3.2.15 Seltenere zeckenübertragene Infektionen in Mitteleuropa

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3. Aktuelle und potenzielle Gefahren für die Gesundheit
3.2.15 Seltenere zeckenübertragene Infektionen in
Mitteleuropa: Q-Fieber, Rickettsiosen, Anaplasmose, Babesiosen
Peter Kimmig, Kathrin Hartelt, Silvia Pluta, Rainer Oehme & Ute Mackenstedt
Seltenere zeckenübertragene Infektionen in Mitteleuropa: Q-Fieber, Rickettsiosen, Anaplasmose, Babesiose: Zecken-übertragene Erkrankungen wie die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und die Lyme-Borreliose sind seit vielen Jahren in Deutschland allgemein bekannt. Neuere Untersuchungen haben jetzt aber Erkenntnisse über weitere Zecken-übertragene Erreger erbracht. Dazu gehören Coxiella burnetii, der Erreger des
Q-Fiebers, einer mit Pneumonie und Hepatitis einhergehenden Infektion, verschiedene Rickettsienarten – die
Verursacher von Zeckenstichfiebern – Anaplasma (früher Ehrlichia) phagocytophilum, Auslöser der granulocytären Anaplasmose sowie Babesien, einzellige Parasiten, die eine malariaähnliche Erkrankung verursachen
können. Es ist zu erwarten, dass die globale Klimaveränderung auch das Auftreten und Wiederauftreten von
Arthropoden assoziierten Erkrankungen beeinflussen wird. Die Kenntnis der Prävalenz von Infektionserregern
in Zecken und Reservoirwirten ist daher eine wesentliche Voraussetzung zur Kontrolle humaner Erkrankungen.
Uncommon tick- borne infections in middle Europe: Tick transmitted diseases like tick-borne encephalitis
(TBE) and Lyme Borreliosis have been well known in Germany for decades. Ongoing research now gives new
insights into further tick-borne microorganisms. Among these are Coxiella burnetii which can cause Q-fever, an
infection with pneumonia and hepatitis, different rickettsiae, the causative agents of spotted fevers, Anaplasma
(formerly Ehrlichia) phagocytophilum which can lead to the granulocytic anaplasmosis and species of Babesia,
the causative agents of babesioses, malaria-like diseases. Global climate changes may influence the emergence
and re-emergence of arthropod borne diseases. Therefore the knowledge about the prevalence of infectious
agents in ticks and their reservoir hosts is an important prerequisite for risk assessment of human diseases.
I
n Mitteleuropa spielen die Borreliose und die FSME
die mit Abstand bedeutendste Rolle unter den zecken­
übertragenen Infektionen. Indessen sind hier in den
letzten Jahren noch weitere Infektionserreger in Zecken
nachgewiesen worden, bei denen die Rolle der Zecken
bzw. der Erreger als Krankheitsverursacher allerdings
noch nicht ausreichend geklärt ist. An erster Stelle ist
hier das Q-Fieber zu nennen, dazu kommen Rickettsio­
sen, die Anaplasmose und Babesiosen.
Q-Fieber (Krimfieber, Balkangrippe)
Erreger
Bei dem Erreger des Q-Fiebers Coxiella burnetii (nach
den Erstbeschreibern Cox, USA und Burnet, Aus­
tralien) handelt es sich um ein obligat intrazelluläres
Bakterium. Als spezifische Wirtszellen fungieren beim
Menschen Makrophagen, in denen sich die Coxiellen
dank verschiedener Evasionsmechanismen weiter ver­
mehren können. C. burnetii weist Ähnlichkeiten zu den
Rickettsien auf, denen es lange zugeordnet wurde. Wei­
tere Parallelen bestehen zu gramnegativen Bakterien,
da Coxiellen ebenfalls eine äußere LipopolysacharidMembran (LPS) besitzen. Veränderungen der LPS sind
die Grundlage eines für die serologische Diagnostik
bedeutsamen Phasenwechsels.
Aufgrund von molekularbiologischen Analysen
werden Coxiellen heute jedoch in die Nähe der Legio­
nellen gestellt, C. burnetii stellt die einzige Spezies in
der Familie der Coxiellaceae dar. Ungeachtet der sys­
tematischen Zuordnung weist C. burnetii jedoch eine
artspezifische biologische Besonderheit auf – die Aus­
bildung von 2 verschiedenen Erscheinungsformen:
Die vegetative intrazelluläre Form, auch als LCV
(large cell variant) bezeichnet, entspricht weitgehend
sonstigen gramnegativen Bakterien; sie weist nur eine
geringe Widerstandsfähigkeit an der Außenwelt auf.
