Gemeinsamkeit durch gemeinsames Spielen

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the art of
growing young
®
JULI/AUGUST 2013
Gemeinsamkeit durch
gemeinsames Spielen
SEITE 22
Sonnenschein und
Vitamin D
Ernährungsmythen
aufgedeckt
Müde Muskeln
entspannen
SEITE 8
SEITE 14
SEITE 28
2
THE ART OF GROWING YOUNG Juli/Augus 2013
Inhaltsverzeichnis
4
Brief des Herausgebers
5
Neuigkeiten
Fitness
6
Packen Sie das Glück beim Schopf
Lifestyle
12
Neugierde – die Vorteile
der Wissbegier
Ernährung
14
Ernährungsmythen aufgedeckt
Kräuter & Nahrungsergänzungen
20
Ribose und Galactose
Familie & Gesundheit
22
Gemeinsamkeit durch
gemeinsames Spielen
8
24
Essen für das Hautbild
16
26
Qigong für ältere Menschen
28
Müde Muskeln entspannen
31
Fragen und Antworten
Reportagen
Sonnenschein und Vitamin D
Glucosamin
„Die Kunst des Jüngerwerdens” erscheint
sechsmal im Jahr, über Lifeplus International, PO Box 3749,
Batesville, Arkansas 72503, United States. Copyright © 2013 Lifeplus International
3
Ab in die Sonne
In dieser Ausgabe von Die Kunst des Jüngerwerdens
finden Sie einen Artikel, der den Ablauf der körpereigenen
Vitamin-D-Produktion beschreibt und die Rolle, die das
Sonnenlicht dabei spielt. In meiner Funktion als Redakteur möchte ich
Ihnen zuvor ein paar Überlegungen zum richtigen Verhalten in der Sonne
mitgeben.
Wir befinden uns mitten im Sommer, zumindest in der nördlichen Hemisphäre. Die Wochenenden sind für
Unternehmungen im Freien reserviert – wir machen Picknicks, gehen angeln, fahren Fahrrad oder verbringen
Zeit am Strand.
Weil unsere Gesellschaft der Sonneneinwirkung aber mittlerweile argwöhnisch gegenübersteht, verzichten
viele Menschen auf solche Aktivitäten oder suchen unter einer dicken Schicht chemischer Sonnenblocker
Schutz. Dass mit zu viel Sonne Gefahren einhergehen, bezweifelt niemand. Allerdings ist zu wenig Sonne
ebenfalls nicht gut für den Körper.
„Mit den richtigen
Vorsichtsmaßnahmen
ist der Aufenthalt in
der Sonne absolut
sicher, ja sogar
notwendig für das
allgemeine
Wohlbefinden.”
Mit den richtigen Vorsichtsmaßnahmen ist der Aufenthalt in der Sonne absolut sicher, ja sogar notwendig für
das allgemeine Wohlbefinden. Der Artikel in dieser Ausgabe handelt davon, wie Sonnenlicht die körpereigene
Produktion von Vitamin D anregt. Sonneneinwirkung hat also auch etwas Gutes und ist wichtig für die
Gesundheit. Aus diesem Grund appelliere ich an Sie, diesen Sommer täglich mindestens ein paar Minuten
hinaus in die Sonne zu gehen.
Selbstverständlich unter Beachtung der nötigen Vorsichtsmaßnahmen. Man ist heute einhellig der Auffassung,
dass ein Sonnenblocker verwendet werden sollte, der keine chemische, sondern eine physikalische Barriere
aufbaut. Inhaltsstoffe wie Zinkoxid und Titanoxid gelten als ungefährlich, „reines“ Zinkoxid jedoch enthält ZinkNanopartikel, deren Sicherheit derzeit umstritten ist. Solange Sie sich vorsichtig und vernünftig verhalten,
können Sie die Sonne bedenkenlos genießen. Davon profitiert nicht nur Ihre Gesundheit, sondern auch Ihr
allgemeines Wohlbefinden. Wenn Sie physikalische Sonnenblocker verwenden, eine Sonnenbrille tragen und
einen Teil der Zeit im Schatten verbringen, können Sie guten Gewissens Ihren Lieblingsaktivitäten im Freien
nachgehen. Gleichzeitig verschaffen Sie Ihrem Körper ausreichende Mengen an Vitamin D, das gut für die
Gesundheit ist, und vermutlich viele noch gar nicht entdeckte ähnliche Verbindungen, die durch das volle
Lichtspektrum der Sonnenstrahlen auf der Haut zustande kommen.
Bei älteren Einwohnern tropischer Fischerdörfer, die täglich starker Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind und
sich traditionell mit viel Fisch (reich an Omega-3-Fettsäuren), Kokos- und Palmölen (gesättigte mittelkettige
Triglyceride), aber nur sehr wenig Omega-6-Fettsäuren ernähren, tritt Hautkrebs relativ selten auf. Diese
Beobachtung wird nun durch entsprechende wissenschaftliche Nachweise untermauert: Die meisten
Hautkrebsarten scheinen nicht auf die Sonne, sondern auf zu viele Omega-6-Fettsäuren und zu wenige
Omega-3-Fettsäuren zurückzugehen. Und was heißt das nun für Sie? Ganz einfach: Fischöl einnehmen, kleine
Fische essen (die großen vermeiden, denn in diesen sammeln sich vermehrt Umweltgifte an), auf Fleisch aus
der Getreidemast und verarbeitete Lebensmittel mit Ölen aus Warmwetterpflanzen (Mais-, Soja-, Sesam-,
Distel- und Rapsöl) verzichten, dafür Salate mit Olivenöl anmachen (Omega-9), Kokos- oder Palmöl zum
Kochen verwenden (gesättigt, verstopft aber nicht die Arterien) – und die Sonne genießen. Eben nur nicht zu
lange. Sobald sich die Vitamin-D-Menge im Körper im Verhältnis von 40–80 ng/ml zu 25-Hydroxy-Vitamin-D im
Blut bewegt, ist die Haut übrigens viel besser vor Sonnenbrand geschützt. Darüber hinaus bieten auch
Antioxidanzien, über die Ernährung oder als Nahrungsergänzung aufgenommen, Schutz vor Sonnenbrand
und sonnenbedingter Hautalterung.
4
THE ART OF GROWING YOUNG Juli/August 2013
Besorgt über das
Nachlassen der kognitiven
Fähigkeiten?
Neuigkeiten
Dann nichts wie ab ins Freie. Wissenschaftler
haben ermittelt, dass dieselben Eigenschaften
von Vitamin D, die das Immunsystem unterstützen,
auch die hirnschädigenden Amyloidablagerungen
bekämpfen, die zur Beeinträchtigung der Hirnfunk­
tionen, beispielsweise bei Alzheimer, beitragen.
Die beste Quelle für Vitamin D ist die Ankurbelung
der Produktion im eigenen Körper. Dazu brauchen
Sie lediglich 20–30 Minuten im direkten Sonnenlicht
der gemäßigten Temperaturzonen vom späten
Frühling bis zum Frühherbst – und einmal Son­
nentanken in tropischen Gefilden, wenn daheim
tiefster Winter herrscht.
Die Tasse Kaffee
am Morgen
Wandern für
gesunden Schlaf
macht nicht nur wach. Eine Studie ergab,
dass vier über den Tag verteilte Tassen
Kaffee das Risiko von Typ-2-Diabetes um
erstaunliche 50 Prozent senken können.
Anscheinend schützen bestimmte
Chemikalien im Kaffee die Bausteine
der Proteine, die Diabetes verhindern.
Kaffee ist allerdings nicht vorbehaltlos zu
empfehlen: Übermäßiger Kaffeekonsum
kann zu Angstzuständen, Magenverstim­
­mungen und Kopfschmerzen führen.
Jüngsten Studien zufolge genießen
Menschen, die sich länger als 20 Minuten
pro Tag körperlich betätigen, eine 65
Prozent längere REM-Schlafphase.
Dies ist jedoch nicht der einzige Vorteil.
Schlafmangel macht Hunger, daher kann
dieser Trick auch die Gewichtskontrolle
fördern. Laufen Sie ein paar Minuten
länger, damit Sie sich wohlfühlen und gut
aussehen.
Nüsse
Nüsse können als Appetitzügler wirken.
Eine kleine Portion ballaststoffreicher
Nüsse 30 Minuten vor der Hauptmahlzeit
wirkt appetitzügelnd. Auch als kleiner
Snack zwischendurch wirken energie­
reiche (rohe oder trockengeröstete)
Nüsse wahre Wunder: Sie stabilisieren
den Blutzucker, senken schädliches
LDL-Cholesterin und geben Ihnen die
Kraft für den langen Nachmittag im Büro.
Wenn Sie Ihrer Verdauung etwas Gutes
tun möchten, essen Sie vor der Mahlzeit
rund 30 Pistazien.
Einander helfen
Nächstenhilfe ist Selbsthilfe. Neuen
Forschungsergebnissen zufolge lassen
sich Sterberaten um rund 60 Prozent
senken, wenn Menschen einander helfen.
Die Untersuchungen ergaben, dass die
Zeit, die wir aufwenden, um anderen zu
helfen, einen wesentlichen Faktor für ein
gesundes und glückliches Leben darstellt.
