über MRSA erfahren Sie hier

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Fragen und Antworten zu MRSA
Was bedeutet MRSA?
Methicillin-Resistente Staphylococcus Aureus, kurz MRSA, sind gegen die bei
Staphylokokken-Infektionen normalerweise eingesetzten Antibiotika resistente
Staphylokokken. Folglich müssen sie mit anderen Antibiotika behandelt werden.
In der Schweineproduktion kommen MRSA vom Typ CC 398 vor.
Können mit MRSA infizierte Patienten nicht behandelt werden?
MRSA-Infektionen sind behandelbar, allerdings nicht mit Cephalosporinen bzw.
einer Reihe von anderen Antibiotika vom Penizillin-Typ. In den vergangenen zwei
Jahren sind vier Dänen mit MRSA CC 398 im Körper gestorben. Laut Statens
Serum Institut (SSI) handelte es sich in allen vier Fällen um bereits vor der
Infektion stark geschwächte Personen. Aller Wahrscheinlichkeit nach war es
demnach nicht ausschlaggebend, dass es sich um resistente Staphylokokken
handelte.
MRSA-Ansteckung durch Lebensmittel möglich?
Das dänische Veterinär- und Lebensmitteldirektorat hat bei seinen alljährlich
durchgeführten Untersuchungen MRSA in sowohl dänischem als auch
importiertem Fleisch gefunden. Dass Fleisch MRSA enthalten kann, ist also
nichts Neues, sondern wohldokumentiert.
Die EFSA (European Food Safety Authority/Europäische Behörde für
Lebensmittelsicherheit) hat bei wissenschaftlichen Untersuchungen der Frage
keine Anhaltspunkte für die MRSA-Übertragung durch Fleischverzehr gefunden.
Epidemiologische Daten aus Dänemark und den Niederlanden zeigen, dass
Infektionen mit MRSA CC 398 bei Kopenhagener bzw. Amsterdamer Bürgern
äußerst selten sind, obwohl in beiden Metropolen reichlich Schweinefleisch
verzehrt wird. Humane MRSA-Stämme kommen dort hingegen häufiger vor als
außerhalb der Großstädte.
(Quellen: Dänisches Veterinär- und Lebensmitteldirektorat, EFSA)
Ist die Besichtigung von Schweinebeständen gefährlich?
Laut MRSA-Leitfaden der obersten dänischen Gesundheitsbehörde bergen
kurzzeitige Besuche von MRSA-positiven Beständen keine besondere
Ansteckungsgefahr. Bei normaler Gesundheit besteht also kein wesentliches
Risiko.
(Quelle: Dänisches Veterinär- und Lebensmitteldirektorat)
Notat
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Bakterientyp
Todesfälle infolge Blutvergiftung mit Staphylokokken
2009–2013
Alle Staphylokokken
1.241
Alle MRSA
27
Davon MRSA CC 398
3 (sowie 1 im Jahr 2014)
(Quelle: Statens Serum Institut, 1. Juli 2014)
A. Weitere Fragen und Antworten

Woher stammen bzw. wie entstehen MRSA-Keime in der Tierhaltung?
Die überwiegende Mehrzahl der MRSA-Vorkommen hat nichts mit
Schweineproduktion zu tun. Die folgenden Antworten beziehen sich
ausschließlich auf den MRSA-Typ, der in der Schweinehaltung sowie in
anderen Ländern auch bei Geflügel und Kälbern vorkommt.
Die Resistenz von MRSA CC 398 geht auf den Antibiotikaeinsatz in der
Schweineproduktion zurück.
Ob die Resistenz in Dänemark oder anderswo ihren Ursprung hat, lässt sich
nicht feststellen. Sie könnte z.B. von Personen ausgegangen sein, die den
Bakterientyp aus Beständen im Ausland nach Dänemark eingeschleppt
haben.
Die meisten Bestände mit MRSA CC 398 wurden durch zugekaufte Schweine
infiziert. In gewissem Umfang kann die Übertragung aber auch durch
Menschen erfolgt sein. Auch mangelhafte Reinigung von
Transportfahrzeugen kommt als Ursache in Frage.

