scs-patienten- aufklärungsblatt

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Dokumentierte Patientenaufklärung
Rückenmarkstimulation SCS (Spinal Cord Stimulation)
Subkutane Schmerzarealstimulation(STS)
Patientendaten/Aufkleber
Bisherige Behandlungen (medikamentöse Schmerztherapie, Blockaden,Physiotherapie, TENS,
Akupunktur u.a.) konnten bei Ihnen keine ausreichende Schmerzlinderung erzielen. Aus diesem
Grund bietet sich die Rückenmarkstimulation/Subkutane
Schmerzarealstimulation für Sie als Behandlungsmöglichkeit an.
Durch die Rückenmarkstimulation/Subkutane Stimulation (SCS/STS-Therapie) können Ihre
Schmerzen verringert, nicht jedoch geheilt werden. Die Ursache Ihrer Schmerzen kann nicht
beseitigt werden. Die Rückenmarkstimulation/Subkutane Schmerzarealstimulation bewirkt, dass Sie
statt der Schmerzen ein "Kribbeln" spüren.
Chronischen Schmerzen haben möglicherweise negative Auswirkungen auf Ihre persönliche
Beziehungen und Ihr Leben insgesamt. Derartige persönliche oder familiäre Probleme können durch
die Rückenmarkstimulation/Subkutane Schmerzarealstimulation nicht gelöst werden. Daher empfehlen
wir gegebenenfalls eine psychologische/psychiatrische Beratung oder die Teilnahme an einer
Selbsthilfegruppe, um Ängste, Depressionen und andere Folgen chronischer Schmerzen zu
bewältigen.
Die Implantation erfolgt in zwei Schritten:
1) Testphase (Implantation von 1-4 Elektroden, nach außen abgeleitet)
2) Generatorimplantation (Implantation eines batteriegetriebenen Stimulationsgerätes, unter der
Haut mit den Elektroden verbunden).
1) Testphase
Zur Rückenmarkstimulation (SCS) wird eine Elektrode im Epiduralraum in unmittelbarer Nähe zum
Rückenmark implantiert.
Bei der Subkutanen Schmerzarealstimulation (STS) werden zwei bis vier Elektroden unter die
Haut im Fettgewebe, dort, wo Ihre stärksten Schmerzen sind vorgeschoben.
Während der Implantation wird zur Kontrolle der richtigen Elektrodenposition auch eine
Röntgendurchleuchtung eingesetzt. Bei beiden Verfahren wird der Arzt verschiedene
Elektrodenpositionen und Stimulationseinstellungen ausprobieren, um die zur Schmerzlinderung
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optimale Elektrodenposition zu bestimmen. Das heißt, dass bereits während des Eingriffs die
Elektrode/n an einen externen Stimulator (Batterie) angeschlossen wird/werden. Elektrische Impulse
werden über die Elekrode an das Rückenmark abgeben. Diese Impulse spüren Sie als "Kribbeln".
Durch das Kribbeln wird die Schmerzempfindung überdeckt.
Es ist erforderlich, dass Sie bei vollem Bewusstsein sind, um bei der optimalen Platzierung der
Elektroden aktiv mitwirken zu können. Ihre Aufgabe ist es, den Arzt über Stärke und Position der
Stimulationsempfindungen (Kribbeln) und der Schmerzen zu informieren.
Selbstverständlich erhalten Sie an der Operationsstelle eine örtliche Betäubung. Bei Bedarf kann
Ihnen auch ein leichtes Beruhigungsmittel verabreicht werden.
Nach einem kurzen Krankenhausaufenthalt (ungefähr 3 Tagen) werden Sie nach Hause entlassen,
um die Wirksamkeit des Systems zur Rückenmarkstimulation/Subkutanen Nerven Stimulation zur
Linderung Ihrer Schmerzen in Alltagssituationen zu prüfen. Diese Testphase dauert ein bis zwei
Wochen.
Während der Testphase haben Sie folgende Aufgaben:
• Körperliche Aktivitäten einschränken, um eine Verschiebung der Elektrode (und einer
daraus resultierenden Verlust der Stimulationswirkung) zu vermeiden.
