Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin UKSH Campus Lübeck Die Inneren Werte zählen Erstellung eines altersbezogenen anatomischen Durchschnittspatienten mittels segmentierter thorakoabdomineller CT-Datensätze Florian Schierp, Dr. med. univ. Martin Simon, Arpad Bischof, Prof. Dr. med. Jörg Barkhausen Einleitung Bei der Befundung von CT-Aufnahmen (Computertomograph) durch den Radiologen basiert die Beurteilung der Organgröße, Volumina und Oberfläche, auf den eigenen Erfahrungswerten, oder der Kenntnis von Normwerten aus Pathologie oder Anatomie. Diese entsprechen allerdings nicht immer der Organdarstellung wie sie im CT sichtbar wird. Das wird sich jetzt ändern! Praktischer Nutzen Um eine genaue, aber vor allem einheitliche und standardisierte Befundung einer CT-Aufnahme durchführen zu können, muss es dem Radiologen möglich sein auf eine Datenbank zuzugreifen, welche ihm altersentsprechende Normwerte für die jeweilige Aufnahme bietet. Nur so kann gewährleistet werden, dass alle Radiologen die Befundung mit derselben Grundvoraussetzung durchführen. Datensätze Segmentierung Da es gesundheitlich nicht vertretbar wäre Probanden einer unnötigen Strahlenbelastung auszusetzen, werden für die Datenbank bereits vorhandene CT-Aufnahmen verwendet. Um die Normwerte zu erfassen, müssen diese aus den CT-Bildern ermittelt werden. Dies wird durch die Segmentierung der einzelnen CT-Schichten erreicht. Hierbei werden die Umrisse der Organe per Hand nachgezeichnet, so dass für jede einzelne Schicht eine Einteilung in die einzelnen Organe oder Strukturen entsteht. Der Computer kann anschließend Lage, Volumen und Oberfläche berechnen. Dies sind so genannte Traumaspiralen, die bei Verdacht auf ein Polytrauma gescannt werden. Finden sich keine schweren Verletzuungen und das CT erfüllt die gewünschten Kriterien, so kann es zur Normwertbestimmung verwendet werden. Zukunftsaussicht Auf lange Sicht soll die Datenbank vor allem als Basis für eine computerunterstützte halbautomatische Befundung dienen. So soll der Computer anhand der Normwertdatenbank und der Segmentierung selbstständig feststellen, ob die zu befundende CTAufnahme den Normwerten entspricht. Weiterhin erlaubt die Segmentierung eine gründlichere Beurteilung von Tumorvolumina. So kann wesentlich exakter das Tumorvolumen berechnet werden, welches großen Einfluss auf Therapie und Heilungschance hat. Fazit Durch die Erstellung der Normwert-Datenbank wird eine grundsätzliche Basis für die halbautomatisierte Befundung von CTBildern geschaffen. Dies wird für eine Steigerung und Sicherung der Qualität innerhalb der Befundung sorgen. Es gilt: Automatisierung schafft Strukturierung, schafft Befundsicherheit.