Österreichische Post AG • info.mail • Entgelt bezahlt • Retouren an Postfach 555, 1008 Wien 1/2014 – a k t u e l l Informationen zu Morbus Parkinson und extrapyramidalen Bewegungsstörungen Newsletter der Österreichischen Parkinson Gesellschaft MYOKLONIEN Doz. Dr. Dietrich HAUBENBERGER, Prof. Dr. Walter PIRKER, Univ-Klinik für Neurologie, Medizinische Universität Wien Wichtige Differenzialdiagnosen Unter Myoklonien versteht man sind Tics, Myokymien, Fasziplötzlich auftretende, rasche, kulationen, Tremor sowie dysblitzartige (»shock-like«) unwilltone, ballistische und psychokürliche Muskelzuckungen mit ehr geehrte Frau Kollegin, gene Bewegungsstörungen. Myoklinischem Bewegungseffekt. Sehr geehrter Herr Kollege! klonien können nach klinischen, Die Bewegung ist dabei durch Myoklonien sind eine Gruppe von Bewegungsstöanatomischen, elektrophysioeine kurzanhaltende Muskelkonrungen, deren klinische Charakterisierung und ätiologischen und ätiologischen Getraktion (positiver Myoklonus) logische und anatomische Zuordnung eine erheblisichtspunkten charakterisiert oder eine kurze Unterbrechung che Herausforderung darstellen. Der häufig flüchwerden. Klinisch unterscheidet tonischer Muskelaktivität (netige Charakter macht die Diagnose im Klinikalltag man fokale, segmentale, multigativer Myoklonus, auch als schwierig. Zusätzlich sind viele Myoklonus-Formen (ähnlich wie die paroxysmalen Bewegungsstörunfokale, axiale und generalisierte Asterixis bezeichnet) bedingt. gen) im Grenzbereich zwischen Movement disorders und Epileptologie angesiedelt und daher eine Zusammenarbeit beider Spezialbereiche nötig. Zum Ausschluss von epileptischen Myoklonus-Formen wird in der Regel eine Routine-EEG durchgeführt. Bei komplexen Myoklonus-Formen kann die weiterführende Elektrophysiologie diagnostisch richtungsweisend sein. Vor allem in der Abgrenzung zwischen organischen Myoklonus-Formen und psychogenen Bewegungsstörungen brachten neurophysiologische Untersuchungen in den letzten Jahren einen deutlichen diagnostischen Fortschritt. Sofern die auslösende Ursache nicht beseitigt werden kann und eine genaue Klassifikation nicht möglich ist, bleibt die einzige Option eine pragmatische Therapie. Große randomisierte, kontrollierte Studien zur Therapie von Myoklonien sind nicht verfügbar. Nicht-kontrollierte Studien und die klinische Erfahrung zeigen jedoch vielfach eine gute Wirksamkeit von Levetiracetam bei kortikalen und von Clonazepam bei subkortikalen und spinalen Abbildung 1 Myoklonus-Formen. Kortikaler Sensorischer Reflex-Myoklonus. Im vorliegenden P-aktuell bieten Doz. Dr. Dietrich EEG-EMG Polygraphie mit 3 Durchgängen, getriggert durch einen Haubenberger und Walter Pirker einen Überblick elektrischen Stimulus am M. abductor pollicis brevis links. Man erkennt über Klinik, Klassifikation, elektrophysiologische am gleichgerichteten EMG nach der initialen M-Antwort eine ReflexDiagnostik und Therapie von Myoklonien. Wir Antwort ca. 40ms nach Stimulus: der C-Reflex. Die Latenz entspricht der danken den Autoren für ihren Beitrag und wünLeitzeit Muskel-Cortex-Muskel. In den kortikalen Ableitungen zeigen sich schen unseren Lesern eine interessante Lektüre. Als in somatotopischer Verteilung Spikes bzw. über der korrespondierenden Herausgeber sind wir wie immer dankbar für Anregungen und Kritik. Zentralregion (C4) ein Spike-Slow-Wave Komplex als Zeichen einer Sylvia BOESCH und Walter PIRKER sensorisch getriggerten Reflex-Entladung. Editorial S AKTUELLES THEMA Myoklonien. Nach ihrer Ätiologie unterscheidet man primäre von sekundären Myklonien. Primäre Myoklonien umfassen physiologische (Einschlafmyoklonien, Singultus), essenzielle (idiopathische oder hereditäre) und epileptische Myoklonien. Sekundäre Myoklonus-Formen treten als symptomatische Bewegungsstörung im Rahmen einer anderen Grunderkrankung auf. Myoklonien lassen sich des Weiteren anhand des Verlaufes in progrediente und nicht-progrediente Formen unterteilen.1 Klinisch relevante Myoklonien sind meist epileptischer oder symptomatischer Natur. Unter epileptischem Myoklonus versteht man das Auftreten von Myoklonien bei Patienten mit Epilepsie. Der Myoklonus kann dabei die einzige Anfallsmanifestation, einer von mehreren Anfallstypen oder Komponente eines Anfalls-Typs sein. Die anatomisch orientierte Einteilung unterscheidet kortikale, subkortikale und spinale Myoklonien.2 Kortikale Myoklonien Der kortikale Myoklonus ist die häufigste Myoklonus-Form. Er kann fokal oder multifokal sein. Fokale kortikale Myoklonien betreffen aufgrund ihrer ausgedehnteren kortikalen Repräsentation vorzugsweise distale Extremitätenabschnitte (Hände > Füße) und das Gesicht. Im EMG sind kortikale Myoklonien durch eine kurze »burst«-Dauer von 20 bis 70ms charakterisiert, während ballistische Willkürbewegungen üblicherweise deutlich länger als 100ms andauern. Die »bursts« des kortikalen Myoklonus treten typischerweise fokal 2 oder multifokal auf, sind arrhythmisch und weisen eine kranio-kaudale Ausbreitung auf. Die »burst«-Dauer bei subkortikalen und spinalen Myoklonus-Formen ist deutlich länger (bis 250ms). Durch Rückwärtsanalyse und Mittelung des EEG (»jerk-locked averaging«) kann bei kortikalem Myoklonus in der kontralateralen Hemisphäre ein bi- oder triphasisches Potential sichtbar gemacht werden, das der Kontraktion um 10-40ms vorangeht. Der kortikale Myoklonus kann als Aktions- oder Reflexmyoklonus, seltener als Myoklonus in Ruhe in Erscheinung treten. Spontan, anfallsartig auftretende kortikale Myoklonien sprechen für ein epileptisches MyoklonusSyndrom. Eine Variante des kortikalen Myoklonus-Syndroms ist die Epilepsia partialis continua, bei der es in einem umschriebenen Körperabschnitt für Stunden bis Jahre zu repetitiven Myoklonien kommt. Reflexmyoklonien werden z.B. durch Berühren, Beklopfen oder visuelle Stimuli ausgelöst (siehe Abb. 1). Kortikale Reflexmyoklonien sind mit gesteigerten »long loop«Reflexen und kortikalen Riesen-SEPs assoziiert. Der chronische posthypoxische Aktionsmyoklonus ist meist ein kortikaler Reflexmyoklonus, wird als »LanceAdams Syndrom« bezeichnet und tritt typischerweise wenige Tage bis Wochen nach Überleben eines respiratorischen Versagens, meist im Rahmen eines Herz-Kreislaufstillstandes auf. Andere Myoklonus-Formen (posthypoxischer retikulärer Reflexmyoklonus oder Hyperekplexie) können gleichzeitig vorhanden sein.3 Sekundäre Myoklonus-Formen im Rahmen einer Leber- oder Niereninsuffizienz sowie bei Elektrolytentgleisungen manifestieren sich auch meist als kortikale Myoklonien. Ebenfalls kortikalen Ursprunges sind symptomatische Myoklonien im Rahmen von neurodegenerativen Erkrankungen wie dem Kortikobasalen Syndrom, der Multisystematrophie, Spinocerebellären Ataxien (SCA2, SCA14, SCA19, SCA24), dem M. Alzheimer und der Creutzfeld-Jakob-Erkrankung. Kortikale Myoklonien sind auch typische Manifestationen von ZNS-Infektionen wie Herpes simplex Virus-Enzephalitis, Subakuter sklerosierender