Programm tte lle Bi ✺✺✺✺✺ Vorverkauf Abendkasse Theater-Spektakel-Vorverkaufsstelle am Bellevue 08. Juli bis 12. August | MO bis SA 11:00 bis 18:00 Uhr, am ersten Verkaufstag, MI 08. Juli, ab 08:00 Uhr. Landiwiese Täglich ab 17:00 Uhr. Für Nachmittagsvorstellungen jeweils eine Stunde vor Vorstellungsbeginn. Starticket-Vorverkaufsstellen 08. Juli bis 29. August | Vorverkaufs­ stellen und Öffnungszeiten unter www.starticket.ch | Vorverkaufs­ gebühr: CHF 1.– bis 4.– pro Billett. Telefon +41 (0)44 412 30 30 Vor dem Festival (08. Juli bis 12. August) | MO bis SA 11:00 bis 15:00 Uhr, am ersten Verkaufstag ab 08:00 Uhr | Während des Festivals (13. bis 30. August) täglich 14:00 bis 20:00 Uhr. Internet 08. Juli bis 30. August | www.theaterspektakel.ch oder www.starticket.ch | Print@home: Zuhause buchen und ausdrucken. Kasse Landiwiese Während des Festi­ vals täglich geöffnet ab 17:00 Uhr. Billette ohne Vorverkaufsgebühren Vorverkaufsstelle am Bellevue, Kasse Landiwiese, Print@Home via Internet. 30 Zürcher Theater Spektakel 13. bis 30. August 2009 Rote Fabrik 30 Minuten vor Vorstel­ lungsbeginn. Werft Die Abendkasse für Vorstellungen in der Werft befindet sich auf der Landiwiese. Gessnerallee Eine Stunde vor Vorstel­ lungsbeginn. Ermässigte Preise Jugendliche bis 20 Jahre sowie StudentInnen erhalten gegen Vorweisung eines Ausweises oder einer Legi für alle Vorstellungen Billette zu ermässigten Preisen. Gilt nur an der Vorverkaufsstelle Bellevue und an der Kasse Landiwiese. Bitte beachten Sie Billette können nicht zurückgegeben oder umgetauscht werden, ausser bei abgesagten Vorstellungen. Karten für Vorstellungen, die von der Festivalleitung abgesagt werden müssen, können bis 30. August an der Kasse auf der Landiwiese zurückgegeben werden. Kein Einlass nach Vorstellungsbeginn. 53 Impressum Festivalleitung Werner Hegglin, Cornelia Howald, Sandro Lunin Künstlerische Leitung Sandro Lunin Programmgruppe Werner Hegglin, Cornelia Howald, Rahel Leupin, Sandro Lunin, Dagmar Walser Herausgeber Zürcher Theater Spektakel, Stadthausquai 17, Postfach, 8022 Zürich, [email protected], www.theaterspektakel.ch. Mit freundlicher Unterstützung von Tages-Anzeiger und Zürcher Kantonalbank Redaktion & Produktionsleitung Esther Schmid, Büro für Kommunikation, Zürich Texte Kati Dietlicher (kdi), Rob Neuhaus (ron), Esther Schmid (esc) Korrektur Production Services Tamedia AG und Barbara Künstle Gestaltung TBS Identity, Kathrin Treml Titelfoto Geoffrey Cottenceau und Romain Rousset Layout Michel Fries Druck werk zwei Print + Medien Konstanz GmbH Zürich, Juni 2009 e nk Da ✺✺✺✺✺ Für ihre kontinuierliche grosszügige Unterstützung danken wir ganz beson­ ders unseren Sponsoren: Tages-Anzeiger Zürcher Kantonalbank SWISS RE sowie dem Gönnerverein für das Zürcher Theater Spektakel Folgende Institutionen unterstützen das Programm 2009 oder einzelne Auf­ führun­gen mit grosszügigen Beiträgen: Lotteriefonds des Kantons Zürich Jubiläumsanlässe 30. Zürcher Theater Spektakel DEZA Die Fachstelle des Bundes für Entwick­ lung und Zusammenarbeit unterstützt die Aufführung von Produktionen aus dem Süden der Welt Ernst Göhner Stiftung Alle Openair-Veranstaltungen auf der Landiwiese sowie im Turm AVINA Stiftung Programmschwerpunkt Lateinamerika Migros Kulturprozent Alle Veranstaltungen im Turm Zuger Kulturstiftung Landis & Gyr Dunkel & Homberger Niederländischer Fonds für darstellende Künste+ und Theaterinstitut der Niederlande Toneelgroep Amsterdam Theatergroep Max. Jakop Ahlbom Kassys Sanja Mitrović OIF Organisation Internationale de la Francophonie Faustin Linyekula & Studios Kabako Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia Stiftung der Schweizerischen Landes­ ausstellung 1939 Jubiläumsanlässe 30. Zürcher Theater Spektakel Familien-Vontobel-Stiftung Theatergroep Max. Embassade de France en Suisse Jeune Cirque Folgende Firmen unterstützen das Festival grosszügig materiell und logistisch: KIBAG AG, Zürich Mercedes-Benz Schweiz AG e-advertising, Winterthur 2 l ria ito Ed ✺✺✺✺✺ Liebes Publikum Herzlich willkommen zur 30. Ausgabe des Zürcher Theater Spektakels! Wir wollen diesen Geburtstag feiern, ­indem wir an die reichen Traditionen des Festivals anknüpfen, die über all die Jahre hinweg gewachsen sind. Viele der Künstler und Künstlerinnen, die heute das internationale Theater- und Tanz­ geschehen prägen, steckten 1980 noch in den Kinderschuhen. Heute befragen sie auf künstlerisch herausragende Weise die Welt. Entscheidende Starthilfe von künst­ lerischer Seite erhielt das Festival in den Anfangsjahren aus den Niederlanden, deren lebendige, wache Theaterland­ schaft uns auch heute (noch) fasziniert und inspiriert. Dort ist derzeit eine Generation von KünstlerIn­nen am Werk, die sich mit ähnlicher Spielfreude und Experimentierlust wie ihre KollegInnen vor 30 Jahren aktuelle Themen vor­ knüpfen und diese in überraschender und schlüssiger Weise auf die Bühne bringen. Mit spielerischer Selbstverständ­ lichkeit bewegen sie sich dabei zwischen den Gattungen und produzieren für Kinder wie für Erwachsene. Unser Interesse an Theater- und Tanzproduktionen aus dem Weltsüden, das im Programm 2008 sichtbar wurde, kommt auch dieses Jahr zum Tragen. Der Fokus verschiebt sich dabei vom südlichen Afrika Richtung Brasilien und Argentinien: hinreissende Tanzkunst hier, furioses Sprechtheater dort. Junge Theater- und Tanzschaffende, die formal innovative und inhaltlich präzise Pro­ duktionen entwickeln – und das meist unter prekären Bedingungen. «Hochstapler und Falschspieler» nennt das Basler Theater Klara seine Pro­ duktion, die am Festival uraufgeführt wird. Erneut wagt die Gruppe den Ver­ such, eine theatralische Form für die gegenwärtigen gesellschaftlichen Um­ brüche zu finden. Wie spricht man auf der Bühne von verloren gegangenen, lange für sicher geglaubten Werten? Was sagen Tanz- und Theaterschaffende zu Fragen der Identität, der Verständi­ gung zwischen den Kulturen, zum Aus­ einanderdriften von Selbst- und Fremd­ wahrnehmung? Fragen, die sich wie rote Fäden durch die 18 Festivaltage ziehen und doch mit jeder Produktion neu, spezifisch und eigenwillig ausfor­ muliert sind. Das Theater Spektakel präsentiert auch dieses Jahr eine Fülle von eigen­ ständigen und anregenden Sichtweisen und schärft damit den Blick auf die Gegenwart. Wir freuen uns auf Sie! Für die Festivalleitung: Sandro Lunin 3 alt Inh ✺✺✺✺✺ Tanz Sprechtheater Club Nights & Konzerte Turm & Openair 9 Bruno Beltrão & Grupo de Rua Brasilien H3 10 Boyzie Cekwana Südafrika Influx Controls: I wanna be wanna be 11 Cie. Nacera Belaza Algerien/ Frankreich Le cri 12 Cristina Moura Brasilien Like an Idiot 13 Yasmeen Godder Company Israel Singular Sensation 28 Thomas Marek Deutschland Orchestra 6 Toneelgroep Amsterdam Niederlande Romeinse tragedies: Coriolanus / Julius Cäsar / Antonius und Cleopatra 7 Stefan Kaegi (Rimini Protokoll) Schweiz/Deutschland Radio Muezzin 8 Forced Entertainment Grossbritannien Spectacular 15 Lola Arias Argentinien Mi vida después 16 Young Jean Lee's Theater Company USA The Shipment 17 Claudio Tolcachir & Timbre 4 Argentinien Tercer cuerpo 18 Klara, Theater Freiburg/pvc Tanz Schweiz/Deutschland Hochstapler und Falschspieler 24 Barbatuques Brasilien Corpo do som 29 Faustin Linyekula & Studios Kabako Kongo more more more … future 34 compagnie drift Schweiz Schwarzer Peter – kein Konzert 37 Crash Flow Rollerdisco The Studio 54 Edition 38 Soha Frankreich D’ici et d’ailleurs 39 Imperial Tiger Orchestra Schweiz Ethiopia Revisited 39 Oi va voi Grossbritannien Travelling the Face of the Globe 40 Friandises 41 Fernsicht 42 Dunkel & Homberger Schweiz Burleske 43 Biennelectronic Orchestra Schweiz 44 ZHdK Szenografie Schweiz Böse Räume Theater & Performance 19 Kassys Niederlande Good Cop Bad Cop 30 Gintersdorfer/Klassen Deutschland/ Côte d’Ivoire Betrügen 31 Yan Duyvendak, Omar Ghayatt & Nicole Borgeat Schweiz/Ägypten Made in Paradise 32 Laura Kalauz & Martin Schick Argentinien/Schweiz Title 33 Sanja Mitrović Serbien/Niederlande Will You Ever Be Happy Again? 