Klinik für Pferde- Innere Medizin und Reproduktion Tierärztliche Fakultät der LMU München Dissertationen Rahmenprojekt: Latenz des Equiden Herpesvirus 1 (und anderer equiden Herpesviren) Das Entstehen einer Latenz nach akuter, lytischer Infektion ist ein gemeinsames Konzept von vielen, möglicherweise allen Herpesviren. Latenz stellt einen Überlebensmechanismus für das Virus dar. Reaktivierung aus der Latenz läutet eine neue Runde lytischer Replikation des Virus ein mit klinischer oder subklinischer Krankheit beim Wirt. Auch EHV-1, das Equide Herpesvirus-1 mit dem Pferd als Wirt ist ein solches Virus, das zunächst nach horizontaler Infektion einen Atemwegsinfekt beim Pferd verursacht. Nach Atemwegsinfektion kann sich dazu noch eine Rückenmarkspathologie oder Myelopathie entwickeln, oder es zeigt sich eine Abortproblematik bei tragenden Stuten. Weiterführende Forschung an diesem Virus und seiner Pathogenese hat einen sehr hohen Stellenwert in der internationalen Pferdemedizin. Beim Pferd ist sehr wenig über die Latenz bekannt. Aussagen über fundierte Forschungsergebnisse über die Latenzprävalenz und Lokalität beim Pferd sind sporadisch und keineswegs einheitlich. Es bleibt unbekannt welche Faktoren zu einer Rekrudeszenz führen, dem Hochfahren einer latenten Infektion resultierend in eine lytische Infektion. Die Rekrudeszenz des EHV-1 beim Einzeltier wird in der Fachwelt jedoch einheitlich als Beginn eines Krankheitsausbruchs in Pferdeverbänden mit katastrophalen Folgen wie neurologischem Gangbild und Abort gesehen. Ziel: Übergreifendes Ziel dieser Projekte ist es um kritische Information über die Latenz und Rekrudeszenz von EHV-1 zu erhalten. i) Was sind die Lokalitäten einer latenten Infektion ii) Wie viele Pferde sind latent infiziert: die Latenzprävalenz. Auf lange Sicht möchten wir Faktoren beim Pferd identifizieren, die in der Lage sind um eine latente Infektion in eine lytische Infektion umzuwandeln.