Aufgaben zu Kapitel 2 2.1 Sei a ∈ R × und seien a′ und a′′ Inverse von a. Dann ist a′ = a′1 = a′ ( aa″ ) = ( a′a )a″ = 1a″ = a″ . 2.2 Wegen Aufgabe 1.4 bleibt lediglich (R2) und (R3) zu zeigen. (R2): Die Multiplikation ist offenbar assoziativ. Das Einselement ist die Menge M, denn M ∩ A = A ∩ M = A für alle A ∈ P(M). (R3): A ⋅ ( B + C ) = A ∩ ( ( B ∪ C ) ∩ ( BC ∪ CC ) ) = = ( A ∩ B ∩ CC ) ∪ ( A ∩ C ∩ BC ) und A ⋅ B + A ⋅ C = ( ( A ∩ B ) ∪ ( A ∩ C ) ) ∩ ( ( A ∩ B )C ∪ ( A ∩ C )C ) = = ( A ∩ ( B ∪ C ) ) ∩ ( AC ∪ BC ∪ CC ) = ( A ∩ B ∩ CC ) ∪ ( A ∩ C ∩ BC ) 2.3 Sei M = { a 1, …, a n } . Wir definieren eine Abbildung σ : P ( M ) → 2 × … × 2 A a ( χ A ( a 1 ) , …, χ A ( a n ) ) mit ⎧ ⎪ 1 falls a i ∈ A χA ( ai ) = ⎨ . ⎪ 0 falls a i ∉ A ⎩ Die Funktion χ A ist die so genannte charakteristische Funktion von A. Folgende Eigenschaften der charakteristischen Funktion lassen sich leicht nachrechnen: χA ∩ B = χA ⋅ χB χA ∪ B = χA + χB – χA χB χAC = 1 – χA χA – B = χA – χA ∩ B = χA – χA χB χA χA = χA . Somit ergibt sich Aufgaben zu Kapitel 2 2 χA + B = χ( A ∪ B ) – ( A ∩ B ) = ( χ A + χ B – χ A χ B ) – ( χ A + χ B – χ A χ B )χ A χ B = ( χA + χB – χA χB ) – ( χA χB + χA χB – χA χB ) = χ A + χ B – 2χ A χ B Damit ist χ A ∩ B ( a i ) = χ A ( a i ) ⋅ χ B ( a i ) in 2 χ A + B ( a i ) = χ A ( a i ) + χ B ( a i ) in 2 . 2.4 Sei ab = 0 und sei a invertierbar. Dann ist b = 1b = ( a′a )b = a′ ( ab ) = a′0 = 0 . Also ist a kein Nullteiler. 2.5 Sei I ein Ideal von R. Aus r 1, …, r n ∈ R und x 1, …, x n ∈ I folgt sofort n Ist umgekehrt ∑ i=1 r i x i ∈ I für alle r 1, …, r n ∈ R und x 1, …, x n ∈ I , so folgt aus x, y ∈ I, r ∈ R: x + y = 1x + 1y ∈ I und rx ∈ I . 2.6 Nein. Der Ring der ganzen Zahlen ist ein Integritätsbereich. Wegen ( 1, 0 ) ⋅ ( 0, 1 ) = ( 0, 0 ) ist × nicht nullteilerfrei. 2.7 n ∑i = 1 r i xi ∈ I . a) Es ist 3 3 1 1 λ = --- + ------- i , λ 2 = – --- + ------- i = λ – 1 , 2 2 2 2 also λ 2 – λ + 1 = 0 . Aufgaben zu Kapitel 2 3 b) Sei R = { a + bλ a, b ∈ } . Offenbar ist (R, +) eine abelsche Gruppe mit neutralem Element 0 = 0 + 0λ . Das Assoziativgesetz der Multiplikation sowie die beiden Distributivgesetze werden direkt von geerbt. Neutrales Element der Multiplikation ist 1 = 1 + 0λ . Es bleibt lediglich zu zeign, dass R unter der Multiplikation abgeschlossen ist. Es ist ( a + bλ ) ( c + dλ ) = ac + ( ad + bc )λ + bdλ 2 = ac + ( ad + bc )λ + bd ( λ – 1 ) = ( ac – bd ) + ( ad + bc + bd )λ ∈ R c) Wegen λ 6 = 1 sind folgende Elemente von R invertierbar (selbstverständlich sind alle Elemente von R außer der 0 in invertierbar; hier wird jedoch verlangt, dass die Inverse a′ von a wieder in R liegt): λ λ2 = λ – 1 λ3 = –1 λ4 = –λ λ5 = 1 – λ λ6 = 1 Wir zeigen, dass es außer diesen keine weiteren invertierbaren Elemente des Rings R gibt. Sei r = a + bλ ∈ R – { 0 } . Wir zeigen dazu zunächst, dass r ≥ 1 gilt. Es lässt sich leicht nachrechnen, dass a + bλ 2 = a 2 + ab + b 2 und damit stets eine ganze Zahl ist. Fall 1: Sind a und b beide ≥ 0 oder beide ≤ 0, so ist ab ≥ 0 und damit a + bλ 2 = a 2 + ab + b 2 > 0 , also a + bλ ≥ 1 . Fall 2: Sei b > 0 und a ≤ 0 . Dann ist a 2 + ab + b 2 ≥ a 2 + a + 1 > 1 . (Die letzte Ungleichung lässt sich z.B. durch eine Minimumanalyse der reellen Funktion f ( x ) = x 2 + x + 1 beweisen.) Fall 3: Sei a > 0 und b ≤ 0 . Siehe Fall 2. Damit ist gezeigt, dass r ≥ 1 für alle r ∈ R – { 0 } gilt. Ist r ∈ R invertierbar, das 1 heißt, ist --- ∈ R , so ist 1 --- ≥ 1 , sowie wegen r r 1 1 --- = ----- ≤ 1 r r folgt r = 1 . Die obigen 6 Elemente von R sind offenbar die einzigen mit dieser Eigenschaft. Aufgaben zu Kapitel 2 4 2.8 Sei ( a, b ) ∈ ( R 1 × R 2 ) × . Dann existiert ( a′, b′ ) ∈ ( R 1 × R 2 ) × mit ( a, b ) ( a′, b′ ) = ( 1, 1 ) , also aa′ = 1 und bb′ = 1 . Daraus folgt sofort ( a, b ) ∈ R 1× × R 2× . Sei umgekehrt ( a, b ) ∈ R 1× × R 2× , also a ∈ R 1× , b ∈ R 2× . Dann gibt es a′ ∈ R 1× und b′ ∈ R 2× mit aa′ = 1 und bb′ = 1 , also ( a, b ) ( a′, b′ ) = ( 1, 1 ) . Daraus folgt ( a, b ) ∈ ( R 1 × R 2 ) × . 2.9 a) b) c) d) Kein Homomorphismus wegen ϕ ( 1 ) = ( 1, 0 ) ≠ ( 1, 1 ) . Homomorphismus. Homomorphismus. Kein Homomorphismus wegen ϕ ( ( 1, 0 ) + ( 0, 1 ) ) = ϕ ( 1, 1 ) = 1 , aber ϕ ( 1, 0 ) + ϕ ( 0, 1 ) = 0 + 0 = 0 . e) Kein Homomorphismus wegen ϕ ( 1, 1 ) = 2 ≠ 1 . 2.10 Es gilt: ϕ ( a )ϕ ( a – 1 ) = ϕ ( aa – 1 ) = ϕ ( 1 ) = 1 . Daraus folgt sofort die Behauptung. 2.11 Es gilt: 8× ≅ 2 × 2 sowie 9× = 〈 2〉 , also ist 9× = { 1, 2, 4, 5, 7, 8 } die zyklische Gruppe der Ordnung 6. 2.12 Es bleibt zu zeigen, dass I das neutrale Element der Addition sowie zu jedem Element die additive Inverse enthält. Sei a ∈ I . Dann ist 0 = 0⋅a∈I und –a = ( –1 ) ⋅ a ∈ I . Aufgaben zu Kapitel 2 5 2.13 Sei a ∈ I eine Einheit, das heißt, es existiert ein a′ ∈ R mit aa′ = a′a = 1 . Aus (I2) folgt sofort 1 ∈ I . Ist nun r ∈ R , so folgt wieder aus (I2): r = r1 = 1r ∈ I . 2.14 Seien a, b ∈ Kern ϕ , r ∈ R . Dann gilt ϕ(a + b) = ϕ(a) + ϕ(b) = 0 + 0 = 0 , woraus folgt a + b ∈ Kern ϕ . Weiterhin gilt ϕ ( ra ) = ϕ ( r )ϕ ( a ) = ϕ ( r )0 = 0 , woraus folgt ra ∈ Kern ϕ . Schließlich ist Kern ϕ wegen 0 ∈ Kern ϕ nicht leer. Also ist Kern ϕ ein Ideal von R. 2.15 Wegen ϕ ( 1 ) = 1 ist 1 ∈ Bild ϕ . Mit Aufgabe 2.13 folgt, dass Bildϕ genau dann ein Ideal ist, wenn Bildϕ = R gilt. 2.16 Sei k = ggT(m, n) . Wir zeigen: ( m, n ) = ( k ) . Sei zunächst a ∈ ( m, n ) , also a = rn + sm mit r, s ∈ . Wegen k = ggT(m, n) gibt es ganze Zahlen u und v mit n = uk und m = vk. Daraus folgt a = ruk + svk = ( ru + sv )k ∈ ( k ) . Sei umgekehrt a ∈ ( k ) , also a = rk mit k ∈ . Seien x und y die Bézout-Koeffizienten von m und n. Dann gilt k = xm + yn und daraus folgt a = rk = rxm + ryn ∈ ( m, n ) . 