Ergebnisse nach operativer Versorgung von Gelenkempyemen und

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Poster-1.25 Ergebnisse nach operativer Versorgung von Gelenkempyemen
und
Gelenkprotheseninfektionen
verschiedener
Lokalisation
mit
MRSA/ORSA-Besiedlung
1
2
2
M. Borrée , R. Schoop , U. Gerlach
1
2
BG-Unfallkrankenkaus Hamburg, BG-Unfallkrankenhaus Hamburg
Fragestellung: Im Rahmen einer retrospektiven Studie sollten die klinischen
Ergebnisse bei MRSA/ORSA-Infektionen verschiedener Gelenke und prothetischer
Gelenkersätze überprüft werden. Lassen sie die Gelenke oder Endoprothesen
erhalten? Was sind die Alternativen? Methodik: Von 04/04 bis 03/08 wurden
insgesamt 31 Patienten (21 m, 10 w, Alter Ø 62,1 Jahre (30-89)) bei
nachgewiesener MRSA/ORSA-Infektion eines Gelenkes oder einer implantierten
Gelenkprothese behandelt. Es handelte sich um 8 Hüftprothesen, 4
Hüftgelenkempyeme, 2 Knieprothesen, 5 Kniegelenkempyeme, 5 OSG-Empyeme
und 6 Empyeme verschiedener Gelenke bzw. eine infizierte Schulterprothese. Bei
28 Patienten Monoinfektion mit einem MRSA/ORSA. Bei 3 Patienten wurden
neben der MRSA/ORSA-Infektion weitere Keime nachgewiesen.
29 Patienten wurden operativ behandelt. Bei 2 Patienten musste auf Grund
erheblicher Begleiterkrankungen auf eine operative Infektsanierung verzichtet
werden. Je nach Stadium des Gelenkempyems, wobei Vorbehandlung,
Infektausdehnung und Grad der Gelenkschädigung berücksichtigt wurden, ist
zweizeitig offen gelenkerhaltend oder primär gelenkresezierend vorgegangen
worden. Bei allen operierten Patienten wurde eine Synovialektomie durchgeführt.
Es wurde stets ein Antibiotikumträger in das Gelenk eingelegt. Bei 4 Patienten
waren mehrere Revisionsoperationen bis zur Infektberuhigung erforderlich. Ein
Patient musste bei ausgedehnter Weichteilnekrose primär Hüftexartikuliert werden.
Bei 13 Patienten konnte das Gelenkempyem nur mit einer Arthrodese zur
Beruhigung gebracht werden. 5 Patienten mussten amputiert werden. Bei 7
Patienten wurde eine Gidlestone-Situation (6 Hüfte, 1 Schulter) geschaffen. Bei
einem Patienten wurde nach Infektberuhigung durch eine Girdlestone-Situation
eine erneute Hüft-TEP-Implantation durchgeführt. Es erfolgte die retrospektive
Auswertung, sowie die klinische und radiologische Nachuntersuchung der Fälle im
Rahmen regelmäßiger Wiedervorstellungen in unserer Osteitis-Sprechstunde.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Bei 28 von 31 Patienten ist der Infekt zum
Studienzeitpunkt als beruhigt anzusehen. Trotz aufwendiger operativer Versorgung
konnten nur 2 Kniegelenke und 5 Hüftprothesen erhalten werden. Von den
Hüftprothesen wurden 3 bei peristierender Fistelung und erheblichen operativen
Risiken vor Ort belassen. Das klinische Ergebnis nach operativer Behandlung ist
durchgehend als befriedigend anzusehen bei teilweise erheblicher Einschränkung
der Mobilität und Lebensqualität der Patienten. Die Ergebnisse zeigen, dass trotz
optimaler Behandlung der Gelenkempyeme und Gelenkprotheseninfektionen mit
einem MRSA/ORSA ein Erhalt des Gelenkes nur selten möglich ist. Meistens ist
ein Versteifung oder Resektionsarthroplastik erforderlich. In seltenen Fällen ist die
Amputation oder Exartikulation der betroffen Gelenke notwendig.
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