Kraftsport Hausarbeit vorgelegt von Jonas Rieg Klasse 10aR – GSS-Alsfeld Prüfer: Herr Höll Fach: Sport Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung S. 1 2. Historische Entwicklung des Kraftsports S. 2-3 3. Aufbau der Skelettmuskeln S. 4-5 4. Muskelaufbautraining 4.1 Verschiedene Trainingsarten 4.2 Aufbau des Muskelaufbautrainings S. 6-7 5. Ernährung 5.1 Die richtige Ernährung 5.2 Nahrungsergänzungsmittel S. 8-9 5.3 Doping 6. Fazit S. 10 7. Anhang S. 11-12 8. Quellen S. 13 Einleitung Kraftsport gibt es schon seit der Antike. Eine schöne und durchtrainierte Figur, starke Arme und ein imposantes Auftreten gilt schon seit Jahrtausenden als ästhetisch. Die erste „Begegnung“ mit dem Kraftsport hatte ich schon mit ca. 12 Jahren. Es fing, wie bei wahrscheinlich den meisten Jungs, damit an, dass ich einen so genannten „Six-Pack“ (sichtbare vordere Bauchmuskeln) haben wollte und somit im Schwimmbad etc. besser dastehen wollte. Zudem kam noch, dass ich gerne stärker sein wollte als die anderen, und somit mich einfach in etwas beweisen wollte. So fing ich dann, ohne wirklich zu wissen was ich da gerade machen, an Zuhause jeden Tag „Sit-ups“ (Übung zum Trainieren der Bauchmuskeln) zu machen. Das ging etwa ein halbes Jahr so, bis mir allein nur den Bauch zu trainieren nicht mehr reichte. Also fing ich auch an mit Liegestützen die Brust, und mit einer alten Abbildung 1 Markus Rühl Hantel die ich schon ewig hatte, die Arme zu trainieren. Zu dem Zeitpunkt hatte ich keinen blassen Schimmer wie komplex dieses ganze System des „Hantelsports“ (Überbegriff für Kraftsport und Bodybuilding) überhaupt war. Ich wusste nicht einmal, dass das, was ich da gerade tat, Kraftsport und zum Teil auch Bodybuilding war. Ich trainierte einfach jeden Tag drauf los, ohne mir auch nur ein bisschen Gedanken darüber zu machen wie das alles aufgebaut war, und wie man es vielleicht hätte perfektionieren können. Zu meiner Konfirmation (mit 14 Jahren) kaufte ich mir dann eine Hantelbank, 2 Kurzhanteln, sowie eine Langhantel. Ab da ging mein Training professioneller voran. Ich entwarf mir meinen eigenen Trainingsplan in dem genau aufgeschrieben war welche Muskeln ich an welchen Tagen mit welchen Übungen trainiere und ich las mir auch viele Informationen zu den richtigen Trainingsmethoden sowie auch zur Ernährung und woraus diese zusammengesetzt sein sollte an. Die Informationen für mein Training nahm ich aus verschiedenen Foren im Internet, YouTube, Reportagen und auch aus Büchern die mir meine Eltern schenkten. Mit 15 ½ Jahren meldete ich mich dann in einem Fitnessstudio in Alsfeld an, welches ich auch noch heute 3 bis5-mal die Woche aufsuche. Mittlerweile ist mein Training sehr weit fortgeschritten und in dieser langen Zeit habe ich auch immer wieder neue Sachen zum Kraftsport dazu gelernt und mein Training immer weiter perfektioniert. Doch wirklich perfekt ist das Training eines Kraftsportlers oder Abbildung 2 Jay Cutler auch Bodybuilders nie. Mann versucht immer einen Weg zu finden sein Training noch weiter zu perfektionieren um am Ende ein noch besseres Ergebnis zu erzielen. Für mich bleibt also immer die Frage, wie ich meinen Muskel noch ein Stück besser trainieren und wachsen lassen kann. Die historische Entwicklung des Kraftsports Denkt man an die Anfänge des Kraftsports, denkt man meistens an Leute wie Arnold Schwarzenegger oder Louis Ferrigno, wobei diese eigentlich Bodybuilder waren und keine Kraftsportler. Doch die Geschichte des Kraftsports lässt sich Jahrtausende zurückverfolgen. Schon vor über 5000 Jahren trainierte die Menschheit ihren Körper, allerdings damals noch rein