5
Fitness
6
THE ART OF GROWING YOUNG Juli/August 2013
„Sie und Ihr Partner können einander zu
Höchstleistungen anspornen und dabei
nicht nur Ihr körperliches und geistiges
Wohlbefinden stärken, sondern auch Ihre
Beziehung vertiefen.”
Packen Sie das
Glück beim Schopf
Freundschaften und Beziehungen lassen sich durch gemeinsame
Aktivitäten stärken und werden dadurch vertieft und erfüllender. Wenn
Sie also ein gemeinsames Fitnesstraining absolvieren, etwas unternehmen oder einem Hobby
nachgehen, stärken Sie Ihre Sozialkontakte und fühlen sich rundum glücklicher.
Die gemeinsame Zeit mit Menschen, die Ihnen
wichtig sind, fördert auch Ihr körperliches
Wohlbefinden. Untersuchungen belegen immer
wieder, dass wir Wellness-Aktivitäten weitaus
konsequenter durchhalten, wenn wir sie
gemeinsam mit einem Partner ausüben. Aber
auch das Gegenteil trifft zu: Die Erfolgsquote
ist im Alleingang geringer. So gab es zum
Beispiel schon Studien, die darauf hindeuten,
dass Menschen mit übergewichtigen Partnern
selbst zu Übergewicht neigen. Ebenso werden
auch Sie sich vermutlich körperlich weniger
betätigen, wenn kaum jemand in Ihrem
Freundeskreis Sport treibt.
A b e r g e nu g d e r n e gat i ve n A s p ek t e –
konzentrieren wir uns lieber auf das Positive!
Durch den Einfluss eines gesundheitsbe­
wussten Partners tun beide Beteiligte mehr
für ihr Wohlbefinden.
Wenn Sie und Ihr Partner eine gemeinsame
Aktivität genießen, packen Sie das Glück
beim Schopf und bereichern Ihr Leben um
positive Emotionen, Erfahrungen und Ergeb­
nisse. Das bedeutet, dass Sie mit einem
Trainingspar tner Ihr Ziel – nämlich Ihr
persönliches Wohlbefinden – nicht so schnell
aus den Augen verlieren. Beide Beteiligten
schöpfen Kraft aus den positiven Verände­
rungen, die sie an sich selbst und am Partner
beobachten, und stärken dabei die Beziehung.
Wenn es sich bei der gemeinsamen Aktivität
um ein Fitnessprogramm handelt, werden
Sie feststellen, dass Sie und Ihr Partner sich
gegenseitig motivieren. Sie werden eine
Verabredung zum Training nicht so schnell
absagen, wenn von einer solchen Entscheidung
nicht mehr nur Sie selbst betroffen sind, sondern
auch Ihr Trainingspartner. Sollte einer von
Ihnen mal einen Durchhänger haben, ist der
andere stets mit motivierenden Aufmunterungen
zur Stelle.
Aber es muss nicht einmal ein Fitnessprogramm
sein – positive Begleiterscheinungen stellen
sich auch bei anderen gemeinsamen Aktivitäten ein. Wenn Sie sich gut fühlen möchten,
müssen Sie lediglich darauf achten, dass die
Aktivität beiden Beteiligten Spaß macht.
Finden Sie heraus, was Sie glücklich macht,
und wiederholen sie dieses Erlebnis dann so
oft wie möglich.
Sie und Ihr Par tner können einander zu
Höchstleistungen anspornen und dabei nicht
nur Ihr körperliches und geistiges Wohlbe­
finden stärken, sondern auch Ihre Beziehung
vertiefen. Das natürliche menschliche Bestre­
ben, einander zu helfen, erschließt ungeahnte
Potenziale. Wenn Sie einander zum Erreichen
Ihrer Ziele anspornen, erfüllen Sie auch Ihre
eigenen Zielsetzungen.
Unsere gemeinsamen Erlebnisse mit
Freunden, Partnern und Familienmitgliedern
prägen uns. Aus diesem Grund dürfen Sie
bei der Suche nach Ihrem Partner durchaus
wählerisch sein. Die Suche nach Glück und
Erfolg bei einer gemeinsamen Aktivität kann
zu einem frustrierenden Unterfangen werden,
wenn Ihr Partner nur negativ eingestellt ist.
Sind jedoch beide Partner positiv eingestellt,
können sie sich auch beide entfalten. Natürlich
schaffen Sie auch allein eine ganze Menge,
und dasselbe gilt für Ihren Trainingspartner.
Gemeinsam allerdings können Sie über sich
hinauswachsen. Mit einem positiven Partner
wird Ihr Fitnessprogramm bald umfang- und
erfolgreicher. Ein gemeinsames Hobby schafft
ebenfalls größere Nähe. Wenn Sie beispiels­
weise gemeinsam exotische neue Kochrezepte
ausprobieren, erschließen sich Ihnen schöne
neue Erlebnisse.
Menschen sind von Natur aus soziale Wesen,
und wir suchen nahezu instinktiv Anschluss.
Es kann jedoch sinnvoll sein, Beziehungen
von Zeit zu Zeit unter die Lupe zu nehmen,
um zu ermitteln, welche Sie glücklich machen
und welche Ihnen Stress bereiten. Investieren
Sie bewusst in Beziehungen, die Ihnen
Freude bringen, und verwenden Sie weniger
Zeit auf die anderen.
Schon die Nähe eines guten Freundes, der
ein gesundes Leben führt, kann uns dazu
veranlassen, einen neuen Schritt in Richtung
Glück und Gesundheit zu wagen. Wenn wir
diese Beziehungen pflegen, stärken wir sie und
helfen dadurch allen Menschen in unserem
Umfeld, ein gesünderes und glücklicheres
Leben zu führen.
7
Reportage
8
THE ART OF GROWING YOUNG Juli/August 2013
Sonnenschein und
Vitamin D
Wer in der nördlichen Hemisphäre lebt, genießt gerade lange, helle
Tage voller Wärme und Sonne. Wie jeden Sommer häufen sich auch dieses Jahr
wieder Berichte über Sonnenbrand, Hautkrebs und den Abbau der Ozonschicht in der
Erdatmosphäre. Dementsprechend fragen sich viele Menschen, ob es überhaupt noch sicher
ist, sich in der Sonne aufzuhalten.
Die Antwor t lautet ja, sofer n bestimmte
vernünftige Vorsichtsmaßnahmen wie ein
begrenzter Aufenthalt in der Sonne bei hoher
UV-Strahlung befolgt werden. An sich ist die
Sonne ein wunderbares Hilfsmittel der Kunst
des Jüngerwerdens, denn durch die UVBStrahlen der Sonne wird die körpereigene
Produktion von Vitamin D angeregt. Vitamin D
ist ein ausgesprochen wichtiges Vitamin
(tatsächlich handelt es sich um das wirksamste
Steroidhormon im menschlichen Körper),
das für viele entscheidende physiologische
Vorgänge unabdingbar ist. Es schützt u. a.
die Knochen und stärkt das Immunsystem –
ohne Sonnenlicht könnte der menschliche
Körper schlicht nicht gesund funktionieren.
häufen sich zudem wissenschaftliche Beweise,
dass durch Sonnenlicht viele weitere Verbin­
dungen, die dem Vitamin D ähneln, im Körper
entstehen. Die Untersuchung der Bedeutung
dieser Verbindungen steckt noch in den
Kinderschuhen. Derzeit ist Sonnenschein die
einzige Methode, über die wir diese geheimnis­
vollen Verwandten des Vitamin D herstellen
können. Achten Sie mal auf Ihren Schatten,
wenn Sie draußen sind. Ist er länger als Sie
groß sind, produzieren Sie kaum bis gar kein
Vitamin D. Ist er aber kleiner als Ihre Kör­per­
größe, wird viel Vitamin D gebildet (und Sie
müssen darauf achten, sich keinen Sonnen­
brand zu holen).
Bei aller Wichtigkeit der Sonne für die
Vitamin-D-Produktion müssen unbedingt
Vorsichtsmaßnahmen gegen zu viel Sonneneinstrahlung getroffen werden, denn wie
bei so vielem im Leben gilt auch hier: Zu viel
ist schädlich. Wer sich zu lange in der Sonne
aufhält, setzt sich dem Risiko von Sonnenbrand,
vorzeitiger Hautalterung und Kollagenverlust
aus. Sie sollten sich allerdings auch nicht
ganz davon abhalten lassen, die Sonne zu
genießen, weil Sie ansonsten einen Vitamin-DMangel riskieren.
Es gibt verschiedene Faktoren, die sich
hemmend auf die Fähigkeit des Körpers
auswirken, UV-Strahlen aufzunehmen und zu
nutzen, wodurch die vom Körper produzierte
Vitamin-D-Menge verringert wird. Sonnen­
schutz­mittel, Kleidung, Hüte, Smog, Wolken,
winterliche Witterung, geografischer Breiten­
grad, Tageszeit sowie andere Aspekte, die
die Sonneneinwirkung beeinflussen, können
die Menge der vom Körper aufgenommenen
UV-Strahlen reduzieren, was wiederum zu einer
geringeren Menge an produziertem Vitamin D
führt.
