Dalacin - infektionsnetz

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iv/oral
WIRKSTOFF: Doxycyclin
Dalacin C®
Dalacin
®
Wirkung / Wirkmechanismus:
Hemmung der bakteriellen Proteinsynthese
Anwendungsgebiete:
Vibramycin 50 mg lösbare Tabletten: Akne
Vibramycin 100/200 mg und Vibravenös:
HNO-Infektionen
Infektionen der Atemwege
Infektionen des Magen-Darm-Traktes und der
Gallenwege
Infektionen des Urogenitaltraktes
Infektionen Weichteile
Infektionen der Augen
Infektionen der Haut
weitere Infektionen: Listeriosen,Tulärämie,
Milzbrand, Gasbrand,Tetanus, Pest,
Rickettsiosen, Leptospirosen, Cholera,
Frambösie, Rückfallfieber, Oroyafieber,Verruga
peruana, Malaria tropica, Brucellosen
Anwendung:
Vibramycin: mit reichlich Wasser in aufrechter
Position einnehmen
Vibravenös: intravenös mind. 2 Minuten, so
bald wie möglich auf orales Vibramycin umstellen
Handelsformen / Kassenstatus:
Vibramycin:
100mg Kapseln, 5 Stk. kassenfrei, 10 Stk. kassenfrei (2)
100mg lösbare Tabletten mit Bruchrille, 5 Stk. kassenfrei, 10 Stk. kassenfrei (2)
200mg lösbare Tabletten mit Bruchrille, 5 und 10 Stk.
kassenfrei
50mg lösbare Tabletten, 28 Stk. kassenfrei
Vibravenös: Ampullen, 1 Stk. kassenfrei (2)
Vorteile:
breites Wirkspektrum: grampositive
und gramnegative Aerobier, sowie
atypische Erreger (z.B. Chlamydien,
Mykoplasmen, Borrelien)
1x täglich
auch i.v. (Vibravenös: einziges parenterales Tetrazyklin)
Dosierung:
200mg täglich (Erwachsene > 70kg)
Erwachsene < 70kg: am 1.Tag 200mg, dann
1x täglich 100mg (bei schweren Infektionen
1x täglich 200mg während der ganzen
Behandlungszeit)
Kinder ab 8 Jahren und < 50kg: initial 4mg/kg
KG als Einzeldosis, dann 1x täglich 2mg/kg KG
(bei schweren Infektionen 4mg/kg KG
während der ganzen Behandlungszeit)
Behandlungsdauer: mind. 24-48h nach Abfiebern
und Abklingen der Symptome fortsetzen, bei
Streptokokken-Infektionen mind. 10 Tage
FIKU\Vibramycin 100 mg/200 mg – lösbare Tabletten; 100 mg - Kapseln
Austria
IPI 03 08 11 / 05 05 12 A
FACHKURZINFORMATION
Vibramycin® 100 mg/200 mg lösbare Tabletten/100 mg - Kapseln
Zusammensetzung: 1 Tablette enthält 100 mg/200 mg Doxycyclin als Monohydrat. 1 Kapsel enthält
100 mg Doxycyclin als Monohydrat. Hilfsstoffe: Tabletten: Hochdisperses Siliziumdioxid,
mikrokristalline Zellulose, Carboxymethylzellulose-Natrium, Magnesiumstearat, Chinolingelb Farblack E
104, Indigotin Farblack E 132. Kapseln: Hochdisperses Siliziumdioxid, mikrokristalline Zellulose,
Magnesiumstearat, Natriumlaurylsulfat, Indigocarmin E 132, Eisenoxid gelb E 172, Titandioxid E 171,
Gelatine. Anwendungsgebiete: Infektionskrankheiten, die durch Doxycyclin-empfindliche Erreger
verursacht werden: Infektionen der Atemwege: Lobär- und Bronchopneumonien (vor allem verursacht
durch Mykoplasmen, Chlamydien und Rickettsien), Bronchitis, akute Schübe chronischer Bronchitiden.
