(2005): Wettbewerbsfähigkeit durch strategisches Human

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Wettbewerbsfähigkeit durch strategisches Human-Ressource-Management
Eine Kausalanalyse der Tiroler Hotelleriebranche
Von Matthias Fuchs, Sven Kühne, Bernhard Rieder
Zusammenfassung
Zunächst diskutiert der vorliegende Beitrag auf theoretischer Ebene den Zusammenhang zwischen Mitarbeiterzufriedenheit, Kundenzufriedenheit und betrieblicher Performance. Die postulierten Abhängigkeiten dieser Triade werden sodann am Beispiel der Tiroler Hotelleriebranche erstmals empirisch überprüft.
Die auf der Grundlage einer Kausalanalyse gewonnen Ergebnisse erlauben es schließlich, systematisch
jene strategischen Human-Ressource-Management Maßnahmen zu identifizieren, welche die Performance einer touristischen Unternehmung und damit deren Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu steigern in der
Lage sind. Der Beitrag endet mit einer Zusammenfassung der Top-10 der strategischen HumanRessource-Management Maßnahmen in der Hotellerie und gibt wichtigste Ausblicke für eine wissensbasiert ganzheitliche Unternehmensführung sowie diesbezüglichen Forschungsbedarf.
Stichworte
Service-Profit-Kette, Mitarbeiterzufriedenheit, strategisches Human-Ressource-Management, Hotellerie,
Kausalanalyse
Abstract
First, the paper theoretically discusses the relationship between employee satisfaction, customer satisfaction and economic performance. Secondly, the hypothesized relationships of this triad will be for the first
time empirically verified in Tyrol's hotel branch. In a second vein of analysis, the obtained results based
on causal analysis allow to systematically identifying those strategic human-resource-management measures which are capable to increase a business' performance and, thus, its competitiveness. The final
section is summarizing the top-10 among the identified strategic human-resource-management measures
for the hotel branch and is presenting an outlook to a knowledge-based holistic style of leadership and the
corresponding need for future research.
Key Words
Service-profit-chain, employee satisfaction, strategic human-resource-management, hotel branch, causal
analysis
Univ.-Doz. Dr. Matthias Fuchs ist assoziierter Professor am Institut für Unternehmensführung, Tourismus- und Dienstleistungswirtschaft, Universität Innsbruck und Direktor des e-Tourism Competence Centers Austria. Seine Lehr- und Forschungsgebiete umfassen Human-Ressource-Management, Operations
Research, Benchmarking, Zufriedenheitsforschung, Destinationsentwicklung sowie e-Tourismus. Ausgezeichnet mit dem österreichischen Staatspreis der Rudolf-Sallinger-Stiftung sowie Nominierung zum
Wissenschaftler des Jahres 2003 durch das World Scientist Forum des International Research Promotion
Council. Anschrift: e-Tourism Competence Center Austria, Technikerstr. 21a, 6020 Innsbruck, Austria.
E-mail: [email protected]
Mag. Sven Kühne & Mag. Bernhard Rieder sind Gründungspartner der strategischen Unternehmensberatung Management Consulting Agency [MCA] in Innsbruck. Ihre Forschungs- und Tätigkeitsgebiete
umfassen Werte- und Nachhaltigkeitsmanagement, Stakeholdermanagement, Zufriedenheitsforschung
und Marktforschung. Anschrift: MCA – Management Consulting Agency, Höhenstraße 44, 6020 Innsbruck, Austria. E-mail: {s.kuehne, b.rieder}@mca-solutions.at
I. Einleitung
Höhere Wettbewerbsanforderungen verlangen eine klare Ausrichtung der strategischen Unternehmensführung im Bereich der Marktpositionierung (Hinterhuber 1996, S. 40) sowie im Bereich des Human Ressource Managements (Staehle 1988; Liebel/Oechsler 1994). Auch Tourismusbetriebe, die im globalen Wettbewerb bestehen wollen, müssen nicht nur ihre Kunden begeistern (Kano 1984), sondern zugleich ihre Mitarbeiter motivieren, mit dem Ziel die Schlagund Reaktionskraft der Unternehmung (Anderson et al. 1994) und damit auch Profitabilität und
Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu stärken (Bernhardt et al. 2000; Anderson et al. 1997). Wie
in anderen klein- und mittelbetrieblich strukturierten Dienstleistungsbranchen (Arcand et al.
2002), so wird auch in der Tourismusindustrie künftig eine Reihe von Faktoren eine weit stärkere Berücksichtigung von Personalentwicklungsfragen notwendig machen (Baum et al. 1997;
Tschurtschenthaler 1998; Fuchs 2005). Erfolg versprechende touristische Dienstleistungssysteme
haben sich dabei konsequent am Kundennutzen auszurichten. Dieser setzt sich aus dem vom
Kunden erlebten Wert aus mehr oder weniger komplexen touristischen Teilleistungen zusammen
und wird zum Großteil prozessual an der Schnittstelle Mensch-Mensch (d.h. als encounter), also
zwischen Mitarbeitern und Kunden generiert. Ausgangspunkt des strategischen HumanRessource-Managements im Tourismus, das auch organisationstechnische Aspekte mit einbezieht, ist daher die vom Kunden erlebte Dienstleistungskette, definiert als die durch den Gast
selbst konfigurierte und in sich stimmige Abfolge von (Dienst-)Leistungselementen, die optimal
in der Lage ist, Kundenzufriedenheit und Begeisterung herbeizuführen (Heskett et al. 1994; Delery/Shaw 2001; Fuchs/Weiermair 2003). Aus Gründen akuter Personalknappheit sowie bildungspolitischer Sachzwänge wurden in der Vergangenheit jedoch häufig suboptimale Arbeitsund Organisationsbedingungen geschaffen, welche die Lebenswelt und -qualität der im kleinbetrieblichen Tourismus tätigen Mitarbeiter negativ beeinflusst haben (Neuberger 1980; Preglau
1998). Insbesondere ist die meist saisonabhängige Beschäftigungslage im Tourismus durch relativ ungünstige Arbeitszeiten und geringe Aufstiegsmöglichkeiten geprägt, wodurch die kurze
Betriebszugehörigkeit, der hohe Jugendbeschäftigungsanteil, sowie die oft niedere Mitarbeiterzufriedenheit erklärt werden kann (Choy 1995; Airey/Frontistis 1997). Gerade Mitarbeiterzufriedenheit dient jedoch als zentraler Gradmesser, um Ungleichgewichte in der betrieblichen Organisations- und Personalstruktur einer ganzen Branche aufzudecken (Hoffman/Ingram 1992; Bettencourt/Brown 1997; Fuchs/Weiermair 1998; Martensen/Grönholdt 2001; Matzler et al. 2004).
Zielsetzung dieses Beitrages ist es daher, das Konstrukt Mitarbeiterzufriedenheit im Tourismus
zu operationalisieren und dessen Einfluss auf Kundenzufriedenheit sowie auf unternehmerische
Performance am Beispiel der Hotellerie empirisch zu messen. Auf Basis dieser Ergebnisse beschäftigt sich der zweite Teil des Beitrages damit, die für die Hotellerie relevanten strategischen
Human-Ressource-Management Maßnahmen zu identifizieren.
II. Der ökonomische Stellenwert von Mitarbeiterzufriedenheit
Erste Forschungsarbeiten zum Thema Mitarbeiterzufriedenheit erfolgten im Rahmen des Human
Relations Ansatzes in der Arbeits- und Organisationspsychologie (Bullock 1953; Baxter et al.