Da sich die meisten Menschen schwer tun,
genügend Vitamin D über die Nahrung
aufzunehmen, ist Zeit in der Sonne der beste
Weg, die ausreichende Versorgung des
Körpers mit diesem bedeutenden Vitamin
sicherzustellen. Schon 20 Minuten direktes
Sonnenlicht (in den meisten Gebieten mit
gemäßigtem Klima zwischen Ende Frühling
und Anfang Herbst) pro Tag genügen, damit
der Körper hinlänglich Vitamin D herstellt. Es
Während die allgemein empfohlene Einnah­
me­m enge von Vitamin D bei nur 200 IE
(Internationale Einheiten) für Kinder, 400 IE
für Erwachsene und 600 IE für Senioren liegt,
raten viele Ärzte als Ausgangspunkt für
gesunde Erwachsene neuerdings zur Einnahme
von bis zu 2.000 IE pro Tag. Dieser deutlich
höhere Wert erklärt sich durch die Ergebnisse
mehrerer Studien, die zeigen, dass bei wenig
Sonneneinwirkung die optimale Einnahme
von Vitamin-D-Ergänzungen (täglich 1.000 IE
pro 10–15 kg Körpergewicht) die Anzahl der
Erkältungs- und Grippefälle senkt. Vieles weist
außerdem darauf hin, dass höhere Vitamin-DWerte im Blut mit einem geringeren Risiko, an
bestimmten Krebsarten, multipler Sklerose,
Parkinson (Erwachsene) und Diabetes Typ 1
(Kinder) zu erkranken, in Verbindung stehen.
Ein bisschen Vitamin D kann man auch durch
den Verzehr von Fettfisch, Eiern und angereicherten Nahrungsmitteln wie Milch oder
Müsli aufnehmen. Sie helfen, wenn die Tage
kürzer werden und es einem zunehmend
schwerer fällt, nach draußen zu gehen. Wenn
Sie sich für eine Nahrungsergänzung mit
Vitamin D entscheiden, sollte es eine mit
dem leichter vom Körper zu verwertenden
Vitamin D3 statt mit Vitamin D2 sein.
Da man kaum zu viel Vitamin D zu sich nehmen
kann, ein Mangel jedoch verschiedene Risiken
mit sich bringt und Untersuchungen vermuten
lassen, dass hohe Dosen dieses Vitamins
sogar empfehlenswert sind, sollte man sich
jeden Tag eine „Extrapor tion“ Sonnenlicht
gönnen.
Wie aus mehreren Studien hervorgeht, eignet
sich Vitamin D hervorragend zur Aufrechterhaltung der optimalen Leistungsfähigkeit
Ihres Immunsystems. Vitamin D wird aber auch
für viele weitere Abläufe im Körper benötigt.
Gerade für Kinder kann es besonders wichtig
sein, eine ausreichende Menge dieses Vitamins
aufzunehmen, da es das Knochenwachstum
unterstützt und die Absorption von Kalzium
erleichtert. Der Körper hört mit Anfang 20
auf, aktiv neue Knochenmasse herzustellen.
Es ist also wichtig, ihn vor dieser Altersgrenze
9
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© 2013 Lifeplus International
Nahrungsergänzungen sind kein Ersatz für eine ausgewogene Ernährung.
bei der Produktion von möglichst viel Knochenmasse zu unterstützen.
Genau hier kommt Vitamin D ins Spiel: Es hilft, den Kalzium- und
Phosphorspiegel im Blut auf dem richtigen Niveau zu halten. Die
Vitamine K1 und K2, Kalzium, Magnesium und Spurenelemente (vor
allem Zink, Kupfer, Mangan und Bor) tragen ebenfalls zum Aufbau
und zur Erhaltung von Knochenmasse bei. Vitamin K2 kommt beim
Transport von Kalzium vom Weichgewebe zu den Knochen eine
besondere Bedeutung zu.
Für Kinder ist Sonnenlicht besonders wichtig, weil Vitamin D eine
wichtige Rolle bei der gesunden Entwicklung des Gehirns spielt.
Vitamin D erhöht den Wachstums­faktor der Nerven während der
frühen Entwicklungsphasen des
Gehirns, und es wurden bedeut­
same Zusammenhänge zwischen
intellektueller Funktion und der
Vitamin-D-Menge im Körper fest­
gestellt. Untersuchungen zufolge
hängen Autismus und niedrige
Vitamin-D-Werte während der
Schwangerschaft zusammen.
Die Blutwerte von 25-HydroxyVitamin-D sind bei autistischen
Kindern beträchtlich niedriger als
bei normalen Kindern.
Vitamin D hat so viele Schutzfunktionen, dass Wissenschaftler
nachgewiesen haben, dass ein niedriges Niveau im Körper das
Risiko der Gesamtmortalität erhöht.
Falls die Bedeutung des Vitamins dadurch noch immer nicht
ausreichend belegt ist, wurde kürzlich eine Verbindung zwischen
sportlicher Leistungsfähigkeit und der Produktion von Vitamin D im
Körper nachgewiesen. Forscher haben Untersuchungen aus der
ganzen Welt zusammengetragen und herausgefunden, dass die
sportliche Leistungsfähigkeit bedeutend höher war, wenn im Körper
große Mengen an Vitamin D nachgewiesen wurden. Dieses Ergebnis
ist eventuell auf die Rolle zurückzuführen, die Vitamin D bei der
Vergrößerung und Vermehrung von
FT-Fasern in Muskeln im gesamten
Körper spielt.
„Für Kinder ist Sonnenlicht
besonders wichtig, weil
Vitamin D eine wichtige Rolle bei
der gesunden Entwicklung des
Gehirns spielt."
Als Erwachsener darf man
nicht den Fehler machen zu
denken, dass der Körper nun,
da er Vitamin D nicht länger für den Aufbau von Knochenmasse oder
neuem Gehirngewebe verwertet, mit geringeren Mengen dieses
Vitamins auskommt. Die meisten Organe nutzen nach wie vor Vitamin D,
d. h., es ist in jedem Alter ein wichtiger Nährstoff. Herz, Haut, Nieren,
Brust, Prostata – es gibt kaum ein Körper teil, das nicht von
ausreichend Vitamin D profitiert. Selbst der Stimmung tut es gut.
Wir Menschen sind so beschaffen,
dass wir Sonnenlicht absorbieren
können. Wir benötigen es sogar,
um gesund zu bleiben. Wenn Sie
eine zu lange Sonneneinwirkung
ver meiden und Vorsichtsmaß­
nah­m en ergreifen, brauchen Sie
sich keine Sorgen zu machen.
Schon 10–20 Minuten ungefilterte
Sonneneinwirkung während der
Sommermonate reichen, damit der
Körper Vitamin D in angemessener
Menge herstellen kann. Wenn Sie in
der Sonne liegen, bis die Haut sich leicht rötet, ohne einen Sonnenbrand
zu bekommen, zu schmerzen oder sich zu schälen, werden dabei
10.000 bis 20.000 IE Vitamin D3 produziert! Das ist mehr als genug,
um die ausreichende Versorgung des Körpers mit Vitamin D zu
gewährleisten.
11
Lifestyle
„Ein waches Hirn liebt Herausforderungen
Dazu eignet sich alles, was zum Nachdenken anregt:
Kreuzworträtsel, Bücher über neue Themen,
ein Besuch im Museum, das Ausprobieren neuer
Kochrezepte, Volks­hoch­schulkurse, Kartenspiele
und vieles mehr.”
12
THE ART OF GROWING YOUNG Juli/August 2013
Neugierde – die
Vorteile der Wissbegier
Wer neugierig und lernwillig ist, lebt in der Regel glücklicher und
gesünder, denn ein aktives Hirn ist ein gesundes Hirn. Nicht jeder Mensch
neigt von Natur aus zum lebenslangen Lernen. Wissenschaftler vertreten jedoch die Ansicht,
dass die bewusste Lernwilligkeit maßgebliche Auswirkungen auf Stimmungslage, Gesundheit
und kognitive Fähigkeiten im Alter hat.
Der US-amerikanische Rentnerverband
American Association of Retired Persons
empfiehlt daher, die kognitiven Fähigkeiten
durch gezieltes Hirntraining zu fördern.
Dies wird oft auch als lebenslanges Lernen
bezeichnet. Zum Ler nen sind wir nicht
immer auf ein Klassenzimmer angewiesen.
Wissbegierige Menschen entdecken überall
interessante Fakten und Informationen.
Lernen muss nicht langweilig sein. Wir alle
haben ein Grundmaß an Neugierde. Suchen
Sie sich einfach ein Themengebiet, das
Sie interessiert, und lernen Sie alle Fakten.
Sie mögen Autos? Dann lernen sie, wie man
das Öl wechselt, oder bauen Sie einen
Modellmotor. Das Wetter faszinier t Sie?
Richten Sie Ihre eigene Wetterstation ein
und führen Sie Buch über die Tagesdaten.
We n n S i e s i ch n i ch t f ü r b e s o n d e r s
wissbegierig halten, sind vertraute Themen­
gebiete ein guter Ausgangspunkt. Scheuen
Sie sich nicht vor neuen Aktivitäten. Das
Erlernen von besonderen Fähigkeiten für ein
neues Hobby trainiert Ihr Gehirn. So sind
das Konstruieren von Vogelhäusern und das
Bauen von Modellraketen sehr ähnliche
Tätigkeiten, und gleichzeitig bieten sie
einzigar tige Herausforderungen. Das
Umschalten von einer Tätigkeit zur anderen
stärkt Ihre Gehirnfunktionen.
