Programm - Zürcher Theater Spektakel

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Programm
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Vorverkauf
Abendkasse
Theater-Spektakel-Vorverkaufsstelle
am Bellevue 08. Juli bis 12. August |
MO bis SA 11:00 bis 18:00 Uhr, am ersten
Verkaufstag, MI 08. Juli, ab 08:00 Uhr.
Landiwiese Täglich ab 17:00 Uhr.
Für Nachmittagsvorstellungen jeweils
eine Stunde vor Vorstellungsbeginn.
Starticket-Vorverkaufsstellen
08. Juli bis 29. August | Vorverkaufs­
stellen und Öffnungszeiten unter
www.starticket.ch | Vorverkaufs­
gebühr: CHF 1.– bis 4.– pro Billett.
Telefon +41 (0)44 412 30 30
Vor dem Festival (08. Juli bis 12. August)
| MO bis SA 11:00 bis 15:00 Uhr, am ersten
Verkaufstag ab 08:00 Uhr | Während
des Festivals (13. bis 30. August) täglich
14:00 bis 20:00 Uhr.
Internet 08. Juli bis 30. August |
www.theaterspektakel.ch oder
www.starticket.ch | Print@home:
Zuhause buchen und ausdrucken.
Kasse Landiwiese Während des Festi­
vals täglich geöffnet ab 17:00 Uhr.
Billette ohne Vorverkaufsgebühren
Vorverkaufsstelle am Bellevue, Kasse
Landiwiese, Print@Home via Internet.
30
Zürcher Theater Spektakel
13. bis 30. August 2009
Rote Fabrik 30 Minuten vor Vorstel­
lungsbeginn.
Werft Die Abendkasse für Vorstellungen
in der Werft befindet sich auf der
Landiwiese.
Gessnerallee Eine Stunde vor Vorstel­
lungsbeginn.
Ermässigte Preise
Jugendliche bis 20 Jahre sowie StudentInnen erhalten gegen Vorweisung eines Ausweises oder einer Legi für alle Vorstellungen
Billette zu ermässigten Preisen. Gilt nur an
der Vorverkaufsstelle Bellevue und an der
Kasse Landiwiese.
Bitte beachten Sie
Billette können nicht zurückgegeben oder
umgetauscht werden, ausser bei abgesagten
Vorstellungen.
Karten für Vorstellungen, die von der Festivalleitung abgesagt werden müssen, können
bis 30. August an der Kasse auf der Landiwiese zurückgegeben werden.
Kein Einlass nach Vorstellungsbeginn.
53
Impressum
Festivalleitung Werner Hegglin, Cornelia Howald, Sandro Lunin
Künstlerische Leitung Sandro Lunin
Programmgruppe Werner Hegglin, Cornelia Howald, Rahel Leupin,
Sandro Lunin, Dagmar Walser
Herausgeber Zürcher Theater Spektakel, Stadthausquai 17, Postfach, 8022 Zürich,
[email protected], www.theaterspektakel.ch.
Mit freundlicher Unterstützung von Tages-Anzeiger und Zürcher Kantonalbank
Redaktion & Produktionsleitung Esther Schmid, Büro für Kommunikation, Zürich
Texte Kati Dietlicher (kdi), Rob Neuhaus (ron), Esther Schmid (esc)
Korrektur Production Services Tamedia AG und Barbara Künstle
Gestaltung TBS Identity, Kathrin Treml
Titelfoto Geoffrey Cottenceau und Romain Rousset
Layout Michel Fries
Druck werk zwei Print + Medien Konstanz GmbH
Zürich, Juni 2009
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Für ihre kontinuierliche grosszügige
Unterstützung danken wir ganz beson­
ders unseren Sponsoren:
Tages-Anzeiger
Zürcher Kantonalbank
SWISS RE
sowie dem
Gönnerverein für das Zürcher
Theater Spektakel
Folgende Institutionen unterstützen
das Programm 2009 oder einzelne Auf­
führun­gen mit grosszügigen Beiträgen:
Lotteriefonds des Kantons Zürich
Jubiläumsanlässe 30. Zürcher Theater
Spektakel
DEZA
Die Fachstelle des Bundes für Entwick­
lung und Zusammenarbeit unterstützt
die Aufführung von Produktionen aus
dem Süden der Welt
Ernst Göhner Stiftung
Alle Openair-Veranstaltungen auf der
Landiwiese sowie im Turm
AVINA Stiftung
Programmschwerpunkt Lateinamerika
Migros Kulturprozent
Alle Veranstaltungen im Turm
Zuger Kulturstiftung Landis & Gyr
Dunkel & Homberger
Niederländischer Fonds für darstellende Künste+ und Theaterinstitut
der Niederlande
Toneelgroep Amsterdam
Theatergroep Max.
Jakop Ahlbom
Kassys
Sanja Mitrović
OIF Organisation Internationale
de la Francophonie
Faustin Linyekula & Studios Kabako
Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia
Stiftung der Schweizerischen Landes­
ausstellung 1939
Jubiläumsanlässe 30. Zürcher Theater
Spektakel
Familien-Vontobel-Stiftung
Theatergroep Max.
Embassade de France en Suisse
Jeune Cirque
Folgende Firmen unterstützen das
Festival grosszügig materiell und
logistisch:
KIBAG AG, Zürich
Mercedes-Benz Schweiz AG
e-advertising, Winterthur
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Liebes Publikum
Herzlich willkommen zur 30. Ausgabe
des Zürcher Theater Spektakels! Wir
wollen diesen Geburtstag feiern, ­indem
wir an die reichen Traditionen des
Festivals anknüpfen, die über all die
Jahre hinweg gewachsen sind. Viele der
Künstler und Künstlerinnen, die heute
das internationale Theater- und Tanz­
geschehen prägen, steckten 1980 noch
in den Kinderschuhen. Heute befragen
sie auf künstlerisch herausragende
Weise die Welt.
Entscheidende Starthilfe von künst­
lerischer Seite erhielt das Festival in den
Anfangsjahren aus den Niederlanden,
deren lebendige, wache Theaterland­
schaft uns auch heute (noch) fasziniert
und inspiriert. Dort ist derzeit eine
Generation von KünstlerIn­nen am Werk,
die sich mit ähnlicher Spielfreude und
Experimentierlust wie ihre KollegInnen
vor 30 Jahren aktuelle Themen vor­
knüpfen und diese in überraschender
und schlüssiger Weise auf die Bühne
bringen. Mit spielerischer Selbstverständ­
lichkeit bewegen sie sich dabei zwischen
den Gattungen und produzieren für
Kinder wie für Erwachsene.
Unser Interesse an Theater- und
Tanzproduktionen aus dem Weltsüden,
das im Programm 2008 sichtbar wurde,
kommt auch dieses Jahr zum Tragen.
Der Fokus verschiebt sich dabei vom
südlichen Afrika Richtung Brasilien und
Argentinien: hinreissende Tanzkunst
hier, furioses Sprechtheater dort. Junge
Theater- und Tanzschaffende, die formal
innovative und inhaltlich präzise Pro­
duktionen entwickeln – und das meist
unter prekären Bedingungen.
«Hochstapler und Falschspieler»
nennt das Basler Theater Klara seine Pro­
duktion, die am Festival uraufgeführt
wird. Erneut wagt die Gruppe den Ver­
such, eine theatralische Form für die
gegenwärtigen gesellschaftlichen Um­
brüche zu finden. Wie spricht man auf
der Bühne von verloren gegangenen,
lange für sicher geglaubten Werten?
Was sagen Tanz- und Theaterschaffende
zu Fragen der Identität, der Verständi­
gung zwischen den Kulturen, zum Aus­
einanderdriften von Selbst- und Fremd­
wahrnehmung? Fragen, die sich wie
rote Fäden durch die 18 Festivaltage
ziehen und doch mit jeder Produktion
neu, spezifisch und eigenwillig ausfor­
muliert sind.
Das Theater Spektakel präsentiert
auch dieses Jahr eine Fülle von eigen­
ständigen und anregenden Sichtweisen
und schärft damit den Blick auf die
Gegenwart.
Wir freuen uns auf Sie!
Für die Festivalleitung: Sandro Lunin
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Tanz
Sprechtheater
Club Nights & Konzerte
Turm & Openair
9 Bruno Beltrão & Grupo de Rua
Brasilien H3
10 Boyzie Cekwana Südafrika
Influx Controls: I wanna be wanna be
11 Cie. Nacera Belaza Algerien/
Frankreich Le cri
12 Cristina Moura Brasilien
Like an Idiot
13 Yasmeen Godder Company Israel
Singular Sensation
28 Thomas Marek Deutschland
Orchestra
6 Toneelgroep Amsterdam
Niederlande Romeinse tragedies:
Coriolanus / Julius Cäsar / Antonius
und Cleopatra
7 Stefan Kaegi (Rimini Protokoll)
Schweiz/Deutschland Radio Muezzin
8 Forced Entertainment
Grossbritannien Spectacular
15 Lola Arias Argentinien
Mi vida después
16 Young Jean Lee's Theater Company
USA The Shipment
17 Claudio Tolcachir & Timbre 4
Argentinien Tercer cuerpo
18 Klara, Theater Freiburg/pvc Tanz
Schweiz/Deutschland
Hochstapler und Falschspieler
24 Barbatuques Brasilien
Corpo do som
29 Faustin Linyekula & Studios Kabako
Kongo more more more … future
34 compagnie drift Schweiz
Schwarzer Peter – kein Konzert
37 Crash Flow Rollerdisco
The Studio 54 Edition
38 Soha Frankreich D’ici et d’ailleurs
39 Imperial Tiger Orchestra Schweiz
Ethiopia Revisited
39 Oi va voi Grossbritannien
Travelling the Face of the Globe
40 Friandises
41 Fernsicht
42 Dunkel & Homberger Schweiz
Burleske
43 Biennelectronic Orchestra Schweiz
44 ZHdK Szenografie Schweiz
Böse Räume
Theater & Performance
19 Kassys Niederlande
Good Cop Bad Cop
30 Gintersdorfer/Klassen Deutschland/
Côte d’Ivoire Betrügen
31 Yan Duyvendak, Omar Ghayatt &
Nicole Borgeat Schweiz/Ägypten
Made in Paradise
32 Laura Kalauz & Martin Schick
Argentinien/Schweiz Title
33 Sanja Mitrović Serbien/Niederlande
Will You Ever Be Happy Again?
