Marketing in der Hotellerie Grundlagen des Marketings in der Hotellerie Dozent: Marc Sölter [email protected] Perfektes Hotelmarketing (SHV/DEHOGA: Marketing der Gastfreundschaft 1994) Marketing allgemein Die erste Verwendung des Begriffs „Marketing“ erfolgte ca. im Jahr 1914 als synonymer Begriff für die betriebliche Teilfunktion „Absatz“. Seitdem jedoch hat Marketing einen enormen Bedeutungswandel erfahren, der von erheblicher Wichtigkeit auch für Dienstleistungsbetriebe wie z.B. die Hotellerie ist. Damit war Marketing nicht länger ein Schlagwort für „Absatz“, welches lediglich moderner erschien, sondern musste Ausdruck eines neuen Verständnisses des betrieblichen Geschehen und der marktlichen Verwertung werden. (Grothues: Erlebnismarketing für Hotellerie und Gastronomie 1. Aufl. 2000) Marketing allgemein Während Absatz nur die Verwertung der betrieblich erstellten Leistung beinhaltete, bedeutet Marketing seitdem die Betrachtung aller betrieblichen Grundfunktionen unter dem Vorrang der Leistungsverwertung. So wurde Marketing zur Unternehmensphilosophie und Unternehmenskonzeption zugleich (Grothues: Erlebnismarketing in der Hotellerie 2000) Entwicklungsphasen des allgemeinen Marketings • • • • • Produktionsorientierung (50er Jahre) Verkaufsorientierung (60er Jahre) Marktorientierung (70er Jahre) Wettbewerbsorientierun g (80er Jahre) Umfeldorientierung (ab 90er Jahre) (vgl. Gardini: Marketing-Management in der Hotellerie 2004) Marketing allgemein MARKETING Marketinginstrumente 4`Ps (McCarthy) Marktforschung Price (Kontrahierungspolitik) Deskriptive Marktforschung Product Marketingforschung Die vier Säulen des Marketing (Produkt-/Leistungspolitik) = Place (Distributionspolitik) Promotion (Kommunikationspolitik) (eigene Darstellung) Marktforschung (Bespiele Hotel) Field research deskriptive Marktforschung Desk research Abgrenzung und Beschreibung der Hotelmärkte Umfeldanalyse Analyse des Absatzmarktes für das Hotel Analyse der Konkurrenten Marktforschung (Hotellerie) Erforschung der Leistungsbeurteilung des Gastes Marketingforschung Erforschung der Wirkung der einGesetzten Marketingmittel und -Instrumente (Wirkung des Hotelprospektes und anderer Werbemittel) (eigene Darstellung) Marketing allgemein Im Rahmen des Marketings wird das „strategische Marketing“ und das „operative Marketing“ unterschieden (so Freyer: Tourismus-Marketing 2001b, S. 112). Strategisches Marketing: Planung von Marketingmaßnahmen, gedankliche Vorwegnahme, konzeptionelles Arbeiten – Strategien zur langfristigen Bearbeitung des Hotelmarkts Operatives Marketing: Alltagsarbeit im Marketing – in der Hotellerie hauptsächlich der Einsatz der vier externen, operativen Marketingprogramme des Hotelmarketing (Leistungs-, Preis-, Distributions- und Kommunikationspolitik) Strategisches und operatives Marketing Andere sprechen von „strategischem Management“ und „operativem Management“ (so Haedrich: Tourismusmanagement 1998, S. 34 ff.). Strategisches Marketing: Bestimmung des langfristigen Entwicklungsrahmen der Hotelunternehmung sowie der Strategien und Konzepte. Im einzelnen umfasst die StraTegiephase eines modernen Marketing-Management: • • • • Strategische Diagnose Bestimmung der Marketingziele Entwicklung von strategischen Modulen Grundaussagen zur operativen Umsetzung der Ziele und Strategien (Freyer: Tourismus-Marketing 2001) Strategisches und operatives Marketing Auf der dem strategischen Marketing nachgeordneten instrumentellen Planungsebene (operatives