36 Volker Gerling Deutschland Bilder lernen laufen, indem man sie herumträgt Theater ohne Worte & Musiktheater 14 Emma Dante Italien Le pulle 20 Jakop Ahlbom Niederlande Vielfalt 35 Kienberger & Sienknecht Schweiz/Deutschland Alleinunterhalter (Mehrzahl) Nouveau Cirque 25 En viaje Chile Rueda 26 Jeune Cirque Frankreich Cie. Carpe Diem / Cie. Ki Procutions / Cie. IETO 27 öff öff productions Schweiz Tubeland 4 Für Familien und Kinder 21 Theatergroep Max. Niederlande Vorstellung, in der hoffentlich nichts passiert 22 Kopp/Praxmarer/Vittinghoff Schweiz «rettet Nemo!» 22 Eiger Mönch & Jungfrau Schweiz Am achti ar Arche 23 ASFALTprinzessinnen Schweiz Zirkus Mikkelikski 37 Crash Flow Rollerdisco The Studio 54 Edition Theater im Gespräch 41 Unter 4 Augen 45 Homestories ZKB Förderpreis 2009 17 19 25 29 30 32 46 48 Claudio Tolcachir & Timbre 4 Kassys En viaje – Artistas de circo Faustin Linyekula & Studios Kabako Gintersdorfer/Klassen Laura Kalauz & Martin Schick ZKB Förderpreis & Anerkennungspreis Jury 2009 Service 2 3 50 53 54 5 Danke Editorial Spielplan Billette Impressum → SPRECHTHEATER → Sprache Niederländisch, Übertitel in Deutsch → DAUER 5:30 Std. NIEDERLANDE Werft FR 14. bis So 16. August | 65.– Toneelgroep ­Amsterdam s edie trag e eins Rom tra Cleopa und s Antoniu / nus / Julius Cäsar Coriola Die Idee ist einfach und genial: Ivo van Hove, Regisseur und Leiter der Toneelgroep Amsterdam, verlegt die Römerdramen, in denen Shake­s­peare im 16. Jahrhundert die Mechanismen der Macht unübertroffen analysierte, in eine Medienlounge des 21. Jahrhunderts: Konferenztische, Sofas, Monitore, Computer, Internetzugang, Getränke und Häpp­chen – alles da, was es auf der politischen Weltbühne von heute braucht. Fast sechs Stunden agiert das herausragende 15-köpfige Ensemble, verhandelt, ­intrigiert, paktiert, gibt Interviews, stellt Fallen, mordet, liebt und stirbt. Das Publikum kann sich frei bewegen, das Geschehen in der Lounge hautnah verfolgen, dazwischen im Internet surfen oder an die Bar wechseln. Man verpasst nichts: Breaking News auf den Monitoren halten einen über Liebe, Tod und Krieg auf dem Laufenden. Shakespeare, aber heute. Selten ist eine Aktualisierung so überzeugend gelungen. (esc) 6 → THEATER, KOPRODUKTION → Sprache Arabisch, Untertitel in Deutsch und Englisch → DAUER 1:15 Std. ÄGYPTEN / SCHWEIZ Nord DO 13. bis SA 15. August | 40.– Stefan Kaegi (Rimini Protokoll) Radio Muezzin Als der Regisseur Stefan Kaegi in Kairo Muezzine für eine Theaterproduktion suchte, lag den Gebetsaus­rufern eine Bedingung besonders am Herzen: Es dürften keine Schauspieler mitwirken. Denn bei frommen Muslimen gelten Schauspieler als sündhaft, weil sie das «falsche Leben» zeigen. Die Muezzine konnten nicht ahnen, dass ihre Bedingung dem Grundprinzip des Dokumentartheaters entgegen­kommt, in dem «Experten des Alltags» auftreten. Auslöser für Kaegis neuste szenische Recherche war der Umstand, dass die über 30 000 Gebetsrufer Kairos durch einen zentralisierten Radio-Muezzin ersetzt werden sollen. In «Radio Muezzin» erzählen vier Muezzine von ihrem Alltag. Und zeigen so einen Ausschnitt vom Leben im Islam – jenseits von westlichen Zerrbildern. (kdi) 7 → Theater → Sprache Englisch → DAUER 1:15 Std. → Credit Eine Veranstaltung des Theaterhauses Gessnerallee im Rahmen des Theater Spektakels Grossbritannien Theaterhaus Gessnerallee DO 13. bis SA 15. August | 38.– Forced Entertainment Spectacular → TANZ → DAUER 50 Min. Werft MI 19. bis SA 22. August | 45.– BRASILIEN Bruno Beltrão & ­Grupo de Rua iH3i Man könnte fürchten, der als Skelett verkleidete Schauspieler sei gekommen, um den Tod des Theaters zu verkünden. Die Show finde nicht statt wie ­geplant, erklärt der skurrile Knochenmann, alles sei anders heute. Die Bühne ist leer, kein Licht, kein Sound, keine Darsteller. Nur die Frau noch, die Sterbenspielen probt. Aber selbstverständlich denkt die britische Gruppe Forced Entertainment nicht dran, das Theater zu beerdigen. Im Gegenteil: Nach 25 Jahren kontinuierlichen Schaffens ist das Ensemble um den Autor und Regisseur Tim Echells frisch und radikal wie eh und je. «Spectacular» heisst das neuste Werk, es zaubert, völlig unspektakulär, lebendiges Theater aus dem Nichts. (kdi) «Auf ihn hat die Tanzwelt gewartet», schrieb der Tagesspiegel, und die Süddeutsche vergleicht seinen Einfluss auf den Tanz mit jenem von William Forsythe. Tatsächlich hat der 29-jährige Tänzer und Choreograf Bruno Beltrão, der als Teenager zusammen mit seiner Grupo de Rua zu den Stars der brasilianischen Hip-Hop-Szene gehörte, dem Tanz ungeahnte Bewegungs­ welten erschlossen. Fasziniert von der Technik des Streetdance, hat er den Hip-Hop dekonstruiert, verfremdet, neu definiert und so zu einer kraft­ vollen, sperrig-schönen Bewegungssprache gefunden, die er von Stück zu Stück weiterentwickelt und ausformuliert. In «H3» lässt er die «Solokämpfer»-­ Attitüde der Hip-Hop-Philosophie gänzlich hinter sich, indem er die Tänzer nicht mehr gegeneinander, sondern in ungeheuer intensiven, zerbrech­ lichen Momenten miteinander tanzen lässt. (esc) 8 9 → TANZ, URAUFFÜHRUNG, KOPRODUKTION → DAUER 1 Std. SÜDAFRIKA Rote Fabrik, Aktionshalle SA 15. bis MO 17. August | 33.– Boyzie Cekwana Influx Controls: I wanna be wanna be → TANZ → DAUER 50 Min. ALGERIEN / FRANKREICH Nord SO 16. und MO 17. August | 37.– Cie. Nacera Belaza Le cri Der 39-jährige, in Soweto aufgewachsene Choreo­graf und Tänzer Boyzie Cekwana gehört mit Faustin Linyekula (siehe Seite 29) zu den renommier­ testen Tanzschaffenden Afrikas. Seine Arbeiten werden an den grossen europäischen Tanzfestivals gezeigt, und mit seinem 1996 gegründeten Künstlerkollektiv tourt er weltweit. In Zürich zeigt er als Uraufführung sein Solo, in dem er sich mit seiner Identität als afrikanischer Künstler vor dem Hintergrund von Apartheid und Kolo­nialismus auseinandersetzt: «I can’t escape history», schreibt er dazu. Ausgangspunkt der Arbeit sind die «Influx Controls», die 1923 erlassenen Gesetze, die der schwarzen Bevölke­ rung die Niederlassung in den Städten verboten, was nicht nur eine Einschränkung der ökonomischen Möglichkeiten und der Selbstbestimmung bedeutete, sondern ihnen auch den Zugang zu urbanem Leben, zu den Zentren von Kultur, Bildung, Gerechtigkeit und Macht verwehrte. (esc) «Ein Schrei, der einen sprachlos macht.» So das Fazit gleich mehrerer Kritiker, als die in Frankreich lebende algerische Choreografin Nacera Belaza ihre Arbeit «Le cri» 2008 an den Rencontres choréographiques ­internationales zeigte. Mit grosser innovativer Kraft und Konsequenz hat die Autodidaktin und gläubige Muslimin zu einer künstlerisch eigen­ ständigen Bewegungssprache gefunden, die sich mit den Vorschriften ­ihres Glaubens vereinbaren lässt. An die sich steigernde Intensität von Sufitänzen erinnernd, bewegen sich Nacera Belaza und ihre Schwester Dalila tranceartig zu einem betörenden Soundtrack aus arabischem Gesang, Callas-Arien und Amy Winehouse. Keine raumgreifenden Bewegungen, keine Luftsprünge, kein Hüpfen oder Schweben, sondern eine Art Tanz­ritual an Ort. Die Bewegungen scheinen wie Schallwellen aus dem Innern der beiden sich synchron bewegenden Performerinnen zu kommen. Momente fast unerträglicher Intensität wechseln mit solchen von überwältigender Traurigkeit. (esc) 10 11 → Tanzperformance → DAUER 50 Min. Süd DO 20. und FR 21. August | 33.