36 Volker Gerling Deutschland
Bilder lernen laufen, indem man sie
herumträgt
Theater ohne Worte &
Musiktheater
14 Emma Dante Italien Le pulle
20 Jakop Ahlbom Niederlande Vielfalt
35 Kienberger & Sienknecht
Schweiz/Deutschland
Alleinunterhalter (Mehrzahl)
Nouveau Cirque
25 En viaje Chile Rueda
26 Jeune Cirque Frankreich Cie. Carpe
Diem / Cie. Ki Procutions / Cie. IETO
27 öff öff productions Schweiz
Tubeland
4
Für Familien und Kinder
21 Theatergroep Max. Niederlande
Vorstellung, in der hoffentlich nichts
passiert
22 Kopp/Praxmarer/Vittinghoff
Schweiz «rettet Nemo!»
22 Eiger Mönch & Jungfrau Schweiz
Am achti ar Arche
23 ASFALTprinzessinnen Schweiz
Zirkus Mikkelikski
37 Crash Flow Rollerdisco
The Studio 54 Edition
Theater im Gespräch
41 Unter 4 Augen
45 Homestories
ZKB Förderpreis 2009
17
19 25
29
30
32
46
48
Claudio Tolcachir & Timbre 4
Kassys
En viaje – Artistas de circo
Faustin Linyekula & Studios Kabako
Gintersdorfer/Klassen
Laura Kalauz & Martin Schick
ZKB Förderpreis & Anerkennungspreis
Jury 2009
Service
2
3
50
53
54
5
Danke
Editorial
Spielplan
Billette
Impressum
→ SPRECHTHEATER
→ Sprache Niederländisch, Übertitel in Deutsch
→ DAUER 5:30 Std.
NIEDERLANDE
Werft FR 14. bis So 16. August | 65.–
Toneelgroep
­Amsterdam
s
edie
trag
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eins
Rom
tra
Cleopa
und
s
Antoniu
/
nus / Julius Cäsar
Coriola
Die Idee ist einfach und genial: Ivo van Hove, Regisseur und Leiter der
Toneelgroep Amsterdam, verlegt die Römerdramen, in denen Shake­s­peare
im 16. Jahrhundert die Mechanismen der Macht unübertroffen analysierte,
in eine Medienlounge des 21. Jahrhunderts: Konferenztische, Sofas,
Monitore, Computer, Internetzugang, Getränke und Häpp­chen – alles da,
was es auf der politischen Weltbühne von heute braucht. Fast sechs
Stunden agiert das herausragende 15-köpfige Ensemble, verhandelt,
­intrigiert, paktiert, gibt Interviews, stellt Fallen, mordet, liebt und stirbt.
Das Publikum kann sich frei bewegen, das Geschehen in der Lounge hautnah
verfolgen, dazwischen im Internet surfen oder an die Bar wechseln. Man
verpasst nichts: Breaking News auf den Monitoren halten einen über
Liebe, Tod und Krieg auf dem Laufenden. Shakespeare, aber heute. Selten
ist eine Aktualisierung so überzeugend gelungen. (esc)
6
→ THEATER, KOPRODUKTION
→ Sprache Arabisch, Untertitel in Deutsch und Englisch
→ DAUER 1:15 Std.
ÄGYPTEN / SCHWEIZ
Nord DO 13. bis SA 15. August | 40.–
Stefan Kaegi
(Rimini Protokoll)
Radio Muezzin
Als der Regisseur Stefan Kaegi in Kairo Muezzine für eine Theaterproduktion
suchte, lag den Gebetsaus­rufern eine Bedingung besonders am Herzen:
Es dürften keine Schauspieler mitwirken. Denn bei frommen Muslimen
gelten Schauspieler als sündhaft, weil sie das «falsche Leben» zeigen.
Die Muezzine konnten nicht ahnen, dass ihre Bedingung dem Grundprinzip
des Dokumentartheaters entgegen­kommt, in dem «Experten des Alltags»
auftreten. Auslöser für Kaegis neuste szenische Recherche war der Umstand,
dass die über 30 000 Gebetsrufer Kairos durch einen zentralisierten
Radio-Muezzin ersetzt werden sollen. In «Radio Muezzin» erzählen vier
Muezzine von ihrem Alltag. Und zeigen so einen Ausschnitt vom Leben im
Islam – jenseits von westlichen Zerrbildern. (kdi)
7
→ Theater
→ Sprache Englisch
→ DAUER 1:15 Std.
→ Credit Eine Veranstaltung des Theaterhauses Gessnerallee im Rahmen des Theater Spektakels
Grossbritannien
Theaterhaus Gessnerallee DO 13. bis SA 15. August | 38.–
Forced Entertainment
Spectacular
→ TANZ
→ DAUER 50 Min.
Werft MI 19. bis SA 22. August | 45.–
BRASILIEN
Bruno Beltrão &
­Grupo de Rua
iH3i
Man könnte fürchten, der als Skelett verkleidete Schauspieler sei gekommen,
um den Tod des Theaters zu verkünden. Die Show finde nicht statt wie
­geplant, erklärt der skurrile Knochenmann, alles sei anders heute. Die
Bühne ist leer, kein Licht, kein Sound, keine Darsteller. Nur die Frau noch,
die Sterbenspielen probt. Aber selbstverständlich denkt die britische
Gruppe Forced Entertainment nicht dran, das Theater zu beerdigen. Im
Gegenteil: Nach 25 Jahren kontinuierlichen Schaffens ist das Ensemble
um den Autor und Regisseur Tim Echells frisch und radikal wie eh und je.
«Spectacular» heisst das neuste Werk, es zaubert, völlig unspektakulär,
lebendiges Theater aus dem Nichts. (kdi)
«Auf ihn hat die Tanzwelt gewartet», schrieb der Tagesspiegel, und die
Süddeutsche vergleicht seinen Einfluss auf den Tanz mit jenem von William
Forsythe. Tatsächlich hat der 29-jährige Tänzer und Choreograf Bruno
Beltrão, der als Teenager zusammen mit seiner Grupo de Rua zu den Stars
der brasilianischen Hip-Hop-Szene gehörte, dem Tanz ungeahnte Bewegungs­
welten erschlossen. Fasziniert von der Technik des Streetdance, hat er den
Hip-Hop dekonstruiert, verfremdet, neu definiert und so zu einer kraft­
vollen, sperrig-schönen Bewegungssprache gefunden, die er von Stück zu
Stück weiterentwickelt und ausformuliert. In «H3» lässt er die «Solokämpfer»-­
Attitüde der Hip-Hop-Philosophie gänzlich hinter sich, indem er die Tänzer
nicht mehr gegeneinander, sondern in ungeheuer intensiven, zerbrech­
lichen Momenten miteinander tanzen lässt. (esc)
8
9
→ TANZ, URAUFFÜHRUNG, KOPRODUKTION
→ DAUER 1 Std.
SÜDAFRIKA
Rote Fabrik, Aktionshalle SA 15. bis MO 17. August | 33.–
Boyzie Cekwana
Influx Controls:
I wanna be wanna be
→ TANZ
→ DAUER 50 Min.
ALGERIEN / FRANKREICH
Nord SO 16. und MO 17. August | 37.–
Cie. Nacera Belaza
Le cri
Der 39-jährige, in Soweto aufgewachsene Choreo­graf und Tänzer Boyzie
Cekwana gehört mit Faustin Linyekula (siehe Seite 29) zu den renommier­
testen Tanzschaffenden Afrikas. Seine Arbeiten werden an den grossen
europäischen Tanzfestivals gezeigt, und mit seinem 1996 gegründeten
Künstlerkollektiv tourt er weltweit. In Zürich zeigt er als Uraufführung sein
Solo, in dem er sich mit seiner Identität als afrikanischer Künstler vor dem
Hintergrund von Apartheid und Kolo­nialismus auseinandersetzt: «I can’t
escape history», schreibt er dazu. Ausgangspunkt der Arbeit sind die
«Influx Controls», die 1923 erlassenen Gesetze, die der schwarzen Bevölke­
rung die Niederlassung in den Städten verboten, was nicht nur eine
Einschränkung der ökonomischen Möglichkeiten und der Selbstbestimmung
bedeutete, sondern ihnen auch den Zugang zu urbanem Leben, zu den
Zentren von Kultur, Bildung, Gerechtigkeit und Macht verwehrte. (esc)
«Ein Schrei, der einen sprachlos macht.» So das Fazit gleich mehrerer
Kritiker, als die in Frankreich lebende algerische Choreografin Nacera
Belaza ihre Arbeit «Le cri» 2008 an den Rencontres choréographiques
­internationales zeigte. Mit grosser innovativer Kraft und Konsequenz hat
die Autodidaktin und gläubige Muslimin zu einer künstlerisch eigen­
ständigen Bewegungssprache gefunden, die sich mit den Vorschriften
­ihres Glaubens vereinbaren lässt. An die sich steigernde Intensität von
Sufitänzen erinnernd, bewegen sich Nacera Belaza und ihre Schwester
Dalila tranceartig zu einem betörenden Soundtrack aus arabischem
Gesang, Callas-Arien und Amy Winehouse. Keine raumgreifenden
Bewegungen, keine Luftsprünge, kein Hüpfen oder Schweben, sondern
eine Art Tanz­ritual an Ort. Die Bewegungen scheinen wie Schallwellen aus
dem Innern der beiden sich synchron bewegenden Performerinnen zu
kommen. Momente fast unerträglicher Intensität wechseln mit solchen
von überwältigender Traurigkeit. (esc)
10
11
→ Tanzperformance
→ DAUER 50 Min.
Süd DO 20. und FR 21. August | 33.–
BRASILIEN
Cristina Moura
Like an Idiot
Als ein «Duo mit sich selbst» umschreibt die brasilianische Choreografin
und Tänzerin Cristina Moura ihr charmant provokatives Solo «Like an Idiot».