Marketing) konzipiert der gastgewerbliche Anbieter konkrete Beeinflussungsmaßnahmen (Hafner: Tourismusmarketing – Profitabilität durch Kundenzufriedenheit 1997) Marketinginstrumente (Bsp. Hotel) Preispolitik Distributionspolitik - Kalkulation der Beherberggungsleistung (Preisfindung) -Wahl der Vertriebspartner und Kanäle - Preisdifferenzierung (versch. Saisonzeiten im Hotel) - Gestaltung der Vertriebsorganisation Kommunikationspolitik Kommunikationsmix: - Werbung - Verkaufsförderung - Öffentlichkeitsarbeit (PR) Marketing im Hotel Produkt-/Leistungspolitik -Produkt- und Serviceverbesserung -Gestaltung des Hotelprodukt - Aufbau USP`s und SEP`s (eigne Darstellung) Marketing in der Hotellerie (Barreis in Gardini: Marketing-Management in der Hotellerie 2004) Hotelmarketing Unter Marketing in der Hotellerie versteht man eine bestimmte Denkhaltung – die als Strategie verankert – und im operativen Handeln zum Ausdruck kommt. „Nicht verkaufen, was man produzieren, sondern produzieren was man verkaufen kann“ (Grothues: Marketing im Hotel- und Gaststättengewerbe) Marketing in der Hospitality Branche ist das Reagieren auf die Wünsche der Gäste mit dem Ziel, diese durch die Leistung im gastgewerblichen Unternehmen zu begeistern.“ In der heutigen Marketing-Denkweise bildet der Markt (Hotelmarkt) den Ausgangspunkt aller betrieblichen Überlegungen und Entscheidungen. Als Markt wird der Ort des Aufeinandertreffens von Angebot und Nachfrage verstanden, d.h. hier werden Produkte und Dienstleistungen ausgetauscht (Dettmer: Tourismus-Marketing-Management 1. Aufl). Hotelmarketing Mit Hilfe des Hotelmarketings wird vorrangig versucht, den Verkauf hotelbetrieblicher Produkte mit Hilfe marketingpolitischer Instrumente (Produkt-, Preis-, Distributions-, und Kommunikationspolitik) zu fördern….Marketing ist mehr als nur Verkaufen, Werbung sowie der isolierte Einsatz der einzelnen Marketinginstrumente und mehr als das gesamte Marketing-Mix. Modernes Marketing stellt eine bestimmte Methode, Denkrichtung, Unternehmensphilosophie, Entscheidungshilfe sowie ein Führungskonzept dar.“ (vgl. Becker 1997) Hotelmarketing Aus praxisbezogener Sicht kann Hotelmarketing so verstanden werden, dass • • • • • • • Die nachgefragte (Hotel-) Leistung, zur richtigen Zeit und am richtigen Ort, zum richtigen Preis, auf dem geeigneten Vertriebsweg, mit wirksamer Verkaufsförderung, Werbung und Öffentlichkeitsarbeit, den richtigen Gästen angeboten und damit ein angemessener Gewinn erzielt wird. (Henschel: Hotelmanagement 2001) Warum Marketing in der Hotellerie? • Die Tourismusbranche (inklusive des Gastgewerbes) ist weltweit eine der am schnellsten wachsenden Branchen • Die Hotellerie hat innerhalb der Tourismuswirtschaft eine herausragende Stellung • Die Hotelbranche wird ähnlich wie die Luftverkehrsbranche konsolidieren, dadurch wird sich die Wettbewerbssituation verschärfen • Der Wandel vom Verkäufer- zum Käufermarkt hat sich auch in der Hotellerie seit langem vollzogen Warum Marketing in der Hotellerie? Für allen Bereichen in Hotellerie und Gastronomie gilt: Marketingkosten sind notwendige Investitionen. Diese Erkenntnis sollte eine Grundeinstellung für jeden HotelUnternehmer bzw. Betriebsleiter sein. Um dies zu erreichen muss Marketing im Mittelpunkt aller Bemühungen stehen. Dies bedeutet: • • Gast- / Kundenorientierung Absatz- bzw. Verkaufsorientierung Marketing ist ein Schlüsselwort unser Zeit geworden. Im Hotel- und Gasstättengewerbe wird gast-/ kundenorientiertes Denken