Therapie von Spastik und Schmerz?

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Klinik für Neurologie
Klinik für Neurologie
und klinische
Neurophysiologie
und klinische
Neurophysiologie
Multiple Sklerose
Therapie von Spastik und Schmerz
Spastik
−
−
−
Was ist das?
Wie erkennt man Spastik?
Therapie der Spastik
− Medikamente
− Physikalische Therapie
Schmerz
−
Sonderfall: N.trigeminus Neuralgie
−
−
Was ist chronischer Schmerz?
Therapie chronischer Schmerzen
Prof. Dr. med. Helmut Buchner
Klinik für Neurologie und klinische
Neurophysiologie
Knappschaftskrankenhaus Recklinghausen
Dorstener Str. 151
45657 Recklinghausen
Germany
[email protected]
Buchner: Multiple Sklerose – Therapie von Spastik und Schmerz
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Spastik
Klinik für Neurologie
und klinische Neurophysiologie
Spastik - Definition
Erhöhter Muskeltonus abhängig von Beschleunigung
gesteigerte Muskeleigenreflexe
−
−
−
−
Reflexausbreitung
Pyramidenbahnzeichen
Spasmen (gesteigerte Flexoren Refexe)
spontane und reflexinduzierte Schmerzen
Buchner: Multiple Sklerose – Therapie von Spastik und Schmerz
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Spastik
Klinik für Neurologie
und klinische Neurophysiologie
Buchner: Multiple Sklerose – Therapie von Spastik und Schmerz
3
Spastik
Klinik für Neurologie
und klinische Neurophysiologie
• Folge verschiedenster Läsionen
- senso-motorischer Kortex
- absteigende Bahnen
Buchner: Multiple Sklerose – Therapie von Spastik und Schmerz
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Spastik
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und klinische Neurophysiologie
• Pathophysiologie
- gestörte Balance zwischen exzitatorischen /
inhibitorischen Bahnen
- „sprouting“ segmental und terminal
- Denervierungsüberempfindlichkeit
Buchner: Multiple Sklerose – Therapie von Spastik und Schmerz
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Spastik - Therapie
Klinik für Neurologie
und klinische Neurophysiologie
• Erwartung
• Reduzieren des spastischen Muskeltonus
• Reduzieren des spontanen oder reflektorischen Schmerzes
• ohne vermindern der Muskelkraft
• aber
• Keine Verbesserung intendierter oder automatischer
Bewegungen
• Dämpfung der Spastik kann Ausführen automatischer
Bewegungen verschlechtern (z.B. Stehen, Gehen)
• Dämpfung der Muskelkraft bei peripher wirksamen
Medikamenten
Buchner: Multiple Sklerose – Therapie von Spastik und Schmerz
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und klinische Neurophysiologie
Spastik
Therapie der Spastik
Physiotherapie
• Wege
• Propriozeptive neuro-muskuläre Bahnung (PNF)
• Techniken der Rückkopplung (Myofeedback)
• Methoden
• Bobath (hemmen von Spastik)
• Voita (aktivieren komplexer Bewegungen)
• Lokomotionstraining
• Training von automatisierten Schreitbewegungen unter
entlastetem Körpergewicht auf dem Laufband
Buchner: Multiple Sklerose – Therapie von Spastik und Schmerz
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und klinische Neurophysiologie
Spastik
Therapie der Spastik
Medikamente
Clonazepam/Diazepam
bahnt Hemmung (GABA-A)
Baclofen reduziert
Freisetzung erregender
Transmitter (GABA-B)
Dantamacrin mindert
Empfindlichkeit
peripherer Rezeptoren
Tizanidin hemmt
alpha2adrenerge
Rezeptoren
Buchner: Multiple Sklerose – Therapie von Spastik und Schmerz
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und klinische Neurophysiologie
Spastik
Medikament
Beginn
Steigern
Maximal
Wirkung
Nebenwirkung
Baclofen
Lioresal©
3x5
mg/die
2x5
mg/Woche
4 x 25
mg/die
150
mg/die
Spinal
Übelkeit, Diarrhö, Psychose,
Kopfschmerz, Atemdepression
Tizanidin
Sirdalud ©
3x2
mg/die
4-8
mg/Woche
24 mg/die
Spinal und
zentral
Übelkeit, Mundtrockenheit, Art.
