ANHANG I ANHANG I ZUSAMMENFASSUNG DER PRODUKTMERKMALE 1 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS ReFacto 2000 I.E. Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG ReFacto wird als lyophilisiertes Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung mit einem Nennwert von 2000 I.E. Moroctocog alfa (rekombinanter Gerinnungsfaktor VIII) pro Durchstechflasche geliefert. Nach Auflösung in 4 ml 0,9%iger m/V Natriumchloridlösung zur Injektion enthält das Präparat ca. 500 I.E./ml rekombinanten Gerinnungsfaktor VIII. Die Wirksamkeit (I.E.) wird anhand des in der europäischen Pharmakopoe beschriebenen chromogenen Assays bestimmt. Die spezifische Aktivität von ReFacto beträgt ca. 13.000 I.E./mg Protein. ReFacto enthält rekombinanten Gerinnungsfaktor VIII (INN = Moroctocog alfa). Bei dem Moroctocog alfa handelt es sich um ein gereinigtes Protein mit 1438 Aminosäuren. Es verfügt über eine Aminosäurensequenz, die mit der 90 + 80 kDa-Form von Faktor VIII (d.h. Entfernung der B-Domäne) vergleichbar ist und post-translationale Modifikationen, die denen des aus Plasma hergestellten Moleküls ähneln. Der rekombinante Gerinnungsfaktor VIII ist ein Glykoprotein, das von gentechnisch veränderten Säugetierzellen (Ovarial-Zelllinie des chinesischen Hamsters [CHO]) sezerniert wird. Hilfsstoffe siehe unter 6.1. 3. DARREICHUNGSFORM Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung. 4. KLINISCHE ANGABEN 4.1 Anwendungsgebiete Behandlung und Prophylaxe von Blutungsepisoden bei Patienten mit Hämophilie A (angeborener Mangel an Faktor VIII). ReFacto enthält keinen von-Willebrand-Faktor und ist folglich nicht für die Behandlung des vonWillebrand-Jürgens-Syndroms indiziert. 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung Die Behandlung mit ReFacto sollte unter Aufsicht eines in der Behandlung der Hämophilie A erfahrenen Arztes begonnen werden. Dosierung ReFacto kann bei Erwachsenen und Kindern aller Altersgruppen, einschließlich Neugeborenen, verwendet werden. Die für ReFacto angegebene Aktivität wurde mit dem in der Europäischen Pharmakopoe beschriebenen chromogenen Assay bestimmt. Mit ReFacto erhält man mit dem chromogenen Assay. Messwerte, die höher sind als die Ergebnisse, die man mit dem One-Stage-Assay erhält. 2 Es wird dringend geraten, dass zur Kontrolle der Faktor VIII Aktivität bei den Patienten während der Therapie der chromogene Assay gemäß der Europäischen Pharmakopoe verwendet wird. Die Dosierung und Dauer der Substitutionstherapie sind vom Schweregrad des Faktor VIII-Mangels, Ort und Ausmaß der Blutung, sowie vom klinischen Zustand des Patienten abhängig. Die applizierten Dosen müssen entsprechend dem klinischen Ansprechen des Patienten angepasst werden. Bei Vorhandensein eines Inhibitors kann eine höhere Dosierung oder eine entsprechende spezifische Behandlung erforderlich werden. Die Dosisanpassung für Patienten mit Nieren- oder Leberinsuffizienz wurde in klinischen Prüfungen noch nicht untersucht. Die Anzahl der verabreichten Faktor VIII-Einheiten wird, auf Grundlage des derzeitigen World Health Organisation (WHO) Standards für Faktor VIII-Produkte, in internationalen Einheiten (I.E.) ausgedrückt. Die Faktor VIII-Aktivität im Plasma wird entweder als ein Prozentsatz (bezogen auf normales menschliches Plasma) oder in internationalen Einheiten (bezogen auf einen internationalen Standard für Faktor VIII im Plasma) angegeben. Eine internationale Einheit (I.E.) der Faktor VIII-Aktivität entspricht der Menge an Faktor VIII in einem Milliliter normalen menschlichen Plasmas. Die Berechnung der benötigten Dosis an Faktor VIII beruht auf dem Erfahrungswert, dass 1 internationale Einheit (I.E.) von Faktor VIII pro kg Körpergewicht die Faktor VIII-Aktivität im Plasma um 2 I.E./dl je applizierter I.E./kg erhöht. Die erforderliche Dosis wird nach der folgenden Formel berechnet: Erforderliche Einheiten = Körpergewicht (kg) x Erwünschter Faktor VIII-Anstieg (% oder I.E./dl) x 0,5 (I.E./kg pro I.E./dl) Die erforderliche Dosierung und Häufigkeit der Anwendung sollten stets auf die klinische Wirksamkeit im Einzelfall angepasst sein. Bei den nachfolgend aufgeführten Blutungsereignissen sollte die Faktor VIII-Aktivität nicht unter die angegebenen Plasmaspiegel (in % des Normbereiches oder in I.E./dl) im angegebenen Behandlungszeitraum abfallen. Die Angaben in der nachstehenden Tabelle können als Dosierungsrichtwerte bei Blutungsepisoden und chirurgischen Eingriffen verwendet werden. Schweregrad der Blutung/ Art des chirurgischen Eingriffs Blutung Beginnende Hämarthrosen, Blutungen im Muskel- oder Mundbereich Umfangreichere Hämarthrosen, Muskelblutungen oder Hämatome Lebensbedrohliche Blutungen Erforderlicher Faktor VIIISpiegel (% oder I.E./dl) Häufigkeit der Anwendung (Stunden)/ Dauer der Therapie (Tage) 20 - 40 Wiederholung der Infusion alle 12 bis 24 Stunden. Mindestens 1 Tag, bis die Blutungen den Schmerzen zufolge gestillt sind oder eine Wundheilung erreicht wurde. 30 – 60 Wiederholung der Infusion alle 12 – 24 Stunden über 3 – 4 Tage oder länger, bis die Schmerzen und akuten Behinderungen eingestellt sind. 60 - 100 Wiederholung der Infusion alle 8 bis 24 Stunden, bis der Patient außer Gefahr ist. 3 Operationen Leicht einschließlich Zahnextraktion Schwer 30 – 60 Wiederholung der Infusion alle 24 Stunden für mindestens 1 Tag, bis eine Wundheilung erreicht wurde. 