WKrek Kapitel Gasaustausch 2011

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Gasaustausch
1. Der Gasaustausch liefert Sauerstoff für die
Zellatmung und beseitigt Kohlendioxid
2. Diese Funktion hängt von den
Transporteigenschaften des Kreislaufsystems ab
3. Daher besteht zwischen diesen Systemen
eine enge Zusammenarbeit
Kapitel 40:
Gasaustausch erfolgt an
spezialisierten respiratorischen Oberflächen
•  Unter einem Gasaustausch versteht man die Aufnahme von
molekularem Sauerstoff aus der Umgebung und die Abgabe von
Kohlendioxid in die Umgebung
•  Ein Gas verbreitet sich von einem Bereich höheren Partialdrucks
zu einem Bereich niedrigeren Drucks (unter Partialdruck versteht
man den Druck, den ein bestimmtes Gas in einem Gasgemisch
ausübt)
Atemmedien
•  Tiere verwenden Luft oder Wasser als Sauerstoffquelle oder
Atemmedium
•  O2 ist in Luft reichlich vorhanden; es macht rund 21 Volumen-%
der Erdatmosphäre aus
•  Luft hat eine viel geringere Dichte und Viskosität als Wasser und
lässt sich daher leichter durch enge Gänge bewegen;
infolgedessen ist Luftatmung relativ einfach und braucht nicht
sonderlich effizient zu sein
Folie: 3
Respiratorische Oberflächen
•  Tiere brauchen große respiratorische Oberflächen; der
Gasaustausch ist rasch, wenn die Diffusionsfläche groß und die
Diffusionsstrecke kurz ist; daher sind solche Oberflächen in der
Regel groß und dünn
•  Die Bewegung von O2 und CO2 durch feuchte respiratorische
Oberflächen findet vollständig per Diffusion statt
•  Solche Oberflächen sind von Tier zu Tier sehr verschieden und
können auch die Hautoberfläche sowie Atmungsorgane aller
Arten umfassen
Prozess des Gassaustauschs
1.  äussere Atmung (Gasaustausch
zwischen Umwelt und Blut über
respiratorische Oberflächen des Körpers)
2. Atemgastransport im Kreislaufsystem
3. Innere Atmung (Gasaustausch zwischen
Blut und den verbrauchenden Gewebe)
Atemmedium: für Landtiere Luft und für
aquatische Tiere Wasser
Respiratorische Oberfläche: Bereich aus
dem Sauerstoff aus der Umgebung
unmittelbar in lebende Zellen diffundiert
und Kohlendioxid diese verlässt
Kapitel 40:
Eigenschaften von
Gasaustauschoberflächen (GO)
1.  GO müssen feucht sein: Gasdurchlässigkeit gebunden an
Lösung des Gases im wässerigen Film.
2. Austausch erfolgt durch Diffusion. Die Diffusionsrate ist
proportional zum Quadrat der Diffusionsstrecke. GO sind
daher dünn und grossflächig (minimale Diffusionsdistanz sehr
wichtig).
3. GO muss für den gesamten Körper O2 herbeiführen und CO2
abführen. GO Struktur abhängig von Grösse, Lebensort (Land,
Wasser, Luft) und metabolischer Strategie
Kapitel 40:
Fischkiemen: auf Gasaustausch spezialisierte
Ausfaltungen der Körperoberfläche
Vorteil: GO konstant feucht
Nachteil: Niedrige O2 Konzentration im
Wasser
Lösung: Ventilation und
Gegenstromaustausch
Kiemen
bogen
Ventilation: Methode die das Strömen
des Atemmediums über die
respiratorische Oberfläche verstärkt
Kiemen
lamelle
Kiemen
filamente
Knochenfische pumpen Atemmedium
durch koordinierte Bewegungen des
Kiefers und Kiemendeckel
Gegenstromaustausch: Wasser fliesst
entgegen den Blutstrom über die
Lamellen,
Kapitel 40:
Gegenstromverteilung in Fischkiemen
Wenn das Blut durch eine Lamellenkapillare fliesst belädt es sich
mehr und mehr mit Sauerstoff, denn es ist ständig zu Wasser
benachbart dass weniger O2 abgegeben hat als die Fraktion zuvor.
Kapitel 40:
Tracheenrespiration: Luft O2 wird an
Verbrauchsort geliefert
Vorteil: Luft hat hohen O2 Gehalt
Nachteil: Resp. Oberfläche verliert
ständig Wasser durch Verdunstung
Lösung: nach innen gefaltete resp.
