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Kontrastmitteleinsatz in der Radiologie
Computertomographie und Kernspintomographie
Allgemeine Informationen:
Die unterschiedlichen Organe und Gewebe des Körpers sind in der radiologischen Diagnostik
z.T. schwer voneinander zu unterscheiden. Der Einsatz von Kontrastmitteln (KM) hilft, bei der
Differenzierung zwischen einzelnen Strukturen sowie zwischen gesundem und krankem Gewebe .
Häufig ist eine KM-Gabe daher unumgänglich.
Unterschieden werden KM, die bei Röntgen-Untersuchungen eingesetzt werden und KM, die bei
MR-tomogr. Untersuchungen eingesetzt werden.
Röntgen-/CT-Kontrastmittel:
Rö.KM sind Substanzen, die in den Körper eingebracht werden und zu einer vermehrten
Schächung eintretender Rö-Strahlen gegenüber dem umgebenden Gewebe führen (sogenannte
pos. KM) oder die ankommenden Rö.Strahlen vermehrt ungehindert passieren lassen (sogenannte negative KM).
Rö.pos. KM sind Substanzen, die eine hohe Röntgendichte haben, sie unterscheiden sich in
wasserlösliche und wasserunlösliche (bariumhaltige und oelhaltige Substanzen).
Rö.neg. KM sind Substanzen mit geringer Dichte, z.B. Luft oder Gase, die bei der Magen-DarmDiagnostik oder in der Gelenkdarstellung zusammen mit Rö.pos. KM eingesetzt werden.
MR-Kontrastmittel:
Die Unterscheidbarkeit verschiedener Gewebearten in der Kernspintomogr. (MRT) ist im Allgemeinen besser, als dies mit Rö.Strahlen erreichbar ist.
Trotzdem wird zunehmend auch bei kernspintomogr. Untersuchungen KM zur Injektion in die
Venen oder zur Kontrastierung des Magen-Darm-Traktes eingesetzt.
KM, die in der Kernspintomogr. eingesetzt werden, basieren auf anderen Grundlagen, als die
Rö.-Kontrastmittel, sie bewirken stark vereinfacht eine Änderung des magnetischen Verhaltens
von Gewebe.
Nähere Informationen zu den im klinischen Alltag am häufigsten verwendeten
Röntgen-/CT und MR-Kontrastmitteln:
Digitales Röntgen, Digitale Mammographie, Computertomographie,
Kernspintomographie inkl. Mamma-Mart, Nuklearmedizin, Ultraschall
1. Injizierbare jodhaltige (wasserlösliche) Rö./CT pos. KM.
Diese KM werden in der Röntgendiagnostik vielfältig eingesetzt.
Sie kommen bei Gefäßdarstellungen (Arterien und Venen) und bei der Computertomogr. zur
Anwendung. Sie enthalten in höheren Konzentrationen Jod. Moderne KM (sogenannte
nichtionische KM) sind in der Regel gut verträglich und verursachen nur selten gravierende
Nebenwirkungen.
Nebenwirkungen:
Patienten verspüren während der Injektion häufig ein ausgeprägtes Wärmegefühl,
gelegentlich einen unangenehmen Geschmack. Diese Begleiterscheinungen verschwinden nach
der Injektion und sind harmlos. In wenigen Fällen reagieren Patienten jedoch überempfindlich
mit Symptomen, die ähnlich einer Allergie sind.
Nachfolgend werden einige allergische Reaktionen aufgeführt:
Durch die zunehmende Verbesserung der KM sind Überempfindlichkeitsreaktionen zunehmend
seltener geworden. Leichte Reaktionen führen zu Übelkeit und Erbrechen.
Mittelschwere Reaktionen führen zu Juckreiz, Hautausschlag und Quaddelbildung und ggf.
leichten Atembeschwerden. Bei schweren Reaktionen kann es zu einer Schwellung des Kehlkopfes und zu einer Engstellung der Atemwege kommen, die in besonders schweren Formen zu einer
intensivmedizinischen Überwachung führen. Prinzipiell ist ein tödlicher Ausgang möglich.
Sollten Sie während oder nach der Untersuchung die genannten Symptome verspüren, melden
Sie sich bitte, Sie haben während der Untersuchung die Möglichkeit, zur Kontaktaufnahme über
einen Alarmknopf und/oder eine Gegensprechanlage. Sollten bei Ihnen Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten, wird die KM-Applikation unterbrochen und es werden Medikamente in die
Armvene injiziert, die der KM-Reaktion entgegenwirken. Bei ausgeprägten Symptomen kann
darüberhinaus eine stationäre Nachbeobachtung erforderlich werden.
Sind bei Ihnen bei früheren KM-Untersuchungen Überempfindlichkeitsreaktionen aufgetreten,
sagen Sie dieses bitte Ihrem behandelnden Arzt vor der Untersuchung. Eine erneute KM-Gabe
soll möglichst unterbleiben.