Dritter Partner dabei ist das Publikum: «Ich bin hier, um zu tanzen. Sie
sind da, um mich anzuschauen.» Schutzlos, im hellen Saallicht und fast
nackt tritt sie vor ihr Publikum und setzt sich den fremden Blicken und ihren
eigenen Fragen aus. Ausgehend von verschiedenen Impulsen, mal ist es
eine Bewegung oder eine Melodie, mal ein subjektives Gefühl, dann wieder
ein konkreter Gegenstand wie ein Kindervelo oder eine Flasche Wasser,
macht sich Moura in der ausdrucksstarken Performance auf die Suche
nach ihrer Identität – als Frau, als Künstlerin, als schwarze Brasilianerin.
Entstanden ist die «choreografische Selbstbefragung» nach ihrer Rückkehr
aus Europa, wo sie mehrere Jahre bei renommierten Companies wie
Ballets C. de la B. und João Fiadero tanzte. (esc)
12
→ TANZPERFORMANCE
→ DAUER 1 Std.
ISRAEL
Werft FR 28. bis SO 30. August | 40.–
Yasmeen Godder
Company
Singular Sensation
Spätestens seit sie 2001 in New York den begehrten Bessie Award gewon­
nen hat, gilt die israelische Tänzerin und Choreografin Yasmeen Godder
international als eine der talentiertesten und vielversprechendsten Tanz­
schaffenden. Ihre Werke sind hart und provozierend, sie zeigen Menschen
in Zeiten von Krieg und Gewalt. Auch ihre neuste Arbeit, «Singular Sen­
sation», die sich um die Suche nach einem echten Gefühl in einem Klima
von Reizüberflutung und Dauererregung dreht, ist für das Publikum eine
Herausforderung. Die anzunehmen sich unbedingt lohnt. (kdi)
13
→ MUSIKTHEATER
→ Sprache Italienisch, Untertitel in Deutsch
→ DAUER 1:30 Std.
→ Credit Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Festival La Bâtie, Genf
ITALIEN
Werft MO 24. bis MI 26. August | 40.–
Emma Dante
Le pulle Operetta amorale
«Le pulle» – den Huren – widmet Emma Dante, die gefeierte Schauspielerin,
Autorin und Regisseurin aus Palermo, ihre aktuelle, äusserst berührende
Theaterproduktion. In einer «amoralischen Operette» entführt sie das
Publikum für eine Nacht in ein Bordell: Fünf Transvestiten, begleitet von
drei Feen, erzählen von sich, von ihrem Körper, ihrem Leben, ihren
Träumen und Alpträumen. Ihre Geschichten sind bedrückend, voll Elend
und Grausamkeit, und zeugen von dem, was das Leben in Sizilien bis heute
prägt: Kirche, Mafia, Tradition und Armut. «Le pulle» ist ein ­groteskes
Feuerwerk aus Gesang, Tanz, Farbe und Poesie und ein überwältigendes
Plädoyer für die Freiheit des Individuums in seinem eigenen Körper. (ron)
14
→ SPRECHTHEATER, KOPRODUKTION
→ Sprache Argentinisch, Untertitel in Deutsch
→ DAUER 1:30 Std.
ARGENTINIEN
Rote Fabrik, Aktionshalle DO 20. bis SA 22. August | 37.–
Lola Arias
Mi vida después
Wie sah mein Land aus, als ich geboren wurde? Wie war die Generation
meiner Eltern, und wie ist meine Generation? Wenn die Argentinierin Lola
Arias die Darstellerinnen und Darsteller in ihrem Stück «Mi vida después»
(Mein Leben danach) diesen Fragen nachgehen lässt, so hat das besondere
Brisanz. Arias ist 1976 geboren, als sich in ihrem Land das Militär an die
Macht putschte, die Mitwirkenden sind alle ungefähr gleich alt. Anhand von
Kindheitserinnerungen, Familienfotos, Briefen und alten Kleidern nähern
sich die Söhne und Töchter von Gueril­leros, Geheimpolizisten, Priestern
und exilierten Intellektuellen der Ver­gangenheit an, um etwas über die
Zukunft zu erfahren. Der international gefragten Theatermacherin ist mit
«Mi vida después» ein vielschichtiges «Zeitbild» ­gelungen, das an der
Schnittstelle von nationaler Geschichte und privaten Geschichten einen
Bogen zwischen den Generationen aufspannt. (esc)
15
→ SPRECHTHEATER
→ Sprache Amerikanisch, Übertitel in Deutsch
→ DAUER 1:30 Std.
USA
Nord MI 26. bis SA 29. August | 40.–
→ SPRECHTHEATER
→ Sprache Argentinisch, Übertitel in Deutsch
→ DAUER 1 Std.
ARGENTINIEN
Süd DI 25. bis FR 28. August | 37.–
Young Jean Lee’s
Theater Company
The Shipment
Claudio Tolcachir &
Timbre 4
Tercer cuerpo
Wer meint, jetzt da ein Schwarzer Präsident der USA ist, sei die ganze Dis­
kussion um Rassen und Vorurteile überwunden, den belehrt Young Jean Lee,
ZKB-Förderpreisträgerin 2007, in ihrem neuesten Wurf «The Shipment» mit
Schärfe und Humor eines Besseren. In ihrer «black identity-politics show»
seziert sie bravourös und mit absoluter Schonungslosigkeit die Stereo­
typien der Selbst- und Fremdwahr­nehmung von Afroamerikanern von der
Minstrel-Tradition bis zum Crack-Dealer. Mal mit subtiler Raffinesse und
mal mit unverfrorener Direktheit unterläuft die Korea-Amerikanerin in ihrem
Fünf-Personen-Stück das politisch korrekte Über-Ich, führt Klischees vor,
trickst Vorurteile aus, wirbelt die festgefahrenen schwarz-weissen Bilder
durcheinander, bis wir nicht mehr wissen, ob wir lachen sollen, können,
dürfen oder müssen. (esc)
Im Stile einer TV-Soap inszeniert Claudio Tolcachir mit seinem Teatro
Timbre 4 temporeich und mit Humor eine Situation, die in Buenos Aires
viele Menschen jahrelang erdulden müssen: Sie sind aus wirtschaftlichen
Gründen gezwungen, ihre Wohnung mit anderen zu teilen. Arbeit, Gefühle,
Frust und Beziehungen – alles wird auf engstem Raum ausgelebt, so etwas
wie Privatsphäre kann sich hier niemand leisten. Als Zuschauer sitzt man
mittendrin in der Wohnstube, die gleichzeitig auch Büro und Café ist, und
nimmt hautnah Teil am Leben und der Liebe, an den Träumen und Sehn­
süchten und letztlich an der Einsamkeit von Sandra, Moni, Hector, Sofia
und Manuel. (ron)
16
17
✿✿✿✿✿
Nominiert für den ZKB Förderpreis 2009
→ THEATER, KOPRODUKTION, URAUFFÜHRUNG
→ Sprache Deutsch
→ DAUER 1:40 Std.
SCHWEIZ / Deutschland
Rote Fabrik, Aktionshalle FR 28. bis SO 30. August | 37.–
Klara, Theater Freiburg /
pvc Tanz
Hochstapler und Falschspieler
Was ist echt? Was echt gespielt, was falsch gespielt? Und was echt falsch
gespielt? – In der neuen Klara-Produktion, die gemeinsam mit dem Theater
Freiburg und pvc Tanz Freiburg Heidelberg realisiert wird, geht es um die
Frage nach Glaubwürdigkeit: Wenn innere Werte und äussere Anerkennung
entkoppelt sind, werden Falschspielertum und Hochstapelei zu Erfolg
versprechenden Verhaltensmustern. Anschau­ungsmaterial dafür gibt es
in Politik, Wirt­schaft, Sport. Und im ganz privaten Profilierungsverhalten.
Im Verlauf ihrer bald 20-jährigen Geschichte hat sich Klara, die renommierte
freie Gruppe um den Regisseur Christoph Frick, mehrfach auf spielerische
Art mit aktuellen gesellschaftlichen Themen befasst. Und dabei immer
auch die Möglichkeiten des Mediums Theater reflektiert. Ihre neueste Arbeit
wird am Theater Spektakel uraufgeführt. (kdi)
18
→ THEATER-Performance
→ Sprache Englisch
→ DAUER 1 Std.
NIEDERLANDE
Süd MO 17. bis MI 19. August | 37.–
Kassys
Good Cop Bad Cop
✿✿✿✿✿
Nominiert für den ZKB Förderpreis 2009
Mit einer verblüffenden Gabe zur Selbstzerfleischung und einem scharfen
Auge für die menschlichen Schwächen präsentiert die furchtlose junge
holländische Gruppe Kassys ihre ironische, höchst amüsante Produktion
«Good Cop Bad Cop». Die scheinbar simple Geschichte wird durch eine
raffinierte Kombination von gefilmten Szenen und live stattfindender
Performance zu einem scharfen Kommentar über die Sensationsgier und
die allgegenwärtige Reality-TV-Kultur.
19
→ ZAUBERTHEATER
→ Sprache ohne Worte
→ DAUER 1:15 Std.
NIEDERLANDE
Nord MI 19., FR 21. und SA 22. August | 37.–
Jakop Ahlbom
Vielfalt
→ KINDERTHEATER
→ Sprache Hochdeutsch
→ DAUER 1 Std.
→ AltER ab 8 Jahren
NIEDERLANDE
Süd SA 29. und SO 30. August | K 13.– / E 21.–
Theatergroep Max.
Vorstellung, in der
hoffentlich nichts passiert
«Um dem Leben seinen Zauber zurückzugeben, brauchen wir bessere Tricks.»
