Reboxetin Reboxetin ist ein selektiver Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (NARI), der in Deutschland zur Behandlung von Depressionen zugelassen ist. Außer diesem zugelassenen Anwendungsgebiet wird es auch im so genannten Off-Label-Gebrauch bei Panikstörungen und bei der Aufmerksamkeitsdefizitstörung eingesetzt. Reboxetin wurde von Farmitalia patentiert. Generika sind auf dem deutschen Markt bislang nicht erhältlich. In den USA ist es aufgrund negativer Studien zur Wirksamkeit nicht zugelassen. In Deutschland verweigerte der Hersteller Pfizer die Herausgabe von Studiendaten zur Bewertung an das IQWiG. Im November 2009 kam das IQWIG nach einer Auswertung von Studien zu der Einschätzung, dass ein Nutzen des Medikaments nicht nachgewiesen werden kann. Reboextin wird daher in Deutschland nicht mehr von der GKV erstattet. Struktur Es ähnelt von seiner chemischen Struktur Viloxazin (NARI), besitzt aber im Gegensatz zu diesem eine zusätzliche Phenylgruppe. Stereoisomerie Reboxetin ist chiral und enthält zwei Stereozentren. Es gibt somit prinzipiell die folgenden vier Stereoisomere: Die (R,R)-Form und die dazu enantiomere (S,S)-Form sowie die Diastereomeren mit (R,S)und (S,R)-Konfiguration. Die Handelspräparate enthalten den Arzneistoff als Racemat [1:1-Gemisch der (R,R )-Form und der (S,S)-Form]. Herstellung Eine vielstufige Synthese für Reboxetin, ausgehend von Zimtalkohol, ist in der Literatur beschrieben. Wirkungen Reboxetin hemmt die Wiederaufnahme von Noradrenalin, im schwächeren Maße auch von Serotonin. Dadurch soll es vorwiegend antriebssteigernd und konzentrationsfördernd wirken. In Studien läßt sich ein über die Placebowirkung hinausgehender Effekt jedoch nicht nachweisen. Nebenwirkungen Häufigste Nebenwirkungen sind Mundtrockenheit, Verstopfungen, Blutdruckerniedrigung, Übelkeit, Kopfschmerzen, vermehrtes Schwitzen, Schlafstörungen und Störungen beim Wasserlassen (Miktionsstörungen), verminderte Libido, erektile Dysfunktion, Veränderungen am Penis wie z. B. Penisretraktion, Penisschwellung oder Hodenschmerzen, abnormale Ejakulation (z. B. verzögerte oder schmerzhafte Ejakulation). Reboxetin ist schlechter verträglich als Fluoxetin. Anwendung während der Schwangerschaft und Stillzeit Beim Menschen liegen bisher nur sehr begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von Reboxetin in der Schwangerschaft vor. Deshalb ist eine Anwendung während der Schwangerschaft zu vermeiden. Daten zur Ausscheidung von Reboxetin in die Muttermilch beim Menschen liegen nicht vor. Die Verabreichung von Reboxetin an stillende Frauen wird nicht empfohlen. Die Einnahme von Reboxetin während der Schwangerschaft ist jedoch kein Grund für einen Schwangerschaftsabrruch. Bei den Nachkommen von Ratten, denen während der Zeit ihrer Trächtigkeit Reboxetin verabreicht wurde, traten Wachstum- und Entwicklungsstörungen sowie langfristige Verhaltensstörungen auf. Es ist unklar, welche Relevanz dieser Befund für den Menschen hat. Handelsnamen Monopräparate: Edronax, Tabletten (A, CH, D), Solvex (D) Präklinik In Vitro verursacht Reboxetin keine Genmutationen bei Bakterien- oder Säugetierzellen. Es führte jedoch in vitro zu Chromosomenaberrationen in menschlichen Lymphozyten. Es verursachte in vivo keine Chromosomenschäden bei Mäusen im Micronukleus-Test. Zudem konnten in vitro keine DNS-Schäden in Hefezellen oder in Hepatozyten von Ratten festgestellt werden. In Kanzerogenitätsstudien mit Mäusen und Ratten konnte kein erhöhtes Auftreten von Tumoren festgestellt werden. Zitat Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Reboxetin aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU Free Documentation License und Creative Commons CCBY-SA 3.0 Unported https://www.suchtundselbsthilfe.de/forum/wcf/lexicon/index.php?entry/51-reboxetin/ 2 (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. https://www.suchtundselbsthilfe.de/forum/wcf/lexicon/index.php?entry/51-reboxetin/ 3