1953). Dabei wurden vor allem die Determinanten der Mitarbeiterzufriedenheit (Brayfield/Crockett 1955) sowie deren Auswirkungen behandelt (Doll/Gunderson 1969; Carlson 1969;
Vroom 1964; Neuberger 1980). Erst später gewann das Konstrukt zunehmend auch in der Betriebswirtschaftslehre (Gellermann 1972; v. Rosenstiel 1975), insbesondere in den Bereichen
Personalmanagement (Berthel 1995; Bisani 1995; Lazear 1998) und Marketing (Hoffmann/Ingram 1992; Brown/Peterson 1994) an Bedeutung. Ausgehend von der Zwei-FaktorenMotivationstheorie (Herzberg et al. 1959) und im Hinblick der zahlreich verwendeten Definitionen, wird in diesem Beitrag Mitarbeiterzufriedenheit in Anlehnung an das Modell des (Dis)Confirmation-Paradigmas der Kundenzufriedenheit (Oliver 1997; Homburg/Faßnacht 1998) als
'(…) Ergebnis eines Soll-Ist-Vergleiches des Mitarbeiters zwischen seinen Erwartungen (Soll)
und der tatsächlich erlebten Wirklichkeit (Ist) am Arbeitsplatz (…)' definiert (Groskurth 1974;
Bruggemann et al. 1975; Stock 2001, S. 16).
Obwohl in den letzten Jahren die Zahl der Arbeiten, die sich mit dem Zusammenhang zwischen
Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit beschäftigen zugenommen hat (v. Holtz 1998; Grund
1998; Schwetje 1999), begründen die meisten Arbeiten den interessierenden Zusammenhang
allerdings ausschließlich auf ad-hoc und/oder Plausibilitätsannahmen (Homburg/Stock 2001, S.
791). Die Arbeiten unterliegen daher Grenzen:
•
Erstens ist kritisch anzumerken, dass einige Studien ihre Aussagen lediglich auf Daten
stützen, welche ausschließlich bei Mitarbeitern erhoben wurden, anstatt die Daten auf
den unterschiedlichen Seiten der Triade zu erheben (d.h. sowohl bei Unternehmern, Mitarbeitern als auch Kunden) (ebenda 2001).
•
Zweitens sind diese Arbeiten oft nur auf ein einziges Unternehmen begrenzt.
•
Drittens beruhen sie zumeist (nur) auf bi-variaten Ansätzen, anstatt den Zusammenhang
zwischen Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit (sowie unternehmerischer Performance)
im Rahmen eines komplexen Wirkungsnetzwerks empirisch zu betrachten (ebenda 2001).
Eine der ersten modelltheoretischen Arbeiten, welche die unternehmerische Performance mit
Kundenloyalität/-zufriedenheit und der Loyalität der Mitarbeiter sowie deren Produktivität systemkybernetisch relationiert, ist die nach Heskett benannte 'Service-Profit-Chain' (Heskett et al.
1994; Heskett et al. 1997). Die betriebliche Performance, gemessen durch Umsatzwachstum und
Rentabilität, wird dabei durch Kundenloyalität als unmittelbares Ergebnis von Kundenzufriedenheit erzielt (Oliver 1999). Heskett et al. gehen davon aus, dass Kundenzufriedenheit durch das
wahrgenommene Preis-Leistungsverhältnis der in Anspruch genommener(n) Dienstleistung(en)
bestimmt wird (Heskett et al. 1997). Ein hohes hervorgebrachtes Leistungsniveau wird wiederum
insbesondere durch zufriedene, loyale und produktive Mitarbeiter geschaffen (Nachum 1999).
Da Mitarbeiterzufriedenheit und -loyalität im Dienstleistungsbereich offensichtlich eine zentrale
Rolle spielen, bezeichnen Heskett et al. (1994/97) Mitarbeiterzufriedenheit als das Ergebnis 'betriebsinterner Servicequalität' des Unternehmens und meinen damit zum einen erstklassige Personalmaßnahmen (Crostack et al. 2003; Matzler et al. 2005) und zum anderen eine der jeweiligen Konkurrenz- und Marktsituation angepasste Unternehmenspolitik, die Mitarbeiter dazu befähigt, dem Kunden exzellente Serviceleistungen anzubieten (Pflesser 1999; Hinterhuber/Krauthammer 2001; vgl. Abbildung 1).
Abb. 1: Die Service-Profit-Kette (Quelle: In Anlehnung an: Heskett et al. 1997)
Teile der Service-Profit-Kette waren bereits Gegenstand zahlreicher Untersuchungen, welche die
Zusammenhänge zwischen Kundenzufriedenheit und unternehmerischer Performance empirisch
untersucht haben (Heskett et al., 1994; Anderson et al., 1994; Bernhardt et al., 2000; Cronin et al.
2000; Olsen, 2002). Jedoch existiert bis heute keine Untersuchung über die umfangreichen kausalen Zusammenhänge in der Tourismusbranche wie sie die Service-Profit-Kette postuliert. Ausgehend von den oben diskutierten theoretischen Grundlagen stützt sich der vorliegende Beitrag
daher auf einen kausalanalytischen Ansatz, um dadurch die Wirkungskette, beginnend mit personalpolitischen Praktiken, über Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit zur betrieblichen Performance am Beispiel der Hotellerie, systematisch zu erhellen (Jöreskob 1967/69; Jöreskog/Sörbom
1979; Arbuckle 1995). Im Rahmen des vorliegenden Beitrages wird daher folgende Forschungsfrage beantwortet: „Welchen Einfluss hat Mitarbeiterzufriedenheit auf Kundenzufriedenheit und
betriebliche Performance in der Hotellerie und wie kann diese Wirkungskette durch adäquate
(d.h. strategisch wirksame) personalpolitische Maßnahmen gezielt beeinflusst werden?“
III. Theoretischer Hintergrund
Im folgenden Abschnitt wird gezeigt, mit Hilfe welcher Methoden und auf Basis welcher Arbeitsschritte die bisher diskutierten Konstruktdimensionen am Beispiel der touristischen Kernbranche Hotellerie überprüft wurden. Abbildung 2 gibt den theoretischen Bezugsrahmen in Anlehnung an Homburg und Stock (2001, S. 792) und an Heskett et al. (1994/97) wieder, der sämtliche Unternehmer-, Mitarbeiter- und Kundenperspektiven der zu untersuchenden Triade zusammenfasst und diese durch verschiedene Wirkungsketten miteinander verknüpft (siehe Abbildung 2).
Abb. 2: Theoretischer Bezugsrahmen (Quelle: In Anlehnung an: Homburg/Stock 2001, S. 792)
Es ist davon auszugehen, dass Mitarbeiterzufriedenheit einen direkten Einfluss auf die Kundenzufriedenheit ausübt (Maslow 1954; Schwetje 1999; Herrington/Lomax 1999) und, dass ebenso
Kundenzufriedenheit die Mitarbeiterzufriedenheit beeinflusst (siehe Abbildung 2). Dieser Zusammenhang wird durch die Balancetheorie begründet, die besagt, dass Einstellungen der Kunden durch die Einstellungen der Mitarbeiter beeinflusst werden. Im sog. p-o-x-Modell wird dazu
die Beziehung zwischen einer Person (p), einem Objekt (o) und einer dritten Person (x) betrachtet. Gleichgewicht liegt vor, wenn zwei zueinander in Beziehung stehende Personen (d.h. p und
x) die gleiche Einstellung zu Objekt (o) haben, zu dem sie beide in Beziehung stehen (Heider
1958). Gleichgewicht an der Mitarbeiter-/Kundenschnittstelle liegt balancetheoretisch dann vor,
wenn Mitarbeiter und Kunden eines Unternehmens die gleiche Einstellung (d.h. idealer weise
hohe Zufriedenheit) gegenüber diesem Unternehmen bzw. seinen Leistungen aufweisen, weshalb
Mitarbeiterzufriedenheit die Kundenzufriedenheit direkt positiv beeinflusst.
Ebenso ist auf die Theorie der kognitiven Dissonanz zu verweisen, die besagt, dass Menschen
nach Übereinstimmung (sog. Konsonanz) mit sich selbst und ihrer Umwelt streben (Festinger
1978). Ihr Ziel ist es, kognitive Widersprüche (sog. Dissonanz) zu reduzieren, um so eine
Gleichgewichtssituation herzustellen. Kognitives Gleichgewicht liegt vor, wenn die kognitiven
Elemente (d.h. Wissen, Erfahrungen und Einstellungen eines Individuums) miteinander vereinbar sind. Dissonanz stellt hingegen einen psychologisch äußerst unangenehmen Zustand dar, der
deshalb einen Druck zur Reduktion dieser Dissonanz erzeugt. Kognitives Gleichgewicht bei
Kunden liegt vor, wenn deren kognitiven Elemente in Bezug auf einen Anbieter (und dessen
Mitarbeiter) miteinander vereinbar sind. Im Falle von kognitiver Dissonanz ist Gleichgewicht
dadurch wiederherzustellen, dass Kundennähe durch zufriedene Mitarbeiter gesteigert wird.
