KV-Sprechstunde / Gesundheitsratgeber Parkinson

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KV-Sprechstunde / Gesundheitsratgeber Parkinson
Ursachen
Die Parkinson-Erkrankung führt zu einer nachlassenden
Funktion von Nervenzellen. Besonders betroffen sind
Nervenzellen, die in einer bestimmten Kernregion im Gehirn,
der sogenannten Substantia nigra, liegen. Benannt wurde diese
Region nach ihrer dunklen Färbung (niger = lat. schwarz) in
medizinischen Anatomie-Präparaten. Bei Parkinson-Patienten
ist diese Region jedoch nicht wie normalerweise schwarz,
sondern ausgeblichen.
Die Substantia nigra enthält etwa 400.000 Zellen, die sich kurz
nach der Geburt dunkel färben. Im Laufe des Lebens sterben
diese Zellen nach und nach - beim gesunden Menschen
ca. 2.400 jährlich - ab. Beim Parkinson-Syndrom ist dieser
Prozess beschleunigt. Studien haben gezeigt, dass mehr als
80 Prozent der Zellen in der Substantia nigra zugrunde gehen
müssen, bevor sich die typischen Parkinson-Symptome zeigen.
Die Zellen der Substantia nigra sind durch Nervenfortsätze mit
einer anderen Gehirnregion verbunden, dem Corpus striatum
(Corpus = lat. Körper; striatum = lat. gestreift). Die Nigra-Zellen
setzen im Corpus striatum einen Botenstoff namens Dopamin
frei. Dieser Botenstoff, auch Neurotransmitter genannt,
überträgt ein Signal von einer Nervenzelle auf die andere. Nur
auf diese Weise können diese Nervenzellen überhaupt
miteinander kommunizieren.
Die Nervenzellen des Corpus striatum stehen mit einer Reihe
weiterer Hirnregionen in Verbindung, sodass das freigesetzte
Dopamin in ein Netzwerk von Schaltkreisen eingebunden ist.
Mittels des Dopamins führt das Gehirn eine Feinabstimmung
der Muskelbewegungen durch. Ohne Dopamin ist die
Regulierung der Muskeln im Zusammenspiel von An- und
Entspannung nicht möglich. Typische Parkinson-Symptome wie
Zittern, Steife und Verlangsamung von Bewegungsabläufen
treten auf, wenn der Dopamin-Gehalt um 70 bis 80 Prozent
abgesunken ist.
Der Mangel an Dopamin ist also im Wesentlichen für die
verlorene Kontrolle der Muskeln verantwortlich. Der Auslöser
für diesen Zelluntergang ist in den allermeisten Fällen nicht
bekannt, man spricht hier vom idiopathischen ParkinsonSyndrom.
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Gesundheitsratgeber für Patienten zu den Themen der
KV-Sprechstunde. Weitere Informationen bekommen Sie
unter www.kvberlin.de/patienten/gesundheitsratgeber.
Kassenärztliche Vereinigung Berlin, Masurenallee 6A, 14057 Berlin
Kassenärztliche Vereinigung –
die
Dachorganisation
der
niedergelassenen Ärzte und
Psychotherapeuten in Berlin
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In den meisten Fällen ist die Erkrankung nicht eindeutig erblich
bedingt. Es gibt jedoch Familien, in denen die Diagnose
Parkinson-Syndrom überdurchschnittlich häufig gestellt wird.
Daher geht man davon aus, dass auch genetische
Komponenten einen erheblichen Einfluss auf die Entstehung
der Krankheit haben. Tritt in einer Familie die Erkrankung
vermehrt auf, ist davon auszugehen, dass das Risiko für die
Nachkommen wiederum erhöht ist.
Quelle: www.neurologen-und-psychiater-im-netz.de
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