und Handeln gefordert. (Grothues: Marketing-Praxis im Hotel- und Gaststättengewerbe 1. Aufl. 2006) Marketingziele in der Hotellerie • • • • • • • • • Sicherung des Fortbestands des Hotelunternehmens (Existenzsicherung) Steigerung der Belegung Erhöhung des Revpar Wachstum und Ausbau der Stellung im Hotelmarkt Erhöhung des Bekanntheitsgrads des Unternehmens Bessere Positionierung des Hotels im Hotelmarkt Verbesserung des Image Rentabilitätsverbesserung Konkurrenzvorteile Marketingziele in der Hotellerie (Eigene Darstellung: Lentz/Fritz: Gastgewerbliche Berufe – Organisation und Marketing 1994) Marketingziele einer Hotelkette 1. Kapazitätsauslastung: Die Kapazitätsauslastung entspricht dem Ziel der Gewinnmaximierung. Je besser die Auslastung desto eher werden die Fixkosten gedeckt. 2. Markanteilswachstum durch Kapazitätsausbau mit geeigneten Besitz- und Kooperationskonzepten: Kapazitätsausbau am Ort erscheint nur dann sinnvoll, wenn das bestehende Hotels bereits seine Kapazitätsgrenze erreicht hat oder mit der Erweiterung ein wachsendes Akquisitionspotential einhergeht. Ansonsten empfiehlt sich der Beitritt zu einer Hotelkooperation 3. Imageprofilierung: Hierbei müssen selbst bei heterogenerer Struktur des Betriebstypen gemeinsame Grundkonzepte der Innenarchitektur, der gastronomischen Leistungen, der Serviceorganisation, der Werbung und der PR-Elemente betracht werden, um ein gemeinsames Image aufzubauen. 4. Betriebstypenvielfalt: Sie dient einer gezielten Ansprache einzelner Marktsegmente mit dem Ziel des Risikoausgleichs bzw. der Erschließung noch bestehender Marktnischen. (vgl. Tietz: Handbuch der Tourismuswirtschaft 1980) Ziele der Marketingplanung in der Hotellerie • Die Stammgäste müssen erhalten werden: Achtung auch die Konkurrenz kämpft um neue / ihre Gäste • Neue Gäste müssen hinzugewonnen werden • Der Marktanteil muss erhöht werden • Die Kapazitäten müssen so gut wie mögich ausgelastet werden, damit die Stückkosten sinken, um trotz relativ niedriger Marktpreise einen Gewinn zu erzielen. (Pircher-Friedrich: Strategisches Management in der Hotellerie 1999) Zielsetzung Hotelmarketing Ökonomische Ziele Hotelimage Zielsetzung von Hotelmarketing Ökologische Ziele Unternehmensphilosophie Interessen der Mitarbeiter Marketing: Möglichkeiten für Hoteliers Marketing ermöglicht Hoteliers: • • • • • sich mit Ihrem Angebot laufend auf die Bedürfnisse der Gäste einstellen, sich von den Mitarbeitern abzuheben durch wirksame Maßnahmen die Gäste-Nachfrage für Ihren Betrieb aktiv zu fördern, durch Beweglichkeit und Phantasie erhöhte unternehmerische Risiken auszugleichen und Ihren Gewinn zu verbessern. (SHV / DEHOGA: Marketing der Gastfreundschaft 1994) Klassische Marketingfehler in der Hotellerie • • • • • • • • • Falsche Standortwahl Informationsdefizite in bezug auf das Unternehmensumfeld Fehleinschätzungen der Wettbewerbskräfte und der Marktentwicklung Mangelnde Anpassung an neue Markt- / Kundenbedürfnisse (Veraltetes Leistungsprofil) Zu starke Produkt- bzw. Verkaufsorientierung Mangelnde Kenntnisse der Fach- und Führungskräfte Unzureichende / keine Marketingkonzeption Unzureichende Abstimmung der Marketing und Vertriebsbudgets Unzureichende Implementierung eines Marketingcontrolling (Gardini: Marketing-Management in der Hotellerie 2004) Entwicklungsphasen des Hotelmarketings (Quelle: Hotel/Restaurant 12/2002) Marketing-Technik in der Hotellerie Marketing-Technik in der Hotellerie MarketingInformationssystem Markt- und Konkurrenzanalysen