Letztere haben demnach positiven Einfluss auf die Zufriedenheit von Kunden (Homburg 1998).
Schließlich trägt die Equity-Theorie dazu bei, den Einfluss von Mitarbeiterzufriedenheit auf
Kundenzufriedenheit sozial-psychologisch zu erklären (Adams 1965). Danach streben Individuen nach 'sozialer Gerechtigkeit' und neigen dazu, erhaltene Erträge und Aufwendungen mit dem
Aufwands-Ertragsverhältnis anderer Personen zu vergleichen. Gerechtigkeit von Austauschbeziehungen liegt dann vor, wenn Übereinstimmung zwischen dem Aufwands-/Ertragsverhältnis
gegeben ist. Als 'Ertrag' wird auch die Zufriedenheit einer Person im Rahmen einer Austauschbeziehung angesehen (Murstein 1987), weshalb gerechtigkeitstheoretisch Mitarbeiter und Unternehmen in folgendem Austauschverhältnis zueinander stehen: Mitarbeiter vergleichen ihre erbrachten Aufwendungen und erhaltenen Erträge mit dem typischen Aufwand-Ertragsverhältnis
des Unternehmens. Letzteres erbringt Aufwendungen, um Mitarbeitern ein angemessenes Arbeitsumfeld zu gewährleisten, Löhne, etc. Dies wird aufseiten des Mitarbeiters als 'Ertrag' wahrgenommen, dessen Höhe sich direkt im Niveau der Mitarbeiterzufriedenheit niederschlägt. Im
Gegensatz dazu erbringen Mitarbeiter 'Aufwendungen', um die Dienstleistungsqualität des Unternehmens zu steigern (dies beginnt bei kundennahem Verhalten und reicht bis hin zum persönlichen Einsatz für hohe Qualität der Dienstleistungen des Unternehmens). Die erbrachten Aufwendungen des Mitarbeiters stellen also für das Unternehmen einen Ertrag dar. Daher empfindet
der Mitarbeiter 'Gerechtigkeit', wenn sein Aufwands-Ertragsverhältnis mit dem des Unternehmens übereinstimmt. Im Falle empfundener Ungerechtigkeit werden Mitarbeiter 'ausgleichende
Gerechtigkeit' üben, indem sie sich weniger für Kundennähe einsetzen, sondern zum so genannten 'Dienst nach Vorschrift' übergehen, woraus wieder geschlossen werden darf, dass Mitarbeiterzufriedenheit direkt zu gesteigerter Kundenzufriedenheit führt (Hoffmann/Ingram 1992; Bettencourt/Brown 1997; Homburg/Stock 2001).
In Form eines indirekten Effekts wird in der Literatur schließlich der Einfluss von Mitarbeiterzufriedenheit auf Kundenzufriedenheit über die verstärkende 'Moderatorvariable' Mitarbeiterloyalität diskutiert (Baron/Kenny 1986; Schultz-Gambard 1993, S. 132, siehe Abbildung 2).
Neben den verschiedenen direkten Effekten von Mitarbeiterzufriedenheit auf das Konstrukt
Kundenzufriedenheit wird im Rahmen dieses Beitrags auch der Einfluss des mehrdimensionalen
Konstrukts der strategischen Human-Ressource-Management (SHRM) Maßnahmen genauer
analysiert (Delery/Doty 1996; Sherer/Leblebici 2001). Ziel ist es, den Einfluss von SHRM Maßnahmen auf die Mitarbeiterzufriedenheit aufzuzeigen und zunächst zu prüfen, ob diese einen
signifikanten Einfluss sowohl auf Kundenzufriedenheit als auch auf Unternehmensperformance
aufweisen.1 Abschließend sei vermerkt, dass der untersuchte Zusammenhang zwischen Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit nicht isoliert betrachtet werden kann, sondern nur als eine Wirkungskette (d.h. Triade) in der die Kundenzufriedenheit einen direkten Einfluss auf die Unternehmensperformance ausübt und damit die Wettbewerbsfähigkeit einer Unternehmung nachhaltig stärkt (Ruth 2001).
IV. Forschungsdesign der empirischen Kausalanalyse
Immer wieder geht es in wissenschaftlichen Fragestellungen darum, kausale Abhängigkeiten
zwischen bestimmten Variablen zu untersuchen. Wenn Kausalitäten mit Hilfe eines Datensatzes
durch ein Hypothesensystem zum Ausdruck gebracht und überprüft werden, so spricht man von
einer empirischen Kausalanalyse. Dabei ist es von besonderer Wichtigkeit, dass intensive Überlegungen über die plausiblen (und damit allein theoretisch postulierbaren) Beziehungen zwischen den Variablen bereits vor Anwendung des Verfahrens angestellt werden. Auf Basis dieses
Hypothesensystems kann anschließend überprüft werden, ob die aufgestellten Beziehungshypothesen mit dem empirisch gewonnenen Datenmaterial übereinstimmen (Backhaus et al. 1990, S.
222.). Das Ziel der Kausalanalyse besteht in der sog. Spezifikation eines Kausalmodells unter
Verwendung von Informationen über Kovariationsbeziehungen zwischen den im Modell angeführten Variablen. Gegenstand der Kausalanalyse ist es daher nicht, kausale Beziehungen aus
korrelierten Daten herzustellen, sondern Kausalmodelle hinsichtlich ihrer Vereinbarkeit mit korrelierten Daten zu beurteilen (Heise 1975).
Historischer Ausgangspunkt war die Untersuchung von Jöreskog über die konfirmatorische Faktorenanalyse (Jöreskog 1967/69). In den siebziger Jahren wurden diese Arbeiten um die Einbeziehung regressionsanalytischer Modelle (sog. Strukturgleichungsmodelle) erweitert (Jöreskog/Sörbom 1979). Seitdem sind sowohl die statistischen als auch die programmtechnischen
Grundlagen kontinuierlich verfeinert worden und so stellt AMOS (Analysis of Moment Structures) heute das am meisten verbreitete Softwaretool zur Behandlung von Strukturgleichungsmodellen dar. Die Kalibrierung des oben diskutierten Modells über den Kausalzusammenhang zwischen Mitarbeiterzufriedenheit, Kundenzufriedenheit und unternehmerischer Performance erfolgte ebenfalls mit AMOS (Version 5.0).
Die der folgenden Untersuchung zugrunde liegenden Daten basieren auf standardisierten Interviews, die im Rahmen einer Tirolweiten Erhebung während der Monate Juli bis September 2004
mit Hoteliers bzw. Geschäftsführern von Hotelbetrieben, sowie mit Mitarbeitern und Hotelgästen
durchgeführt wurden. Mittels Zufallsstichprobe wurden 300 Tiroler Hotelbetriebe der verschiedenen Sternekategorien (d.h. 1/2 Stern, 3 Stern, 4 Stern und 5 Stern) ausgewählt und postalisch
eingeladen an der Studie teilzunehmen. Im Zuge einer telefonischen Nachfassaktion erklärten
sich 82 Unternehmer bereit, an den mündlichen Interviews teilzunehmen, was einer für derartig
komplexe Stichprobendesigns zufrieden stellenden 'Rücklaufquote' von rund 30% entspricht
(Schweizer 1999). Aufgrund individueller Terminkoordination konnte mit diesen Unternehmen
eine Ausschöpfungsquote von 100% erreicht werden. Im Zuge der Interviews wurden in den
Hotelbetrieben die Mitarbeiterfragebögen samt vorfrankierten Rücksendekuverts an die Mitarbeiter verteilt. Die Hotelmitarbeiter wurden neben der Zufriedenheit mit ihrem Arbeitsplatz auch
über spezielle Themenbereiche, wie etwa über ihre beabsichtigte Loyalität gegenüber dem Hotelbetrieb (Schüller 2004), frequentierte Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen, wahrgenommener
Innovationsgrad des Hotelbetriebes (Hjalagar 2002), etc., befragt. Die kundenseitig generierten
Ergebnisse basieren schließlich auf 4-sprachigen Fragebögen (d.h. deutsch, englisch, französisch
und italienisch), welche nach einem Zufallsmechanismus an die Hotelgäste während des Befragungszeitraumes verteilt wurden (Schweizer 1999). Der Gästefragebogen enthielt sowohl geschlossene Fragen zur Destinationszufriedenheit als auch 32 geschlossene Frage Items über die
Zufriedenheit mit einzelnen Bereichen der Hotelleistung (z.B. Dienstleistungsqualität, Hoteleinrichtungen, etc.). Insgesamt wurden 1.022 Gästefragebögen und 759 Mitarbeiterfragebögen ausgehändigt. Zur triadischen Auswertung im Rahmen der Kausalanalyse (AMOS) konnten schließlich aus 54 Hotelbetrieben stammende vollständig ausgefüllte Unternehmerfragebögen samt dazugehörigen 241 Mitarbeiterbögen sowie 240 Gästefragebögen herangezogen und in die Analyse
integriert werden2.