aus gesundheitlichen Aspekten. Diese ersten Anfänge des „Hantelsport“ (damals gab es noch keine Einteilung in Kraftsport und Bodybuilding) wurde allerdings meistens nur in der gehobenen Schicht ausgeübt, da die untere Schicht (das „einfache Volk“) von den alltäglichen Aufgaben meist zu erschöpft war. Vor rund 4000 Jahren in der Antike hatten die Griechen schon ein enormes Wissen (für die damalige Zeit) über den menschlichen Körper. Die Griechen errichteten Trainingslager (sogenannte „Gymnasien“) in denen die Sportler sich mit Kraftsport auf Wettkämpfe vorbereiten konnten. Dafür nutzten diese, genau wie die heutigen Kraftsportler auch noch, verschiedene Hanteln und Gewichte. Auch im Militär wurde der Kraftsport damals schon ausgeübt. Um die Strapazierfähigkeit zu steigern, damit die Soldaten nach langen Märschen mit schwerem Proviant und Waffen nicht komplett erschöpft sind, stand bei ihnen Kraftsport auch auf dem Tagesplan. In manchen Armeen gehörten Übungen wie Gewichtheben zu den Aufnahmebedingungen. Im Mittelalter (600-1500 n.Chr) hatte man den Kraftsport wieder völlig aus den Augen verloren. In der damaligen Zeit waren die Menschen sehr religiös und glaubten daran, dass alles von Gott fest vorgegeben sei. Wer als Bauer geboren wurde, bleibt auch sein Leben lang ein Bauer und ein Adliger sein Leben lang ein Adliger etc. Abbildung 1 Die „Legende“ Arnold Dass Menschen, wie man heute sagt, sich „neu erfinden“ Schwarzenegger oder „vom Tellerwäscher zum Millionär“ aufsteigen kam damals nur sehr selten vor. Für gewöhnlich herrschte ein statisches Denken gegenüber des Weiterentwicklung. Erst 1486 kam die Wende dieser Denkweise durch den Humanisten Pico della Mirandola durch seine Rede über „Die Würde des Menschen“. In der Rede legt er Gott folgende Worte in den Mund: „Weder als einen Himmlischen noch als einen Irdischen habe ich dich (…) geschaffen und weder sterblich noch unsterblich dich gemacht, damit du wie ein Former und Bildner deiner selbst nach eigenem Belieben und aus eigener Macht zu der Gestalt dich ausbilden kannst, die du bevorzugst.“ Damals war diese Aussage sehr provokant, da Pico das statische Denken im Mittelalter angriff und den Menschen mit dieser Rede sagt, (eigene Interpretation): dass Gott die Menschen als „Projekt“ erschafft, damit diese ihr Leben lang sich weiter entwickeln können, um am Ende etwas Fertiges zu sein. Mit dieser Rede bezog sich Pico eigentlich auf die geistige Entwicklung, jedoch wurde seine Rede ca. ab dem Jahre 1800 immer mehr und mehr auf das Körperliche interpretiert. Die Menschen glaubten jetzt nicht mehr daran, dass der Körper „gottgegeben“ war, sondern dass sie die Freiheit hatten ihn zu perfektionieren und zu „gestalten“ und somit bis an seine Extreme zu gehen. Den heutigen modernen Kraftsport gibt es erst seit Anfang des 20. Jahrhunderts. Als Pionier des Kraftsports (und auch des Bodybuildings) gilt der im Jahre 1867 in Königsberg geborene Friedrich Wilhelm Müller alias „Eugen Sandow“. Er machte sich und den Kraftsport populär durch seine Bühnenshows, in denen er unter anderem ein Elefantenbaby und ein Pferd stemmte. Am 14. September 1901 veranstaltete „Eugen Sandow“ in London den ersten großen „Bodybuilding-Wettbewerb“ in dem er vor Fotografen Posen von berühmten antiken Statuen einnahm. Manche dieser Posen werden noch heute auf Wettkämpfen verwendet. 