(Glossar 2 - Der Daoismus - Dem Leben seinen Lauf lassen) Watts, Alan (6.1.1915-16.11.1973) Englischer Religionsphilosoph, Schriftsteller; Verfasser zahlreicher Bücher und Artikel zur Philosophie des Zen, des Buddhismus und des Daoismus. Wilhelm, Richard (10.5.1873-2.5.1930) Deutscher evangelischer Theologe, Sinologie, Übersetzer und Kommentator klassischer Texte des chinesischen Altertums. Begriffe: Alchemie Vom 2. bis zum 17. Jahrhundert entfaltete, ganzheitliche Lehre von der Beschaffenheit der Stoffe und den Möglichkeiten ihrer Umwandlungen, die religiöse, naturphilosophische und magische Elemente kombiniert. Buddhismus In Indien durch Siddhartha Gautama (563-483 v.Chr.) begründete Religion, die den Menschen von seinem irdischen Leiden (Kreislauf aus Geburt, Tod und Wiedergeburt) befreien und der absoluten Erlösung (Nirwana) zuführen will. Voraussetzung ist die Überwindung der "Daseinsgier" durch Selbstzucht, rechtes Erkennen, Handeln und Meditation. Daoismus Ursprünglich eine genuin chinesische philosophische Lehre, dann auch Volksreligion, die das 'Dao' als Welturgrund in den Mittelpunkt stellt. Die philosophischen Anfänge gehen auf das 3. und 4. Jahrhundert v. Chr. zurück, religiöse Kultformen bestehen seit dem 2. Jahrhundert n. Chr., als Begründer und Verfasser der ältesten daoistischen Schrift Taote-King gilt Lao-tse. Hermeneutik Lehre von der Auslegung und Erklärung eines Textes oder eines Kunst- oder Musikwerks; auch Lehre vom Verstehen von Sinnzusammenhängen, Lehre von Verstehensprozessen. I Ging, auch Yijing (Buch der Wandlungen) Bereits in vorchristlicher Zeit entstandene, später fortentwickelte chinesische Sammlung von Strichzeichen (Orakelzeichen), deren unterschiedliche Kombinationen alle Möglichkeiten der Veränderungen und Wandlungen in der Welt darstellen. Aus den Strichzeichen und auslegenden Sprüchen lassen sich Handlungsanweisungen für jede erdenkliche Lebenssituation ableiten. Konfuzianismus In China entstandenes System religiöser, philosophischer und gesellschaftlich-politischer Ideen und Wertvorstellungen, das auf die Lehren des Konfuzius zurückgeführt wird. Seit dem 2. Jahrhundert v. Chr. zum geschlossenen Lehrgebäude ausgebaut und zur chinesischen Staatslehre erhoben. Kontemplation Intensive, ganzheitliche Betrachtung, Versenkung; in der christlichen Mystik die empfindsame, erlebnishafte Versenkung in den Gegenstand des Betrachtens. Kosmologie Lehre über den Bau und die Ordnung der Welt (von griechisch "kosmos" = "Welt, Weltall, Ordnung) mit zunächst naturphilosophischen und später naturwissenschaftlichen Erklärungsmodellen. (Glossar 2 - Der Daoismus - Dem Leben seinen Lauf lassen) Kulturrevolution 1965/66 von Mao Zedong in China angezettelte, radikale und gewaltsame Säuberungskampagne gegen "kapitalistische und bürgerliche Tendenzen in Partei, Staat und Gesellschaft", die zur vandalistischen Zerstörung vieler Kulturgüter und Traditionen sowie zu Denunziationen, Verhaftungen, Deportationen und Hinrichtungen führt. Metapher Stilfigur, bildhafte Redeweise, die etwas eigentlich Gemeintes durch etwas Ähnliches (Uneigentliches) ausdrückt, beispielsweise Lebensabend für Alter. Mystik Form des religiösen, geistigen, inneren Erlebens und Erkennens tiefer Wahrheiten (von griechisch "mystikos" = "geheimnisvoll"). Im mystischen Erleben erschließen sich göttliche Geheimnisse und Wirklichkeiten der unmittelbaren seelisch-körperlichen Erfahrung auf. Mystische Strömungen, die eine unmittelbare Vereinigung des Menschen mit dem göttlichen Urgrund des Seins erstreben, sind Bestandteil aller Religionen. Ziele der christlichen Mystik sind die persönlich erfahrene Gottesschau, Versenken in das Wesen der Sakramente und besonders das lebendige Einswerden der Seele mit Christus. Notion Gedanke, Begriff, Idee, Sinn Qigong Chinesische Meditations-, Konzentrations-, Bewegungs- und Kampfsportübungen zur Harmonisierung, Regulierung und Stabilisierung des Qi-Flusses im Körper. Das Qi wird als primäre Lebensenergie (Beseeltheit) aufgefasst. Qigong ist ein Bestandteil der spirituellkörperlichen Praxis im Daoismus, Buddhismus und Konfuzianismus Zen In China entstandene, meditative Form des Buddhismus, die ein absichtsloses Erkennen der gesamten, ungeteilten Wirklichkeit hinter den Illusionen des Seins erstrebt. Die Versenkung in den Grund des Seins soll das rationale Denken, sein Festhalten an Begrifflichkeiten sowie die Verstrickung des Geistes in Gegensätze überwinden und zur Erleuchtung, das heißt zur vollen Erfahrung der Wirklichkeit, führen.