– BRASILIEN Cristina Moura Like an Idiot Als ein «Duo mit sich selbst» umschreibt die brasilianische Choreografin und Tänzerin Cristina Moura ihr charmant provokatives Solo «Like an Idiot». Dritter Partner dabei ist das Publikum: «Ich bin hier, um zu tanzen. Sie sind da, um mich anzuschauen.» Schutzlos, im hellen Saallicht und fast nackt tritt sie vor ihr Publikum und setzt sich den fremden Blicken und ihren eigenen Fragen aus. Ausgehend von verschiedenen Impulsen, mal ist es eine Bewegung oder eine Melodie, mal ein subjektives Gefühl, dann wieder ein konkreter Gegenstand wie ein Kindervelo oder eine Flasche Wasser, macht sich Moura in der ausdrucksstarken Performance auf die Suche nach ihrer Identität – als Frau, als Künstlerin, als schwarze Brasilianerin. Entstanden ist die «choreografische Selbstbefragung» nach ihrer Rückkehr aus Europa, wo sie mehrere Jahre bei renommierten Companies wie Ballets C. de la B. und João Fiadero tanzte. (esc) 12 → TANZPERFORMANCE → DAUER 1 Std. ISRAEL Werft FR 28. bis SO 30. August | 40.– Yasmeen Godder Company Singular Sensation Spätestens seit sie 2001 in New York den begehrten Bessie Award gewon­ nen hat, gilt die israelische Tänzerin und Choreografin Yasmeen Godder international als eine der talentiertesten und vielversprechendsten Tanz­ schaffenden. Ihre Werke sind hart und provozierend, sie zeigen Menschen in Zeiten von Krieg und Gewalt. Auch ihre neuste Arbeit, «Singular Sen­ sation», die sich um die Suche nach einem echten Gefühl in einem Klima von Reizüberflutung und Dauererregung dreht, ist für das Publikum eine Herausforderung. Die anzunehmen sich unbedingt lohnt. (kdi) 13 → MUSIKTHEATER → Sprache Italienisch, Untertitel in Deutsch → DAUER 1:30 Std. → Credit Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Festival La Bâtie, Genf ITALIEN Werft MO 24. bis MI 26. August | 40.– Emma Dante Le pulle Operetta amorale «Le pulle» – den Huren – widmet Emma Dante, die gefeierte Schauspielerin, Autorin und Regisseurin aus Palermo, ihre aktuelle, äusserst berührende Theaterproduktion. In einer «amoralischen Operette» entführt sie das Publikum für eine Nacht in ein Bordell: Fünf Transvestiten, begleitet von drei Feen, erzählen von sich, von ihrem Körper, ihrem Leben, ihren Träumen und Alpträumen. Ihre Geschichten sind bedrückend, voll Elend und Grausamkeit, und zeugen von dem, was das Leben in Sizilien bis heute prägt: Kirche, Mafia, Tradition und Armut. «Le pulle» ist ein ­groteskes Feuerwerk aus Gesang, Tanz, Farbe und Poesie und ein überwältigendes Plädoyer für die Freiheit des Individuums in seinem eigenen Körper. (ron) 14 → SPRECHTHEATER, KOPRODUKTION → Sprache Argentinisch, Untertitel in Deutsch → DAUER 1:30 Std. ARGENTINIEN Rote Fabrik, Aktionshalle DO 20. bis SA 22. August | 37.– Lola Arias Mi vida después Wie sah mein Land aus, als ich geboren wurde? Wie war die Generation meiner Eltern, und wie ist meine Generation? Wenn die Argentinierin Lola Arias die Darstellerinnen und Darsteller in ihrem Stück «Mi vida después» (Mein Leben danach) diesen Fragen nachgehen lässt, so hat das besondere Brisanz. Arias ist 1976 geboren, als sich in ihrem Land das Militär an die Macht putschte, die Mitwirkenden sind alle ungefähr gleich alt. Anhand von Kindheitserinnerungen, Familienfotos, Briefen und alten Kleidern nähern sich die Söhne und Töchter von Gueril­leros, Geheimpolizisten, Priestern und exilierten Intellektuellen der Ver­gangenheit an, um etwas über die Zukunft zu erfahren. Der international gefragten Theatermacherin ist mit «Mi vida después» ein vielschichtiges «Zeitbild» ­gelungen, das an der Schnittstelle von nationaler Geschichte und privaten Geschichten einen Bogen zwischen den Generationen aufspannt. (esc) 15 → SPRECHTHEATER → Sprache Amerikanisch, Übertitel in Deutsch → DAUER 1:30 Std. USA Nord MI 26. bis SA 29. August | 40.– → SPRECHTHEATER → Sprache Argentinisch, Übertitel in Deutsch → DAUER 1 Std. ARGENTINIEN Süd DI 25. bis FR 28. August | 37.– Young Jean Lee’s Theater Company The Shipment Claudio Tolcachir & Timbre 4 Tercer cuerpo Wer meint, jetzt da ein Schwarzer Präsident der USA ist, sei die ganze Dis­ kussion um Rassen und Vorurteile überwunden, den belehrt Young Jean Lee, ZKB-Förderpreisträgerin 2007, in ihrem neuesten Wurf «The Shipment» mit Schärfe und Humor eines Besseren. In ihrer «black identity-politics show» seziert sie bravourös und mit absoluter Schonungslosigkeit die Stereo­ typien der Selbst- und Fremdwahr­nehmung von Afroamerikanern von der Minstrel-Tradition bis zum Crack-Dealer. Mal mit subtiler Raffinesse und mal mit unverfrorener Direktheit unterläuft die Korea-Amerikanerin in ihrem Fünf-Personen-Stück das politisch korrekte Über-Ich, führt Klischees vor, trickst Vorurteile aus, wirbelt die festgefahrenen schwarz-weissen Bilder durcheinander, bis wir nicht mehr wissen, ob wir lachen sollen, können, dürfen oder müssen. (esc) Im Stile einer TV-Soap inszeniert Claudio Tolcachir mit seinem Teatro Timbre 4 temporeich und mit Humor eine Situation, die in Buenos Aires viele Menschen jahrelang erdulden müssen: Sie sind aus wirtschaftlichen Gründen gezwungen, ihre Wohnung mit anderen zu teilen. Arbeit, Gefühle, Frust und Beziehungen – alles wird auf engstem Raum ausgelebt, so etwas wie Privatsphäre kann sich hier niemand leisten. Als Zuschauer sitzt man mittendrin in der Wohnstube, die gleichzeitig auch Büro und Café ist, und nimmt hautnah Teil am Leben und der Liebe, an den Träumen und Sehn­ süchten und letztlich an der Einsamkeit von Sandra, Moni, Hector, Sofia und Manuel. (ron) 16 17 ✿✿✿✿✿ Nominiert für den ZKB Förderpreis 2009 → THEATER, KOPRODUKTION, URAUFFÜHRUNG → Sprache Deutsch → DAUER 1:40 Std. SCHWEIZ / Deutschland Rote Fabrik, Aktionshalle FR 28. bis SO 30. August | 37.– Klara, Theater Freiburg / pvc Tanz Hochstapler und Falschspieler Was ist echt? Was echt gespielt, was falsch gespielt? Und was echt falsch gespielt? – In der neuen Klara-Produktion, die gemeinsam mit dem Theater Freiburg und pvc Tanz Freiburg Heidelberg realisiert wird, geht es um die Frage nach Glaubwürdigkeit: Wenn innere Werte und äussere Anerkennung entkoppelt sind, werden Falschspielertum und Hochstapelei zu Erfolg versprechenden Verhaltensmustern. Anschau­ungsmaterial dafür gibt es in Politik, Wirt­schaft, Sport. Und im ganz privaten Profilierungsverhalten. Im Verlauf ihrer bald 20-jährigen Geschichte hat sich Klara, die renommierte freie Gruppe um den Regisseur Christoph Frick, mehrfach auf spielerische Art mit aktuellen gesellschaftlichen Themen befasst. Und dabei immer auch die Möglichkeiten des Mediums Theater reflektiert. Ihre neueste Arbeit wird am Theater Spektakel uraufgeführt. (kdi) 18 → THEATER-Performance → Sprache Englisch → DAUER 1 Std. NIEDERLANDE Süd MO 17. bis MI 19. August | 37.– Kassys Good Cop Bad Cop ✿✿✿✿✿ Nominiert für den ZKB Förderpreis 2009 Mit einer verblüffenden Gabe zur Selbstzerfleischung und einem scharfen Auge für die menschlichen Schwächen präsentiert die furchtlose junge holländische Gruppe Kassys ihre ironische, höchst amüsante Produktion «Good Cop Bad Cop». Die scheinbar simple Geschichte wird durch eine raffinierte Kombination von gefilmten Szenen und live stattfindender Performance zu einem scharfen Kommentar über die Sensationsgier und die allgegenwärtige Reality-TV-Kultur. 19 → ZAUBERTHEATER → Sprache ohne Worte → DAUER 1:15 Std. NIEDERLANDE Nord MI 19., FR 21. und SA 22. August | 37.– Jakop Ahlbom Vielfalt → KINDERTHEATER → Sprache Hochdeutsch → DAUER 1 Std. → AltER ab 8 Jahren NIEDERLANDE Süd SA 29. und SO 30. August | K 13.– / E 21.