Kraftsport - Abschlussarbeit

Werbung
Kraftsport
Hausarbeit vorgelegt von
Jonas Rieg
Klasse 10aR – GSS-Alsfeld
Prüfer: Herr Höll
Fach: Sport
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
S. 1
2. Historische Entwicklung des Kraftsports
S. 2-3
3. Aufbau der Skelettmuskeln
S. 4-5
4. Muskelaufbautraining
4.1 Verschiedene Trainingsarten
4.2 Aufbau des Muskelaufbautrainings
S. 6-7
5. Ernährung
5.1 Die richtige Ernährung
5.2 Nahrungsergänzungsmittel
S. 8-9
5.3 Doping
6. Fazit
S. 10
7. Anhang
S. 11-12
8. Quellen
S. 13
Einleitung
Kraftsport gibt es schon seit der Antike. Eine schöne und durchtrainierte Figur, starke Arme
und ein imposantes Auftreten gilt schon seit Jahrtausenden als ästhetisch.
Die erste „Begegnung“ mit dem Kraftsport hatte ich schon mit ca. 12 Jahren. Es fing, wie
bei wahrscheinlich den meisten Jungs, damit an, dass ich einen so genannten „Six-Pack“
(sichtbare vordere Bauchmuskeln) haben wollte und
somit im Schwimmbad etc. besser dastehen wollte.
Zudem kam noch, dass ich gerne stärker sein wollte als
die anderen, und somit mich einfach in etwas beweisen
wollte. So fing ich dann, ohne wirklich zu wissen was
ich da gerade machen, an Zuhause jeden Tag „Sit-ups“
(Übung zum Trainieren der Bauchmuskeln) zu machen.
Das ging etwa ein halbes Jahr so, bis mir allein nur den
Bauch zu trainieren nicht mehr reichte. Also fing ich
auch an mit Liegestützen die Brust, und mit einer alten Abbildung 1 Markus Rühl Hantel die ich schon ewig hatte, die Arme zu trainieren. Zu dem Zeitpunkt hatte ich keinen
blassen Schimmer wie komplex dieses ganze System des „Hantelsports“ (Überbegriff für
Kraftsport und Bodybuilding) überhaupt war. Ich wusste nicht einmal, dass das, was ich da
gerade tat, Kraftsport und zum Teil auch Bodybuilding war. Ich trainierte einfach jeden
Tag drauf los, ohne mir auch nur ein bisschen Gedanken darüber zu machen wie das alles
aufgebaut war, und wie man es vielleicht hätte perfektionieren können.
Zu meiner Konfirmation (mit 14 Jahren) kaufte ich mir dann eine Hantelbank, 2
Kurzhanteln, sowie eine Langhantel. Ab da ging mein Training professioneller voran. Ich
entwarf mir meinen eigenen Trainingsplan in dem genau aufgeschrieben war welche
Muskeln ich an welchen Tagen mit welchen
Übungen trainiere und ich las mir auch viele
Informationen zu den richtigen Trainingsmethoden
sowie auch zur Ernährung und woraus diese
zusammengesetzt sein sollte an. Die Informationen
für mein Training nahm ich aus verschiedenen Foren
im Internet, YouTube, Reportagen und auch aus
Büchern die mir meine Eltern schenkten.
Mit 15 ½ Jahren meldete ich mich dann in einem
Fitnessstudio in Alsfeld an, welches ich auch noch
heute 3 bis5-mal die Woche aufsuche. Mittlerweile
ist mein Training sehr weit fortgeschritten und in
dieser langen Zeit habe ich auch immer wieder neue
Sachen zum Kraftsport dazu gelernt und mein
Training immer weiter perfektioniert. Doch wirklich
perfekt ist das Training eines Kraftsportlers oder
Abbildung 2 Jay Cutler auch Bodybuilders nie. Mann versucht immer einen
Weg zu finden sein Training noch weiter zu perfektionieren um am Ende ein noch besseres
Ergebnis zu erzielen. Für mich bleibt also immer die Frage, wie ich meinen Muskel noch
ein Stück besser trainieren und wachsen lassen kann.