80 – 100 (prä- und postoperativ) Wiederholung der Infusion alle 8 – 24 Stunden bis zur ausreichenden Wundheilung. Anschließend Weiterbehandlung für mindestens 7 weitere Tage zur Aufrechterhaltung einer Faktor VIII-Aktivität von 30% bis 60% (I.E./dl). Es wird empfohlen, während der Behandlung entsprechende Kontrollen der Faktor VIII-Spiegel durchzuführen, um die geeignete Dosierung und Häufigkeit der Infusionen zu bestimmen. Insbesondere bei großen chirurgischen Eingriffen ist eine genaue Überwachung der Substitutionstherapie mit Hilfe einer Koagulationsanalyse (Faktor VIII-Aktivität im Plasma) unbedingt erforderlich. Bei einzelnen Patienten kann das Ansprechen auf substituierten Faktor VIII schwanken, wodurch es zu unterschiedlichen in vivo-Wiederfindungsraten und Halbwertszeiten kommen kann. Zur Langzeitprophylaxe von Blutungen bei Patienten mit schwerer Hämophilie A betragen die üblichen Dosen von 20 bis 40 I.E. Faktor VIII pro kg Körpergewicht in Intervallen von 2 bis 3 Tagen. In einigen Fällen, insbesondere bei jüngeren Patienten, können auch kürzere Verabreichungsintervalle oder eine höhere Dosierung erforderlich sein. In einer klinischen Studie war bei Kindern unter 6 Jahren bei Blutungsepisoden die mittlere Dosis je Infusion von ReFacto höher als die mittlere Dosis, die bei älteren Kindern und Erwachsenen verabreicht wurde (51,3 I.E/kg bzw. 29,3 I.E./kg) Kinder unter 6 Jahren, die im Rahmen der klinischen Studien einem Behandlungsschema zur Prophylaxe eingeschlossen waren verwendeten eine durchschnittliche Dosis von 50 I.E/kg ReFacto und erfuhren durchschnittlich 6,1 Blutungsepisoden je Jahr. Ältere Kinder und Erwachsene, die im Rahmen der klinischen Studien einem Behandlungsschema zur Prophylaxe eingeschlossen waren verwendeten eine durchschnittliche Dosis von 27 I.E/kg und erfuhren durchschnittlich 10 Blutungsepisoden je Jahr. Die Patienten müssen auf die Bildung von Faktor VIII-Inhibitoren hin überwacht werden. Wird die erwartete Faktor VIII-Aktivität im Plasma nicht erreicht, oder können Blutungen nicht mit einer angemessenen Dosis gestillt werden, muss ein Assay durchgeführt werden, um festzustellen, ob ein Faktor VIII-Inhibitor vorhanden ist. Bei Patienten mit hohen Inhibitorspiegeln kann die Faktor VIIITherapie unwirksam sein. Dann sollten andere Therapiemöglichkeiten in Erwägung gezogen werden. Die Behandlung dieser Patienten sollte unter der Aufsicht eines in der Hämophilie-Behandlung erfahrenen Arztes durchgeführt werden. Siehe auch unter 4.4. Art der Anwendung ReFacto wird nach Auflösen des lyophilisierten Pulvers zur Herstellung einer Injektionslösung in der mitgelieferten 0,9%igen m/V Natriumchloridlösung zur Injektion intravenös (i.v.) verabreicht. Die rekonstituierte Lösung muss innerhalb von 3 Stunden verwendet werden. ReFacto wird über mehrere Minuten intravenös verabreicht. Die Applikationszeit muss dabei so gewählt werden, wie es für den Patienten angenehm ist. 4.3 Gegenanzeigen Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der Hilfsstoffe. Bekannte allergische Reaktionen gegen Rinder-, Maus- oder Hamsterproteine. 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung 4 Wie bei allen intravenös verabreichten Proteinprodukten können allergische Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten. Das Produkt enthält Spuren von Maus- und Hamsterproteinen. Die Patienten müssen deshalb über frühe Anzeichen von Überempfindlichkeitsreaktionen aufgeklärt werden, wie z. B. Juckausschlag, allgemeine Urtikaria, Engegefühl im Brustbereich, pfeifendes Atmen, niedriger Blutdruck sowie Anaphylaxie. Bei Auftreten von allergischen oder anaphylaktischen Reaktionen ist die Verabreichung von ReFacto sofort zu unterbrechen und eine entsprechende medizinische Behandlung einzuleiten. Im Falle eines Schocks müssen die derzeitigen medizinischen Standards zur Schockbehandlung beachtet werden. Die Patienten müssen angewiesen werden, das Produkt sofort abzusetzen und abhängig von Typ/der Schwere der Reaktion ihren Arzt zu kontaktieren/eine Notfallaufnahme aufzusuchen, wenn eines dieser Symptome auftritt. Die Bildung von neutralisierenden Antikörpern (Inhibitoren) gegenüber Faktor VIII ist eine bekannte Komplikation bei der Behandlung von Patienten mit Hämophilie A. Diese Inhibitoren sind im allgemeinen gegen die blutgerinnungsfördernde Aktivität des Faktor VIII gerichtete Immunglobuline der Klasse G (IgG), die unter Verwendung des modifizierten Assays in Bethesda-Einheiten (B.E.) pro Milliliter Plasma gemessen werden. Das Risiko einer Inhibitor-Entwicklung korreliert mit dem Umfang der Anwendung von Gerinnungsfaktor VIII, wobei das Risiko innerhalb der ersten 20 Anwendungstage am größten ist. Nach der Markteinführung wurden bei vorbehandelten Patienten hohe und niedrige Inhibitortiter beobachtet. Patienten, die mit rekombinanten Gerinnungsfaktor VIII behandelt werden, sollten sorgfältig durch angemessene klinische Beobachtungen und Laboruntersuchungen auf die Entwicklung von Inhibitoren überwacht werden. Siehe auch unter 4.8 Nebenwirkungen. Während der klinischen Studien und nach Markteinführung wurde über eine mangelhafte Wirksamkeit, besonders bei Patienten in der Prophylaxe, berichtet. Diese mangelhafte Wirksamkeit wurde beschreiben als Blutung in die Zielgelenke, Blutung in neue Gelenke oder das subjektive Gefühl einer neuen Blutung beim Patienten. Bei einer Umstellung auf ReFacto ist es wichtig, die Dosis individuell einzustellen und zu überwachen, um ein adäquates Ansprechen auf die Therapie sicherzustellen. Entsprechend den Vorgaben des Transfusionsgesetzes muss bei jeder Anwendung von ReFacto der Name und die Chargennummer des Produktes dokumentiert werden. 