Der Antibiotika-Verbrauch in der Schweineproduktion ist von 2012 auf
2013 um 5 % gestiegen. Warum wird der Antibiotika-Einsatz nicht weiter
reduziert, um die Resistenzbildung in den Griff zu bekommen?
Die vom Überwachungsorgan DANMAP im genannten Auswertungsjahr
registrierte Zunahme hängt mit der starken Reduktion ab 2009 zusammen,
die zum Teil so drastisch war, dass die eingesetzte Menge nicht für eine
effiziente Krankheitsbekämpfung ausreichte. Dies führte anschließend zu
einem leichten Anstieg. Im Zeitraum von 2009 bis 2013 wurde die Dosis pro
produziertem Schwein um 12 % gesenkt. Aktuell liegt der absolute Verbrauch
trotz signifikanter Produktionssteigerung auf dem Niveau von vor 10 Jahren.
Im gleichen Zeitraum ist der humanmedizinische Antibiotika-Einsatz um 20 %
gestiegen. Im internationalen Vergleich ist der Antibiotika-Einsatz in der
dänischen Schweineproduktion nach wie vor niedrig. Seit 1994 konnte der
Verbrauch in der dänischen Schweineproduktion bei erheblichen
Produktionssteigerungen halbiert werden.

Was ist die häufigste Ansteckungsquelle?
Meistens erfolgt die Ansteckung durch Zukauf infizierter Schweine oder durch
infizierte Besucher. In mehreren Ländern wurde MRSA CC 398 auch bei
anderen Tieren gefunden, u.a. Pferden und Hunden. Vorkommen bei
anderen Tieren, darunter Hobbytieren, wurden in Dänemark bislang nicht
untersucht.
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
Wie wird MRSA übertragen?
Die Ansteckung kann von Schwein zu Schwein, von Schwein zu Mensch
sowie von Mensch zu Mensch erfolgen. Bei MRSA CC 398 ist die
Ansteckungsgefahr von Mensch zu Mensch jedoch geringer als bei humanen
MRSA-Typen.

Welche Vorsichtsmaßnahmen gibt es?
Wer mit lebenden Schweinen zu tun hat, sollte auf vorbildliche Hygiene
achten. Kleidungswechsel und gründliches Händewaschen sind
Mindestanforderungen. Ein Bad nach der Arbeit ist empfehlenswert.

Was sagen die gewerkschaftlichen Organisationen zur Frage des
Arbeitsschutzes?
Sie sind besorgt. Wir stehen im Dialog mit ihnen und arbeiten gemeinsam an
Beschlüssen und möglichen Lösungen.

Wird auf dem Gebiet geforscht?
Ein laufendes Vorhaben untersucht den Effekt optimierter Hygiene beim
Verlassen von Schweinebeständen. Zu den möglichen Ergebnissen zählen
neue Empfehlungen für Mitarbeitende in Schweinehaltungs- und
Schlachtbetrieben.
Ein Bündel von Forschungsvorhaben soll die Übertragungswege von Bestand
zu Bestand sowie von Tier zu Mensch unter die Lupe nehmen

Wie ist die Tragweite des Problems auf dem Hintergrund des
ministeriellen Aktionsplans zu beurteilen?
Die MRSA-Vorkommen in der dänischen Schweinehaltung werden vermutlich
weiter steigen, bis alle Bestände positiv sind. Da fast 90 % der infizierten
Personen in Dänemark direkten oder indirekten Kontakt mit Schweinen
haben, wird vermutlich auch die Zahl humaner Infektionen weiter steigen, bis
alle Bestände positiv sind. Danach werden die humanen Fälle sich auf einem
stabilen Niveau einpendeln. Der ministerielle Aktionsplan kann zu einem
insgesamt niedrigeren Niveau beitragen, wie niedrig, ist schwer zu sagen. In
den Niederlanden, wo fast alle Bestände als infiziert anzusehen sind, ist die
Zahl humaner Infektionen seit 2008 konstant. Ähnliches ist auch für
Dänemark zu erwarten.

Warum folgt die dänische Landwirtschaft nicht dem Beispiel Norwegens
(wo infizierte Bestände getötet und die Ställe desinfiziert werden)?
Weil ein solches Vorgehen Milliarden kosten und das Problem nicht
permanent lösen würde. Wir leben in einer offenen Welt, wo MRSA überall
ein zunehmendes Problem darstellt. Mit gründlicher Sanierung kann man das
Problem deshalb nicht in den Griff bekommen.
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