Ein waches Hirn liebt Herausforderungen
Dazu eignet sich alles, was zum Nachdenken
anregt: Kreuzworträtsel, Bücher über neue
Themen, ein Besuch im Museum, das
Ausprobieren neuer Kochrezepte, Volks­
hoch­schulkurse, Kartenspiele und vieles
mehr. Wenn Sie sich nicht für von Natur aus
wissbegierig halten, konzentrieren Sie sich
zunächst auf Aktivitäten, die Ihnen Spaß
machen. Eine wöchentliche Skatrunde ist
beispielsweise nicht nur für das Hirn ganz
her vor ragend, sonder n auch für die
Sozialkontakte.
Zahlreiche Studien belegen, dass die
Wahrscheinlichkeit, an Demenz zu erkranken,
bei sozial aktiven Menschen geringer ist.
Das kann daran liegen, dass der Umgang
mit anderen Menschen eine recht unvor­
herseh­bare Erfahrung sein kann. Die damit
verbundenen mentalen Herausforderungen
wirken wie „Steroide“ auf das Gehirn.
Wenn Sie Ihre Lernbereitschaft geweckt
haben, können Sie sich an neue soziale
Aktivitäten heranwagen, bei denen Sie mit
ganz neuen Menschen, Ideen und Erleb­
nissen umgehen müssen.
Sie Ihr Hirn nutzen, umso besser bleibt es
in Schuss.
Das Hirntraining kann schon damit beginnen,
dass Sie einen Radiosender auswählen, den
Sie normalerweise nicht hören. Konzen­
trieren Sie sich auf den Text oder versuchen
Sie, den Takt zu erkennen. Untersuchungen
zufolge können wir durch das Hören von
Musik auch unsere räumlichen Fähigkeiten
verbessern. Dazu zählt beispielsweise das
Einschätzen der Entfernung zum nächsten
Stoppschild oder der Parklücke.
Regelmäßiger Sport, gesunde Ernährung
sowie das Vermeiden von Zigaretten und
übermäßigem Alkoholkonsum tragen zu
einem gesunden Geist und einem gesunden
Körper bei. Neben all diesen gesundheits­
be­wussten Verhaltensweisen tragen die
lebenslange Lernwilligkeit und die gezielte
Suche nach neuen Kenntnissen und Erleb­
nissen maßgeblich dazu bei, dass Ihr Hirn
bis ins hohe Alter aktiv bleibt.
Wie Neugierde zu einem starken, gesunden
Hirn führen kann, lässt sich am Beispiel
der Muskeln veranschaulichen. Stellen Sie
sich einen Bodybuilder vor. Je mehr er
trainiert, umso größer werden seine Muskeln,
denn Widerstandstraining wie das Gewicht­
heben führt zum Aufbau von Muskelmasse.
Das Prinzip lässt sich auf das Hirn über­
tragen. Anstelle von Gewichtheben trainieren
Sie Ihr Hirn mit neuen Ideen, Konzepten,
Erlebnissen und Beziehungen. Je mehr
13
Ernährung
14
THE ART OF GROWING YOUNG Juli/August 2013
Ernährungsmythen
aufgedeckt
Die Ernährung ist ein komplexes Thema, und Fehlinformationen sind weit
verbreitet. Oft liegt dies daran dass wissenschaftliche Erkenntnisse schneller gewonnen werden,
als sie sich im Alltag umsetzen lassen. Im Laufe der Zeit ersetzen die neuen Erkenntnisse jedoch die
alten Halbwahrheiten. Manche Fehlinformationen sind jedoch potenziell gefährlich und haben sich
dauerhaft festgesetzt. Sie wurden u. U. vorsätzlich verbreitet, um Kapital daraus zu schlagen. Wir
stellen Ihnen einige der hartnäckigsten Fehlinformationen zum Thema Ernährung und Gesundheit vor.
Fehlinformation: Fettfrei ist immer gesund.
Tatsache: Fettfreie Lebensmittel weisen oft
einen überhöhten Anteil anderer
ungesunder Zutaten auf, ins­
besondere raffinierten Zucker.
Als Ernährungswissenschaftler die Umstellung auf
fettarmes Fleisch und fettarme Molkereiprodukte
empfohlen, witterte die Lebensmittelindustrie
ein enormes Marktpotenzial für fettarme süße
Snacks voller raffinierter Kohlenhydrate. In den
90er Jahren eroberten fettarme Versionen von
Gebäck und Snacks die Supermarktregale.
Verbraucher gingen davon aus, dass diese
fettarmen Produkte perfekt zur gesundheitsbe­
wussten Lebensführung passten. Viele Experten
vermuten in der enormen Beliebtheit dieser
Lebensmittel eine der Hauptursachen der
heutigen Fettleibigkeitsepidemie und des
Anstiegs der Typ-2-Diabetes. Die fettarme
Rezeptur wurde auf viele weitere Lebensmittel
ausgeweitet. Zahlreiche fettarme und fettfreie
Produkte haben einen überraschend hohen
Zuckeranteil. Ein Beispiel dafür sind fettarme
Salatdressings. Wenn die fettarme Ernährung
allein zum Idealgewicht führen könnte, wäre das
Durchschnittsgewicht in den Industrienationen
inzwischen gefallen und nicht gestiegen.
Fehlinformation: Cholesterin ist schädlich.
Tatsache: Es gibt gutes und schlechtes
Cholesterin.
Wie beim „guten“ (Omega-3-Fettsäuren) und
„schlechten“ Fett (gesättigte und Trans-Fette)
ist auch beim Cholesterin zwischen „gut“
(HDL) und „schlecht“ (LDL) zu unterscheiden.
Untersuchungen belegen, dass hohe HDLWerte Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen,
während niedrige HDL-Werte das Risiko von
Herzkrankheiten erhöhen. Das „gute“ Cholesterin
wird vom Körper auch zur Herstellung von
Zellmembranen und bestimmten Hormonen ver­
wendet. LDL-Cholesterin hingegen (insbesondere
oxidiertes LDL und LDL-Glukose-Verbindungen,
das sogenannte „glykosylierte LDL“) ist haupt­
sächlich für Ablagerungen in den Ar terien
verantwortlich, die Arteriosklerose, Herzinfarkte
und Schlaganfälle verursachen. Sie sollten
Cholesterin daher nicht völlig aus Ihrer Ernährung
ausschließen. Wählen Sie gezielt Nahrungsmittel
aus, die den HDL-Spiegel erhöhen und LDL
abbauen. Wir wissen inzwischen, dass es zwei
grundlegende Varianten von LDL gibt: einer­
seits die kleinen, dichten LDL-Par tikel, die
besonders gefährlich für die Gefäße sind, und
andererseits größere, leichte LDL-Partikel, die
ein weitaus geringeres Risiko darstellen (solange
sie nicht oxidiert oder glykosyliert sind). Es
geht also nicht nur um den Blutspiegel der
diversen Arten von Cholesterin. Vollwertkost
und körperliche Betätigung begünstigen die
weniger gefährlichen (weniger dichten) Formen
von LDL; Statine senken zwar den LDL-Pegel,
haben jedoch keinen Einfluss auf seine Dichte.
Bei einem neuen Verfahren zur Blutspiegelung
wird mittels Kernspintomographie erstmals
zwischen den unterschiedlichen Formen von
LDL-Cholesterin unterschieden.
Fehlinformation: Lebensmitteletiketten
liefern klare, leicht
verständliche Informationen.
Tatsache: D
ie Angaben über Inhaltsstoffe
sind komplex und mit Vorsicht zu
genießen.
Viele Fertiggerichte enthalten „versteckte“ Fette,
die die schlechten Cholesterinwerte in die Höhe
treiben. Selbst wenn ein Nahrungsmittel laut
Etikett kaum oder gar kein Cholesterin enthält,
besteht die Möglichkeit, dass andere Inhaltsstoffe
einen Anstieg der Cholesterinwerte auslösen
können. Achten Sie genau darauf, ob unter den
Inhaltsstoffen gehärtete Fette und Öle sind. Diese
gehören zu den Trans-Fetten und verursachen
hohe Werte des „schlechten“ Cholesterins. Auch
die Portionsgrößen können irreführend sein.
Eine kleine Packung Salzgebäck kann z. B. drei
Portionen enthalten. Wenn Sie die gesamte
Packung essen, nehmen Sie dreimal so viel Fett
und Zucker (und das Dreifache der Kalorien)
zu sich. Die Liste der Inhaltsstoffe kann sehr
aufschlussreich sein. Wussten Sie beispielsweise,
dass die Inhaltsstoffe in absteigender Reihenfolge
ihres Mengenanteils aufgelistet sind? An erster
Stelle steht die Zutat, von der das Produkt am
meisten enthält. Wenn die Liste der Inhaltsstoffe
also mit Zucker beginnt, sollten Sie vielleicht
lieber ein anderes Produkt auswählen. Lesen
Sie die Lebensmitteletiketten sorgfältig, damit
Sie wissen, was Sie zu sich nehmen. Besser
noch: Verzichten Sie möglichst auf Fertiggerichte
und abgepackte Lebensmittel und essen Sie
lieber frisches Obst und Gemüse, Nüsse, Samen
und Körner.