– Theatergroep Max. Vorstellung, in der hoffentlich nichts passiert «Um dem Leben seinen Zauber zurückzugeben, brauchen wir bessere Tricks.» Der Satz steht als Leitmotiv über Ahlboms fantastischem Stück «Vielfalt», einer perfekten Mischung aus Akrobatik, Tanz, Musik, Schauspiel und Zau­berkunst. Ein Funken sprühender Zauberer und sein Alter Ego, ein ­einfacher Durchschnittsmann, ringen im Niemandsland zwischen Illusion und Desillusion um Leben und Liebe. Der holländisch-schwedische Theater­ macher Jakop Ahlbom gibt in seinem Stück den Blick frei in einen surrealen Raum, wo mit traumwandlerischer Selbstverständ­lichkeit Unglaubliches geschieht. (kdi) Wer will so etwas sehen: eine «Vorstellung, in der hoffentlich nichts pas­ siert»?! Ein Wachmann verriegelt den Bühnenraum, sichert alles ab. Der Schauspieler kommt, es ist Zeit für seinen Auftritt. Doch der Wachmann lässt ihn nicht rein. Es dürfe nichts passieren auf der Bühne, nichts! Befehl vom Chef. Aus dieser absurden Grundsituation entwickelt die mehrfach ausgezeichnete Theatergruppe Max. ein höchst vergnügliches Stück über das Theater und die Verpflichtungen, die eine Rolle mit sich bringt. (kdi) 20 21 → KINDERTHEATER, URAUFFÜHRUNG → DAUER 1 Std. → Sprache Deutsch → AltER ab 6 Jahren → Credit Eine Veranstaltung des Fabriktheaters Rote Fabrik im Rahmen des Theater Spektakels Schweiz Rote Fabrik, Fabriktheater FR 14. bis SO 16. August | K 13.– / E 21.– Kopp / Praxmarer / Vittinghoff «rettet Nemo!» Nemo ist nicht zu retten. Das ist das Bestürzende an «Rettet Nemo!». Und wer ist schuld am Desaster? Die Puppenspieler Armin und Vitti, sie haben die Disneyfilmwahrheit ruiniert. Jetzt müssen die Zuschauer ums Happy End fürchten. Doch genau das ist es, was Kopp/Praxmarer/Vittinghoff reizt: die gängigen Erzählmuster von Kindergeschichten zu unterlaufen. Sie tun es mit Spielfreude und Fantasie und entführen ihr Publikum in eine ge­ heimnisvolle und abenteuerliche Welt. (kdi) → KINDERTHEATER → Sprache Dialekt → KINDERTHEATER, URAUFFÜHRUNG → DAUER 1 Std. → Sprache Dialekt und Hochdeutsch → AltER ab 7 Jahren → Credit Eine Veranstaltung des Fabriktheaters Rote Fabrik im Rahmen des Theater Spektakels SCHWEIZ | Zirkuszelt hinter der Roten Fabrik MI 26. und FR 28. bis SO 30. August K 13.– / E 21.– ASFALTprinzessinnen i ksk keli Mik us Zirk Prøysen Alf von te Nach einer Kindergeschich Ein Zirkus passt zum Theater Spektakel, er kommt und geht. Er spielt einmal im Jahr an einem Ort, und das ist dann ein Ereignis. Der «Zirkus Mikkelikski» von den ASFALTprinzessinnen ist ein Waldzirkus, in dem grundsätzlich nur Tiere auftreten. Das Ereignis des Waldjahres steht unmittelbar bevor, als Olaf Hirsch, das Reh, von zwei Gaunern gekidnappt wird. Das Zirkus­ orchester der ASFALTprinzessinnen spielt einen Tusch – die Geschichte beginnt! (kdi) → DAUER 1:10 Std. → AltER ab 6 Jahren Süd SA 22. und SO 23. August | K 13.– / E 21.– SCHWEIZ Eiger Mönch & Jungfrau Am achti ar Arche von Ulrich Hub Was tun Pinguine am Südpol, wenns regnet? – Sie spannen einen Schirm auf, was sonst! Woher sollen sie wissen, dass die paar Tropfen der Anfang vom Ende der Welt sind, die Strafe Gottes an der sündigen Kreatur. In «Am achti ar Arche» erzählt das Theater Eiger Mönch & Jungfrau, wie drei Pinguine mit bloss zwei Tickets für die Arche Noah die Sintflut trockenen Fusses überstehen. Und am Ende noch immer nicht mit Sicherheit wissen, ob es Gott wirklich gibt. Freunde gibt es aber sicher. (kdi) 22 23 → BODY-PERCUSSION-SHOW, OpenAir → DAUER 1:15 Std. BRASILIEN Seebühne DO 13. bis SA 15. August | 45.– Barbatuques Corpo do som Die Seebühne wird dieses Jahr mit einem brasilianischen Paukenschlag eröffnet – ohne Pauke und mit nur einem Instrument: dem menschlichen Körper. Die 15 Männer und Frauen der Gruppe Barbatuques tanzen, singen und klingen. Sie entlocken ihrem Körper die verrücktesten Laute und bringen eine Body-Percussion-Show auf die Bühne, die absolut einzigartig ist. Das rockt, das rappt, das jazzt, da kommen plötzlich ganz zarte Momente auf, da mischt sich brasilianische Folklore mit europäischen und nordamerikanischen Melodien, da treffen menschliche auf tierische Laute, vermengen sich Urtöne mit urbanem Getöse. Mit Witz, Begeisterung und vollem Körpereinsatz zeigen Barbatuques, dass wahrhaft Musik in ­ihrem Körper steckt. (ron) 24 → NOUVEAU CIRQUE → Sprache ohne Sprache → DAUER 1:10 Std. CHILE Süd DO 13. bis SO 16. August | 33.– En viaje – Artistas de circo Rueda Un viaje entre cuerdas ✿✿✿✿✿ Nominiert für den ZKB Förderpreis 2009 Die junge chilenische Artistengruppe En viaje steht mit einem starken, poetisch-zirzensischen Kammerspiel für drei Personen, einen Autoreifen sowie diverse andere Objekte in der am Theater Spektakel seit den An­ fängen gepflegten Tradition des Nouveau Cirque. «Rueda» nimmt das Publikum mit auf eine von live gespielten, betörenden Saitenklängen ­begleitete Bilderreise in die Höhen und Tiefen menschlicher Erfahrungen und Empfindungen. Unterwegs auf dieser «Reise zwischen den Seilen» ist ­jedes Detail von Bedeutung, jede Bewegung, jedes Ding, jeder Ton. (kdi) 25 → NOUVEAU CIRQUE, OpenAir → Sprache ohne Sprache → DAUER 1:15 Std. FRANKREICH Seebühne DI 18. bis SA 22. August | 40.– Jeune Cirque Cie. Carpe Diem / Cie. Ki Productions / Cie. IETO → NOUVEAU CIRQUE, OpenAir → Sprache ohne Sprache → DAUER 1 Std. Seebühne MO 24. und DI 25. August | 40.– SCHWEIZ öff öff productions Tubeland Inzwischen ist auch der Nouveau Cirque so alt, dass er eine Tradition hat. Und ist dennoch jung und frisch wie am ersten Tag. Das Theater Spektakel hat unter dem Titel «Jeune Cirque» zum Jubiläum ein Programm zusammen­ gestellt, das dem Nachwuchs eine Plattform gibt und gleichzeitig eine Hommage ist an diese revolutionierte Form des herkömmlichen Zirkus, die ohne Pauken und Pailletten auskommt. Zu sehen sind ein Solo und zwei Duos aus Frankreich, dem Geburtsland des Nouveau Cirque. Die jungen Artistinnen und Artisten zeigen pure zirzensische Kunst. Doch die Kunst­ stücke am chinesischen Mast, am Trapez und mit hölzernen Langbänken sind nie nur Selbstzweck, sondern eingebettet in kleine theatrale Geschich­ten, poetisch, dramatisch, clownesk. (kdi) «Tubeland» ist ein Land zwischen Himmel und Erde, ein Ort der Möglich­ keiten und der Entscheidung, der Geborgenheit und der Ausgesetztheit. In ihrem aktuellen Stück bespielt die für waghalsige und spektakuläre Attacken auf die Schwerkraft bekannte Berner Truppe öff öff fünf trans­ parente, vertikal über einem kreisrunden Wasserbecken im Raum hängende Plastikschläuche. Darin bewegen sich die Akteure scheinbar mühelos in einem Tanz zwischen Hingabe und Rückzug, Innen und Aussen. Den LiveSound zur akrobatischen Choreografie von Heidi Aemisegger liefern der Kontrabassist und Komponist Mich Gerber und Frederik Gille. (kdi) 26 27 → Stepptanz, OpenAir → DAUER 1:15 Std. DEUTSCHLAND Seebühne DO 27. und FR 28. August | 40.– Thomas Marek Orchestra Expansions & Dimensions Knatternde Absätze, deren Klang in Loops wiederkehrt, rasante Bewegun­ gen und mitreissende Rhythmen – der 36-jährige deutsche Choreograf und Stepptanz-Künstler Thomas Marek legt mit seiner neuesten Arbeit, «Orchestra», einen raffinierten Mix aus «getanztem» Konzert und «klingen­ der» Choreografie auf die Bühne. Das zehnköpfige Ensemble bewegt sich virtuos zwischen Arrangement und Improvisation, bricht die traditionellen Stepptanz-Muster auf, verbindet auf kreative Weise Körperarbeit und Elektronik und pflegt eine geradezu sinnlich-poetische Beziehung zu seinem Instrument – dem Tanzboden. (ron) 28 → MUSIK-TANZ-PERFORMANCE, Club Night → Sprache Französisch, Übertitel in Deutsch → DAUER 1:30 Std. KONGO Club DO 13. bis SA 15. August | 33.