Befund und Befinden - Zentrum für Schmerzmedizin

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Zentrum für Schmerzmedizin
Interdisziplinäre, multimodale Schmerztherapie an einem Fallbeispiel
En-Chul Chang/Wolfgang Dumat/Gunther Landmann/André Ljutow
Seminar B1
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Graduierung chron. Schmerzen nach v.
Korff et al.
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Flaggenmodell der Kontextfaktoren der
Schmerzchronifizierung
Nach: Das Vermeiden der Chronifizierung unspezifischer lumbaler Rückenschmerzen,
SchweizMedForum 2007;7:514-519. Keel, P. , Schwarz, H. , Brem. P. & Operschall, C.
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Red Flags
Nationale Versorgungsleitlinie Oktober 2010
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Infozept
 Beraten
 Beruhigen
 Bewegen
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Psychosoziale Risikofaktoren
Nationale Versorgungsleitlinie Oktober 2010
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Yellow Flags
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Anhaltende und rezidivierende Beschwerden
Arbeitsunfähigkeit > 4-6 Wochen
Radikuläre Beschwerden
Geringer Bildungsstand
Pessimistische, resignative Einstellung
Depression
Starkes Krankheitsgefühl
Unbefriedigende Arbeitssituation
Rentenwunsch
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Behinderungsmodell
nach Main & Spanswick
Verletzung
Fokus auf
Symptome
Erlernte
Hilflosigkeit
(Depression)
Schmerz
1. Stufe:
2. Stufe:
3. Stufe:
4. Stufe:
5. Stufe:
6. Stufe:
7. Stufe:
Entwicklung der Dekonditionierung
Einwirkungen von Angst und Vermeidung
Einwirkungen von Depression
Einwirkungen von Ärger und Frustration
Iatrogene Einwirkungen
Familiäre Einwirkungen
Einwirkungen von sozio-ökonomischen
Faktoren und des Berufs
(Fehl-)
Einstellungen
des Patienten
Körperliche
Dekonditionierung
Schonverhalten
und Muskelverspannungen
Rückzug von
Arbeit und sozialen Aktivitäten
Reduzierte
körperliche
Aktivität
Angst und
Vermeidung
(Fehl-)
Behandlungen
I
A
T
R
O
G
E
N
Ärger,
Frustration
Sozio-ökonomische
Faktoren / Beruf
Familie
nach Main & Spanswick, 2000
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Gute Prognose
Ergebnis: Schmerzreduktion innerhalb 1 Monats um 58%
Nach 1 bzw.12 Monaten (Skala 0-100): 22 bzw. 15
Abnahme der Beeinträchtigung innerhalb 1 Monats um 58%
Return to work innerhalb 1 Monats : 82% nach 3 Monaten 93%
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Patienten Befürchtungen
Falsche Bewegung kann ein schwerwiegendes Problem verursachen
Körper sagt mir, dass etwas gefährlich falsch ist
Ich könnte für eine lange Zeit eine Behinderung davontragen
Schmerz könnte Folge einer ernsthaften Erkrankung sein
von Korff M, Moore JE. Stepped care for back pain: activating approaches for primary care. Ann Intern
Med. 2001;134:911–917
:64%
:50%
:47%
:19%
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Befund und Befinden
Ergebnis: Keine Veränderung des Outcomes mit oder ohne frühzeitige
Bildgebung
Ergebnis: “Because bulges and protrusions on MRI scans in people with low back
pain or even radiculopathy may be coincidental, a patient`s clinical situation must be
evaluated in conjunction with the results of MRI studies”
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Operation versus kognitive Intervention
und Aktivierung
Conclusion: … equal improvement in patient with chronic low back pain
and disc degeneration randomized to cognitive interventions and
exercises, or lumbar fusion…
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Fragebogen zur Schmerzerfassung für die
Praxis
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Erstkontakt
 50 Jahre
 akuter Rückenschmerz seit zwei Wochen
 kann nicht arbeiten, arbeitet in der Abfüllanlage
einer Brauerei
 braucht Arztzeugnis
 zuletzt vor vier Jahren wegen Grippe beim Hausarzt
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Befund Radiologie/MRI
MRI LWS nativ
Klinische Angaben: Kreuzschmerz lumbal, mit Ausstrahlung
Befund:
Hyperlordose, regelrechtes Alignement, keine Spondylolisthesis.
Segment L1-L2: Der Diskus ist unauffällig.
Segmente L2-L3 und L3-L4: Beginnende degenerative Diskopathie,
Diskusdehydration. Keine Hernie. Keine Nervenwurzelkompression.
Segment L4-L5: Degenerative Diskopathie und Dehydration. Keine
Diskushernie.
Segment L5-S1: Diskusprotrusion mit Tangierung der Nervenwurzel S1
rechts.
Als Nebenbefund, wenige Millimeter messende periradikuläre Zysten S2
und S3 links
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Befund Psychologie/Psychiatrie
 getrennt lebender Patient, seit kurzem neue
Partnerschaft, Arbeitsplatzunzufriedenheit wegen
neuem Chef, herabgesetzte Stimmung, Ein- und
Durchschlafstörung, Ängste wegen Tod der Mutter
vor einem Jahr (an Krebs verstorben), beim
jüngsten Sohn (18 Jahre) bestehen Probleme in der
Berufslehre, Patient hat Freizeitaktivitäten
(Bergwandern, Chorsingen) eingestellt.
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Befund Neurologie
 Keine sicheren Paresen, seitengleiche Reflexe,
dermatomal nicht sicher zuordenbare sensible
Störung lateraler Ober- und Unterschenkel rechts,
zusätzlich V. auf distal symmetrische
Polyneuropathie bei Pallhypästhesie und diskret
abgeschwächten ASR bds.
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