Hilfe für Patienten mit chronischen Schmerzen Schmerzgedächtnis mit positiven Erfahrungen überschreiben Bad Rappenau, 20. November 2012. Schmerzen haben eine wichtige Funktion. Sie sind das Alarmsignal des Menschen, wenn der Körper Verletzungen erlitten hat oder akute Störungen im Organismus vorliegen. Der Arzt kann so aufgrund der körperlichen Symptome eine Diagnose stellen und die Ursachen des Schmerzes behandeln. Anders sieht es bei chronischen Schmerzen aus. Diese haben keine solche Warnfunktion. Die Ursache des chronischen Schmerzes ist in der Regel nicht mehr zu finden, und er entwickelt sich innerhalb von Monaten zu einer eigenständigen Krankheit. Mit dramatischen Folgen für die Patienten: Der Schmerz beeinflusst ihr gesamtes Leben. Dies beginnt mit der Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit und endet nicht selten in der sozialen Isolation. Fachärzte wissen, dass lang anhaltende Schmerzen zu einer Veränderung des Denkens, Erlebens und Verhaltens führen. Neueste Forschungsergebnisse bestätigen, dass sich aus chronischen Schmerzen ein sogenanntes Schmerzgedächtnis im Gehirn und im Rückenmark bilden kann. Dabei verändern sich durch den chronischen Schmerz die Nervenzellen (Neuronen) oder auch ganze Hirnareale – sie erfahren eine Umprogrammierung und senden und verstärken selbstständig Schmerzsignale. Diese Umprogrammierung ist therapeutisch schwierig zu beeinflussen. Eine komplexe Ausgangssituation für die Behandlung von Patienten mit chronischen Schmerzen und Schmerzgedächtnis. In der MediClin KraichgauKlinik hat man sich in der speziell geschaffenen Schmerzabteilung auf diese Patienten-Gruppe spezialisiert. Die Bad Rappenauer Fachärzte konzentrieren sich bei der Behandlung auf die Linderung der Schmerzen und die Verbesserung der Lebensqualität. Ein wichtiger Gesichtspunkt bei der Behandlung von Patienten mit einem chronischen Schmerzgedächtnis sind psychosomatische Aspekte. Das Team um Chefarzt Dr. Peter Trunzer weiß aus jahrelanger Erfahrung, wie sehr Lebensgeschichte und Lebensumfeld der Betroffenen ihr Schmerzempfinden verstärken, so dass manchmal schon Wärme, Kälte oder Stress den Schmerz bewirken. Darum ist neben dosierter Bewegung und einem medikamentösen Behandlungsansatz die psychosomatische Therapie des Schmerzsyndroms von entscheidender Bedeutung für den Erfolg der Rehabilitation: 1/2 MediClin Kraichgau-Klinik Dr. med. Peter Trunzer Fritz-Hagner-Promenade 15 74906 Bad Rappenau Tel.: 07264/802-100 Fax: 07264/802-111 [email protected] www.mediclin.de/kraichgau-klinik die Patienten lernen, Schmerz verstärkende Situationen zu erkennen es werden Ablenkungsstrategien entwickelt Entspannungstechniken werden erlernt das Gehirn wird im Rahmen zahlreicher therapeutischer Maßnahmen mit Dingen außerhalb der „Schmerzwelt“ stimuliert Genusstraining setzt dem Schmerz positive Erlebnisse entgegen Visualisierung und psychologische Übungen helfen, den Schmerz von seiner dominanten Position zu verdrängen Physikalische Therapien mit Gymnastik, Bewegung, Wärme- oder und Kälteanwendungen ergänzen die vorab genannten Maßnahmen Ziel dieses Behandlungskonzeptes ist es, den Schmerz zu reduzieren oder gar zu beseitigen. Er darf nicht mehr der alles beherrschende Teil des Lebens sein. In Bad Rappenau geht man noch einen Schritt weiter: durch individualisierte Behandlungskonzepte ungeübte Gehirnbereiche zu aktivieren und zugleich das Schmerzgedächtnis zu überschreiben. Hierfür werden durch die genannten Behandlungen die betroffenen Nervenbereiche erneut „umprogrammiert“: statt Schmerzen zu verstärken, diese nun wieder besser zu filtern. So beginnt ein geduldiger und nachhaltiger Prozess, der für Menschen mit chronischen Schmerzen eine positive und schmerzarme Zukunft verspricht. Die MediClin Kraichgau-Klinik in Bad Rappenau ist eine internistische Fachklinik für Rehabilitation mit den Schwerpunktbereichen Onkologie, Schmerztherapie und Lymphologie. Sie wurde im Jahr 1962 gegründet und ist in die MediClin AG eingebettet, die bundesweit in 54 Einrichtungen agiert. Die Bad Rappenauer Klinik verfügt über insgesamt 216 Betten. Therapieschwerpunkte liegen in der Anschlussheilbehandlung und Nachsorge von Tumorerkrankungen, der Therapie chronischer Schmerzsyndrome sowie von Stoffwechselerkrankungen. Ärzte, Mitarbeiter und Klinikleitung haben sich hohen Qualitätsansprüchen zum Wohle der Patienten verpflichtet. So verfügt die Reha-Klinik über das „RAL-Gütesiegel“ sowie das „EQR-Siegel – Exzellente Qualität in der Rehabilitation“. Ziel aller Behandlungen in der MediClin KraichgauKlinik ist die individuelle Verbesserung der Lebensqualität der Patienten. Dabei kommt grundsätzlich ein ganzheitlicher Therapieansatz zum Tragen. 2/2