Merkblatt für MRSA-besiedelte Patienten sowie deren Angehörige

Werbung
MRSA
Merkblatt für
MRSA-besiedelte Patienten
sowie deren Angehörige und Pflegende
MRSA im Pflegeheim
Krankenhaushygiene an den Kreiskliniken
Die Maßnahmen, die zur Vermeidung einer
Weiterverbreitung von MRSA in Pflegeheimen
empfohlen werden, unterscheiden sich
in einigen Punkten von denen, die für
Krankenhäuser zu fordern sind.
So ist eine Einzelzimmerunterbringung nicht
generell erforderlich. Mitbewohner im
selben Zimmer sollten jedoch kein erhöhtes
Risiko haben, nach einer eventuellen Besiedelung an MRSA zu erkranken (d. h. keine
offenen Wunden haben oder Katheter-,
Sonden- oder Tracheostomaträger sein). Mobile
Bewohner können am Gemeinschaftsleben
teilnehmen, wenn Hautläsionen/offene
Wunden verbunden sind und das
Tracheostoma abgedeckt ist. Besucher und
Bewohner sollen zur regelmäßigen
Händehygiene angeleitet werden. Für
pflegerische Maßnahmen am Patienten gelten
ähnliche Vorgaben wie in Krankenhäusern.
Der Schwerpunkt liegt hier – wie auch
im Krankenhaus auf der hygienischen
Händedesinfektion mit alkoholischen Präparaten.
Sollten Sie Fragen zu MRSA oder auch zu anderen
Themen rund um die Krankenhaushygiene haben,
können Sie sich gerne an eine unserer Hygienefachpflegekräfte wenden:
Herausgeber:
Kreiskliniken Esslingen gemeinnützige GmbH | Sitz Kirchheim unter Teck
Vorsitzender des Aufsichtsrates Heinz Eininger | Geschäftsführer Thomas A. Kräh
HRB 731011 | Amtsgericht Stuttgart | USt.-IdNr. DE 266222308
Marketing | Charlottenstraße 10 | 73230 Kirchheim unter Teck | www.kk-es.de
481111
Was ist MRSA?
MRSA im Krankenhaus
MRSA im häuslichen Umfeld
Das Kürzel „MRSA“ steht für „Methicillin resistente
Staphylococcus aureus“. Staphylococcus aureus
ist ein weit verbreitetes Bakterium, das Haut und
Schleimhäute von Mensch und Tier besiedelt. In der
Regel wird die Besiedlung nicht bemerkt und führt
bei gesunden Menschen mit intaktem Immunsystem
zu keinerlei gesundheitlichen Beeinträchtigungen.
Bestimmte Stämme von S. aureus stehen mit
so genannten nosokomialen Infektionen im
Zusammenhang. Das sind Infektionen, die sich
Menschen während einer stationären Behandlung im
Krankenhaus zuziehen. Sie können Wundinfektionen,
Entzündungen der Atemwege sowie Blutvergiftungen
(Septikämien) auslösen.
Die Methicillin resistente Variante von S. aureus ist
gegen alle so genannten Beta-Laktam-Antibiotika
unempfindlich. Diese Antibiotika können im Falle
einer Infektion dann nicht mehr wirken.
Die bloße „Besiedelung“ mit MRSA stellt auch für
Krankenhauspatienten kein Problem dar. Es besteht
jedoch die Gefahr, dass die Bakterien von der Haut
oder Nasenschleimhaut des Patienten in eine Wunde
oder darüber in den Körper gelangen. Dabei kann
es zu einer Infektion mit MRSA kommen. Ebenso ist
es möglich, dass diese Bakterien auch auf andere
Personen (Krankenhauspatienten und Patienten mit
vorgeschädigter Haut) übertragen werden und dort
Infektionen auslösen. Um eine Weiterverbreitung
von MRSA bzw. eine Infektion mit diesem Erreger
zu verhindern sind im Krankenhaus deshalb einige
(erweiterte) Hygienemaßnahmen notwendig:
MRSA-besiedelte Personen sollten auch im
häuslichen Umfeld für eine gute persönliche
Hygiene sorgen:
„„ Wunden sollten mit sauberen und nach
außen dichten Verbänden bedeckt werden.
„„ Eine sorgfältige Händehygiene ist wichtig.
Vor allem nach pflegerischen Maßnahmen
(wie z.B. Verbandwechsel) ist eine Händedesinfektion mit einem alkoholischen
Desinfektionsmittel zu empfehlen.
„„ Man sollte keine persönlichen Gegenstände
teilen (z.B. Handtücher, Waschlappen o.ä.),
die möglicherweise in Kontakt waren
mit der infizierten Haut. Textilien sollten
möglichst heiß gewaschen werden (60°C
und mehr) und am besten im Trockner
getrocknet werden.
„„ Alle behandelnden Ärzte, betreuende
Pflegedienste u.ä. sollten über die MRSABesiedelung informiert sein.
Die Behörden des Gesundheitswesens sind
seit Jahren bemüht, die Verbreitung von MRSA
beim Menschen einzudämmen. Trotz dieser
Bemühungen stellen MRSA nach wie vor eine große
Herausforderung für das Gesundheitswesen dar.
„„ Unterbringung von MRSA-besiedelten Patienten
in einem separaten Zimmer ggf. mit mehreren
ebenfalls MRSA-besiedelten Mitpatienten.
„„ Das Personal betritt das Zimmer mit Schutzkittel,
Handschuhe, ggf. Mundschutz und Haube.
„„ Es wird versucht, den MRSA zu „eliminieren“.
Dies erfolgt durch mehrere Maßnahmen:
- Anwendung von Turixin®-Nasensalbe.
- Desinfektion des Rachens.
- Waschungen mit speziellen antiseptischen Waschlotionen oder Tüchern.
- Der Erfolg der Maßnahmen wird durch so genannte Abstrichuntersuchungen überprüft.
In der Situation zuhause besteht sicherlich
ein Übertragungsrisiko von MRSA auf
Mitbewohner. Falls die Mitbewohner/
Familienmitglieder gesund sind stellt dies
jedoch kein Problem dar. Sie werden von MRSA
nichts merken und die Bakterien werden sich in
der Regel nicht dauerhaft einnisten.
Herunterladen