Insbesondere:
- Die Arme NICHT über den Kopf heben.
- In der Taille NICHT drehen, biegen oder strecken
- NICHTS heben, das mehr als 2 kg wiegt
- Vermeiden, längere Zeit zu sitzen oder Auto zu fahren
• Die Stimulationsstärke und -frequenz sollten Sie, je nach Schmerzempfinden, ändern.
Die Reaktion auf die Rückenmarkstimulation beobachten und
entsprechende Aufzeichnungen machen, in denen der Grad der
Schmerzlinderung bei verschiedenen Stimulationseinstellungen
schriftlich festgehalten wird.
2) Generatorimplantation (Batterie) Wenn Sie und Ihr Arzt der Meinung sind, dass in der Testhase
eine
ausreichende
Schmerzlinderung
erzielt
wurde,
wird
das
System
zur
Rückenmarkstimulation/subkutanen Nervenstimulation dauerhaft implantiert (Implantation Phase 2).
Im Rahmen der Implantation Phase 2 wird entweder ein Vollimplantat (Elektronik und Energiequelle
in einem Gehäuse) oder der Empfänger eines Halbimplantats implantiert. Für die implantierbare
Energiequelle ist eine Batterie erforderlich. Es gibt zwei Systeme:
1) Nicht-wiederaufladbare Batterie: Die Lebensdauer dieser Batterie beträgt im Durchschnitt ein bis
sechs Jahre. Anschließend muss die Batterie im Rahmen eines kleinen chirurgischen Eingriffs
ausgetauscht werden.
2) Wiederaufladbare Batterie: Lebensdauer der Batterie hängt von der Firma ab:
ANS, Metronic: 10 Jahre
Boston Scientific: 25 Jahre
Nach der dauerhaften Implantation des Systems beiträgt der Krankenhausaufenthalt in der Regel bis
zu drei Tagen.
Risiken und Nebenwirkungen
Die Implantation des Systems zur Rückenstimulation (Phase 1 und Phase 2) ist mit Risiken
verbunden. Es könnten alle mit operativen Eingriffen und Narkosen verbundenen Komplikationen
eintreten. Darüber hinaus bestehen bei Implantation eines Rückenmarkstimulationssystems
spezifische Risiken: Rückenmarkverletzung, Lähmung, Flüssigkeitsansammlung in der
Implantationstasche der Energiequelle oder des Empfängers (Serum), spinaler Kopfschmerz,
allergische Reaktionen.
Bis zur Wundheilung leiden die Patienten im Allgemeinen unter Schmerzen und Empfindlichkeit an
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der Implantationsstelle des Stimulationsgerätes ist ebenso wenig auszuschließen wie eine
Gewebeschädigung an der Implantationsstelle des Stimulationsgerätes oder der Elektrode.
Starke Blutungen im Epiduralraum (Epiduralraum bezeichnet man einen Hohlraum, der
das Rückenmark und dessen Hülle umgibt) können zu Schädigungen des
Nervengewebes führen.
Eine Infektion im Epiduralraum kann eine Gehirnhautentzündung (Meningitis) oder einen
Epiduralabszeß zur Folge haben.
Bei einer Infektion im Epiduralraum bzw. Subkutangewebe muss das System zur
Rückenmarkstimulation in jedem Fall entfernt werden.
In Folge können gegebenenfalls weitere Operationen erforderlich sein.
Es können u.a folgende mechanische Komplikationen am System zur
Rückenmarkstimulation auftreten:
Dislokation der Elektrode oder des Konnektors, Elektrodenbrüche
oder Funktionsausfall der Energiequelle.
Bei plötzlichen Bewegungen oder abrupter Änderung der
Stimulationseinstellung
können
unangenehme
Stimulationsstärken
auftreten.
Hohe
Stimulationsstärken wurden von einigen Patienten als Zuck oder Schlageffekt beschrieben. Auch im
Urlaub kann die Stimulation als unangenehm empfunden werden.
