Infoblatt patientengesteuerte Schmerzbehandlung

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Kaiserswerther Diakonie · Florence-Nightingale-Krankenhaus
Kreuzbergstr. 79 · 40489 Düsseldorf
Informationsblatt zur patientengesteuerten
Schmerzbehandlung
(Patienten kontrollierte Analgesie)
Was ist PCA?
PCA bedeutet Patienten-Kontrollierte-Schmerztherapie. Das heißt, dass
Sie selbst die Schmerzmittelgaben in die Hand nehmen können. Dazu
erhalten Sie für die nächsten Tage nach der Operation eine
Medikamentenpumpe, die sich auf Knopfdruck steuern lässt. Diese
Pumpe ist an die Infusionsleitung angeschlossen und befördert das
Schmerzmedikament so direkt in die Blutbahn (intravenös) oder an
schmerzleitende Nerven. Auf Knopfdruck wird genau eine geringe
Menge des Medikamentes freigegeben.
Wo liegt der Vorteil?
Der wichtigste Vorteil liegt darin, dass Sie unabhängig von Nachfragen
ihren Schmerzmittelbedarf decken können. Es ist einfacher für Sie, die
Pumpe zu bedienen als eine Tablette oder eine Spritze zu erbitten, denn
Sie sind bei der Schmerzbehandlung nicht auf Unterstützung
angewiesen. Das Medikament ist zu jeder Zeit verfügbar, Sie können
selber etwas tun. Ein weiterer Vorteil liegt in der Sicherheit, denn Sie
erhalten nur eine kleine Menge des Schmerzmedikamentes. Sie können
die Wirkung beurteilen und anschließend erneut eine kleine Menge
anfordern. Diese kleine Menge wird nach der Operation im
Aufwachraum individuell für Sie an der Pumpe eingestellt.
Wann sollten Sie den Knopf drücken?
Wenn die Schmerzen unangenehm werden. Es dauert je nach
Verfahren etwa 5 bis 20 Minuten bis die volle Wirkung des
Medikamentes eingesetzt hat. Entsprechend der Anschlagzeit des
Medikaments ist eine Sperrzeit für die Anforderung programmiert. Reicht
die Wirkung nicht aus, so wiederholen Sie den Knopfdruck. Sie werden
in kurzer Zeit lernen, wie Sie Ihre Schmerzen so beherrschen können.
Sie müssen keine Angst vor einer Überdosierung haben. Sie lernen im
Umgang auch, dass Sie am besten den Knopf vor schmerzhafter
Krankengymnastik oder dem Aufstehen drücken.
Klinik für Anästhesie,
Intensivmedizin und
Schmerztherapie
Prof. Dr. med.
Wolfgang Weyland
Chefarzt
Kreuzbergstr. 79
40489 Düsseldorf
Fon 0211.409 2300
Fax 0211.409 2037
[email protected]
Seite 2zum Schreiben von 4. März 2013
Können Sie von der Schmerztherapie medikamentenabhängig werden?
Nein! Annähernd alle Patienten erhalten während der Narkose und im
Zeitraum danach Opioide zur Schmerztherapie. Jahrelange klinische
Forschung und Erfahrung haben gezeigt, dass die Wahrscheinlichkeit durch
diese Behandlung Medikamentenabhängig zu werden gleich Null ist.
Außerdem: Der Schmerzmittelverbrauch ist mit der PCA geringer als bei der
herkömmlichen Methode der Schmerztherapie.
Was sind die Nebenwirkungen des Schmerzmedikamentes?
Medikamente, die an Nerven injiziert werden (Lokalanästhetika) können
auch Taubheitsgefühle auslösen und zu Muskelschwäche führen. Dies lässt
nach Abklingen der Medikamentenwirkung sofort nach. Ist Ihnen dies
unangenehm, so sollten Sie dies mit dem Schmerzdienst besprechen, um
die Dosierung des Medikaments anzupassen.
Intravenöse Medikamente (Opiode) machen müde, schläfrig. Die meisten
Patienten finden mit der Häufigkeit des Knopfdruckes einen Mittelweg
zwischen Schmerzfreiheit und Schläfrigkeit mit der sie sich wohl fühlen.
Wenn Sie nach einem einzigen Knopfdruck zu müde werden, sollten Sie
dies mit dem Schmerzdienst besprechen. Das Medikament kann bei einigen
Patienten Übelkeit auslösen. Für Patienten, die ein hohes Risiko für Übelkeit
und Erbrechen haben verordnen wir schon prophylaktisch Medikamente
gegen Übelkeit. Bitte benachrichtigen die Schwester schon bei geringen
Anzeichen von Übelkeit. Bei älteren Patienten kann jegliche Opioid Therapie
auch zu Verwirrtheitszuständen führen, außer dem hemmen Opioide den
Atemantrieb.
Können Sie sich selbst zuviel Schmerzmittel geben?
Nein, nicht wenn Sie den Knopf bei Schmerzen betätigen! Der
Akutschmerzdienst programmiert Ihre Pumpe individuell auf Ihre Bedürfnisse
zugeschnitten.
Prof. Dr. med. W. Weyland
Chefarzt der Klinik für Anästhesie,
Intensivmedizin und Schmerztherapie
und Ihr Anästhesie Team
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