Hypotonie
Clonazepam
Rivotril ©
3 x 0,5
mg/die
3 X 0,5
mg/Woche
3x2
mg/die
peripher
Tetrazepam
Musaril ©
1 x 25
mg/die
25 mg/die
4-8 x 50
mg/die
peripher
Verstärkter Appetit
Ataxie, Libido,
Toleranzentwicklung,
Abhängigkeit, Schlafstörung
Memantine
Akatinol ©
1 x 10
mg/die
2 x 10
mg/Woche
3 x 20
mg/die
peripher
Unruhe, Kopfschmerz,
Mundtrockenheit,
Kontraind. Lebererkrankung
Dantrolen
Dantamacrin©
2 x 25
mg/die
2 x 25
mg/Woche
4 x 5–
4 x 100
mg/die
peripher
Übelkeit, Anorexie,
Leberschädigung
Buchner: Multiple Sklerose – Therapie von Spastik und Schmerz
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Spastik
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Therapie der Spastik Cannabis sativa – Sativex®
• Nabiximols
Tetrahydrocannabinol (THC)
und Cannabidiol
• Betäubungsmittel Vorschrift
• Zugelassen mittelschwere /
schwere Spastik bei MS
• Spray in die Mundhöhle
• Gute Wirkung
• NW Abhängigkeit,
psychotroph
Buchner: Multiple Sklerose – Therapie von Spastik und Schmerz
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Spastik
• Vorsicht bei mobilen Patienten
Weil:
• Spastik Körperhaltung und Gehen stützen kann
• Deutlichen Effekt bei immobilen Patienten anstreben
Weil:
• Sekundär Komplikationen der Spastik verhindert werden –
Schmerzen, Kloni, Kontrakturen, verbesserte Pflege
Buchner: Multiple Sklerose – Therapie von Spastik und Schmerz
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Spastik
Therapie der Spastik
Medikamentenpumpe
• Ratio
• Deutlich stärkere antispastische
Wirkung bei sehr geringen Dosen
(100 – 800 µg/die Baclofen)
• Umwandeln von spastischer in
schlaffe Parese
• Deutliche Wirkung auf Spasmen
• Deutlich geringere
Nebenwirkungen auch bei langer
Behandlungsdauer
Buchner: Multiple Sklerose – Therapie von Spastik und Schmerz
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Spastik
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Füllnadel
• Pumpen
• Gasdruck
• Elektronisch
• Nadel
Septum
Katheter
Druckkammer
Medikamentenkammer
Füllnadel
Batterie
Septum
Elektronik
Antenne
Katheter
Peristaltische Pumpe
Medikamentenkammer
Buchner: Multiple Sklerose – Therapie von Spastik und Schmerz
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Spastik
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• Patientin, geb. 1955
• 1994:
Baclofen 2,5 mg1-1-1
• 2002:
Baclofen
25 mg 1-1-2-1,
Encephalitis
disseminata
vom
Tizandin 4 mg 1-0-1-0,
primär progredienten Verlauf
Tolperison 100 mg 1-1-1-1,
Tetrazepam 50 1-1-1-0,
Diazepam
10 mg 0-0-0-1
• Bis heute
15 stationäre
Aufenthalte mit
progredienter beinbetonter
Tetraspastik
Tagessedation
Müdigkeit
• Seit 1998 Stand-Kopfschmerz
und Gangunfähigkeit
Benommenheit
• Zunehmende Spastik
verbunden
mit
KonzentrationsKonzentrations
Schwindel
störungen
unerträglichen Schmerzen
Nausea
Buchner: Multiple Sklerose – Therapie von Spastik und Schmerz
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Spastik
• Nebenwirkungen
• Kopfschmerzen
• Senkung der Anfallsschwelle
• Atemdepression bei Überdosierung
• Probleme
• Umwandeln von spastischer in schlaffe Blase
Folge: Inkontinenz
• Dislokalisation des spinalen Katheters
• Begrenzte „Lebensdauer“ elektronischer Pumpen
Buchner: Multiple Sklerose – Therapie von Spastik und Schmerz
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Spastik
Therapie der Spastik
Klinik für Neurologie
und klinische Neurophysiologie
Botulinumtoxin
Buchner: Multiple Sklerose – Therapie von Spastik und Schmerz
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Spastik
Therapie der Spastik
Klinik für Neurologie
und klinische Neurophysiologie
Botulinumtoxin
Buchner: Multiple Sklerose – Therapie von Spastik und Schmerz
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und klinische Neurophysiologie