Bei schlechter werdenden Verhältnissen, etwa beim
Eintrocknen des Materials können die vegetativen
Zellen am Polende jedoch sporenähnliche Körperchen
(SCV, small cell variant) absprossen, die über Monate
in der Umwelt überleben und bei heißem trockenem
Klima über den Staub zu Infektionen führen können
(Maurin & Raoult 1999, Bauerfeind et al. 2013)
Krankheitsbild
Nach aerogener oder alimentärer Aufnahme (s.u.) ge­
langen die Coxiellen über Lymph-und Blutbahnen in
die Makrophagen des retikuloendothelialen Systems.
Q-Fieber-Infektionen führen -in Abhängigkeit von
der Infektionsdosis- zu subklinischen, akuten oder
chronischen Verläufen. Ca. 60% der Infektionen ver­
laufen unbemerkt. In anderen Fällen kommt es nach
einer Inkubationszeit von 1–4 Wochen zur Generalisa­
tionsphase mit Bakteriämie, die sich in einem Sommer­
grippen-artigen Krankheitsbild mit Fieber, Schüttel­
frost, Mattigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen sowie
heftigen Retroorbitalschmerzen äußert, eine Sympto­
matik, auf die der Name Balkangrippe oder Krimfieber
Bezug nimmt.
Nur in ca 10% der akuten Erkrankungen kommt
es anschließend zu einer Organmanifestion, die sich
3.2.15 Kimmig et al.
am häufigsten in Form einer atypischen, interstitiellen
Pneumonie und/oder einer granulomatösen Hepatitis
äußert. Als lebensbedrohende Komplikationen können
– allerdings sehr viel seltener – eine Meningoenzephali­
tis, Myokarditis und Perikarditis auftreten. Am gefürch­
tetsten ist jedoch die Entwicklung eines chronischen QFiebers, dies manifestiert sich klinisch in erster Linie
als Endokarditis mit Befall v.a. der Mitral- und Aorten­
klappen und/oder als chronische granulomatöse Hepa­
titis. Dies kommt im Normalfall jedoch nur in 1–5%
der Erkrankungen vor (Maurin & Raoult 1999).
Ein großes Problem stellen Q-Fieber-Infektionen
indessen für spezielle Risikogruppen dar – Herzklap­
pen Patienten und v. a. Schwangere. Bei Schwangeren
kommt es durch das Q-Fieber zu Fehlgeburten und
Frühgeburten, Missbildungen sind jedoch nicht bekannt.
Schwangere sind aufgrund der physiologischerweise
verminderten Immunantwort besonders infektionsge­
fährdet. Vor allem aber entwickelt sich bei einer Q-Fie­
ber-Infektion in der Schwangerschaft mit 30–50%iger
Wahrscheinlichkeit ein chronisches Q-Fieber, das ohne
Behandlung weitere Fehlgeburten zur Folge hat. Auch
bei Herzklappenpatienten besteht eine erhöhte Gefahr
der Chronifizierung (Raoult et al. 2002).
Übertragung
Die beiden morphologischen Erscheinungsformen von
C. burnetii – LCV und SCV – sind die Grundlage der
außerordentlich komplexen Infektionswege und des
breiten Wirtsspektrums, das Zecken, Nager, Wild, Vö­
gel und – epidemiologisch besonders bedeutsam – die
meisten Haustiere umfasst (Kimmig 2010).
Weltweit kommen über 40 Zeckenarten als Über­
träger in Frage, in Deutschland ist es v.a. die Schafze­
cke, Dermacentor marginatus (Abb. 3.2.15-1). Für Mit­
teleuropa hat Liebisch (1977) ein Übertragungsmodell
postuliert, das auf der Entwicklung von Naturherden
fußt: Zwischen den Larven und Nymphen von D. marginatus und deren Wirtstieren, Nagern, Igeln, Hasen
u.a. soll sich ein basaler Naturherd bilden, der Erreger,
Reservoir, Überträger und Wirte umfasst. Zweimal im
Jahr, im März/April sowie August/September kommt
es zu einer Erweiterung des Wirtsspektrums. Zu dieser
Zeit treten nämlich die adulten Zecken auf, die größere
Wirtstiere benötigen; neben Rehen und Hirschen sind
dies v.a. Haustiere wie Schafe und Ziegen. Die Zecken
bleiben lebenslang infiziert, die Erreger können auch
transovariell auf die Nachkommenschaft übertragen
werden. Coxiellen können sich im Zeckendarm stark
Abb. 3.2.15-1: Weibchen von Dermacentor spec. (li) und Ixodes spec.(re). Dermacentor-Zecken sind anhand von Größe
und Aussehen deutlich von Ixodes zu unterscheiden. Dermacentor marginatus stellt in Mitteleuropa den wichtigsten Überträger des Q-Fiebers dar. Foto: Bechtel, Heidelberg.