Vor Durchführung einer Kausalanalyse mittels linearen Strukturgleichungsmodellen wird in der
Literatur empfohlen eine Reliabilitätsanalyse der einzelnen mittels verschiedener Indikatorvariablen gemessenen 'latenten' (d.h. nicht unmittelbar beobachtbaren) Konstruktvariablen durchzuführen (Hair et al. 1995). So wurde das Konstrukt Mitarbeiterzufriedenheit der Hotelbediensteten
durch eine Itembatterie bestehend aus insgesamt 35 Indikatorvariablen (z.B. Einzelaspekte der
Mitarbeiterzufriedenheit wie Betriebsklima, Entlohnung, Arbeitszeit, Aufstiegsmöglichkeiten,
etc.) mit Hilfe einer 5-teiligen Likert-Skala (1=sehr zufrieden, 2=zufrieden, 3=neutral,
4=unzufrieden, 5=sehr unzufrieden) gemessen. (Cronbach Alpha: 0,942).3 Kundenzufriedenheit
wurde hingegen mittels einer Itembatterie von 32 Indikatorvariablen (Cronbach Alpha: 0,933)
erhoben. Die Items umfassen dabei Teilaspekte der Gästezufriedenheit über die Servicequalität
mit sämtlichen encouters der Wertekette von Hotelbetrieben (z.B. Check-In, Gepäckstransfer,
Zimmer, Speisen, etc.) und wurden ebenfalls mittels 5-stufiger Likert-Skala (1=sehr zufrieden,
2=zufrieden, 3=neutral, 4=unzufrieden, 5=sehr unzufrieden) erhoben.
Betriebliche Performance wurde schließlich innerhalb ihrer 2 zentralen Teildimensionen gemessen: Einerseits wurde der wirtschaftliche Erfolg (d.h. Gewinn und Umsatz), andererseits aber
auch der Markterfolg (d.h. Nächtigungen, Auslastung, Neukunden-/Stammkundenanteil und Reklamationsaufkommen) betrachtet (Anderson et al. 1994/95).4
V. Empirische Ergebnisse zur Service-Profit-Kette im Tourismus
Ausgehend von der theoretischen Diskussion zur Service-Profit-Kette (Kapitel III) und der Diskussion zum Forschungsdesign der empirischen Kausalanalyse sowie vorbereitender Datenanalysen (Kapitel IV), wird im folgenden Abschnitt der empirische Zusammenhang zwischen Mitarbeiterzufriedenheit, Kundenzufriedenheit und unternehmerischer Performance im Tourismus
(am Beispiel der Hotelbranche) analysiert.
Mitarbeiterzufriedenheit konnte im Gesamtmodell als einfaktoriell mehrdimensionales Konstrukt
basierend auf 29 Indikatorvariablen identifiziert werden.5 Sämtliche Anpassungsmaße lagen innerhalb der Schwellenwerte – die Messung der Mitarbeiterzufriedenheit lieferte somit zuverlässige (d.h. reliable) Werte.6 Kundenzufriedenheit wurde im Zuge der triadischen Kausalanalyse
auf der Grundlage seines durchschnittlichen Indexwertes aller betrachteten Zufriedenheitskriterien des Hotelbetriebes errechnet und wurde damit in das Kausalmodell in Form eines Zufriedenheitsaggregates integriert (vgl. Homburg/Stock 2001). Aufgrund zum Teil beträchtlicher
Schwankungen (z.B. Saison oder auch Wetter bedingt), wurden mittel- bis längerfristige Performancewerte (d.h. Veränderung betrieblicher Kennzahlen in den letzten 6 Jahren) für die Modellkalibrierung herangezogen (Anderson et al. 1994/97). Es konnten dabei Kennzahlen für den
wirtschaftlichen Erfolg (d.h. Entwicklung von Umsatz und Gewinn) sowie zwei Indikatorvariablen, die den Markterfolg messen (d.h. Entwicklung der Auslastung und die Änderungsrate des
Stammkundenanteils) in das Gesamtmodell integriert werden.7
Das Gesamtmodell in Abbildung 3 bestätigt gemäß der theoretischen Vorgabe der ServiceProfit-Chain (Heskett et al. 1994/97) erstmals für den Tourismus (d.h. Hotellerie) den Kausalzusammenhang zwischen Mitarbeiterzufriedenheit (gemessen als mehrdimensional-einfaktorielles
Konstrukt), Kundenzufriedenheit und den (indirekt über Kundenzufriedenheit einwirkenden)
positiven Effekt auf die Unternehmensperformance auf hoch signifikante Weise (Abbildung 3).
0.76***
0.17*
0.56**
KUZU
MIZU
0.66***
PERF
Auslast-6J
.44
Stammk-6J
0.90***
Gewinn-6J
29
Indikatoren
durchschn.
Zufriedenheit
.58
Umsatz-6J
.81
.94
ep4
ep3
ep2
ep1
0.97***
MIZU: Mitarbeiterzufriedenheit
KUZU: Kundenzufriedenheit
PERF: Unternehmensperformance
Angabe der standardisierten Werte
*
= signifikant
(p ≤ 0,05)
** = hoch signifikant (p ≤ 0,01)
*** = höchst signifikant (p ≤ 0,001)
Nr. Indikatoren MIZU
Beta
Vorgesetzte geben Ratschläge
Nr. Indikatoren MIZU
Beta
0,69*** 16
Qualität der Weiterbildung
0,55***
0,67*** 17
0,67*** 18
0,66*** 19
Selbständig entscheiden
Dauer der Arbeitszeitblöcke
Seelische Belastungen
0,55***
0,54***
0,54***
0,66*** 20
Image des Hotels
0,53***
0,66*** 21
Arbeitsplatzgestaltung
0,53***
0,64*** 22
Schutz vor Jobverlust
0,51***
0,63*** 23
Körperliche Belastungen
0,51***
0,62*** 24
Teamarbeit
0,49***
10
11
Arbeitsvereinbarung
Häufigkeit der Weiterbildung
verständliche Anweisungen
Verteilung der Arbeitszeitblöcke
Übereinstimmung mit Ausbildung
Karriereplanung mit Vorgesetzten
Anerkennung
Mitsprache bei Entscheidungen
Persönliche Interessen
Vorgesetzte
0,61*** 25
0,60*** 26
Kost und Logis
Unfallvorbeugung
0,46***
0,42***
12
Abwechslungsreiche Arbeit
0,60*** 27
Delegation anspruchsvoller
Aufgaben
0,39***
13
14
15
Geldprämien
Einschulungsmaßnahmen
Flexible Arbeitszeitmodelle
0,57*** 28
0,57*** 29
0,55***
Arbeitskollegen
Berufsimage
0,34***
0,32***
1
2
3
4
5
6
7
8
9
Abb. 3: Effekt der Mitarbeiterzufriedenheit auf
Kundenzufriedenheit und Performance in der Hotellerie
Neben dem vermuteten Einfluss von Kundenzufriedenheit auf die unternehmerische Performance (standardized regression weight: 0,564**) konnte auch ein signifikant positiver Einfluss der
Mitarbeiterzufriedenheit auf die Kundenzufriedenheit (standardized regression weight: 0,172*)
und in weiterer Folge auf die Unternehmensperformance nachgewiesen werden (siehe Abb. 3).