2.17 Wegen 0 ∈ I und 0 ∈ J ist 0 ∈ I ∩ J , also I ∩ J ≠ ∅ . Sind a, b ∈ I ∩ J und r ∈ R , so folgt offenbar auch a + b ∈ I ∩ J und ra ∈ I ∩ J . 2.18 Sei k = kgV(m, n) . Wir zeigen: ( m ) ∩ ( n ) = ( k ) . Sei zunächst a ∈ ( m ) ∩ ( n ) . Dann ist a ein gemeinsames Vielfaches von m und von n, also auch ein Vielfaches von k, mithin a ∈ (k). Sei umgekehrt a ∈ (k). Dann ist a ein Vielfaches von k, also auch ein gemeinsames Vielfaches von m und von n, also a ∈ ( m ) ∩ ( n ) . 2.19 a) Es gilt: 6 ⁄ 1 6 ≅ 1 (das ist der „Nullring“). 6 ⁄ 2 6 ≅ 2 6 ⁄ 3 6 ≅ 3 Aufgaben zu Kapitel 2 6 6 ⁄ 4 6 ≅ 2 6 ⁄ 5 6 ≅ 1 b) Die Aufgabenstellung ist fehlerhaft, es muss heißen: „Beweisen Sie, dass der Ring m ⁄ n m für n < m isomorph ist zu g , wobei g = ggT ( n, m ) . Beweis: … 2.20 Sei x ∈ R nilpotent und sei x n = 0 . Dann ist ( 1 – x )( 1 + x + x2 + … + xn – 1 ) = ( 1 + x + x2 + … + xn – 1 ) ( 1 – x ) = 1 ( 1 + x )( 1 – x + x2 – … ± xn – 1 ) = ( 1 – x + x2 – … ± xn – 1 )( 1 + x ) = 1 . 2.21 a) Nilradikal von 8: {0, 2, 4, 6} Nilradikal von 12: {0, 6} Nilradikal von n: Das Nilradikal von n besteht aus der 0 sowie aus allen Zahlen m ∈ [ 2 : n – 1 ] , deren jeweilige Primteilermenge gleich der Primteilermenge von n ist. b) Seien a, b ∈ N(R) und r ∈ R. Sei ferner a n = b m = 0 . Aus dem für alle kommutativen Ringe geltenden binomische Lehrsatz folgt: ( a + b )n + m – 1 = k0 a n + m – 1 + … + km – 1 a n bm – 1 + + km a n – 1 b m + … + kn + m – 1 b n + m – 1 In dieser Summe enthalten die ersten m Summanden (obere Reihe) sämtlich den Faktor an, die restlichen n – 1 Summanden den Faktor bm. Daher ist ( a + b ) n + m – 1 = 0 , also a + b ∈ N(R). Ferner ist ( ra ) n = r n a n = 0 , also ist auch ra ∈ N(R). c) Sei a + N ( R ) nilpotent in R ⁄ N ( R ) . Dann gibt es ein n ∈ mit 0 = ( a + N ( R ) )n = an + N ( R ) , das heißt, a n ∈ N ( R ) und somit ist auch a ∈ N ( R ) . 2.22 Aus x 2 = 1 folgt ( x + 1 ) ( x – 1 ) = x 2 – 1 = 0 . Da K ein Integritätsbereich ist, folgt x = 1 oder x = –1. 