NachfrageAngebots- Analysen Gästestatistik Qualitätsüberprüfung Gästebefragung Marketing- Planung / Kontrolle Zielsetzungen Marktanteil Marketing-Mix Kreative Marketinginstrumente Kommunikative MarketingInstrumente Konzeptionen Strategien Maßnahmentaktik Maßnahmenkatalog Marketing-Plan - Produktpolitik - Verkauf - Preispolitik - Werbung -Service/Gästebetreunung - Verkaufsförderung -Absatzmethode - Public Relations Marketing-Mittel (Schaetzing: Qualitätsorientierte Marketingpraxis in Hotellerie und Gastronomie 3. Aufl.) Erfordernisse des Dienstleistungsmarketings in der Hotellerie Eine Dienstleistung ist jede einem anderen angebotene Tätigkeit oder Leistung, die im wesentlichen immaterieller Natur ist und keine direkte Besitz- oder Eigentumsänderungen mit sich bringt.» (Kotler / Bliemel, 10. Auflage S. 772) Dienstleistungen sind selbständige, marktfähige Leistungen, die mit der Bereitstellung und/oder dem Einsatz von Leistungsfähigkeiten verbunden sind (Potentialorientierung). Interne und externe Faktoren werden im Rahmen des Erstellungsprozesses kombiniert (Prozessorientierung). Die Faktorenkombination des Dienstleistungsanbieters wird mit dem Ziel eingesetzt, an den externen Faktoren, an Menschen oder deren Objekten nutzenstiftende Wirkungen zu erzielen (Ergebnisorientierung) (Meffert/Bruhn: Dienstleistungsmarketing 2000) Erfordernisse des Dienstleistungsmarketings in der Hotellerie Besonderst in der Hotellerie wird der Begriff „Dienstleistung“ als Dienst am Gast bzw. dem Gast dienen verstanden. Aber den Begriff „Dienen“ kann im Zusammenhang mit „Dienstleistung“ nicht wieder positiv aufgeladen werden. Deshalb muss der zweite Teil des Wortes Dienstleistung viel stärker betont werden. Nicht „Dienen“ ist angesagt, sondern „Leistung“. Menschen sperren sich eher gegen das Dienen, weniger gegen die Leistung. (Bastian/Born/Dreyer: Kundenorientierung im Touristikmanagement 1999) Die Dienstleistung ist eine Leistung für den Gast Die Rolle des modernen Dienstleister (Bieger: “Erfolgsfaktoren im Management der persönlichen Dienstleistung“ Vortrag LTU Touristik University 1998) Die Rolle des modernen Dienstleister Der Begriff Leistung als Bestanteil des Wortes Dienstleistung bezieht sich auf die Professionalität des Hoteldienstleister (Personal), das Element „Dienst“ hingegen bezieht sich auf die Frage der Einstellung, die der Gastgeber der (Hotel-) Dienstleistung und demjenigen, an welche die Dienstleistung gerichtet ist (dem externen Faktor), gegenüber bringt. Die Qualität der Dienstleistungen wird von Pechlaner als Gastlichkeit definiert (Professionalität des Hoteldienstleister) Gastlichkeit = Qualität aller (Hotel-) Dienstleistungen (vgl. Pechlaner: „Die Herausforderungen für Destinationen – Ist Urlaubsglück machbar?“ Vortrag TUI University 2006) Die Rolle des modernen Dienstleister Die mit dem Begriff „Dienst“ verbunden Eigenschaften wie z.B.: • Innere Einstellung (des Personals) • Freundlichkeit • Hilfsbereitschaft • … Werden von Pechlaner als Gastfreundschaft definiert. Gastfreundschaft = Qualität der Beziehungen (vgl. Pechlaner: „Die Herausforderungen für Destinationen – Ist Urlaubsglück machbar?“ Vortrag TUI University 2006) Die Rolle des modernen Dienstleister Gastlichkeit ist all das , was die Dienstleister eines Hotels haben! Gastfreundschaft ist all das, was die Dienstleister eines Hotels (geben) können. (vgl. Pechlaner: „Die Herausforderungen für Destinationen – Ist Urlaubsglück machbar?