsteilnehmer den Kreuzungsbereich besser nutzbar zu gestalten. Auch die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum wird hier verbessert. Dies betrifft insbesondere den überwiegend als Parkplatz genutzten Platzraum am Abzweig Weihersbach. Dabei ist es wichtig ausreichend Parkplätze für den Einzelhandel und Dienstleister anzubieten. Fußwegeverbindung Burgweg: Der Burgweg und auch die Torwiese als Verlängerung des Weihersbachs sind wichtige Fußwegeverbindungen vom Bahnhof über die Untere Stadt zur Oberen Stadt. Dies gilt insbesondere für Bewohner, Schüler, Auszubildende und Mitarbeiter der Einrichtungen von Regens-Wagner-Werke, die häufig zu Fuß unterwegs sind. Eine Sanierung der schadhaften Bereiche sowie Schaffung möglichst weitgehender Barrierefreiheit sind prioritäre Maßnahmen, die im Zuge des Kommunalinvestitionsprogramms in Kürze angegangen werden. Abschließend wird darüber informiert, dass der Rahmenplan keine verbindliche Satzung wie z.B. ein Bebauungsplan ist, sondern eine städtebauliche Perspektive für die nächsten 10-15 Jahre aufzeigt und von den anliegenden Bürgerinnen und Bürgern eher als Angebot betrachtet werden sollte. Investitionen in Maßnahmen von privaten Eigentümern, die den Sanierungszielen folgen, werden gem. § 7h EStG mit steuerlicher Abschreibungsmöglichkeit gefördert. Bürgeranregungen - Das Konzept wird insgesamt positiv aufgenommen; es wird jedoch befürchtet, dass wie in der Vergangenheit häufig geschehen, Konzepte nicht umfassend umgesetzt werden. Frau Bürgermeisterin Frieß zeigt sich optimistisch und weist auf in kürze umzusetzende Maßnahmen aus bereits bewilligten Mitteln des Kommunalinvestitionsprogramm (KIP) hin. Außerdem wurden hinsichtlich eines Mehrgenerationen-Wohnprojekts schon Gespräche mit potentiellen Investoren geführt. Ergänzend merkt Herr Ullrich an, dass in der Stadtentwicklung die Prozesse langsam verlaufen und 15 Jahre dort ein relativ kurzer Zeitraum sind. Im Anschluss konnten die Bürgerinnen und Bürger zu den Inhalten des Rahmenplans Stellung nehmen und ihre Anliegen, Sorgen und Wünsche formulieren: - Der Schwerlastverkehr stellt am Plan und im weiteren Verlauf in der Rangengasse und der Kreisstraße LIF 23 / KC 24 eine Belastung dar. Ursächlich ist offenbar LKW-Verkehr des BaurFrachtzentrums nach Norden zur Bundesstraße 173. Hier wird die Kreisstraße als Abkürzung genutzt, um nicht die etwas längere Route über die Bundesstraße 289 über Zettlitz/Redwitz a.d. Rodach zu fahren. plan&werk · Büro für Städtebau und Architektur · Schillerplatz 10 · 96047 Bamberg · Telefon +49 (0)951 20 850 840 · +49 (0) 160 820 90 90 · Telefax +49 (0)951 20 850 849 Dipl. Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 30.11.2016 Seite 35 Es wird angeregt ein Gewichtsbeschränkung zu beschildern, wie dies in vergleichbarer Situation im benachbarten Obristfeld der Fall ist; bzw. ist zunächst das Gespräch mit dem BaurFrachtzentrum zu suchen. - Hinsichtlich des ÖPNV wird festgestellt, dass die Verbindung von und nach Weismain ungenügend ist. Dies betrifft außerhalb des Schülerverkehrs insbesondere die Möglichkeit für zahlreiche in Burgkunstadt tätige Arbeitnehmer mit dem Bus zur Arbeit und nach Hause zu fahren. - Hinsichtlich der Fahrbahn der inneren Bahnhofstraße wird auf den sehr schadhaften Zustand hingewiesen und nachgefragt, ob auf die Anwohner eine Kostenbeteiligung bei der Sanierung zukommt. Seitens der Stadtverwaltung wird hierzu angemerkt, dass seit langem Gespräche mit dem zuständigen Straßenbaulastträger Landratsamt Lichtenfels zur Straßen- und Kanalsanierung geführt werden. Da der Träger der Straße der Landkreis ist, werden bei der anstehenden Sanierung die anliegenden Bürger nur an den Kosten der Gehwegsanierung beteiligt was sich voraussichtlich „in Grenzen“ hält. - Eine Anwohnerin am Burgweg beklagt, dass der Hang „rutscht“ und zahlreiche Schäden an den Wegen zu beklagen sind. Seitens der Stadtverwaltung wird hierzu angemerkt, dass in kürze Sanierungsmaßnahmen aus bereits bewilligten Mitteln des Kommunalinvestitionsprogramm (KIP) umgesetzt werden. Voraussichtlicher Baubeginn ist im März 2017 und im Oktober/November 2017 sollte die Sanierung abgeschlossen sein. plan&werk · Büro für Städtebau und Architektur · Schillerplatz 10 · 96047 Bamberg · Telefon +49 (0)951 20 850 840 · +49 (0) 160 820 90 90 · Telefax +49 (0)951 20 850 849 Dipl. Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 30.11.2016 Seite 36 Impressum Zuständige Bewilligungsstelle der Städtebauförderung: Regierung von Oberfranken Sachgebiet 34 Städtebau Ludwigsstraße 20 95444 Bayreuth www.regierung.oberfranken.bayern.de Vertiefter Rahmenplan Bahnhofstraße im Auftrag der Stadt Burgkunstadt Rathaus Vogtei 5 96224 Burgkunstadt www.burgkunstadt.eu erstellt durch: plan&werk Büro für Städtebau und Architektur Schillerplatz 10 96047 Bamberg www.planundwerk-bsa.de plan&werk · Büro für Städtebau und Architektur · Schillerplatz 10 · 96047 Bamberg · Telefon +49 (0)951 20 850 840 · +49 (0) 160 820 90 90 · Telefax +49 (0)951 20 850 849 Dipl. Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 30.11.2016 Seite 37