3. Aktuelle und potenzielle Gefahren für die Gesundheit
vermehren, Zeckenkot kann bis 100 Mio infektiöse
Einheiten/Gramm enthalten. Im trockenen Kot, der bei
Dermacentor in großen Mengen abgegeben wird, blei­
ben die Erreger in Form der sporenähnlichen Körper­
chen bei durchschnittlichen Temperaturen mindestens
1 Jahr infektionsfähig und können dann auf aerogenem
Weg weiterverbreitet werden.
Durch neuere Untersuchungen sind diese zentrale
Stellung von Zecken und die Bedeutung von Natur­
herden für die Epidemiologie des Q-Fiebers relativiert
worden (s.u.).
Aerogene Infektion durch Tiere: Als primäre In­
fektionsquellen für Tier und Mensch sind infizierte
Haustiere anzusehen, dies erklärt das Auftreten von QFieber-Epidemien auch in Dermacentor – freien Gebie­
ten (s.u.) Bei Haustieren – Schafe Ziegen, Rinder – die
i.d.R. aerogen infiziert werden, verläuft die Infektion
meist inapparent, die Erreger können jedoch mit Kot
und Urin, alerdings in geringen Mengen. ausgeschieden
werden. Kommt es durch die Coxiellen jedoch zu einer
Infektion des trächtigen Uterus, kann es in der Folge
zu Fehl- und Totgeburten kommen (Dedié et al. 1993).
Fruchtwasser, Nachgeburten und Lochial­flüssigkeiten
enthalten dann massenhaft Erreger und sind extrem
kontagiös; sie können bei direktem Kontakt etwa bei
Tierhaltern und Tierärzten zur Infektion führen. Aber
auch indirekter Kontakt wie etwa kontaminierte Spreu
ist durch die Bildung von sporenähnlichen Körperchen
als hochgefährlich anzusehen. So kam es etwa auf
einem Bauernmarkt in Soest über ein infiziertes Mut­
terschaf auf diesem indirekten Weg zur Infektion von
über 300 Besuchern.
Alimentärer Infektionsweg: Bei Rindern kommt es
durch eine Coxiellen-Infektion zusätzlich auch zu ei­
ner nichteitrigen Mastitis, so dass die Milch über 100
Tausend Coxiellen/ml enthalten kann. In Nahrungsmit­
teln aus nicht pasteurisierter Milch, z.B. Käse, können
Coxiellen für 1–2 Monate vermehrungsfähig bleiben.
Nach einer Studie in Baden-Württemberg ist der In­
fektionsweg über rohe Milch zwar auch hier möglich,
offenbar kommt es auf diese Weise aber nur selten zu
Erkrankungen .
Epidemiologie
Das Q-Fieber kommt weltweit vor und ist v.a. in tro­
ckenen, heißen Klimazonen verbreitet. Deutschland
war früher kein Q-Fieber Gebiet; nach dem 2. Welt­
krieg jedoch, vermutlich mit unkontrollierten Tiertrans­
porten, sind Coxiellen und wahrscheinlich auch die
Dermacentor-Zecken nach Deutschland eingeschleppt
worden und haben sich in der Folge im warmen Süd­
deutschland fest etabliert.
Q-Fieber ist eine meldepflichtige Erkrankung,
indessen werden meist nur Ausbrüche mit vielen Per­
sonen erfasst; Einzelerkrankungen, v.a. wenn sie »nur«
als Sommergrippe verlaufen, werden i.d.R. nicht als
Q-Fieber Erkrankungen registriert. Zur Erfassung der
Verbreitung und Häufigkeit des Q-Fiebers sind daher
seroepidemiologische Untersuchungen wertvoll. Dies
zeigt eine Studie aus Südfrankreich; hier fand sich bei
der Landbevölkerung – insgesamt 22.500 Personen eine
Seroprävalenz von 30% (Maurin & Raoult 1999).
Aus Deutschland lagen lange nur 2 kleinere Studien
aus den Jahren 1983 in Seebronn /Baden-Württemberg
(n = 715) sowie 1998 in Rollshausen/Hessen (n = 200)
vor, die im Anschluss an eine lokale Epidemie durch­
geführt wurden und Prävalenzen von 19% bzw. 23% er­
gaben. Eine Ermittlung der allgemeinen Seroprävalenz
wurde in Deutschland erstmals 2007 im Raum Leut­
kirch (Baden-Württemberg) durchgeführt. Obwohl es
sich hier nicht um ein spezielles Q-Fieber Endemiege­
biet handelt, fand sich bei einer statistisch abgesicher­
ten Stichprobe von 2.500 Personen eine Seroprävalenz
von 7,8% (Frangoulidis et al. 2007). In Q-Fieber Ende­
miegebieten liegen die Werte erheblich höher. So fan­
den sich bei einer Studie bei Soldaten in Stetten a.k.M.
auf der Schwäbischen Alb, einem bekannten Q-FieberEndemiegebiet, nach einem 3 jährigem Aufenthalt in
diesem Gebiet Seroprävalenzen von über 40%.