2.23 Sei K × = { x 1, x 2, x 3, …, x n } mit x 1 = 1 . Fall 1: – 1 ≠ 1 . Sei o. B. d. A. x 2 = – 1 . Die Gleichung x = x – 1 ist äquivalent zu x 2 = 1 und hat laut Aufgabe 2.22 nur die Lösungen x 1 = 1 und x 2 = – 1 . Für alle Aufgaben zu Kapitel 2 7 k ∈ [ 3 : n ] gilt dann x k– 1 ≠ x k . Wir sortieren nun die Elemente so um, dass paarweise Inverse nebeneinander stehen: x 3 = x 4– 1 , …, x n – 1 = x n–1 . Dann folgt: x1 ⋅ x2 ⋅ x3 ⋅ x4 ⋅ … ⋅ xn – 1 ⋅ xn = 1 ⋅ ( –1 ) ⋅ 1 ⋅ … ⋅ 1 = –1 . Fall 2: – 1 = 1 . Die Gleichung x = x –1 hat dann nur die Lösung x 1 = 1 . Entsprechend Fall 1 gilt x 2 ⋅ x 3 ⋅ x 4 ⋅ … ⋅ x n – 1 ⋅ x n = 1 . Es folgt: x1 ⋅ x2 ⋅ x3 ⋅ x4 ⋅ … ⋅ xn – 1 ⋅ xn = 1 = –1 . 2.24 Es lässt sich nachrechnen, dass die multiplikative Gruppe von M(3) von M(1,1) erzeugt wird. 2.25 Sowohl in 2 als auch in 5 kann x 2 + y 2 Null werden, auch wenn ( x, y ) ≠ ( 0, 0 ) ist: In 2 ist 1 2 + 1 2 = 0 , in 5 ist 1 2 + 2 2 = 0 . 2.26 Wesentlich ist wieder die Tatsache, dass in der Ausdruck x 2 + y 2 für ( x, y ) ≠ ( 0, 0 ) nicht Null werden kann. Vermöge der Abbildung σ : M() → mit M ( a, b ) a a + bi ist M() isomorph zum Körper der komplexen Zahlen. 2.27 Gäbe es ein x ≠ 0 mit ϕ ( x ) = 0 , so wäre x invertierbar und es folgte 1 = ϕ ( 1 ) = ϕ ( xx –1 ) = ϕ ( x )ϕ ( x – 1 ) = 0 ⋅ ϕ ( x – 1 ) = 0 , was jedoch im Körper nicht möglich ist. 2.28 Es ist ϕ ( 0 ) = 0 und ϕ ( 1 ) = 1 . Für k ∈ [ 2 : p – 1 ] gilt: ϕ( k ) = ϕ( 1 + … + 1 ) = ϕ( 1 ) + … + ϕ( 1 ) = 1 + … + 1 = k . Also ist ϕ die identische Abbildung. 2.29 Die Bildung der konjugiert komplexen: σ : → mit a + bi a a – bi ist ein Automorphismus von . 2.30 Sei I ein nicht-triviales Ideal von K [ x ] und sei a ( x ) ≠ 0 ein Polynom kleinsten Grades in I. Wir zeigen: I = ( a ( x ) ) . Da I ein Ideal ist, gilt mit a ( x ) ∈ I auch ( a ( x ) ) ⊆ I . Sei b ( x ) ∈ I . Dann gibt es Polynome q ( x ), r ( x ) mit b ( x ) = q ( x )a ( x ) + r ( x ) mit grad r ( x ) < grad a ( x ) oder r ( x ) = 0 . Wegen b ( x ) ∈ I und a ( x ) ∈ I ist auch r ( x ) = b ( x ) – q ( x )a ( x ) ∈ I . Da a ( x ) ein Polynom kleinsten Grades in I ist, muss r ( x ) = 0 sein. Daraus folgt b ( x ) = q ( x )a ( x ) ∈ ( a ( x ) ) . Aufgaben zu Kapitel 2 8 Damit ist gezeigt: I ⊆ ( a ( x ) ) und zusammen mit ( a ( x ) ) ⊆ I folgt I = ( a ( x ) ) . 2.31 a) Ist ein Ideal. b) Ist kein Ideal (Beide Idealbedingungen verletzt) c) Ist ein Ideal. 2.32 a) Die Abbildung f : K[ x] → K p( x) a p(1 ) ist ein Ringhomomorphismus, wie sich leicht nachrechnen lässt. Die Menge I ist gerade der Kern dieses Homomorphismus, nach Satz 2.6 also ein Ideal von K[x]. b) Nach dem ersten Isomorphiesatz für Ringe ist K [ x ] ⁄ I ≅ K . c) Ist p ( 1 ) = 0 , so hat das Polynom p(x) nach Satz 2.17 einen Linearfaktor x – 1, das heißt, es gilt p ( x ) = ( x – 1 )q ( x ) für ein q ( x ) ∈ K [ x ] . Daraus folgt sofort I = (x – 1) . 