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Es sind keine Wechselwirkungen zwischen rekombinanten Faktor VIII Präparaten und anderen Arzneimitteln bekannt. 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit Mit Faktor VIII wurden keine Reproduktionsstudien an Tieren durchgeführt. Da Hämophilie A nur in seltenen Fällen bei Frauen auftritt, liegen keine Erfahrungswerte zur Anwendung von Faktor VIII während der Schwangerschaft und Stillzeit vor. Daher sollte Faktor VIII nur nach strenger Indikationsstellung während der Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden. 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen Es liegen keine Hinweise vor, dass ReFacto die Verkehrstüchtigkeit oder das Bedienen von Maschinen beeinträchtigt. 4.8 Nebenwirkungen Selten wurden Überempfindlichkeitsreaktionen oder allergische Reaktionen (die Angioödem, ein brennendes oder stechendes Gefühl an der Infusionsstelle, Schüttelfrost, Hitzegefühl, allgemeine Urtikaria, Kopfschmerzen, Juckausschlag, niedriger Blutdruck, Lethargie, Übelkeit, Ruhelosigkeit, 5 Tachykardie, Engegefühl im Brustbereich, nervöses Zittern, Erbrechen, pfeifendes Atmen einschließen können) berichtet, die in einigen Fällen zu schwerer Anaphylaxie (einschließlich Schock) führen können. In seltenen Fällen wurde über Fieber berichtet. Über die nachfolgenden Nebenwirkungen wurde ebenfalls berichtet: Dyspnoe, Komplikationen beim Legen des venösen Zugangs mit dem Venenpunktionsbesteck, Parästhesie, Anstieg des TransaminaseSpiegels, Schwindel, Somnolenz, Müdigkeit, Schwitzen, Sehstörungen, Husten, Akne, Geschmacksstörungen, Anorexie, Gastritis, Gastroenteritis, Schmerz, Pruritus, Hautrötung, erhöhter Bilirubinspiegel und leichte Erhöhung des Kreatinkinase-Muskel-Gehirn-Isotyps (CK-MB). Es ist bekannt, dass sich bei der Behandlung von Patienten mit Hämophilie A neutralisierende Antikörper (Inhibitoren) bilden können. In derzeit laufenden Studien entwickelten 32 von 101 (32 %) zuvor unbehandelten Patienten (Pup) unter ReFacto Inhibitoren: 16 von 101 (16 %) mit einem Titer von ≥5 B.E. und 16 von 101 (16 %) mit einem Titer unter 5 B.E. Die mediane Zahl der Expositionstage bis zur Entwicklung von Inhibitoren betrug bei diesen Patienten 12 Tage (im Bereich von 3 – 49 Tagen) Für alle 101 PUPs, beträgt die mediane Zahl der Expositionstage 197 (Bereich 1 – 1299 Tage), ungeachtet der Entwicklung von Inhibitoren. Einer von 113 vorbehandelten Patienten (0,9%) bildete einen Inhibitor. Die Bildung des Inhibitors trat im gleichen Zeitrahmen auf wie die Entwicklung einer monoklonalen Gammopathie mit unbekannter Signifikanz. Die Entwicklung des Inhibitors war mit einer Blutungsepisode verbunden, die nicht auf eine Behandlung mit ReFacto ansprach. 18 von 113 (16 %) von vorbehandelten Patienten (PTPs = previously treated patients) zeigten einen Anstieg der Antikörper gegen CHO, jedoch ohne irgendwelche sichtbaren klinischen Auswirkungen. Bei Untersuchungen zu nachfolgenden Zeitpunkten fielen die anti-CHO Antikörpertiter bei 14 der 18 Patienten (78 %) unter den Ausgangswert ab. Sehr selten wurde die Entwicklung von Antikörpern gegen Hamsterproteine gemessen, ohne dass dies klinische Folgen gehabt hätte. Treten Nebenwirkungen auf, die mit der Verabreichung von ReFacto in Zusammenhang stehen könnten, muss entweder die Applikationsrate verringert oder aber die Anwendung abgebrochen werden - je nach Reaktion des Patienten. 4.9 Überdosierung Bei der Überdosierung von rekombinanten Faktor VIII Präparaten wurde über keine Symptome berichtet. 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften Stoff- oder Indikationsgruppe: antihämorrhagischer Blutgerinnungsfaktor VIII; ATC-Code: B02BD02. Bei ReFacto (rekombinanter Gerinnungsfaktor VIII) handelt es sich um ein Glykoprotein mit einer Molekülmasse von ca. 170.000 Da, das aus 1438 Aminosäuren besteht. ReFacto ist eine Substanz, die mit rekombinanter DNA-Technologie hergestellt wurde und deren Wirkungsweise mit der des endogenen Faktor VIII vergleichbar ist. Da die Aktivität des Faktor VIII bei Hämophilie A stark vermindert ist, ist eine Substitutionstherapie erforderlich. 6 Nach Infusion bindet Faktor VIII an den von-Willebrand-Faktor im Blutkreislauf des hämophilen Patienten. Aktivierter Faktor VIII beschleunigt als Co-Faktor von aktiviertem Faktor IX die Umwandlung von Faktor X in aktivierten Faktor X. Der aktivierte Faktor X wandelt Prothrombin in Thrombin um. Thrombin setzt schließlich Fibrinogen in Fibrin um, wodurch sich ein Gerinnsel bildet. Hämophilie A ist eine angeborene geschlechtsspezifische Störung der Blutgerinnung, bedingt durch erniedrigte Faktor VIII:C Spiegel, und führt zu ausgeprägten Blutungen in Gelenken, Muskeln oder inneren Organen, entweder spontan oder infolge eines durch Verletzung oder Operation hervorgerufenen Traumas. Durch die Substitutionstherapie werden die Faktor VIII-Spiegel erhöht, wodurch der Faktor VIII-Mangel und die Blutungsneigungen vorübergehend korrigiert werden können. Pharmakodynamische Daten in Form der schrittweisen Wiederherstellung (k-Wert, I.E./dl oder I.E. /kg) sind als Ausgangswert für 45 Kinder unter 6 Jahren (Altersbereich 1 – 44 Monate) verfügbar. Im Durchschnitt war in dieser Population die schrittweise Wiederherstellung 1,7 ± 0,4 I.E./dl je I.E./kg (Bereich 0,2 – 2,8), verglichen mit einer schrittweisen Wiederherstellung von 2,4 ± 0,4 I.E./dl per I.E./kg (Bereich 1,1 – 3,8) bei 85 älteren Kindern und Erwachsenen. 