Institut für Mathematik A. Kresch 10.12.2013 Übung zur Vorlesung Lineare Algebra HS 2013 - Übungsblatt 12 Abgabe Dienstag, 17.12.2013, vor der Vorlesung im Raum Y24G55 1 Seien K ein Körper mit char(K) = 2 und S := {x2 + x | x ∈ K}. Zeigen Sie: (a) T 2 + aT + b ∈ K[T ] hat eine Zerlegung in lineare Faktoren genau dann, wenn a = 0 und b ein Quadrat in K ist oder a 6= 0 und a−2 b ∈ S. (b) Eine Matrix a b ∈ Mat(2 × 2, K) c a ist genau dann diagonalisierbar, wenn b = c = 0. (c) Eine Matrix a b ∈ Mat(2 × 2, K) c d mit a 6= d ist genau dann diagonalisierbar, wenn (a + d)−2 (ad + bc) ∈ S. 2 (6 Punkte) Es ist aus der Analysis bekannt, dass jedes Polynom über R von ungeradem Grad eine Nullstelle besitzt. Deshalb hat jeder Endomorphismus eines ungerade-dimensionalen R-Vektorraumes mindestens einen Eigenwert. Benutzen Sie diesen Fakt, um die folgende Aussage zu beweisen: Lemma. Sind F , G ∈ End(V ) zwei kommutierende Endomorphismen (d.h. F ◦G = G◦F ) eines endlich dimensionalen R-Vektorraumes V mit dim(V ) ungerade, so haben F und G einen gemeinsamen Eigenvektor. Für den Beweis: Sei λ ∈ R ein Eigenwert von F ; argumentieren Sie so durch Induktion nach n := dim(V ). (a) Der Eigenraum L := Eig(F, λ) erfüllt: G(v) ∈ L für alle v ∈ L. (b) Sei M das Bild von F − λ idV . Dann gilt F (v) ∈ M sowie G(v) ∈ M für alle v ∈ M . (c) Ist dim(L) ungerade, so hat die Einchränkung von G auf L einen Eigenvektor und dies ist auch ein Eigenvektor von F . (d) Ist dim(L) gerade, so ist dim(M ) ungerade und man kann die Aussage aus der zu M angewandten Induktionshypothese folgern. (5 Punkte) 3 Zeigen Sie: Ein normiertes Polynom über R vom Grad 3, das genau eine reelle Nullstelle λ ∈ R hat aber nicht gleich (T − λ)3 ist, hat insgesamt 3 verschiedene komplexe Nullstellen. (3 Punkte) 4 Entscheiden Sie: 1 (a) 3 Welche dieser Matrizen sind diagonalisierbar? trigonalisierbar? −4 5 4 2 1 2 ∈ M2 (Q) (b) ∈ M2 (Z/11Z) (c) 1 3 3 ∈ M3 (C) 4 3 4 −5 1 0 (6 Punkte)