Multiple Sklerose - Pflege Eine sorgfältige Pflege kann Komplikationen vermeiden, die Selbständigkeit erhalten helfen und so die Prognose des Kranken verbessern. Daher: • Regelmäßige Durchführung der mit dem Physiotherapeuten einstudierten Übungen. Bereitstellung technischer Hilfen vor allem bei Ataxie und Intentionstremor, um die Selbständigkeit so lange wie möglich zu erhalten • Bei Bettlägerigen Bobath-Lagerung gegen die Spastik, außerdem Dekubitus, Thrombose- und Kontrakturenprophylaxe • Pneumonie- und Infektionsprophylaxe, da die Infektionsgefahr vor allem bei hohen Glukokortikoiddosen groß ist. Hierzu gehört auch das Meiden von Personen mit akuten Infekten • Blasen- und Darmtraining analog dem Vorgehen bei Querschnittslähmung. Wegen der Infektionsgefahr keinen transurethralen Dauerkatheter legen, sondern intermittierend einmal katheterisieren oder einen suprapubischen Blasenkatheter legen lassen. Den Patienten über das erhöhte Risiko von Harnwegsinfekten aufklären, dabei die Prophylaxe durch reichliches Trinken betonen. Multiple Sklerose - Pflege Eine sorgfältige Pflege kann Komplikationen vermeiden, die Selbständigkeit erhalten helfen und so die Prognose des Kranken verbessern. Daher: • Bei chronisch kranken Patienten ist die psychische Führung nicht immer ganz leicht. Die häufig bestehende Euphorie erleichtert dem Patienten zwar die Krankheit und den Pflegenden den Umgang mit dem Kranken, führt aber oft dazu, dass das für den Erhalt der Selbständigkeit notwendige Training unterbleibt. Zu diesem müssen die Patienten immer wieder angehalten werden. • Prinzipiell soll der Patient so lange es geht normal leben. • Zu vermeiden ist übermäßige Wärme (Sonneneinstrahlung oder auch Fieber), da diese einen Schub auslösen oder die chronische Symptomatik verschlechtern kann. • Meist ist es sinnvoll, die Berufstätigkeit des Patienten (Berentung hinauszögern), Hobbies und Unternehmungen zu fördern, wobei Überforderungen zu vermeiden sind. • Vielen Patienten hilft der Kontakt zu Selbsthilfegruppen. Multiple Sklerose Prognose • • • • Die Diagnose einer MS ist nicht mit langjährigem Siechtum und schwerer Behinderung gleichzusetzen. Der mittlere Krankheitsverlauf beträgt heute mehr als 25 Jahre. Fünf Jahre nach Krankheitsbeginn sind 70 %, nach 20 Jahren noch 36 % der Patienten berufstätig. Der Wunsch nach Kindern sollten von der Frau und dem Mann gut überlegt werden, da nach aller Erfahrung der Verlauf der MS nach der Geburt durch die Belastung forciert progredient ist. Wichtige Adresse: Kontaktadresse Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft Bundesverband e.V., Vahrenwalderstraße 205 - 207,30165 Hannover, www.dmsg.de