Diabetes mellitus und Infektions

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Diabetes mellitus und
Wie Sie sich schützen können
Grundsätzlich bekommen Diabetiker mit einem gut eingestellten Blutzuckerspiegel nicht unbedingt häufiger eine
Infektion als gesunde Menschen. Bei schlecht eingestelltem Blutzucker hingegen ist das Immunsystem anfälliger.
Denn die weißen Blutkörperchen (Leukozyten), die üblicherweise Krankheitserreger im Körper abwehren, sind
geschwächt. Sie können in den Körper eingedrungene Keime (Bakterien, Viren oder Pilze) nicht mehr ausreichend
bekämpfen. Keime können sich deshalb leichter vermehren, ausbreiten und Krankheiten auslösen. Infektionen
treten häufiger auf und verlaufen schwerer. Sie verschlechtern den Blutzuckerstoffwechsel zusätzlich. Wer
langfristig erhöhte Blutzuckerwerte hat, ist beispielsweise für Harnwegsinfekte, Infekte der oberen Luftwege oder
Pilzinfektionen anfälliger.
Was geschieht bei einer Infektion?
Sobald das Immunsystem einen Erreger erkannt hat,
setzt der Körper Stresshormone frei, zum Beispiel
Adrenalin und Kortison aus den Nebennieren. Hormone
sind Botenstoffe, die den Körperzellen Informationen
und Signale übermitteln. Damit stellen sie sicher,
dass die Zellen koordiniert auf die unterschiedlichen
Stoffwechselvorgänge reagieren - in diesem Fall die
eingedrungenen Keime abwehren. Stresshormone
vermindern aber auch die Insulinwirkung - die Folge:
Der Blutzucker und damit auch der Insulinbedarf steigen.
Diabetiker sollten deshalb darin geschult sein, bei
Infektionskrankheiten ihren Blutzucker und auch ihre
Blutketonwerte häufiger zu kontrollieren, um hohe Werte
rechtzeitig zu erkennen und die Therapie anzupassen.
Geschulte Diabetiker wissen auch, in welchem Maß sie
die Dosis der jeweiligen Tabletten oder die Insulinmenge
erhöhen müssen. Werden die hohen Blutzuckerwerte
nicht richtig behandelt, drohen eine Ketoazidose
oder ein hyperosmolares Koma mit möglicherweise
lebensbedrohlichen Folgen.
Denken Sie als insulinpflichtiger
Diabetiker auch daran, Ihren Arzt
auf die moderne Möglichkeit zur
Blutketonkontrolle anzusprechen! Dies
ist die einfachste und sicherste Variante
für Insulinpflichtige im Krankheitsfall
das
Risiko
einer
Ketoazidose
auszuschließen!
Diabetiker und Vorbeugung
Für Diabetiker ist es besonders wichtig,
ihre Infektabwehr zu stärken. Dies
geht zum Beispiel durch den Verzehr
von reichlich vitaminreichem Obst und
Gemüse, regelmäßige Saunabesuche
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und ausreichend Schlaf. Da Diabetiker auch öfter von
schwerwiegenden Infekten, nicht nur von banalen
Erkältungskrankheiten betroffen sind, sollten sie
sich unbedingt auch gegen Grippe impfen lassen.
Denn diese kann bei abwehrschwachen Patienten einen
besonders schweren Verlauf nehmen. Auch die Impfung
gegen Pneumokokken (einen häufigen Erreger von
Lungenentzündungen) wird empfohlen.
Der diabetische Fuß
Doch nicht nur die Infektanfälligkeit ist bei Diabetikern
erhöht, auch die Wundheilung ist bei Diabetes
gestört. Verletzungen heilen deutlich langsamer und
es kommt leichter zu chronischen Wunden. Daher
ist für Diabetiker Vorsorge von enormer Bedeutung.
Dazu gehört vor allem die regelmäßige Fußkontrolle.
Sollte es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen einmal zu
einer Verletzung kommen, sollte diese unbedingt von
einem Spezialisten behandelt werden! Diabetische
Geschwüre (Ulcera) benötigen viel Wissen und Geduld
für die Abheilung. Eventuell ist auch eine chirurgische
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Infektionskrankheiten
Säuberung der Wunde notwendig. Manchmal sind
solche offenen Stellen auch mit Problemkeimen
besiedelt, so dass ein Abstrich gemacht werden muss,
um den Keim im Labor zu identifizieren. Auch wenn der
Gedanke zunächst gewöhnungsbedürftig ist: Sehr gute
Erfolge bei nicht heilenden Wunden werden durch die
biochirugische Behandlung, das heißt, die Behandlung
mit sterilen Fliegenmaden, erzielt. Diese entfernen alle
abgestorbenen und infizierten Gewebereste und lassen
eine saubere Wunde zurück, die dann vom Grund her
heilen kann.
