Klimawandel: IPCC-Bericht betont dringende Notwendigkeit von

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IP/07/1716
Brüssel, den 17. November 2007
Klimawandel:
IPCC-Bericht
betont
dringende
Notwendigkeit von Verhandlungen zur weltweiten
Emissionsreduzierung
EU-Umweltkommissar Stavros Dimas begrüßte den am vergangenen
Samstag vom Zwischenstaatlichen UN-Ausschuss über Klimaänderungen
(IPCC)
veröffentlichten
Synthesebericht
als
„Pflichtlektüre
für
Entscheidungsträger”. Der Synthesebericht enthält die Schlussfolgerungen
der
jüngsten
wissenschaftlichen
Erkenntnisse
des
IPCC
über
Klimaänderungen, die vor einigen Monaten im vierten IPCC-Klimabericht in
drei Teilen veröffentlicht wurden.
„Der vierte IPCC-Klimabericht ist ein Meilenstein für unsere wissenschaftlichen
Erkenntnisse über Klimawandel und die schwerwiegenden Bedrohungen unseres
Planeten aufgrund der globalen Erwärmung", erläuterte Kommissar Dimas. „Der
Bericht ist eine dringende Mahnung, rasch Maßnahmen zur Verringerung der
Treibhausgasemissionen zu ergreifen, um zu vermeiden, dass der Klimawandel
verheerende Ausmaße annimmt.
Andererseits enthält der Bericht die gute
Nachricht, dass drastische Einschnitte bei den Emissionen sowohl technisch
machbar als auch wirtschaftlich vertretbar sind."
Kommissar Dimas fügte hinzu: „Dieser Synthesebericht sollte Pflichtlektüre für alle
Entscheidungsträger bei der Vorbereitung der in gut zwei Wochen beginnenden
UN-Klimawandelkonferenz in Bali sein. Er bestätigt die EU-Politik, wonach die
globale durchschnittliche Erwärmung auf maximal 2° Celsius gegenüber dem
vorindustriellen Niveau begrenzt werden soll. Die Weltgemeinschaft muss auf diesen
wissenschaftlichen Appell reagieren und sich in Bali darauf einigen, Verhandlungen
über ein umfassendes und ehrgeiziges Übereinkommen zum Klimawandel
aufzunehmen. Alle größeren Emissionsverursacher sind aufgerufen, daran zu
arbeiten, den Klimawandel einzudämmen, bevor es zu spät ist."
Die Schlussfolgerungen des vierten IPCC-Klimaberichts bestätigen die Analyse, die
dem Klima- und Energiepaket, das von der Kommission im Januar vorgelegt und
von den Staats- und Regierungschefs auf dem Europäischen Rat im März gebilligt
wurde, zugrunde lag:
•
Der Klimawandel beschleunigt sich und ist mit größter Wahrscheinlichkeit
auf Emissionen von Treibhausgasen infolge menschlicher Tätigkeit
zurückzuführen.
• Die Klimaänderungen beeinträchtigen bereits heute unser Leben.
• Treibhausgasemissionen müssen weltweit drastisch verringert werden.
• Diese Emissionsreduzierungen sind technisch machbar.
• Die Gesellschaft muss sich an die Klimaänderungen anpassen.
Als Reaktion auf diese Appelle visiert die EU nun das Ziel einer Wirtschaft mit
niedrigen CO2-Emissionen an und ergreift einschneidende, konkrete Maßnahmen,
um die Emissionen europaweit und auf Ebene aller Mitgliedstaaten drastisch zu
reduzieren.
Wichtigste Maßnahmen der EU:
- Verpflichtung, die Treibhausgasemissionen bis 2020 gegenüber den Werten
von 1990 um mindestens 20 % zu senken, und weitere Reduzierung um 30% im
Rahmen eines fairen globalen Übereinkommens;
- Ziel, den Anteil erneuerbarer Energien bis 2020 auf 20 % zu erhöhen;
- ein breite Palette von Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz um
20% bis 2020;
- weitere Entwicklung und Verstärkung des EU-Emissionshandelsystems;
- ehrgeizige Ziele für die Begrenzung der CO2-Emissionen von Kraftfahrzeugen;
- ein Rahmen für die Kohlenstoffsequestrierung (CCS) bei der Stromerzeugung;
- Entwicklung einer wirksamen Anpassungsstrategie
Der Synthesebericht bildet den letzten Teil von „Klimawandel 2007", dem Vierten
IPCC-Bericht. Die übrigen drei bereits vor einigen Monaten veröffentlichten Teile
befassten sich mit den physikalischen Erkenntnissen zum Klimawandel (siehe
IP/07/128), Auswirkungen, Anpassungsfähigkeit und Anfälligkeit (siehe IP/07/491)
und den Möglichkeiten einer Eindämmung der Klimaänderungen (siehe IP/07/610).
Hintergrund
Der IPCC trägt wissenschaftliche, technische und sozioökonomische Informationen
zusammen, die für die Beurteilung der Risiken des anthropogenen Klimawandels
relevant sind. Seine regelmäßigen Berichte basieren überwiegend auf PeerReviews wissenschaftlicher und technischer Veröffentlichungen. Die Auswertung
erfolgt in drei Arbeitsgruppen mit Hunderten von führenden Experten aus der
ganzen Welt. Die Berichte geben somit die weltweit kompetenteste
wissenschaftliche
Meinung
zum
Klimawandel
wieder.
Verschiedene
Forschungsprojekte im Rahmen der EU-Forschungsrahmenprogramme und der
Forschungsprogramme der Mitgliedstaaten haben wesentlich zu diesen Berichten
beigetragen.
In diesem Jahr erhielt der IPCC gemeinsam mit dem früheren US-Vizepräsidenten
Al Gore den Friedensnobelpreis. In der Begründung hieß es, die Preisträger hätten
das Wissen über den vom Menschen verursachten Klimawandel vergrößert und die
Grundlagen dafür gelegt, die Veränderungen zu bekämpfen.
Weitere Informationen finden sich unter:
www.ipcc.ch
Weitere Auskünfte zu den Klimaschutzmaßnahmen der EU sind
abrufbar unter:
http://ec.europa.eu/environment/climat/home_en.htm
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