Infektionen im Hals-Nasen-Ohren-Bereich: Pharyngitis, Tonsillitis, Sinusitis, Otitis media. Infektionen
des Magen-Darm-Traktes und der Gallenwege. Infektionen des Urogenitaltraktes: Entzündungen von
Nieren und Nierenbecken, Harnleiter und Harnblase, Harnröhre und inneren Genitalorganen, akute
Prostatitis, Urethritis insbesondere durch Chlamydien und Ureaplasma urealyticum, ferner Lues I und II
als Mittel zweiter Wahl, wenn eine Allergie gegen bakterizide Antibiotika, z.B. Penicillin, gegeben ist.
Infektionen der Weichteile: Impetigo, Furunkulose, Phlegmone, Abszess, Wundinfektion, Paronychium,
ferner zur Abschirmung bei chirurgischen Eingriffen. Infektionen der Augen, einschließlich Trachom und
Einschlusskonjunktivitis. Infektionen der Haut: Lyme-Borreliose Stadium I. Milzbrand: Zur Prophylaxe
und Therapie von Milzbrand, einschließlich Milzbrand durch Inhalation nach Exposition mit
aerosoliertem Bacillus anthracis. Weitere Infektionen: Listeriosen, Tularämie, Gasbrand, Tetanus, Pest,
Rickettsiosen (Fleckfieber, Q-Fieber etc.), Leptospirosen (Morbus Weil u.a.), Cholera, Frambösie,
Rückfallfieber, Oroyafieber, Verruga peruana, Malaria tropica bei Chloroquinresistenz. Brucellosen
(Maltafieber, Morbus Bang) in Kombination mit Streptomycin. Infektionen mit Verdacht auf Beteiligung
von Staphylokokken, Streptokokken und Pneumokokken sollten wegen der unterschiedlichen
Resistenzsituation mit Doxycyclin nicht behandelt werden. Gegenanzeigen: Vibramycin ist
kontraindiziert bei bekannter Überempfindlichkeit für Tetracycline, Doxycyclin oder einen anderen
Bestandteil des Präparates sowie bei schwerer Leberschädigung. Während der Dentition (letztes Trimester
der Schwangerschaft, Säuglinge und Kinder bis zu 8 Jahren) darf die Verabreichung nur nach strengster
Indikationsstellung und nur bei Erkrankungen erfolgen, wenn andere Antibiotika nicht gegeben werden
können. Schwangerschaft und Stillperiode: Da es beim Feten und Säugling zu einer Verfärbung der
Zähne und zu einer reversiblen Verzögerung des Knochenwachstums kommen kann, sollte Vibramycin
während der Schwangerschaft nur nach strengster Indikationsstellung und Nutzen-Risiko-Abwägung
verordnet werden und auch nur, wenn andere Antibiotika nicht gegeben werden können. Da Tetracycline
einschließlich Doxycyclin in der Muttermilch stillender Frauen nachgewiesen werden konnten, sollte
Doxycyclin bei stillenden Müttern nicht verwendet werden. Gegebenenfalls empfiehlt sich Abpumpen
und Verwerfen der Milch während der Therapiedauer. Während der Schwangerschaft besteht erhöhte
Gefahr von Leberschäden. Zulassungsinhaber: Pfizer Corporation Austria Ges.m.b.H., Wien. Abgabe:
NR, apothekenpflichtig Stand der Information: Mai 2005. Weitere Angaben zu Nebenwirkungen,
Wechselwirkungen und den besonderen Warnhinweisen zur sicheren Anwendung entnehmen Sie
bitte der Austria-Codex-Fachinformation.