Der Satz steht als Leitmotiv über Ahlboms fantastischem Stück «Vielfalt»,
einer perfekten Mischung aus Akrobatik, Tanz, Musik, Schauspiel und
Zau­berkunst. Ein Funken sprühender Zauberer und sein Alter Ego, ein
­einfacher Durchschnittsmann, ringen im Niemandsland zwischen Illusion
und Desillusion um Leben und Liebe. Der holländisch-schwedische Theater­
macher Jakop Ahlbom gibt in seinem Stück den Blick frei in einen surrealen
Raum, wo mit traumwandlerischer Selbstverständ­lichkeit Unglaubliches
geschieht. (kdi)
Wer will so etwas sehen: eine «Vorstellung, in der hoffentlich nichts pas­
siert»?! Ein Wachmann verriegelt den Bühnenraum, sichert alles ab. Der
Schauspieler kommt, es ist Zeit für seinen Auftritt. Doch der Wachmann
lässt ihn nicht rein. Es dürfe nichts passieren auf der Bühne, nichts! Befehl
vom Chef. Aus dieser absurden Grundsituation entwickelt die mehrfach
ausgezeichnete Theatergruppe Max. ein höchst vergnügliches Stück über
das Theater und die Verpflichtungen, die eine Rolle mit sich bringt. (kdi)
20
21
→ KINDERTHEATER, URAUFFÜHRUNG
→ DAUER 1 Std.
→ Sprache Deutsch
→ AltER ab 6 Jahren
→ Credit Eine Veranstaltung des Fabriktheaters Rote Fabrik im Rahmen des Theater Spektakels
Schweiz
Rote Fabrik, Fabriktheater FR 14. bis SO 16. August | K 13.– / E 21.–
Kopp / Praxmarer /
Vittinghoff
«rettet Nemo!»
Nemo ist nicht zu retten. Das ist das Bestürzende an «Rettet Nemo!». Und
wer ist schuld am Desaster? Die Puppenspieler Armin und Vitti, sie haben
die Disneyfilmwahrheit ruiniert. Jetzt müssen die Zuschauer ums Happy End
fürchten. Doch genau das ist es, was Kopp/Praxmarer/Vittinghoff reizt:
die gängigen Erzählmuster von Kindergeschichten zu unterlaufen. Sie tun
es mit Spielfreude und Fantasie und entführen ihr Publikum in eine ge­
heimnisvolle und abenteuerliche Welt. (kdi)
→ KINDERTHEATER
→ Sprache Dialekt
→ KINDERTHEATER, URAUFFÜHRUNG
→ DAUER 1 Std.
→ Sprache Dialekt und Hochdeutsch
→ AltER ab 7 Jahren
→ Credit Eine Veranstaltung des Fabriktheaters Rote Fabrik im Rahmen des Theater Spektakels
SCHWEIZ
|
Zirkuszelt hinter der Roten Fabrik MI 26. und FR 28. bis SO 30. August
K 13.– / E 21.–
ASFALTprinzessinnen
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Zirk
Prøysen
Alf
von
te
Nach einer Kindergeschich
Ein Zirkus passt zum Theater Spektakel, er kommt und geht. Er spielt einmal
im Jahr an einem Ort, und das ist dann ein Ereignis. Der «Zirkus Mikkelikski»
von den ASFALTprinzessinnen ist ein Waldzirkus, in dem grundsätzlich
nur Tiere auftreten. Das Ereignis des Waldjahres steht unmittelbar bevor,
als Olaf Hirsch, das Reh, von zwei Gaunern gekidnappt wird. Das Zirkus­
orchester der ASFALTprinzessinnen spielt einen Tusch – die Geschichte
beginnt! (kdi)
→ DAUER 1:10 Std.
→ AltER ab 6 Jahren
Süd SA 22. und SO 23. August | K 13.– / E 21.–
SCHWEIZ
Eiger Mönch & Jungfrau
Am achti ar Arche von Ulrich Hub
Was tun Pinguine am Südpol, wenns regnet? – Sie spannen einen Schirm
auf, was sonst! Woher sollen sie wissen, dass die paar Tropfen der Anfang
vom Ende der Welt sind, die Strafe Gottes an der sündigen Kreatur. In
«Am achti ar Arche» erzählt das Theater Eiger Mönch & Jungfrau, wie drei
Pinguine mit bloss zwei Tickets für die Arche Noah die Sintflut trockenen
Fusses überstehen. Und am Ende noch immer nicht mit Sicherheit wissen,
ob es Gott wirklich gibt. Freunde gibt es aber sicher. (kdi)
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→ BODY-PERCUSSION-SHOW, OpenAir
→ DAUER 1:15 Std.
BRASILIEN
Seebühne DO 13. bis SA 15. August | 45.–
Barbatuques
Corpo do som
Die Seebühne wird dieses Jahr mit einem brasilianischen Paukenschlag
eröffnet – ohne Pauke und mit nur einem Instrument: dem menschlichen
Körper. Die 15 Männer und Frauen der Gruppe Barbatuques tanzen, singen
und klingen. Sie entlocken ihrem Körper die verrücktesten Laute und
bringen eine Body-Percussion-Show auf die Bühne, die absolut einzigartig
ist. Das rockt, das rappt, das jazzt, da kommen plötzlich ganz zarte
Momente auf, da mischt sich brasilianische Folklore mit europäischen
und nordamerikanischen Melodien, da treffen menschliche auf tierische
Laute, vermengen sich Urtöne mit urbanem Getöse. Mit Witz, Begeisterung
und vollem Körpereinsatz zeigen Barbatuques, dass wahrhaft Musik in
­ihrem Körper steckt. (ron)
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→ NOUVEAU CIRQUE
→ Sprache ohne Sprache
→ DAUER 1:10 Std.
CHILE
Süd DO 13. bis SO 16. August | 33.–
En viaje –
Artistas de circo
Rueda Un viaje entre cuerdas
✿✿✿✿✿
Nominiert für den ZKB Förderpreis 2009
Die junge chilenische Artistengruppe En viaje steht mit einem starken,
poetisch-zirzensischen Kammerspiel für drei Personen, einen Autoreifen
sowie diverse andere Objekte in der am Theater Spektakel seit den An­
fängen gepflegten Tradition des Nouveau Cirque. «Rueda» nimmt das
Publikum mit auf eine von live gespielten, betörenden Saitenklängen
­begleitete Bilderreise in die Höhen und Tiefen menschlicher Erfahrungen
und Empfindungen. Unterwegs auf dieser «Reise zwischen den Seilen» ist
­jedes Detail von Bedeutung, jede Bewegung, jedes Ding, jeder Ton. (kdi)
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→ NOUVEAU CIRQUE, OpenAir
→ Sprache ohne Sprache
→ DAUER 1:15 Std.
FRANKREICH
Seebühne DI 18. bis SA 22. August | 40.–
Jeune Cirque
Cie. Carpe Diem / Cie. Ki Productions / Cie. IETO
→ NOUVEAU CIRQUE, OpenAir
→ Sprache ohne Sprache
→ DAUER 1 Std.
Seebühne MO 24. und DI 25. August | 40.–
SCHWEIZ
öff öff productions
Tubeland
Inzwischen ist auch der Nouveau Cirque so alt, dass er eine Tradition hat.
Und ist dennoch jung und frisch wie am ersten Tag. Das Theater Spektakel
hat unter dem Titel «Jeune Cirque» zum Jubiläum ein Programm zusammen­
gestellt, das dem Nachwuchs eine Plattform gibt und gleichzeitig eine
Hommage ist an diese revolutionierte Form des herkömmlichen Zirkus,
die ohne Pauken und Pailletten auskommt. Zu sehen sind ein Solo und zwei
Duos aus Frankreich, dem Geburtsland des Nouveau Cirque. Die jungen
Artistinnen und Artisten zeigen pure zirzensische Kunst. Doch die Kunst­
stücke am chinesischen Mast, am Trapez und mit hölzernen Langbänken sind
nie nur Selbstzweck, sondern eingebettet in kleine theatrale Geschich­ten,
poetisch, dramatisch, clownesk. (kdi)
«Tubeland» ist ein Land zwischen Himmel und Erde, ein Ort der Möglich­
keiten und der Entscheidung, der Geborgenheit und der Ausgesetztheit.
In ihrem aktuellen Stück bespielt die für waghalsige und spektakuläre
Attacken auf die Schwerkraft bekannte Berner Truppe öff öff fünf trans­
parente, vertikal über einem kreisrunden Wasserbecken im Raum hängende
Plastikschläuche. Darin bewegen sich die Akteure scheinbar mühelos in
einem Tanz zwischen Hingabe und Rückzug, Innen und Aussen. Den LiveSound zur akrobatischen Choreografie von Heidi Aemisegger liefern der
Kontrabassist und Komponist Mich Gerber und Frederik Gille. (kdi)
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→ Stepptanz, OpenAir
→ DAUER 1:15 Std.
DEUTSCHLAND
Seebühne DO 27. und FR 28. August | 40.–
Thomas Marek
Orchestra Expansions & Dimensions
Knatternde Absätze, deren Klang in Loops wiederkehrt, rasante Bewegun­
gen und mitreissende Rhythmen – der 36-jährige deutsche Choreograf
und Stepptanz-Künstler Thomas Marek legt mit seiner neuesten Arbeit,
«Orchestra», einen raffinierten Mix aus «getanztem» Konzert und «klingen­
der» Choreografie auf die Bühne. Das zehnköpfige Ensemble bewegt sich
virtuos zwischen Arrangement und Improvisation, bricht die traditionellen
Stepptanz-Muster auf, verbindet auf kreative Weise Körperarbeit und
Elektronik und pflegt eine geradezu sinnlich-poetische Beziehung zu seinem
Instrument – dem Tanzboden. (ron)
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→ MUSIK-TANZ-PERFORMANCE, Club Night
→ Sprache Französisch, Übertitel in Deutsch
→ DAUER 1:30 Std.
