Diabetes: die Volkskrankheit

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Diabetes: die Volkskrankheit
Die Zuckerkrankheit gilt mittlerweile als Volkskrankheit mit steigender Tendenz. Das müsste
nicht sein: Diabetes mellitus lässt sich in vielen
Fällen vermeiden.
Nieren und Füssen, Gefässkrankheiten wie Herzinfarkt und Hirnschlag. Weltweit gehört der Diabetes zu den fünf häufigsten Todesursachen. In der
Schweiz leben ca. 250‘000 bis 300‘000 Personen mit
Diabetes. Diabetes verursacht in der Schweiz jährliDiabetologe Prof. Peter Diem und Mitarbeiterin- che Kosten von über 1,5 Milliarden Franken.
nen vom Inselspital informieren am Weltdiabetestag vom 14. November von 10.30 bis 12.00 Uhr über Prävention
die «Volkskrankheit» Diabetes mellitus. Diese öffentliche Informationsveranstaltung findet im Langhans- Zwei grosse Studien aus Finnland und den USA
Auditorium des Inselspitals (Eingang 43A) statt.
haben gezeigt, dass mit einem aktiven Lebensstil (regelmässige Bewegung und eine angepasste
Was heisst «zuckerkrank»?
Ernährung) mehr als die Hälfte der Diabetes Typ 2
Erkrankungen hinausgezögert oder gar verhindert
Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) ist eine chro- werden können.
nische Stoffwechselkrankheit, die durch eine konstante Erhöhung des Blutzuckers charakterisiert ist. Die Behandlung
Diese Störung beruht auf einem Mangel oder einer
reduzierten Wirkung des Hormons Insulin. Es wer- Die Behandlung der Zuckerkrankheit beruht auf
den zwei Hauptformen unterschieden: Diabetes gesunder, ausgewogener Ernährung, viel Bewegung
Typ 1 (schwerer Insulinmangel) und Diabetes Typ 2 und gegebenenfalls Tabletten zur Blutzuckersenkung
(Störung der Insulinfreisetzung kombiniert mit ei- bzw. Insulinzufuhr in Form von Spritzen. Wichtig
ner ungenügenden Insulinwirkung). Über 90 Pro- ist, dass der Patient richtig «eingestellt» ist, im dopzent der Betroffenen leiden an einem Diabetes Typ 2. pelten Wortsinn. Im Inselspital sorgt ein interdisziplinäres und klinikübergreifendes Team aus Ärzten,
Eine lang dauernde Blutzuckererhöhung kann Diabetesberaterinnen, Ernährungsspezialistinnen
ohne Behandlung schwerwiegende Folgen haben: und psychologisch bzw. psychiatrisch ausgebildeten
allgemeine körperliche Schwäche, höhere Anfällig- Fachleuten für umfassende Abklärung, Behandlung
keit für Infektionen, unheilbare Schäden an Augen, und Betreuung von Menschen mit Diabetes.
«Messen Sie den Bauchumfang»
Wann muss ich für eine Diabetes-Untersuchung zum
Arzt?
Wie viele Patienten mit Diabetes mellitus kommen pro
Jahr ins Inselspital?
Prof. Dr. med. Peter Diem, Direktor und Chefarzt
in der Universitätspoliklinik für Endokrinologie,
Diabetologie und Klinische Ernährung am Inselspital:
Typische Warnzeichen sind häufiges Wasserlassen
und chronisch starker Durst. Auch bei familiärer
Vorbelastung sollte man sich abklären lassen, also
wenn von den Eltern oder Grosseltern jemand an
«Zucker» litt. Im Internet gibt’s einen guten Risikotest: http://www.diabetesgesellschaft.ch/de/ueber_
diabetes/risikotest/.
2008 haben wir im Inselspital rund 1500 Patienten
mit einem Diabetes mellitus behandelt. Die Anzahl
nimmt stetig zu, unter anderem weil die Bevölkerung immer älter wird. Aber es sind auch immer
mehr jüngere Menschen betroffen. Das müsste nicht
sein: Mit richtigem Verhalten lässt sich einer Erkrankung vorbeugen.
Wie wird eine Diabetes mellitus behandelt?
In der Regel werden die Patienten zunächst vom
Hausarzt «eingestellt»: Dabei gilt das Drei-SäulenPrinzip: richtig ernähren, genug bewegen, bei
Bedarf Medikamenteneinnahme. In leichteren Fällen
genügen Ernährungsmassnahmen (Einschränkung
der Kalorienzahl, Wahl geeigneter Kohlenhydrate)
und vermehrte Bewegung. Je nach Blutzuckerverlauf
müssen blutzuckersenkende Tabletten eingenommen und zusätzlich Insulin gespritzt werden.
Wie?
Indem man die Essgewohnheiten anpasst und sich
generell mehr bewegt! Das Wissen ist längst bekannt,
auch aus der Aufklärung über Herz- und Kreislauferkrankungen: täglich eine Frucht, abwechslungsreiche und fettarme Kost und mindestens eine halbe
Stunde Bewegung pro Tag. Für die meisten Personen
braucht es zudem eine Kalorieneinschränkung, was
in der Umsetzung lebenslange Disziplin erfordert.
Das heisst, es braucht immer wieder einen neuen
Anlauf und eine verständnisvolle Umgebung, die
einen unterstützt.
Dicke sind also nicht einfach «selber schuld»?
Nein, sicher nicht. Über genetische (=vererbte) Ursachen der Fettleibigkeit wissen wir noch viel zu wenig.
Was wir wissen: Abnehmen ist harte Arbeit. Wer es
schafft, verdient unseren Respekt, wer es noch nicht
schafft, unsere Unterstützung. Eine Ausgrenzung der
Dicken reduziert die Chance, Gesundheitsschäden
durch Übergewicht zu vermeiden.
Verbieten Sie Ihren Patienten Big Mac mit Pommes
frites?
Das ist wie alles im Leben eine Frage des Masses.
Wer sich generell gesund und diszipliniert ernährt,
darf zwischendurch auch mal ein bisschen sündigen.
Zudem gilt: Fett ist nicht Fett. Die «Apfelform» mit
Bauchfett ist gesundheitlich viel bedenklicher als die
«Birnenform» mit Zusatzpfunden am Gesäss. Daher
habe ich auch gewisse Vorbehalte gegenüber dem
Body-Mass-Index (BMI) als alleinseligmachendem
Kontrollinstrument.
Was empfehlen Sie denn stattdessen?
Prof. Peter Diem: «Zuckerkrank muss nicht sein. Deshalb informieren wir Interessierte am 14. November
über vorbeugende Massnahmen.»
(Foto: Inselspital, Foto- und Grafikzentrum)
Messen Sie den Bauchumfang, das ist aussagekräftiger und erst noch einfacher! Als abnorm gelten bei
Männern Werte über 94 cm und bei Frauen über
80 cm. Wirklich kritisch sind bei Männern Werte
über 102 cm und bei Frauen über 88 cm.
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