– Faustin Linyekula & Studios Kabako more more more … future ✿✿✿✿✿ Nominiert für den ZKB Förderpreis 2009 «Zukunft, was ist das?» Der 35-jährige kongolesische Choreograf und Tänzer Faustin Linyekula gehört zu den herausragenden Neuerern des afrikanischen Tanzes. In seiner seit Jahrzehnten von Krieg und Korruption ruinierten Heimat verbieten sich viele den Gedanken an die Zukunft. Mit seinem jüngs­ ten Stück, das er mit seiner Company aus Musikern und Tänzern kreiert hat, wendet sich Linyekula entschieden gegen diese Haltung. In «more more more ... future», einem wilden Mix aus Clubnacht, Punkoper und Tanzperformance, kreuzt er die Radikalität des europäischen Punk mit der Energie der kongolesischen Popmusik Ndombolo zu einem überwältigenden State­ment für eine positive Zukunft des Kongo. Oder wie es der politische Häft­ling Antoine Vumilia Muhindo sagt, von dem die Texte stammen: Wenn man nicht weiss, was morgen sein wird, ist jede Zukunft möglich. (esc) 29 → Theater-Performance → Sprache Französisch mit Live-Übersetzung ins Deutsche → DAUER 1:20 Std. DEUTSCHLAND / CÔTE D'IVOIRE Club MI 19. und DO 20. August | 28.– Gintersdorfer / Klassen Betrügen ✿✿✿✿✿ Nominiert für den ZKB Förderpreis 2009 → PERFORMANCE → Sprache Arabisch und Deutsch → DAUER 1:30 Std. ÄGYPTEN / SCHWEIZ Club MI 26. und DO 27. August | 28.– Duyvendak, Ghayatt & Borgeat Made in Paradise Als «Theaterbesessene» hat die Frankfurter Rundschau die Regisseurin Monika Gintersdorfer bezeichnet, die mit eigenwilligen Projekten an der Grenze zwischen Fiktion und Realität Aufsehen erregte. Zusammen mit dem bildenden Künstler Knut Klassen ist ihr mit «Betrügen» ein überaus kluges unterhaltendes Theaterexperiment gelungen. Im Fokus steht die «Jet Set»-Bewegung von Einwanderern aus der Côte d’Ivoire: Diese nehmen sich Künstlernamen, behaupten Stars zu sein und pflegen einen entsprechend exzessiven Auftritt. Geldnot? Fehlende Papiere? Nichts hindert sie, das Leben als Party zu feiern, auf der sie die Stargäste sind. Sein dank Schein! Lustvoll lässig und mit umwerfender imaginativer Kraft erzählen in «Betrügen» drei ivorische «Jet Setter» von ihrem Leben und behaupten mit geradezu subversiver Radikalität ihren dekadenten Lebensstil. Ihre Auftritte werden übersetzt und grandios «gespiegelt» vom Schauspieler Hauke Heumann. Ein hinreissender Abend über wahres Theater. (esc) Was geschieht, wenn «Yes, we can» auf «Inschallah» (So Gott will) trifft? Kann man den Islam zum Thema machen, ohne dass alles in die Luft geht? «Wenn wir die Begegnung mit dem Anderen suchen, riskieren wir, uns selbst zu sehen», bringt die Dramaturgin Nicole Borgeat das Aufeinander­ treffen der Performance-Künstler Yan Duyvendak aus der Schweiz und Omar Ghayatt aus Ägypten auf den Punkt. Die Erfahrung mit dem «clash of cultures», die Missverständnisse, Irritationen und Kulturschocks, aber auch die freudigen Überraschungen, «Entschleierungen» und «Augen­ öffner», die Duyvendak in Kairo und Ghayatt in der Schweiz erlebten, haben die beiden zu 15 Fragmenten verdichtet, in denen jeweils eine Facette der spannungsvollen und oft von Klischees verstellten Begegnung aufscheint. Das Publikum wird Teil der Performance, indem es mitbestimmt, welche Fragmente gezeigt werden. (esc) 30 31 → TANZPERFORMANCE, Uraufführung → Sprache Deutsch, Englisch → DAUER 50 Min. → Credit Eine Veranstaltung des Fabriktheaters Rote Fabrik im Rahmen des Theater Spektakels ARGENTINIEN / SCHWEIZ Rote Fabrik, Fabriktheater SA 22. und SO 23. August | 28.– Laura Kalauz & Martin Schick Title ✿✿✿✿✿ Nominiert für den ZKB Förderpreis 2009 Eine Frau, ein Mann, zwei Campingstühle, eine Flipchart. In einem RudimentärEnglisch, das weder seine noch ihre Sprache ist, versuchen sich die beiden über etwas, was nicht ist, zu unterhalten. Eine Idee, ein Projekt, etwas, was in der Vergangenheit liegt. Mit Händen und Füssen, Gesten und Bewe­ gungen versuchen sie Sinn herzustellen, bis das erlösende «Oh, yes» vom Gegenüber kommt. – Ausgehend von Wittgensteins Diktum «Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt», erforschen die junge argentinische Performerin Laura Kalauz und der aus Fribourg stammende Schauspieler und Tänzer Martin Schick in ihrer Performance, wie sich in einem kreativen Akt Sinn herstellen lässt. Als «Sprachspiele», umgesetzt in Körper und Raum, verstehen sie denn auch ihre Arbeit. (esc) 32 → PERFORMANCE → Sprache Serbisch und Deutsch, Übertitel in Deutsch → DAUER 1:15 Std. SERBIEN / NIEDERLANDE Nord SO 23. August | 28.– Sanja Mitrović Will You Ever Be Happy Again? «Eine Doku-Erzählung für eine serbische Performerin, einen deutschen Performer und zwei Kartonschachteln», nennt die in Serbien aufgewachsene Holländerin Sanja Mitrović ihr Stück. «Werden wir jemals wieder glücklich sein?», fragten sich die Deutschen nach dem zweiten Weltkrieg und die gleiche Frage stellen sich die Serben 50 Jahre später nach dem Jugoslawien­ krieg. Beide Nationen wurden im Laufe ihrer Geschichte zu negativ besetzten Grössen, galten als «die Bösen». Ausgehend von authentischen biografischen Situationen, Kinderspielen, Schulerlebnissen und Sportereignissen, untersucht die Theatermacherin zusammen mit dem deutschen Schauspieler Jochen Stechmann, wie Nationalität die persönliche Identität beeinflusst. Intelligent, expressiv und künstlerisch eigenständig ist Sanja Mitrović eine persönliche Auseinandersetzung mit dem Phänomen des Nationalismus gelungen, die weit über das Individuelle hinausgeht. (esc) 33 → THEATRALISCHES KONZERT, URAUFFÜHRUNG → Sprache ohne Worte → DAUER 1 Std. Schweiz Club MO 24. und DI 25. August | 28.– compagnie drift Schwarzer Peter – kein Konzert Wer erinnert sich nicht, wie man als Kind Wäscheklammern ans Velo montierte, weil es dann an den Speichen so toll klackerte. Diese Freude an technischen Basteleien, die wundervolle Geräusche erzeugen, ist Trieb­ feder der Produktion der Zürcher compagnie drift, die am Theater Spektakel als Premiere gezeigt wird. Wer ihr theatralisches Konzert ­«machine à sons» erlebt hat, kann sich freuen. Die drei findungsreichen Tüftler Massimo Bertinelli, François Gendre und Peter Schelling geben auch dieses Mal den Ton an, doch ihre Pfeif-klimper-schepper-tröt-Maschinen haben nicht nur ein raffiniertes technisches Innenleben, sie entwickeln mit poetischem Charme und einer gewissen Störrigkeit ein Eigenleben, das Aug und Ohr erfreut. Und manchmal, so heisst es, seien sie sogar etwas schlüpfrig. (esc) 34 → MUSIKTHEATER → Sprache Deutsch → DAUER 1 Std. SCHWEIZ / DEUTSCHLAND Club FR 28. bis SO 30. August | 33.– Jürg Kienberger & Clemens Sienknecht Alleinunterhalter (Mehrzahl) Kein Grossjubiläum ohne Panne: Die Festivalleitung möchte sich beim Publikum höflich dafür entschuldigen, dass es – wegen eines dummen Buchungsfehlers – zum Festivalabschluss mit zwei statt mit einem Allein­ unterhalter vorlieb nehmen muss. Ein kleiner Trost mag sein, dass die Herren Kienberger und Sienknecht in Christoph Marthalers Theater als Musikspieler offenbar einen leidlich guten Job machen. Mit «Alleinunter­ halter (Mehrzahl)» überbringen sie dem Theater Spektakel denn auch die Glückwünsche der Marthaler-Familie zum runden Geburtstag. (kdi) 35 → DAUMENKINOS → Sprache Deutsch → DAUER 1:15 Std. → ROLLSCHUH-DISCO → BITTE BEACHTEN Keine Rollerblades, ausser in der Kinderdisco! DEUTSCHLAND Club SO 16. und MO 17. August | 28.– Volker Gerling Bilder lernen laufen, indem man sie herumträgt SCHWEIZ Club FR 21. und SA 22. August | 15.–, Kinderdisco 5.