Der 'Modell-Fit' wurde durch alle gängigen Gütekriterien bestätigt, sodass das Gesamtmodell aus
kausaltheoretischer Sicht als höchst zufrieden stellend beurteilt werden kann (Hair et al. 1995;
Homburg/Giering 1996).8 Die impliziten Konstrukt- und Strukturhypothesen der Service-ProfitChain (Heskett 1994/97) konnten somit zum ersten Mal im Tourismus (d.h. Hotellerie) überprüft
und verifiziert werden, da der Einfluss von Mitarbeiterzufriedenheit auf die Kundenzufriedenheit
und in weiterer Folge auch auf die Unternehmensperformance auf signifikante Weise bestätigt
werden konnte.
Da es gelungen ist, den Einfluss von Mitarbeiterzufriedenheit auf die Unternehmensperformance
nachzuweisen, ist es für die strategische Unternehmensführung von Hotelbetrieben in Konsequenz von größter praxeologischer Bedeutung, zu ermitteln, welche konkreten strategischen
Human-Ressource-Management (SHRM) Maßnahmen zu einer Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit, und damit in Folge der Unternehmensperformance, führen (Delery/Doty 1996; Pflesser 1999).
VI. Strategisches Human-Ressource-Management zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit in der Hotellerie
Der folgende Abschnitt diskutiert die Zielsetzungen des strategischen Human-RessourceManagements (SHRM) mit dem Ziel, jene SHRM Maßnahmen zu identifizieren, die in der Lage
sind, die Wettbewerbsfähigkeit von Hotellerie Unternehmungen nachhaltig zu verbessern (Staehle 1988; Becker/Barry 1996; Sherer/Leblebici 2001; Fuchs 2003/04). HRM wird zunächst definiert als: „(…) Planung, Organisation, Führung, Kontrolle, Beschaffung, Entwicklung, Entlohnung, Integration, Erhaltung und Abbau von Human Ressources im Hinblick auf individuelle,
organisatorische und gesellschaftliche Ziele (…)“ (Staehle 1988, S. 578). Die 'Ressource'
Mensch wird dabei als wichtigster strategischer Erfolgsfaktor angesehen. Dementsprechend
weist HRM vier Hauptfunktionen auf (Liebel/Oechsler 1994, S. 1ff.; Arcand et al. 2002):
•
Partizipation der Mitarbeiter
•
Human-Resources-Veränderungen (z.B. Personalbeschaffung, -einsatz, -entlassung)
•
Belohnungssystem (z.B. Entgelt-, Anreiz- und Beteiligungssysteme)
•
Arbeitsorganisation
Dabei werden die HRM-Maßnahmen sowohl von situationsbedingten Faktoren als auch von den
Interessen verschiedener Stakeholdergruppen (z.B. Kunden, Mitarbeiter, Unternehmer, Eigentümer, usw.) beeinflusst (Beer et al. 1985; Delery/Doty 1996; Delery/Shaw 2001). Ziel von strategischen HRM ist es daher, die für die jeweilige Situation optimalen HRM-Maßnahmen einzusetzen (Sherer/Leblebici 2001). SHRM verlangt dabei, dass Unternehmensstrategien auch Auswirkungen auf die HRM-Maßnahmen eines Unternehmens mit sich bringen müssen (Becker/Gerhart
1996). SHRM Maßnahmen sollen jedoch vor allem dazu beitragen, die strategische Zielsetzung
von Unternehmungen bestmöglich zu unterstützen (Gomez-Mejia et al. 1995). Nachdem es strategische Zielsetzung auch von Tourismusbetrieben (z.B. Hotelbetrieben) ist, ihre Kunden (d.h.
Gäste) durch die gebotenen touristischen Dienstleistungen bestmöglich zufrieden zu stellen und
zu begeistern (Weiermair/Wöhler 1998) und dadurch nachhaltige Loyalitätsbeziehungen zu
Kunden aufzubauen, ist es von größter Bedeutung, hierfür adäquateste (d.h. im jeweiligen arbeitsmarktlichen Kontext effektivsten) SHRM Maßnahmen zu identifizieren (Fuchs/Weiermair
1998; Olsen 2002; Fuchs/Walder 2003). Nur so können gleichermaßen zufriedene und engagierte Mitarbeiter entlang aller Wertkettenbereiche des Hotelbetriebes Kunden zufrieden stellen und
darüber hinaus auch motiviert (d.h. gewillt) und qualifiziert (d.h. fähig) sein, diese auch zu begeistern (Kano 1984) und so für das Unternehmen einen wettbewerbswirksamen Mehrwert
schaffen (Fuchs 2003/4). Welche konkreten Personalmaßnahmen Hotelbetriebe einsetzen können, um die Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter nachhaltig zu steigern, wird folgend am Beispiel der
empirischen Modellierung des Konstrukts SHRM dargestellt.
Die latente (d.h. nicht unmittelbar beobachtbare) Konstruktvariable 'SHRM Maßnahmen' wird
durch 10 Indikatorvariablen, die mit Hilfe einer 5-stufigen Zustimmungsskala (d.h. 1=stimme
voll zu, 2=stimme zu, 3=neutral, 4=stimme nicht zu, 5=stimme gar nicht zu) im Rahmen der in
Kapitel IV dieses Beitrages diskutierten Unternehmerbefragung erhoben wurden, erklärt (Sherer/Leblebici 2001). Die latente Hintergrundvariable (d.h. der Faktor) SHRM wird dabei durch
sämtliche Gütekriterien bestätigt.9 Das im Gesamtmodell wirksame exogen-latente Konstrukt
'SHRM Maßnahmen' übt dabei einen signifikanten Einfluss auf die endogen-latente Variable
Mitarbeiterzufriedenheit (erklärt durch 29 exogene Variablen – siehe oben Abbildung 3) aus. Der
signifikante Einfluss (stand. regression weight: 0,171*) kann für sozialwissenschaftliche Studien
als gut bewertet werden (Steiger 1990). Neben dem positiven Effekt der SHRM Maßnahmen auf
die Mitarbeiterzufriedenheit ist im Hinblick auf die im Gesamtmodell dargestellte Bezugskette
zur Unternehmensperformance ebenfalls der positive Einfluss auf die Mitarbeiterloyalität empirisch messbar: Die endogene Variable wurde mit Hilfe von 2 Indikatoren ermittelt.10 Die durch
SHRM gesteigerte Mitarbeiterzufriedenheit beeinflusst, wie in Abbildung 4 ersichtlich, auch die
Loyalität der Mitarbeiter (stand. regression weight: 0,566***) stark positiv (Abb. 4).
.77
SHRM
0.17*
MIZU
0.57***
0.88***
L1
0.57***
L2
el1
LOYAL
.33
10
Indikatoren
el2
29
Indikatoren
SHRM: SHRM Maßnahmen
MIZU: Mitarbeiterzufriedenheit
LOYAL: Mitarbeiterloyalität
Angabe der standardisierten Werte
* = signifikant
(p ≤ 0,05)
** = hoch signifikant (p ≤ 0,01)
*** = höchst signifikant (p ≤ 0,001)
Nr.