Fehlinformation: Kalorien sind Kalorien.
Tatsache: D
ie Nährwertquelle kann sich
maßgeblich auf die Gesundheit
auswirken.
Eine Studie am renommierten Kinderkrankenhaus
der medizinischen Fakultät Harvard ergab, dass
ein Speiseplan mit niedrigem glykämischem
Index deutlich wirkungsvoller bei der Gewichts­
reduzierung fettleibiger Kinder und Jugendlicher
ist als eine herkömmliche fettarme Ernährung
mit identischem Kaloriengehalt. Die Anzahl der
Kalorien ist also weniger wichtig als ihre Quelle.
Kalorien aus einfachen Kohlenhydraten, insbe­
sondere Zucker und raffinierter Stärke, werden
schnell in Blutzucker umgewandelt und tragen so
zu einer beständigen Erhöhung des Insulinspie­
gels bei, einer Vorstufe der Typ-2-Diabetes.
15
Reportage
„Aufgrund der Hinweise auf
die schützende Wirkung
von Glucosamin erhoffen
sich viele Laufsportler
Schutz für die langfristige
Knochengesundheit der
verletzungsanfäll­igen Knie.”
16
THE ART OF GROWING YOUNG Juli/August 2013
Glucosamin
Es lässt sich nicht behaupten, dass für gesunde, aktive Menschen
ein Nährstoff wichtiger ist als ein anderer. Es gibt jedoch durchaus
Nährstoffe, über die wir besser informiert sein sollten, und in diese
Kategorie fällt Glucosamin. Glucosamin sollte uns allen ein Begriff sein, weil es eine
wichtige Rolle für die Gesundheit und die Beweglichkeit spielt. Selbst wenn sie schon oft von
Glucosamin gehört haben, wissen viele Menschen nicht, was es eigentlich ist oder wie es
dem Körper nützt.
Im menschlichen Körper gibt es mehr als
200 Gelenke. Jedes einzelne dieser Gelenke
hilft uns dabei, Tausende von alltäglichen
Bewegungen auszuführen. Ob Sie einen
Kugelschreiber in die Hand nehmen oder
einen Marathon laufen: Ihre Gelenke sind
ständig in Bewegung. Und jedes einzelne
dieser Gelenke braucht Glucosamin.
Glucosamin ist ein Aminozucker, der die
Bildung und den Erhalt von gesunden
Gelenkknorpeln fördert, die wir für Beweg­
lichkeit und Gleichgewicht brauchen. Er ist
in der Gelenkflüssigkeit zu finden und zählt
zu den Glykosaminoglykanen (GAGs). Zur
gesunden Ernährung für gesunde Gelenke
gehören neben Glucosamin auch Antioxidanzien, Schwefel und Omega-3-Fettsäuren.
Eine bahnbrechende Studie ergab vor
Kurzem, dass Glucosaminsulfat ein besonders
wer tvoller Nährstoff für Menschen sein
könnte, die unter Osteoarthrose leiden. Die
belgische Studie zeigte, dass die tägliche
Einnahme von Glucosamin während eines
Zeitraums von drei Jahren zur Linderung
der Symptome um rund 25 Prozent führte.
Damit liegen erstmals objektive Beweise
für die langfristige Wirkung von Glucosamin
vor.
Weitere Studien legen den Schluss nahe, dass
die langfristige Einnahme von Glucosamin
Millionen von Menschen mit Gelenkschmer­
zen helfen kann. Es sind zwar weitere
wissenschaftliche Untersuchungen zur
Stützung der Erkenntnisse erforderlich, doch
die ersten Ergebnisse sind vielversprechend.
Wissenschaftler gehen davon aus, dass
Glucosamin zur Gesunderhaltung von
Knochen und Knorpel beiträgt, indem es
die GAG-Produktion anregt. GAGs sind
unerlässlich für Gelenkheilung, -schmierung
und -erhalt. Wenn Sie sich regelmäßig
körperlich betätigen, könnte Glucosamin
zum Schutz Ihrer Gelenke beitragen.
Immer mehr Studien und Erfahrungsberichte
deuten auf die Wirksamkeit von Glucosamin
hin, und in oraler Form ist Glucosamin eine
der hilfreichsten Nahrungsergänzungen
für die Gelenkgesundheit. Mittlerweile wird
Glucosamin von gesundheitsbewussten
Menschen auch präventiv verwendet, um
eventuellen Gelenkproblemen vorzubeugen.
Aufgrund der Hinweise auf die schützende
Wirkung von Glucosamin erhoffen sich
viele Laufsportler Schutz für die langfristige
Knochengesundheit der verletzungsanfälligen Knie.
Glucosamin ist inzwischen so etabliert, dass
es in der Tiermedizin zur Linderung der
Arthritisschmerzen bei Hunden verwendet
wird.
Wie andere Nährstoffe wirkt auch Glucosamin
am besten in Kombination mit anderen
Nährstoffen. Methylsulfonylmethan (MSM) ist
eine komplexe organische Schwefelgruppe,
deren Bedeutung für die Gesundheit von
Knochen und Bindegeweben ebenfalls
seit einiger Zeit eingehend untersucht
17
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Helfen Sie Ihrem Körper, sich vor oxidativem Stress zu schützen!
Proanthenols – eine hochwertige Rezeptur, die sich auf 50 Jahre Forschungsarbeit stützt – baut
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bestimmten Kiefernrindensorten, die im Süden Frankreichs zu finden sind.
Diese synergistische Formel enthält außerdem Vitamin C, das nachweislich dem Schutz von Zellen gegenüber
oxidativen Schäden dient.
© 2013 Lifeplus International
Nahrungsergänzungen sind kein Ersatz für eine ausgewogene Ernährung.
wird. Unser Körper benötigt Schwefel für die ausreichende
Produktion von Kollagen, dem Hauptprotein des Bindegewebes
unseres Körpers. MSM ist eine
natürlich auftretende Schwe­
felform. Sie wird aufgrund ihrer
syner­g istischen Wirkung mit
einer Vielzahl von kollagen­för­
dern­den Nährstoffen kombiniert,
darunter auch Antioxidanzien
und natürlich Glucosamin.
nicht genug Schwefel enthält. Gute Quellen dieses essenziellen
Mineralstoffs sind Eier, Knoblauch und Zwiebeln. Mit MSM und
Glucosamin sorgen Sie für die
Bereitstellung von Nährstoffen
für die optimale Gesundheit
Ihrer Gelenke.
„Glucosamin ist inzwischen so
etabliert, dass es in der
Tiermedizin zur Linderung der
Arthritisschmerzen bei Hunden
verwendet wird."
Obwohl bisher noch keiner Studie
zu MSM ein mit Glu­c o­s amin
vergleichbarer Durchbruch ge­
l­un­gen ist, haben viele Men­schen
MSM aufgrund der ersten Erfolg
versprechenden Erkennt­nisse
und der positiven Erfahrungsbe­
richte in ihren Ernährungsplan aufgenom­men. Generell lässt sich
sagen, dass die Ernährung der meisten Menschen wahrscheinlich
Schließlich brauchen wir gesunde Gelenke, um beweglich
zu bleiben und kör perliche
Betätigung genießen zu kön­
nen. Von den Fingern bis zu
den Knien, den Schultern bis zu
den Fußgelenken: Zusätzlich zu
Beweglichkeitsübungen eignet
sich eine gesunde Ernährung
mit wertvollen Nährstoffen für die
Gelenke dazu, unseren Körper bis ins hohe Alter fitzuhalten.
19
19
Kräuter & Nahrungsergänzungen
„In den letzten Jahren sind immer
mehr ribosehaltige Nahrungsergänzungen
und Energydrinks auf den Markt
gekommen, und immer mehr Menschen
entdecken ihre Wirkung für sich.”
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THE ART OF GROWING YOUNG Juli/August 2013
Ribose und Galactose
Als gesunde Quelle energiereicher Ernährung fallen uns in der Regel
als Erstes die komplexen Kohlenhydrate ein. Durch ihr lang anhaltendes
Energiepotenzial eignen sie sich hervorragend als leichte Mahlzeit vor dem Training. Es gibt
aber auch andere fitnessfreundliche Kohlenhydrate. Galactose und Ribose sind beispielsweise
zwei Beispiele für einfachen Zucker, die Sie ebenfalls für die Ernährung vor und nach dem
Training in Betracht ziehen sollten.
Ribose ist ein natürlicher Zucker, der im
Körper aus Glukose gebildet werden kann.
(Diese Form des Zuckers kennen wir auch
als Blutzucker.) Ribose ist ein Grundbaustein
des ATP (Adenosintriphosphat), aus dem
all unsere Kör perzellen ihre Energie
beziehen. Beim intensiven Training werden
in kurzer Zeit große Mengen an ATP
verbraucht. Ribose ist unerlässlich, um
den ATP-Bedarf zu decken, damit Sie in
Bewegung bleiben können.