1946 spaltete sich dann der Kraftsport entgültig vom Bodybuilding. Jüdische Geschäftsleute gründeten den ersten Bodybuildingverband „International Federation of Abbildung 4 Eugen Sandow Bodybuilding“ (IFBB) Bei den Wettkämpfen nach IFBB Richtlinien zählen nur ästhetische Kriterien, und nicht wie bei Wettkämpfen zuvor auch die Kraft des Teilnehmers. Es war also ab jetzt bei IFBB Wettkämpfen egal wie viel Gewicht der Teilnehmer heben konnte, es kam einzig und allein nur noch auf seinen Körperbau an. Während es bei Bodybuilding-Wettkämpfen immer um die gleichen Ziele geht (nämlich die Ästhetik), gibt es im Kraftsport unterschiedliche Ziele. Zwar gibt es hier auch ein Hauptziel, und zwar möglichst viel Kraft aufzubauen, doch in unterschiedlichen Bereichen. Im Bodybuilding wird immer der gesamte Körper mit seinen Proportionen bewertet, während es im Kraftsport meistens nur um eine gezielte Übung geht die man mit möglichst viel Kraft (Maximalkraft), also mit möglichst viel Gewicht bewältigen muss. So ist es bei einem Gewichtheber-Wettkampf zum Beispiel egal wie viel der Sportler im Bankdrücken heben kann, es kommt einzig und allein auf diese eine Übung an, die der Athlet zu bewältigen hat. Seit dem Fitness-Boom in den 1980/90er Jahren sind die Fitnessstudios nicht mehr wegzudenken. Immer mehr Männer wollen einen muskulösen und durchtrainierten Körper haben, und immer mehr Frauen eine schlanke aber sportliche Figur. Die Fitness-Szene wächst immer weiter. Im Jahre 2001 betrug der Gesamtjahresumsatz aller Studios in Deutschland über 3 Milliarden Euro. 2010 gab es in Deutschland 5.685 Fitnessstudios. Der Aufbau des Skelettmuskels Der Mensch hat etwa 650 Muskeln, davon hat er allein 50 im Gesicht. Zum Stirnrunzeln zum Beipsiel werden über 40 Muskeln benötigt. Das Gewicht der Muskeln macht bei einem durchschnittlichen Menschen je nach Geschlecht zwischen 30 und40% des Körpergewichts aus. Ein Muskel besteht aus vielen „Muskelfaserbündeln“. Diese Muskelfaserbündel sind umhüllt von Bindegewebe und bestehen aus einzelnen Muskelfasern. Jede einzelne dieser Fasern besteht wiederum aus einzelnen Muskelzellen. Aktin (ein Protein/ Eiweißmolekül) und Myosin (ebenfalls ein Eiweißmolekül) bilden zusammen die Muskelzelle. Soll sich der Muskel zusammenziehen weil er zum Beispiel mit einem Gewicht im Training kontrahiert wird, hakt sich das Myosin am Aktin ein und zieht es zu sich heran, sodass sich Aktin und Myosin ineinander „schieben“. Durch dieses zusammenziehen aller Muskelzellen in einem Muskel verkürzt dieser sich und zieht sich somit zusammen. Es gibt 2 Typen von Muskelfasern (ein Muskel besteht aus ganz vielen einzelnen Muskelfasern). Einmal die „ST(slow twitch)-Fasern“ (oder auch „rote/dunkle Muskelfasern“ genannt) und einmal die „FT(fast twitch)-Fasern“ (auch „weiße/helle Muskelfasern“ genannt). Die ST-Fasern, also die roten Muskelfasern, sind im Körper für die Ausdauer zuständig. Sie sind langsam, ermüdungsresistent und viel leichter und dünner als die weißen Muskelfasern. Das erklärt auch, warum Marathonläufer zum Beispiel trotz der hohen Belastung der sie ausgesetzt sind, immer nur sehr schlank gebaut sind. Die weißen Muskelfasern, die FT-Fasern sind für Kraft zuständig sind. Sie arbeiten schnell, können aber nur kurzfristig eine hohe Kraftleistung erbringen. Die Fasern haben ein viel größeres Volumen als die roten Fasern, was auch erklärt, warum im Bodybuilding (in dem es nur um möglichst dicke und große Muskeln geht) immer so trainiert wird, das hauptsächlich die weißen Fasern strapaziert und gereizt werden. Ein Marathonläufer also hat vor allem ST-Fasern, während ein Kraftsportler/ Bodybuilder vor allem FT-Fasern besitzt. Wird der Muskel hart trainiert entstehen Microrisse in den einzelnen Muskelfasern. Der Muskel geht sozusagen „kaputt“ und „zerreißt“ ein wenig. Sind diese Risse sehr groß kommt es zum „Muskelkater“. Diese winzig kleinen Risse werden mit neuen Muskelzellen repariert („gestopft“), so wird der Muskel voluminöser und wächst. Muskelaufbautraining 4.1 Verschiedene Trainingsarten Im Hantelsport kann man auf 3 Verschiedene Ziele trainieren: 1. Maximalkraft: Hauptziel im Kraftsport. Man versucht möglichst viel Gewicht zu bewegen, beim Bankdrücken, Gewichtheben oder Beinpressen. Bei jedem Muskel kann man versuchen bei diesem die Maximale Kraft rauszuholen. Maximalkraft heißt in einer einzigen Wiederholung (einmalige Ausführung der Bewegung/ der Übung) das maximale Gewicht zu bewegen. 2. Muskelaufbau: Diese Trainingsmethode wird vor allem im Bodybuilding angewendet. Hier versucht man die weißen Muskelfasern so zu reizen, dass diese sich bestmögliches aufbauen und der Muskel wächst. Im Muskelaufbautraining geht es nur um das Wachstum des Muskels, also lediglich um die Form und Größe und nicht um die Leistungsfähigkeit dessen. 3. Ausdauer: Wird hauptsächlich im Ausdauersport verwendet. In dieser Trainingsmethode wird versucht, mit relative wenig Wiederstand möglichst lange eine Abbildung 1 Jay Cutler Bewegung auszuführen. Für Radfahrer zum Beispiel ist dieser Wiederstand die Reibung des Fahrrads auf dem Boden. Das Gewicht was sie dabei bewegen um weiterhin fahren zu können müssen sie (bei langen Strecken wie zum Beispiel der Tour de France) möglichst lange entgegenwirken. Dies wird im Ausdauertraining trainiert. 4.2 Aufbau des Muskelaufbautrainings Im Folgenden werden Methoden und Inhalte des Muskelaufbautrainings näher erläutert werden: Wie oben schon erwähnt werden für den Muskelaufbau vor allem die weißen Fasern trainiert. Diese haben spezifisch mehr Masse und die einzelnen Fasern sind dicker als die der roten Fasern. Die weißen Fasern können nur kurzzeitig hohen Kraftaufwand bewältigen. Die Dauer des Muskelaufbautrainings sollte eine Stunde nicht überschreiten, da sonst die Gefahr besteht (kann auch schon vereinzelt vorher eintreten), dass der Muskel „Übersäuert“. Die Übersäuerung entsteht durch Sauerstoffmangel im Körper. Ohne Sauerstoff kann der Körper nicht normal weiter verbrennen und somit auch keine Energie mehr an die Muskeln liefern, also benutzt der Körper Laktat (Milchsäure) um aus dessen Salz Energie zu gewinnen. Allerdings lässt das Laktat die Muskeln erschlaffen und wirkt „katabol“ (abbauend) in den Muskeln. Das richtige Muskelaufbautraining fängt schon bei der Dauer des Trainings an. Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Aufbau des Trainings. Jeder Muskel sollte nicht zu lange, aber auch nicht zu kurz trainiert werden, sodass er am Ende des Trainings voll ausgereizt ist. Pro Muskel empfehlen sich 4 Übungen mit je 3-4 Sätzen (Wiederholungen der Übungen). Jeder Satz sollte beim Muskelaufbautraining zwischen 6-10 Wiederholungen haben (eine Wiederholung = eine komplette Bewegung). Die Wiederholungszahl ist sehr wichtig, da bei zu wenigen Wiederholungen eher wieder auf „ Maximalkraft“ trainiert wird, während bei zu vielen Wiederholungen schon auf „Ausdauer“ trainiert wird. Jeder Muskel sollte mindestens einmal die Woche trainiert werden. Um die Dauer von einer Stunde eines Trainings nicht zu überschreiten empfiehlt sich ein „Split-Training“. In einem Split-Training werden die Muskelgruppen auf die Woche verteilt trainiert, sodass in einem Training nicht alle Muskeln gleichzeitig trainiert werden und somit mehr Zeit für die jeweiligen Muskeln vorhanden ist. Im Hantelsport gibt es unterschiedliche Trainingsweisen. Die einen trainieren eher mit weniger Gewicht und machen dafür ein paar mehr Wiederholungen, während die anderen