Die historische Entwicklung des
Kraftsports
Denkt man an die Anfänge des Kraftsports, denkt man meistens an Leute wie Arnold
Schwarzenegger oder Louis Ferrigno, wobei diese eigentlich Bodybuilder waren und keine
Kraftsportler. Doch die Geschichte des Kraftsports lässt sich Jahrtausende
zurückverfolgen.
Schon vor über 5000 Jahren trainierte die Menschheit ihren Körper, allerdings damals noch
rein aus gesundheitlichen Aspekten. Diese ersten Anfänge des „Hantelsport“ (damals gab
es noch keine Einteilung in Kraftsport und Bodybuilding) wurde allerdings meistens nur in
der gehobenen Schicht ausgeübt, da die untere Schicht (das „einfache Volk“) von den
alltäglichen Aufgaben meist zu erschöpft war.
Vor rund 4000 Jahren in der Antike hatten die Griechen schon ein enormes Wissen (für die
damalige Zeit) über den menschlichen Körper. Die Griechen errichteten Trainingslager
(sogenannte „Gymnasien“) in denen die Sportler sich mit Kraftsport auf Wettkämpfe
vorbereiten konnten. Dafür nutzten diese, genau wie die heutigen Kraftsportler auch noch,
verschiedene Hanteln und Gewichte. Auch im Militär wurde der Kraftsport damals schon
ausgeübt. Um die Strapazierfähigkeit zu steigern, damit die Soldaten nach langen
Märschen mit schwerem Proviant und Waffen nicht
komplett erschöpft sind, stand bei ihnen Kraftsport auch
auf dem Tagesplan. In manchen Armeen gehörten
Übungen wie Gewichtheben zu den
Aufnahmebedingungen.
Im Mittelalter (600-1500 n.Chr) hatte man den Kraftsport
wieder völlig aus den Augen verloren. In der damaligen
Zeit waren die Menschen sehr religiös und glaubten
daran, dass alles von Gott fest vorgegeben sei. Wer als
Bauer geboren wurde, bleibt auch sein Leben lang ein
Bauer und ein Adliger sein Leben lang ein Adliger etc.
Abbildung 1 Die „Legende“ Arnold Dass Menschen, wie man heute sagt, sich „neu erfinden“
Schwarzenegger oder „vom Tellerwäscher zum Millionär“ aufsteigen kam
damals nur sehr selten vor. Für gewöhnlich herrschte ein statisches Denken gegenüber des
Weiterentwicklung.
Erst 1486 kam die Wende dieser Denkweise durch den Humanisten Pico della Mirandola
durch seine Rede über „Die Würde des Menschen“. In der Rede legt er Gott folgende
Worte in den Mund: „Weder als einen Himmlischen noch als einen Irdischen habe ich dich
(…) geschaffen und weder sterblich noch unsterblich dich gemacht, damit du wie ein
Former und Bildner deiner selbst nach eigenem Belieben und aus eigener Macht zu der
Gestalt dich ausbilden kannst, die du bevorzugst.“
Damals war diese Aussage sehr provokant, da Pico das statische Denken im Mittelalter
angriff und den Menschen mit dieser Rede sagt, (eigene Interpretation): dass Gott die
Menschen als „Projekt“ erschafft, damit diese ihr Leben lang sich weiter entwickeln
können, um am Ende etwas Fertiges zu sein.
Mit dieser Rede bezog sich Pico eigentlich auf die geistige Entwicklung, jedoch wurde
seine Rede ca. ab dem Jahre 1800 immer mehr und mehr auf das Körperliche interpretiert.
Die Menschen glaubten jetzt nicht mehr daran, dass der Körper „gottgegeben“ war,
sondern dass sie die Freiheit hatten ihn zu perfektionieren und zu „gestalten“ und somit bis
an seine Extreme zu gehen.