2.33 Wir zeigen, dass das Ideal ( x, 2 ) von [ x ] kein Hauptideal sein kann. Ist f ( x ) ∈ ( x, 2 ) , so gibt es Polynome p ( x ) und q ( x ) mit f ( x ) = xp ( x ) + 2q ( x ) . Dann ist f ( 0 ) = 2q ( 0 ) gerade. Angenommen, ( x, 2 ) = ( p ( x ) ) für ein p ( x ) ∈ [ x ] . Offenbar gilt grad q ( x ) ≥ grad p ( x ) für alle q ( x ) ∈ ( p ( x ) ) . Wegen 2 ∈ ( x, 2 ) = ( p ( x ) ) folgt grad p ( x ) = 0 . Ferner folgt aus der obigen Bemerkung, dass p(0) gerade ist, also ist p ( x ) = 2n für ein n ∈ . Aus x ∈ ( x, 2 ) , aber x ∉ ( 2n ) folgt ein Widerspruch zur Annahme ( x, 2 ) = ( p ( x ) ) . Damit ist die Behauptung bewiesen. 2.34 Sei p ( x ) = a ( x )q ( x ) q ( x ) = b ( x )p ( x ) Dann ist p ( x ) = a ( x )b ( x )p ( x ) , also hat das Polynom a ( x )b ( x ) den Grad 0, das heißt a ( x )b ( x ) = c ∈ K . Dann ist b(x) a(x) a ( x ) ----------- = ----------- b ( x ) = 1 , c c Aufgaben zu Kapitel 2 9 also sind sowohl a(x) als auch b(x) Einheiten in K[x], und daraus folgt p ( x ) ∼ q ( x ) . 2.35 a) ( x 5 + x + 1 ) ÷ ( x 2 + x + 1 ) = x 3 + x 2 + 1 b) Korrektur: Es muss heißen „… in 5[x]”. ( x 4 + 2x 3 – x 2 + 3x – 2 ) ÷ ( x 2 – 3x – 1 ) = x 2 Rest 2 . 2.36 ggT ( p ( x ), q ( x ) ) = x + 1 xp ( x ) + ( – x – 1 )q ( x ) = x + 1 2.37 a) ggT ( x 7 + 1, x 4 + 1 ) = x + 1 b) ggT ( x 6 + 1, x 4 + 1 ) = x 2 + 1 c) ggT ( x n + 1, x m + 1 ) = x ggT ( n, m ) + 1 2.38 Sei p ( x ) = a ⋅ q ( x ) , wobei a ∈ K der höchste Koeffizient von p(x) ist und ( x )ein normiertes Polynom . q ( x ) = p---------a Die Existenz und die Eindeutigkeit einer Zerlegung in irreduzible Polynome verläuft durch Induktion nach n = grad q(x) genau nach dem Schema des Beweises von Satz 7.5. 2.39 Es bedeutet, dass in 12[x] die Primfaktorzerlegung nicht eindeutig ist. Es handelt sich also um ein Beispiel dafür, dass Satz 2.16 in R[x] falsch wird, wenn R kein Körper ist. 2.40 Identisch mit Aufgabe 2.38. 2.41 x , x + 1 , x 2 + x + 1, x 3 + x 2 + 1 , x 3 + x + 1 2.42 Alle Polynome vom Grad 1 sowie x 2 + 1 und x 2 + x – 1 . 2.43 a) Die genannten Polynome haben alle keine Nullstellen, also auch keine Linearfaktoren. Wäre eines von ihnen reduzibel, müsste es von der Form p ( x )q ( x ) mit p(x) und q(x) irreduzibel und grad p(x) = grad q(x) = 2 sein. Das einzige irreduzible Polynom vom Grad 2 in 2[x] ist x 2 + x + 1 (X Aufgabe 2.41) und ( x2 + x + 1 ) ⋅ ( x2 + x + 1 ) = x4 + x + 1 . b) x 3 – x 2 + 1 hat keine Nullstelle, also auch keinen Linearfaktor. Also ist dieses Polynom irreduzibel (X Lösung der Aufgabe auf S. 63). Aufgaben zu Kapitel 2 10 x 4 + 1 hat ebenfalls keinen Linearfaktor. Die Probedivision durch die beiden irreduziblen Polynome vom Grad 2 (X Aufgabe 