Spastik
Voraussetzungen
Botulinumtoxin
umschriebene Problematik
konventionelle Therapie unbefriedigend
Zielmuskeln gut identifizierbar
antagonistische Muskeln ausreichend kräftig
Behandlungsziele
Schmerzlinderung
Verbesserung von Pflege und Hygiene
Verbesserung nicht fixierter Kontrakturen
Vermeidung von Kontrakturen
Verbesserung einer motorischen Funktion
Ausschlußkriterien
fixierte Kontrakturen, knöcherne
Deformitäten
Gerinnungsstörungen,
Antikoagulantien
Erkrankungen der neuromuskulären
Übertragung
Myopathien, Motoneuronerkrankung
Buchner: Multiple Sklerose – Therapie von Spastik und Schmerz
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Schmerz
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und klinische Neurophysiologie
Schmerz aus dem
althochdeutsch
smerzo
Pain aus Pein
oder im Dialekt Ping
„Do der gelb fleck ist und mit dem finger
drawff dewt do ist mir we“
Albrecht Dürer um 1500 (nicht datiert)
Buchner: Multiple Sklerose – Therapie von Spastik und Schmerz
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Schmerz
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und klinische Neurophysiologie
Definition:
„eine unangenehme
sensorische oder emotionelle
Erfahrung, die assoziiert ist mit
tatsächlichem oder möglichem
Gewebeschaden, oder mit
Begriffen eines solchen
Schadens“
International Association for the Study of Pain
„Schmerz ist die Meldung, dass
den Körper ein Schaden trifft“
Buchner: Multiple Sklerose – Therapie von Spastik und Schmerz
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Klinik für Neurologie
und klinische Neurophysiologie
Schmerz
Wie entsteht Schmerz?
Akuter Schmerz
Warnsymptom einer
körperlichen Schädigung
Reiz - Reaktionskonzept
Das Ausmaß der
Gewebeschädigung
bestimmt die Stärke des
Schmerzes.
René Descartes 1644
Buchner: Multiple Sklerose – Therapie von Spastik und Schmerz
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Schmerz
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und klinische Neurophysiologie
Sonderfall: N. trigeminus Neuralgie
• Heftiger einschießender Schmerz
wie Stromstoß oder Messerstich - oft
in Serien
• Ursache: Druck eines kleinen
Blutgefäßes auf den Nerven
• Ursache bei MS: MS-Herd am
Nerven im Hirnstamm
• Behandlung: Carbamazepin – plus
• Operation nach Jannetta
Buchner: Multiple Sklerose – Therapie von Spastik und Schmerz
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Schmerz
Klinik für Neurologie
und klinische Neurophysiologie
Wie entsteht Schmerz?
Akuter Schmerz
Warnsymptom einer
körperlichen Schädigung
Chronischer Schmerz
Länger als 6 Monate und
länger als die normale
Heilungszeit und unabhängig
von einer „Krankheit“
In Deutschland leiden ca. 9% aller
Menschen unter chronischen
Schmerzen (BKK 11/1999 S.480);
es gibt keine regionale Häufung.
Die Anzahl schwer behandelbarer
chronischer Schmerzpatienten wird
auf 1-2% geschätzt.
Buchner: Multiple Sklerose – Therapie von Spastik und Schmerz
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M
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und klinische Neurophysiologie
P
T
M
• Sensoren von Gewebeschäden
- Mechano A-delta-Nozizeptoren
- Polymodale C-Fasern
- Thermische C-Fasern
• Entzündliche Suppe
Nervenfasern
Hinterwurzel
Rückenmarksbahn
Thalamus
Großhirn
Buchner: Multiple Sklerose – Therapie von Spastik und Schmerz
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Schmerz
Klinik für Neurologie
und klinische Neurophysiologie
Chronischer Schmerz
Länger als 6 Monate und
länger als die normale
Heilungszeit und unabhängig
von einer „Krankheit“
Bio-psycho-soziales-Konzept
Gate-control-Theorie
Kontrollschrankentheorie
Das Schmerzsystem wird
individuell und
situationsabhängig mehr
oder weniger stark aktiviert.