KONGO
Club DO 13. bis SA 15. August | 33.–
Faustin Linyekula &
Studios Kabako
more more more … future
✿✿✿✿✿
Nominiert für den ZKB Förderpreis 2009
«Zukunft, was ist das?» Der 35-jährige kongolesische Choreograf und Tänzer
Faustin Linyekula gehört zu den herausragenden Neuerern des afrikanischen
Tanzes. In seiner seit Jahrzehnten von Krieg und Korruption ruinierten
Heimat verbieten sich viele den Gedanken an die Zukunft. Mit seinem jüngs­
ten Stück, das er mit seiner Company aus Musikern und Tänzern kreiert
hat, wendet sich Linyekula entschieden gegen diese Haltung. In «more
more more ... future», einem wilden Mix aus Clubnacht, Punkoper und
Tanzperformance, kreuzt er die Radikalität des europäischen Punk mit der
Energie der kongolesischen Popmusik Ndombolo zu einem überwältigenden
State­ment für eine positive Zukunft des Kongo. Oder wie es der politische
Häft­ling Antoine Vumilia Muhindo sagt, von dem die Texte stammen: Wenn
man nicht weiss, was morgen sein wird, ist jede Zukunft möglich. (esc)
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→ Theater-Performance
→ Sprache Französisch mit Live-Übersetzung ins Deutsche
→ DAUER 1:20 Std.
DEUTSCHLAND / CÔTE D'IVOIRE
Club MI 19. und DO 20. August | 28.–
Gintersdorfer / Klassen
Betrügen
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Nominiert für den ZKB Förderpreis 2009
→ PERFORMANCE
→ Sprache Arabisch und Deutsch
→ DAUER 1:30 Std.
ÄGYPTEN / SCHWEIZ
Club MI 26. und DO 27. August | 28.–
Duyvendak, Ghayatt &
Borgeat
Made in Paradise
Als «Theaterbesessene» hat die Frankfurter Rundschau die Regisseurin
Monika Gintersdorfer bezeichnet, die mit eigenwilligen Projekten an der
Grenze zwischen Fiktion und Realität Aufsehen erregte. Zusammen mit
dem bildenden Künstler Knut Klassen ist ihr mit «Betrügen» ein überaus
kluges unterhaltendes Theaterexperiment gelungen. Im Fokus steht die
«Jet Set»-Bewegung von Einwanderern aus der Côte d’Ivoire: Diese nehmen
sich Künstlernamen, behaupten Stars zu sein und pflegen einen entsprechend exzessiven Auftritt. Geldnot? Fehlende Papiere? Nichts hindert sie,
das Leben als Party zu feiern, auf der sie die Stargäste sind. Sein dank
Schein! Lustvoll lässig und mit umwerfender imaginativer Kraft erzählen
in «Betrügen» drei ivorische «Jet Setter» von ihrem Leben und behaupten
mit geradezu subversiver Radikalität ihren dekadenten Lebensstil. Ihre
Auftritte werden übersetzt und grandios «gespiegelt» vom Schauspieler
Hauke Heumann. Ein hinreissender Abend über wahres Theater. (esc)
Was geschieht, wenn «Yes, we can» auf «Inschallah» (So Gott will) trifft?
Kann man den Islam zum Thema machen, ohne dass alles in die Luft geht?
«Wenn wir die Begegnung mit dem Anderen suchen, riskieren wir, uns
selbst zu sehen», bringt die Dramaturgin Nicole Borgeat das Aufeinander­
treffen der Performance-Künstler Yan Duyvendak aus der Schweiz und
Omar Ghayatt aus Ägypten auf den Punkt. Die Erfahrung mit dem «clash
of cultures», die Missverständnisse, Irritationen und Kulturschocks, aber
auch die freudigen Überraschungen, «Entschleierungen» und «Augen­
öffner», die Duyvendak in Kairo und Ghayatt in der Schweiz erlebten, haben
die beiden zu 15 Fragmenten verdichtet, in denen jeweils eine Facette der
spannungsvollen und oft von Klischees verstellten Begegnung aufscheint.
Das Publikum wird Teil der Performance, indem es mitbestimmt, welche
Fragmente gezeigt werden. (esc)
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→ TANZPERFORMANCE, Uraufführung
→ Sprache Deutsch, Englisch
→ DAUER 50 Min.
→ Credit Eine Veranstaltung des Fabriktheaters Rote Fabrik im Rahmen des Theater Spektakels
ARGENTINIEN / SCHWEIZ
Rote Fabrik, Fabriktheater SA 22. und SO 23. August | 28.–
Laura Kalauz &
Martin Schick
Title
✿✿✿✿✿
Nominiert für den ZKB Förderpreis 2009
Eine Frau, ein Mann, zwei Campingstühle, eine Flipchart. In einem RudimentärEnglisch, das weder seine noch ihre Sprache ist, versuchen sich die beiden
über etwas, was nicht ist, zu unterhalten. Eine Idee, ein Projekt, etwas,
was in der Vergangenheit liegt. Mit Händen und Füssen, Gesten und Bewe­
gungen versuchen sie Sinn herzustellen, bis das erlösende «Oh, yes» vom
Gegenüber kommt. – Ausgehend von Wittgensteins Diktum «Die Grenzen
meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt», erforschen die junge
argentinische Performerin Laura Kalauz und der aus Fribourg stammende
Schauspieler und Tänzer Martin Schick in ihrer Performance, wie sich in
einem kreativen Akt Sinn herstellen lässt. Als «Sprachspiele», umgesetzt
in Körper und Raum, verstehen sie denn auch ihre Arbeit. (esc)
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→ PERFORMANCE
→ Sprache Serbisch und Deutsch, Übertitel in Deutsch
→ DAUER 1:15 Std.
SERBIEN / NIEDERLANDE
Nord SO 23. August | 28.–
Sanja Mitrović
Will You Ever Be Happy Again?
«Eine Doku-Erzählung für eine serbische Performerin, einen deutschen
Performer und zwei Kartonschachteln», nennt die in Serbien aufgewachsene
Holländerin Sanja Mitrović ihr Stück. «Werden wir jemals wieder glücklich
sein?», fragten sich die Deutschen nach dem zweiten Weltkrieg und die
gleiche Frage stellen sich die Serben 50 Jahre später nach dem Jugoslawien­
krieg. Beide Nationen wurden im Laufe ihrer Geschichte zu negativ besetzten
Grössen, galten als «die Bösen». Ausgehend von authentischen biografischen
Situationen, Kinderspielen, Schulerlebnissen und Sportereignissen, untersucht die Theatermacherin zusammen mit dem deutschen Schauspieler
Jochen Stechmann, wie Nationalität die persönliche Identität beeinflusst.
Intelligent, expressiv und künstlerisch eigenständig ist Sanja Mitrović eine
persönliche Auseinandersetzung mit dem Phänomen des Nationalismus
gelungen, die weit über das Individuelle hinausgeht. (esc)
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→ THEATRALISCHES KONZERT, URAUFFÜHRUNG
→ Sprache ohne Worte
→ DAUER 1 Std.
Schweiz
Club MO 24. und DI 25. August | 28.–
compagnie drift
Schwarzer Peter –
kein Konzert
Wer erinnert sich nicht, wie man als Kind Wäscheklammern ans Velo
montierte, weil es dann an den Speichen so toll klackerte. Diese Freude
an technischen Basteleien, die wundervolle Geräusche erzeugen, ist Trieb­
feder der Produktion der Zürcher compagnie drift, die am Theater Spektakel
als Premiere gezeigt wird. Wer ihr theatralisches Konzert ­«machine à sons»
erlebt hat, kann sich freuen. Die drei findungsreichen Tüftler Massimo
Bertinelli, François Gendre und Peter Schelling geben auch dieses Mal den
Ton an, doch ihre Pfeif-klimper-schepper-tröt-Maschinen haben nicht nur
ein raffiniertes technisches Innenleben, sie entwickeln mit poetischem
Charme und einer gewissen Störrigkeit ein Eigenleben, das Aug und Ohr
erfreut. Und manchmal, so heisst es, seien sie sogar etwas schlüpfrig. (esc)
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→ MUSIKTHEATER
→ Sprache Deutsch
→ DAUER 1 Std.
SCHWEIZ / DEUTSCHLAND
Club FR 28. bis SO 30. August | 33.–
Jürg Kienberger &
Clemens Sienknecht
Alleinunterhalter (Mehrzahl)
Kein Grossjubiläum ohne Panne: Die Festivalleitung möchte sich beim
Publikum höflich dafür entschuldigen, dass es – wegen eines dummen
Buchungsfehlers – zum Festivalabschluss mit zwei statt mit einem Allein­
unterhalter vorlieb nehmen muss. Ein kleiner Trost mag sein, dass die
Herren Kienberger und Sienknecht in Christoph Marthalers Theater als
Musikspieler offenbar einen leidlich guten Job machen. Mit «Alleinunter­
halter (Mehrzahl)» überbringen sie dem Theater Spektakel denn auch die
Glückwünsche der Marthaler-Familie zum runden Geburtstag. (kdi)
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→ DAUMENKINOS
→ Sprache Deutsch
→ DAUER 1:15 Std.
→ ROLLSCHUH-DISCO
→ BITTE BEACHTEN Keine Rollerblades, ausser in der Kinderdisco!
DEUTSCHLAND
Club SO 16. und MO 17. August | 28.–
Volker Gerling
Bilder lernen laufen, indem
man sie herumträgt
SCHWEIZ
Club FR 21. und SA 22. August | 15.–, Kinderdisco 5.–
Crash Flow
Rollerdisco
The Studio 54 Edition
Wenn Volker Gerling in seinem Daumenkino blättert, wird Miniaturkunst
zu grossem Kino: Der Berliner Konzeptkünstler projiziert fotografierte
Bildfolgen via Beamer auf eine Leinwand: Menschen und Orte in Bewegung.
Dazu erzählt er die Geschichten, die er während des Fotografierens erfahren
hat. Wie er dazu kommt? Er geht auf Wanderschaft und dokumentiert
Zufallsbegegnungen mit seiner Kamera – drei Bilder pro Sekunde, zwölf
Sekunden lang. 36 Bilder ergeben eine Geschichte. Jahr für Jahr wandert
Gerling weiter, und ständig kommen neue Geschichten dazu – Momente,
die er festhält und herumträgt, um sie irgendwann und irgendwo wieder
entstehen lassen. Zum Beispiel am Theater Spektakel. (ron)
Disco-Glamour am Theater Spektakel: Wer schon immer mal davon träumte,
als John Travolta oder Bianca Jagger auf Rollschuhen seine Runden zu
drehen, hat jetzt die Möglichkeit. Mit ihrer Crash Flow Roller­disco bringen
Pool Simon, Patrick Crayze und Eve Rubbel einen Hauch von Studio 54 an
die Lower Lake Side. Die DJs Bill Tscherno, Robby Naish, P. Bell und Rumory
legen auf, was die Lost Days of Disco hergeben. Den Glam-Faktor bringen
Partystar Alice La Boum als Gastgeberin und Kult-Moderator Dr. Vanillje.