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Die in einer Cross-over-Studie mit ReFacto bei 18 vorbehandelten Patienten ermittelten pharmakokinetischen Parameter sind in der nachstehenden Tabelle aufgelistet. Pharmakokinetischer Parameter Mittelwert Standardab weichung Median AUC0-t (I.E.-h/ml) t1/2 (h) CL (ml/h/kg) MRT (h) K-Wert (I.E./dl Anstieg von FVIII:C pro I.E./kg FVIIIGabe) 19,9 14,5 2,4 20,2 2,4 4,9 5,3 0,75 7,4 0,38 19,9 12,7 2,3 18,0 2,5 Die Ergebnisse dieser pharmakokinetischen Studie, bei der die Plasmaproben durch ein Zentrallabor analysiert wurden, haben gezeigt, dass der One-Stage-Assay Werte lieferte, die annähernd 50% der mit dem Chromogenassay ermittelten Werte betrugen. Die mit dem chromogenen Assay gemessenen pharmakokinetischen Parameter wurden in weiteren klinischen Studien für vorbehandelte (PTPs) und nicht vorbehandelte Patienten (PUPs) bestimmt. Bei PTPs (n=87) lag die Recovery von ReFacto bei 2,4 ± 0,4 I.E./dl pro I.E./kg (Spanne von 1,1 bis 3,8 I.E./dl pro I.E./kg). Bei PUPs (n=45) betrug die durchschnittliche Recovery von ReFacto 1,7 ± 0,4 I.E./dl pro I.E./kg (Spanne von 0,2 bis 2,8 I.E./dl pro I.E./kg). Bei PTPs (n=67) betrug die durchschnittliche modifizierte Eliminations-Halbwertszeit von ReFacto 10,7 ± 2,8 Stunden. Die durchschnittliche modifizierte Halbwertszeit von ReFacto bei PUPs (n=11) lag bei 7,6 ± 2,7 Stunden. Über einen Zeitraum von 12 Monaten änderten sich die Recovery und die Halbwertszeit weder für PTPs noch für PUPs. 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit In präklinischen Studien wurde ReFacto dazu verwendet, die Hämostase wirksam und sicher wiederherzustellen. Bei Studien zur chronischen Toxizität, die an Tieren durchgeführt wurden, wiesen ReFacto und aus Plasma gewonnener Faktor VIII ein ähnliches toxikologisches Profil auf. Im Mikronukleus-Assay an Mäusen zeigt ReFacto keine genschädigenden Eigenschaften. Es wurden 7 keine weiteren Studien zur Mutagenität und keine Untersuchungen zur Kanzerogenese, zur Beeinträchtigung der Fertilität oder der fetalen Entwicklung durchgeführt. 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Hilfsstoffe Pulver Sucrose Calciumchlorid L-Histidin Polysorbat 80 Natriumchlorid Lösungsmittel Natriumchlorid 6.2 Inkompatibilitäten Dieses Arzneimittel darf nicht mit anderen Arzneimitteln, einschließlich anderen Infusionslösungen, gemischt werden. Es ist ausschließlich das mitgelieferte Infusionsset zu verwenden. Es kann zu einem Behandlungsmisserfolg aufgrund der Adsorption von menschlichem Gerinnungsfaktor VIII an die inneren Oberflächen einiger Infusionshilfsmittel kommen. 6.3 Dauer der Haltbarkeit 2 Jahre Die gebrauchsfertige Lösung ist unmittelbar nach dem Auflösen oder innerhalb von 3 Stunden zu verwenden. 6.4 Besondere Lagerungshinweise Bei 2°C-8°C lagern. Nicht einfrieren. Für die ambulante Verwendung darf das Produkt einmalig aus dem Kühlschrank entnommen und max. 3 Monate bei Zimmertemperatur (d.h. nicht über 25°C) gelagert werden. Das Produkt darf nicht mehr in den Kühlschrank zurückgestellt werden, nachdem es bei Raumtemperatur gelagert wurde. Während der Lagerung ist eine längere Lichteinwirkung auf die Durchstechflasche mit ReFacto Pulver zu vermeiden. 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses Die Behälter-Verschluss-Einheit für ReFacto besteht aus einer 10 ml-GlasDurchstechflasche Typ I mit Brombutyl-Gummistopfen und einer Verschlusskappe mit Aufreißlasche. Jede Durchstechflasche ReFacto wird mit einer 8 ml-Durchstechflasche, die 4 ml 0,9%ige m/V Natriumchloridlösung zur Injektion enthält, und dem für das Auflösen und die Applikation benötigten Zubehör geliefert (doppelseitige Kanüle, Alkoholtupfer, Filternadel, Venenpunktionsbesteck, Einmalspritze, Pflaster und Mullkompresse). 6.6 Hinweise für die Handhabung und Entsorgung Nach Ablauf des auf dem Etikett angegebenen Verfallsdatums darf ReFacto nicht mehr verwendet 8 werden. Das lyophilisierte ReFacto-Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung ist mit Hilfe der sterilen, doppelseitigen Kanüle in der mitgelieferten 0,9%igen m/V Natriumchloridlösung zur Injektion aufzulösen. Die Durchstechflasche leicht schwenken, bis sich das Pulver aufgelöst hat. Nach dem Auflösen ist die Lösung durch die sterile Filternadel (mitgeliefert) in eine ebenfalls sterile Einmalspritze aufzuziehen. Die Lösung sollte klar und farblos sein. Bei sichtbarer Trübung oder Verfärbung ist die Lösung zu verwerfen. Nach dem Auflösen ist das Arzneimittel unmittelbar oder innerhalb von 3 Stunden zu verwenden. Nicht verwendete Arzneimittel oder Abfallmaterial sind entsprechend den lokalen Vorschriften zu entsorgen. 7. PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER Genetics Institute of Europe B.V. Fraunhoferstrasse 15 D-82152 Planegg / Martinsried Deutschland 8. ZULASSUNGSNUMMER 9. DATUM DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG 10. STAND DER INFORMATION ANHANG II 9 ANNEX II A. A. INHABER DER HERSTELLUNGSERLAUBNIS, DER FÜR DIE CHARGENFREIGABE VERANTWORTLICH IST, UND HERSTELLER DES ARZNEIMLICH WIRKSAMEN BESTANDTEILS BIOLOGISCHEN URSPRUNGS B. BEDINGUNGEN DER GENEHMIGUNG FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN INHABER DER HERSTELLUNGSERLAUBNIS, DER FÜR DIE CHARGENFREIGABE VERANTWORTLICH IST, UND HERSTELLER DES ARZNEIMLICH WIRKSAMEN BESTANDTEILS BIOLOGISCHEN URSPRUNGS Name und Anschrift des Herstellers des arzneilich wirksamen Bestandteils biologischen Ursprungs 10 Pharmacia Upjohn AB Lindhagensgatan 133 SE-11287 Stockholm Schweden Die Herstellungserlaubnis wurde am 05. Dezember 1977 durch Läkemedelsverket, Medical Products Agency, Husargatan 8, Box 26, SE-751 03 Uppsala, Sweden erteilt. Name und Anschrift des Herstellers der für die Chargenfreigabe verantwortlich ist Wyeth Laboratories New Lane Havant Hants, PO9 2NG United Kingdom Die Herstellungserlaubnis wurde am 26.10.1999 durch Medicines Control Agency, Market Towers, 1 Nine Elms Lane, Vauxhall, London SW8 5NQ, Vereinigtes Königreich, erteilt. B. BEDINGUNGEN DER GENEHMIGUNG FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN · BEDINGUNGEN ODER EINSCHRÄNKUNGEN FÜR DIE ABGABE UND DEN GEBRAUCH, DIE DEM PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMER AUFERLEGT WERDEN. Arzneimittel auf eingeschränkte ärztliche Verschreibung (siehe Anhang I: Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels, 4.2.) ANHANG III 11 ANHANG III ETIKETTIERUNG UND PACKUNGSBEILAGE 12 A. ETIKETTIERUNG 13 ANGABEN AUF DER ÄUSSEREN UMHÜLLUNG BZW. BEI DEREN FEHLEN AUF DEM BEHÄLTNIS {ART/TYP} 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS ReFacto 2000 I.E. Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung Moroctocog alfa (rekombinanter Gerinnungsfaktor VIII 2. ARZNEILICH WIRKSAME(R) BESTANDTEIL(E) Eine Durchstechflasche mit Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung enthält nominell 2000 I.E Moroctocog alfa 3. HILFSSTOFFE Sucrose Calciumchlorid L-Histidin Polysorbat 80 Natriumchlorid 4. DARREICHUNGSFORM UND INHALT Eine Durchstechflasche mit 2000 I.E. Moroctocog alfa eine Durchstechflasche mit 4 ml 0,9%iger Natriumchloridlösung zur Injektion, eine doppelseitige Kanüle, eine Filternadel, ein Venenpunktionsbesteck, eine sterile 10 ml-Einmalspritze zur Verabreichung, zwei Alkoholtupfer, ein Pflaster, eine Mullkompresse, Gebrauchsinformation mit Anwendungshinweisen Nach dem Auflösen in 4 ml 0,9%iger m/V Natriumchloridlösung zur Injektion enthält das Produkt nominell 500 I.E./ml Moroctocog alfa, Sucrose, Calciumchlorid, L-Histidin, Polysorbat 80 und Natriumchlorid. 5. ART(EN) DER ANWENDUNG Zur einmaligen intravenösen Anwendung. Trockensubstanz vor der Verwendung auflösen. Gebrauchsinformation mit Anwendungshinweisen beachten. 6. KINDERWARNHINWEIS, DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER 14 UNERREICHBAR UND NICHT SICHTBAR AUFZUBEWAHREN IST Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. 7. GEGEBENENFALLS WARNHINWEISE, FALLS ERFORDERLICH Reste der gebrauchsfertigen Lösung verwerfen. Nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr verwenden. 8. VERFALLDATUM Verwendbar bis {MM/JJJJ} Das Präparat ist unmittelbar nach dem Auflösen oder innerhalb von 3 Stunden zu verwenden. 9. BESONDERE LAGERUNGSHINWEISE Bei 2°C-8°C lagern. Nicht einfrieren. Während der Lagerung ist längere Lichteinwirkung auf die Durchstechflasche mit ReFacto Pulver zu vermeiden. ReFacto kann einmalig bis zu 3 Monaten bei Zimmertemperatur (nicht über 25°C) aufbewahrt werden. Das Produkt darf nicht wieder in den Kühlschrank zurückgestellt werden, nachdem es bei Raumtemperatur gelagert wurde. Datum der Entnahme aus dem Kühlschrank: ___________ 10. GEGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEN ARZNEIMITTELN ODER DAVON STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN 11. NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS Genetics Institute of Europe B.V. Fraunhoferstrasse 15 D-82152 Planegg / Martinsried Deutschland 12. ZULASSUNGSNUMMER(N) EU/0/00/000/000 13. CHARGENBEZEICHNUNG Ch.-B: {Nummer} Aktivität: xxxx I.E 14. VERSCHREIBUNGSSTATUS/APOTHEKENPFLICHT 15 Verschreibungspflichtig. Apothekenpflichtig. 15. HINWEISE FÜR DEN GEBRAUCH 16 MINDESTANGABEN AUF KLEINEN BEHÄLTNISSEN {Etikett der ReFacto-Durchstechflasche} 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS SOWIE ART(EN) DER ANWENDUNG ReFacto 2000 I.E. Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung. Moroctocog alfa (rekombinanter Gerinnungsfaktor VIII ) 2. ART DER ANWENDUNG Zur einmaligen intravenösen Anwendung. 3. VERFALLDATUM Verw. bis: 4. CHARGENBEZEICHNUNG Ch.-B. (Lot) Aktivität (Pot.): 5. INHALT NACH GEWICHT, VOLUMEN ODER EINHEITEN Jede Durchstechflasche mit Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung enthält nach dem Auflösen nominell 500 I.E./ml Moroctocog alfa. 17 MINDESTANGABEN AUF KLEINEN BEHÄLTNISSEN {Etikett der Lösungsmittel-Durchstechflasche} 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS SOWIE ART(EN) DER ANWENDUNG 0,9%ige m/V Natriumchloridlösung zur Injektion Zur intravenösen Anwendung 2. ART DER ANWENDUNG Zum Auflösen des mitgelieferten Arzneimittels ReFacto, Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung, entsprechend der Anweisung des Arztes. 