Melzack und Wall Science 1965: 150; 971
Buchner: Multiple Sklerose – Therapie von Spastik und Schmerz
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Klinik für Neurologie
und klinische Neurophysiologie
Zentrales Kontrollsystem
Tor
Gate
Tor
Gate
M
P
T
M
Buchner: Multiple Sklerose – Therapie von Spastik und Schmerz
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Klinik für Neurologie
und klinische Neurophysiologie
Tor
Gate
Buchner: Multiple Sklerose – Therapie von Spastik und Schmerz
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Klinik für Neurologie
und klinische Neurophysiologie
Rezeptorische Sphäre
„Merken“
„Problemsituation“
Beurteilungsunterstellung
Individuum
Bedeutungserprobung
(Phantasie, Problembehandlung)
Umgebung
Bedeutungserteilung
„Wirken“
„Problemlösung“
Effektorische Sphäre
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Buchner: Multiple Sklerose – TherapieUexküll
von Spastik
und
Schmerz 1988
und
Wesiack
Klinik für Neurologie
und klinische Neurophysiologie
Schmerz
Schmerz ist nicht einfach Reiz →
Reaktion
Schmerz ist individuell → Individuum
Schmerz ist situationsabhängig →
Umgebung
Schmerz wird vom Individuum „kontrolliert“ →
Bedeutung
Schmerz kann behandelt werden →
• An den Rezeptoren (TENS)
• An den Toren – Gate (Medikamente)
• An der zentralen Kontrolle – Erwartung – Erfahrung
Buchner: Multiple Sklerose – Therapie von Spastik und Schmerz
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Schmerz
Klinik für Neurologie
und klinische Neurophysiologie
Diagnose
Ausführliche Anamnese
Qualifizierte neurologische Untersuchung
Bildgebende Verfahren (?)
Interdisziplinäre Therapieplanung
Interdisziplinärer Austausch über Therapieoptionen
Aufklärung des Patienten
Engmaschige Therapiekontrolle
Buchner: Multiple Sklerose – Therapie von Spastik und Schmerz
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Schmerz
Klinik für Neurologie
und klinische Neurophysiologie
Soziale Anamnese
Lebenssituation
− alleinstehend versus Familie, Berufstätigkeit
Beeinträchtigungen
− leistungsfähig versus eingeschränkt belastbar
Therapieziel des Patienten
− Arbeitsfähigkeit versus Rente
Buchner: Multiple Sklerose – Therapie von Spastik und Schmerz
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Schmerz
Klinik für Neurologie
und klinische Neurophysiologie
Therapie
Grundsätzlich stehen in der Behandlung chronischer Schmerzen
die gleichen Medikamente zur Verfügung wie bei der
Akutschmerztherapie
Bei der Behandlung chronischer Schmerzen stehen
Begleitmaßnahmen oft im Vordergrund
Neben der Akutmedikation kommen schmerzmodulatorische
Medikamente zur Anwendung
Buchner: Multiple Sklerose – Therapie von Spastik und Schmerz
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Klinik für Neurologie
und klinische Neurophysiologie
Schmerz
Begleittherapien
Keine generelle körperliche Schonung
Keine Bettruhe
Nur vorübergehend
Immer mit Anleitung zum Selbsttraining
seit > 100 Jahren bestehen physikalischphysiotherapeutische Therapien
Die Trainingssystematik sollte dabei den
anatomischen und physiologischen
Gegebenheiten des Körpers bestmöglich
angepasst sein (z.B. altersgerecht)
Buchner: Multiple Sklerose – Therapie von Spastik und Schmerz
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Klinik für Neurologie
und klinische Neurophysiologie
Schmerz
Sensorisch
diskriminatives
System
A-beta Fasern
Tastrezeptoren
Nozizeptoren
A-delts und C-Fasern
Motivationales
affektives
System
Tor
Gate
Motorisches
System
Verhalten
efferente Bahnen
afferente Bahnen
Zentrales Kontrollsystem
Rückenmark
Buchner: Multiple Sklerose – Therapie von Spastik und Schmerz
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Schmerz
Klinik für Neurologie
und klinische Neurophysiologie
Schmerzmodulation
Antidepressiva
− Amitryptillin
− Mirtazapin
Antiepileptika
− Carbamazepin
− Gabapentin
− Pregabalin
Achtung: Fahrtauglichkeit!
Buchner: Multiple Sklerose – Therapie von Spastik und Schmerz
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Schmerz
Klinik für Neurologie
und klinische Neurophysiologie
Therapieplanung
Keine Schmerztherapie ohne Einbindung des Patienten!