Den heutigen modernen Kraftsport gibt es erst seit Anfang des 20. Jahrhunderts. Als
Pionier des Kraftsports (und auch des Bodybuildings) gilt
der im Jahre 1867 in Königsberg geborene Friedrich
Wilhelm Müller alias „Eugen Sandow“. Er machte sich und
den Kraftsport populär durch seine Bühnenshows, in denen
er unter anderem ein Elefantenbaby und ein Pferd stemmte.
Am 14. September 1901 veranstaltete „Eugen Sandow“ in
London den ersten großen „Bodybuilding-Wettbewerb“ in
dem er vor Fotografen Posen von berühmten antiken Statuen
einnahm. Manche dieser Posen werden noch heute auf
Wettkämpfen verwendet.
1946 spaltete sich dann der Kraftsport entgültig vom
Bodybuilding. Jüdische Geschäftsleute gründeten den ersten
Bodybuildingverband „International Federation of
Abbildung 4 Eugen Sandow Bodybuilding“ (IFBB)
Bei den Wettkämpfen nach IFBB Richtlinien zählen nur ästhetische Kriterien, und nicht
wie bei Wettkämpfen zuvor auch die Kraft des Teilnehmers. Es war also ab jetzt bei IFBB
Wettkämpfen egal wie viel Gewicht der Teilnehmer heben konnte, es kam einzig und
allein nur noch auf seinen Körperbau an.
Während es bei Bodybuilding-Wettkämpfen immer um die gleichen Ziele geht (nämlich
die Ästhetik), gibt es im Kraftsport unterschiedliche Ziele. Zwar gibt es hier auch ein
Hauptziel, und zwar möglichst viel Kraft aufzubauen, doch in unterschiedlichen Bereichen.
Im Bodybuilding wird immer der gesamte Körper mit seinen Proportionen bewertet,
während es im Kraftsport meistens nur um eine gezielte Übung geht die man mit möglichst
viel Kraft (Maximalkraft), also mit möglichst viel Gewicht bewältigen muss. So ist es bei
einem Gewichtheber-Wettkampf zum Beispiel egal wie viel der Sportler im Bankdrücken
heben kann, es kommt einzig und allein auf diese eine Übung an, die der Athlet zu
bewältigen hat.
Seit dem Fitness-Boom in den 1980/90er Jahren sind die Fitnessstudios nicht mehr
wegzudenken. Immer mehr Männer wollen einen muskulösen und durchtrainierten Körper
haben, und immer mehr Frauen eine schlanke aber sportliche Figur. Die Fitness-Szene
wächst immer weiter. Im Jahre 2001 betrug der Gesamtjahresumsatz aller Studios in
Deutschland über 3 Milliarden Euro.
2010 gab es in Deutschland 5.685 Fitnessstudios.
Der Aufbau des Skelettmuskels
Der Mensch hat etwa 650 Muskeln, davon hat er allein 50 im Gesicht. Zum Stirnrunzeln
zum Beipsiel werden über 40 Muskeln benötigt. Das Gewicht der Muskeln macht bei
einem durchschnittlichen Menschen je nach Geschlecht zwischen 30 und40% des
Körpergewichts aus.
Ein Muskel besteht aus vielen „Muskelfaserbündeln“. Diese Muskelfaserbündel sind
umhüllt von Bindegewebe und bestehen aus einzelnen Muskelfasern. Jede einzelne dieser
Fasern besteht wiederum aus einzelnen Muskelzellen. Aktin (ein Protein/ Eiweißmolekül)
und Myosin (ebenfalls ein Eiweißmolekül) bilden zusammen die Muskelzelle.
Soll sich der Muskel zusammenziehen weil er zum Beispiel mit einem Gewicht im
Training kontrahiert wird, hakt sich das Myosin am Aktin ein und zieht es zu sich heran,
sodass sich Aktin und Myosin ineinander „schieben“. Durch dieses zusammenziehen aller
Muskelzellen in einem Muskel verkürzt dieser sich und zieht sich somit zusammen.