3. VERFALLDATUM Verw. Bis: 4. CHARGENBEZEICHNUNG Ch.-B.: 5. INHALT NACH GEWICHT, VOLUMEN ODER EINHEITEN Jede Durchstechflasche enthält 4 ml 0.9 % Natriumchlorid-Lösung 18 B. GEBRAUCHSINFORMATION 19 GEBRAUCHSINFORMATION Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses Arzneimittels beginnen. Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen. Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker. Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben und darf nicht an Dritte weitergegeben werden. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben Symptome haben wie Sie. Diese Packungsbeilage beinhaltet: 1. Was ist ReFacto und wofür wird er angewendet? 2. Was müssen Sie vor der Anwendung von ReFacto beachten? 3. Wie ist ReFacto anzuwenden? 4. Welche Nebenwirkungen sind möglich? 5. Wie ist ReFacto aufzubewahren? 6. Weitere Angaben ReFacto 2000 I.E. Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung moroctocog alfa (rekombinanter Gerinnungsfaktor VIII ) Der Wirkstoff in ReFacto ist Moroctocog alfa (rekombinanter Gerinnungsfaktor VIII ). Jede ReFactoDurchstechflasche enthält 2000 I.E. Moroctocog alfa. Die anderen Bestandteile sind Sucrose, Calciumchlorid, L-Histidin, Polysorbat 80 und Natriumchlorid Ein Lösungsmittel (0,9%ige m/V Natriumchloridlösung zur Injektion) zum Auflösen wird ebenfalls mitgeliefert. Nach Auflösen des Pulvers in dem mitgelieferten Lösungsmittel enthält 1 ml der gebrauchsfertigen Injektionslösung 500 I.E. Moroctocog alfa. Die ReFacto-Packung enthält: eine Durchstechflasche mit weißem Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung, eine Durchstechflasche des dazugehörigen Lösungsmittels 0,9%ige m/V Natriumchloridlösung zur Injektion, eine doppelseitige Kanüle, eine Filternadel, ein Venenpunktionsbesteck, eine sterile 10 ml-Einmalspritze für die Verabreichung, zwei Alkoholtupfer, ein Pflaster, eine Mullkompresse. Pharmazeutischer Unternehmer Genetics Institute of Europe B.V. Fraunhoferstrasse 15 D-82152 Planegg / Martinsried Deutschland 20 Hersteller Wyeth Laboratories New Lane Havant Hants, PO9 2NG Vereinigtes Königreich 1. WAS IST REFACTO UND WOFÜR WIRD ER ANGEWENDET? Bei ReFacto handelt es sich um eine hochreine synthetische Form des menschlichen Gerinnungsfaktor VIII. Patienten mit Hämophilie A (angeborener Mangel an Faktor VIII) weisen einen Mangel an Faktor VIII auf. Bei diesen Patienten wird Faktor VIII durch ReFacto ersetzt und so die Gerinnungsfähigkeit des Blutes wiederhergestellt. ReFacto kann bei Erwachsenen und Kindern aller Altersgruppen, einschließlich Neugeborenen, verwendet werden. ReFacto enthält keinen von-Willebrand-Faktor und darf folglich nicht für die Behandlung des vonWillebrand-Jürgens-Syndroms verwendet werden. 2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER ANWENDUNG VON REFACTO BEACHTEN? ReFacto darf nicht angewendet werden, - wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Moroctocog alfa oder einen der anderen Inhaltsstoffe von ReFacto sind wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Maus-, Hamster- oder Rinderproteine sind Welche Vorsichtsmaßnahmen sind während der Anwendung von ReFacto zu beachten? - Suchen Sie sofort Ihren Arzt auf, wenn Ihre Blutung nicht wie erwartet zum Stillstand kommt. - Kann eine Blutung mit der üblichen Dosis nicht gestillt werden, sollten Sie sich auf das Vorhandensein von Faktor VIII-Inhibitoren (Hemmstoffen) untersuchen lassen. - Treten allergische Reaktionen wie z.B. Engegefühl im Brustbereich, pfeifendes Atmen, Schwindelgefühl oder Nesselsucht, Juckreiz, niedriger Blutdruck oder Anaphylaxie (schwere allergische Reaktion, die Schluck- und/oder Atembeschwerden, Rötungen oder Schwellungen im Gesicht und/oder an den Händen hervorrufen kann) auf, brechen Sie die Infusion sofort ab und setzen Sie sich unverzüglich mit Ihrem Arzt in Verbindung oder suchen Sie unverzüglich eine Krankenhausnotaufnahme auf. Schwangerschaft Wenn Sie schwanger sind, sollten Sie ReFacto nur nach ausdrücklicher ärztlicher Anweisung anwenden Es ist nicht bekannt, ob ReFacto sich auf die Fortpflanzungsfähigkeit auswirkt oder bei Anwendung in der Schwangerschaft zu einer Schädigung des ungeborenen Kindes führt. Im Fall einer eintretenden Schwangerschaft kann der Arzt zum Absetzen der Behandlung mit ReFacto raten. Stillzeit Wenn Sie stillen, sollten Sie ReFacto nur nach ausdrücklicher ärztlicher Anweisung anwenden. Wenn Sie stillen, kann der Arzt zum Absetzen der Behandlung mit ReFacto raten. 21 Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen: Es liegen keine Hinweise vor, dass ReFacto die Verkehrstüchtigkeit oder das Bedienen von Maschinen beeinträchtigt. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln Konsultieren Sie Ihren Arzt, bevor Sie andere Arzneimittel zusammen mit ReFacto einnehmen. Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt. 3. WIE IST REFACTO ANZUWENDEN? Wenden Sie ReFacto immer genau nach Anweisung des Arztes an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich unsicher sind. Die Dosierung und Dauer der Substitutionstherapie sind vom Schweregrad des Faktor VIII-Mangels, Ort und Ausmaß der Blutung, sowie vom klinischen Zustand des Patienten abhängig. Die verabreichten Dosen müssen entsprechend dem klinischen Ansprechen des Patienten angepasst werden. Bei Vorhandensein eines Inhibitors kann eine höhere Dosierung oder eine entsprechende spezifische Behandlung erforderlich werden. Die Dosisanpassung für Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion wurde in klinischen Prüfungen nicht untersucht. Eine internationale Einheit (I.E.) der Faktor VIII-Aktivität entspricht der Menge an Faktor VIII in einem Milliliter normalen menschlichen Plasmas. Die Berechnung der benötigten Dosis an Faktor VIII beruht auf dem Erfahrungswert, dass 1 internationale Einheit (I.E.) von Faktor VIII pro kg Körpergewicht die Faktor VIII-Aktivität im Plasma um 2 I.E./dl je verabreichter I.E./kg erhöht. Die erforderliche Dosis wird nach der folgenden Formel berechnet: Erforderliche Einheiten = Körpergewicht (kg) x Erwünschter Faktor VIII-Anstieg (% oder I.E./dl) x 0,5 (I.E./kg pro I.E./dl) Um spontanen Blutungen der Muskeln und Gelenke bei Patienten mit schwerer Hämophilie A routinemäßig vorzubeugen, sollten 20 bis 40 I.E. Faktor VIII pro kg Körpergewicht in Zeitabständen von 2 bis 3 Tagen verabreicht werden. Bei Säuglingen und Kindern können auch kürzere Verabreichungsintervalle oder eine höhere Dosierung erforderlich sein. Die Dosierung von ReFacto wird von Ihrem Arzt festgelegt. Dosierung und Behandlungsdauer hängen davon ab, in welchem Maße Sie eine Faktor VIII-Substitutionstherapie benötigen. Ihr Arzt könnte während Ihrer Behandlung entscheiden, die ReFacto-Dosis, die Sie erhalten, zu ändern." Auflösung und Verabreichung Die im folgenden beschriebene Vorgehensweise stellt eine allgemeine Richtlinie für das Auflösen und die Verabreichung von ReFacto dar. Die Patienten sollten sich bei dem Auflösen und der Verabreichung an die genaue Vorgehensweise, wie von ihrem Arzt empfohlen, halten. ReFacto wird durch intravenöse Injektion (i.v.) verabreicht, nach dem das gefriergetrocknete Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung in der mitgelieferten 0,9%igen m/V Natriumchloridlösung zur Injektion (Lösungsmittel) aufgelöst wurde. ReFacto darf nicht mit anderen Injektionslösungen gemischt werden. Waschen Sie sich stets die Hände, bevor Sie die nachfolgenden Auflösungs- und Verabreichungsschritte durchführen, und achten Sie unbedingt auf eine aseptische Arbeitsweise (d.h. sauber und keimfrei). 22 Auflösung 1. Bringen Sie eine Durchstechflasche mit gefriergetrocknetem ReFacto Pulver und eine Durchstechflasche mit Lösungsmittel auf Zimmertemperatur. 2. Nehmen Sie die Schutzkappen von der ReFacto-Durchstechflasche und der Durchstechflasche mit Lösungsmittel ab, so dass die Gummistopfen sichtbar werden. 3. Wischen Sie die Gummistopfen beider Durchstechflaschen mit einem der beiliegenden Alkoholtupfer oder mit einer anderen Lösung zur Hautdesinfektion ab, und lassen Sie die Gummistopfen trocknen. 4. Entfernen Sie die durchsichtige Schutzkappe am kurzen Ende der sterilen doppelseitigen Kanüle, und stechen Sie dieses Ende durch die Mitte des Gummistopfens in die LösungsmittelDurchstechflasche. 5. Entfernen Sie nun die farbige Schutzkappe am langen Ende der sterilen doppelseitigen Kanüle. Drehen Sie die Durchstechflasche mit dem Lösungsmittel um und stechen Sie das lange Ende der Kanüle schnell durch die Mitte des Gummistopfens der aufrecht stehenden ReFactoDurchstechflasche, um ein Auslaufen der Lösungsmittel-Durchstechflasche zu vermeiden. (Abb. 1) Bemerkung: Richten Sie die Spitze der doppelseitige Kanüle an die Innenwand der ReFactoDurchstechflasche, um eine übermäßige Schaumbildung zu vermeiden. 6. Das Lösungsmittel wird durch das Vakuum in die ReFacto-Durchstechflasche gesogen. 7. Wenn sich das Lösungsmittel vollständig in der ReFacto-Durchstechflasche befindet, ziehen Sie die doppelseitige Kanüle aus der ReFacto-Durchstechflasche heraus und entsorgen Sie die Kanüle zusammen mit der leeren Lösungsmittel-Durchstechflasche ordnungsgemäß. Hinweis: Wenn nicht das gesamte Lösungsmittel in die ReFacto-Durchstechflasche entleert wurde, den Inhalt der Durchstechflasche NICHT VERWENDEN. Nur eine kleine Restmenge der Flüssigkeit darf in der entleerten Lösungsmittel-Durchstechflasche verbleiben. 8. Schwenken Sie die ReFacto-Durchstechflasche leicht, so dass sich das Pulver auflöst.(Abb. 2) 9. Überprüfen Sie die Lösung vor der Verabreichung auf Trübungen oder Verfärbungen. Die Lösung muss klar und farblos sein. ReFacto ist unmittelbar nach dem Auflösen oder innerhalb von 3 Stunden zu verwenden. Die gebrauchsfertige Lösung kann bis zur Verabreichung bei Zimmertemperatur aufbewahrt werden. Verabreichung (intravenöse Injektion) Verwenden Sie zur Verabreichung von ReFacto die sterile Einmalspritze aus Kunststoff. Ziehen Sie die Lösung mit Hilfe der sterilen Filternadel aus der Durchstechflasche auf. 1. Bringen Sie die sterile Filternadel an der sterilen Einmalspritze an. Achten Sie darauf, dass dies unter aseptischen Bedingungen erfolgt. Ziehen Sie den Spritzenkolben bis zur 5 ml-Markierung zurück. 2. Führen Sie das Ende der Filternadel durch den Gummistopfen in die ReFacto-Durchstechflasche (Abb. 3). Drücken Sie den Kolben nach unten, um Luft in die Durchstechflasche zu pumpen. 