Aus diesen Untersuchungen muss man den Schluss
ziehen, dass das Q-Fieber in Mitteleuropa speziell in
Süddeutschland weitaus häufiger ist, als es aus den offi­
ziellen Meldungen hervorgeht. Um eine wirkliche Vor­
stellung von der Häufigkeit des Q-Fiebers zu erhalten,
müssen großflächigere Untersuchungen durchgeführt
werden; von besonderer Bedeutung wären darüber hin­
aus seroepidemiologische Studien bei Schwangeren,
um einen Zusammenhang von Q-Fieber zu Fehl- und
Frühgeburten quantitativ erfassen zu können.
Auch über die Häufigkeit und Lage von Naturher­
den, in denen Coxiellen-Infektionen zwischen Zecken
und Nagern zirkulieren, gibt es kaum aktuelle Daten.
Aus den Arbeiten von Liebisch (1977) ist bekannt, dass
Dermacentor marginatus v.a in der Oberrheinischen
Tiefebene verbreitet ist, eine Region, in der sich die
Winterweiden von Wanderschafherden befinden, die
über Flusstäler wie die Kinzig dann die Schwäbische
Alb erreichen. Bei einer aktuellen Studie in BadenWürttemberg, bei der über 1.000 vollgesogene Dermacentor-Zecken von Schafen aus diesen Regionen
mittels PCR auf Coxiellen untersucht wurden, ließ
sich indessen nur im Bereich Lörrach in einer Zecke
dieser Erreger nachweisen (Sting et al. 2004). Bei der
Untersuchung von 1.060 ungesogenen Dermacentor-Freilandzecken in mutmaßlichen Naturherden im
Rheintal und Kinzigtal fand sich mit der PCR nicht eine
3.2.15 Kimmig et al.
Coxiellen-haltige Zecke (Pluta 2011). Auch bei insge­
samt 119 Nagern aus diesen Regionen waren mittels
PCR und ELISA keine Coxiellen bzw. Anti-CoxiellenAntikörper nachweisbar. Man muss daher davon aus­
gehen, dass Naturherde auf dem Weg der Wander­
schafe der Herden nur sehr lokal auftreten und nicht
ohne weiteres zu finden sind. Möglicherweise wird die
Bedeutung der Zecken in Mitteleuropa als Vektoren
aber auch überschätzt und dürfte mehr in einer Mul­
tiplikatorfunktion (Kahl, pers. Mitteilung) infolge der
Coxiellen-Vermehrung im Zeckendarm zu suchen sein.
So ist In Süddeutschland auch kein Zusammenhang
zwischen Dermacentor-Verbreitungsgebieten und dem
Auftreten von sporadischen humanen Q-Fieber-Fällen
zu erkennen, wohingegen die Schafdichte eine deut­
liche Korrelation dazu zeigt. Schließlich sprechen auch
die größten Ausbrüche der vergangenen Jahre in Soest
und Jena gegen ein obligates Mitwirken von Zecken
bei der Q-Fieber Epidemiologie. In beiden Gebieten
handelte es sich um eine aerogene Verbreitung, die von
infizierten Tieren ausging, da Dermacentor marginatus
hier nicht vorkommt; Ixodes ricinus (Abb. 3.2.15-1)
hingegen ist offenbar kein Vektor für C. burnetii, wie
in mehrfachen Studien in der Schweiz, in Hessen und
in Baden-Württemberg festgestellt wurde. So bleiben
bezüglich der Epidemiologie des Q-Fiebers in Mittel­
europa noch viele Fragen offen.
Rickettsiosen
Erreger
Bei den Rickettsien (benannt nach dem Erstbeschrei­
ber Ricketts, USA) handelt es sich um kleine, unbe­
wegliche, gramnegative Bakterien, die zu ihrer Repli­
kation auf lebende eukaryote Zellen von Wirbeltieren
und Arthropoden angewiesen sind. Beim Menschen
stellen Endothelzellen die bevorzugten Wirtszellen der
Rickettsien dar, in denen sie sich dank spezieller Eva­
sionsmechanismen erfolgreich vermehren können und
diese schließlich zerstören.
Die verschiedenen Spezies der Gattung Rickettsia werden in 2 Gruppen eingeteilt: Die Fleckfieber­
gruppe (engl. typhus group) umfasst die Erreger des
epidemischen Fleckfiebers (R. prowazekii) und des
endemischen Fleckfiebers (R. typhi), als Überträger
fungieren Kleiderläuse bzw. Rattenflöhe. Die Zecken­
bissfiebergruppe (engl. spotted fever group) enthält
Rickettsien, die fast ausschließlich von Zecken bzw.