– Crash Flow Rollerdisco The Studio 54 Edition Wenn Volker Gerling in seinem Daumenkino blättert, wird Miniaturkunst zu grossem Kino: Der Berliner Konzeptkünstler projiziert fotografierte Bildfolgen via Beamer auf eine Leinwand: Menschen und Orte in Bewegung. Dazu erzählt er die Geschichten, die er während des Fotografierens erfahren hat. Wie er dazu kommt? Er geht auf Wanderschaft und dokumentiert Zufallsbegegnungen mit seiner Kamera – drei Bilder pro Sekunde, zwölf Sekunden lang. 36 Bilder ergeben eine Geschichte. Jahr für Jahr wandert Gerling weiter, und ständig kommen neue Geschichten dazu – Momente, die er festhält und herumträgt, um sie irgendwann und irgendwo wieder entstehen lassen. Zum Beispiel am Theater Spektakel. (ron) Disco-Glamour am Theater Spektakel: Wer schon immer mal davon träumte, als John Travolta oder Bianca Jagger auf Rollschuhen seine Runden zu drehen, hat jetzt die Möglichkeit. Mit ihrer Crash Flow Roller­disco bringen Pool Simon, Patrick Crayze und Eve Rubbel einen Hauch von Studio 54 an die Lower Lake Side. Die DJs Bill Tscherno, Robby Naish, P. Bell und Rumory legen auf, was die Lost Days of Disco hergeben. Den Glam-Faktor bringen Partystar Alice La Boum als Gastgeberin und Kult-Moderator Dr. Vanillje. Kurzperformances lassen die Stars der Seventies und Eighties aufleben. Und auch für die Gäste gilt: Dress up spectacular! Wer seine Rollschuhe ins Brocki gegeben hat: Paare in allen Grössen können vor Ort gemietet werden. (ron) PS: Am Samstagnachmittag gibts das Ganze auch für Kids. 36 37 → KONZERT, OpenAir → DAUER 1:15 Std. → Konzert Seebühne SO 16. August | 37.– FRANKREICH Soha D’ici et d’ailleurs Aus den Vororten von Marseille kommen nicht nur geniale Fussballer, sondern auch grossartige Musiker und Sängerinnen, zum Beispiel Soha. Ihren nordafrikanischen und nomadischen Wurzeln folgend, hat die Sängerin mit der souligen Stimme eine eigene «nomadische» Musik ent­ wickelt: Ein Crossover «d’ici et d’ailleurs», so der Titel ihrer CD, aus ­jamaikanischem Reggae, französischem Chanson, kubanischen und brasi­ lianischen Rhythmen, Dub und Rock, Soul und Blues, der in Frankreich voll einschlug. Ausverkaufte Konzerte und ein Auftritt im Pariser «Olympia» waren die Folge. Bei ihrem Konzert auf der Seebühne wird Soha von ihrer vierköpfigen Band begleitet. (ron) → DAUER 1:30 Std. Club DI 18. August | 28.– Schweiz Imperial Tiger Orchestra Ethiopia Revisited So äthiopisch war Jazz noch nie. Und umgekehrt. Wenn die sechs hervor­ ragenden Instrumentalisten des Imperial Tiger Orchestra aus Genf los­ lassen, mischt sich die Magie des Golden Age der modernen äthiopischen Musik mit dem Drive und Groove des westlichen Jazz. Eine gehörige Portion Verfremdung ist da zu hören, aber auch eine packende Annäherung an eine fremde, hypnotisierende Musik: Während die Melodien ursprüng­ lich gesungen wurden, werden sie jetzt auf Trompete, Sax und Keyboard umgesetzt, für die treibenden Rhythmen sorgen Bass, Perkussion und Schlagzeug. Das Resultat: eine echte musikalische Entdeckung – Ethiopia Revisited! (ron) → Konzert, OpenAir → DAUER 1:30 Std. GROSSBRITANNIEN Seebühne SA 29. August | 37.– Oi va voi Travelling the Face of the Globe 38 Klezmer-Gipsy-Balkan-Hip-Hop-Rock and Soul – die Band Oi va voi (jiddisch für Herrjeminee) lebt vor, dass ganz verschiedene Kulturen nicht nur friedlich miteinander leben können, sondern einen mitreissenden und wunderschönen Sound kreieren. Die sieben Musiker aus London – alles Söhne und Töchter von Zuwanderern – mischen dabei ihre unterschied­ lichsten kulturellen Erbstücke. Mit ihrem dritten Album, «Travelling the Face of the Globe», bereisen sie zurzeit die Konzertbühnen Europas und ­begeistern das Publikum von Bristol bis Bratislava. (ron) 39 → THEATER → DAUER 15 Min. → SZENOGRAFISCHE INTERVENTIONEN Schweiz Theater im Turm, 3. und 4. Stock FR 14. bis SO 30. August | Eintritt frei Friandises Turm-Terrasse FR 14. bis SO 30. August | Eintritt frei nsicht Fer Dalang Puppencompany mit der Jeder Abend des 30. Zürcher Theater Spektakels endet dieses Jahr mit einem kleinen Geschenk, das wir Ihnen, liebes Publikum, und auch ein bisschen uns machen. Wir werfen einen augenzwinkernden Blick auf die reiche Vergangenheit, aber auch in die Gegenwart und Zukunft des Deutschschweizer Theaterschaffens (Ausnahmen seien erlaubt!): Künstlerinnen und Künstler, die dem Theater Spektakel seit Langem oder auch erst seit Kurzem ver­ bunden sind, präsentieren jeden Abend um halb elf und am Wochenende auch um halb sieben einen kleinen Leckerbissen zur Abrundung des Pro­ gramms. Eine Viertelstunde, mehr nicht. Die Palette der Mitwirkenden ist breit und vielfältig und reicht von den Premio-Preisträgern sihl post und Fabienne Hadorns Theater Kolypan über bestandene Grössen der freien Szene wie Luciano Andreani, Mark Wetter, Nina Dimitri, Silvana Gargiulo, Mark Rinderknecht und Margrit Gysin bis zu Malika Khatir, dem Club 11, Andres Lutz, Lola Arias und dem Performer Phil Hayes. Das Angebot wech­ selt täglich, mal ists ein Highlight aus einem früheren Programm, mal eine eigens kreierte Kleinigkeit. Ganz sicher ist eines: Das älteste dieser theat­ ralen Friandises hat sich bis heute taufrisch gehalten: die legendäre «Kühl­ schrank»-Nummer der Lufthunde Ueli Bichsel und Marcel Joller! (esc) Nach dem Motto «Keine Vogelwarte ohne Feldstecher, keine Oper ohne Gucker und kein Kleingedrucktes ohne Lupe» wird die Terrasse auf dem Turm dieses Jahr mit Fernrohren ausgerüstet. Geniessen Sie die Aussicht und ent­decken Sie – vorausgesetzt Sie haben die richtige Brennweite ­erwischt – auf dem Spektakelgelände Eigenartiges, Skurriles und Unerreich­ bares, in Szene gesetzt von der Puppenspielerin Frida L. Beraud und dem Schau­spieler Julius Griesenberg von der Zürcher Puppencompany Dalang. 40 41 → Theater im GESPRÄCH → DAUER 15 Min. Turm, 2. Stock FR 14. bis SA 29. August | Eintritt frei Unter 4 Augen Theater ist oft keine gemütliche Sache: Es irritiert und wühlt auf, es stellt Fragen und es stellt in Frage. Manchmal wäre es eine grossartige Sache, man könnte sich mit jemandem darüber unterhalten. Etwas vertiefter als: «Und wie häsch es gfunde?» – «Momoll, isch no interessant gsi.» Man könnte die Fragen oder Eindrücke, die man hat, mit jemandem bereden, der sich intensiv mit den Themen und Welten, die auf der Bühne aufge­ griffen werden, befasst hat, sie bestenfalls aus eigener Anschauung kennt. Das Theater Spektakel bietet jeden Abend Zuschauerinnen und Zuschauern die Gelegenheit, zu den Produktionen und Themen des Festivals mit einer Fachperson ein Gespräch unter vier Augen zu führen. Das Angebot reicht vom Nahostspezialisten bis zur Kulturpolitikerin, vom Zirkusexperten bis zur Philosophin. An der Réception liegt eine Liste auf, wählen Sie Ihren Gesprächspartner und buchen Sie sich Ihre Viertelstunde. (esc) → WASSER-Musik-Performance, OpenAir, URAUFFÜHRUNG → DAUER 50 Min. → Credit In Zusammenarbeit mit dem Festival FAR, Nyon → BEGEHBARE KLANG- UND LICHTINSTALLATION, OPENAIR → DAUER 6 Std. SCHWEIZ SCHWEIZ Landiwiese, openair SO 23. August | Eintritt frei Landiwiese, openair SA 15. und SO 16. August | Eintritt frei Biennelectronic Orchestra Wenn sich der Sänger Christoph Homberger, der Regisseur Jo Dunkel und der Musiker Martin Schütz am Zürichsee zusammentun, entsteht kein wässriges Bühnenpflänzchen. Ihre «Burleske» ist ein spritziger musikalischer Schwank, in dem der See die Hauptrolle spielt. Weiter kommen vor: ein Chor, der zu ertrinken droht, Schiffe, echte und falsche Schwäne, Synchron­ schwimmer – und natürlich Musik. Chorlieder werden dekonstruiert und neu zusammengesetzt, Teile von Mahlers «Symphonie der Tausend» ­tauchen auf, Martin Schütz fährt mit seinem Elektrocello ein und sampelt, loopt und remixt, dass die Wellen hochschlagen. Doch bei allem Übermut weht in diesem Theater zu Wasser und zu Lande auch eine Prise Wehmut: Der Abschied des Sommers naht. (ron) Es raschelt, pfeift, dröhnt, da ein paar Saxofonklänge, dort eine Polizei­ sirene, Stimmen, Vogelgezwitscher, Wasserplätschern, Verkehrslärm. Lichter flackern und blinken. Am mittleren Festivalwochenende verwandelt das Biennelectronic Orchestra die Saffa-Insel