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Indikatoren – SHRM Maßnahmen
Mitarbeiter können Entscheidungen unabhängig von ihrem Vorgesetzten treffen
Mitarbeiter können bei wichtigen
Entscheidungen mitbestimmen
Vorschläge der Mitarbeiter werden
aufgegriffen, um Abläufe zu verbessern
Ziele werden in Zusammenarbeit
mit den Mitarbeitern vereinbart
Strategien zur Erreichung der Unternehmensziele werden in Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern erstellt
Mitarbeiter haben Aufstiegsmöglichkeiten im
Hotel
Karriereziele werden mit
den Mitarbeitern besprochen
Mitarbeiter haben individuelle Entwicklungsmöglichkeiten
Künftig werden Investitionen in die
Weiterbildung der Mitarbeiter stärker forciert
Bei der Fort- und Weiterbildung arbeiten wir
mit Partnerhotels zusammen
Beta
Bereich
0,33***
P1
0,76***
P2
0,61***
P3
0,68***
P4
0,68***
P5
0,41***
K1
0,43***
K2
0,36***
K3
0,72***
W1
0,65***
W2
Abb. 4: Effekt SHRM Maßnahmen auf Mitarbeiterzufriedenheit und
-loyalität in der Hotellerie
Hohe Loyalität bewirkt eine starke Bindung an das Unternehmen und beeinflusst somit indirekt
die Fluktuationsrate der Mitarbeiter, welche im Tourismus generell als hoch angesehen werden
muss (Heskett et al. 1997; Schüller 2004). Diese Erkenntnis ist für die Hotellerie von größter
Bedeutung, nachdem Investitionen in SHRM Maßnahmen als weit geringer einzustufen sind, als
Kosten, die mit der Neupersonalakquisition verbunden sind. Demnach beträgt die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit in einem Tiroler Beherbergungsbetrieb lediglich 1/2 Jahr, während der
Medianbeschäftigte in der Gesamtwirtschaft 2,2 Jahre tätig ist (Fuchs 2001, S. 60). Stabile Mitarbeiterbeziehungen bei gleichzeitiger Herausbildung betrieblicher Anreiz- und Karrieresysteme
sind daher im klein strukturierten Tourismus nur selten zu beobachten (d.h. eine hohe Austrittsrate bereits zu Laufbahnbeginn wird durch einen hohen Jugendanteil [Beschäftigte < 24 Jahren]
von 28% im Tiroler Tourismus unterstrichen. Die Vergleichsziffer liegt bei 16% in der Gesamtwirtschaft [ebenda 2001, S. 61]).
Die aufgezeigte empirische Relevanz von Mitarbeiterzufriedenheit als Treiber von Kundenzufriedenheit, betrieblicher Performance und Mitarbeiterloyalität wirft nun die Frage auf, wie Mitarbeiterzufriedenheit durch gezielte strategische SHRM Maßnahmen gesteigert werden kann.
Die signifikanten Ladungen des latenten Modellkonstrukts SHRM auf seine Indikatorvariablen
(standardized regression weights: Beta) liefern hierzu konkrete Ansatzpunkte und lassen sich in
die Hauptbereiche 'Partizipation der Mitarbeiter' (P), 'Karriereplanung' (K) und 'Weiterbildungsmaßnahmen' (W) gliedern (vgl. Abbildung 4, siehe Tabelle 1).
Hauptbereich
Partizipationsmaßnahmen (P)
Karriereplanungsmaßnahmen (K)
Weiterbildungsmaßnahmen (W)
SHRM Maßnahme
P1
Entscheidungsfreiheit
P2
Mitbestimmung
P3
Vorschlagswesen
P4
Zielvereinbarungen
P5
Strategieentwicklung
K1
Aufstiegsmöglichkeiten
K2
Karriereplanung
K3
Individuelle Karrierepfade
W1
Investition in Weiterbildung
W2
Weiterbildungskooperation
Tab. 1: Top 10 der strategischen Human Ressource Management Maßnahmen in der Hotellerie
Der stärkste Einzeleinfluss auf Mitarbeiterzufriedenheit wird durch HRM Maßnahmen im Bereich der Partizipation sowie der betrieblichen Weiterbildung erzielt und sollte daher durch die
Unternehmensleitung der Hotellerie verstärkt eingesetzt werden. Der letzte Abschnitt diskutiert
aus Praktikersicht die soeben ermittelten SHRM Maßnahmen und zeigt Beispiele zur erfolgreichen Umsetzung im Hotelbetrieb auf.
VII. Die Top 10 der SHRM Maßnahmen in der Hotelleriebranche
•
Mitarbeiter können Entscheidungen unabhängig von ihrem Vorgesetzten treffen
(P1): Wie gezeigt, weist die Entscheidungsfreiheit von Hotelmitarbeitern einen signifikanten Einfluss auf die Mitarbeiterzufriedenheit auf. Dadurch wird Mitarbeitern wichtiges Vertrauen geschenkt und zugleich die Qualität der Mitarbeiterentscheidung anerkannt. Hotelmanager sollten deshalb ihren Mitarbeitern entsprechend ihres Reifegrades
maximale Entscheidungsfreiheit gewähren (Hersey/Blanchard 1993), was selbstverständlich nicht-delegierbare Aufgaben des Top Managements (z.B. Großinvestitionen, etc.)
ausschließt (Hinterhuber/Krauthammer 2001).
•
2. Mitarbeiter können bei wichtigen Entscheidungen mitbestimmen (P2): Nach
Herzberg et al. (1959) zeigt die Möglichkeit für Hotelmitarbeiter, bei weit reichenden
Entscheidungen des Top-Managements mitwirken zu können, dass den Mitarbeitern dadurch nicht nur Anerkennung der Vorgesetzten gewährt wird, sondern zugleich das (Mit)Tragen von Verantwortung zugestanden wird und dies von Mitarbeitern durch hohe Arbeitszufriedenheit honoriert wird.
•
3. Vorschläge der Mitarbeiter werden aufgegriffen, um Abläufe zu verbessern (P3):
Nachdem Mitarbeiter (vor allem jene mit Kundenkontakt) als Bindeglied zwischen Management und Hotelgast fungieren, sind auch sie es, welche mit Prozess- und Kundenproblemen am häufigsten konfrontiert werden. Um also Verbesserungsvorschläge kanalisieren und durch Ideenmanagement überhaupt verwerten zu können, sollte im Hotelbetrieb ein betriebliches Vorschlagswesen zur Verfügung stehen (Fuchs 2004). Die obigen
Ergebnisse zeigen ferner, dass neben dem bloßen Generieren von Vorschlägen, insbesondere auch die Einbeziehung von Mitarbeiterideen in die strategischen Überlegungen des
Top-Managements und letztendlich die Umsetzung konkreter Vorschläge von größter
Bedeutung ist (Thom 2003).
•
4. Ziele werden in Zusammenarbeit mit Mitarbeitern vereinbart (P4): Erfolgreiche
Hotelunternehmen zeigten in obiger Studie, dass es nicht möglich ist, durch bloße Ziel-
vorgaben die Zufriedenheit und Loyalität der Mitarbeiter zu fördern. Vielmehr muss die
Unternehmensleitung herausfordernde Ziele im Dialog mit den Mitarbeitern identifizieren und vereinbaren. Ist dies der Fall, haben Mitarbeiter offensichtlich eine größere Bereitschaft und Eigenmotivation (sog. intrinsische Motivation), um festgelegte Ziele erreichen zu wollen (v. Rosentstiel 1975). Führen durch Zielvereinbarungen bedeutet mithin
auch im touristischen Betrieb, die Interessen, Bedürfnisse und Motive der Mitarbeiter auf
betriebliche Leistungsziele auszurichten, und somit den dadurch freigesetzten Energien
Richtung und Orientierung zu geben (Gunnar 2003).
•
5. Strategien zur Erreichung der Unternehmensziele werden in Zusammenarbeit
mit Mitarbeitern erstellt (P5): Ebenso wie im Rahmen der Zielvereinbarung, empfiehlt
es sich gemäß obigen Studienergebnissen, auch die jeweiligen Hotelstrategien zur Erreichung der Unternehmensziele in Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern zu erstellen (Hinterhuber/Krauthammer
2001).
Dafür
eignen
sich
insbesondere
betriebsinterne
Workshops, bei denen Mitarbeiter im Strategiefestlegungsprozess involviert werden. Dabei sollten nicht nur Strategien festegelegt werden, sondern es gilt auch, Umsetzungswege der vereinbarten Strategien sicherzustellen.