Milben übertragen werden. Die Infektionen sind mit
verschiedenen Arten und Vektoren weltweit verbrei­
tet, in Südeuropa am bedeutendsten ist R. conorii, der
Erreger des Mittelmeerfiebers (fièvre boutonneuse) In
Mitteleuropa sind seit dem Ende der Läuse-Fleckfie­
berepidemien Rickettsiosen zunächst kaum bekannt ge­
worden. Erst seit den 1970er Jahren wurden in Dermacentor spp. und Ixodes spp., später z.T. auch in Nagern
verschiedene Rickettsienspezies entdeckt; sie wurden
anfangs für apathogen gehalten, haben sich später aber
doch als prinzipiell humanpathogen erwiesen.
In Deutschland sind derzeit 5 Rickettsienspezies
in Zecken nachgewiesen: R. slovaca, R. raoultii,. R.
helvetica, R. massiliae und R. monacensis. Es handelt
sich sämtlich um »neue« Rickettsienarten, die wie R.
monacensis und R. raoultii erst 2002 bzw. 2008 einen
Speziesstatus erhielten.
Erkrankung
Grundlage der durch Rickettsien verursachten Erkran­
kungen ist der Befall des Endothels der kleinen Gefäße.
Als Folge kommt es zu einer Vaskulitis mit Verschluss
der Kapillaren und zu Mikrozirkulationsstörungen. Be­
dingt durch die Gefäßschäden treten die roten Blutkör­
perchen aus und führen bei Befall der Haut zu dem na­
mensgebenden Bild des Fleckfiebers. Je nach Art und
Virulenz der verschiedenen Rickettsien können aber
auch innere Organe wie Lunge, Herz, Zentralnerven­
system, Pankreas, Leber u.a. befallen werden, so dass
sich ein lebensbedrohendes Krankheitsbild entwickeln
kann. Unter den Zeckenstichfiebern ist besonders das
Zeckenstichfieber der Neuen Welt (Rocky MountainSpotted fever, R. rickettsii) durch schwere Verläufe mit
letalem Ausgang charakterisiert, das Zeckenstichfieber
der Alten Welt (Mittelmeerfieber, R. conorii) verläuft
i.d.R. als gutartige, fieberhafte Erkrankung mit Exan­
them, schwere und letale Verläufe sind jedoch auch
bei dieser Rickettsiose bekannt. In Mitteleuropa traten
Erkrankungen durch Rickettsien bisher nur sporadisch
auf. So kam es etwa in Rheinland-Pfalz bei einer Patien­
tin nach Stich durch D. marginatus zu einer fieberhaften
Erkrankung mit Lymphknotenschwellung und lokalem
Erythem (Tick borne Lymphadenopathie: TIBOLA)
hervorgerufen durch R. slovaca (Pluta 2011).
Übertragung und Epidemiologie
Rickettsien kommen nur als intrazelluläre, vegeta­
tive Formen vor und können daher nur über Vektoren
übertragen werden. In Europa fungieren Zecken der
Gattung Rhipicephalus, Dermacentor und Ixodes als
Überträger. Im mediterranen Gebiet stellt die »Braune
Hundezecke« Rhipicephalus sanguineus den wich­
tigsten Überträger des Mittelmeerfiebers dar. Diese
Zeckenart ist ein typischer Parasit des Hundes, der
auch als Reservoirwirt für diese Erreger dient (Bauerfeind et al. 2013). Auch in Zecken der Gattung Dermacentor ist im Mittelmeerraum mehrfach Rickettsia
conorii nachgewiesen worden. In Baden-Württemberg
3. Aktuelle und potenzielle Gefahren für die Gesundheit
fanden sich bei Untersuchung von Ixodes ricinus (n =
1.187) auf Rickettsien Befallsraten bis zu 13% Durch
Sequenzanalysen ließen sich diese Erreger als R. helvetica identifizieren (Hartelt et al. 2004). Moleku­
larbiologische Untersuchungen von Dermacentor spp.
in Süddeutschland ergaben eine Gesamtprävalenz von
31,4%; dabei entfielen 30,6% auf R. raoultii und 0,8%
auf R. slovaca, R. conorii konnte bisher ausgeschlossen
werden (Pluta 2011). Bei den Dermacentor-Rickett­
sien ist eine gewisse Wirtsspezifität festzustellen. So
fand sich in anderen Untersuchungen R. slovaca vor­
zugsweise in D. marginatus (Prävalenz bis zu 15%), R.
raoultii in D. reticulatus (Prävalenz bis zu 39%).Bei
Untersuchungen in Bayern fanden sich in Ixodes ricinus Prävalenzen von R. massiliae und R. monacensis
von 1,7% und 0,6%. (zit. nach Bauerfeind et al. 2013)
Während Ixodes ricinus ein sehr breites Wirtsspektrum
einschließlich des Menschen hat, befällt Dermacentor
spp. vorzugsweise Tiere (Schafe, Hunde). Die bei I.