2.42) zeigt, dass x 4 + 1 auch keinen quadratischen Faktor besitzt, also irreduzibel ist. 2.44 a) x 3 + x 2 + 3x – 3 = ( x – 2 ) ( x 2 + 3x + 4 ) in 5[x] b) x 7 + x 2 + 1 = ( x 2 + x + 1 ) ( x 5 + x 4 + x 2 + x + 1 ) in 2[x] c) x 5 + x 4 + x 3 – x – 1 = ( x 2 + x – 1 ) ( x 3 – x + 1 ) in 3[x] 2.45 a) Sei n p( x) = m ∑ ak xk , q( x) = k=0 bk x k . ∑ k=0 Dann ist n m ∑ p′ ( x ) = ka k xk – 1 , k=0 m+n k=0 k c k x k mit c k = ∑ p ( x )q ( x ) = kb k x k – 1 , ∑ q′ ( x ) = ∑ ai bk – i , i=0 k=0 m+n ( p ( x )q ( x ) )′ = ∑ kc k x k – 1 , k=0 m+n ∑ p ( x )q′ ( x ) = k d k x k – 1 mit d k = k=0 ∑ ek mit e k = k ∑ i=0 und somit ia k – i b i = ∑ ( k – i )a i b k – i , i=0 k xk – 1 k=0 dk + ek = ∑ i=0 m+n p′ ( x )q ( x ) = k ∑ ia i b k – i , i=0 k ( k – i )a i b k – i + ∑ i=0 k ia i b k – i = ∑ i=0 ka i b k – i = kc k Aufgaben zu Kapitel 2 11 m+n ∑ p ( x )q′ ( x ) + p′ ( x )q ( x ) = m+n ( dk + ek )x k – 1 = k=0 ∑ kc k x k – 1 k=0 = ( p ( x )q ( x ) )′ b) Hat p(x) eine doppelte Nullstelle in b, so ist p(yx) von der Form p( x) = ( x – b )2q( x ) mit q ( x ) ∈ k [ x ] . Dann ist nach Teil a) p′ ( x ) = 2 ( x – b )q ( x ) + ( x – b ) 2 q′ ( x ) , und somit p ( b ) = 0 und p′ ( b ) = 0 . Ist umgekehrt p ( b ) = 0 und p′ ( b ) = 0 , so folgt p ( x ) = ( x – b )q ( x ) mit q ( x ) ∈ k [ x ] . Dann ist nach Teil a) p′ ( x ) = q ( x ) + ( x – b )q′ ( x ) , somit q ( b ) = p′ ( b ) – ( b – b )q′ ( x ) = p′ ( b ) = 0 , also ist q ( x ) von der Form q ( x ) = ( x – b )r ( x ) , somit p( x) = ( x – b )2r( x ) . 2.46 Wir ermitteln zunächst die Anzahl der irreduziblen Polynome vom Grad 2. Gesamtzahl der Polynome vom Grad 2: p 2 . Davon sind reduzibel alle Produkte aus zwei Linearfaktoren, davon gibt es (Auswahl 2 aus p, mit Zurücklegen, ohne Beachtung der Reihenfolge): (p + 1) ⎛ p + 2 – 1⎞ = p -------------------- . ⎝ ⎠ 2 2 Die Anzahl der irreduziblen Polynome vom Grad 2 beträgt dann p(p + 1) p(p – 1) p 2 – -------------------- = -------------------- . 2 2 Gesamtzahl der Polynome vom Grad 3: p 3 . Davon sind reduzibel: alle Produkte aus drei Linearfaktoren, davon gibt es (Auswahl 3 aus p, mit Zurück- legen, ohne Beachtung der Reihenfolge): (p + 1)(p + 2) ⎛ p + 3 – 1⎞ = p -------------------------------------- , ⎝ ⎠ 3 6 Aufgaben zu Kapitel 2 12 alle Produkte aus einem Linearfaktor und einem irreduziblen quadratischen Poly- nom, davon gibt es: p( p – 1) p2( p – 1 ) p ⋅ -------------------- = ----------------------- . 2 2 Die Gesamtanzahl der irreduziblen Polynome vom Grad 3 beträgt demnach: 1 p2( p – 1 ) p( p + 1 )( p + 2 ) p 3 – ----------------------- – -------------------------------------- = --- ( p 3 – p ) . 3 2 6