Wenn eine KM-Gabe zur Klärung unvermeidbar ist, sollte diese nur nach vorheriger Injektion von
allergieblockierenden Medikamenten erfolgen.
Kontraindikation:
Schlechte Nierenfunktion (Niereninsuffizienz):
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion kann die KM-Gabe zu einer weiteren
Reduzierung der Nierenleistung führen. Alle Patienten sollten vor der Untersuchung ausreichend
Flüssigkeit zu sich nehmen (etwa 2 Liter).
Bei manchen Patienten ist zusätzlich die Gabe von Infusionen sinnvoll.
Auch die Einnahme eines Medikamentes (Acetylcystein) hat einen günstigen Einfluss.
Bei stark vorgeschädigten Nieren muss die Untersuchung entweder ohne KM durchgeführt werden, was zu einer reduzierten Aussagekraft führt oder falls zur Klärung sinnvoll,eine
alternative Untersuchung durchgeführt werden.
Ggf. kann eine einmalige Blutwäsche im Anschluss an die Untersuchung erfolgen.
Bei Dialysepatienten wird der Untersuchungstermin mit der nächsten Dialysezeit abgestimmt.
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Kernspintomographie inkl. Mamma-Mart, Nuklearmedizin, Ultraschall
Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose):
Die SD-Hormone bestehen in wichtigen Teilen aus Jod.
Bei Patienten mit Überfunktion kann die übermäßige Zufuhr von Jod durch jodhaltiges KM zu
einer übersteigerten Hormonproduktion führen. Es kann dann zu Symptomen wie Herzrasen,
Zittern und vermehrtem Schwitzen führen.
Eine akute SD-Überfunktion kann zu einer stationären Überwachung führen.
Bei bekannter SD-Überfunktion ist die Gabe eine Medikamentes erforderlich, welches die Jodaufnahme der Schilddrüse blockiert, dieses Medikament wird in Tropfenform verabreicht und die Einnahme sollte einige Tage vor der Untersuchung begonnen werden und für mindestens eine Woche
nach der Untersuchung fortgeführt werden.
Ausgeprägte Allergieneigung:
Bei Patienten mit ausgeprägter Allergieneigung und/oder bekanntem Asthma bronchiale besteht
ein erhöhtes Risiko eine KM-Überempfindlichkeint zu entwickeln.
Diabetes mellitus (Zucker):
Patienten mit Diab.mellitus, die mit dem Medikament Metformin behandelt werden, haben unter
der Gabe eines jodhaltigen KM ein erhöhtes Risiko, eine Übersäuerung des Blutes zu erleiden.
Solch eine Reaktion kann tödlich verlaufen.
Entscheidenden Anteil scheint hierbei die Nierenfunktion der betoffenen Pat. zu haben.
Bei eingeschränkter Nierenfunktion kommt es zu einer verstärkten Anhäufung des Metformins, da
dieses normalerweise über die Niere ausgeschieden wird.
Eine zusätzliche KM-Gabe kann über eine darüberhinaus gehende Nierenschädigung
die Blutübersäuerung auslösen.
Patienten, die metforminhaltige Medikamente einnehmen, sollte diese 2 Tage vor und nach einer
KM-Untersuchung absetzten, sofern dies die Blutzuckerwerte zulassen oder kurzfristig durch andere Zuckermedikamente behandelt werden.
Plasmozytom/Immunozytom:
Bei dieser Form des Blutkrebses kann es neben einer Nierenschädigung zu Störungen der
Gerinnungsfähigkeit des Blutes kommen. Die modernen Kontrastmittel sind hier zwar deutlich
sicherer geworden, bis zu einem eindeutigen Unschädlichkeitsbeweis sollte jedoch bei diesen
Erkrankungen auf die Injektion eines jodhaltigen Kontrastmittels verzichtet werden.
2. Orale jodhaltige (wasserunlösliche) Rö./CT pos. Kontrastmittel:
Diese KM werden bei Untersuchungen des Magen-Darm-Traktes verwendet, wenn eine Untersuchung mit bariumhaltigem KM nicht erfolgen soll.
Nebenwirkungen:
Das größte Problem bei der Anwendung dieser KM liegt in einem meist unangenehmen Geschmack und einer ausgeprägten abführenden Wirkung.
Sollte das KM versehentlich in das Atemwegssystem und die Lunge gelangen, kann es zu einer
vermehrten Wasseransammlung mit Atembeschwerden führen.
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3. Bariumhaltige (wasserunlösliche) Rö-pos. Kontrastmittel:
Sie sind das Standard Kontrastmittel für Untersuchungen des Magen-Darm-Traktes, sie können
nicht eingesetzt werden bei vermuteten oder bekannten Verletzungen der Wand von Speiseröhre, Magen oder Darm bzw. bei bekannten Fistelbildungen.