ricinus häufigste Rickettsie, R. helvetica, hat offenbar
nur eine geringe pathogene Bedeutung. Nichtsdesto­
weniger sind Infektionen relativ häufig, wie Unter­
suchungen von Waldarbeitern im Elsass zeigten, bei
denen Seroprävalenzraten gegen R. helvetica von mehr
als 9% bestimmt wurden; soweit bisher bekannt sind
Erkrankungen jedoch selten und äußern sich allenfalls
in Form einer fieberhaften Allgemeininfektion, wie bei
einer Studie in der Schweiz festgestellt wurde.
Humane Infektionen durch R. monacensis und R.
massiliae sind in Deutschland nicht bekannt geworden,
aufgrund von Erkrankungen, die andernorts auftraten,
wurde die prinzipielle Humanpathogenität dieser Ar­
ten indessen unter Beweis gestellt (Bauerfeind et al.
2013).
Ehrlichiosen/Anaplasmosen
Erreger
Ehrlichien sind kleine, kokkoide, obligat intrazellulär
lebende, gramnegative Bakterien, die den Rickettsien
nahe stehen. Von der Gattung Ehrlichia sind nach neu­
er Taxonomie die Gattung Anaplasma und die Gattung
Neorickettsia abgetrennt worden, alle drei gehören zu
der neu geschaffenen Familie der Anaplasmataceae.
Ehrlichien sind seit langem als veterinärmedizi­
nische Krankheitserreger bekannt, erst Ende des 19.
Jahrhunderts wurden unter ihnen auch humanpatho­
gene Arten identifiziert; in erster Linie sind dies Anaplasma phagocytophilum, der Erreger der Anaplasmose
(früher: humane granulocytäre Ehrlichiose (HGE) und
Ehrlichia chaffeensis, der Verursacher der humanen
monocytären Ehrlichiose (HME) (Bauerfeind et al.
2013, Löscher & Burchard 2012).
Krankheitsbild
Bei den genannten humanpathogenen Ehrlichien/Ana­
plasmen fungieren Monozyten bzw. Granulozyten als
Wirtszellen, in denen sich die Erreger innerhalb von
Vakuolen vermehren und dann als sog. Morulae mi­
kroskopisch nachweisbar werden.
Erkrankungen durch diese Erreger sind in erster
Linie aus den USA bekannt, in Europa wurden nur
vereinzelt Fälle von Anaplasmose beschrieben. Die
Ehrlichiose und die Anaplasmose manifestieren sich
übereinstimmend als grippeartiges Krankheitsbild mit
Fieber, Kopf und Muskelschmerzen, als typisch gelten
rezidivierende Fieberschübe. Bei schweren Verläufen
kommen noch Leukopenien und Thrombopenien hinzu,
als Zeichen einer Leberbeteilung finden sich Transami­
nasenerhöhungen. Die Letalität wird in den USA mit
bis zu 5% angegeben, in Europa sind schwere Erkran­
kungen durch Anaplasmen offenbar unbekannt.
Übertragung und Epidemiologie
Bei den Ehrlichiosen/Anaplasmosen handelt es sich
um Vektor-übertragene Zoonosen. Die Infektion er­
folgt über verschiedene Zeckenarten. Die in Europa
ausschließlich vorkommende Art Anaplasma phago­
cytophilum wird durch Ixodes-Zecken übertragen.
Während in Europa Erkrankungen durch A. phagocytophilum offenbar nur sporadisch vorkommen,
müssen Infektionen relativ häufig sein. Darauf wei­
sen serologische Untersuchungen an Waldarbeitern (n
= 4.332) in Baden Württemberg hin. Dabei fanden sich
Seroprävalenzen zwischen 5% und 16%, durchschnitt­
lich 10,7%. Anaplasmenfreie Gebiete kommen offen­
bar kaum vor (Oehme et al. 2002). Auch serologische
Untersuchungen aus der Schweiz, Dänemark und
Skandinavien sowie Bulgarien mit Seroprävalenzen
bis über 20% deuten darauf hin, dass Anaplasmen in
ganz Europa verbreitet sind. Dies deckt sich mit den
Zeckenbefallsraten: Bei der Untersuchung von Ixodes
ricinus (n = 5.424) in verschiedenen Landkreisen Ba­
den-Württembergs wurden Befallsraten zwischen 0,2%
und 1,5%, im Durchschnitt von 1,0% ermittelt (Hartelt et al. 2004). Bei weiteren Zeckenuntersuchungen
in Deutschland und in anderen europäischen Ländern
wurden regelmäßig Anaplasmen nachgewiesen, wobei
die Befallsraten mit bis zu 24% z.T. erheblich höher
lagen. Als Reservoirwirte fungieren in Süddeutschland
fast ausschließlich wühlmausartige Nager (Arvicu­
lidae). In Baden-Württemberg waren mittels PCR in
13,4% der Rötelmäuse (n = 149) und 6,2% der Feld­
mäuse (n = 97) Anaplasmen nachzuweisen. Unter den
echten Mäusen (Muridae) war unter 259 Nagern nur
eine einzige Anaplasmen- positiv (Hartelt et al. 2008).