Panenzephalitis (SSPE) und Morbus Whipple. Kortikal-subkortikaler Myoklonus Der kortikal-subkortikale Myoklonus ist durch abnorme Oszillationen in bidirektionalen Verbindungen zwischen Kortex und subkortikalen Regionen bedingt. Die Myoklonien treten üblicher Weise anfallsartig aus der Ruhe heraus auf und sind häufig generalisiert oder bilateral synchron. Klinisch sind mitunter nur diskrete Myoklonien beidseits im Bereich der Finger auffällig. Der kortikal-subkortikale Myoklonus ist die typische Myoklonus-Form primär generalisierter Epilepsien (siehe Abb. 2). Das neurophysiologische Charakteristikum sind generalisierte »spikewave bzw. Polyspike-wave« Muster im EEG.2 Die Gruppe der myoklonischen Epilepsien umfasst genetisch bedingte Erkrankungen mit zusätzlichen Sympto- P–AKTUELL 1/2014 AKTUELLES THEMA Myoklonus, Ataxie und epileptischen Anfällen bei Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen mit Niereninsuffizienz ist auf Mutationen im SCARB2 Gen zurückzuführen.4 Hirnstamm-Myoklonien Abbildung 2 Oberflächen Poly-EMG eines Patienten mit progessiver Myoklonus-Epilepsie mit simultaner Messung der Handgelenksflexoren und -extensoren bds. Beide Arme sind gegen Schwerkraft nach vorne gestreckt. Kurze (<100 ms) Myoklonus-Bursts sind synchron in Agonisten und Antagonisten einer Extremität, jedoch asynchron zwischen rechts und links. Die Myoklonus-Aktivität ist pseudo-rhythmisch und kann klinisch als Tremor missinterpretiert werden. men wie Ataxie und Demenz (Progressive Myoklonus-Epilepsien wie Unverricht-Lundborg Syndrom, MERRF, Lafora-Krankheit, Sialidose, Ramsay-Hunt Syndrom), »reine« myoklonische Enzephalopathien (DravetSyndrom, Ohtahara-Syndrom, West- Der Hirnstammmyoklonus ist durch bilateral synchrone Myoklonien der oberen Körperhälfte mit Flexion von Rumpf und Nacken, Schulterabduktion bzw. -adduktion und Ellbogenflexion charakterisiert. Er kann mit tonischen Verkrampfungen einhergehen, in deren Rahmen der Patient sich nicht bewegen und wie ein Baumstamm umfallen kann. Hirnstammmyoklonien sind meist Stimulus-sensitiv (laute Syndrom, Lennox-Gastaut Syndrom) sowie nicht-progressive myoklonische Epilepsien (Benigne infantile myoklonische Epilepsie, Juvenile Myoklonus Epilepsie, Juvenile Absencen Epilepsie). Ein unlängst beschriebenes Syndrom mit progressivem Aktions-induzierten Kurzfachinformation zum nebenstehenden Inserat Bezeichnung des Arzneimittels: Tetmodis 25 mg Tabletten Qualitative und quantitative Zusammensetzung: Jede Tablette enthält 25 mg Tetrabenazin. Jede Tablette enthält 60,8 mg Lactose. Liste der sonstigen Bestandteile: Vorverkleisterte Maisstärke, Lactose-Monohydrat, Talkum, Eisenoxid gelb (E172), Magnesiumstearat. Anwendungsgebiete: Tetmodis ist für die Behandlung hyperkinetischer Bewegungsstörungen bei Chorea Huntington angezeigt. Gegenanzeigen: • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile • Tetrabenazin kann die Wirkung von Reserpin hemmen. Deshalb dürfen diese Substanzen nicht gleichzeitig eingenommen werden.• Anwendung von Monoaminoxidasehemmern • Vorliegen eines hypokinetisch-rigiden Syndroms (Parkinsonismus) • Depression • Stillzeit • Phäochromozytom • Prolaktin-abhängige Tumoren, z.B. Hypophysen- oder Mammatumoren Nebenwirkungen: Depression, Angst, Schlaflosigkeit, Verwirrtheit; Benommenheit (bei höheren Dosierungen), Parkinson-ähnliches Syndrom (bei höheren Dosierungen), Bewusstseinsstörungen, Malignes neuroleptisches Syndrom (MNS); Hypotonie; Dysphagie, Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö, Obstipation; schwere extrapyramidale Symptome einschließlich Muskelrigidität, autonome Dysfunktion, Schädigung der Skelettmuskulatur; Hyperthermie; Desorientiertheit, Nervosität; Ataxie, Akathisie, Dystonie, Schwindel, Amnesie; Bradykardie, epigastrische Schmerzen, Mundtrockenheit. Inhaber der Zulassung: Orpha-Devel Handels und Vertriebs GmbH, 3002 Purkersdorf, Österreich Abgabe: rezept- und apothekenpflichtig. Pharmakotherapeutische Gruppe: andere Mittel für das Nervensystem. ATC-Code: N07XX06. Stand der Information: Juni 2010. Weitere Angaben zu Dosierung, Art und Dauer der Anwendung, Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstigen Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit, Auswirkung auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen, Nebenwirkungen, Überdosierung, pharmakologische Eigenschaften und pharmazeutische Angaben entnehmen Sie bitte der veröffentlichten Fachinformation. P–AKTUELL 1/2014 3 AKTUELLES THEMA Geräusche, visuelle Stimuli, Beklopfen von Gesicht oder oberem Rumpf). Der retikuläre Reflexmyoklonus ist eine meist infolge einer akuten Hypoxie auftretende seltene Myoklonus-Form. Diese typischer Weise generalisiert auftretenden Myoklonien können in Ruhe auftreten oder durch Bewegung ausgelöst werden. Die Hyperekplexie stellt eine verstärkte Schreckreaktion (»startle« Reflex) dar. Dabei werden durch externe Stimuli Zuckungen des ganzen Körpers provoziert, die im Gegensatz zum physiologischen »startle« Reflex nicht habituieren. Die EMG-Kontraktionen dauern länger als 70ms an. Auffällig ist im Gegensatz zum retikulären Reflexmyoklonus eine verzögerte Rekrutierung distaler relativ zu den proximalen Extremitätenmuskeln. Häufigste Ursache der hereditären, in autosomaldominanter Vererbung auftretenden Hyperekplexie sind Mutationen im Gen der α1-Untereinheit des GlycinRezeptors (GLRA1). Unlängst wurden auch Mutationen in der β-Untereinheit des Glycin-Rezptors (GLRB) sowie im Glycin Transporter 2 (SLC6A5) als Ursache der hereditären Hyperekplexie beschrieben. Im ersten Lebensjahr manifestiert sich diese Erkrankung als Hypertonie (»stiff baby«) mit tonischen Spasmen und nächtlichen Myoklonien, was in seltenen Fällen bis zum plötzlichen Kindstod führen kann. Das Opsoklonus-Myoklonus-Syndrom (OMS) ist durch unwillkürliche, arrhythmisch auftretende, hochfrequente, multidirektionale sakkadische Augenbewegungen charakterisiert und 4 häufig mit Myoklonien der Extremitäten, Ataxie, Tremor und einer Enzephalopathie assoziiert. Das Syndrom ist selten und kann postinfektiös, toxisch, metabolisch oder paraneoplastisch bedingt sein. Bei Kindern ist das Syndrom in der Hälfte der Fälle mit einem Neuroblastom assoziiert. Umgekehrt entwickeln nur 2-3% der Neuroblastom-Kinder ein OMS. Der Beginn ist meist subakut oder chronisch, der Altersgipfel liegt bei 2 Jahren. Bei Kindern mit Neuroblastom-assoziiertem OMS finden sich häufig Anti-Ri (= ANNA2) Antikörper. Die onkologische Prognose ist besser als bei Neuroblastom-Kindern ohne OMS. Das akute OMS im Kindesalter ist mit Virusinfektionen (EBV, Coxsackie B) und Impfungen assoziiert. Bei Beginn im Erwachsenenalter sollte eine sorgfältige Tumorsuche inkl. Ganzkörper PET-CT erfolgen. Das paraneoplastische OMS im Erwachsenenalter tritt vor allem bei MammaKarzinom, kleinzelligem BronchusKarzinomen, seltener bei anderen Karzinomen auf. Paraneoplastische OMS im Erwachsenenalter sind ebenfalls mit