genau das Gegenteil machen. Andere wiederrum trainieren alle Sätze durchgehen mit demselben Gewicht. Meistens wird mein Muskelaufbautraining jedoch das „Pyramidentraining“ angewandt. Um den Muskel voll auszureizen, aber auch nur die weißen Muskelfasern, muss man das Gleichgewicht zwischen Gewicht, Wiederholungen, und Sätzen finden. Pyramidentraining gibt es in vielen Variationen. Doch hauptsächlich gibt es die umgedrehte Pyramide und einmal die normale Pyramide. In der ersten Trainingsweise (die „umgedrehte Pyramide“) wird der erste Satz noch mit relative wenig Gewicht bewältigt, steigert sich dafür aber von Satz zu Satz, bis im letzten Satz mit dem maximale Gewicht was gerade so noch „sauber“ (korrekte Ausführung einer Übung) bewegt werden kann trainiert wird. In der zweiten Trainingsweise (normale Pyramide) wird genau mit dem Gegenteil gearbeitet. Hier wird im ersten Satz das maximale Gewicht genommen und von Satz zu Satz gesenkt. Beide Trainingsweisen haben ihre Vor- und Nachteile. Wird das Gewicht von klein auf groß gesteigert, wird der Muskel in den ersten Sätzen nur zum Teil beansprucht, da das Gewicht noch zu niedrig ist. Dafür wird am Ende mit dem hohen Gewicht dem Muskel dann „der Rest gegeben“ indem er durch das hohe Gewicht zum Schluss sehr stark belastet wird. Bei der normalen Pyramide gibt es genau so Nachteile. Wird am Anfang direkt ein sehr hohes Gewicht genommen, wird der Muskel zwar sehr intensive trainiert, aber auch schnell „ausgepowert“. In den letzten Sätzen, in den nur wenig Gewicht genommen wird, kann es passieren das der Muskel zwar schon erschöpft ist und keine Energie mehr hat, jedoch die Muskelfasern an sich noch nicht komplett ausgereizt sind, und damit das maximale an Leistung nicht ausgeschöpft ist. Durch die hohen Gewichte am Anfang kann es außerdem dazu führen, das in den letzten Sätzen weniger Gewicht genommen wird, als im ersten Satz der umgedrehten Pyramide sodass insgesamt weniger Gewicht bewegt wird, als bei der umgedrehten Pyramide. Ernährung im Kraftsport Wie in jedem anderen extremen Sport spielt auch die Ernährung eine Rolle. Doch vor allem bei Kraftsport und noch deutlicher beim verwandten Sport „Bodybuilding“ spielt die Ernährung eine enorme Rolle. Für den richtigen Muskelaufbau ist zum großen Teil das Training wichtig, aber auch die richtige Ernährung mindestens genauso. Ohne genug Protein (Eiweiß) und die richtige Menge an Kohlenhydraten und Fett, kann der Körper nicht ordentlich Muskelmasse aufbauen, und so auch im Sport keine Fortschritte machen. 5.1: Die richtige Ernährung Protein. Der am meisten zusätzlich verzehrte Stoff im Kraftsport und auch im Bodybuilding. Das gesamte Muskelwachstum basiert auf einer eiweißreichen Ernährung. Kraftsportler müssen immer auf eine kontinuierliche Eiweißzufuhr achten, dafür nehmen Profis bis zu 8-mal am Tag Eiweißhaltige Nahrung zu sich. Ein hoher Anteil an Protein ist vor allem in Produkten wie Rote Linsen (28,5%), Thunfisch (25,0%), Putenfleisch (23,0%) und Hänchenbrustfilet (21,0%). Nur wenn der Körper in einem „anabolen Zustand“ gehalten wird (anabol= aufbauend), und dem Körper es somit nie an Eiweiß mangelt, baut er auch keine Muskelmasse ab sondern nur auf. Pro Kilogramm Körpergewicht sollte man für einen guten Muskelaufbau min. 2-3g Protein zu sich nehmen. Dies deckt den Eiweißbedarf und über den Tag verteilt hält diese Menge an Protein den Körper auch in dem anabolen Zustand. Protein, Kohlenhydrate und Fett, das sind die Energielieferanten in unserer Nahrung. Die richtige Zusammensetzung ist sehr schwierig, da jeder Körper einen anderen Stoffwechsel, eine andere