Nach der dauerhaften SCS/STS- Implantation haben Sie folgende Verpflichtungen:
Aktivitäten für einen Zeitraum von sechs bis acht Wochen nach der Implantation den
Anweisungen entsprechend einschränken.
Bedienung des SCS/SNS-Systems zur Schmerzlinderung in Übereinstimmung mit
verschiedenen Aktivitäten, Körperhaltungen und Schmerzstärken. Vor der Entlassung aus dem
Krankenhaus werden Sie mit der Einstellung der Stimulationsstärke und -Frequenz mit einem
tragbaren Programmiergerät und/oder einem Steuermagneten vertraut gemacht.
Ständiges Mitführen des Implantationsausweises.
Diesen Ausweis können Sie bei Auslösung des Sicherheitssystems dem Sicherheitspersonal in
Bibliotheken, Geschäften und an Flughäfen zeigen.
Den behandelnden Arzt über die folgenden Umstände informieren:
Schmerzen, Schwellungen oder Flüssigkeitsabsonderungen an der Inzisionsstelle. Sie
Symptome deuten auf eine Infektion hin.
Ungewöhnliche Veränderungen der Stimulationsempfindung oder Aussetzen der Stimulation.
Schmerzhafte Stimulation (Stimulationsgerät auf AUS schalten und den Arzt verständigen.)
Bedarf an Schmerzmitteln bzw. deren Verschreibung durch einen anderen Arzt.
Information anderer behandelnder Ärzte und Therapeuten über die SCS/STS-Therapie und das
Implantat. Insbesondere muss darauf hinwiesen werden, dass an keinem Körperteil
Kurzwellen-, Mikrowellen- oder Ultraschalldiathermie durchgeführt werden darf, da dies zu
Gewebeschäden und in der Folge zu schweren Verletzungen oder zum Tod führen kann.
Einhaltung der Nachsorgetermine.
Meiden bestimmter medizinischer Verfahren/Geräte, durch die es zu einer Beschädigung des
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Systems zur Rückenmarkstimulation kommen kann (sofern diese nicht vom Arzt genehmigt
wurden), so z.B. MRT (Magnetresonanz-Tomographie), therapeutischer Ultraschall (z.B.
Lithotripsie zur Nierensteinzertrümmerung), therapeutische Röntgenstrahlung, Defibrillatoren
und Bedarfsschrittmacher.
Ich werde es vermeiden, bei eingeschaltetem Stimulationsgerät Kraftfahrzeuge zu führen oder
potentiell gefährliche Maschinen und Geräte (d.h. Elektrowerkzeug) zu bedienen, um die
Gefahr einer Fehlbedienung bei plötzlicher Änderung der Stimulation zu vermeiden.
Es gibt drei Hersteller von Rückenmark-bzw. subkutaner Stimulation:
Firma Medtronic
Firma ANS
Firma Boston Scientific
Welche Firma Ihnen implantiert wird, hängt von Ihrem Schmerzsyndrom ab und entscheidet Ihr
behandelnder Arzt.
FA ANS
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Fa Boston Scientific
FA Medtronic
Hiermit bestätige ich, dass ich dieses Dokument gelesen und verstanden habe.
Ich hatte Gelegenheit, meinem Arzt Fragen zur Rückenmarkstimulation/subkutanen
Schmerzarealstimulation zu stellen.
Meine Fragen wurden hinreichend beantwortet.
Ich meine, dass ich über die Rückenmarkstimulation/Subkutanen Schmerzarealstimulation sowie die
damit verbundenen Risiken, Komplikationen und Vorteile ausreichend informiert bin und willige in
folgenden Eingriff ein.
__ epiduralen / subkutane Probestimulation-Testphase
__ Implantation eines SCS-/STS Stimulators- Generatorimplantation
__ sonstiges:
Den Aufklärungsbogen zur Allgemein- und Lokalanästhesie habe ich erhalten und gelesen. Ich habe
keine weiteren Fragen und stimme der Durchführung einer kombinierten Lokalanästhesie zu.
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Patient(in)/ bzw. Bevollmächtigter
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Ärztin/Arzt
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Ort, Datum
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