Es gibt 2 Typen von Muskelfasern (ein Muskel besteht aus ganz vielen einzelnen
Muskelfasern). Einmal die „ST(slow twitch)-Fasern“ (oder auch „rote/dunkle
Muskelfasern“ genannt) und einmal die „FT(fast twitch)-Fasern“ (auch „weiße/helle
Muskelfasern“ genannt). Die ST-Fasern, also die roten Muskelfasern, sind im Körper für
die Ausdauer zuständig. Sie sind langsam, ermüdungsresistent und viel leichter und dünner
als die weißen Muskelfasern. Das erklärt auch, warum Marathonläufer zum Beispiel trotz
der hohen Belastung der sie ausgesetzt sind, immer nur sehr schlank gebaut sind. Die
weißen Muskelfasern, die FT-Fasern sind für Kraft zuständig sind. Sie arbeiten schnell,
können aber nur kurzfristig eine hohe Kraftleistung erbringen. Die Fasern haben ein viel
größeres Volumen als die roten Fasern, was auch erklärt, warum im Bodybuilding (in dem
es nur um möglichst dicke und große Muskeln geht) immer so trainiert wird, das
hauptsächlich die weißen Fasern strapaziert und gereizt werden. Ein Marathonläufer also
hat vor allem ST-Fasern, während ein Kraftsportler/ Bodybuilder vor allem FT-Fasern
besitzt.
Wird der Muskel hart trainiert entstehen Microrisse in den einzelnen Muskelfasern. Der
Muskel geht sozusagen „kaputt“ und „zerreißt“ ein wenig. Sind diese Risse sehr groß
kommt es zum „Muskelkater“. Diese winzig kleinen Risse werden mit neuen Muskelzellen
repariert („gestopft“), so wird der Muskel voluminöser und wächst.
Muskelaufbautraining
4.1 Verschiedene Trainingsarten
Im Hantelsport kann man auf 3 Verschiedene Ziele trainieren:
1. Maximalkraft: Hauptziel im Kraftsport. Man versucht möglichst viel Gewicht zu
bewegen, beim Bankdrücken, Gewichtheben oder Beinpressen. Bei jedem Muskel kann
man versuchen bei diesem die Maximale Kraft rauszuholen. Maximalkraft heißt in einer
einzigen Wiederholung (einmalige Ausführung der Bewegung/ der Übung) das maximale
Gewicht zu bewegen.
2. Muskelaufbau: Diese Trainingsmethode
wird vor allem im Bodybuilding angewendet.
Hier versucht man die weißen Muskelfasern
so zu reizen, dass diese sich bestmögliches
aufbauen und der Muskel wächst. Im
Muskelaufbautraining geht es nur um das
Wachstum des Muskels, also lediglich um
die Form und Größe und nicht um die
Leistungsfähigkeit dessen.
3. Ausdauer: Wird hauptsächlich im
Ausdauersport verwendet. In dieser
Trainingsmethode wird versucht, mit relative
wenig Wiederstand möglichst lange eine
Abbildung 1 Jay Cutler
Bewegung auszuführen. Für Radfahrer zum
Beispiel ist dieser Wiederstand die Reibung des Fahrrads auf dem Boden. Das Gewicht
was sie dabei bewegen um weiterhin fahren zu können müssen sie (bei langen Strecken
wie zum Beispiel der Tour de France) möglichst lange entgegenwirken. Dies wird im
Ausdauertraining trainiert.
4.2 Aufbau des Muskelaufbautrainings
Im Folgenden werden Methoden und Inhalte des Muskelaufbautrainings näher erläutert
werden:
Wie oben schon erwähnt werden für den Muskelaufbau vor allem die weißen Fasern
trainiert. Diese haben spezifisch mehr Masse und die einzelnen Fasern sind dicker als die
der roten Fasern. Die weißen Fasern können nur kurzzeitig hohen Kraftaufwand
bewältigen.