“ Vortrag TUI University 2006) Erfordernisse des Dienstleistungsmarketings in der Hotellerie Erstellung der Hotel-Dienstleistung durch zweifache Faktorenkombination: 1. Stufe: Faktorenkombination zur Herstellung der Leistungsbereitschaft einer Hotelunternehmung Beispiel: Bereitstellen des Hotelgebäudes mit Interieur 2. Stufe: Kombination der Faktoren „Leistungsbereitschaft“, internen Faktoren (Arbeit, Betriebsmittel) und externen Faktoren (Gästen) Ergebnis = Hoteldienstleistung Erfordernisse des Dienstleistungsmarketings in der Hotellerie (Dreyer: Kundenzufriedenheit im Tourismus 1997) Erfordernisse des Dienstleistungsmarketings in der Hotellerie Phasen der (Hotel-) Dienstleistung: Potentialphase: Um eine (Hotel-) Dienstleistung erstellen zu können muss beim Anbieter ein gewisses Potential vorhanden sein. Die Ausprägung der vorhanden Potentiale auf dem heutigen Hotelmarkt kann sehr unterschiedlich sein (Hardware / Software des Hotels). Prozessphase: Erstellungsphase der eigentlichen HotelDienstleistung. Stichworte: Tech-Dimension = Sauberkeit, Ausstattung der Hotelzimmer, Servicezeiten Touch-Dimension = Serviceeinstellung des Personals, Kompetenz, Fachwissen Erfordernisse des Dienstleistungsmarketings in der Hotellerie Ergebnisphase: Im Ergebnis ist der Gast weniger oder mehr zufrieden mit den Leistungen des Hotels. Er hat gut oder nicht gut geschlafen, er konnte sich entspannen usw. • • • • Kundenzufriedenheit (Übereinstimmung von Erwartung des Kunden und Leistungsergebnis) Weiterempfehlung des Hotels Folgebuchungen After-Sales-Marketing Erfordernisse des Dienstleistungsmarketings in der Hotellerie Überträgt man die drei Dimensionen der Dienstleistung auf die Hotellerie, so kann das Gebäude einer Hotelunternehmung als Potential, die Tätigkeit des Hotelpersonals als Prozess und die Übernachtung oder der erbrachte Service im Restaurant als Ergebnis ansehen (Henselek: Hotelmanagement – Planung und Kontrolle 1999) Betriebe der Hotellerie erfüllen somit alle Komponenten der Dienstleistungsdefinition von Bruhn und Meffert. Mit der eigentlichen Vermietung der Beherbergungsmöglichkeit, stellen Hotels eine marktfähige Leistung zur Verfügung. Die BereitstEllung von Leistungsfähigkeiten erfolgt im Form von z.B. HotelGebäude und Personal = Potentialorientierung Erfordernisse des Dienstleistungsmarketings in der Hotellerie Die internen Faktoren eines Hotels (Personal, Hotel an sich) werden z.B. beim Check In (Erstellungsprozess der Dienstleistung) mit einem externen Faktor in Form des Gastes kombiniert = Prozessorientierung Das Aufeinandertreffen von Hotelpersonal und Gast (internen und externen Faktor) ist mit dem Ziel verbunden am Gast eine nutzenstiftende Wirkung zu erzielen. Im genannten Beispiel ist die nutzenstiftende Wirkung für den Gast, das er nach dem Check Inn das Zimmer beziehen und auch nutzen kann = Ergebnisorientierung Erfordernisse des Dienstleistungsmarketings in der Hotellerie Das eigentliche Produkt in der Hotellerie ist eine Dienstleistung und als solche vom Wesen her immateriell: • Das eigentlich Hotelzimmer ist zwar ein Sachgut, die eigentlich Leistungserstellung (die Beherbergungsleistung) ist jedoch nicht anfaßbar also vom Wesen her immateriell • Die Hotelleistung kann vor dem Kauf nicht ausprobiert oder real betrachtet werden. • Daher ist die Hotelleistung mit einem gewissen Risiko für den Kunden behaftet • Eine physische Distribution des Hotelproduktes ist auf Grund der Immaterialität nicht möglich Erfordernisse des Dienstleistungsmarketings