Als weitere Reservoirwirte kommen Rehe und Schafe
3.2.15 Kimmig et al.
in Frage, wie aus Untersuchungen aus der Schweiz und waren in ganz Südwestdeutschland verbreitet, über­
raschenderweise fanden sich keine erhöhten Befallsra­
England hervorgeht.
ten mit B. divergens in Gebieten im Südschwarzwald in
Babesiosen
denen das »Weiderot«, eine durch Babesien verursachte
Hämoglobinurie bei Rindern, noch verbreitet ist (HarErreger
telt et al. 2004). Vergleichbare Werte fanden sich bei
Babesien sind einzellige, taxonomisch den Plasmodien späteren Untersuchungen in Frankreich, der Schweiz
nahestehende Parasiten (Apicomplexa) und befallen und Italien – deutlich höhere Werte bis 20% wurden in
wie diese im Vertebratenwirt die Erythrozyten, in de­ Polen, in Österreich sogar bis 51% gemessen. Zur Er­
nen sie sich durch Sprossung vermehren. Sie werden fassung der Reservoirwirte wurden in Süddeutschland
jedoch sämtlich durch Schildzecken übertragen. Mor­ 509 Nager auf Babesien untersucht. Dabei fand sich B.
phologisch lassen sich sog. Große Babesien (>2,5 µm microti in 1,6% von Wühlmausartigen (Arviculidae, n =
darunter die Rinderbabesie B. divergens und »Kleine 253) in echten Mäusen (n = 255) wurden keine Babe­
Babesien« (< 2,5 µm) darunter die Nagerbabesie B. sien nachgewiesen (Hartelt et al. 2008). In östlicheren
microti unterscheiden. Molekularbiologisch werden Regionen Europas sind Babesien offenbar verbreiteter.
die Babesien noch weiter differenziert, so dass heute Dies zeigt sich neben der Zeckenprävalenz auch bei der
Verwandtschafts-Komplexe unterschieden werden. Nagerprävalenz von 10–20%, darüberhinaus kommen
Unter den zahlreichen tierpathogenen Arten haben v.a. Babesien hier auch bei Muridae vor.
B. divergens und B. venatorum sowie B. microti zoono­
tische Eigenschaften und können auch den Menschen Schlussbetrachtung:
Einfluss der globalen Erwärmung
infizieren.
Es ist davon auszugehen, dass die globale Erwärmung
Krankheitsbild
auch Auswirkungen auf die oben dargestellten zecken­
Aufgrund der vergleichbaren Pathogenese –Zerstörung übertragenen Infektionen haben wird, die Gründe hier­
der Erythrozyten- entsteht bei der akuten Babesiose für sind jedoch unterschiedlich:
ein malariaähnliches Krankheitsbild mit hämolytischer Q-Fieber: Bei dem Überträger des Q-Fiebers, DermaAnämie und Hämoglobinurie. In Abhängigkeit von der
centor marginatus handelt es sich um eine thermo­
Babesienart und dem Immunstatus verlaufen Babesi­
phile Zecke. Bei weiterer Erwärmung ist daher mit
eninfektionen häufiger jedoch asymptomatisch oder
einer weiteren Verbreitung dieses Q-Fieber-Über­
oligosymptomatisch in Form einer »Sommergrippe«,
trägers zu rechnen. Dieser Prozess hat bereits be­
auch latente Verläufe mit Rekrudeszenzen kommen
gonnen, so wird diese Zeckenart bereits am Fuß der
vor. Milde Verläufe finden sich v.a. bei Infektionen mit
Schwäbischen Alb angetroffen, wo sie in früheren
B. microti, die in den USA auch bei immunkom­
Jahren nie heimisch war. Bei Erreichen der Hochflä­
petenten Personen häufiger vorkommen. In Europa da­
che der Schwäbischen Alb, einer Region mit inten­
gegen werden Babesiosen fast ausschließlich durch B.
siver Schafhaltung, ist mit erhöhten Problemen zu
divergens verursacht, die bei splenektomierten oder an­
rechnen.
derweitig immundefizienten Personen zu einem akuten, Nach den Klimaprognosen für Deutschland sind
lebensbedrohenden (Letalität bis 40%) Krankheitsbild
für die nächsten Jahre verstärkt heiße trockene Som­
mit septischen Fieber und Hämolyse führen können.
mer zu erwarten (Werner & Gerstengarbe 2007).