In den letzten Jahren sind immer mehr
ribosehaltige Nahrungsergänzungen und
Energydrinks auf den Markt gekommen,
und immer mehr Menschen entdecken
ihre Wirkung für sich. Sie dienen nicht nur
der schnellen Energiezufuhr nach dem
Training, sondern sollen auch die Erholung
des Muskelgewebes beschleunigen und
Ermüdungserscheinungen nach körper­
licher Anstrengung lindern. Die einzigartige
energiefördernde Wirkung von Ribose
wird inzwischen auch zur Linderung der
Symptome chronischer Erschöpfung und zur
Förderung des Trainingspotenzials selbst
bei Patienten mit Muskelerkrankungen
eingesetzt.
Zur Förderung und Stabilisierung des
Energiepegels während des Trainings
kann auch der einfache Zucker Galactose
beitragen. Galactose ist ein Milchzucker.
Laktose ist vielen von uns ein Begriff. Sie
entsteht, wenn Glukose und Galactose sich
in einem Molekül verbinden. Ribose kann im
Körper erzeugt oder mit Nahrungsergän­
zungen und Energydrinks zugeführt werden.
Zur Aufnahme von Galactose können Sie
einfach ein Glas Milch trinken – sofern
Sie über das Darmenzym für die Trennung
von Galactose und Glukose verfügen.
Men­schen, denen dieses Enzym fehlt, leiden
an Laktoseunverträglichkeit.
Galactose wird im Körper auch anderweitig
genutzt. Nicht nur für das Konzentrations­
vermögen von Leistungssportlern, sondern
auch für eine Vielzahl von Informationsverar­
beitungs- und Steuerungsvorgängen im
Körper spielt Galactose eine Rolle.
Leistungssportler wissen, dass die mentale
und körperliche Fitness gleichermaßen
wichtig sind. Der einfache Zucker Galactose
kann somit einen echten Wettbewerbs­
vorteil bieten.
Galactose benötigt kein Insulin, um die
Hirnzellen zu erreichen. In den Zellen wird
Galactose in den Energiespender Glukose
umgewandelt. Auch in den Zellwänden und
Intrazellularräumen ist Galactose zu finden.
keinen Nährwer t außer einem hohen
Kaloriengehalt. Raffinierter Zucker kann
den Insulinspiegel in die Höhe treiben. Das
wiederum führt zu erhöhter Fettablagerung
und schlimmstenfalls sogar zu Insulinresistenz. Es ist wichtig, zwischen raffiniertem
Zucker (Sukrose und Fruktose) und „intel­
ligentem“ Zucker wie Galactose und Ribose
zu unterscheiden.
Raffinierter Zucker eignet sich nicht als
Grundlage für das Training. Ein Schokoriegel
mag zwar einen Energieschub geben,
aber darauf folgt unweigerlich ein „Zucker­
sturz“, der Sie lange vor Ende des Trainings
ihrer Energie beraubt.
„Intelligenter“ Zucker wie Galactose und
Ribose hingegen gibt Ihnen die körperliche
und mentale Energie für die gesundheits­
fördernde Optimierung Ihres Trainings –
nachhaltig und ohne Zuckersturz. Inzwischen
häufen sich sogar Anhaltspunkte dafür, dass
die Insulinresistenz durch eine Ernährungs­
umstellung auf Galactose anstelle von
Sukrose, Fruktose und Glukose gemildert
werden kann. Damit ließe sich einem in
den Industrienationen weit ver­b reiteten
Gesundheitsproblem begegnen.
Die heutige westliche Ernährung enthält
einen übermäßig hohen Anteil an unge­
sundem raffiniertem Zucker. Im Gegensatz
zu Ribose und Galactose hat dieser Zucker
21
Familie & Gesundheit
„Die Interaktion miteinander sorgt also nicht nur für
Gemeinsamkeit, sondern auch für bessere Gesundheit und
glücklichere Menschen in allen Generationen. ”
22
THE ART OF GROWING YOUNG Juli/August 2013
Gemeinsamkeit durch
gemeinsames Spielen
Kinder aus Familien, die oft gemeinsam spielen, profitieren dadurch auf
ihrem Lebensweg von vielen wichtigen Vorteilen. Untersuchungen zeigen,
dass Kinder und junge Erwachsene mit engagierten Eltern höhere Schulabschlüsse mit
besseren Noten erzielen. Diese Kinder bekommen es seltener mit der Polizei zu tun, und auch
die Wahrscheinlichkeit, dass sie rauchen, Alkohol trinken oder Drogen nehmen, ist geringer.
Umgekehrt führen sie als Erwachsene eher ein gesundheitsbewusstes Leben.
D a h i n t e r s t e cke n v i el e G r ü n d e ; e i n
entscheidender Faktor ist jedoch, dass
beim gemeinsamen Spielen im Familienkreis
starke Familienbande geknüpft werden
und dass dieses emotionale Netz ALLEN
Familienmitgliedern hilft, Stress besser zu
bewältigen. Kinder, Eltern, Großeltern und
alle anderen Menschen, die Sie zu Ihrer
Familie zählen, profitieren von den starken
Beziehungen, die durch die Interaktion
entstehen.
Insbesondere gemeinsame Mahlzeiten
bieten sich für diese Form der Interaktion
an. Hilfe bei der Essenszubereitung, das
Gespräch über den Tag, die Fragen, die wir
einander stellen, Witzeleien, die gegenseitige
Unterstützung, die Diskussion über die
Mahlzeit – all diese Elemente gelten als
spielerische Aktivitäten bzw. soziale Interak­
tion. Machen Sie von Anfang an deutlich,
dass Fernsehen und Telefonate am Essenstisch unerwünscht sind, damit alle am
Tisch ihre ganze Aufmerksamkeit auf das
Familienleben richten.
Gemeinsames Spielen sorgt also nicht nur
für Gemeinsamkeit. Doch was genau
bedeutet „Spielen“? Spielen ist jede
Aktivität, bei der die Familienmitglieder
gezielt aufeinander eingehen. Lediglich im
selben Zimmer zu sein, ist nicht genug.
Wenn die Mutter am Laptop sitzt, der Vater
die Zeitung liest, der Bruder fernsieht und
die Schwester ihren Freundinnen simst,
entsteht keine Interaktion miteinander. Man
ist sich zwar äußerlich nah, doch geistig
und emotional ist jeder ganz woanders. Das
gemeinsame Spielen erfordert Interaktion.
Selbst wenn die Vorteile des Spielens im
Kreis der Familie bekannt sind, ist es nicht
immer einfach, die Zeit dafür zu finden –
und das gilt umso mehr, je älter die Kinder
werden. Schule, Sport, Arbeit, Freunde und
andere Aufgaben erfordern immer mehr Zeit
und machen es daher immer schwieriger,
die gesamte Familie für gemeinsame Akti­
vitäten zusammenzubringen. Dennoch
dient es dem Wohl aller Familienmitglieder,
gemeinsame Zeit einzuplanen – selbst
wenn das ein paar Wochen oder gar Monate
Vorlaufzeit erfordert.
die eine tiefe Familienbindung garantiert.
Jede Familie ist anders, und jedes Familien­
mitglied hat eine eigene Persönlichkeit.
Finden Sie Aktivitäten, an denen jeder
teilnehmen kann. Und lassen Sie jedes
Familienmitglied eine Aktivität auswählen,
damit sich niemand übergangen fühlt.
Ganz gleich, welche Aktivität Ihrer Familie
Spaß macht: Die gemeinsame Zeit stärkt
die Familienbande, bietet die Gelegenheit,
Ihren Kindern wichtige Lektionen zu ver­
mitteln, und fördert ihre Entwicklung. Die
Interaktion miteinander sorgt also nicht nur für
Gemeinsamkeit, sondern auch für bessere
Gesundheit und glücklichere Menschen in
allen Generationen.
Jugendliche verbringen ihre Zeit lieber mit
ihren Freunden als mit der Familie. Diese
natürliche Entwicklung zur Selbständigkeit
sollten Sie akzeptieren, aber sie ist kein
Grund, ganz auf Zeit im Familienkreis zu
verzichten. Manchmal muss man sich
einfach etwas einfallen lassen. Selbst die
täglichen Aufgaben im Haushalt können
als gemeinsame Zeit genutzt werden. Der
Abwasch, die große Wäsche, Gartenarbeit
usw. bieten der Familie vorübergehend
Gelegenheit zur Gemeinsamkeit.
Das Erstaunlichste ist, dass es völlig egal
ist, was man gemeinsam unternimmt. Es
gibt keine bestimmte magische Aktivität,
23
Familie &
Gesundheit
„Eine hochwirksame, die
Hautgesundheit unterstützende
Gruppe von Nährstoffen wird durch
die besondere Verarbeitung von
Fischgräten erzielt. Insbesondere
Sardinen haben eine positive
Wirkung auf die Hautgesundheit.”
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THE ART OF GROWING YOUNG Juli/August 2013
Essen für
das Hautbild
Unser Hautbild ist eines der ersten Merkmale, das unsere Mitmenschen
an uns wahrnehmen. Die Haut ist unser größtes und sichtbarstes Organ, und das
Hautbild sagt viel über uns aus. Ist Ihre Haut glatt, geschmeidig und gesund? Oder wirkt sie
schlaff, faltig und alt? Durch eine Ernährung für gesunde Haut schaffen Sie die beste
Grundlage für einen guten ersten Eindruck.
