URTICA DIOCIA

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THYMUS VULGARIS
Thymian
Botanik
Der Thymian ist ein kleiner Strauch, 20 bis 30 cm
hoch, mit einem kräftigen Wurzelsystem, aus dem
sich ein stark verzweigter Stengel entwickelt.
Dieser ist im unteren Bereich verholzt und mit
einer aschgrauen Rinde umgeben. Die Zweige
wirken durch die dichte Behaarung weiss. In den
Achseln der Blätter treiben kurze, laubreiche
Zweige aus. Die Blätter sind unterschiedlich in
ihrer Form, von linearlisch und elliptisch bis zu den
Blättern nahe am Blütenstand, die mehr oder
weniger rautenförmig sind. Ihr Rand ist nach
unten eingerollt und die Oberfläche, zumindest bei
den jungen Blättern, mit kurzen, dichten Haaren
bedeckt. Die Blüten bilden eine Art Ähre an den
Enden der Zweige. Der röhrenförmige Kelch endet
in zwei Lappen. Der obere davon ist in drei kleine
Zähne, der untere in zwei lange, dünne und
gebogene Zähne geteilt. Thymian blüht von Mai bis
September.
Thymian wächst wild im Mittelmeerraum. Er
bevorzugt trockene, sonnige Plätze zwischen
Felsen und Schotterhalden.
Heilkräftige Pflanzenteile
Gesammelt wird das Kraut in der Blütezeit (Herba
Thymi).
Wirksamkeitmitbestimmende Eigenschaften
(nebst vielen anderen Inhaltsstoffen)
Ätherisches Öl (1.0 – 2.5%) mit Monoterpenen inkl.
Thymol (30 – 70%), Carvacrol (70%), Thymol
methyl ether (1.5 – 2.5%)
Flavonoide
Lamiaceen-Gerbstoffe
Triterpene
Eigenschaften
Bronchospasmolytisch
Expektorierend
Antibakteriell
Antiviral
Antimikrobiell
Antimykotisch
Anregung der Speichelsekretion
Anregung der Magensaftsekretion
Wirkungsmechanismus aufgrund der
pharmakologischen Eigenschaften
Antibakteriell, antiphlogisitisch:
Thymol und Carvacrol hemmen die Cyclo-oxygenase
und besitzen stark keimhemmende Effekte (Tymol
ist 20 mal stärker keimhemmend als Phenol)
Sekretomotorisch:
Ätherisches Thymianöl steigert durch Bildung
seröser Interziliarflüssigkeit die
Transportfunktion der Zilenbewegung in den
Bronchien.
Die Droge besitzt sehr gute antioxidative
Eigenschaften.
Anwendungen der Volksheilkunde
Thymian war schon im Mittelalter für seine
Heilwirkung auf Lunge und Bronchien bekannt und
wird auch schon seit dem Mittelalter als
Küchenkraut verwendet (Provence-Kräuter)
Thymiantee ist zu empfehlen bei allen
Erkrankungen der Luftwege, bei Asthma,
Keuchhusten und anderen.
Ferner bei Erkrankung des Magen-Darmkanals
(Völlegefühl und Blähungen), hier wieder
besonders bei krampfartigen Zuständen, Koliken,
bei Nieren- und Blasenkrämpfen sowie bei
Appetitlosigkeit.
Als mildes Adstringens eignet er sich für Kinder
bei Durchfall und Bettnässen.
Äusserlich als Thymianbad bei Nervenschwäche,
Rheuma und Schwellungen. Als Waschung bei
Wunden und Dermatosen. Thymian wirkt
schmerzlindernd, juckreizstillend und sehr
antiseptisch (auch im Rachenraum).
Anwendung in der Tiermedizin
Zusammenfassende Bewertung
Thymiantee wird eingesetzt beim Vieh bei Husten
und Katarrh.
Thymol zählt mit dem Phenolfaktor 20 zu den am
stärksten antibakteriell und antiviral wirksamen
Einzelkomponenten ätherischer Öle. Thymian wird
in Form von Fluidextrakten, Tinktur und Tee sowie
als Bestandteil von Kombinationspräperaten
verwendet und ist eine bewährte pflanzliche
Droge.
... und bei Pferden
Desinfizierend; krampflösend-krampfstillend;
auswurffördernd; harntreibend; appetitanregend.
Erkrankungen der Atemwege, Bronchitis,
unterstützend bei Dämpfigkeit, bedeutsam bei
ständigem Hustenreiz, krampfartigenasthmatischen Hustenanfällen. Darmkatarrh mit
krampfartigen Durchfällen. Kolikanfälligkeit, die
durch Stressbelastung sowie Wetterfühligkeit
bedingt ist. Zur Stärkung der Nerven und des
Körpers.
Anwendung/Dosierung
Das Rezept
Spezialtee zur Magen- und Darmstärkung
50 g
40 g
20 g
Thymiankraut
Lavendelblüten
Pfefferminzblätter
Dosierung:
1 Teelöffel der Mischung für 1 Tasse Tee, 2 bis 3
Tassen am Tag schluckweise trinken. Es kann auch,
bei Bedarf, 1 Teelöffel Honig beigefügt werden.
Pferde bekommen frisches oder getrocknetes
Kraut, als Teeaufguss oder als Beigabe einer
Kräutermischung. Dosierung Pferde ca. 15 gr.
(trockenes Kraut) täglich.
Anmerkung:
Bei Personen mit schweren Leberschäden oder
Schilddrüsenfunktionsstörungen sollten
Thymianpräperate zurückhaltend gebraucht
werden, da Thymol und Carvacrol in hoher
Dosierung und bei längerfristigen Anwendung
diese Erkrankungen verschlimmern können.
Kontraindikationen
Keine bekannt
Nebenwirkungen
Quellen
Keine bekannt
H. Holena –Kräuter Heilkunde für Pferde
R. Willfort – Das grosse Handbuch der Heilkräuter
S. Mills – Principles and Practice of Phytotherapy
D. Hoffmann – Die grosse Pflanzenapotheke
H. Schilcher – Leitfaden Phytotherapie
Interaktionen
Keine bekannt
© BASQUE’S 2001-10-16
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