Weitere Informationen Anpassung der Schmerztherapie Wenn Sie Medikamente zur Behandlung von chronischen Schmerzen einnehmen, sollten Sie in regelmässigem Kontakt mit Ihrem Arzt stehen, damit Ihr Schmerz kontrolliert werden kann und falls notwendig die Dosis der Schmerzmedikation angepasst werden kann. Es kann sein, dass das Medikament oder die Art der Verabreichung geändert werden muss, oder dass zusätzliche Medikamente, sog. Adjuvantien, nötig sind um Ihren Schmerz zu kontrollieren. Sicherheit Wenn Opioide ordnungsgemäss laut den Richtlinien verabreicht werden, verursachen sie keine Abhängigkeit; demnach ist die Einnahme von Opioiden sicher. Allerdings kann es zu Nebenwirkungen wie Verstopfung oder Benommenheit kommen und daher ist es wichtig mit Ihrem Arzt im Vorfeld darüber zu sprechen. Dachverband von Palliativ- und Hospizeinrichtungen Auf der Webseite des Dachverbandes von Palliativ- und Hospizeinrichtungen finden Sie eine Liste aller österreichischen Zentren bei denen Sie sich über palliative Betreuung und Schmerztherapie erkundigen können. www.hospiz.at Schmerz in der Palliativpflege DGP Auf der Webseite der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin finden Sie eine Reihe an Informationen betreffend palliative Betreuung und Schmerztherapie in Deutschland. www.dgpalliativmedizin.de Palliativer Brückendienst Auf dieser Webseite finden Sie eine Liste der palliativen Einrichtungen in der Schweiz. www.palliativ.ch Patienteninformation zu den neuen Europäischen Richtlinien für das Schmerzmanagement bei Krebspatienten www.epcrc.org “Schmerz ist das, was der Patient angibt und was er als Schmerz definiert.” Margo McCaffery Was ist Schmerz? 2010 DE Schmerz ist ein sehr häufiges Symptom bei Krebspatienten. Schmerz ist eine subjektive Wahrnehmung und äussert sich durch unangenehme körperliche und seelische Empfindungen.Schmerzen kommen sehr häufig vor und jeder, der krank oder verletzt ist, kann an Schmerzen leiden. Sobald der Schmerzstimulus entfernt wird oder der Körper geheilt ist, geht der Schmerz schnell vorüber. Wenn die Krankheit aber länger dauert, kann es sein, dass der Schmerz nicht verschwindet, bestehen bleibt, oder sogar chronisch wird. Chronischer Schmerz sollte als Krankheitsbild gesehen werden und dementsprechend auch behandelt werden. Beurteilungskriterien für Schmerz Schmerz ist nicht gleich Schmerz, denn nicht alle Schmerzarten sind gleich. Deshalb ist für eine adäquate Behandlung von Schmerz und seiner Ursache eine präzise Bewertung der unterschiedlichen Schmerzcharakteristika äusserst wichtig. Ärzte und Pflegepersonal sollten Sie immer sorgfältig untersuchen und Ihren Schmerz evaluieren. Dabei werden Sie mit Hilfe von einfachen Fragen und numerischen Skalen gebeten, die Intensität und Art Ihres Schmerzes mit Zahlen zu bewerten und zu beschreiben. Diese Informationen sind sehr wichtig für Ihren Arzt und das Pflegepersonal, um Ihnen die bestmögliche Therapie verabreichen zu können. Schmerztherapie Die Schmerztherapie ist laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) nach einem Stufenplan ausgerichtet. Für die Einteilung der Medikamente für das Schmerzmanagement wird die sog. Schmerzleiter herangezogen. Die neuen europäischen Richtlinien können als ein Update dieser Schmerzleiter gesehen werden, basierend auf den neuesten Erkenntnissen über Schmerzmedikamente. Stufe I: Milder Schmerz Bei Patienten mit mildem Schmerz werden Parazetamol oder nicht-steroidale, antiinflammatorische Medikamente (NSAID) wie Ibuprofen oder Naxopren bevorzugt verabreicht. Stufe II: Milder bis moderater Schmerz Bei Patienten mit milden oder moderaten Schmerzen sollten schwache Opioide wie Codein oder Tramadol alleine oder in Verbindung mit Parazetamol (NSAIDs) verabreicht werden. Stufe III: Moderater bis heftiger Schmerz Morphium, Hydromorphon, Oxycodon, Fentanyl und Buprenorphin sind die Mittel der Wahl für die Behandlung von heftigen Schmerzen und können einerseits oral eingenommen werden, aber auch in Form eines Pflasters transdermal verabreicht werden.