Anti-Ri-Antikörpern, seltener mit anderen paraneoplastischen Antikörpern assoziiert. Zu bedenken ist, dass diese onkoneuralen Antikörper gegen intraneuronale Targets gerichtet sind und nicht selbst pathogen sein dürften. Weitere Ursachen für ein OMS im Erwachsenenalter sind Infektionen (z.B. EBV, Mycoplasma pneumoniae, HIV) und Toxine. Eine rezente Fallserie aus der Mayo Klinik zeigt, dass die Mehrheit der OMS-Fälle im Erwachsenenalter wahrscheinlich idiopathisch-parain- fektiös bedingt sein dürfte.5 Eine Assoziation mit Anti-GQ1b-Antikörpern wurde kürzlich beschrieben.6 Der Gaumensegelmyoklonus, in der Literatur z.T. als segmentaler Hirnstammyoklonus eingestuft, wurde aufgrund der klinischen und neurophysiologischen Charakteristika als palataler Tremor reklassifiziert und wird nicht länger den Myoklonus-Syndromen zugerechnet. Spinale Myoklonien Spinale Myoklonien sind durch meist spontan auftretende Kontraktionen von Muskeln, die von einem oder mehreren aneinander grenzenden spinalen Segmenten innerviert sind, charakterisiert. Der segmentale spinale Myoklonus ist eine seltene Myoklonus-Form, die in der Regel durch eine spinale Läsion bedingt ist. Er tritt rhythmisch auf, kann im Schlaf persistieren und ist selten durch äußere Reize beeinflussbar. Der propriospinale Myoklonus umfasst zahlreiche spinale Segmente und führt zu ausgedehnten, häufig repetitiven, aber arrhythmischen Rumpfflexionen (seltener -extensionen). Er tritt am häufigsten in liegender Position auf, klingt im Schlaf aber in der Regel ab. Neuerer Literatur nach sind die meisten Fälle von propriospinalem Myoklonus psychogener Natur.7 Der psychogene propriospinale Myoklonus ist mittels EMG-Polygraphie durch ein atypisches Ausbreitungsmuster sowie das Vorliegen eines Bereitschaftspotentials im EMG-EEG Back-Averaging nachweisbar (siehe Abb. 3). P–AKTUELL 1/2014 AKTUELLES THEMA Abbildung 3 Jerk-Locked Back Averaging EEG eines Patienten mit psychogenem propriospinalen Myoklonus. Mittel aus 94 Episoden von Myoklonien mit atypischer Ausbreitung an Rumpf und Extremitäten. Ableitung und Triggerung vom M. gastrocnemius rechts. Es zeigt sich über den EEG Elektroden der Zentralregion links>rechts ein langsames negatives Potential, welches der myokloniformen Muskelkontraktion (»jerk«) vorausgeht. Dieses Bereitschaftspotential tritt bei Willkür-Bewegung ident auf, fehlt bei »organischem« Myoklonus und ist somit Beweis für die Psychogenese dieser Bewegungsstörung. Andere MyoklonusFormen Unter peripherem Myoklonus versteht man seltene, durch Läsionen im peripheren Nervensystem verursachte Myoklonien. Der hemifaziale Spasmus ist vermutlich die häufigste Form. Er ist in der Mehrzahl der Fälle durch eine vaskuläre Kompression des N. facialis am Austritt aus dem Hirnstamm bedingt. Die Myoklonus-Dystonie ist durch eine meist vor dem 20. Lebensjahr beginnende, milde bis mäßiggradige Dystonie und blitzartige Myoklonien mit Betonung in der oberen Körperhälfte, die sich bei Bewegung verstärken, charakterisiert. Die Myoklonien sind häufig Alkohol-responsiv. Bei 40% der Patienten findet sich eine Mutation im ε-Sarkoglykan-Gen, die autosomal-dominant vererbt wird. Die Penetranz ist bei paternaler Vererbung komplett, während sie bei maternaler P–AKTUELL 1/2014 Vererbung nur bei 15% liegt (»maternales Imprinting«). Tyrosinhydroxylase-Mangel und eine uniparentale Disomie des Chromosoms 7 (eine Variante des Silver-Russell Syndroms) wurden unlängst als weitere genetische Ursachen von Myoklonus-Dystonien charakterisiert.1 Besonders der Tyrosinhydroxylase-Mangel sollte wegen des guten Ansprechens auf die frühzeitige Therapie mit L-Dopa differenzialdiagnostisch in Erwägung gezogen werden. Der orthostatische Myoklonus ist ein kürzlich charakterisiertes Syndrom wahrscheinlich subkortikalen Ursprungs. Die betroffenen, meist älteren Patienten fallen durch eine Stand- und Gangunsicherheit auf. Die schleichend progrediente Störung kann zu Stürzen führen. Die Erkrankung kann isoliert oder in Zusammenhang mit neurodegenerativen Erkrankungen, vor allem mit Morbus Alzheimer und M. Parkinson auftreten.8 Therapie Soweit möglich, sollte vor der Therapieentscheidung eine adäquate ätiologische und anatomische Zuordnung des Myoklonus-Syndroms erfolgen. In der Abklärung sollte besonderes Augenmerk auf auslösende Grunderkrankungen und Medikamente gelegt werden (Tabelle 1). Die Therapie von Myoklonien sollte nach Möglichkeit kausal sein. In vielen Fällen steht jedoch nur eine symptomatische Therapie zur Verfügung. Diese orientiert sich an der klinisch-anatomischen Klassifikation des Myoklonus-Syndroms.9 Vor allem bei kortikalen Myoklonien ist häufig eine Polytherapie erforderlich. Zur Vermeidung von Nebenwirkungen ist, wenn möglich, eine einschleichende Therapie mit langsamer Dosissteigerung anzustreben. Kortikaler Myoklonus: Therapieempfehlungen fußen primär auf Erfahrungen bei Epilepsien mit Myoklonien. Es besteht eine gewisse Evidenz für die 5 AKTUELLES THEMA Tabelle 1: Medikamente, die Myoklonien auslösen können (modifiziert nach Brefel-Courbon et al., 2006)15 Antibiotika, bes. Chinolone, Penicilline, Cephalosporine Antidepressiva inkl. Trizyklika und SSRIs Lithium Anxiolytika inkl. Benzodiazepine Opioide inkl. Morphin, Fentanyl, Tramadol Antiparkinson-Medikamente inkl. L-Dopa und Amantadin Neuroleptika, Metoclopramid Cholinesterasehemmer Antiepileptika, bes. Gabapentin, Carbamazepin, Valproinsäure Anästhetika, z.B. Etomidate, Propofol Wirksamkeit von Piracetam, wobei häufig hohe Dosen (7 bis 24g/Tag) erforderlich sind. Levetiracetam (10003000mg/Tag) wird zurzeit als Therapie der ersten Wahl angesehen. Weitere Optionen sind Valproinsäure (bis etwa 2000mg/Tag) und Clonazepam (bis 6mg/Tag, in Einzelfällen bis 15mg/ Tag). Im Einzelfall wirksam sein können Primidon, Phenobarbital, Zonisamid, Phenytoin, Carbamazepin und Natriumoxybat. Antiepileptika wie Phenytoin können in Einzelfällen aber auch zu einer Verstärkung von Myoklonien führen.2 Fokale, in der Regel symptomatische, kortikale Myoklonien können chirurgisch bzw. experimentell mittels niederfrequenter (1Hz) Transkranieller Magnetstimulation behandelt werden.10 Kortikal-subkortikaler Myoklonus bei (nach alter Nomenklatur) idiopathischen generalisierten Epilepsien: Val- 6 proinsäure ist Mittel der ersten Wahl, insbesondere bei der juvenilen Myoklonus-Epilepsie.11 Lamotrigin wird bei diesem Epilepsie-Syndrom häufig als Alternative eingesetzt, kann aber zu einer Verstärkung myoklonischer Anfälle führen. Auch Phenytoin und Carbamazepin können zu einer Verstärkung der Myoklonien führen. Weitere Optionen sind Levetiracetam und Topiramat. Ethosuximid, Zonisamid und Clonazepam können als Zusatztherapie hilfreich sein. Für die spezifische Therapie von Myoklonien assoziierten Epilepsie-Syndromen muss auf weiterführende Literatur verwiesen werden.11 Posthypoxischer Myoklonus: Levetiracetam und Clonazepam können effektiv sein. Retikulärer Reflexmyoklonus: Clonazepam und der Serotonin-Precursor L5-Hydroxytryptophan können wirksam sein. Hyperekplexie: Clonazepam (bis 6mg/ Tag) kann zu einer Besserung führen. Opsoklonus-Myoklonus-Syndrom: Bei symptomatischem Opsoklonus-Myoklonus ist die Therapie der Grundkrankheit entscheidend. Bei postinfektiös-autoimmun bedingtem OMS wird eine stufenweise immunsuppressive Therapie, beginnend mit Glucocorticoiden, gefolgt von intravenösen Immunglobulinen, Plasmapheresen und anderen durchgeführt, auf die zumindest ein Teil der Patienten gut anspricht. Clonazepam ist Mittel der ersten Wahl in der symptomatischen Therapie des OMS.9 Myoklonus-Dystonie: Clonazepam (bis 6mg/Tag) und Trihexyphenidyl bzw. andere Anticholinergika sind Mittel der ersten Wahl. Der Serotonin-Precursor L-5-Hydroxytryptophan kann im Einzelfall wirksam sein. Beschränkte Erfahrungen bestehen mit Natriumoxybat, L-Dopa und Zolpidem. Eingeschränkte Wirksamkeit besteht für Piracetam und Levetiracetam. Bei schwerer Symptomatik kann eine tiefe Hirnstimulation erwogen werden, wobei der Globus pallidus internus das effektivere Target sein dürfte als der Nucleus ventralis intermedius des Thalamus.12,13 Eine kombinierte GPi-ViM Stimulation mit Elektroden in beiden Kerngebieten scheint wirksamer als die isolierte Stimulation der jeweiligen Zielgebiete zu sein.14 Orthostatischer Myoklonus: Clonazepam und Gabapentin können wirksam sein. Segmentaler spinaler Myoklonus: Entscheidend sind Detektion und Thera- P – A K T U E L L 1 / 2 0 14 AKTUELLES THEMA Factbox: Elektophysiologische Charakteristika von Myoklonien Kortikaler bzw. Kortikal-subkortikaler Myoklonus (siehe Abb. 1 und 2) • EMG o Kurze Burst-Dauer: <100ms o Synchron in Agonist und Antagonist einer Extremität mit Ko-Kontraktionsmuster o Stimulus-Sensitivität: Long-Latency-Reflex (LLR), C-Reflex mit einer Latenz, die auf eine transkortikale Reflexbahn schließen lässt • EEG o Zur Diagnose nötig: fokaler, kortikaler Spike, dem EMG-Burst vorausgehend (<40ms Latenz an der OE), technisch mittels EEG-EMG Polygraphie bzw. Back-Averaging nachweisbar o Spike typischerweise bi- oder triphasisch mit positivem Abgang, Amplitude 5 – 20μV o Fakultativ: Riesen-SEP mit N20-P27 Amplitude >10μV o Charakteristisch für kortikal-subkortikalen Myoklonus: generalisierte Spikes, Spike-Wave bzw. Polyspike-Wave Komplexe entsprechend der Grunderkrankungen (insb. Juvenile Myoklonus-Epilepsie, Absencen-Epilepsie) Subkortikaler, nicht-segmentaler Myoklonus • EMG o Variableres Muster als bei kortikalem und kortikal-subkortikalem Myoklonus o Dauer der Bursts bis 200ms o Simultane rostrale und kaudale Ausbreitung der EMG-Rekrutierung bzw. ausschließlich deszendierende Ausbreitung • EEG o Keine abnormen Myoklonus-assoziierte Potentiale nachweisbar Segmentaler Myoklonus • EMG o Generator in einem spinalem Segment bzw. in angrenzenden Segmenten o Anhaltende, meist rhythmische oder pseudo-rhythmische Aktivität der Muskeln des betroffenen spinalen Segments o Typische Frequenz: 1-3 Hz, Range 0,2 – 8 Hz o Unabhängig von Aktivität, Stimulus oder Bewusstseinslage o EMG Burst-Dauer 50 – 500ms • EEG o Keine abnormen Myoklonus-assoziierte Potentiale nachweisbar Peripherer Myoklonus • EMG o Monomorphe Bursts, je nach betroffenem peripheren Nerven o Hemifazialer Spasmus: kurze, hochfrequente, irreguläre Entladungs-Serien im Nadel-EMG mit Frequenzen von 150-400Hz Psychogener Myoklonus (siehe Abb. 3) • EMG o Burst-Dauer variabel mit einer Dauer von >100ms o Atypische Ausbreitung o Verlängerte Reflex-Myoklonus Latenz (>100ms, im Bereich der willkürlichen Reaktionszeit) • EEG-EMG Back-Averaging o Bereitschaftspotential: 1-2 Sekunden vor dem Myoklonus beginnendes negatives Potential mit einer Amplitude bis ca. 20μV. Cave: Das Bereitschaftspotential als Korrelat einer prämotorischen kortikalen Aktivität bei Willkürbewegung ist bei Gesunden nicht immer vorhanden, d.h. die Abwesenheit eines BP schließt eine Psychogenese nicht aus. P–AKTUELL 1/2014 7 AKTUELLES THEMA pie der zugrunde liegenden spinalen Läsion. Clonazepam, Carbamazepin, Tetrabenazin und Botulinum-Toxin wurden als symptomatische Therapien vorgeschlagen. Propriospinaler Myoklonus: Entscheidend ist die Differenzierung zwischen organischem propriospinalen Myoklonus und psychogenen Bewegungsstörungen. Psychogene Bewegungsstörungen können einer kognitiven Verhaltenstherapie zugänglich sein. Symptomatische Therapie der ersten Wahl ist Clonazepam. Zonisamid wurde als weitere Option vorgeschlagen. Hemifazialer Spasmus: Botulinumtoxin ist in niedriger Dosis gut wirksam. Botulinumtoxin kann auch bei anderen peripheren Myoklonus-Formen hilfreich sein. Carbamazepin führt gelegentlich zu einer Besserung von peripherem Myoklonus.2 Danksagung: Dr. Camilo Toro, National Institutes of Health, Bethesda, MD, USA für Abbildung 1 und 2. Literatur 5. Klaas JP, Ahlskog JE, Pittock SJ, et al. Adultonset opsoclonus-myoclonus syndrome. Arch Neurol 2012;69:1598-1607. 6. Morales-Briceno H, Rodriguez-Violante M, Cervantes-Arriaga A, Irani SR, Lees AJ, Silveira-Moriyama L. Opsoclonus myoclonus syndrome associated with GQ1b antibodies. Mov Disord 2012;27:1615-1616. 7. Erro R, Bhatia KP, Edwards MJ, Farmer SF, Cordivari C. Clinical diagnosis of propriospinal myoclonus is unreliable: an electrophysiologic study. Mov Disord 2013; 28:1868-1873. 8. Glass GA, Ahlskog JE, Matsumoto JY. Orthostatic myoclonus: a contributor to gait decline in selected elderly. Neurology 2007; 68:1826-1830. 9. Dijk JM, Tijssen MA. Management of pa tients with myoclonus: available therapies and the need for an evidence-based approach. Lancet Neurol 2010;9:1028-1036. 10. 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Tabelle 2: Substanzen und Handelsnamen Biperiden Akineton Bornaprin Sormodren Carbamazepin Neurotop, Tegretol Clonazepam Rivotril L-Dopa Madopar, Sinemet Ethosuximid Petinimid Gabapentin Neurontin, Generika Levetiracetam Levebon, Levetiracetam UCB, andere Generika 1. Espay AJ, Chen R. Myoclonus. Continuum 2013;19:1264-1286. Natriumoxybat Xyrem 2. Caviness JN. Pathophysiology and treatment of myoclonus. Neurol Clin 2009; 27:757-777. Phenytoin Epilan D Piracetam Nootropil 3. Hallett M. Physiology of human posthypoxic myoclonus. Mov Disord 2000;15 Suppl 1:8-13. Primidon Mysoline Topiramat Topilex, andere Generika 4. Berkovic SF, Dibbens LM, Oshlack A, et al. Array-based gene discovery with three unrelated subjects shows SCARB2/LIMP-2 deficiency causes myoclonus epilepsy and glomeruloscle-rosis. Am J Hum Genet 2008; 82:673-684. Valproinsäure Convulex, Depakine Zolpidem Ivadal, Zoldem Zonisamid Zonegran 8 P–AKTUELL 1/2014 EVENTS Kongresskalender 2014 23. – 25. Mai 2014 ÖGN-Schmerzakademie Modul 5 Hotel Friesacher, Anif Information: ÖGN-Sekretariat Skodagasse 14-16, 1080 Wien T: 01 512 80 91 – 19 [email protected] 22. – 24. Mai 2014 International Conference and Course of Neuromuscular Ultrasound Wien Information: ISPNI 2014 - organized by Education Congress Research GmbH [email protected] www.ispni2014.org 24. Mai 2014 8. Waldviertler NeurologieFrühling Stift Geras Information: Prim. Univ.