Eine weitere Erkrankung die Füße betreffend ist der
Fußpilz. Dieser stellt unbehandelt oft die Vorstufe zum
diabetischen Fuß dar. Sollte bei einer Fußkontrolle
ein Fußpilz festgestellt werden, behandeln Sie diesen
sofort mit einem sogenannten Antimykotika (Mittel zur
Bekämpfung von Pilzen). Dieses erhalten Sie in jeder
Apotheke. Kontaktieren Sie sicherheitshalber auch Ihren
Hausarzt um ein Infektionsrisiko zu vermeiden.
Parodontitis
Neben guter Fußkontrolle ist die Mundhygiene ein
wichtiger Faktor für Diabetiker. Denn auch das Risiko
für Zahnfleischentzündungen ist bei Menschen mit
Diabetes erhöht. Diabetes mellitus ist neben dem
Rauchen der Hauptrisikofaktor für das Entstehen von
Zahnfleischentzündungen (Parodontitis) – vor allem
bei schlechter Blutzuckereinstellung. Der Grund hierfür
ist, dass das Zahnfleisch durch eine gestörte Funktion
der Blutgefäße (Angiopathie) nicht ausreichend mit
Sauerstoff versorgt wird und das ohnehin geschwächte
Immunsystem die Ansiedlung von Bakterien und Keimen
erleichtert.
Achtung: eine Zahnfleischentzündung wirkt sich
auch direkt auf den Blutzuckerspiegel aus! Bei einer
schweren Parodontitis nimmt die Insulinempflindlichkeit
ab und es kommt zu erhöhten Zuckerwerten im Blut.
Gehen Sie daher regelmäßig zu zahnärztlichen
Vorsorgeuntersuchungen
und
nutzen
Sie
die
professionelle Mundhygiene!
Harnwegsinfekte
Ein Thema das vor allem Frauen betrifft, sind
Harnwegsinfekte. Schätzungen zufolge erkrankt
jede zweite Frau einmal in ihrem Leben an einer
Blasenentzündung. Diabetikerinnen sind dabei etwa 1,8mal öfter davon betroffen als Nicht-Diabetikerinnen. Die
Häufigkeit von Infekten
der Harnwege scheint
bei Diabetes mit der
Dauer der Erkrankung
zuzunehmen. Bei hohen
Blutzuckerwerten
geht
auch Zucker in den Urin
über, der das Wachstum
von Bakterien begünstigt.
Das
Auftreten
einer
Blasenentzündung
zeigt
sich
durch
klassische
Symptome
wie
Brennen
und
häufiges, schmerzhaftes
Wasserlassen, häufiger
Harndrang mit geringer
Harnausscheidemenge und Schmerzen über dem
Schambein. Gelegentlich kommt es auch zur Trübung
oder Rotfärbung des Urins durch Blutbeimengung sowie
zu ungewolltem Urinverlust. Schmerzen in der Seite
oder der Nierengegend sowie Fieber deuten auf eine
Beteiligung der Niere hin und müssen unbedingt ärztlich
abgeklärt und gegebenenfalls medikamentös behandelt
werden.
Durch ausreichendes Trinken (mindestens 2 Liter pro
Tag), gut eingestellte Blutzuckerwerte, regelmäßiges
Entleeren der Blase und eine regelmäßige Intimhygiene
können Sie einer Harnwegsinfektion vorbeugen.
Verzichten Sie auf parfümierte oder mit Alkohol
versetzte Produkte und verwenden Sie stattdessen ein
pH-neutrales oder leicht saures Waschgel.
Zusammenfassung
Kontrollieren Sie bei Infektionskrankheiten häufiger Ihren Blutzucker und Ihre Ketonwerte.
Vorbeugung:
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vitaminreiches Obst und Gemüse essen
ausreichend trinken
regelmäßige Saunabesuche
genügend Schlaf
Impfungen gegen Grippe und Pneumokokken
Fußkontrolle
Mundhygiene
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