Kurzperformances lassen die Stars der Seventies und Eighties aufleben.
Und auch für die Gäste gilt: Dress up spectacular! Wer seine Rollschuhe
ins Brocki gegeben hat: Paare in allen Grössen können vor Ort gemietet
werden. (ron)
PS: Am Samstagnachmittag gibts das Ganze auch für Kids.
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→ KONZERT, OpenAir
→ DAUER 1:15 Std.
→ Konzert
Seebühne SO 16. August | 37.–
FRANKREICH
Soha
D’ici et d’ailleurs
Aus den Vororten von Marseille kommen nicht nur geniale Fussballer,
sondern auch grossartige Musiker und Sängerinnen, zum Beispiel Soha.
Ihren nordafrikanischen und nomadischen Wurzeln folgend, hat die
Sängerin mit der souligen Stimme eine eigene «nomadische» Musik ent­
wickelt: Ein Crossover «d’ici et d’ailleurs», so der Titel ihrer CD, aus
­jamaikanischem Reggae, französischem Chanson, kubanischen und brasi­
lianischen Rhythmen, Dub und Rock, Soul und Blues, der in Frankreich
voll einschlug. Ausverkaufte Konzerte und ein Auftritt im Pariser «Olympia»
waren die Folge. Bei ihrem Konzert auf der Seebühne wird Soha von ihrer
vierköpfigen Band begleitet. (ron)
→ DAUER 1:30 Std.
Club DI 18. August | 28.–
Schweiz
Imperial Tiger Orchestra
Ethiopia Revisited
So äthiopisch war Jazz noch nie. Und umgekehrt. Wenn die sechs hervor­
ragenden Instrumentalisten des Imperial Tiger Orchestra aus Genf los­
lassen, mischt sich die Magie des Golden Age der modernen äthiopischen
Musik mit dem Drive und Groove des westlichen Jazz. Eine gehörige
Portion Verfremdung ist da zu hören, aber auch eine packende Annäherung
an eine fremde, hypnotisierende Musik: Während die Melodien ursprüng­
lich gesungen wurden, werden sie jetzt auf Trompete, Sax und Keyboard
umgesetzt, für die treibenden Rhythmen sorgen Bass, Perkussion und
Schlagzeug. Das Resultat: eine echte musikalische Entdeckung – Ethiopia
Revisited! (ron)
→ Konzert, OpenAir
→ DAUER 1:30 Std.
GROSSBRITANNIEN
Seebühne SA 29. August | 37.–
Oi va voi
Travelling the Face of the Globe
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Klezmer-Gipsy-Balkan-Hip-Hop-Rock and Soul – die Band Oi va voi (jiddisch
für Herrjeminee) lebt vor, dass ganz verschiedene Kulturen nicht nur
friedlich miteinander leben können, sondern einen mitreissenden und
wunderschönen Sound kreieren. Die sieben Musiker aus London – alles
Söhne und Töchter von Zuwanderern – mischen dabei ihre unterschied­
lichsten kulturellen Erbstücke. Mit ihrem dritten Album, «Travelling the
Face of the Globe», bereisen sie zurzeit die Konzertbühnen Europas und
­begeistern das Publikum von Bristol bis Bratislava. (ron)
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→ THEATER
→ DAUER 15 Min.
→ SZENOGRAFISCHE INTERVENTIONEN
Schweiz
Theater im Turm, 3. und 4. Stock FR 14. bis SO 30. August | Eintritt frei
Friandises
Turm-Terrasse FR 14. bis SO 30. August | Eintritt frei
nsicht
Fer
Dalang Puppencompany
mit der
Jeder Abend des 30. Zürcher Theater Spektakels endet dieses Jahr mit einem
kleinen Geschenk, das wir Ihnen, liebes Publikum, und auch ein bisschen
uns machen. Wir werfen einen augenzwinkernden Blick auf die reiche
Vergangenheit, aber auch in die Gegenwart und Zukunft des Deutschschweizer
Theaterschaffens (Ausnahmen seien erlaubt!): Künstlerinnen und Künstler,
die dem Theater Spektakel seit Langem oder auch erst seit Kurzem ver­
bunden sind, präsentieren jeden Abend um halb elf und am Wochenende
auch um halb sieben einen kleinen Leckerbissen zur Abrundung des Pro­
gramms. Eine Viertelstunde, mehr nicht. Die Palette der Mitwirkenden ist
breit und vielfältig und reicht von den Premio-Preisträgern sihl post und
Fabienne Hadorns Theater Kolypan über bestandene Grössen der freien
Szene wie Luciano Andreani, Mark Wetter, Nina Dimitri, Silvana Gargiulo,
Mark Rinderknecht und Margrit Gysin bis zu Malika Khatir, dem Club 11,
Andres Lutz, Lola Arias und dem Performer Phil Hayes. Das Angebot wech­
selt täglich, mal ists ein Highlight aus einem früheren Programm, mal eine
eigens kreierte Kleinigkeit. Ganz sicher ist eines: Das älteste dieser theat­
ralen Friandises hat sich bis heute taufrisch gehalten: die legendäre «Kühl­
schrank»-Nummer der Lufthunde Ueli Bichsel und Marcel Joller! (esc)
Nach dem Motto «Keine Vogelwarte ohne Feldstecher, keine Oper ohne
Gucker und kein Kleingedrucktes ohne Lupe» wird die Terrasse auf dem
Turm dieses Jahr mit Fernrohren ausgerüstet. Geniessen Sie die Aussicht
und ent­decken Sie – vorausgesetzt Sie haben die richtige Brennweite
­erwischt – auf dem Spektakelgelände Eigenartiges, Skurriles und Unerreich­
bares, in Szene gesetzt von der Puppenspielerin Frida L. Beraud und dem
Schau­spieler Julius Griesenberg von der Zürcher Puppencompany Dalang.
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→ Theater im GESPRÄCH
→ DAUER 15 Min.
Turm, 2. Stock FR 14. bis SA 29. August | Eintritt frei
Unter 4 Augen
Theater ist oft keine gemütliche Sache: Es irritiert und wühlt auf, es stellt
Fragen und es stellt in Frage. Manchmal wäre es eine grossartige Sache,
man könnte sich mit jemandem darüber unterhalten. Etwas vertiefter als:
«Und wie häsch es gfunde?» – «Momoll, isch no interessant gsi.» Man
könnte die Fragen oder Eindrücke, die man hat, mit jemandem bereden,
der sich intensiv mit den Themen und Welten, die auf der Bühne aufge­
griffen werden, befasst hat, sie bestenfalls aus eigener Anschauung kennt.
Das Theater Spektakel bietet jeden Abend Zuschauerinnen und Zuschauern
die Gelegenheit, zu den Produktionen und Themen des Festivals mit einer
Fachperson ein Gespräch unter vier Augen zu führen. Das Angebot reicht
vom Nahostspezialisten bis zur Kulturpolitikerin, vom Zirkusexperten bis
zur Philosophin. An der Réception liegt eine Liste auf, wählen Sie Ihren
Gesprächspartner und buchen Sie sich Ihre Viertelstunde. (esc)
→ WASSER-Musik-Performance, OpenAir, URAUFFÜHRUNG
→ DAUER 50 Min.
→ Credit In Zusammenarbeit mit dem Festival FAR, Nyon
→ BEGEHBARE KLANG- UND LICHTINSTALLATION, OPENAIR
→ DAUER 6 Std.
SCHWEIZ
SCHWEIZ
Landiwiese, openair SO 23. August | Eintritt frei
Landiwiese, openair SA 15. und SO 16. August | Eintritt frei
Biennelectronic
Orchestra
Wenn sich der Sänger Christoph Homberger, der Regisseur Jo Dunkel und
der Musiker Martin Schütz am Zürichsee zusammentun, entsteht kein
wässriges Bühnenpflänzchen. Ihre «Burleske» ist ein spritziger musikalischer
Schwank, in dem der See die Hauptrolle spielt. Weiter kommen vor: ein
Chor, der zu ertrinken droht, Schiffe, echte und falsche Schwäne, Synchron­
schwimmer – und natürlich Musik. Chorlieder werden dekonstruiert und
neu zusammengesetzt, Teile von Mahlers «Symphonie der Tausend»
­tauchen auf, Martin Schütz fährt mit seinem Elektrocello ein und sampelt,
loopt und remixt, dass die Wellen hochschlagen. Doch bei allem Übermut
weht in diesem Theater zu Wasser und zu Lande auch eine Prise Wehmut:
Der Abschied des Sommers naht. (ron)
Es raschelt, pfeift, dröhnt, da ein paar Saxofonklänge, dort eine Polizei­
sirene, Stimmen, Vogelgezwitscher, Wasserplätschern, Verkehrslärm.
Lichter flackern und blinken. Am mittleren Festivalwochenende verwandelt
das Biennelectronic Orchestra die Saffa-Insel in eine begehbare, alle
Sinne ansprechende Skulptur aus Tönen und Licht. Die Gruppe, zu der
­neben visuellen Gestalterinnen und Lichtkünstlern die Musiker Hans Koch,
Jonas Kocher und das Duo strøm gehören, arrangiert Instrumente und
Computerklänge mit den zufälligen Zivilisationsgeräuschen der Umgebung
und taucht die Insel mit einem Meer von Lichtern in immer wieder neue
Stimmungen. Sechs Stunden, vom taghellen Nachmittag bis in dunkle
Nacht, dauert die Reise, auf der sich immer wieder neue Klang-Bilder
­entdecken lassen. (ron)
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Dunkel & Homberger
Burleske Eine chorale Wasserperformance
→ PERFORMATIVE INSTALLATION
Schweiz
Landiwiese, openair FR 21. bis MO 24. August | Eintritt frei
→ TISCHGESPRÄCHE
→ DAUER 1 Std.