-Doz. Dr. Christian Bancher T: +42 02982 9004 1701 F: +43 02982 9004 4560 anmeldung@waldviertlerneurofrühling.com www.waldviertlerneurofruehling.com 31. Mai – 3. Juni 2014 Joint EFNS-ENS Congress of European Neurology Istanbul, Türkei Information: Reduzierte Registrierung für ÖGN Mitglieder!!! [email protected] www. jointcongressofeuropeanneurology.org/ P–AKTUELL 1/2014 5. Juni 2014 Neurologisch-Neurochirurgisches Kolloquium Innsbruck Information: Medizinische Universität Innsbruck Frau Mag. Gabriele Schobesberger 6020 Innsbruck T: +43-512-504-23988 [email protected] 8. – 12. Juni 2014 International Congress of Parkinson’s Disease and Movement Disorders Stockholm Information: www.mdscongress2014.org/home.htm 12. Juni 2014 Neurologischer Donnerstag Landes-Nervenklinik Wagner-Jauregg Information: Prim. Dr. Joachim von Oertzen T: 050 554 62 - 25701 [email protected] 18. – 21. Juni 2014 54th International Neuropsychiatric Pula Congress Pula, Kroatien Information: 54th INPC Secretary Mrs Olga Plazibat T: +385 1 6386 191 [email protected] www.pula-cong.com/ 26. Juni 2014 Neurologisch-Neurochirurgisches Kolloquium Innsbruck Information: Medizinische Universität Innsbruck Frau Mag. Gabriele Schobesberger Anichstraße 35 · 6020 Innsbruck T: +43-512-504-23988 [email protected] 1. – 5. Juli 2014 ÖGN – Pain-Summer-School Information: ÖGN-Sekretariat Skodagasse 14-16 ·1080 Wien T: 01 512 80 91 – 19 [email protected] 15. – 19. September 2014 87. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN)mit Neurowoche 2014 München Information: www.neurowoche2014.org/ 16. – 18. Oktober 2014 Jahrestagung der Österreichischen Parkinsongesellschaft Casino Baden Information: Sarah Fechner Conference Manager Congress und Messe Innsbruck GmbH Rennweg 3, 6020 Innsbruck, Austria T: +43-512-5936-1162 [email protected] www.parkinson.at Impressum: Herausgeber: Österreichische Parkinson Gesellschaft, Skodagasse 14-16, A-1080 Wien, Tel: +43/1/ 5128091-19, Fax: +43/1/5128091-80 • Für den Inhalt verantwortlich: Univ.-Prof. Dr. G. Ransmayr, Univ.-Prof. Dr. W. Pirker, Priv.-Doz. Dr. Sylvia Boesch • Editor: Univ.-Prof. Dr. W. Pirker, Univ.-Klinik für Neurologie, Währinger Gürtel 18-20, A-1090 Wien, Tel: + 43/1/40400-3120, Fax: +43/1/404006215, e-mail: [email protected]; CoEditor: Priv.-Doz. Dr. Sylvia Boesch, Univ.-Klinik für Neurologie, Anichstr. 35, A-6020 Innsbruck, Tel: +43/512/504/0, Fax: +43/512/504-23852, e-mail: [email protected] • Konzeption: Helmut Haid, Bettelwurfstr. 2, A-6020 Innsbruck • Druck: Tiroler Druck, A-6020 Innsbruck • Mai 2014 9 AKTUELLES THEMA Fachkurzinformationen zum Inserat LEVEBON auf Seite 12 Levebon 500 mg-Filmtabletten Levebon 1000 mg-Filmtabletten Zusammensetzung: 1 Filmtablette enthält 500 mg Levetiracetam. 1 Filmtablette enthält 1000 mg Levetiracetam. Sonstige Bestandteile: Tablettenkern: Maisstärke, Povidon, Magnesiumstearat, hochdisperses Siliciumdioxid. Filmüberzug: 500mg: Poly(vinylalkohol) – teilweise hydrolysiert, Titandioxid (E 171), Macrogol 3350, Talkum (E 553b), Eisenoxid gelb (E 172). 1000mg: Poly(vinylalkohol) – teilweise hydrolysiert, Titandioxid (E 171), Macrogol 3350, Talkum (E 553b) Anwendungsgebiete: Levebon ist zur Monotherapie partieller Anfälle mit oder ohne sekundärer Generalisierung bei Patienten ab 16 Jahren mit neu diagnostizierter Epilepsie indiziert. Levebon ist indiziert zur Zusatzbehandlung · partieller Anfälle mit oder ohne sekundärer Generalisierung bei Erwachsenen, Kindern und Säuglingen ab 1 Monat mit Epilepsie. · myoklonischer Anfälle bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren mit juveniler myoklonischer Epilepsie. · primär generalisierter tonisch-klonischer Anfälle bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren mit idiopathischer generalisierter Epilepsie. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff bzw. andere Pyrrolidon-Derivate oder einen der sonstigen Bestandteile. WirkstoffgruppePharmakotherapeutische Gruppe: Antiepileptika, andere Antiepileptika, Levetiracetam. ATC-Code: N03AX14 Inhaber der Zulassung: G.L. Pharma GmbH, 8502 Lannach Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht: Rezept- und apothekenpflichtig, wiederholte Abgabe verboten. Packungsgrößen: 30, 60 und 100 Stück. Weitere Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln oder sonstige Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit, Nebenwirkungen sowie Angaben über Gewöhnungseffekte entnehmen Sie bitte den veröffentlichten Fachinformationen! Levebon 100 mg/ml-Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung Zusammensetzung: 1 ml Konzentrat enthält 100 mg Levetiracetam. Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: geringe Mengen Natrium Sonstige Bestandteile: Eisessig, Natriumhydroxid, Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: Levebon ist zur Monotherapie partieller Anfälle mit oder ohne sekundärer Generalisierung bei Patienten ab 16 Jahren mit neu diagnostizierter Epilepsie indiziert. Levebon ist indiziert zur Zusatzbehandlung • partieller Anfälle mit oder ohne sekundärer Generalisierung bei Erwachsenen und Kindern ab 4 Jahren mit Epilepsie. • myoklonischer Anfälle bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren mit juveniler myoklonischer Epilepsie. • primär generalisierter tonisch-klonischer Anfälle bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren mit idiopathischer generalisierter Epilepsie. Levebon-Konzentrat ist eine Alternative für Patienten, wenn die orale Anwendung vorübergehend nicht möglich ist. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff bzw. andere Pyrrolidon-Derivate oder einen der sonstigen Bestandteile. Wirkstoffgruppe: Pharmakotherapeutische Gruppe: Antiepileptika, andere Antiepileptika. ATC-Code: N03AX14 Inhaber der Zulassung: G.L. Pharma GmbH, 8502 Lannach Rezept- und apothekenpflichtig. Wiederholte Abgabe verboten. Packungsgrößen: Durchstechflaschen mit 5 ml und mit 10 ml Konzentrat. Eine Faltschachtel enthält 10 Durchstechflaschen. Weitere Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln oder sonstige Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit, Nebenwirkungen sowie Angaben über Gewöhnungseffekte entnehmen Sie bitte der veröffentlichten Fachinformation! Levebon 100 mg/ml-Lösung zum Einnehmen Zusammensetzung: 1 ml Lösung enthält 100 mg Levetiracetam. Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: 300,0 mg MaltitolLösung, geringe Mengen Natrium Sonstige Bestandteile: Glycerol 85%, Maltitol-Lösung, Kaliumsorbat, Citronensäure-Monohydrat, Natriumhydroxid, Sucralose (E 955), Pfefferminzaroma, Kirscharoma, gereinigtes Wasser. Anwendungsgebiete: Levebon ist zur Monotherapie partieller Anfälle mit oder ohne sekundärer Generalisierung bei Patienten ab 16 Jahren mit neu diagnostizierter Epilepsie indiziert. Levebon ist indiziert zur Zusatzbehandlung · partieller Anfälle mit oder ohne sekundärer Generalisierung 10 bei Erwachsenen, Kindern und Säuglingen ab 1 Monat mit Epilepsie. · myoklonischer Anfälle bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren mit juveniler myoklonischer Epilepsie. · primär generalisierter tonisch-klonischer Anfälle bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren mit idiopathischer generalisierter Epilepsie. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff bzw. andere Pyrrolidon-Derivate oder einen der sonstigen Bestandteile. Wirkstoffgruppe: Pharmakotherapeutische Gruppe: Antiepileptika, andere Antiepileptika. ATC-Code: N03AX14 Inhaber der Zulassung: G.L. Pharma GmbH, 8502 Lannach Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht: Rezept- und apothekenpflichtig, wiederholte Abgabe verboten. Packungsgrößen: 300 ml Weitere Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln oder sonstige Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit, Nebenwirkungen sowie Angaben über Gewöhnungseffekte entnehmen Sie bitte den veröffentlichten Fachinformationen! Convulex® 100 mg/ml - Injektionslösung Zusammensetzung: 1 Ampulle mit 5 ml Injektionslösung enthält 500 mg Natriumvalproat (entsprechend 433,9 mg Valproinsäure). pH-Wert: 7,4 Sonstige Bestandteile: - mit bekannter Wirkung: 1 Ampulle enthält gesamt ca. 81,5 mg Natrium. - Vollständige Auflistung: Dinatriumhydrogenphosphatdodecahydrat, Natriumhydroxid, Aqua ad inj. Anwendungsgebiete: Zur Behandlung epileptischer Anfälle und manischer Episoden bei einer bipolaren Störung, wenn eine orale Gabe von Valproinsäure nicht geeignet oder vorübergehend nicht möglich ist. Wirksam bei: – generalisierten Anfällen in Form von Absencen, myoklonischen Anfällen, tonisch-klonischen Anfällen, atonischen Anfällen und gemischten Anfallstypen, – fokalen Anfällen in Form von einfachen oder komplexen Anfällen, sekundär generalisierten Anfällen und spezifischen Syndromen (West-Syndrom, Lennox-Gastaut-Syndrom). – Behandlung manischer Episoden bei einer bipolaren Störung, wenn Lithium kontraindiziert ist oder nicht vertragen wird. Eine weiterführende Behandlung nach einer manischen Episode kann bei solchen Patienten erwogen werden, die auf eine ValproatTherapie bei akuter Manie angesprochen haben. Bei Kleinkindern ist Natriumvalproat nur in Ausnahmefällen Mittel erster Wahl; Convulex - Injektionslösung sollte nur unter besonderer Vorsicht nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung und möglichst als Monotherapie angewendet werden. Convulex wird angewendet • bei Epilepsien bei allen Altersgruppen, • bei manischen Episoden bei bipolaren Störungen bei Erwachsenen (ab 18 Jahren). Gegenanzeigen:Convulex - Injektionslösung darf nicht angewendet werden bei: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der genannten sonstigen Bestandteile; schwerwiegenden Lebererkrankungen in der eigenen oder Familienanamnese, besonders wenn sie auf Arzneimittel zurückzuführen sind; manifesten schwerwiegenden Leber- und Pankreasfunktionsstörungen; Leberfunktionsstörungen mit tödlichem Ausgang während einer Valproinsäuretherapie bei Geschwistern; hepatischer Porphyrie; Blutgerinnungsstörungen; Nierenfunktionsstörungen; insulinabhängigem Diabetes mellitus. Wirkstoffgruppe: Pharmakotherapeutische Gruppe: Antiepileptika, Fettsäurederivate, Valproinsäure. ATC-Code: N03AG01 Inhaber der Zulassung: G.L. Pharma GmbH, 8502 Lannach Rezeptpflicht/Apothekenpflicht: Rezept- und apothekenpflichtig. Packungsgrößen: 5 x 5ml Weitere Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln oder sonstige Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit, Nebenwirkungen sowie Angaben über Gewöhnungseffekte entnehmen Sie bitte den veröffentlichten Fachinformationen! Convulex® 300 mg/ml - Lösung zum Einnehmen Zusammensetzung: 1 ml enthält 300 mg Natriumvalproat Sonstige Bestandteile: Dieses Arzneimittel enthält gesamt ca. 42,9 mg Natrium pro ml; Saccharin-Natrium, Orangenaroma, Salzsäure (zur pH-Werteinstellung), gereinigtes Wasser Anwendungsgebiete: Epilepsien: Zur Behandlung primär generalisierter, sekundär generalisierter und partieller epileptischer Anfallsformen. Bipolare Störungen: Zur Behandlung manischer Episoden bei einer bipolaren Störung, wenn Lithium kontraindiziert ist oder nicht vertragen wird. Eine weiterführende Behandlung nach einer manischen Episode kann bei solchen Patienten erwogen werden, die auf eine Valproat-Therapie bei akuter Manie angesprochen haben. Migräne: Zur Prophylaxe von Migräneanfällen, wenn andere Arzneimittel gegen Migräne nicht ausreichend wirksam sind. Gegenanzeigen: - Überempfindlichkeit gegenüber Valproinsäure bzw. Natriumvalproat oder einem der sonstigen Bestandteile - Bestehende Lebererkrankungen - Schwere Leberfunktionsstörungen in der Familienanamnese, besonders wenn sie auf Arzneimittel zurückzuführen sind - Manifeste schwere Pankreasfunktionsstörung - Hepatische Porphyrie Wirkstoffgruppe: Pharmakotherapeutische Gruppe: Antiepileptika, Fettsäurederivate. ATC-Code: N03A G01 Inhaber der Zulassung: G.L. Pharma GmbH, 8502 Lannach Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht: Rezept- und apothekenpflichtig Packungsgrößen: Braunglasflasche 100 ml Weitere Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln oder sonstige Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit, Nebenwirkungen sowie Angaben über Gewöhnungseffekte entnehmen Sie bitte den veröffentlichten Fachinformationen! Convulex® 300 mg - Retardtabletten Convulex® 500 mg - Retardtabletten Zusammensetzung: 1 Retardtablette enthält 300 mg bzw. 500 mg Natriumvalproat. Sonstige Bestandteile: Tablettenkern: CitronensäureMonohydrat, Ethylcellulose, Ammoniummethacrylat-Copolymer (Typ B) (enthält Sorbinsäure), Talkum (gereinigt), SiliciumdioxidHydrat, Magnesiumstearat. Filmüberzug: Ammoniummethacrylat-Copolymer (Typ A & B) (enthält Sorbinsäure), Talkum (gereinigt), Carmellose-Natrium, Titandioxid (E 171), Triethylcitrat, Vanillin. Anwendungsgebiete: Zur Behandlung primär generalisierter, sekundär generalisierter und partieller epileptischer Anfallsformen. Behandlung von manischen Episoden bei einer bipolaren Störung, wenn Lithium kontraindiziert ist oder nicht vertragen wird. Die weiterführende Behandlung nach einer manischen Episode kann bei Patienten in Erwägung gezogen werden, die auf Valproat bei der Behandlung der akuten Manie angesprochen haben. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegenüber Natriumvalproat oder einen der sonstigen Bestandteile, Bestehende Lebererkrankungen, Schwere Leberfunktionsstörungen in der Familienanamnese, besonders wenn sie auf Arzneimittel zurückzuführen sind, Manifeste schwere Pankreasfunktionsstörung, Hepatische Porphyrie. Wirkstoffgruppe: Pharmakotherapeutische Gruppe: Antiepileptika, Fettsäurederivate. ATC-Code: N03A G01 Inhaber der Zulassung: G.L. Pharma GmbH, 8502 Lannach Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht: Rp., apothekenpflichtig. Packungsgrößen: 50 Stück Weitere Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln oder sonstige Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit, Nebenwirkungen sowie Angaben über Gewöhnungseffekte entnehmen Sie bitte den veröffentlichten Fachinformationen! Convulex® 50 mg/ml-Sirup für Kinder Zusammensetzung: 1 ml enthält 50 mg Natriumvalproat. Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: Lycasin (800 mg/ ml, als Zuckerersatzstoff), Methyl-4-Hydroxybenzoat (1,0 mg/ ml), Propyl-4-Hydroxybenzoat (0,4 mg/ml). Dieses Arzneimittel enthält gesamt ca. 7,7 mg Natrium pro ml. Sonstige Bestandteile: Natriumhydroxid, Saccharin-Natrium, Natrium-Cyclamat, Natriumchlorid, Himbeeraroma, Pfirsicharoma, gereinigtes Wasser Anwendungsgebiete: Convulex 50 mg/ml-Sirup für Kinder wird angewendet zur Behandlung primär generalisierter, sekundär generalisierter und partieller epileptischer Anfallsformen. Gegenanzeigen: - Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. - Bestehende Lebererkrankungen - Schwere Leberfunktionsstörungen in der Familienanamnese, besonders wenn sie auf Arzneimittel zurückzuführen sind - Manifeste schwere Pankreasfunktionsstörung. - Hepatische Porphyrie Wirkstoffgruppe: Pharmakotherapeutische Gruppe: Antiepileptika, Fettsäurederivate. ATC-Code: N03A G01 P–AKTUELL 1/2014 AKTUELLES THEMA Inhaber der Zulassung: G.L. Pharma GmbH, 8502 Lannach Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht: Rezept- und apothekenpflichtig. Packungsgrößen: Braunglasflasche 100 ml. Weitere Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln oder sonstige Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit, Nebenwirkungen sowie Angaben über Gewöhnungseffekte entnehmen Sie bitte den veröffentlichten Fachinformationen! Convulex® 150 mg-Kapseln Convulex® 300 mg-Kapseln Convulex® 500 mg-Kapseln Zusammensetzung: 1 Kapsel enthält 150 mg, 300 mg bzw. 500 mg Valproinsäure. Sonstige Bestandteile: Karion 83, Glycerin 85%, Gelatine, Titandioxid (E 171), rotes Eisenoxid (E 172), Salzsäure, Methacrylsäure-Ethylacrylat Copolymer (1:1)-Dispersion 30%, Triethylcitrat, Macrogol 6000, Glycerolmonostearat 45-55 Typ II Anwendungsgebiete: Epilepsien: Zur Behandlung primär generalisierter, sekundär generalisierter und partieller epileptischer Anfallsformen. Bipolare Störungen: Zur Behandlung manischer Episoden bei einer bipolaren Störung, wenn Lithium kontraindiziert ist oder nicht vertragen wird. Eine weiterführende Behandlung nach einer manischen Episode kann bei solchen Patienten erwogen werden, die auf eine Valproat-Therapie bei akuter Manie angesprochen haben. Migräne: Zur Prophylaxe von Migräneanfällen, wenn andere Arzneimittel gegen Migräne nicht ausreichend wirksam sind. Gegenanzeigen: - Überempfindlichkeit gegen der Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile - Bestehende Lebererkrankungen - Schwere Leberfunktionsstörungen in der Familienanamnese, besonders wenn sie auf Arzneimittel zurückzuführen sind - Manifeste schwere Pankreasfunktionsstörung - Hepatische Porphyrie Wirkstoffgruppe: Pharmakotherapeutische Gruppe: Antiepileptika, Fettsäurederivate. ATC-Code: N03A G01 Inhaber der Zulassung: G.L. Pharma GmbH, 8502 Lannach Rezeptpflicht/Apothekenpflicht: Rezept- und apothekenpflichtig. Packungsgrößen: 100 Stück Weitere Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln oder sonstige Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit, Nebenwirkungen sowie Angaben über Gewöhnungseffekte entnehmen Sie bitte den veröffentlichten Fachinformationen! Gerolamic® 5 mg - lösliche Tabletten Gerolamic® 25 mg - lösliche Tabletten Gerolamic® 50 mg - lösliche Tabletten Gerolamic® 100 mg - lösliche Tabletten Gerolamic® 200 mg - lösliche Tabletten Zusammensetzung: 1 Tablette enthält 5, 25, 50, 100 oder 200 mg Lamotrigin. Sonstige Bestandteile: Crospovidon, Acesulfam Kalium, Orangenaroma, Mannitol, Siliziumdioxid, Natrium Stearylfumarat Anwendungsgebiete: Epilepsie Erwachsene und Jugendliche ab 13 Jahren - Zusatz- oder Monotherapie partieller und generalisierter Anfälle einschließlich tonisch- klonischer Anfälle; - Anfälle in Zusammenhang mit dem Lennox-Gastaut-Syndrom. Gerolamic wird als Zusatztherapie gegeben, kann aber auch als initiales Antiepileptikum angewendet werden, um damit die Behandlung des Lennox-Gastaut-Syndroms zu beginnen. Kinder und Jugendliche von 2 bis 12 Jahren - Zusatztherapie bei partiellen und generalisierten Anfällen einschließlich tonisch-klonischer Anfälle sowie bei Anfällen in Zusammenhang mit dem Lennox-Gastaut-Syndrom; - Monotherapie typischer Absencen. Bipolare Störung Erwachsene ab18 Jahren - Prävention depressiver Episoden bei Patienten mit Bipolar-IStörung und überwiegend depressiven Episoden. Gerolamic ist nicht für die Akuttherapie manischer oder depressiver Episoden indiziert. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Wirkstoffgruppe: Pharmakotherapeutische Gruppe: Antiepileptika, Lamotrigin. ATC-Code: N03AX09 Inhaber der Zulassung: G.L. Pharma GmbH, 8502 Lannach Rezeptpflicht/Apothekenpflicht: Rezept- und apothekenpflichtig. Packungsgrößen: 5 mg, 25 mg, 50 mg: 30 Stück, 100 mg, 200 mg: 60 Stück. Weitere Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln oder sonstige Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit, Nebenwirkungen sowie Angaben über Gewöhnungseffekte entnehmen Sie bitte den veröffentlichten Fachinformationen! P – A K T U E L L 1 / 2 0 14 Neurotop 200 mg, 400 mg – Tabletten Neurotop retard 300 mg, 600 mg – Tabletten Zusammensetzung: Tabletten: 200 mg, 400 mg Carbamazepin, Retard-Tabletten: 300 mg, 600 mg Carbamazepin Sonstige Bestandteile: Tabletten: Lactose-Monohydrat, Maisstärke, Gelatine, Na-Carboxymethylstärke, Talcum, Magnesiumstearat. Retard-Tabletten: Ammoniummethacrylat-Copolymer (Typ B), Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer (1:1) Dispersion 30 %, hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesium-stearat, Talcum, Natriumcarboxymethylstärke, mikrokristalline Cellulose. Anwendungsgebiete: Neurotop wird angewendet bei Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen. Erwachsene, Kinder und Jugendliche • Epilepsie - Komplexe oder einfache partielle Anfälle (mit oder ohne Bewusstseinsverlust) mit oder ohne sekundäre Generalisierung - Generalisierte tonisch-klonische Anfälle - Gemischte Formen von Anfällen Neurotop kann zur Monotherapie und zur Kombinationstherapie eingesetzt werden. Erwachsene • Zur Behandlung der akuten Manie und zur Phasen-Prophylaxe der manisch-depressiven Psychosen bei Patienten, die auf eine Therapie mit Lithium nicht ansprechen oder bei denen diese kontraindiziert ist • Trigeminusneuralgie • diabetische Neuropathie • zur Vermeidung zerebraler Krampfanfälle bei Alkoholentzugssyndrom Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen Carbamazepin oder strukturverwandte Arzneimittel (z.B. trizyklische Antidepressiva), oder einen der sonstigen