Einer der besten Tipps für strahlend schöne
Haut: Trinken Sie viel frisches, reines Wasser.
Das gilt umso mehr bei höheren Temperaturen,
wenn Sie mehr Flüssigkeit ausschwitzen.
Trinken Sie täglich acht Gläser (jeweils 250 ml)
Wasser, denn durch einen geregelten Flüssig­
keits­haushalt fördern Sie ein gesünderes,
jünger wirkendes Hautbild. Zudem wird die
natürliche Hautfeuchtigkeit unterstützt, und
auch die Elastizität der Haut wird verbessert.
Wenn Sie bislang nicht gezielt genug Wasser
trinken, sollten Sie das ändern. Sie werden
schnell feststellen, dass ihr Hautbild schon
nach kurzer Zeit frischer wirkt.
Proteine, ob tierischen Ursprungs oder aus
sorgfältig abgestimmten pflanzlichen Quellen,
sind der Grundbaustein aller Körperzellen.
Das gilt auch für Ihre Haut. Überschüssiges
Protein kann jedoch nicht im Körper gespeichert
werden. Für optimale Hautgesundheit müssen
Sie daher jeden Tag aufs Neue Protein zu
sich nehmen.
Omega-3-Fette in frischem Tiefseefisch
enthalten ebenfalls hervorragende Nährstoffe
für die Haut. Klinische Studien zeigen, dass
die in Fisch enthaltenen Omega-3-Fettsäuren
die Haut vor Sonnenschäden schützen. Nun
wird auch die Wirksamkeit dieser Fettsäuren
gegen die Hautalterung untersucht. In einer
Studie wurde nachgewiesen, dass die
tägliche Einnahme von Omega-3-Fettsäuren
aus Fischöl bereits innerhalb von drei Monaten
die Anfälligkeit für Sonnenbrand senkt.
Dieselbe Studie ergab auch, dass ein auf
UV-bedingte DNA-Schäden hinweisender
Stoff in deutlich geringerer Menge im Körper
zu finden war. Omega-3-Fettsäuren dürften
somit einer der besten Nährstoffe für die
Hautgesundheit sein. Eine hochwirksame,
die Hautgesundheit unterstützende Gruppe
von Nährstoffen wird durch die besondere
Verarbeitung von Fischgräten erzielt. Insbe­
sondere Sardinen haben eine positive Wirkung
auf die Hautgesundheit.
Vegetarier und Veganer können Omega-3Fettsäuren (wenn auch in geringeren Kon­
zen­trationen) aus pflanzlichen Quellen wie
Leinsaat, Chia-Samen, Kiwibeeren, Preisel­
beeren, Acai-Beeren und angereicherten
Lebensmitteln oder Nahrungsergänzungsmitteln zu sich nehmen. Omega-3-Fettsäuren
aus Fischöl bieten jedoch umfassendere
Gesundheitsvorteile als Omega-3-Fettsäuren
aus anderen Quellen, mit Ausnahme der
besonders reichhaltigen Omega-3-Fettsäuren
aus bestimmten Arten von Algen (DHA).
Wir alle haben gehört, dass wir unsere Haut
vor schädlicher Sonneneinwirkung schützen
sollten. Wir sollten darüber jedoch nicht
vergessen, wie wichtig Vitamin D für die
Hautgesundheit ist. Es gibt kein Nahrungs­
mittel, aus dem der Körper so viel Vitamin D
gewinnen kann wie durch die Einwirkung
von UVB-Strahlung aus Sonnenschein. Schon
20 Minuten in der strahlenden Sonne reichen
dem Körper, um bis zu 20.000 Einheiten
Vitamin D3 zu produzieren.
Die äußerste Schicht der Haut, die Epidermis,
besteht aus abgestorbenen Hautzellen, die
ständig abgestoßen und erneuert werden.
Sie bildet die erste Schutzbarriere gegen
Keime. Zudem schützt sie vor Verletzungen
und schließt Feuchtigkeit und natürliche Öle
ein. Der Körper muss die abgestoßenen
Hautzellen fortwährend durch neue ersetzen.
Dieser Vorgang erforder t Vitamin D. Weil
Vitamin D so wichtig ist und aus keiner
anderen Quelle so wirkungsvoll gewonnen
werden kann wie aus Sonneneinwirkung, ist
die Zeit, die Sie im Freien verbringen, gut für
Ihre Haut – solange Ihre Ernährung ein
gesundes Verhältnis von Omega-6- und
Omega-3-Fettsäuren bietet. (Optimal ist ein
Verhältnis von 1:1 bis 1:4, doch die durch­
schnittliche westliche Ernährung mit ihrem
hohen Anteil an verarbeiteten Lebensmitteln
erreicht schnell ein Verhältnis von 1:50).
Weitere hautfreundliche Nährstoffe sind der
B-Vitaminkomplex, antioxidanzienreiches Obst
und Gemüse, Zink und Vitamin C sowie
Proteine mit einem hohen Anteil an Prolin und
Hydroxyprolin.
Die Haut ist nicht nur entscheidend für den
ersten Eindruck, sondern auch unsere erste
Schutzbarriere gegen Keime und Krankheiten.
Pflegen Sie Ihre Haut mit gesunder Ernährung,
viel frischem Wasser und angemessener
Sonneneinwirkung für die Produktion von
Vitamin D. Das Ergebnis: Strahlende Haut, die
Sie noch dazu vor Keimen und Krankheiten
schützen kann.
25
Familie & Gesundheit
„Ganz egal, aus welchem
Grund Sie Qigong
ausprobieren: Die sanfte
Beanspruchung des Körpers
durch Atemtechniken und
wiederholte Bewegungen baut
Kraft und Beweglichkeit auf.”
26
THE ART OF GROWING YOUNG Juli/August 2013
Qigong für ältere
Menschen
Qigong oder Chigong ist eine chinesische Meditationsform, die rhythmisches
Atmen mit langsamen, symbolischen, fließenden Bewegungen vereint. Somit
eignet sie sich besonders für ältere Menschen, die auf schonende Weise
aktiv bleiben, Stress abbauen und ihre kognitiven Fähigkeiten aufrechterhalten
möchten.
Qigong ist im Westen zwar weniger bekannt,
aber ebenso wohltuend wie Tai Chi. Beide
Formen zeichnen sich durch langsame,
bewusste Bewegungsabläufe aus. Beim
Qigong wird gleichzeitig die rhythmische
Atmung auf die wiederholten fließenden
Bewegungen abgestimmt. Wie Tai Chi
umfasst auch Qigong eine ganze Reihe
unterschiedlicher Stile mit spezifischen
Vorteilen. Sprechen Sie mit einem QigongLehrer, um den richtigen Stil für Ihre
Anforderungen zu finden.
Beim Qigong werden Atmung, Bewegung
und Konzentration für ein umfassendes
körperliches und mentales Training in
Einklang gebracht. Es handelt sich um eine
Art Meditation, aber lassen Sie sich davon
nicht abschrecken: Sie brauchen sich nur auf
die Bewegungen und die Atemtechniken
zu konzentrieren.
Qigong reicht mehr als 4.000 Jahre zurück
und wird weltweit praktiziert. Millionen von
Menschen kommen aus vielfältigen Gründen
zum Qigong. Für manche ist es einfach ein
schonendes Fitnesstraining, für andere eine
Form der Selbstheilung. Es dient der
Entspannung, lässt sich aber auch als
Element des Kampfsporttrainings nutzen.
Ganz egal, aus welchem Grund Sie Qigong
ausprobieren: Die sanfte Beanspruchung
des Körpers durch Atemtechniken und
wiederholte Bewegungen baut Kraft und
Beweglichkeit auf. Sie lockert die Gelenke
und fördert den Aufbau straffer Muskel­
masse, die Durchblutung und den Fluss
von Synovia und Lymphe. Qigong unterstützt
auch den Gleichgewichtssinn und das
räumliche Körperbewusstsein. Damit ist es
wie geschaffen für ältere Menschen, die
verstärkt an Gleichgewichtssinn, Beweglich­
keit und Muskelmasse arbeiten müssen.
besonders vorteilhaft für ältere Menschen
oder für die Rehabilitation nach Verletzungen.
Viele Anhänger und Lehrer des Qigong sind
überzeugt, dass es die Gesundheit und
das Wohlbefinden fördert, insbesondere im
Hinblick auf die Herz-Kreislauf-Funk­tionen,
die Heilvorgänge und die Lebenserwartung.
Qigong fördert auch das innere Gleichgewicht.
Durch die Atemtechniken und die Konzen­
tration stellt sich nach Stress wohltuende
Entspannung ein. Und auch die Stimmung
kann sich aufhellen. Erste Untersuchungen
deuten darauf hin, dass Qigong zum Abbau
des schädlichen Stresshormons Cortisol
beitragen kann.
Qigong ist aber nicht nur älteren Menschen
vorbehalten – es eignet sich für alle Menschen,
ob Leistungssportler und Fitnessfanatiker
oder nicht. Weil Qigong sitzend, liegend oder
im Stehen ausgeübt werden kann, ist es
27
Familie & Gesundheit
„Britische Forscher ermittelten, dass
schon 30 ml Kirschsaftkonzentrat
zwei Mal pro Tag eine schnellere
Erholung nach dem Training fördern.