•
6. Mitarbeiter haben Aufstiegsmöglichkeiten im Hotel (K1): Nachdem in der Hotellerie interne Karrierewege durch die oft vorherrschende kleinbetriebliche Struktur selten
angeboten werden können, sollten alternative Wege gefunden werden, um diese Lücke zu
schließen. Dabei könnten z.B. Kooperationen mit anderen Hotels bzw. mit Tourismusverbänden bzw. -organisationen Möglichkeiten bieten, neue Karrierepfade auch außerhalb des Betriebes jedoch innerhalb einer Tourismusdestination zu etablieren, wodurch
die 'Ressource' Mitarbeiter für das Ressortsystem (sog. Tourismuscluster) erhalten bleibt
und Austrittszahlen aus der Tourismusbranche gesenkt werden könnten. Ziel muss es jedenfalls sein, Mitarbeitern Karriereziele anzubieten, um die besonders hohen Arbeitsund Entwicklungspotentiale loyaler Mitarbeiter auch langfristig nutzen zu können.
•
7. Karriereziele werden mit Mitarbeitern besprochen (K2): Einbeziehung der persönlichen Karrierevorstellungen entsprechend der Begabungen und Fähigkeiten der Mitarbeiter ist essenziell für jede Organisation (Airey/Frontistis 1997). Nur jenen Hotelbetrieben, welche das aktive Gespräch mit ihren Mitarbeitern suchen, wird es möglich sein,
'richtig' qualifizierte Mitarbeiter am 'richtigen Platz' einzusetzen (Fuchs 2001). Darüber
hinaus wirkt sich diese Einbeziehung, wie gezeigt werden konnte, hochsignifikant positiv
auf die Zufriedenheit der Mitarbeiter aus. Individuelle Karriereplanung trägt schließlich
dazu bei, den vielfach prognostizierten 'brain drain' (d.h. Abwanderung von fachlich
hoch qualifizierten Arbeitskräften) aus der alpinen Hotellerie zu verhindern
(Fuchs/Weiermair 1998; Weiermair 2000).
•
8. Mitarbeiter haben individuelle Entwicklungsmöglichkeiten (K3): Flexible Arbeitsplatzgestaltung in Absprache mit den Mitarbeitern trägt dazu bei, dass sich diese mit ihrer
Arbeit identifizieren und so Entfremdungstendenzen durch routinisiert tradierte Arbeitsprozesse (sog. Betriebsblindheit) vermieden werden. Wie ebenfalls gezeigt, wird dadurch
auch Mitarbeiterzufriedenheit direkt positiv beeinflusst (Herzberg et al. 1959; Crostack et
al. 2003). Es empfiehlt sich hierfür auch für Hotelbetriebe das Instrument der Job Rotation (d.h. abwechselungsreiche Arbeitstätigkeiten durch horizontalen Arbeitsplatzwechsel),
Job Enlargement (d.h. horizontale Erweiterung des Tätigkeitsspektrums durch zusätzliche jedoch anforderungsähnliche Arbeitselemente, die vorher Gegenstand anderer Stellen
waren) und Job Enrichment (d.h. Vergrößerung des Verantwortungsbereiches in vertikaler Richtung durch anforderungshöhere Arbeitsinhalte – vgl. auch Punkt 1 der Top 10 der
SHRM in der Hotelleriebranche) (Gomez-Mejia et al. 1995; Sherer/Leblebici 2001).
•
9. Investitionen in die Weiterbildung der Mitarbeiter werden forciert (W1): Hotelbetriebe, welche mittels interner und/oder externer Weiterbildungsmaßnahmen Investitionen in das Human Kapital ihrer Mitarbeiter tätigen, können sich erwiesenermaßen einer
höheren Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter (und wie gezeigt werden konnte) auch einer höheren Unternehmensperformance (d.h. Umsatz- und Gewinnwachstum sowie Auslastungs- und Neukundenverbesserung) erfreuen. Daher sollte es größtes Anliegen sein,
Fort- und Weiterbildungsbedürfnisse aus Unternehmens- und Mitarbeitersicht periodisch
zu analysieren, um Hotelmitarbeiter durch individuelle Förderprogramme gezielt bei ihrer Produktivitäts- und Humankapitalentwicklung zu unterstützen (Tschurtschenthaler
1998).
•
10. Bei Fort- und Weiterbildung wird mit Partnerhotels zusammengearbeitet (W2):
Um Synergien im Rahmen von Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen zu nutzen, steht
klein- und mittelbetrieblich strukturierten Hotelbetrieben die Möglichkeit offen, Kooperationen bzw. Partnerschaften für Bildungsoffensiven mit anderen Partnerbetrieben einzugehen. Ein derartiges Vorgehen im Netzwerk ermöglicht es nicht nur in den Genuss
von Kostendegressionen und einer kritischen Mitarbeitermasse mit einem ähnlich gelagerten Weiter-/Fortbildungsbedarf zu gelangen, sondern bietet Mitarbeitern auch die
einmalige Chance eines überbetrieblichen Wissensaustausches, der - wie gezeigt werden
konnte - sowohl deren Zufriedenheit als auch deren Loyalität - signifikant positiv beeinflusst (Tschurtschenthaler 1998; Weiermair/Wöhler 1998).
VIII. Schlussfolgerungen und Ausblick
Die erzielten Ergebnisse mit besonderem Augenmerk auf die alpine Hotelleriebranche (am Beispiel Tirols) belegen nicht nur den in der Literatur häufig beschriebenen Zusammenhang zwischen Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit (sog. Dyade), sondern verdeutlichen auch die positive Bedeutung dieser beiden Managementbereiche für die mittel- bis langfristige Unternehmensperformance (sog. Triade). Es lässt sich mithin für die Hotellerie erstmals auf wissenschaftlich fundierter Grundlage der strategische Stellenwert des betrieblichen Human-RessourceManagements darstellen, indem darin verankerte Personalmaßnahmen zu einer nachweisbaren
Verbesserung von Mitarbeiterzufriedenheit und damit zu einer nachhaltige Festigung der Wettbewerbsfähigkeit führen (Choy 1995; Sherer/Leblebici 2001). Darüber hinaus verweist der Beitrag auf konkrete Handlungsmöglichkeiten für einzelne Hotelbetriebe, wie durch gezielte SHRM
Maßnahmen die unternehmerische Performance verbessert werden kann. Die geglückte kausale
Relationierung des humankapitalrelevanten Konstrukts 'Mitarbeiterzufriedenheit' mit marktseitigen Parametern (wie Kunden [d.h. Gäste-]Zufriedenheit) sowie mit Performance Parametern
(d.h. Markt- und Wirtschaftserfolg des touristischen Betriebes) ermöglicht schließlich ein profundes Verständnis jener wettbewerbsrelevanten Personalmanagementpraktiken, die es im ökonomischen Transferprozess bei der Produktion (touristischer) Dienstleistungen in entsprechender
Qualität und Menge bereitzustellen gilt (Weiermair/Wöhler 1998).
In Zukunft wird der Fokus der touristischen Personalforschung daher noch konzentrierter auf die
Bedürfnisse der Branche abzustimmen sein. In erster Linie sind dabei existierende Organisations-, Motivations- und Führungsmodelle zu optimieren, wodurch auch neue touristische Curricula wettbewerbsbestimmend zum Tragen kommen, um der Zufriedenheit sowohl von Kunden
(d.h. Touristen) als auch touristischen Mitarbeitern gleichermaßen gerecht zu werden. Die komplexen Konstrukte Mitarbeiterzufriedenheit und Kundenzufriedenheit fungieren dabei als zentrale Benchmark um Best-Practices der touristischen Humankapitalverwertung feststellen (und studieren!) zu können. Letztere haben dann im Sinne adaptiver Innovationen Vorbildcharakter nicht
nur für das Beschäftigungssystem der Tourismusbranche, sondern weisen auch für das zukünftige touristische Aus- und Weiterbildungssystem Referenzcharakter auf (Fuchs/Weiermair 1998).
Die spezifische Zusammensetzung von SHRM-Maßnahmen und deren Auswirkung auf Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit in High-Performance-Organisationen stellt daher ein neues
Gebiet für künftige Forschung dar.