Oberfläche
Luft wird durch Röhren direkt an
Köpergewebe geliefert. Sehr
aufwändige Röhrensysteme
(Tracheen) nötig. Feinste
Verästelungen sind Tracheolen.Kapitel 40:
Luftsäcke als Reservoir beim Vogel
•  Vögel: 8-9 Luftsäcke und Lungen
•  Luftsäcke: Blasebälge die die Lungen ventilieren
•  Kontraktion und Entspannung der Luftsäcke ventiliert die Lungen und bläst
die Luft in eine Richtung (rote Pfeile) durch eine Vielzahl kleiner Röhren in
der Lunge, die Parabronchien
•  Gasaustausch erfolgt durch die Wände der von Kapillaren umsponnenen
Parabronchien
•  Zwei komplete Atemzüge sind erforderlich um die Luft durch das gesamte
Kapitel 40:
System zu leiten
Lungen
1. Respiratorische Oberfläche der Lunge nicht im direktem Kontakt mit anderen
Körperzellen (lokal begrenzt)
2. Kreislaufsystem notwendig welches den Sauerstoff im ganzen Körper verteilt
3. Lunge eines Säugers in der Brusthöhle (Thoraxhöhle)
4. Luftweg: Nasen-Rachenraum, Kehlkopf (Larynx), Luftröhre (Trachea),
Bronchien, Bronchiolen, Luftsäcke die Alveolen
5. Millionen von Alveolen (140 m2, die Haut mit 2 m2 als Austauschfläche
vernachlässigbar)
6. Luft in den Alveolen löst sich im Feuchtigkeitsfilm und diffundiert durch das
Alveolarepithel in das darunterliegende Kapillarnetz, welches jede Alveole
umspinnt (Kohlendioxid diffundiert aus Kapillarnetz in jede Alveole)
Kapitel 40:
Respirationstrakt des Menschen
Kapitel 40:
Atmung: Ventilation der Lunge
•  Der Prozess, durch den die Lunge ventiliert wird, wird als
Atmung bezeichnet, die abwechselnde Inspiration und
Exspiration von Luft
•  Eine Amphibie wie ein Frosch ventiliert seine Lunge durch
Überdruckatmung und bläht seine Lunge durch Einpressen
von Luft auf
•  Im Gegensatz zu Amphibien verwenden Säuger eine
Unterdruckatmung und saugen Luft in ihre Lungen, statt sie
hineinzudrücken
Atmung bei Säugern
•  Das mit jedem Atemzug ein- und ausgeatmete Luft-volumen wird
als Atemzugvolumen bezeichnet; es beträgt beim Menschen in
Ruhe gewöhnlich rund 0,5 l
•  Das Atemzugvolumen bei maximalem Ein- und Ausatmen heißt
Vitalkapazität; es beträgt bei jungen Frauen und Männern 3,4
beziehungsweise 4,8 l
•  Die Luft, die nach möglichst kräftigem Ausatmen in der Lunge
verbleibt, wird als Residualvolumen (etwa 1–1,5 l) bezeichnet
Folie: 14
Unterdruckatmung bei Säugern
Einatmen (Inspiration): Zwerchfell kontrahiert und das Volumen
des Brustkobs und damit der Lungen nimmt zu.
Der Gasdruck in der Lunge fällt unter dem atmosphärischen
Luftdruck und Frischluft strömt ein.