Die Wirkung stellte sich bereits
innerhalb von zwei Wochen nach
Beginn des Saftkonsums ein. ”
28
THE ART OF GROWING YOUNG Juli/August 2013
Müde Muskeln
entspannen
Wer die Kunst des Jüngerwerdens praktiziert, ist mit gelegentlichen
müden, schmerzenden Muskeln vertraut. Sie sind die Folge von wiederholten
Bewegungen, intensivem Training, Dehydration oder Zerrungen. Ungeachtet der Ursache
lässt sich mit bestimmten Nahrungsmitteln Abhilfe schaffen.
Sauerkirschsaft ist mit gutem Grund ein
gebräuchliches Hausmittel gegen Muskel­
schmerzen. Britische Forscher ermittelten,
dass schon 30 ml Kirschsaftkonzentrat
zwei Mal pro Tag eine schnellere Erholung
nach dem Training fördern. Die Wirkung
stellte sich bereits innerhalb von zwei
Wochen nach Beginn des Saftkonsums ein.
Wissenschaftler vermuten, dass die Antioxi­
danzien in Sauerkirschen zur Erholung
beanspruchter Muskeln beitragen, weil sie
Entzündungen schnell und natürlich be­
k­ämp­fen. Sauerkirschsaft wird inzwischen
zur Linderung vielfältiger Schmerzen
empfohlen. In den letzten Jahren wurde der
Zusammenhang zwischen dem tie­froten
Kirschpigment und dem hohen Antioxi­
danziengehalt der Frucht nachgewiesen.
Dieses Pigment besteht aus Anthocyanen,
den starken Antioxidanzien, die freie
Radikale im Körper abfangen.
Gerade nach intensiver kör perlicher
Betätigung ist das Abfangen der freien
Radikalen wichtig, weil der erhöhte Ener­
giever­brauch der Muskeln zu oxidativem
Stress führt. Zur Bekämpfung der freien
Radikalen braucht der Kör per mehr
Antioxidanzien. Somit sind Sauerkirschen
die perfekte Erfrischung nach dem Training.
Die gesunden und köstlichen Sauerkir­schen
spenden Energie und beugen Muskelkater
vor. Die gleichen Vor teile bieten auch
Sauerkirschsaft und Nahrungsergän­zungen
aus Sauerkirschen.
Studien haben zudem ergeben, dass
Kirschsaft Marathonläufern größere Vorteile
bieten könnte als Sportgetränke. In einer
Untersuchung meldeten Marathonläufer,
die vor und während des Laufs Kirschsaft
tranken, anschließend deutlich weniger
Muskelschmerzen.
Nach wie vielen Kirschen stellt sich die
Wirkung ein?
Die Menge variierte je nach Studie und
Intensität der körperlichen Betätigung. Als
Faustregel gilt: 300 g frische Kirschen oder
200 ml Sauerkirschsaft.
Ein Tipp: Wenn Sie Sauerkirschsaft zur
Linderung von Muskelschmerzen probieren
möchten, sollten Sie reinen Obstsaft ohne
Süß- und Konservierungsstoffe auswählen.
Der herbe Geschmack ist zunächst viel­
leicht etwas gewöhnungsbedürftig, aber
reiner Saft ohne ungesunde Zuckerzusätze
und unnatürliche Konservierungsstoffe ist
weitaus gesünder.
dem Training etwas Gutes zu tun. Das
Protein im Joghurt liefert dem Körper die
Bausteine für die Regenerierung der bean­
spruchten Muskeln.
Essen Sie 20 Minuten vor dem Training
komplexe Kohlenhydrate, um dem Körper
über einen langen Zeitraum hinweg konstante Energiemengen zu liefern und so den
Abbau von Muskelprotein zu verlangsamen.
Auch Ingwer und andere entzündungshemmende Nahrungsmittel können Sportlern
helfen. Ingwer enthält unter anderem die
entzündungshemmenden Gingerole, die
Muskelschmerzen nach sportlicher Betäti­
gung linder n können. Ganz wichtig ist
natürlich, dass sie vor, bei und nach dem
Training genug Wasser trinken.
Kirschen sind besonders beliebt, aber bei
weitem nicht die einzigen nährstoffreichen
Früchte für aktive Menschen, die Muskelschmerzen vorbeugen möchten. Ähnliche
entzündungshemmende Antioxidanzien wie
in Kirschen finden sich auch in Granatäpfeln,
Acai-Beeren, Blaubeeren und Preiselbeeren.
Ein Shake aus diesen Beeren und protein­
reichem fettarmem Joghurt ist eine besonders
gaumenfreundliche Art, Ihren Muskeln nach
29
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© 2013 Lifeplus International
Nahrungsergänzungen sind kein Ersatz für eine ausgewogene Ernährung.
Fruchtsaft als
adäquater Ersatz für die
eigentliche Frucht?
Fragen und Antworten
Natürlich können Sie gelegentlich Obst durch ein Glas reinen
Obstsaft ersetzen. Das ist auf jeden Fall gesünder als Limonade.
Dennoch sollte es nicht zur Gewohnheit werden. Es gibt
wirklich nichts Besseres als frisches, köstliches Obst. Beim
Entsaften gehen Nährstoffe und nahezu alle Ballaststoffe
verloren. Oft wird auch Zucker oder Süßstoff beigemischt.
Dadurch wird der reine Nährwert des Obsts weiter verfremdet.
Im Vergleich mit Obst am Stück enthält Obstsaft mehr Kalorien,
mehr konzentrierten Zucker und weniger Ballaststoffe. Reiner
Obstsaft kann durchaus eine Rolle in der gesunden Ernährung
spielen, doch grundsätzlich gilt: Essen Sie möglichst oft Obst.
Sind Probiotika wirklich
so wichtig?
Kurz gesagt: Ja. Ihr Verdauungstrakt beheimatet ein komplettes
Ökosystem. Ohne die unzähligen Mikroorganismen in der
Darmflora wäre Ihre Gesundheit gefährdet. Neben den guten
Bakterien der Darmflora gibt es allerdings auch Schädlinge, die
Erkrankungen und Entzündungen auslösen können. Durch
Probiotika, ob in Nahrungsergänzungen oder in fermentierten
Nahrungsmitteln wie Joghurt, Kefir, (echter) saurer Sahne oder
Sauerkraut führen Sie dem Körper mehr gute Bakterien zu. Im
Kampf der Mikroorganismen können Sie somit das Gleichgewicht
zugunsten der nützlichen Bakterien verschieben.
Machen Sorgen krank?
Sorgen und das verwandte Gefühlsspektrum (innere Unruhe, Wut
und Stress) können die körperliche Gesundheit in Mitleidenschaft
ziehen, wenn Sie nicht vorbeugende Maßnahmen zum Schutz
Ihres emotionalen Wohlbefindens ergreifen. Umgekehrt können
sich positive Gefühle auch positiv auf Ihre Gesundheit auswirken.
Alle Gefühlsregungen können die Gesundheit beeinflussen,
besonders dann, wenn sie stark sind und länger anhalten. Aus
diesem Grund fühlen wir uns nach einer anstrengenden Arbeits­
woche oft träge und erschöpft. Wir sollten jedoch nicht vergessen,
dass selbst Wut und Stress gesunde Emotionen sein können. Im
richtigen Maß wirken sie sehr motivierend. Wenn sie jedoch
überhand nehmen oder zu lange andauern, werden sie zur
Belastung, und das kann gesundheitliche Folgen haben. Von
Magenverstimmungen und Kopfschmerzen bis hin zu Zellschäden
oder gar schwerwiegenden Krankheiten: Sorgen können tatsächlich
krank machen. Sie können jedoch vorbeugen, indem Sie lernen,
sich bewusst zu entspannen und Situationen zu akzeptieren, die
sich Ihrer Kontrolle entziehen. Pflegen Sie Ihren Körper und führen
Sie ihm hochwertige Antioxidanzien, B-Vitamine und Mikronährstoffe
zu. Wichtig ist auch zu wissen, wie gut Ihnen starke positive
Emotionen wie Glück und Freude tun können.
31
FY Skin Formula
FY Skin Formula Tabletten enthalten eine
sorgfältig ausgewählte Kombination aus
wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen zur
Förderung des Hautbilds. Die Nährstoffmischung
in dieser einzigartigen Nahrungs­ergänzung beruht auf
einem Meeresextrakt. FY Skin Formula enthält darüber
hinaus Vitamin C zur Förderung der Bildung von Kollagen,
Blutgefäßen und Knorpel sowie Zink, Vitamin D und
Vitamin E zur Förderung des Schutzes von Zellen vor
oxidativem Stress. FY Skin Formula ist eine hervorragende
Nahrungsergänzung für Menschen, die ihr gesundes
Aussehen länger behalten möchten. Das Präparat enthält
außerdem 20 mg Hyaluronsäure pro Dosis von zwei
Tabletten.
Schönheit beginnt von innen
Nahrungsergänzungen sind kein Ersatz für eine ausgewogene Ernährung.
© 2013 Lifeplus International
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