Verdauung und auch eine andere Verbrennung hat. Die Empfohlene Tagesmenge an Energie liegt bei 2000kcal, jedoch werden im Kraftsport deutlich höhere Energiemengen verzehrt. Die Nahrung bei Kraftsportlern besteht zum größten Teil aus Protein und Kohlenhydrate. Fette werden zwar auch benötigt, sind jedoch nicht so wichtig. Außerdem nimmt der Körper bei einer ausgewogenen (angemessenen) Ernährung genug Fett auf um den Tagesbedarf zu decken. Als Kohlenhydrate sollten vor allem hochwertige Produkte wie Vollkornreis, Nudeln, Kartoffeln, Vollkornbrot und Gemüse verzehrt werden. Hochwertige Kohlenhydrate sind komplexer als einfache. Der Körper muss an ihnen länger verdauen, sodass dadurch ein längeres Sättigungsgefühl entsteht. Einfache Kohlenhydrate wie zum Beispiel Zucker werden hingegen vom Körper sehr schnell aufgenommen (Dextrose (Traubenzucker) wird direkt vom Körper aufgenommen und muss nicht erst verdaut werden). Bei ihnen ist das Sättigungsgefühl nur von sehr kurzer Dauer, obwohl die Kalorien in hochwertigen und minderwertigen Produkten dieselben sind. Der Körper hat bei minderwertigen schneller wieder ein „Hungergefühl“, sodass wir erneut essen. Gesunde Fette findet man in Nüssen (gehören zu jeder ausgewogenen Ernährung dazu), Samen/ Kerne und pflanzliche Öle. Die Ernährung eines Kraftsportlers sollte sich - gemessen am Energiegehalt - für einen anabolen Zustand aus 40% Protein, 40% Kohlenhydrate und 20% Fett zusammensetzten. Bei großen Mengen an Protein müssen Kraftsportler sehr viel trinken, da die Nieren sonst stark belastet werden. Insgesamt sollte für einen guten Stoffwechsel 3-4 l am Tag getrunken werden. 5.2: Supplements Wie in jedem Sport kommt man auch im Kraftsport irgendwann an die Grenze des normalen Potenzials eines Körpers. Um diese Grenze noch ein wenig weiter weg zu setzten, verwenden Kraftsportler Nahrungsergänzungsmittel (auch Supplements genannt). Supplements sind natürliche Nahrungsergänzungsmittel. Das heißt dass sie aus natürlich vorkommenden Stoffen bestehen und nicht illegal sind. Meistens bestehen sie aus Stoffen oder Substanzen, die der Mensch im Alltag sowieso zu sich nimmt. Proteinshakes zum Beispiel sind Nahrungsergänzungsmittel. Protein ist ein natürlich vorkommender Bestandteil unserer Nahrung, jedoch nehmen Kraftsportler mit ihrer normalen Nahrung oft nicht die Menge an Protein auf, die sie eigentlich zu sich nehmen müssten. Um dieses Defizit zu verhindern werden zusätzlich Proteinshakes getrunken, um dem Körper gezielt Protein zuzuführen und damit den Proteinbedarf zu decken. Es gibt mittlerweile kaum noch wichtige Stoffe unserer Nahrung, die es nicht auch zusätzlich als Supplement gibt. Protein, Kreatin, BCAA’s, L-Glutamin, Beta-Alanin, Zink, Kupfer, Magnesium, Calcium sind hier nur ein paar Beispiele. Nahrungsergänzungsmittel dienen nur der Ergänzung der normalen Nahrung. Durch sie sollen die fehlenden Stoffe ersetzt, oder die Einnahmedosis bestimmter Stoffe erhöht werden, um einem guten Muskelaufbau sämtliche Nährstoffe zu bieten. Gefährlich sind Supplements nicht, solange diese in den vorgegebenen Mengen konsumiert werden. 