Die Dauer des Muskelaufbautrainings sollte eine Stunde nicht überschreiten, da sonst die
Gefahr besteht (kann auch schon vereinzelt vorher eintreten), dass der Muskel
„Übersäuert“. Die Übersäuerung entsteht durch Sauerstoffmangel im Körper. Ohne
Sauerstoff kann der Körper nicht normal weiter verbrennen und somit auch keine Energie
mehr an die Muskeln liefern, also benutzt der Körper Laktat (Milchsäure) um aus dessen
Salz Energie zu gewinnen. Allerdings lässt das Laktat die Muskeln erschlaffen und wirkt
„katabol“ (abbauend) in den Muskeln.
Das richtige Muskelaufbautraining fängt schon bei der Dauer des Trainings an. Ein
weiterer wichtiger Punkt ist der Aufbau des Trainings. Jeder Muskel sollte nicht zu lange,
aber auch nicht zu kurz trainiert werden, sodass er am Ende des Trainings voll ausgereizt
ist. Pro Muskel empfehlen sich 4 Übungen mit je 3-4 Sätzen (Wiederholungen der
Übungen). Jeder Satz sollte beim Muskelaufbautraining zwischen 6-10 Wiederholungen
haben (eine Wiederholung = eine komplette Bewegung). Die Wiederholungszahl ist sehr
wichtig, da bei zu wenigen Wiederholungen eher wieder auf „ Maximalkraft“ trainiert
wird, während bei zu vielen Wiederholungen schon auf „Ausdauer“ trainiert wird. Jeder
Muskel sollte mindestens einmal die Woche trainiert werden. Um die Dauer von einer
Stunde eines Trainings nicht zu überschreiten empfiehlt sich ein „Split-Training“. In einem
Split-Training werden die Muskelgruppen auf die Woche verteilt trainiert, sodass in einem
Training nicht alle Muskeln gleichzeitig trainiert werden und somit mehr Zeit für die
jeweiligen Muskeln vorhanden ist.
Im Hantelsport gibt es unterschiedliche Trainingsweisen. Die einen trainieren eher mit
weniger Gewicht und machen dafür ein paar mehr Wiederholungen, während die anderen
genau das Gegenteil machen. Andere wiederrum trainieren alle Sätze durchgehen mit
demselben Gewicht.
Meistens wird mein Muskelaufbautraining jedoch das „Pyramidentraining“ angewandt.
Um den Muskel voll auszureizen, aber auch nur die weißen Muskelfasern, muss man das
Gleichgewicht zwischen Gewicht, Wiederholungen, und Sätzen finden.
Pyramidentraining gibt es in vielen Variationen. Doch hauptsächlich gibt es die
umgedrehte Pyramide und einmal die normale Pyramide. In der ersten Trainingsweise (die
„umgedrehte Pyramide“) wird der erste Satz noch mit relative wenig Gewicht bewältigt,
steigert sich dafür aber von Satz zu Satz, bis im letzten Satz mit dem maximale Gewicht
was gerade so noch „sauber“ (korrekte Ausführung einer Übung) bewegt werden kann
trainiert wird.
In der zweiten Trainingsweise (normale Pyramide) wird genau mit dem Gegenteil
gearbeitet. Hier wird im ersten Satz das maximale Gewicht genommen und von Satz zu
Satz gesenkt.
Beide Trainingsweisen haben ihre Vor- und Nachteile. Wird das Gewicht von klein auf
groß gesteigert, wird der Muskel in den ersten Sätzen nur zum Teil beansprucht, da das
Gewicht noch zu niedrig ist. Dafür wird am Ende mit dem hohen Gewicht dem Muskel
dann „der Rest gegeben“ indem er durch das hohe Gewicht zum Schluss sehr stark belastet
wird.