23 3. Drehen Sie die Durchstechflasche um, und ziehen Sie die gebrauchsfertige Lösung in die Spritze auf (Abb. 4). 4. Entfernen und entsorgen Sie die Filternadel. Hinweis: Benötigen Sie mehr als eine Durchstechflasche ReFacto, kann der Inhalt mehrerer Durchstechflaschen - unter Verwendung einer neuen, unbenutzten Filternadel - in dieselbe Spritze aufgezogen werden. 5. Bringen Sie die Spritze am Luer-Ende des Venenpunktionsbestecks an, und stechen Sie die Vene an, wie Ihnen dies von Ihrem Arzt gezeigt wurde. Das aufgelöste ReFacto sollte über mehrere Minuten intravenös verabreicht werden. ReFacto ist vom Patienten mit der Geschwindigkeit zu injizieren, die für ihn angenehm ist. Um Verletzungen zu vermeiden, entsorgen Sie bitte nicht verwendete Lösungen, leere Durchstechflaschen, benutzte Kanülen und Spritzen in einen dafür vorgesehenen Behälter für gefährliche Stoffe. Wenn Sie den Eindruck haben, die Wirkung von ReFacto sei zu stark oder zu schwach, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt oder Apotheker. 4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH? Wie alle Arzneimittel kann ReFacto Nebenwirkungen haben. Nach der Injektion können die folgenden Überempfindlichkeits- oder allergischen Reaktionen auftreten: Kopfschmerzen, Fieber, Schüttelfrost, Hitzegefühl, Übelkeit, Erbrechen, Antriebslosigkeit oder Beschwerden an der Injektionsstelle. Über die folgenden Nebenwirkungen wurde ebenso berichtet:, Atemnot, Komplikationen beim Legen des venösen Zugangs mit dem Venenpunktionsbesteck, Kopfschmerzen, Taubheitsgefühl, Anstieg der Leberenzyme, verändertes Geschmacksempfinden, Schwindel, Schüttelfrost, Reaktionen an der Injektionsstelle, Schläfrigkeit, Müdigkeit, Schwitzen, Schmerzen, schwere allergische Reaktion, Akne, Juckreiz, Hautausschlag, Sehstörungen, Appetitlosigkeit, Magenschmerzen, Schleimhautentzündungen in Magen und Dünndarm (Gastroenteritis), Herzjagen, Husten, Trauma, Hefepilzinfektion, leichter Anstieg der Herzenzyme und erhöhte Bilirubinwerte und Muskelschwäche. Konsultieren Sie bitte unverzüglich Ihren Arzt, falls Sie einen Anstieg des Bedarfs an ReFacto zur Stillung einer Blutung bemerken. In diesem Fall muss Ihr Blut auf Inhibitoren (Hemmstoffe) der Faktor VIII-Aktivität untersucht werden. Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie schwere Nebenwirkungen bemerken, oder Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind. 5. WIE IST REFACTO AUFZUBEWAHREN? Arzneimittel und Kanülen für Kinder unzugänglich aufbewahren. Nicht über 25ºC lagern. Bei 2°C-8°C im Kühlschrank lagern. Das Produkt darf einmalig aus dem Kühlschrank entnommen und maximal 3 Monate lang bei Zimmertemperatur (nicht über 25°C ) aufbewahrt werden. Das Produkt darf nicht mehr in den Kühlschrank zurückgestellt werden, nachdem es bei Raumtemperatur gelagert wurde. Während der Lagerung ist längere Lichteinwirkung auf die Durchstechflasche mit ReFacto Pulver zu vermeiden. 24 FRIEREN SIE DAS PRÄPARAT NICHT EIN, um eine Beschädigung der Durchstechflasche mit dem Lösungsmittel zu vermeiden. Verwenden Sie das Präparat unmittelbar nach dem Auflösen oder innerhalb von 3 Stunden. Das Verfallsdatum ist auf der Umverpackung sowie auf dem Etikett der Durchstechflasche angegeben. Nach Ablauf des Verfallsdatums darf das Präparat nicht mehr verwendet werden. Sie dürfen ReFacto nicht verwenden, wenn Sie bemerken, dass die Lösung nicht klar und farblos ist. 25 6. WEITERE ANGABEN Falls weitere Informationen über das Arzneimittel gewünscht werden, setzen Sie sich bitte mit dem örtlichen Vertreter des Pharmazeutischen Unternehmers in Verbindung.: Belgique/België/Belgien AHP Pharma S.A. 15, rue du Bosquet B-1348 Louvain-la-Neuve Tél/Tel. : +32-(0)10-494711 Italia Wyeth Lederle S.p.A. Via Nettunense, 90 I-04011 Aprilia (Latina) Tel. : +39-06-927151 Danmark Wyeth Lederle Danmark Produktionsvej 24 DK-2600 Glostrup Tlf. : +45-44–888805 Nederland AHP Pharma B.V. Postbus 255 NL-2130 AG Hoofddorp Tel. : +31-(0)23-5672567 Deutschland Wyeth Pharma GmbH Wienburgstrasse 207 D-48159 Münster Tel. : +49-(0)251-2040 Österreich Wyeth-Lederle Pharma GmbH Storchengasse 1 A-1150 Wien Tel. : +43-(0)1-891140 Ελλάδα Wyeth Hellas A.E.B.E. Κύπρου 126 & 25ης Μαρτίου GR-164 52 Αθήνα Τηλ : +30-(0)10-9981600 Portugal Wyeth Lederle Portugal (Farma) Lda Rua Dr. António Loureiro Borges, 2 Arquiparque – Miraflores P-1495-131 Algés Tel. : +351-21-4128200 España Wyeth Farma S.A. Ctra de Burgos, km. 23 San Sebastián de los Reyes E-28700 Madrid Tel. : +34-91-3346565 France Wyeth-Lederlé Le Wilson 2 80, Avenue du Général de Gaulle Puteaux F-92031 Paris La Défense Cedex Tél : +33-(0)1-41027000 Ireland Wyeth Laboratories 765 South Circular Road Islandbridge IRL – Dublin 8 Tel. :+353-(0)1-6709200 Suomi/Finland Wyeth Lederle Finland Rajatorpantie 41 C FIN-01640 Vantaa Puh/Tel. : +358-(0)9-85202180 Sverige Wyeth Lederle Nordiska AB Dalvägen 12 SE-171 24 Solna Tel. : +46-(0)8-4703200 United Kingdom Wyeth Laboratories Huntercombe Lane South Taplow, Maidenhead Berkshire SL6 0PH – UK Tel. : +44-(0)1628-604377 Luxembourg/Luxemburg 26 AHP Pharma S.A. 15, rue du Bosquet B-1348 Louvain-la-Neuve Belgique/Belgien Tél: +32-(0)10- 494711 Stand der Information: 27 Abb. 1 Abb. 2 Abb. 3 Abb. 4 28