5.3: Doping Im Kraftsport gibt es nur ein einziges Doping Mittel (welches direkt den Muskelaufbau fördert). Und zwar das umgangssprachlich genannte „Anabolika“. Mit Anabolika sind anabole Steroide gemeint, Testosteron Präparate. Testosteron ist das männliche Geschlechtshormon. Wenn man dieses in irgendeiner Form indiziert, wird durch diese Überdosis an vorhandenen Hormonen im Körper ein enormer Wachstumsschub hervorgerufen. Die Nebenwirkungen, aber auch die Wirkungen solcher Dopingmittel sind extrem. Man geht davon aus, dass alle großen Kraftsportler und ganz sicher alle Profi-Bodybuilder solche anabolen Steroide konsumieren. Die Muskeln wachsen bei solchem Doping auf außergewöhnliche Größen an. Aber die Nebenwirkungen sind fatal. Nasenbluten, Ohnmachtsanfälle, Impotenz, Gelbsucht, Blut stoß aus Augen und Mund und Haarausfall können die Nebenwirkungen solcher Mittel sein. Noch Jahre nach beenden des konsumieren von Dopingmitteln können Wachstumsstörungen die Folge sein. Manchen Männern wachsen Brüste und es fallen ihnen die Haare aus. Fazit Kraftsport und auch Bodybuilding wird noch Jahrhunderte lang weiterleben. Dieser „Muskelwahnsinn“ und die Ästhetik dahinter fasziniert die Menschen. Sich selbst zu etwas Imposanten zu machen ist etwas was mich sehr fasziniert. Die Lebensmittelindustrie, die Nahrungsergänzungsmittelhersteller und auch die Dopingmittel sind noch relative am Anfang ihrer Entwicklung. Das Menschen Muskeln aufbauen, um sich zu verändern, gibt es schon sehr lange. Und immer wieder nimmt dieser Sport neue Ausmaße und neue Extreme an. Die nächsten Jahrzehnte werden in diesem Sport sehr spannend werden. Neue Trainings- und Ernährungsmethoden werden entstehen, es wird immer weiter geforscht und auch immer weiter entwickelt werden. Ich bin fasziniert von dem Sport und fasziniert von der Leistung des menschlichen Körpers. Das Potenzial, das standartmäßig in uns steckt, ist sehr beeindruckend. Umso schlimmer ist es, dass nur so wenige Leute dieses Potenzial nutzen. Doch die wenigen die es nutzen, und vor allem die, die es für den Kraftsport und für das Bodybuilding nutzen, die kriegen von mir unglaublichen Respekt. Heutzutage, wo alles im Alltag nur noch auf möglichst viel Komfort ausgelegt ist, und der Mensch sich kaum noch anstrengen braucht, verdirbt unser Potenzial. Was schade ist da wir, wie man an den Profis in jeder erdenklichen Sportart immer wieder sieht, so viel aus sich machen kann. Es fasziniert mich immer wieder zu sehen, welchen Respekt Kraftsportler gegenüber gebracht bekommen, mit welcher Faszination sie angeguckt werden und jeder einzelne Mensch, selbst diejenigen die noch nie trainiert haben, genau weiß oder ahnen kann, wie viel harte Arbeit in einem starken und massigen Körper steckt. Kraftsport wird noch ewig existieren und ich werde ihn auch weiterhin ausüben. Anhang Abbildung 1 Kniebeugen Abbildung 2 Bankdrücken Abbildung 3 Lou Ferrigno Abbildung 4 „All Stars“‐Team Abbildung 1 Aufgenommen am 1.10.2012 Abbildung 2 Aufgenommen am 26.10.2012 Quellen Internet: http://www.got-big.de/Blog/a-wie-anfaenge-die-geschichte-des-bodybuildings/ (Abgerufen am 15.1.2013) http://www.muskelfreaks.de/bodybuilding-f1/bodybuilding-von-damals-bis-heutet486.html (Abgerufen am 15.1.2013) http://www.find-fitness.de/blog/329/wie-viele-fitnessstudios-gibt-es-in-deutschland/ (Abgerufen am 15.1.2013) http://de.wikipedia.org/wiki/Mr._Olympia (Abgerufen am 16.1.2013) http://de.wikipedia.org/wiki/Bodybuilding#Ber.C3.BChmte_Bodybuilder (Abgerufen am 16.1.2013) http://www.sportunterricht.de/lksport/fasertyp1.html (Abgerufen am 16.1.2013) http://de.wikipedia.org/wiki/Bodybuilding#Ern.C3.A4hrung (Abgerufen am 16.1.2013) http://www.dolacek.de/mensch04.htm (Abgerufen am 20.1.2013) http://www.youtube.com/watch?v=BwBpe2wS8_8 (Abgerufen am 20.1.2013) http://www.gutefrage.net/tipp/richtige-ernaehrung-beim-kraftsport (Abgerufen am 20.1.2013) http://fynn-jonas.de/ (Abgerufen am 30.1.2013) Bücher: Arnold Schwarzenegger – Bodybuilding für Männer (32. Auflage) Christian Zippel – Der Wille zur Kraft (2. Auflage) Filme: Arnold Schwarzenegger – Pumping Iron