Gerade durch die Zusammenführung marktseitiger (d.h. durch Kundenbeurteilung ermittelter)
Daten mit bildungsdemographischen Parametern und solchen der touristischen Arbeitsorganisation wird es im Rahmen künftiger Studien schließlich auch möglich, nach wettbewerbsbestimmenden neuen Berufsfeldern im Tourismus Ausschau zu halten. Mittelfristig wird nämlich die
traditionelle, instrumentell ausgerichtete Fachausbildung (z.B. Service- oder Kochausbildung) an
Bedeutung verlieren. Dies lässt sich dadurch begründen, dass die früher relativ homogenen Anforderungen der Kunden sukzessive durch unternehmens- und/oder segmentspezifische Leistungskonzepte mit neuen Mischungen von Automation und persönlicher Dienstleistung ersetzt
werden (Bieger/Lehar 1998, S. 135). Es ist im Einzelnen von folgender Entwicklung auszugehen:
1. Entsprechend einer zunehmenden Differenzierung und Positionierung nach Servicekultur
der Unternehmen gewinnen konzeptspezifische Ausbildungsinhalte an Gewicht. In Konsequenz steigt das Interesse der Arbeitgeber an einer möglichst langen Beschäftigungsdauer dieser individuell auf das Konzept geschulten Mitarbeiter. Auf der anderen Seite
wird der Wert der nach Branchenstandards ausgebildeten Mitarbeiter auf dem Arbeitsmarkt sinken (ebenda 1998).
2. Großes Gewicht wird Mitarbeitern im direkten Kundenkontakt zu kommen. Diese werden
als Resultat der konsequenten Optimierung der Dienstleistungsprozesse gezielt dort eingesetzt, wo sie echte Werte für Kunden schaffen. Qualifizierte Arbeitskräfte im direkten
Kundenkontakt werden damit höhere Produktivität erzielen, weshalb der Spielraum für
bessere Bezahlung dadurch steigen dürfte. Auch Prozessverantwortung für die ganze
Dienstleistungskette wird Mitarbeitern im direkten Kundenkontakt verstärkt zu übertragen sein.
3. Die Optimierung der Leistungssysteme, insbesondere die Erforschung neuer Kundenbedürfnisse, die Umsetzung in innovative Dienstleistungsprodukte und entsprechender Organisationsformen, führt zu einem Berufsbild, das als 'Systemkonzeptor' definiert sein
wird. Hohe betriebswirtschaftliche Methodenkompetenz und die Fähigkeit zu konzeptionell-strategischem Denken ist die qualifikatorische Voraussetzung, die vor allem an
Fachhochschulen und Universitäten geschaffen werden dürfte (ebenda 1998).
4. Für Einzelaktivitäten innerhalb der Supportprozesse (z.B. Logistikfunktionen im Hotelbetrieb) werden Mitarbeiter gebraucht, die reine Schnittstellenfunktion zwischen Maschinen und Menschen übernehmen. Dies sind Funktionen mit relativ niedrigem Qualifikationsniveau in überwiegend standardisierten Aufgabenfeldern (Bieger/Lehar 1998, S. 136).
Schließlich verlagert sich auch im Tourismus die Konzentration von individueller Arbeitszufriedenheit immer mehr auf die Pflege einer stimmigen Unternehmenskultur Eine solche umfasst
allgemein akzeptierte Werte sowie erfolgreich erprobte 'theories in use' (Fuchs 2004). Letztere
geben den Mitarbeitern vor, wie Dinge angepackt werden, wie man bei der Lösung bestimmter
Probleme vorgeht, wie man Neuem begegnet und vor allem auch, wie man Neues hervorbringt also eine Kultur der Innovation (Baitsch 1998). Eine Art 'Creative Leadership' ist dabei gefordert, Widerstände durch mehr Information und Zuwendung abzubauen bzw. Interesse an ständiger Erneuerung als Folge von Sinnstiftung, Vertrauen, Anerkennung und Belohnung zu wecken.
Auch hier gilt es im Rahmen künftiger Tourismusforschung verstärkt der Frage nachzugehen,
welche konkreten Mitarbeitermaßnahmen innerhalb des strategischen Human-RessourceManagements den relativ größten Einfluss auf die Innovationsrate und somit auf die Wettbewerbsfähigkeit von Tourismusbetrieben ausüben.
Dank: Das Forschungsvorhaben wurde durch den Jubiläumsfonds der Österreichischen
Nationalbank ermöglicht.
Anmerkungen:
1
Zudem wird das Untersuchungsmodell von moderierenden Effekten (Schluz-Gambard 1993; Baron/Kenny 1986)
beeinflusst (d.h. es wird davon ausgegangen, dass sich Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit nicht immer im selben Ausmaß beeinflussen, sondern dass diese auch durch den Innovationsgrad einer Unternehmung beeinflusst
werden).
2
Zur Integration in das triadische Kausalmodell wurde jeweils der durchschnittliche Zufriedenheitswert der Hotelgäste ermittelt.
3
Reliabilitätskoeffizienten stellen ein Maß für die interne Konsistenz der Indikatoren einer latenten Hintergrundvariable (d.h. Faktors) dar. Der Wart kann zwischen 0 und 1 liegen. Ein Wert ab 0,7 gilt ist als zufrieden stellend
(Hair et al. 1995).
4
Um Antwortverzerrungen bei der direkten Abfrage der einzelnen Kennzahlen zu vermeiden, wurde den Probanden
bei der face-to-face-Befragung eine 7-stufigen Skala (starker, mittlerer, schwacher Rückgang, unverändert,
schwacher, mittlerer, starker Anstieg) vorgelegt, mit der Aufforderung, die Entwicklung der jeweiligen Kennzahl
in den letzten 6 Jahren anzugeben.
5
Die Gütebeurteilung erfolgte anhand von globalen (d.h. Beurteilung aller Hypothesen des Modells insgesamt) und
lokalen Gütekriterien (d.h. Beurteilung der einzelnen Modellkomponenten): Als lokales Gütekriterium wurde die
Faktorreliabilität (FR) berechnet (Schwellenwert: > 0,6). Als globale Gütekriterien wurden verwendet: ChiQuadrat-Wert/Anzahl der Freiheitsgrade (CMIN/df) (Schwellenwert ≤ 3) (Homburg/Baumgartner 1995); Root
Mean Squared Error of Approximation (RMSEA) (Schwellenwert ≤ 0,05) (Homburg/Baumgartner 1995; Steiger
1990); Goodness-of-Fit Index (GFI) (Schwellenwert ≥ 0,9), sowie der Comparative-Fit Index (CFI), als inkrementelles Anpassungsmaß (d.h. Beurteilung in Referenz zu 'Nullmodell': Schwellenwert ≥ 0,9) (Homburg/Giering
1996). Es gilt jedoch, dass die Beurteilung der Konstruktes prinzipiell anhand des 'Gesamtbildes' erfolgen soll –
d.h. dass nicht alle Kriterien gleichzeitig erfüllt sein müssen (Homburg/Baumgartner 1995, S. 172).
6
Faktor Mitarbeiterzufriedenheit: FR: 0,931, CMIN/df: 1,043, GFI: 0,915, CFI: 0,995; RMSEA: 0,001.
7
Faktor Performance: FR: 0,881, CMIN/df: 0,060, GFI: 1,0, CFI: 1,0; RMSEA: 0,000.
8
Gesamtmodell: CMIN/df: 1,010, GFI: 0,903, CFI: 0,999; RMSEA: 0,007.
9
SHRM: FR: 0,825, CMIN/df: 1,284, GFI: 0,980, CFI: 0,987; RMSEA: 0,034
10
Beide Indikatoren wurden mit Hilfe einer 5-stufigen Zustimmungsskala (1=stimme voll zu, 2=stimme eher zu,
3=neutral, 4=stimme eher nicht zu, 5=stimme gar nicht zu) erhoben. Indikator L1: Auch wenn ich ein besseres
Arbeitsangebot bekomme (auch außerhalb der Tourismusbranche), würde ich trotzdem in diesem Hotel bleiben.
Indikator L2: Ich beabsichtige, in naher Zukunft den Arbeitsplatz zu wechseln (umkodiert). Cronbach’s Alpha:
0,931.
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13.02.2006 20:18:09 Uhr
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