Ausführliche Aufklärung über die verschiedenen
Therapiemöglichkeiten
Klare Therapieziele formulieren
Nur ein aufgeklärter Patient ist bereit NW zu akzeptieren
Patient aktiv in die Schmerztherapie einbeziehen
Therapie – Effekte kontrollieren
Buchner: Multiple Sklerose – Therapie von Spastik und Schmerz
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Klinik für Neurologie
und klinische Neurophysiologie
Tor
Gate
Gobbele et al (2007) Clinical Neurophysiol 118:2497
Buchner: Multiple Sklerose – Therapie von Spastik und Schmerz
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Klinik für Neurologie
und klinische Neurophysiologie
Zentrales Kontrollsystem
bürsten D4-5
Schmerz D4-5
Lokalisation
lateral
xy-Achse
mm
45
40
40
35
35
30
30
25
25
20
20
40
30
1.4 mm im Mittel
1
1
medial
2
2
3
3
Zeit
4
4
20
1
5 1
5
Mittel
“neutral” Bedingung
2.4 mm im Mittel
maximal 6.4 mm
2
3
4
5
2
3
4
5
p < 0.05
Buchner et al (2007) Neuroreport. 2000 27;11(6):1289
Buchner: Multiple Sklerose – Therapie von Spastik und Schmerz
38
Klinik für Neurologie
und klinische Neurophysiologie
Spastik
Therapie der Spastik
Experimentelles
• Externe Reize
• Applikation von externen Reizen z.B. schmerzhafter Kälte an
der spastischen Extremität
• Repetitive Muskelstimulation
• Applikation magnetischer nicht schmerzhafter repetitiver
Stimulation auf den spastischen Muskel in Abhängigkeit von
seiner willkürlichen Anspannung
• Verbesserung der Funktion
• Voraussetzungen:
• mäßige Parese / Langes Training und technische Anpassung
Buchner: Multiple Sklerose – Therapie von Spastik und Schmerz
39
Spastik
Klinik für Neurologie
und klinische Neurophysiologie
• Indikation
• Immobilie Patienten mit starker Spastik oder
schmerzhaften/behindernden Spasmen
• In Ausnahmen auch bei mobilen Patienten
• Prinzip der Behandlung
•
•
•
•
Testdosis per Lumbalpunktion
Implantation der Pumpe
Anpassung der Dosis
Füllen alle 1-3 Monate nach Pumpentyp und Dosis
Buchner: Multiple Sklerose – Therapie von Spastik und Schmerz
40
Klinik für Neurologie
und klinische Neurophysiologie
Placebo-Schmerz und Erwartung
Wager et al (2004) SCIENCE 303:1162
Buchner: Multiple Sklerose – Therapie von Spastik und Schmerz
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Schmerz
Klinik für Neurologie
und klinische Neurophysiologie
Grundsatz
Am Anfang einer erfolgreichen Schmerztherapie steht die richtige
Diagnose
Am Anfang der Diagnose stehen Anamnese und gründliche
körperliche Untersuchung
Nur selten müssen technische Untersuchungsmethoden die
Diagnose bestätigen
Buchner: Multiple Sklerose – Therapie von Spastik und Schmerz
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Klinik für Neurologie
und klinische Neurophysiologie
Schmerz
Anamnese der Schmerzen
Lokalisation
− Radikulär, peripherer Nerv, diffus, einseitig/beidseits,
Ausstrahlung?
Dauer
− Stunden, Tage, Wochen etc.
Verlauf
− Kontinuierlich, intermittierend, belastungsabhängig
Qualität
− dumpf, stechend, brennend etc.
Intensität
− z.B. VAS
Buchner: Multiple Sklerose – Therapie von Spastik und Schmerz
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Schmerz
Klinik für Neurologie
und klinische Neurophysiologie
Diagnostik
Zunächst alle vorliegenden Befunde und bildgebenden Verfahren
sammeln und sichten!
Ist eine weitere Diagnostik notwendig und bringt sie
Zusatzinformationen für die Behandlung?
Genaue Absprache im interdisziplinären Team über sinnvolle
diagnostische Maßnahmen (CT versus MRT versus Angio etc.)
Buchner: Multiple Sklerose – Therapie von Spastik und Schmerz
44
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