FIKU\Vibramycin 50 mg – lösbare Tabletten
Austria
IPI 03 08 11 / 05 05 12 A
FACHKURZINFORMATION
Vibramycin® 50 mg-lösbare Tabletten
Zusammensetzung: 1 Tablette enthält 50 mg Doxycyclin als Monohydrat. Hilfsstoffe: hochdisperses
Siliziumdioxid, mikrokristalline Zellulose, Karboxymethylzellulose-Natrium, Magnesiumstearat,
Chinolingelb Farblack E 104, Indigotin Farblack E 132. Anwendungsgebiete: Akne vulgaris
(insbesondere papulöse und papulo-pustulöse Formen) und Akne conglobata. Für die Behandlung anderer
Infektionskrankheiten siehe Fachinformationen von anderen Vibramycin-Formen. Gegenanzeigen:
Vibramycin ist kontraindiziert bei bekannter Überempfindlichkeit für Tetracycline, Doxycyclin oder
einen anderen Bestandteil des Präparates sowie bei schwerer Leberschädigung. Während der Dentition
(letztes Trimester der Schwangerschaft, Säuglinge und Kinder bis zu 8 Jahren) darf die Verabreichung
nur nach strengster Indikationsstellung und nur bei Erkrankungen erfolgen, wenn andere Antibiotika nicht
gegeben werden können. Schwangerschaft und Stillperiode: Da es beim Feten und Säugling zu einer
Verfärbung der Zähne und zu einer reversiblen Verzögerung des Knochenwachstums kommen kann,
sollte Vibramycin während der Schwangerschaft nur nach strengster Indikationsstellung und NutzenRisiko-Abwägung verordnet werden und auch nur, wenn andere Antibiotika nicht gegeben werden
können. Da Tetracycline einschließlich Doxycyclin in der Muttermilch stillender Frauen nachgewiesen
werden konnten, sollte Doxycyclin bei stillenden Müttern nicht verwendet werden. Gegebenenfalls
empfiehlt sich Abpumpen und Verwerfen der Milch während der Therapiedauer. Während der
Schwangerschaft besteht erhöhte Gefahr von Leberschäden. Zulassungsinhaber: Pfizer Corporation
Austria Ges.m.b.H., Wien. Abgabe: NR, apothekenpflichtig Stand der Information: Mai 2005. Weitere
Angaben zu Nebenwirkungen, Wechselwirkungen und den besonderen Warnhinweisen zur
sicheren Anwendung entnehmen Sie bitte der Austria-Codex-Fachinformation.
1
FACHINFORMATION
(ZUSAMMENFASSUNG DER PRODUKTEIGENSCHAFTEN)
1.
BEZEICHNUNG
Vibramycin® 200 mg – lösbare Tabletten
2.
ZUSAMMENSETZUNG (arzneilich wirksame Bestandteile nach Art und Menge)
1 lösbare Tablette enthält 200 mg Doxycyclin als Monohydrat.
Hilfsstoffe siehe 6.1
3.
DARREICHUNGSFORM
Lösbare Tabletten
4.
KLINISCHE ANGABEN
4.1
Anwendungsgebiete
Infektionskrankheiten, die durch Doxycyclin-empfindliche Erreger verursacht werden und bei denen
Einzeldosen von 200 mg indiziert sind:
Infektionen der Atemwege
Lobär- und Bronchopneumonien (vor allem verursacht durch Mykoplasmen, Chlamydien und
Rickettsien), Bronchitis, akute Schübe chronischer Bronchitiden.
Infektionen im Hals-Nasen-Ohren-Bereich
Pharyngitis, Tonsillitis, Sinusitis, Otitis media.
Infektionen des Magen-Darm-Traktes und der Gallenwege
Infektionen des Urogenitaltraktes
Entzündungen von Nieren und Nierenbecken, Harnleiter und Harnblase, Harnröhre und inneren
Genitalorganen, akute Prostatitis, Urethritis insbesondere durch Chlamydien und Ureaplasma
urealyticum, ferner Lues I und II als Mittel zweiter Wahl, wenn eine Allergie gegen bakterizide
Antibiotika, z.B. Penicillin, gegeben ist.
