Bitte auf dem Rettungswagen mitgeführte Medikamente eintragen Wirkstoff Lorazepam Substanzklasse Benzodiazepin Handelsnamen ▶ Tavor® pro injectione 2 mg Injektionslösung: i. v., 1 Ampulle à 1 ml enthält 2 mg Lorazepam ▶ Tavor® 1,0 mg bzw. 2,5 mg Expidet Lyophilisat (Plättchen) zum Einnehmen: p. o., löst sich im Mund auf Dosierung und Darreichungsform ▶ langsam i. v. injizieren (2 mg/min) ▶ Für die intravenöse Injektion muss Lorazepam vor dem Gebrauch im Verhältnis 1 : 1 mit physiologischer Kochsalzlösung oder Wasser für Injektionszwecke verdünnt werden. INDIKATION Status epilepticus aufgrund verschiedenartiger fokaler oder generalisierter Anfallstypen schwere Angst- und Erregungszustände bei Psychosen und Depressionen symptomatische Kurzzeitbehandlung von Angst-, Spannungs- und Erregungszuständen Mittel der Wahl 1. Wahl 1. Wahl 1. Wahl Dosierung Erwachsene 4 mg langsam i.v., ggf. Gabe nach 10–15 min wiederholen maximale Dosis innerhalb 12 h: 8 mg 0,05 mg/kg KG langsam i. v. Dosierung ist individuell anzupassen; Tagesdosis: 0,5–2,5 mg, verteilt auf 2–3 Gaben oder als Einmaldosis Dosierung Kinder (Dosierungstabelle siehe Rückseite) 0,05 mg/kg KG langsam i.v., ggf. Gabe nach 10–15 min wiederholen maximale Dosis innerhalb 12 h: 0,1 mg/kg KG 0,05 mg/kg KG langsam i. v. Einzeldosen von 0,5–1 mg bzw. 0,05 mg/kg KG sollten nicht überschritten werden KONTRAINDIKATION ▶ ▶ ▶ ▶ CAVE ▶ Myasthenia gravis ▶ spinale und zerebrale Ataxie ▶ akute Vergiftung mit Alkohol, Schlaf- od. Schmerzmitteln, Neuroleptika, Antidepressiva, Lithium ▶ schwere Leberschäden (z. B. cholestatischer Ikterus) ▶ schwere chronische respiratorische Insuffizienz (Hyperkapnie) ▶ Schlaf-Apnoe-Syndrom ▶ individuelle Reaktion des Patienten auf das Medikament kontrollieren bei älteren Patienten sowie Patienten in reduziertem Allgemeinzustand oder mit hirnorganischen Veränderungen, Kreislauf- und Ateminsuffizienz ▶ Alkohol-, Drogen- oder Arzneimittelabhängigkeit ▶ Niereninsuffizienz ▶ depressive Verstimmung ▶ Lennox-Gastaut Syndrom (ton.-klon. Krämpfe können ausgelöst werden) ▶ Jugendliche < 18 Jahre und Kinder, denen hohe Dosen verabreicht werden. ▶ in Schwangerschaft oder Stillzeit nur bei strenger Indikationsstellung ▶ schnelle Abhängigkeit schon nach 1–2 Wochen Früh- und Neugeborene Schock und Kollapszustände Kombination Scopolamin Arterielle Injektion kann zu Nekrosen führen. Auf dieser Medikamentenkarte sind nur die wichtigsten Wirkungen, Nebenwirkungen, Wechselwirkungen und Kontraindikationen aufgeführt. Wanka, Medikamente im Rettungsdienst (ISBN 978-3-13-240087-0), © 2016 Georg Thieme Verlag KG Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form an Dritte weitergegeben werden! All rights reserved. Usage subject to terms and conditions of license. Bitte auf dem Rettungswagen mitgeführte Medikamente eintragen Wirkstoff Lorazepam Substanzklasse Benzodiazepin Nebenwirkungen ▶ Koma ▶ Kopfschmerzen, Verwirrtheit ▶ reversible Artikulationsstörungen ▶ paradoxe Reaktionen (z. B. akute Erregungszustände, Wutanfälle) ▶ Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Allergien) ▶ Müdigkeit, Schläfrigkeit, Mattigkeit, Schwindelgefühl, Benommenheit ▶ extrapyramidale Symptome ▶ Tremor ▶ unerwünschte anterograde Amnesie reversible Sehstörungen Blutdruckabfall Atemdepression Thrombo-, Panzytopenie, Agranulozytose ▶ ▶ ▶ ▶ Wirkung Lorazepam wirkt spannungs-, erregungs- und angstdämpfend sowie sedierend und hypnotisch. Es dämpft den Muskeltonus und wirkt antikonvulsiv. ▶ Lorazepam bindet an spezifische Rezeptoren im Gehirn. ▶ Dadurch verstärkt es die hemmende Wirkung der GABA-Transmitter. ▶ Der gesamte Erregungszustand des Nervensystems wird somit herabgesetzt. Wechselwirkungen ▶ zentralwirksame Pharmaka und Alkohol: gegenseitige Wirkungsverstärkung ▶ Muskelrelaxanzien, Analgetika und Lachgas: Wirkungsverstärkung dieser Substanzen ▶ Clozapin: ausgeprägte Dämpfung mit Kreislaufkollaps und Atemstillstand, übermäßigem Speichelfluss sowie gestörte Bewegungskoordination ▶ Scopolamin: Halluzinationen, irrationales Verhalten, stärkere Sedierung ▶ Haloperidol: Apnoe, Koma, Bradykardie, Herzstillstand, Tod (v. a. bei schwerkranken Patienten) Besonderheiten ▶ Lorazepam setzt das Reaktionsvermögen herab und beeinträchtigt die Fahrtüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen. ▶ bei Intoxikation mit Lorazepam: Antagonisierung mit Flumazenil, symptomatische Behandlung, ggf. Sicherung der Atemwege Lagerung ▶ keine besonderen Lagerungshinweise Dosierungstabelle Status epilepticus (Kinder) sowie schwere Angst- und Erregungszustände (Erwachsene und Kinder) 0,05 mg/kg KG langsam i. v. (2 mg/ml) KG mg ml 3 kg 0,15 mg 0,08 ml 5 kg 0,25 mg 0,13 ml 0,05 mg/kg KG langsam i. v. (2 mg/ml) KG mg ml 40 kg 2,00 mg 1,00 ml 45 kg 2,25 mg 1,13 ml 1,25 ml 10 kg 0,50 mg 0,25 ml 50 kg 2,50 mg 15 kg 0,75 mg 0,38 ml 55 kg 2,75 mg 1,38 ml 20 kg 1,00 mg 0,50 ml 60 kg 3,00 mg 1,50 ml 25 kg 1,25 mg 0,63 ml 65 kg 3,25 mg 1,63 ml 30 kg 1,50 mg 0,75 ml 70 kg 3,50 mg 1,75 ml 35 kg 1,75 mg 0,88 ml 75 kg 3,75 mg 1,88 ml Auf dieser Medikamentenkarte sind nur die wichtigsten Wirkungen, Nebenwirkungen, Wechselwirkungen und Kontraindikationen aufgeführt. Wanka, Medikamente im Rettungsdienst (ISBN 978-3-13-240087-0), © 2016 Georg Thieme Verlag KG Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form an Dritte weitergegeben werden! All rights reserved. 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