Medikamente im Rettungsdienst - eRef

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Bitte auf dem Rettungswagen mitgeführte Medikamente eintragen
Wirkstoff Magnesiumsulfat
Substanzklasse Magnesium-Substitutionsmittel
Handelsnamen
▶ Cormagnesin® 200 / -400 Injektionslösung : i. v., 10 ml Ampulle enthält 2000 bzw. 4000 mg Magnesiumsulfat
▶ Magnesiumsulfat 50 % Inresa Konzentrat zur Herstellung einer Injektions- oder Infusionslösung:
i. v., 10 ml Ampulle enthält 5000 mg Magnesiumsulfat
▶ Magnesium Verla® i. v. 50 % Infusionslösungskonzentrat: i. v., 10 ml Ampulle enthält 5000 mg Magnesiumsulfat
Dosierung und Darreichungsform
▶ Magnesium langsam i. v. injizieren.
INDIKATION
ventrikuläre oder supraventrikuläre Tachykardie mit Hypomagnesiämie, Torsades des
pointes oder Digoxinintoxikation
Präeklampsie, Eklampsie
Dosierung Erwachsene Dosierung richtet sich nach Schweregrad
2 g über 10 min (ERC-Leitlinie 2015)
des Magnesiummangels
KONTRAINDIKATION
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Myasthenia gravis
AV-Blockierung oder sonstige kardiale Überleitungsstörungen
Bradykardie
Niereninsuffizienz
Anurie
Exsikkose
CAVE
▶ Magnesium-Kalzium-Ammoniumphosphat-Steindiathese
▶ schwere Nierenfunktionsstörung
▶ gleichzeitige Gabe von Barbituraten, Narkotika oder Hypnotika
Nebenwirkungen
▶ Hypermagnesiämie bis hin zur Magnesiumintoxikation: zentralnervöse Störungen,
Muskelschwäche, Atemdepression, Reflexausfälle, Müdigkeit, Paresen, Koma sowie
Herzrhythmusstörungen
▶ periphere Gefäßerweiterungen
▶ Bradykardie, Überleitungsstörungen
▶ Herzrhythmusstörungen
Auf dieser Medikamentenkarte sind nur die wichtigsten Wirkungen, Nebenwirkungen, Wechselwirkungen und Kontraindikationen aufgeführt.
Bitte auf dem Rettungswagen mitgeführte Medikamente eintragen
Wirkstoff Magnesiumsulfat
Substanzklasse Magnesium-Substitutionsmittel
Wirkung
▶ Magnesium (Mg2+) hemmt die ACh-Freisetzung an der präsynaptischen Membran
▷ motorische Endplatte wird gehemmt
▷ Muskelrelaxation (schlaffe Lähmung der Muskulatur ab 5 mmol/l: „Magnesium-Narkose“)
▷ tokolytischer Effekt
▶ Konzentrationen < 0,7–1,1 mmol/l führen zu gesteigerter Erregbarkeit des ZNS
(epileptische Anfälle, Desorientiertheit, psychopathologische Veränderungen)
▶ schwer resorbierbare Mg2+-Verbindungen werden als Antazida eingesetzt und haben zudem eine
laxierende Wirkung (Diarrhoe)
▶ Intoxikation: periphere curareartige Magnesiumnarkose mit Übelkeit, Erbrechen, evtl. Unruhe,
Somnolenz sowie Atem- und Herzstillstand
▷ Therapie: sofort Kalzium i. v. und Neostigmin 1–2 Ampullen i. m. bzw. s. c.
▷ reichlich isotonische NaCl-Lösung i. v. und p. o.
▷ Atem- und Kreislaufhilfe
Wechselwirkungen
▶ Eisen, Tetracycline und Natriumfluorid werden durch Salz- bzw. Komplexbildung vermindert resorbiert.
▶ Bei Isoniazid, Chlorpromazin und Digoxin ist die Resorption verändert.
▶ Kalziumsalze i. v. vermindern die Magnesiumwirkung.
▶ Bei Kalziumantagonisten ist die kalziumantagonistische Wirkung verstärkt.
▶ Bei Muskelrelaxanzien vom Tubocurarintyp ist die muskelrelaxierende Wirkung verstärkt.
▶ Bei Barbituraten, Hypnotika und Narkotika besteht ein Risiko der Atemdepression.
Besonderheiten
▶ nicht mischen mit kalzium-, phosphat-, tetracyclinhaltigen oder alkoholischen Lösungen
(Ausfällung möglich)
▶ Magnesium kann nach i. v. Applikation Wärmegefühl und Flush verursachen.
▶ Eine zu schnelle Injektion kann zu Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Schwitzen, Schwindel,
Mundtrockenheit, Tremor, Agitiertheit und Erregung führen.
Lagerung
▶ nicht über 25 °C lagern
Auf dieser Medikamentenkarte sind nur die wichtigsten Wirkungen, Nebenwirkungen, Wechselwirkungen und Kontraindikationen aufgeführt.
Wanka, Medikamente im Rettungsdienst (ISBN 978-3-13-240087-0), © 2016 Georg Thieme Verlag KG
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