Infektionen der Weichteile
Impetigo, Furunkulose, Phlegmone, Abszess, Wundinfektion, Paronychium, ferner zur Abschirmung
bei chirurgischen Eingriffen.
Infektionen der Augen, einschließlich Trachom und Einschlusskonjunktivitis.
Infektionen der Haut
Lyme-Borreliose Stadium I.
Milzbrand
Zur Prophylaxe und Therapie von Milzbrand, einschließlich Milzbrand durch Inhalation nach
Exposition mit aerosoliertem Bacillus anthracis.
Weitere Infektionen
Listeriosen, Tularämie, Gasbrand, Tetanus, Pest, Rickettsiosen (Fleckfieber, Q-Fieber etc.),
Leptospirosen (Morbus Weil u.a.), Cholera, Frambösie, Rückfallfieber, Oroyafieber, Verruga peruana,
Malaria tropica bei Chloroquinresistenz.
Brucellosen (Maltafieber, Morbus Bang) in Kombination mit Streptomycin.
2
Infektionen mit Verdacht auf Beteiligung von Staphylokokken, Streptokokken und Pneumokokken
sollten wegen der unterschiedlichen Resistenzsituation mit Doxycyclin nicht behandelt werden (siehe
auch Abschnitt 5.1 „Pharmakodynamische Eigenschaften“).
4.2
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Art der Anwendung
Vibramycin – lösbare Tabletten können im Ganzen zusammen mit ausreichend Flüssigkeit
(ausgenommen Milch oder Milchprodukte) oder in einem Glas Wasser gelöst eingenommen werden;
sie sollten in aufrechter Position eingenommen werden, da sonst die Gefahr einer
Schleimhautschädigung im Ösophagus besteht.
Die Einnahme während einer Mahlzeit beeinträchtigt die Resorption von Doxycyclin nicht, kann aber
die Häufigkeit von Magen-Darm-Störungen verringern.
Dosierung
Für die individuelle Dosierung stehen Vibramycin 50 mg - lösbare Tabletten, die teilbaren Vibramycin
100 mg - bzw. 200 mg - lösbaren Tabletten sowie Vibramycin 100 mg - Kapseln zur Verfügung.
Erwachsene über 70 kg KGW: Tagesdosis 200 mg.
Erwachsene unter 70 kg KGW sowie Jugendliche und Kinder über 50 kg KGW:
Am 1. Tag 200 mg Doxycyclin, anschließend 100 mg einmal täglich, bei schweren Infektionen
200 mg einmal täglich.
Kinder ab 8 Jahren und unter 50 kg KGW (hierfür stehen Vibramycin 50 mg - lösbare Tabletten und
Vibramycin 100 mg - lösbare Tabletten mit Bruchrille zur Verfügung):
am 1. Tag 4 mg/kg Körpergewicht als Einzeldosis, dann täglich 2 mg/kg Körpergewicht als
Einzeldosis. Bei schweren Infektionen 4 mg/kg Körpergewicht während der ganzen Behandlungszeit.
Spezielle Therapien:
− Lyme-Borreliose Stadium I: 200 mg täglich durch 10 - 20 Tage.
− Akute Gonokokken-Infektion der Frau: 200 mg täglich über mindestens 7 Tage.
− Ureaplasma urealyticum-Infektion des männlichen Genitaltrakts mit ungeklärter Unfruchtbarkeit:
200 mg täglich 4 Wochen lang (Partnerbehandlung!).
− Akute Epididymo-Orchitis durch Chlamydien oder N. gonorrhoeae: 200 mg täglich 10 Tage lang.
− Lues I und II: 300 mg täglich mindestens 10 Tage lang.
− Akute Adnexitis und Endometritis:
Stationär: täglich 200 mg Vibravenös und 4 x 2 g Cefoxitin i.v., mindestens 4 Tage lang und
wenigstens 48 Stunden nach Abklingen der Symptome fortführen, dann 200 mg Vibramycin
täglich p.o., bis die Gesamtdauer der Therapie 10 - 14 Tage beträgt.