Bei der normalen Pyramide gibt es genau so Nachteile. Wird am Anfang direkt ein sehr
hohes Gewicht genommen, wird der Muskel zwar sehr intensive trainiert, aber auch schnell
„ausgepowert“. In den letzten Sätzen, in den nur wenig Gewicht genommen wird, kann es
passieren das der Muskel zwar schon erschöpft ist und keine Energie mehr hat, jedoch die
Muskelfasern an sich noch nicht komplett ausgereizt sind, und damit das maximale an
Leistung nicht ausgeschöpft ist. Durch die hohen Gewichte am Anfang kann es außerdem
dazu führen, das in den letzten Sätzen weniger Gewicht genommen wird, als im ersten Satz
der umgedrehten Pyramide sodass insgesamt weniger Gewicht bewegt wird, als bei der
umgedrehten Pyramide.
Ernährung im Kraftsport
Wie in jedem anderen extremen Sport spielt auch die Ernährung eine Rolle. Doch vor
allem bei Kraftsport und noch deutlicher beim verwandten Sport „Bodybuilding“ spielt die
Ernährung eine enorme Rolle. Für den richtigen Muskelaufbau ist zum großen Teil das
Training wichtig, aber auch die richtige Ernährung mindestens genauso. Ohne genug
Protein (Eiweiß) und die richtige Menge an Kohlenhydraten und Fett, kann der Körper
nicht ordentlich Muskelmasse aufbauen, und so auch im Sport keine Fortschritte machen.
5.1: Die richtige Ernährung
Protein. Der am meisten zusätzlich verzehrte Stoff im Kraftsport und auch im
Bodybuilding. Das gesamte Muskelwachstum basiert auf einer eiweißreichen Ernährung.
Kraftsportler müssen immer auf eine kontinuierliche Eiweißzufuhr achten, dafür nehmen
Profis bis zu 8-mal am Tag Eiweißhaltige Nahrung zu sich. Ein hoher Anteil an Protein ist
vor allem in Produkten wie Rote Linsen (28,5%), Thunfisch (25,0%), Putenfleisch (23,0%)
und Hänchenbrustfilet (21,0%). Nur wenn der Körper in einem „anabolen Zustand“
gehalten wird (anabol= aufbauend), und dem Körper es somit nie an Eiweiß mangelt, baut
er auch keine Muskelmasse ab sondern nur auf. Pro Kilogramm Körpergewicht sollte man
für einen guten Muskelaufbau min. 2-3g Protein zu sich nehmen. Dies deckt den
Eiweißbedarf und über den Tag verteilt hält diese Menge an Protein den Körper auch in
dem anabolen Zustand.
Protein, Kohlenhydrate und Fett, das sind die Energielieferanten in unserer Nahrung. Die
richtige Zusammensetzung ist sehr schwierig, da jeder Körper einen anderen Stoffwechsel,
eine andere Verdauung und auch eine andere Verbrennung hat. Die Empfohlene
Tagesmenge an Energie liegt bei 2000kcal, jedoch werden im Kraftsport deutlich höhere
Energiemengen verzehrt.
Die Nahrung bei Kraftsportlern besteht zum größten Teil aus Protein und Kohlenhydrate.
Fette werden zwar auch benötigt, sind jedoch nicht so wichtig. Außerdem nimmt der
Körper bei einer ausgewogenen (angemessenen) Ernährung genug Fett auf um den
Tagesbedarf zu decken.
Als Kohlenhydrate sollten vor allem hochwertige Produkte wie Vollkornreis, Nudeln,
Kartoffeln, Vollkornbrot und Gemüse verzehrt werden.
Hochwertige Kohlenhydrate sind komplexer als einfache. Der Körper muss an ihnen länger
verdauen, sodass dadurch ein längeres Sättigungsgefühl entsteht. Einfache Kohlenhydrate
wie zum Beispiel Zucker werden hingegen vom Körper sehr schnell aufgenommen
(Dextrose (Traubenzucker) wird direkt vom Körper aufgenommen und muss nicht erst
verdaut werden). Bei ihnen ist das Sättigungsgefühl nur von sehr kurzer Dauer, obwohl die
Kalorien in hochwertigen und minderwertigen Produkten dieselben sind. Der Körper hat
bei minderwertigen schneller wieder ein „Hungergefühl“, sodass wir erneut essen.