Nebenwirkungen:
Wenn bariumhaltiges KM durch Verletzungen der oben angegebenen Hohlorgane in das Körperinnere gelangt, kann es zu ausgeprägten Entzündungsreaktionen kommen, die u.U. tödlich
enden können.
4.Rö.neg. Kontrastmittel:
Als neg. Rö.KM dienen Luft und Methylcellulose. Luft wird im Rahmen eines Dickdarmeinlaufes
zur Aufdehnung des Darmes verwendet. Methylcellulose wird im Rahmen einer Dünndarmuntersuchung nach Sellink zur Aufdehnung des Darmes verwendet.
5. MR-Kontrastmittel:
Gadoliniumverbindungen sind die am längsten bekannten und am längsten verwendeten
KM in der Kernspintomographie (MRT). Sie werden über eine Vene in das Blutsystem injiziert.
Prozesse mit vermehrter Durchblutung, wie Entzündungen oder Gefäßneubildungen wie bei
Tumoren, lassen sich hiermit deutlicher abgrenzen. Auch zur Untersuchung der Gefäße (Arterien
und Venen) werden KM eingesetzt. MRT Kontreastmittel sind im Allgemeinen sehr gut verträglich – ihrer Sicherheit ist hervorragend dokumentiert.
Nebenwirkungen:
A. Anaphylaktiode Reaktionen
Wie bei jedem Kontrastmittel können auch bei gadoliniumhaltigem Kontrastmittel anaphylaktoide Reaktionen auftreten, diese kommen allerdings seltener vor und der Verlauf ist häufig
milder im Vergleich zu jodhaltigen Röntgenkontrastmitteln.
Auf Grund des sehr niedrigen Auftretens anaphylaktischer Reaktionen auf gadoliniumhaltige
Kontrastmittel und der milden Verläufe wird eine medikamentöse Prophylaxe generell nicht
empfohlen.
B. NSF (Nephrogene Systemische Fibrose)
Als seltene Komplikation gilt das Auftreten einer Nephrogenen Systemischen Fibrose (NSF).
Dies ist eine Erkrankung mit Kollageneinlagerungen in verschiedenen Organsystemen, wobei die
Haut am stärksten betroffen ist.
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Kernspintomographie inkl. Mamma-Mart, Nuklearmedizin, Ultraschall
Geschichte:
2006 wurde zum ersten Mal über einen möglichen Zusammenhang der intravenösen Verabreichung von gadoliniumhaltigem Kontrastmittel und dem Auftreten einer NSF berichtet.
Man geht davon aus, dass die Freisetzung von freien Gadolinium-Ionen die Entstehung von
NSF (mit)verursacht. Weltweit werden alle NSF-Fälle zentral in einem Register erfasst. Derzeit
(Stand Mai 2010) sind es 335 Fälle. Die Erkrankung tritt nur bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion, Dialysepatienten und lebertransplantierten Patienten auf.
Klinisches Bild:
Frühe Zeichen einer NSF sind rote oder dunkle Flecke , Knötchen oder Platten, an Händen und
Füßen, die im Verlauf von zwei Tagen bis 18 Monaten zu Hautverdickungen und Verhärtungen
fortschreiten (orangenschalenähnlich). Meist ist nur der Körperstamm betroffen, Kopf und Hals
sind ausgespart. Die Hautverdickungen beeinträchtigen die Beweglichkeit der Gelenke und
können schließlich dazu führen, dass betroffene Patienten nicht mehr in der Lage sind, ihre
Hände zu benutzen oder zu gehen. Ein Befall von Lunge, Herzmuskel, Skelettmuskulatur und
Zwerchfell ist ebenfalls bekannt. Die Krankheit verläuft fortschreitend und kann zu schweren
Behinderungen und zum Tod führen.
Patientenrisiko:
Hohes Risiko:
-Patienten mit einer eingeschränkten Nierenfunktion
-Patienten mit einer GFR (Glomeruläre Filtrationsrate) von < 30 ml/min/1.73m²
-Dialysepatienten
-Patienten vor und nach einer Lebertrans-
plantation
Geringes Risiko:
-Kinder unter einem Jahr
-Patienten mit einer GFR von 30-59 ml/
min/1.73m²
Kein Risiko:
-Patienten mit normaler Nierenfunktion
Therapie:
Eine kausale ( beseitigende) Therapie für die Behandlung der NSF existiert nicht. Die Normalisierung der renalen Funktion hat positive Effekte auf den Krankheitsverlauf. Ob eine Hämodialyse nach Kontrastmittelgabe den Krankheitsverlauf positiv beeinflusst, wird unterschiedlich
beurteilt.
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