in eine begehbare, alle Sinne ansprechende Skulptur aus Tönen und Licht. Die Gruppe, zu der ­neben visuellen Gestalterinnen und Lichtkünstlern die Musiker Hans Koch, Jonas Kocher und das Duo strøm gehören, arrangiert Instrumente und Computerklänge mit den zufälligen Zivilisationsgeräuschen der Umgebung und taucht die Insel mit einem Meer von Lichtern in immer wieder neue Stimmungen. Sechs Stunden, vom taghellen Nachmittag bis in dunkle Nacht, dauert die Reise, auf der sich immer wieder neue Klang-Bilder ­entdecken lassen. (ron) 42 43 Dunkel & Homberger Burleske Eine chorale Wasserperformance → PERFORMATIVE INSTALLATION Schweiz Landiwiese, openair FR 21. bis MO 24. August | Eintritt frei → TISCHGESPRÄCHE → DAUER 1 Std. ZHdK Szenografie Böse Räume Theater der Künste, Gessnerallee 9 FR 14. bis SA 29. August, täglich ausser sonntags und MO 24. August | Eintritt frei Eine seltsam anmutende Anlage von verschachtelten Räumen mitten auf der Landiwiese macht schon von Weitem auf sich aufmerksam und lockt über einen langen Gang zum Eintreten, Entdecken und Erkunden. Wagen Sie den Schritt vom idyllischen Festivalgelände in ein raffiniertes Labyrinth von Räumen, hinter deren Türen die Ordnung der Dinge ins Wanken gerät. Lassen Sie sich ein auf die von Szenografie-Studentinnen und -Studenten der Zürcher Hochschule der Künste kreierten irritierenden Raumerlebnisse und inszenierten Grenzwelten, die auf vielschichtige Weise von mensch­ lichen Abgründen, Obsessionen und Ängsten erzählen. Kaum je sind so viele internationale Regisseurinnen, Choreografen, Schau­ spielerinnen und Performer in Zürich zu Gast wie während des Theater Spektakels. Wir möchten Ihnen Gelegenheit geben, diese Persönlichkeiten in ungezwungener Atmosphäre kennenzulernen und sich mit ihnen über ihre Arbeit zu unterhalten. An unseren Tischgesprächen zwischen 12.00 und 13.00 Uhr im Theater der Künste an der Gessnerallee können Sie Künst­ lerinnen und Künstlern aus unserem Programm begegnen. Gast­geber sind abwechselnd Sandro Lunin (Programmleiter Zürcher Theater Spektakel), Rahel Leupin oder Dagmar Walser (Mitglieder der Programmgruppe des Festivals). 44 Homestories FR 14.08. SA 15.08. MO 17.08. DI 18.08. MI 19.08. DO 20.08. FR 21.08. SA 22.08. DI 25.08. MI 26.08. DO 27.08. FR 28.08. SA 29.08. Faustin Linyekula & Studios Kabako, Kongo | Französisch En viaje, Chile | Chilenisch/Deutsch Cie. Nacera Belaza, Algerien/Frankreich | Französisch, und Boyzie Cekwana, Südafrika | Englisch Kassys, Niederlande | Englisch Jeune Cirque, Frankreich | Französisch Gintersdorfer/Klassen, Deutschland/Côte d’Ivoire | Deutsch/Französisch Bruno Beltrão, Brasilien, und Cristina Moura, Brasilien | Brasilianisch/Englisch Lola Arias, Argentinien | Englisch Emma Dante, Italien | Italienisch/Deutsch Timbre 4, Argentinien | Argentinisch/Deutsch Yan Duyvendak, Schweiz, und Omar Ghayatt, Ägypten | Deutsch/Arabisch Young Jean Lee, USA | Amerikanisch Yasmeen Godder, Israel | Englisch 45 09 eis✿20 pr✿ er✿ rd✿ Fö✿ B✿ ZK✿ ✿ Nachhaltigkeit ist ein grosses Wort und eine noble Absicht. Und viele führen sie im Mund. Einige würden sogar sagen: Nachhaltigkeit ist eine Notwendigkeit. Doch wie so oft bei grossen Worten und existenziellen Notwendigkeiten, nicht immer folgen ihnen auch Taten. Die Zürcher Kantonalbank spricht nicht erst von Nachhaltigkeit, seit Grün eine Trendfarbe ist. Und vor allem: Sie spricht nicht nur davon, sie handelt auch entsprechend. Kontinuität und langfristiges Engagement – man könnte auch von Verlässlichkeit und Vertrauen in den Partner sprechen – sind Werte, die sie nicht nur im Bankgeschäft, son­ dern auch im Sponsoring und ganz be­ sonders im Bereich der Kulturförderung pflegt. Nicht nur in rosigen Zeiten. Denn gerade dann gilt es, Investitionen zu tätigen, die nicht nur heute, sondern auch morgen ihre Wirksamkeit entfalten. Ein schönes Beispiel für ein solches Kultur-Engagement ist der ZKB Förder­ preis, der dieses Jahr bereits zum 14. Mal im Rahmen des Theater Spektakels vergeben wird. 1996 von der Festival­ leitung und der ZKB gemeinsam lanciert, hat sich der Preis in jeder Hinsicht als «nachhaltige» Investition erwiesen: Der mit 30 000 Franken dotierte Preis wird jeweils von einer Fachjury an eine junge, besonders innovative Gruppe aus dem Festivalprogramm verliehen und ist explizit als Förderbeitrag für eine zukünftige Produktion gedacht. Die Reihe der bisherigen Preisträgerin­nen und Preisträger zeigt, dass man sich bei der Vergabe nicht von kurzlebigen Eyecatchern und künstlerischen Stroh­ feuern blenden liess. Ob der Regisseur Stefan Pucher (1997), die Theatergruppe 400asa (2000), die Choreografin Sarah Michelson (2002) oder das chinesische Künstlerkollektiv Living Dance Studio (2004) – um nur einige der Preisträger zu nennen – sie alle überzeugen bis heute mit ihren künstlerischen Arbeiten und rechtfertigen das Vertrauen in ihre innovative Kraft. Aber Nachhaltigkeit ist nie punk­ tuell. Auch dafür ist der Förderpreis ein guter Beleg, profitieren doch nicht nur die jeweiligen Gewinner, sondern alle Nominierten. Allein der Vermerk «Nomi­ niert für den ZKB Förderpreis» ist mitt­ lerweile zu einer «Auszeichnung» ge­ worden, die für erhöhte Aufmerksamkeit eines interessierten Publikums sorgt. Nachhaltigkeit heisst aber auch: mit offenen Karten spielen. Wenn immer möglich werden die Folgearbeiten der als förderungswürdig erachteten Künst­ lerInnen und Gruppen an einem späte­ ren Festival gezeigt. Die ZKB und die Festivalleitung möchten Sie, verehrte 46 Zuschauerin, verehrter Zuschauer, des­ halb ganz besonders auf die Produktion der amerikanisch-koreanischen Regis­ seurin und Autorin Young Jean Lee auf­ merksam machen (Seite 16). Sie hat 2007 mit «Songs of the Dragons Flying to Heaven», einer provokativen Farce um die kulturelle Identität von asiatischen Einwanderern in den USA, den ZKB Förderpreis gewonnen. Jetzt zeigt sie ihr jüngstes Werk, das von der New Yorker Presse fulminante Kritiken erntete. Wir freuen uns, wenn Sie die Gelegen­ heit nutzen und sich selbst von der Nachhaltigkeit des ZKB Förderpreises überzeugen, und wünschen Ihnen viel Vergnügen. (esc) ZKB Förderpreis CHF 30 000.– Der Förderpreis der Zürcher Kantonal­ bank versteht sich als Auszeichnung für eine Gruppe, einen Einzelkünstler oder eine Einzelkünstlerin aus dem Be­ reich des Theaters, Tanztheaters oder der Performancekunst, der/die einen innovativen und unverwechselbaren Umgang mit neuen Theaterformen pflegt. Der Preis ist dazu bestimmt, eine Gruppe oder einzelne ihrer Mitglieder bei einer geplanten Arbeit zu unter­ stützen. Er wird einer Aufführung zuge­ sprochen, deren Uraufführung nicht länger als zwei Jahre zurückliegt und die das freie Theaterschaffen auf be­ sondere Weise repräsentiert. Die Festivalleitung nominiert aus dem Programm des Zürcher Theater Spektakels bis zu sieben Produktionen, welche den genannten Kriterien ent­ sprechen. Bevorzugt werden Produktio­ nen von KünstlerInnen, deren Arbeit noch nicht auf allgemeine Anerkennung stösst. Frühere GewinnerInnen des Preises sind von einer erneuten Nomi­ nierung ausgeschlossen. ZKB Anerkennungspreis CHF 5000.– Der Anerkennungspreis der Zürcher Kantonalbank erlaubt eine zusätzliche Würdigung oder Förderung eines der Nominierten. Er wird einer Gruppe, einem Einzelkünstler oder einer Einzel­ künstlerin für eine ausserordentliche Leistung verliehen, zum Beispiel im Be­ reich Choreografie, Dramaturgie, Publi­ kumseinbezug oder Schauspiel­kunst. 47 Jury 2009 Mahmoud Aboudoma, Ägypten * 1953 in Kairo. Studierte Theaterwissen­ schaften an der Universität von Alexan­ dria. 1989 gründete er die Alternative Theatre Group, eine der ersten freien Theatergruppen Ägyptens, bei der er in mehreren Produktionen Regie führte. 