Gesunde Fette findet man in Nüssen (gehören zu jeder ausgewogenen Ernährung dazu),
Samen/ Kerne und pflanzliche Öle.
Die Ernährung eines Kraftsportlers sollte sich - gemessen am Energiegehalt - für einen
anabolen Zustand aus 40% Protein, 40% Kohlenhydrate und 20% Fett zusammensetzten.
Bei großen Mengen an Protein müssen Kraftsportler sehr viel trinken, da die Nieren sonst
stark belastet werden. Insgesamt sollte für einen guten Stoffwechsel 3-4 l am Tag
getrunken werden.
5.2: Supplements
Wie in jedem Sport kommt man auch im Kraftsport irgendwann an die Grenze des
normalen Potenzials eines Körpers. Um diese Grenze noch ein wenig weiter weg zu
setzten, verwenden Kraftsportler Nahrungsergänzungsmittel (auch Supplements genannt).
Supplements sind natürliche Nahrungsergänzungsmittel. Das heißt dass sie aus natürlich
vorkommenden Stoffen bestehen und nicht illegal sind. Meistens bestehen sie aus Stoffen
oder Substanzen, die der Mensch im Alltag sowieso zu sich nimmt. Proteinshakes zum
Beispiel sind Nahrungsergänzungsmittel. Protein ist ein natürlich vorkommender
Bestandteil unserer Nahrung, jedoch nehmen Kraftsportler mit ihrer normalen Nahrung oft
nicht die Menge an Protein auf, die sie eigentlich zu sich nehmen müssten. Um dieses
Defizit zu verhindern werden zusätzlich Proteinshakes getrunken, um dem Körper gezielt
Protein zuzuführen und damit den Proteinbedarf zu decken.
Es gibt mittlerweile kaum noch wichtige Stoffe unserer Nahrung, die es nicht auch
zusätzlich als Supplement gibt. Protein, Kreatin, BCAA’s, L-Glutamin, Beta-Alanin, Zink,
Kupfer, Magnesium, Calcium sind hier nur ein paar Beispiele.
Nahrungsergänzungsmittel dienen nur der Ergänzung der normalen Nahrung. Durch sie
sollen die fehlenden Stoffe ersetzt, oder die Einnahmedosis bestimmter Stoffe erhöht
werden, um einem guten Muskelaufbau sämtliche Nährstoffe zu bieten.
Gefährlich sind Supplements nicht, solange diese in den vorgegebenen Mengen konsumiert
werden.
5.3: Doping
Im Kraftsport gibt es nur ein einziges Doping Mittel (welches direkt den Muskelaufbau
fördert). Und zwar das umgangssprachlich genannte „Anabolika“. Mit Anabolika sind
anabole Steroide gemeint, Testosteron Präparate. Testosteron ist das männliche
Geschlechtshormon. Wenn man dieses in irgendeiner Form indiziert, wird durch diese
Überdosis an vorhandenen Hormonen im Körper ein enormer Wachstumsschub
hervorgerufen.
Die Nebenwirkungen, aber auch die Wirkungen solcher Dopingmittel sind extrem. Man
geht davon aus, dass alle großen Kraftsportler und ganz sicher alle Profi-Bodybuilder
solche anabolen Steroide konsumieren.
Die Muskeln wachsen bei solchem Doping auf außergewöhnliche Größen an.
Aber die Nebenwirkungen sind fatal. Nasenbluten, Ohnmachtsanfälle, Impotenz,
Gelbsucht, Blut stoß aus Augen und Mund und Haarausfall können die Nebenwirkungen
solcher Mittel sein. Noch Jahre nach beenden des konsumieren von Dopingmitteln können
Wachstumsstörungen die Folge sein. Manchen Männern wachsen Brüste und es fallen
ihnen die Haare aus.
