Prof. Dr. B. Hanke Priv.-Doz. Dr. P. Quast Differentialgeometrie WS 10/11 Blatt 11 Aufgabe 1. Es sei M ⊂ Rn eine Teilmenge mit der folgenden Eigenschaft: Für alle p ∈ M existiert eine lokale Parametrisierung F :U →W ⊂M wobei U ⊂ Rk eine offene Teilmenge und W ⊂ M eine offene Umgebung von p ist. (Zur Definition von lokaler Parametrisierung siehe Proposition 5.1.ii. im Skript). Man zeige, dass M eine k-dimensionale Untermannigfaltigkeit im Rn ist, und dass für jede lokale Parametrisierung F : U → W ⊂ M die Umkehrabbildung F −1 : W → U eine lokale Karte von M ist. Hinweis: Satz über die Umkehrfunktion. Aufgabe 2. Man berechne die ersten Fundamentalformen sowie Einheitsnormalenfelder von (a) S := graph(f ) ⊂ R3 bezüglich der lokalen Parametrisierung F :U → R3 (u1 , u2 ) 7→ (u1 , u2 , f (u1 , u2 )) . Hier ist f : U → R eine glatte Funktion definiert auf einer offenen Teilmenge U ⊂ R2 . (b) S := {(x, y, z) ∈ R3 | x2 + y 2 = z 2 , z > 0} ⊂ R3 (Kegel) bezüglich der lokalen Parametrisierung F : (0, 2π) × (0, ∞) → R3 (φ, r) 7→ r · (cos(φ), sin(φ), 1) . Machen Sie sich jeweils klar, dass es sich wirklich um eingebettete Flächen handelt. Aufgabe 3. Es sei S ⊂ R3 eine zusammenhängende orientierbare Fläche und es seien N1 , N2 : S → R3 Einheitsnormalenfelder. Man zeige, dass entweder N1 = N2 oder N1 = −N2 gilt. Anleitung: Zeigen Sie zuerst, dass für alle p ∈ S die Beziehung N1 (p) = ±N2 (p) gilt, und beweisen Sie anschließend, dass die beide Teilmengen S+ := {p ∈ S | N1 (p) = N2 (p)} , S− := {p ∈ S | N1 (p) = −N2 (p)} abgeschlossen in S sind. Beachten Sie nun, dass (nach Definition in der mengentheoretischen Topologie) die einzigen zugleich offenen und abgeschlossenen Teilmengen eines zusammenhängenden topologischen Raumes X die Teilmengen X und ∅ sind. Aufgabe 4. Zeigen Sie, dass für eine eingebette Fläche S ⊂ R3 folgende Aussagen äquivalent sind: (i) S ist orientierbar. (ii) Es gibt einen glatten Atlas (Wi , φi )i∈I von S, so dass die Determinanten der Jacobimatrizen aller Übergangsfunktionen positiv sind, d.h. für alle i, j ∈ I und alle x ∈ φi (Ui ∩ Uj ) gilt det Dx (φj ◦ φ−1 ) > 0. i Bemerkung: Die Eigenschaft (ii) kann auch für abstrakte Mannigfaltigkeiten formuliert werden und dient in diesem Fall als Definition von orientierbar“. ” Abgabe: Bis zum 19. Januar 2011, 10 Uhr in den gekennzeichneten Kästen.