Ambulant: am 1. Tag 2 g Cefoxitin i.m. (3 g Amoxicillin p.o., oder 3,5 g Ampicillin p.o., oder 4,8
Mio. I.E. Procain-Penicillin i.m.), dann 200 mg Vibramycin täglich 10 - 14 Tage lang.
− Prophylaxe und Therapie von Milzbrand durch Inhalation:
Erwachsene: 100 mg zweimal täglich durch 60 Tage.
Kinder unter 45 kg KGW: 2,2 mg/kg KGW zweimal täglich durch 60 Tage.
Kinder ab 45 kg KGW erhalten die Erwachsenendosis (siehe Abschnitt 4.4 „Warnhinweise und
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“ – Anwendung bei Kindern).
Dauer der Anwendung
Die Behandlungsdauer richtet sich nach Art, Schwere und Verlauf der Erkrankung. Die Therapie sollte
mindestens 24 bis 48 Stunden nach Abklingen der Symptome und des Fiebers fortgesetzt werden. Bei
Streptokokken-Infektionen sollte die Behandlung mindestens 10 Tage dauern.
3
Anwendung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion:
Bei eingeschränkter Nierenfunktion ist keine Dosisreduktion erforderlich.
Anwendung bei Dialysepatienten:
Hämodialyse und Peritonealdialyse verändern die Serum-Halbwertszeit von Doxycyclin nicht.
Anwendung bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion:
Bei schwerer Leberschädigung ist Vibramycin kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3 „Gegenanzeigen“).
Anwendung bei älteren Patienten:
Über pharmakokinetische Parameter bei älteren Patienten liegen keine Angaben vor.
Anwendung bei Kindern:
Bei Säuglingen und Kindern bis zu 8 Jahren darf Vibramycin nur unter strengster Indikationsstellung
angewendet werden. Siehe Abschnitt 4.3. „Gegenanzeigen“ und Abschnitt 4.4. “Warnhinweise und
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“.
4.3
Gegenanzeigen
Vibramycin ist kontraindiziert bei bekannter Überempfindlichkeit für Tetracycline, Doxycyclin oder
einen anderen Bestandteil des Präparates sowie bei schwerer Leberschädigung.
Während der Dentition (letztes Trimester der Schwangerschaft, Säuglinge und Kinder bis zu 8 Jahren)
darf die Verabreichung nur nach strengster Indikationsstellung und nur bei Erkrankungen erfolgen,
wenn andere Antibiotika nicht gegeben werden können.
4.4
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Anwendung bei Kindern:
Wie andere Tetracycline bildet auch Doxycyclin einen stabilen Kalziumkomplex in
knochenbildendem Gewebe. Bei Frühgeborenen, die orale Tetracycline in Dosierungen von 25 mg/kg
alle 6 Stunden verabreicht erhielten, wurde eine verlangsamtes Fibulawachstum beschrieben, das sich
nach Absetzen der Therapie wieder normalisierte.
Die Anwendung von Tetracyclinen während der Dentition kann (zweite Hälfte der Schwangerschaft
und Kindesalter bis zu 8 Jahren) kann zu bleibenden Zahnverfärbungen (gelblich-grau-braun) führen.
Diese Nebenwirkung wurde bei Langzeitanwendung häufiger beobachtet als bei wiederholter
Kurzzeitbehandlung. Hypoplasie des Zahnschmelzes wurde ebenfalls beschrieben. Doxycylin sollte
daher bei dieser Patientengruppe nur dann angewendet werden, wenn keine anderen Medikamente zur
Verfügung stehen bzw. wenn diese kontraindiziert sind oder eine entsprechende Wirksamkeit
unwahrscheinlich ist.
Bei Milzbrand, einschließlich Milzbrand durch Inhalation kann Doxycyclin jedoch auch in dieser
Patientengruppe angewendet werden.