Bei immunokompetenten Personen werden Babesiosen
Dies wird die aerogene Verbreitung des Q-Fiebers be­
dagegen sehr selten diagnostiziert, was angesichts einer
günstigen, wie dies etwa bei dem Q-Fieber-Ausbruch
Seroprävalenz von mehreren Prozent (3,6% in West­
2005 in Jena der Fall war, bei dem 350 Personen über
deutschland, Hildebrandt et al. 2013) auf weitgehend
diesem Weg infiziert wurden und erkrankten.
subklinische Verläufe schließen läßt.
Ungeachtet dessen, welche Rolle Zecken in der
Epidemiologie des Q-Fiebers spielen, muss man da­
Übertragung und Epidemiologie
her in den nächsten Jahren mit eine Ausbreitung des
In Europa können Babesien von verschiedenen Schild­
Q-Fiebers und einer zunehmenden Erkrankungshäu­
zecken übertragen werden, der weitaus wichtigste Vek­
figkeit rechnen.
tor ist jedoch Ixodes ricinus. Die Befallsraten bei I. Rickettsiosen: Derzeit ist die Situation in Mitteleuropa
ricinus sind i.d.R. niedrig. Bei einer Studie in Südwest­
bzgl. Rickettsiosen noch unbedenklich. Man muss
deutschland fanden sich bei I. ricinus (n = 3113) Werte
indessen im Auge behalten, dass mit der Etablierung
von durchschnittlich 1%, wobei 0,9% auf B. divergens,
des Mittelmeerfiebers jederzeit zu rechnen ist. Zwar
0,1% auf B. microti entfielen. Beide Babesienarten
kann sich der Hauptvektor, die »Braune Hundeze­
3. Aktuelle und potenzielle Gefahren für die Gesundheit
cke« (Rhipicephalus sanguineus), die mit Hunden
häufig eingeschleppt wird, bei den derzeitigen Tem­
peraturen noch nicht im Freien halten, bei weiterer
Temperaturerhöhung kann sich dies aber rasch än­
dern. Schon jetzt kommt es in Deutschland immer
wieder zu massiven Ansiedlungen der »Braunen
Hundezecke« in Häusern, von der eine Infektionsge­
fahr ausgehen kann. Eine weitere Gefahr geht von
den Hunden selbst aus, da sie Reservoirwirte für
Rickettsien, speziell R. conorii darstellen (Bauerfeind et al. 2013). Angesichts eines unkontrollierten
Imports von Hunden aus dem Mittelmeerraum muss
man die Übertragung des Erregers auf die sich in
Mitteleuropa seit ca 10 Jahren kontinuierlich aus­
breitenden Zecken der Gattung Dermacentor, deren
prinzipielle Vektorkapazität für Rickettsien außer
Frage steht, als durchaus realistisch für die Bildung
von Naturherden ansehen. Eine direkte Übertragung
von Rickettsien aus Dermacentor-Zecken auf den
Menschen, wie im Falle der beschriebenen R. slovaca-Infektion dürfte allerdings auch weiterhin nur
sporadisch vorkommen.
Anaplasmose, Babesiosen: Anaplasma phagocytophilum und die humanpathogenen Babesien werden
durch Ixodes ricinus übertragen. Bei dieser Zecken­
spezies wurde in den letzten 20 Jahren eine deutliche
Arealerweiterung in den Norden Europas sowie in
größere Höhenlagen Mitteleuropas festgestellt. Da
Ixodes aber eine Luftfeuchtigkeit von wenigstens
80% benötigt, die bei den prognostizierten trockenen
Sommern zurückgeht, ist zu erwarten, dass I. ricinus
aus manchen Gebieten verschwinden wird. (Dautel
2010). Die Ausbreitung des Holzbocks ist darüber­
hinaus noch von anderen Faktoren, v.a. der Wirtsver­
breitung, abhängig. Die ursprüngliche Vorstellung,
dass warme Winter die Vermehrung von Zecken und
Nagern und damit den Infektionskreislauf zwischen
diesen Tieren begünstigen würden, hat sich im Nach­
hinein als nicht haltbar erwiesen (Kimmig et al. 2014).
Derzeit können die Daten aus Süddeutschland nur als
status quo festgehalten werden. Eine Kontrolle einer
eventuellen weiteren Ausbreitung des Holzbocks ist
angesichts seiner großen Vektorkapazität unbedingt
erforderlich.
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Literatur
Kontakt:
Prof. Dr.med. Dr.rer.nat. Peter Kimmig
Fachgebiet Parasitologie
Universität Hohenheim
[email protected]
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