Die Geschichte vom Apfel – eine Fabel für Kinder VON CHRISTOPH SILEX Es war einmal ein Bauer der hieß Franz. Er hatte einen großen Garten mit vielen Apfelbäumen. Wenn das Frühjahr kam, ging er in den Garten und half seinen Apfelbäumen damit sie schöne und süße Äpfel auf ihren Zweigen wachsen ließen. Erst schnitt er alle Zweige ab, die zu dicht gewachsen waren. So konnte im Sommer die Sonne auf jeden Apfel scheinen. Dann nahm er eine harte Wurzelbürste und kratzte am Stamm alle Rinde ab, die faul und morsch war. Denn dahinter verkrochen sich all die Käfer und Würmer, die seine Äpfel anfraßen. Nun machte er eine Pampe aus Kalk und saurer Milch und strich die Stämme der Bäume an. Das mochten all die Würmer nicht, die am Baum hochkriechen wollten um zu naschen. Zuletzt nahm er viel guten Kompost, den er aus Kuhmist gemacht hatte und streute ihn unter die Bäume. Mit dem Kuhmist hatte er im Sommer einen großen Haufen gemacht und dann auf die Kompostarbeiter gewartet. Sie kamen alle, die Regenwürmer, die Pilze, und die kleinsten von allen, die Bakterien. Und sie fraßen und kochten – dabei wurde der Haufen ganz warm – und wühlten und machten am Ende alles klein und zu guter Erde. Locker, schwarz, nahrhaft, ganz wie es die Apfelbäume mochten. Das alles war viel Arbeit, aber Franz tat das gerne für seine Apfelbäume, und besonders freute er sich, wenn im Herbst die Kinder kamen und sagten,die Äpfel schmecken so gut. Manchmal waren aber doch kleine Würmer, die besonders mutig und tapfer waren in die Äpfel gekrochen. Aber nur wenige. Die Anderen blieben fort und waren gute Speise für all die Vögel, die ohne die Würmer gar nicht weiter leben konnten. Und wer will schon auf einer Erde sein, wo es kein Vogelgezwitscher gibt. Neben Franz wohnte ein Bauer, der hieß Fritz. Wenn Franz im Frühjahr seine Apfelbäume pflegte, schlief Fritz noch. Er kroch erst im Frühsommer aus dem Bett um nach seinen Apfelbäumen zu sehen. Manche Zweige, die so dicht wuchsen, waren abgebrochen. An den Stämmen war überall verfaulte Rinde, und aus den Ritzen krochen hunderte von Maden und Würmern. Auf dem Boden um die Bäume wuchs hohes Gras, Disteln und Brennesseln, die den Bäumen Wasser und Nahrung wegnahmen. Das würde wohl keine gute Apfelernte werden ! Da hatte Fritz eine Idee. Er kaufte eine große Tonne voll giftiges Zeug und sprühte es unter die Bäume. Nun starben alle Würmer und Maden. Die konnten nicht mehr an den Äpfeln naschen, aber die Vögel hatten auch nichts zu essen. Dann kam noch eine Tonne giftiges Zeug auf das Gras und die Kräuter. Sie brauchte Fritz nun nicht mehr mühsam wegzuhacken. Kompost hatte er auch vergessen zu machen, es war ja auch sooo anstrengend, also kaufte er noch mehr Zeug um zu düngen. Die Bäume sahen jetzt ganz grau aus, das Gras unter ihnen gelb und verbrannt. Als die Ernte kam, war Fritz sehr zufrieden. Die Äpfel waren groß und glatt, nirgends ein Loch von einem Wurm. Das würde viel gutes Geld bringen. Und zu viel hatte er auch nicht. Die Kinder mochten die Äpfel nicht so. Und sie wurden auch beim Essen immer schwächer, weil noch viel von dem giftigen Zeug an den Äpfeln war. Und traurig war es in dem Garten von Fritz auch, weil man keine Vögel singen hörte. Da rannten alle Kinder schnell zu Franz und seinen schönen Äpfeln und den Vögeln und Blumen und Schmetterlingen und dachten, dem Fritz ist wegen seiner Faulheit nur Schlechtes eingefallen. Und jetzt liebe Kinder wollen wir Franz helfen bei seiner Arbeit für das Leben der Erde. Viele Menschen haben die Strahlen der Sonne und der Sterne aufgefangen, die die Erde braucht um selbst glücklich zu leben und alles Leben auf ihr wachsen zu lassen. Das so Eingefangene wird jetzt mit Wasser verrührt und dann werden wir es alle zusammen auf unsere Erde verteilen. Dann kann die Erde leben, und fruchtbar sein und die Strahlen der Sonne und der Sterne in ihrem Herzen aufnehmen.