ZHdK Szenografie
Böse Räume
Theater der Künste, Gessnerallee 9 FR 14. bis SA 29. August,
täglich ausser sonntags und MO 24. August | Eintritt frei
Eine seltsam anmutende Anlage von verschachtelten Räumen mitten auf
der Landiwiese macht schon von Weitem auf sich aufmerksam und lockt
über einen langen Gang zum Eintreten, Entdecken und Erkunden. Wagen
Sie den Schritt vom idyllischen Festivalgelände in ein raffiniertes Labyrinth
von Räumen, hinter deren Türen die Ordnung der Dinge ins Wanken gerät.
Lassen Sie sich ein auf die von Szenografie-Studentinnen und -Studenten
der Zürcher Hochschule der Künste kreierten irritierenden Raumerlebnisse
und inszenierten Grenzwelten, die auf vielschichtige Weise von mensch­
lichen Abgründen, Obsessionen und Ängsten erzählen.
Kaum je sind so viele internationale Regisseurinnen, Choreografen, Schau­
spielerinnen und Performer in Zürich zu Gast wie während des Theater
Spektakels. Wir möchten Ihnen Gelegenheit geben, diese Persönlichkeiten
in ungezwungener Atmosphäre kennenzulernen und sich mit ihnen über
ihre Arbeit zu unterhalten. An unseren Tischgesprächen zwischen 12.00
und 13.00 Uhr im Theater der Künste an der Gessnerallee können Sie Künst­
lerinnen und Künstlern aus unserem Programm begegnen. Gast­geber sind
abwechselnd Sandro Lunin (Programmleiter Zürcher Theater Spektakel),
Rahel Leupin oder Dagmar Walser (Mitglieder der Programmgruppe des
Festivals).
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Homestories
FR 14.08.
SA 15.08.
MO 17.08.
DI 18.08.
MI 19.08.
DO 20.08.
FR 21.08.
SA 22.08.
DI 25.08.
MI 26.08.
DO 27.08.
FR 28.08.
SA 29.08.
Faustin Linyekula & Studios Kabako, Kongo | Französisch
En viaje, Chile | Chilenisch/Deutsch
Cie. Nacera Belaza, Algerien/Frankreich | Französisch,
und Boyzie Cekwana, Südafrika | Englisch
Kassys, Niederlande | Englisch
Jeune Cirque, Frankreich | Französisch
Gintersdorfer/Klassen, Deutschland/Côte d’Ivoire |
Deutsch/Französisch
Bruno Beltrão, Brasilien, und Cristina Moura, Brasilien |
Brasilianisch/Englisch
Lola Arias, Argentinien | Englisch
Emma Dante, Italien | Italienisch/Deutsch
Timbre 4, Argentinien | Argentinisch/Deutsch
Yan Duyvendak, Schweiz, und Omar Ghayatt, Ägypten |
Deutsch/Arabisch
Young Jean Lee, USA | Amerikanisch
Yasmeen Godder, Israel | Englisch
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Nachhaltigkeit ist ein grosses Wort und
eine noble Absicht. Und viele führen sie
im Mund. Einige würden sogar sagen:
Nachhaltigkeit ist eine Notwendigkeit.
Doch wie so oft bei grossen Worten und
existenziellen Notwendigkeiten, nicht
immer folgen ihnen auch Taten.
Die Zürcher Kantonalbank spricht
nicht erst von Nachhaltigkeit, seit Grün
eine Trendfarbe ist. Und vor allem: Sie
spricht nicht nur davon, sie handelt
auch entsprechend. Kontinuität und
langfristiges Engagement – man könnte
auch von Verlässlichkeit und Vertrauen
in den Partner sprechen – sind Werte,
die sie nicht nur im Bankgeschäft, son­
dern auch im Sponsoring und ganz be­
sonders im Bereich der Kulturförderung
pflegt. Nicht nur in rosigen Zeiten. Denn
gerade dann gilt es, Investitionen zu
tätigen, die nicht nur heute, sondern
auch morgen ihre Wirksamkeit entfalten.
Ein schönes Beispiel für ein solches
Kultur-Engagement ist der ZKB Förder­
preis, der dieses Jahr bereits zum 14.
Mal im Rahmen des Theater Spektakels
vergeben wird. 1996 von der Festival­
leitung und der ZKB gemeinsam lanciert,
hat sich der Preis in jeder Hinsicht als
«nachhaltige» Investition erwiesen:
Der mit 30 000 Franken dotierte Preis
wird jeweils von einer Fachjury an eine
junge, besonders innovative Gruppe
aus dem Festivalprogramm verliehen
und ist explizit als Förderbeitrag für
eine zukünftige Produktion gedacht. Die
Reihe der bisherigen Preisträgerin­nen
und Preisträger zeigt, dass man sich bei
der Vergabe nicht von kurzlebigen
Eyecatchern und künstlerischen Stroh­
feuern blenden liess. Ob der Regisseur
Stefan Pucher (1997), die Theatergruppe
400asa (2000), die Choreografin Sarah
Michelson (2002) oder das chinesische
Künstlerkollektiv Living Dance Studio
(2004) – um nur einige der Preisträger
zu nennen – sie alle überzeugen bis
heute mit ihren künstlerischen Arbeiten
und rechtfertigen das Vertrauen in ihre
innovative Kraft.
Aber Nachhaltigkeit ist nie punk­
tuell. Auch dafür ist der Förderpreis ein
guter Beleg, profitieren doch nicht nur
die jeweiligen Gewinner, sondern alle
Nominierten. Allein der Vermerk «Nomi­
niert für den ZKB Förderpreis» ist mitt­
lerweile zu einer «Auszeichnung» ge­
worden, die für erhöhte Aufmerksamkeit
eines interessierten Publikums sorgt.
Nachhaltigkeit heisst aber auch:
mit offenen Karten spielen. Wenn immer
möglich werden die Folgearbeiten der
als förderungswürdig erachteten Künst­
lerInnen und Gruppen an einem späte­
ren Festival gezeigt. Die ZKB und die
Festivalleitung möchten Sie, verehrte
46
Zuschauerin, verehrter Zuschauer, des­
halb ganz besonders auf die Produktion
der amerikanisch-koreanischen Regis­
seurin und Autorin Young Jean Lee auf­
merksam machen (Seite 16). Sie hat 2007
mit «Songs of the Dragons Flying to
Heaven», einer provokativen Farce um
die kulturelle Identität von asiatischen
Einwanderern in den USA, den ZKB
Förderpreis gewonnen. Jetzt zeigt sie
ihr jüngstes Werk, das von der New
Yorker Presse fulminante Kritiken erntete.
Wir freuen uns, wenn Sie die Gelegen­
heit nutzen und sich selbst von der
Nachhaltigkeit des ZKB Förderpreises
überzeugen, und wünschen Ihnen viel
Vergnügen. (esc)
ZKB Förderpreis
CHF 30 000.–
Der Förderpreis der Zürcher Kantonal­
bank versteht sich als Auszeichnung
für eine Gruppe, einen Einzelkünstler
oder eine Einzelkünstlerin aus dem Be­
reich des Theaters, Tanztheaters oder
der Performancekunst, der/die einen
innovativen und unverwechselbaren
Umgang mit neuen Theaterformen pflegt.
Der Preis ist dazu bestimmt, eine
Gruppe oder einzelne ihrer Mitglieder
bei einer geplanten Arbeit zu unter­
stützen.
Er wird einer Aufführung zuge­
sprochen, deren Uraufführung nicht
länger als zwei Jahre zurückliegt und
die das freie Theaterschaffen auf be­
sondere Weise repräsentiert.
Die Festivalleitung nominiert aus
dem Programm des Zürcher Theater
Spektakels bis zu sieben Produktionen,
welche den genannten Kriterien ent­
sprechen. Bevorzugt werden Produktio­
nen von KünstlerInnen, deren Arbeit
noch nicht auf allgemeine Anerkennung
stösst. Frühere GewinnerInnen des
Preises sind von einer erneuten Nomi­
nierung ausgeschlossen.
ZKB Anerkennungspreis
CHF 5000.–
Der Anerkennungspreis der Zürcher
Kantonalbank erlaubt eine zusätzliche
Würdigung oder Förderung eines der
Nominierten. Er wird einer Gruppe,
einem Einzelkünstler oder einer Einzel­
künstlerin für eine ausserordentliche
Leistung verliehen, zum Beispiel im Be­
reich Choreografie, Dramaturgie, Publi­
kumseinbezug oder Schauspiel­kunst.
47
Jury 2009
Mahmoud Aboudoma, Ägypten
* 1953 in Kairo. Studierte Theaterwissen­
schaften an der Universität von Alexan­
dria. 1989 gründete er die Alternative
Theatre Group, eine der ersten freien
Theatergruppen Ägyptens, bei der er in
mehreren Produktionen Regie führte.
2004 rief er die Internationale Associ­
ation for Creation and Training (I-act)
ins Leben, die er heute noch leitet
(www.iact-eg.org). Er ist Programmlei­
ter des Arts Center der Bibliotheca
Alexandrina und organisiert u.a. jedes
Jahr das Creative Forum for Independent
Theatre Groups (Europe-Mediterranean),
ein freies Theaterfestival in Alexandria.
Zuleikha Chaudhari, Indien
Studierte an der National School of
Drama in Delhi und an der Motley Theatre
Design School in London und schloss
1995 ihre Studien in Vermont (USA) mit
Schwerpunkt Regie und Licht-Design ab.
Seit Anfang der 90er-Jahre inszeniert
sie regelmässig, u.a. hat sie sich intensiv
mit dem Werk von Heiner Müller aus­
einandergesetzt. Ihre jüngsten Arbeiten,
ortsspezifische Installationen und Per­
formances u.a. zu Texten von Haruki
Murakami, Shakespeare und Roland
Schimmelpfennig, wurden zu internati­
onalen Festivals eingeladen. 2008 war
sie Artist in Residence am Kunstenfesti­
valdesarts in Brüssel.