Fazit
Kraftsport und auch Bodybuilding wird noch Jahrhunderte lang weiterleben. Dieser
„Muskelwahnsinn“ und die Ästhetik dahinter fasziniert die Menschen. Sich selbst zu etwas
Imposanten zu machen ist etwas was mich sehr fasziniert. Die Lebensmittelindustrie, die
Nahrungsergänzungsmittelhersteller und auch die Dopingmittel sind noch relative am
Anfang ihrer Entwicklung.
Das Menschen Muskeln aufbauen, um sich zu verändern, gibt es schon sehr lange. Und
immer wieder nimmt dieser Sport neue Ausmaße und neue Extreme an. Die nächsten
Jahrzehnte werden in diesem Sport sehr spannend werden. Neue Trainings- und
Ernährungsmethoden werden entstehen, es wird immer weiter geforscht und auch immer
weiter entwickelt werden.
Ich bin fasziniert von dem Sport und fasziniert von der Leistung des menschlichen
Körpers. Das Potenzial, das standartmäßig in uns steckt, ist sehr beeindruckend. Umso
schlimmer ist es, dass nur so wenige Leute dieses Potenzial nutzen. Doch die wenigen die
es nutzen, und vor allem die, die es für den Kraftsport und für das Bodybuilding nutzen,
die kriegen von mir unglaublichen Respekt. Heutzutage, wo alles im Alltag nur noch auf
möglichst viel Komfort ausgelegt ist, und der Mensch sich kaum noch anstrengen braucht,
verdirbt unser Potenzial. Was schade ist da wir, wie man an den Profis in jeder
erdenklichen Sportart immer wieder sieht, so viel aus sich machen kann.
Es fasziniert mich immer wieder zu sehen, welchen Respekt Kraftsportler gegenüber
gebracht bekommen, mit welcher Faszination sie angeguckt werden und jeder einzelne
Mensch, selbst diejenigen die noch nie trainiert haben, genau weiß oder ahnen kann, wie
viel harte Arbeit in einem starken und massigen Körper steckt.
Kraftsport wird noch ewig existieren und ich werde ihn auch weiterhin ausüben.
Anhang
Abbildung 1 Kniebeugen Abbildung 2 Bankdrücken
Abbildung 3 Lou Ferrigno Abbildung 4 „All Stars“‐Team
Abbildung 1 Aufgenommen am 1.10.2012
Abbildung 2 Aufgenommen am 26.10.2012
Quellen
Internet:
http://www.got-big.de/Blog/a-wie-anfaenge-die-geschichte-des-bodybuildings/
(Abgerufen am 15.1.2013)
http://www.muskelfreaks.de/bodybuilding-f1/bodybuilding-von-damals-bis-heutet486.html
(Abgerufen am 15.1.2013)
http://www.find-fitness.de/blog/329/wie-viele-fitnessstudios-gibt-es-in-deutschland/
(Abgerufen am 15.1.2013)
http://de.wikipedia.org/wiki/Mr._Olympia
(Abgerufen am 16.1.2013)
http://de.wikipedia.org/wiki/Bodybuilding#Ber.C3.BChmte_Bodybuilder
(Abgerufen am 16.1.2013)
http://www.sportunterricht.de/lksport/fasertyp1.html
(Abgerufen am 16.1.2013)
http://de.wikipedia.org/wiki/Bodybuilding#Ern.C3.A4hrung
(Abgerufen am 16.1.2013)
http://www.dolacek.de/mensch04.htm
(Abgerufen am 20.1.2013)
http://www.youtube.com/watch?v=BwBpe2wS8_8
(Abgerufen am 20.1.2013)
http://www.gutefrage.net/tipp/richtige-ernaehrung-beim-kraftsport
(Abgerufen am 20.1.2013)
http://fynn-jonas.de/
(Abgerufen am 30.1.2013)
Bücher:
Arnold Schwarzenegger – Bodybuilding für Männer (32. Auflage)
Christian Zippel – Der Wille zur Kraft (2. Auflage)
Filme:
Arnold Schwarzenegger – Pumping Iron
Herunterladen