in der Hotellerie Die Hotelleistung ist vergänglich: • Hotelkapazitäten die an einem bestimmten Tag nicht verkauft wurden bzw. nicht abgesetzte Hotelleistungen sind unwiederbringlich verloren. • Ein nicht belegtes Hotelzimmer an einem bestimmten Tag kann nicht zu einem späteren Zeitpunkt nachgefragt oder verbraucht werden • Ein Gebrauchsgut wie z.B. ein Auto das heute nicht verkauft wurde – kann auch noch morgen oder in einer Woche an den Kunden gebracht werden. Erfordernisse des Dienstleistungsmarketings in der Hotellerie Hotelleistungen sind nicht speicherbar /lagerfähig: • Im Gegensatz zur Sachgüterproduktion können HotelDienstleistungen nicht auf einen erwarteten Bedarf hin vorproduziert oder gelagert werden. • Die eigentliche Dienstleistungserstellung – die Produktion der Hotelleistung – und der Verbrauch der Hotelleistung fallen zeitlich zusammen. Die Kapazität eines Hotels kann nicht auf Vorrat produziert werden • Gastgewerbliche Leistungen sind somit sehr kontaktintensiv, intangil und der Absatz und die Produktion erfolgen simultan (uno actu Prinzip) Erfordernisse des Dienstleistungsmarketings in der Hotellerie Standortgebundenheit / nicht Transportfähigkeit der Hotelleistung • Hotelleistungen werden an dem Standort (im Hotel) produziert, wo sie auch verbracht werden • Residenzprinzip – der Ort der Leistungserstellung bestimmt sich durch den Standort des Hotels (Seitz: Hotelmanagement 1997) • Der Kunde muss dazu bewegt werden an den Standort des Hotels zu kommen damit er überhaupt die Produkte und Dienstleistungen des Hotels in Anspruch nehmen kann. Die Erreichbarkeit des Standort nimmt daher einen hohen Stellenwert ein. Erfordernisse des Dienstleistungsmarketings in der Hotellerie Das Hotel als kundenpräsenzbedingter Dienstleistungsbetrieb und die Fremdbestimmtheit der Leistung • Für die Erstellung der Hotelleistung ist grundsätzlich die Kundenbeteiligung in Form des Beiseins des Gastes notwendig. • Die Erstellung hotelbetrieblicher Dienstleistungen ist stets durch die Einwirkung bzw. Integration eines Fremdfaktor in Form des Gastes welcher auch als externer Faktor bezeichnet wird – mitbestimmt. • Ohne den Einsatz des Nachfragers kann durch den Prozess der Leistungserstellung weder ein Nutzen noch eine Bedürfnisbefriedigung erreicht werden (Barth/Benden/Theis: HotelMarketing 1994) Erfordernisse des Dienstleistungsmarketings in der Hotellerie Komplemetarität mit andern Betrieben der Tourismuswirtschaft: • Eine Hotelleistung ist meist mit Leistungen verbunden die von anderen touristischen Unternehmen erbracht werden – es handelt sich also um eine derivate d.h. abgeleitete Nachfrage. • Hotelleistungen werden oft nicht um ihrer selbst Willen vom Kunden im Anspruch genommen, meist sind es bestimmte Angebotsbestandteile des Tourismusortes die der Kunde primär aufsuchen oder nutzen möchte. • Aus diesem Grund hat auch das Marketing des Ortes bzw. der Destination große Bedeutung für das Hotel Erfordernisse des Dienstleistungsmarketings in der Hotellerie Die Charakteristischen Merkmale einer (Hotel-) Dienstleistung stellen besondere Anforderungen an das traditionelle Marketingmix (Stauss: „Professionelles Dienstleistungsmarketing – Was macht einen exzellenten Dienstleister aus“ Badenwürttenbergischer Dienstleistungstag 2002) Erfordernisse des Dienstleistungsmarketings in der Hotellerie Die Charakteristischen Merkmale einer (Hotel-) Dienstleistung stellen besondere Anforderungen an das traditionelle Marketingmix (Stauss: „Professionelles Dienstleistungsmarketing – Was macht einen exzellenten Dienstleister aus“ Badenwürttenbergischer Dienstleistungstag 2002) Erfordernisse des Dienstleistungsmarketings in der Hotellerie Die Charakteristischen Merkmale einer (Hotel-) Dienstleistung stellen besondere Anforderungen an das traditionelle Marketingmix (Stauss: „Professionelles Dienstleistungsmarketing – Was macht einen exzellenten Dienstleister aus“ Badenwürttenbergischer Dienstleistungstag 2002) Erfordernisse des Dienstleistungsmarketings in der Hotellerie Die Charakteristischen Merkmale einer (Hotel-) Dienstleistung stellen besondere Anforderungen an das traditionelle Marketingmix (Stauss: „Professionelles Dienstleistungsmarketing – Was macht einen exzellenten Dienstleister aus“ Badenwürttenbergischer Dienstleistungstag 2002) Erfordernisse des Dienstleistungsmarketings in der Hotellerie Erweiterter Marketing-Mix im Dienstleistungsbereich Erfordernisse des Dienstleistungsmarketings in der Hotellerie Prozess / Prozessmanagement: Der Kunde erlebt bzw. empfindet die gastgewerbliche Leistungserstellung als Prozess. Anreise im Hotel, Valete-Service, Check-In, Porterage, Zimmererklärung usw. Besonderst bei z.B. ausländischen Reisenden besteht der Kundenprozess aus dem Konsum verschiedener touristischer Dienstleistungen die vom Kunden autonom verbunden werden (vgl. Stauss). Eine Reise besteht aus mehreren Gliedern wie z.B. Buchung (Reisbüro), Transport (Flugzeug / Bahn), Transfer (Flughafentransfer) und Beherbergung (Hotel) - dieser Gesamtprozess (Reise) wird am Ende vom Kunden als Gesamtheit als gut oder schlecht bewertet. Kundenprozesse umfassen Elemente vor und nach der eigentlichen Leistungserstellung und beziehen auch andere Anbieter mit ein (Stauss). Daher gewinnt Netzwerkmanagement entlang der Dienstleistungskette zunehmend an Bedeutung. Erfordernisse des Dienstleistungsmarketings in der Hotellerie Die Restaurant-Dienstleistung als Prozess (Stauss: „Professionelles Dienstleistungsmarketing – Was macht einen exzellenten Dienstleister aus“ Badenwürttenbergischer Dienstleistungstag 2002) Erfordernisse des Dienstleistungsmarketings in der Hotellerie People / Personal: Greift als Marketinginstrument die Bedeutung der Mitarbeiter als Differenzierungsfaktor im Wettbewerb auf und skizziert die Aufgaben im Rahmen des internen Marketing, die ein Dienstleistungsunternehmen durchführt, um das Personal zu befähigen und zu motivieren, den Kunden in jeder Phase des Dienstleistungsprozess voll zufrieden zu stellen (Gardini 2004). Als Ziele können definiert werden: • Serviceorientierte Personalauswahl • Kunden- und Qualitätsorientierte Information des Personals • Schaffung von Akzeptanz in Bezug auf Qualitäts- und Kundenorientierung • Vermittlung von Fach-, Sozial- und Emotionalkompetenz zur Bewältigung von Kundenkontaktsituationen (Quelle: Stauss 2000) Erfordernisse des Dienstleistungsmarketings in der Hotellerie Physicl facilities ist als Erweiterung der Produktpolitik zu sehen und stellt auf die Bedeutsamkeit von Aspekten ab, die über den eigentlichen Produktkern hinausgehen, sprich das Hotelprodukt Zimmer bzw. Übernachtung, aber nichtsdestotrotz einen wesentlichen Bestandteil der Qualitätswahrnehmung der Kunden darstellen (z.B. Gebäude-, Raumund Anlagengestaltung eines Ferienressorts, sonstige Infrastruktur (Gardini: Marketing-Management in der Hotellerie 2004) Hotelmarketing (Schaetzing: „Wie Sie erfolgreich ihre Gäste zurückgewinnen“ IHRA-Institut) Marketingliteratur für die Hotellerie Barth/Benden/Theis: Hotel-Marketing 1 Aufl. 1994 2. Aufl.1998 Dettmer/Hausmann/Kloss: Gästemarketing- Hotellerie und Gastronomie 2005 Gardini, Marco: Marketing-Management in der Hotellerie 2004 Lentz, Christian / Fritz, Herbert: Gastgewerbliche Berufe – Organisation und Marketing 1994 Gabriele, Thomas: Marketingcontrolling in Hotelunternehmen – Dissertation 1989 Grothues, Ulrich: Marketing im Hotel- und Gaststättengewerbe (verschiedene Auflagen) Grothues, Ulrich: Erlebnismarketing für Hotellerie und Gastronomie 1. Aufl.2000 Grothues / Schmitz: Marketing-Praxis im Hotel- und Gaststättengewerbe Hoyler/Kegele: Die Hotel- und Gastromacher. Marketing aus der Praxis 2004 Poggendorf, Armin: Absatzpolitik im Beherbergungssektor des Hotels 1978 Schaetzing, Edgar: Qualitätsorientierte Marketing-Praxis in Hotellerie und Gastronomie Schaetzing, Edgar: „Marketing in Hotellerie und Gastronomie“ in Falk, Bernd: Dienstleistungsmarketing 1980 Schweizer Hotelier Verein: Hotel-Marketing 1987 Schweizer Hotelier Verein / DEHOGA: Marketing der Gastfreundschaft 1994 Waak, Klaus-Dieter: Hotel-Marketing – Der Schlüssel zur erfolgreichen Hotelführung Marketingliteratur für die Hotellerie Das Thema Hotelmarketing wird in einigen Kapiteln in folgenden Büchern behandelt: Berg, Waldemar: Tourismusmanagement 2006 Buer, Christian: Gestaltung von ganzheitlichen Managementsystemen im Hotel 1997 Dettmer, Harald: Betriebswirtschaftslehre für das Gastgewerbe 2002 Dettmer, Harald: Tourismus 2 Hotellerie und Gastronomie 1999 Dreyer / Dehner: Kundenzufriedenheit im Tourismus 1997 Hänssler,Karl Heinz: Management in der Hotellerie und Gastronomie –Betriebswirtschaftliche Grundlagen (neuste Auflage) Hentschel, Karla: Hotelmanagement 2. Aufl. 2005 Metz/Grüner/Kessler: Hotel & Gast 8 Aufl. 2000 Schaetzing, Edgar: Management in der Hotellerie und Gastronomie 7. Auflage Seitz, Georg: Hotelmanagement 1997 Marketingliteratur für die Gastronomie Bösker-Diebels: Die Gastronomie als Absatzweg der deutschen Brauwirtschaft 1989 Bober, Siegfried: Marketing in der Gemeinschaftsgastronomie 1. Aufl. 1993 Bober, Siegried: Marketing-Management in der Gemeinschaftsgastronomie 2001 Hamer/Riedel: Gastronomie-Marketing 1990 Meyer/Hofmann: Erfolgsfaktoren in der Gastronomie 2. Aufl. 2002 Flad, O. Patrick: Dienstleistungsmanagement in Gastronomie und Food Service Industrie 2002 Reisen, Michael: Die Absatzpolitik von Gastronomiebetrieben 1987 Literatur zum Tourismusmarketing Das Marketing im Gastgewerbe hat viele Ähnlichkeiten und Besonderheiten die auch auf das Tourismusmarketing zutreffen. Teilweise kann Hotelmarketing als Unterfall des Tourismusmarketing betrachtet werden. Bär, Sören: Ganzheitliches Tourismus-Marketing 2006 Dreyer u.a.: Cross Marketing im Tourismus 2005 Echtermayer, Monika: Elektronisches Tourismusmarketing (Schwerpunkt Reservierungssysteme) Dettmer: Tourismus-Marketing-Management 1999 Hafner, Harald: Service-Marketing im Tourismus Hafner, Harald: Tourismusmarketing – Profitabilität durch Kundenzufriedenheit 1997 Hebestreit, Dieter: Touristik-Marketing 1992 (Schwerpunkt Reiseveranstalter) Freyer: Tourismus-Marketing 2. Aufl. 2001 Ness, Olivia: Tourismusmarketing für Senioren 2007 Roth/Schrand: Touristik-Marketing 4. Aufl. 2003 (Schwerpunkt Reisemittler, Reiseveranstalter) Seitz, Erwin: Fallstudien zum Tourismusmarketing 2007 Seitz/Wolf: Tourismusmanagement und – marketing 1991 Wiesner, Knut: Strategisches Tourismusmarketing 2006