Enrique Diaz, Brasilien
* 1969 in Peru. Der Regisseur, Theaterund Filmschauspieler gründete 1990 in
Rio de Janeiro die freie Theatergruppe
Companhia dos Atores (www.ciados­
atores.com.br), die er 12 Jahre lang künstlerisch leitete und wo er heute noch
mitwirkt. In seiner Heimat gehört er zu
den gefragtesten Regisseuren, und seine
Arbeiten, die mittlerweile an den gros­
sen europäischen Festivals zu sehen
sind, wurden mehrfach ausgezeichnet.
2006 eröffnete seine ShakespeareBearbeitung «Ensaio. Hamlet» mit der
Companhia dos Atores das BrasilienFestival des Theaters «Hebbel am Ufer»
in Berlin. Die Inszenierung erhielt 2006
in Frankreich den Kritikerpreis für das
beste ausländische Stück.
Klaus Hersche, Schweiz
* 1950 in Appenzell. Er ist Mitbegründer
des Festivals Belluard Bollwerk Internati­
onal in Fribourg, wo er von 1983 bis
2000 als Programmleiter tätig war.
Anschliessend war er drei Jahre Leiter
des städtischen Kulturzentrums Les
Subsistances in Lyon. Von 2003 bis
2008 Projektleiter am Centre culturel
48
Nominierungen 2009
✿
✿✿✿✿✿
Faustin Linyekula & Studios Kabako, Kongo: more more more … future
En viaje, Chile: Rueda
Kassys, Niederlande: Good Cop Bad Cop
Gintersdorfer / Klassen, Deutschland / Côte d’Ivoire: Betrügen
Laura Kalauz & Martin Schick, Argentinien / Schweiz: Title
Claudio Tolcachir & Timbre 4, Argentinien: Tercer Cuerpo
suisse in Paris. Seit 2008 ist er Beauf­
tragter der Kulturstiftung des Kantons
Thurgau. Daneben realisiert er verschie­
dene Theaterprojekte mit dem Atelier
de Gestes in Fribourg.
Simone Anne von Büren, Shweiz
Studierte englische und amerikanische
Literatur, Kinder-Jugend-Psychologie
und Projekttheater an der Universität
Bern und am Dartington College of Arts,
England. Nach einer Festanstellung als
Musiktheaterdramaturgin am Theater
Biel Solothurn arbeitet sie seit 2002 als
Dramaturgin in Schauspiel- und Musik­
theaterproduktionen (u.a. «Hotel Offen»
mit Walter Küng, Baden, 2008). Sie
schreibt als freie Autorin u.a. für die
NZZ am Sonntag, Theater der Zeit,
Musik&Theater, Basler Zeitung und un­
terrichtet Dramaturgie am Schweize­
rischen Literaturinstitut der Hoch­
schule der Künste Bern.
Preisverleihung
Der ZKB Förderpreis 2009 und der Aner­
kennungspreis werden im Rahmen einer
­Feier am SA 29. August verliehen. Der
­Entscheid der Jury wird um ca. 18:00 Uhr
auf www.theaterspektakel.ch bekannt
gegeben.
49
s Tribüne überdacht: Bei extremer Witterung gibt Infoline 0848 000 414 Auskunft über die Durchführung.
DO 13.08.
Werft
s Seebühne
Nord
Süd
Club
Rote Fabrik
Aktionshalle
Rote Fabrik
Fabriktheater
Theaterhaus
Gessnerallee
SA 15.08.
SO 16.08.
MO 17.08.
DI 18.08.
Toneelgroep Amsterdam
18.00–23.30 16.00–21.30 16.00–21.30
A1
A2
A3
65.–
65.–
65.–
Barbatuques
Soha
21.00–22.15 21.00–22.15 21.00–22.15 21.00–22.15
E1
E2
E3
F1
45.–
45.–
45.–
37.–
Stefan Kaegi (Rimini Protokoll)
Cie. Nacera Belaza
19.30–20.45 19.30–20.45 19.30–20.45 19.30–20.20 19.30–20.20
K1
K2
K3
L1
L2
40.–
40.–
40.–
37.–
37.–
En viaje ✿
19.30–20.40 19.30–20.40 19.30–20.40 19.30–20.40 19.30–20.30
O2
O3
O4
P1
O1
33.–
33.–
33.–
33.–
37.–
Kassys ✿
19.30–20.30
P2
37.–
Volker Gerling
21.00–22.15 21.00–22.15
T4
T5
28.–
28.–
21.00–22.30
T6
28.–
Faustin Linyekula & Studios Kabako ✿
21.30–23.00 21.30–23.00 21.30–23.00
T1
T2
T3
33.–
33.–
33.–
21.00–22.15
G1
40.–
Imperial Tiger
Orchestra
Boyzie Cekwana
21.00–22.00 21.00–22.00 21.00–22.00
U1
U2
U3
33.–
33.–
33.–
Kopp / Praxmarer / Vittinghoff
18.00–19.00 15.00–16.00 15.00–16.00
Y1 13/21.– Y2 13/21.– Y4 13/21.–
18.00–19.00
Y3 13/21.–
Forced Entertainment
21.00–22.15 21.00–22.15 21.00–22.15
Z1
Z2
Z3
38.–
38.–
38.–
Homestories:
Faustin Linyekula
Theater der
Künste
Landiwiese
Turm
Landiwiese
openair
FR 14.08.
Eröffnung
18.00
Homestories:
En viaje
Homestories:
Belaza / Cekwana
MI 19.08.
Bitte bestellen Sie die Billette mit dem entsprechenden Code.
✿ Nominiert für den ZKB Förderpreis 2009
DO 20.08.
FR 21.08.
SA 22.08.
SO 23.08.
MO 24.08.
DI 25.08.
DO 27.08.
ASFALTprinzessinnen
Laura Kalauz & Martin Schick ✿
19.30–20.20
Y5
28.–
Homestories:
Kassys
MI 26.08.
FR 28.08.
SA 29.08.
SO 30.08.
Bruno Beltrão & Grupo de Rua
Emma Dante
Yasmeen Godder Company
19.30–20.20 19.30–20.20 19.30–20.20 19.30–20.20
19.30–21.00 19.30–21.00 19.30–21.00
19.30–20.30 19.30–20.30 18.30–19.30
b1
b2
b3
b4
C1
C2 40.–
C3 40.–
D1
D2 40.–
D3 40.–
45.–
45.–
45.–
45.–
40.–
40.–
Jeune Cirque
öff öff productions
Thomas Marek
Oi va voi
21.00–22.15 21.00–22.15 21.00–22.15 21.00–22.15
21.00–22.00 21.00–22.00
21.00–22.15 21.00–22.15 21.00–22.30
G2 40.–
G3 40.–
G4 40.–
G5 40.–
H1
H2 40.–
J1
J2
F2
40.–
40.–
40.–
37.–
Jakop Ahlbom
Jakop Ahlbom
Sanja Mitrović
Young Jean Lee's Theater Company
19.30–20.45
19.30–20.45 19.30–20.45 20.30–21.45
19.30–21.00 19.30–21.00 19.30–21.00 19.30–21.00
M1
M2
M3
M4 28.–
N1
N2 40.–
N3 40.–
N4 40.–
37.–
37.–
37.–
40.–
Cristina Moura
Eiger Mönch & Jungfrau
Theatergroep Max.
Claudio Tolcachir & Timbre 4 ✿
19.30–20.30 19.30–20.20 19.30–20.20 18.00–19.10 15.00–16.10
19.30–20.30 19.30–20.30 19.30–20.30 19.30–20.30 18.00–19.00 15.00–16.00
P3
Q1
Q2
R1 13/21.– R2 13/21.–
S1
S2
S3
S4
R4 13/21.– R5 13/21.–
37.–
33.–
33.–
37.–
37.–
37.–
37.–
18.00–19.10
18.00–19.00
R3 13/21.–
R6 13/21.–
Crash Flow Rollerdisco
compagnie drift
Duyvendak & Ghayatt
Kienberger & Sienknecht
Gintersdorfer / Klassen ✿
21.00–22.20 21.00–22.20
ab 21.00
16.00–19.00
21.00–22.00 21.00–22.00 21.00–22.30 21.00–22.30 21.00–22.00 21.00–22.00 20.00–21.00
T7
T8
T9
T10
T12 28.–
T13 28.–
T14 28.–
T15 28.–
T16 33.–
T17 33.–
T18 33.–
28.–
28.–
15.–
5.–
ab 21.00
T11
15.–
Lola Arias
Klara, Theater Freiburg / pvc Tanz
21.00–22.30 21.00–22.30 21.00–22.30
21.00–22.40 21.00–22.40 19.30–21.10
W1
W2 37.–
W3 37.–
X1
X2
X3
37.–
37.–
37.–
37.–
Homestories:
Jeune Cirque
Homestories:
Homestories:
Gintersd./Klassen Beltrão / Moura
12.00–13.00 12.00–13.00
12.00–13.00 12.00–13.00 12.00–13.00 12.00–13.00 12.00–13.00
Terrasse: Fernsicht täglich 18.00–22.00, Eintritt frei
3. & 4. Stock: Theater im Turm – Friandises täglich 22.30–22.45, SA und SO auch 18.30–18.45, Eintritt frei
2. Stock: Unter 4 Augen täglich 19.00–22.00, Anmeldung ab 18.00, Eintritt frei
1. Stock: Lese-Lounge geöffnet täglich ab 18.00
Dunkel & Homberger
18.00–18.50 18.00–18.50
18.00–21.00
19.00–19.50
Y6
28.–
ASFALTprinzessinnen (Zelt hinter der Roten Fabrik)
18.00–19.00 15.00–16.00 15.00–16.00
Y8 13/21.– Y9 13/21.– Y11 13/21.–
18.00–19.00
Y10 13/21.–
18.00–19.00
Y7 13/21.–
Homestories:
Lola Arias
Homestories:
Emma Dante
Homestories:
Timbre 4
Homestories:
Duyvendak
12.00–13.00
12.00–13.00
12.00–13.00
12.00–13.00
ZHdK Szenografie
16.00–21.00 16.00–21.00
Biennelectronic
Orchestra
16.00–22.00
18.00–21.00
Homestories:
Homestories:
Young Jean Lee Yasmeen Godder
12.00–13.00
12.00–13.00
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