2004 rief er die Internationale Associ­ ation for Creation and Training (I-act) ins Leben, die er heute noch leitet (www.iact-eg.org). Er ist Programmlei­ ter des Arts Center der Bibliotheca Alexandrina und organisiert u.a. jedes Jahr das Creative Forum for Independent Theatre Groups (Europe-Mediterranean), ein freies Theaterfestival in Alexandria. Zuleikha Chaudhari, Indien Studierte an der National School of Drama in Delhi und an der Motley Theatre Design School in London und schloss 1995 ihre Studien in Vermont (USA) mit Schwerpunkt Regie und Licht-Design ab. Seit Anfang der 90er-Jahre inszeniert sie regelmässig, u.a. hat sie sich intensiv mit dem Werk von Heiner Müller aus­ einandergesetzt. Ihre jüngsten Arbeiten, ortsspezifische Installationen und Per­ formances u.a. zu Texten von Haruki Murakami, Shakespeare und Roland Schimmelpfennig, wurden zu internati­ onalen Festivals eingeladen. 2008 war sie Artist in Residence am Kunstenfesti­ valdesarts in Brüssel. Enrique Diaz, Brasilien * 1969 in Peru. Der Regisseur, Theaterund Filmschauspieler gründete 1990 in Rio de Janeiro die freie Theatergruppe Companhia dos Atores (www.ciados­ atores.com.br), die er 12 Jahre lang künstlerisch leitete und wo er heute noch mitwirkt. In seiner Heimat gehört er zu den gefragtesten Regisseuren, und seine Arbeiten, die mittlerweile an den gros­ sen europäischen Festivals zu sehen sind, wurden mehrfach ausgezeichnet. 2006 eröffnete seine ShakespeareBearbeitung «Ensaio. Hamlet» mit der Companhia dos Atores das BrasilienFestival des Theaters «Hebbel am Ufer» in Berlin. Die Inszenierung erhielt 2006 in Frankreich den Kritikerpreis für das beste ausländische Stück. Klaus Hersche, Schweiz * 1950 in Appenzell. Er ist Mitbegründer des Festivals Belluard Bollwerk Internati­ onal in Fribourg, wo er von 1983 bis 2000 als Programmleiter tätig war. Anschliessend war er drei Jahre Leiter des städtischen Kulturzentrums Les Subsistances in Lyon. Von 2003 bis 2008 Projektleiter am Centre culturel 48 Nominierungen 2009 ✿ ✿✿✿✿✿ Faustin Linyekula & Studios Kabako, Kongo: more more more … future En viaje, Chile: Rueda Kassys, Niederlande: Good Cop Bad Cop Gintersdorfer / Klassen, Deutschland / Côte d’Ivoire: Betrügen Laura Kalauz & Martin Schick, Argentinien / Schweiz: Title Claudio Tolcachir & Timbre 4, Argentinien: Tercer Cuerpo suisse in Paris. Seit 2008 ist er Beauf­ tragter der Kulturstiftung des Kantons Thurgau. Daneben realisiert er verschie­ dene Theaterprojekte mit dem Atelier de Gestes in Fribourg. Simone Anne von Büren, Shweiz Studierte englische und amerikanische Literatur, Kinder-Jugend-Psychologie und Projekttheater an der Universität Bern und am Dartington College of Arts, England. Nach einer Festanstellung als Musiktheaterdramaturgin am Theater Biel Solothurn arbeitet sie seit 2002 als Dramaturgin in Schauspiel- und Musik­ theaterproduktionen (u.a. «Hotel Offen» mit Walter Küng, Baden, 2008). Sie schreibt als freie Autorin u.a. für die NZZ am Sonntag, Theater der Zeit, Musik&Theater, Basler Zeitung und un­ terrichtet Dramaturgie am Schweize­ rischen Literaturinstitut der Hoch­ schule der Künste Bern. Preisverleihung Der ZKB Förderpreis 2009 und der Aner­ kennungspreis werden im Rahmen einer ­Feier am SA 29. August verliehen. Der ­Entscheid der Jury wird um ca. 18:00 Uhr auf www.theaterspektakel.ch bekannt gegeben. 49 s Tribüne überdacht: Bei extremer Witterung gibt Infoline 0848 000 414 Auskunft über die Durchführung. DO 13.08. Werft s Seebühne Nord Süd Club Rote Fabrik Aktionshalle Rote Fabrik Fabriktheater Theaterhaus Gessnerallee SA 15.08. SO 16.08. MO 17.08. DI 18.08. Toneelgroep Amsterdam 18.00–23.30 16.00–21.30 16.00–21.30 A1 A2 A3 65.– 65.– 65.– Barbatuques Soha 21.00–22.15 21.00–22.15 21.00–22.15 21.00–22.15 E1 E2 E3 F1 45.– 45.– 45.– 37.– Stefan Kaegi (Rimini Protokoll) Cie. Nacera Belaza 19.30–20.45 19.30–20.45 19.30–20.45 19.30–20.20 19.30–20.20 K1 K2 K3 L1 L2 40.– 40.– 40.– 37.– 37.– En viaje ✿ 19.30–20.40 19.30–20.40 19.30–20.40 19.30–20.40 19.30–20.30 O2 O3 O4 P1 O1 33.– 33.– 33.– 33.– 37.– Kassys ✿ 19.30–20.30 P2 37.– Volker Gerling 21.00–22.15 21.00–22.15 T4 T5 28.– 28.– 21.00–22.30 T6 28.– Faustin Linyekula & Studios Kabako ✿ 21.30–23.00 21.30–23.00 21.30–23.00 T1 T2 T3 33.– 33.– 33.– 21.00–22.15 G1 40.– Imperial Tiger Orchestra Boyzie Cekwana 21.00–22.00 21.00–22.00 21.00–22.00 U1 U2 U3 33.– 33.– 33.– Kopp / Praxmarer / Vittinghoff 18.00–19.00 15.00–16.00 15.00–16.00 Y1 13/21.– Y2 13/21.– Y4 13/21.– 18.00–19.00 Y3 13/21.– Forced Entertainment 21.00–22.15 21.00–22.15 21.00–22.15 Z1 Z2 Z3 38.– 38.– 38.– Homestories: Faustin Linyekula Theater der Künste Landiwiese Turm Landiwiese openair FR 14.08. Eröffnung 18.00 Homestories: En viaje Homestories: Belaza / Cekwana MI 19.08. Bitte bestellen Sie die Billette mit dem entsprechenden Code. ✿ Nominiert für den ZKB Förderpreis 2009 DO 20.08. FR 21.08. SA 22.08. SO 23.08. MO 24.08. DI 25.08. DO 27.08. ASFALTprinzessinnen Laura Kalauz & Martin Schick ✿ 19.30–20.20 Y5 28.– Homestories: Kassys MI 26.08. FR 28.08. SA 29.08. SO 30.08. Bruno Beltrão & Grupo de Rua Emma Dante Yasmeen Godder Company 19.30–20.20 19.30–20.20 19.30–20.20 19.30–20.20 19.30–21.00 19.30–21.00 19.30–21.00 19.30–20.30 19.30–20.30 18.30–19.30 b1 b2 b3 b4 C1 C2 40.– C3 40.– D1 D2 40.– D3 40.– 45.– 45.– 45.– 45.– 40.– 40.– Jeune Cirque öff öff productions Thomas Marek Oi va voi 21.00–22.15 21.00–22.15 21.00–22.15 21.00–22.15 21.00–22.00 21.00–22.00 21.00–22.15 21.00–22.15 21.00–22.30 G2 40.– G3 40.– G4 40.– G5 40.– H1 H2 40.– J1 J2 F2 40.– 40.– 40.– 37.– Jakop Ahlbom Jakop Ahlbom Sanja Mitrović Young Jean Lee's Theater Company 19.30–20.45 19.30–20.45 19.30–20.45 20.30–21.45 19.30–21.00 19.30–21.00 19.30–21.00 19.30–21.00 M1 M2 M3 M4 28.– N1 N2 40.– N3 40.– N4 40.– 37.– 37.– 37.– 40.– Cristina Moura Eiger Mönch & Jungfrau Theatergroep Max. Claudio Tolcachir & Timbre 4 ✿ 19.30–20.30 19.30–20.20 19.30–20.20 18.00–19.10 15.00–16.10 19.30–20.30 19.30–20.30 19.30–20.30 19.30–20.30 18.00–19.00 15.00–16.00 P3 Q1 Q2 R1 13/21.– R2 13/21.– S1 S2 S3 S4 R4 13/21.– R5 13/21.– 37.– 33.– 33.– 37.– 37.– 37.– 37.– 18.00–19.10 18.00–19.00 R3 13/21.– R6 13/21.– Crash Flow Rollerdisco compagnie drift Duyvendak & Ghayatt Kienberger & Sienknecht Gintersdorfer / Klassen ✿ 21.00–22.20 21.00–22.20 ab 21.00 16.00–19.00 21.00–22.00 21.00–22.00 21.00–22.30 21.00–22.30 21.00–22.00 21.00–22.00 20.00–21.00 T7 T8 T9 T10 T12 28.– T13 28.– T14 28.– T15 28.– T16 33.– T17 33.– T18 33.– 28.– 28.– 15.– 5.– ab 21.00 T11 15.– Lola Arias Klara, Theater Freiburg / pvc Tanz 21.00–22.30 21.00–22.30 21.00–22.30 21.00–22.40 21.00–22.40 19.30–21.10 W1 W2 37.– W3 37.– X1 X2 X3 37.– 37.– 37.– 37.– Homestories: Jeune Cirque Homestories: Homestories: Gintersd./Klassen Beltrão / Moura 12.00–13.00 12.00–13.00 12.00–13.00 12.00–13.00 12.00–13.00 12.00–13.00 12.00–13.00 Terrasse: Fernsicht täglich 18.00–22.00, Eintritt frei 3. & 4. Stock: Theater im Turm – Friandises täglich 22.30–22.45, SA und SO auch 18.30–18.45, Eintritt frei 2. Stock: Unter 4 Augen täglich 19.00–22.00, Anmeldung ab 18.00, Eintritt frei 1. Stock: Lese-Lounge geöffnet täglich ab 18.00 Dunkel & Homberger 18.00–18.50 18.00–18.50 18.00–21.00 19.00–19.50 Y6 28.– ASFALTprinzessinnen (Zelt hinter der Roten Fabrik) 18.00–19.00 15.00–16.00 15.00–16.00 Y8 13/21.– Y9 13/21.– Y11 13/21.– 18.00–19.00 Y10 13/21.– 18.00–19.00 Y7 13/21.– Homestories: Lola Arias Homestories: Emma Dante Homestories: Timbre 4 Homestories: Duyvendak 12.00–13.00 12.00–13.00 12.00–13.00 12.00–13.00 ZHdK Szenografie 16.00–21.00 16.00–21.00 Biennelectronic Orchestra 16.00–22.00 18.00–21.00 Homestories: Homestories: Young Jean Lee Yasmeen Godder 12.00–13.00 12.00–13.00