Kapitel 40:
Kontrolle der Atmung
beim Menschen
•  Die Atemzentren liegen in zwei Hirnregionen, dem verlängerten
Rückenmark (Medulla oblongata) und der Brücke (Pons)
•  Neuronale Schaltkreise in der Medulla legen den Atemrhythmus
fest
•  Beim Einatmen schicken Sensoren, die die Dehnung des
Lungengewebes registrieren, Nervenimpulse zu den
Kontrollschaltkreisen in der Medulla und verhindern ein weiteres
Einatmen
•  Neuronen im Pons bestimmen das Tempo des Atemrhythmus
Kontrolle der Atmung
beim Menschen
•  Beim regelmäßigen Atmen nutzt die Medulla den pH-Wert der
umgebenden Gewebeflüssigkeit als Indikator für die CO2Konzentration im Blut
•  die O2-Konzentration im Blut hat gewöhnlich wenig Einfluss auf
die Atemzentren
•  wenn der O2-Spiegel jedoch sehr stark sinkt (beispielsweise in
großen Höhenlagen),schicken O2-Sensoren in der Aorta und
den Halsarterien (Carotiden) Signale an die Atemzentren, die
darauf mit einer Erhöhung der Atemfrequenz reagieren
Regulation der Atmung durchs Atemzentrum
Kapitel 40:
Partialdruck: atmosph. Druck 760 mm Hg, 21% Sauerstoff in Luft,
Sauerstoffpartialdruck ist 0.21 x 760=160 mmHg: Anteil des Sauerstoffs am
Luftdruck (Kohlendioxidpartialdruck ist nur 0.23 mm Hg)
Gastransport über respiratorische
Proteine
1.  Ort der grössten Sauerstoffkonzentration (Lunge) ist nicht identisch
mit Ort des Sauerstoffverbrauchs. Transport nötig. Das
Kreislaufsystem transportiert den Sauerstoff zum Gewebe und das
CO2 vom der Peripherie zu Lunge.
2.  Blutzellen sind nötig zum Transport von genügend Sauerstoff um
die Gewebe am Leben zu erhalten. Aber: Blutserum hat nur eine
Kapazität von 3 ml O2 /L Blut. Blut mit roten Blutzellen hingegen eine
70 mal höhere Kapazität: 200 ml O2/L.
3.  Respiratorisches Protein, das Hämoglobin: In Erythrocyten (roten
Blutkörperchen) eingelagert.
Kapitel 40:
Zusammensetzung des Blutes
Figure 42.14 The composition of mammalian blood
Kapitel 40:
Die Blutzellen stammen von einer Sorte Stammzelle ab
Kapitel 40:
Hämoglobin
Hämoglobin besteht aus vier Untereinheiten
Jede Untereinheit trägt als Cofaktor ein Häm-Molekül das ein
Eisenatom im Zentrum hat
Das Eisenatom bindet O2 somit kann jedes Hämoglobin vier
Sauerstoffmoleküle transportieren
Eisenatom bindet O2 reversibel: Oxygenierung
Kooperative Wechselwirkung beim Be- und Entladen: wenn ein O2
bindet induziert es in den anderen Untereinheiten eine
Strukturveränderung die zu einer erhöhten Binding von O2 führt
Kapitel 40:
Hämoglobin Untereinheiten
Kapitel 40:
Struktur Hämoglobin
Kapitel 40:
Sauerstoffdissoziationskurve
Lunge: Hämoglobin gesättigt mit O2
Geweben mit hoher metabolischer
Aktivität: Hämoglobin entlädt sich
Bereich höchster Steigung:
Kleinste Aenderung im Sauerstoffpartialdruck führt zum be- oder
entladen von O2
Sauerstoffpartialdruck
Kapitel 40:
Die Konformation des Hämoglobin ist empfindlich
auf viele Parameter: pH Aenderungen
Sinkt der pH dann erniedrigt sich
die Affinität des Hämoglobin für
Sauerstoff: Bohr Effekt
CO2 und Wasser ergibt
Kohlensäure und
erniedrigt den pH Wert des Blutes
Daher: Stoffwechselaktives Gewebe
Veranlasst das Hämoglobin zur
Abgabe von mehr Sauerstoff
Kapitel 40:
Hämoglobin beteiligt sich auch am
Transport von CO2 im Blut
Etwa 7 % des bei der Zellatmung freigesetzten Kohlendioxids wird
als gelöstes CO2 im Blutplasma transportiert
Weitere 23 % binden an freie Aminogruppen des Hämoglobins
Etwa 70 % wird im Blut in Form von Bicarbonat-Ionen (HCO3-)
transportiert
Kapitel 40:
Hämoglobin beteiligt sich auch am Transport
von CO2 im Blut
CO2 wird in roten Blutzellen zu
Bicarbonat umgesetzt
Bicarbonat-Ionen diffundieren
In das Plasma und werden so
in die Lunge transportiert
Kapitel 40:
Hämoglobin beteiligt sich auch am Transport
von CO2 im Blut
Lungenkapillaren: Vorgang kehrt
sich um d.h. aus Bicarbonat wird
CO2
Kohlensäure-Bicarbonatsystem:
Wichtige Funktion als Puffersystem
des Blutes
Kapitel 40:
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