Bestandteile; Knochenmarksdepression; atrioventrikulärer Block; bekannte hepatische Porphyrie (z.B. akute intermittierende Porphyrie, Porphyria variegata, Porphyria cutanea tarda); schwere Leberfunktionsstörung; Kinder unter 1 Jahr (300 mg, 400 mg), Kinder unter 6 Jahren (600 mg). Carbamazepin darf nicht gemeinsam mit einem MAOHemmer bzw. nicht vor Ablauf von mindestens 14 Tagen nach Beendigung einer Therapie mit MAO-Hemmern angewendet werden; Carbamazepin darf nicht gleichzeitig mit dem Antimykotikum Voriconazol angewendet werden, da es durch hepatische Enzyminduktion zu einem Wirkungsverlust von Voriconazol kommen kann. Carbamazepin kann Absencen und myoklonische Anfälle auslösen oder verschlimmern. Es darf nicht bei Patienten eingesetzt werden, die an diesen Anfallsformen leiden. Wirkstoffgruppe: Pharmakotherapeutische Gruppe: Antiepileptika, Carboxamid-Derivate. ATC-Code: N03AF01 Inhaber der Zulassung: G.L. Pharma GmbH, 8502 Lannach Rezeptpflicht/Apothekenpflicht: Rezept- und apothekenpflichtig. Packungsgrößen: Neurotop 200mg, 400mg - Tabletten: 50 bzw. 100 Stück, Neurotop retard 300mg, 600mg - Tabletten: 50 bzw. 100 Stück Weitere Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln oder sonstige Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit, Nebenwirkungen sowie Angaben über Gewöhnungseffekte entnehmen Sie bitte der veröffentlichten Fachinformation! Petinimid - Sirup Zusammensetzung: 1 ml Sirup enthält 50 mg Ethosuximid Sonstige Bestandteile: Methyl-4-Hydroxybenzoat 0,8 mg; Saccharose 300 mg; Sorbitol 325,5 mg; gereinigtes Wasser Anwendungsgebiete: Petit mal-Epilepsie mit Absencen. Bei Mischformen der Epilepsie dient Ethosuximid zur Beseitigung der Petit-mal-Komponente. Ethosuximid kann mit anderen Antikonvulsiva gemeinsam verabreicht werden, um einen entsprechenden Therapieerfolg bei Mischformen der Epilepsie zu erzielen. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen Ethosuximid, andere Succinimide oder einen der sonstigen Bestandteile Wirkstoffgruppe: Pharmakotherapeutische Gruppe: Antiepileptika, Succinimid-Derivate. ATC-Code: N03AD01 Inhaber der Zulassung: G.L. Pharma GmbH, 8502 Lannach Rezept- und apothekenpflichtig. Packungsgrößen: 1 Flasche enthält 250 ml Weitere Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln oder sonstige Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit, Nebenwirkungen sowie Angaben über Gewöhnungseffekte entnehmen Sie bitte den veröffentlichten Fachinformationen! Petinimid - Kapseln Zusammensetzung: 1 Kapsel enthält 250 mg Ethosuximid Sonstige Bestandteile: Natriumethyl-4-hydroxybenzoat 0,725 mg, Natriumpropyl-4-hydroxy-benzoat 0,360 mg, Polyethylenglykol 400, Gelatine, Glycerin, Ethylvanillin, Titandioxid, Eisenoxid gelb (E172) Anwendungsgebiete: Petit mal-Epilepsie mit Absencen Bei Mischformen der Epilepsie dient Ethosuximid zur Beseitigung der Petit-mal-Komponente. Ethosuximid kann mit anderen Antikonvulsiva gemeinsam verabreicht werden, um einen entsprechenden Therapieerfolg bei Mischformen der Epilepsie zu erzielen. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen Ethosuximid, andere Succinimide oder einen der sonstigen Bestandteile Wirkstoffgruppe: Pharmakotherapeutische Gruppe: Antiepileptika, Succinimid-Derivate. ATC-Code: N03AD01 Inhaber der Zulassung: G.L. Pharma GmbH, 8502 Lannach Rezept- und apothekenpflichtig. Packungsgrößen: 100 Stück Weitere Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln oder sonstige Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit, Nebenwirkungen sowie Angaben über Gewöhnungseffekte entnehmen Sie bitte den veröffentlichten Fachinformationen! Topilex 25/50/100/200 mg-Filmtabletten Zusammensetzung: 1 Filmtablette enthält 25/50/100/200 mg Topiramat Sonstige Bestandteile: Tablettenkern: Mikrokristalline Cellulose, Mannitol, Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A), vorverkleisterte Stärke, Crospovidon, Povidon, Magnesiumstearat, Carnaubawachs. Tablettenfilm: 25 mg: Hypromellose (E464), Lactose-Monohydrat, Macrogol 4000, Titandioxid (E171). 50 mg: Hypromellose (E464), Lactose-Monohydrat, Macrogol 4000, Titandioxid (E171), Talkum, Propylenglycol, Chinolingelb (E104). 100 mg: Hypromellose (E464), Propylenglycol, Titandioxid (E171), Gelborange S (E110), Talkum. 200 mg: Hypromellose (E464), Lactose-Monohydrat, Macrogol 4000, Titandioxid (E171), Eisenoxid rot (E172), Eisenoxid gelb (E172). Anwendungsgebiete: Topilex wird angewendet zur Monotherapie bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab 6 Jahren mit fokalen Krampfanfällen (mit oder ohne sekundär generalisierte Anfälle) bzw. mit primär generalisierten tonisch-klonischen Anfällen; zur Zusatztherapie bei Kindern ab 2 Jahren, Jugendlichen und Erwachsenen mit fokalen Anfällen mit oder ohne sekundäre Generalisierung, mit primär generalisierten tonischklonischen Anfällen und zur Behandlung von Anfällen im Zusammenhang mit dem Lennox-Gastaut-Syndrom; bei Erwachsenen zur Prophylaxe von Migräne-Kopfschmerzen nach sorgfältiger Abwägung möglicher alternativer Behandlungsmethoden. Topiramat ist nicht vorgesehen für die Akutbehandlung. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Migräneprophylaxe in der Schwangerschaft sowie bei Frauen im gebärfähigen Alter, falls diese keine verlässliche Methode zur Empfängnisverhütung anwenden. Wirkstoffgruppe: Pharmakotherapeutische Gruppe: Sonstige Antiepileptika, Migränemittel. ATC-Code: N03AX11 Inhaber der Zulassung: G.L. Pharma GmbH, 8502 Lannach Rezept- und apothekenpflichtig Packungsgröße: 60 Stk. Weitere Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln oder sonstige Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit, Nebenwirkungen sowie Angaben über Gewöhnungseffekte entnehmen Sie bitte den veröffentlichten Fachinformationen! Epilan-D 100 mg-Tabletten Zusammensetzung: 1 Tablette enthält 100 mg Phenytoin. Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 53,2 mg LactoseMonohydrat Sonstige Bestandteile: Maisstärke, Gelatine, Natriumcarboxymethylcellulose, Magnesiumstearat, hochdisperses Siliciumdioxid Anwendungsgebiete: Anfallserkrankungen: generalisierte tonisch-klonische (Grand Mal) sowie fokale Anfälle (Jackson), psychomotorische Anfälle (Temporallappen-Anfälle). Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, andere Hydantoine oder einen der sonstigen Bestandteile, AVBlock II. und III. Grades mit ventrikulärem Ersatzrhythmus, sinuatrialer Block, Leukopenie, dekompensierte Leberinsuffizienz. Wirkstoffgruppe: Pharmakotherapeutische Gruppe: Antiepileptika, Hydantoin-Derivate. ATC-Code: N03A B02 Inhaber der Zulassung: G.L. Pharma GmbH, 8502 Lannach Rezeptpflicht/Apothekenpflicht: Rezept- und apothekenpflichtig. Packungsgröße: 100 Stück Weitere Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln oder sonstige Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit, Nebenwirkungen sowie Angaben über Gewöhnungseffekte entnehmen Sie bitte der veröffentlichten Fachinformation! 11