Allgemein:
Vorwölbung der Fontanellen bei Kleinkindern und intrakranielle Drucksteigerung (Kopfschmerzen,
Übelkeit, Erbrechen, möglicherweise Papillenödem) bei Erwachsenen wurden bei Patienten
beschrieben, die Doxycyclin in voller therapeutischer Dosis verabreicht erhielten, wobei es nach dem
Absetzen zu einer raschen Rückbildung kam.
In seltenen Fällen wurden mit oraler oder parenteraler Gabe von Tetracyclinen einschließlich
Doxycyclin abnormale Leberfunktionswerte beschrieben.
Bei Langzeittherapie in hohen Dosen werden Leber-, Nieren- und Blutbildkontrollen empfohlen.
4
Falls es zu einer Irritation der Magenschleimhaut kommt, sollte Vibramycin gemeinsam mit einer
Mahlzeit eingenommen werden.
Da Tetracycline einschließlich Doxycyclin eine Photosensibilisierung hervorrufen können, sind die
Patienten bei Beginn der Behandlung auf diese Nebenwirkung aufmerksam zu machen. UVExposition sollte vermieden werden. Bei den ersten Anzeichen einer Reizerscheinung ist die Therapie
abzubrechen.
Länger dauernde Antibiotika-Anwendung kann gelegentlich ein Überwuchern resistenter Keime
einschließlich Pilze nach sich ziehen. Der Patient ist diesbezüglich ständig zu überwachen. Bei
Resistenzentwicklung oder Keimselektion ist das Antibiotikum zu wechseln.
Bei schweren und anhaltenden Durchfällen ist an eine antibiotikabedingte pseudomembranöse Colitis
zu denken, die lebensbedrohlich sein kann. Daher ist das Präparat sofort abzusetzen und eine geeignete
Therapie (z.B. mit Vancomycin, 4 x 250 mg oral) einzuleiten. Peristaltikhemmende Präparate sind
kontraindiziert.
Bei Patienten, die Tetracycline einschließlich Doxycyclin in Tabletten- oder Kapselform verabreicht
erhielten, wurden Fälle von Ösophagitis oder ösophagealer Ulzeration beschrieben. Die meisten dieser
Patienten nahmen die Medikamente vor dem Zubettgehen ein.
Besteht bei Behandlung einer venerischen Erkrankung gleichzeitig Luesverdacht, sind geeignete
diagnostische Maßnahmen (inkl. Dunkelfelduntersuchungen) zu ergreifen. Monatliche serologische
Tests sollten über mindestens 4 Monate durchgeführt werden.
Der Behandlungserfolg einer Therapie gegen Gonokokken sollte durch eine kulturelle Kontrolle 3 - 4
Tage nach Behandlungsende überprüft werden.
Bei chronischem Alkoholismus oder Einnahme von enzyminduzierenden Medikamenten
(Barbituraten, Carbamazepin u.a.) empfiehlt sich eine kritische Überwachung der VibramycinTherapie (mögliche Verkürzung der Serumhalbwertzeit).
Anders als bei antianabolisch wirkenden Tetracyclinen zeigten Patienten mit gestörter Nierenfunktion
kein Ansteigen der BUN-Werte unter Vibramycin.
4.5
Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Resorption:
Milch und Milchprodukte, Al-, Ca-, Mg-haltige Antazida oder andere Präparate, die diese Kationen
enthalten, sowie Präparate, die Wismuth-Salze oder Fe++-Ionen enthalten, verschlechtern die
Resorption von Vibramycin und sollten deshalb nicht gleichzeitig eingenommen werden.
Da auch die gleichzeitige Gabe von Anionenaustauscherharzen (Colestyramin, Colestipol) die
Resorption hemmen dürfte, sollten sie wenigstens 2 Stunden nach Vibramycin verabreicht werden.
Metabolismus:
Längerfristige Verabreichung von Enzyminduktoren wie Carbamazepin, Phenytoin, Phenobarbital,
Primidon oder Rifampicin kann den Doxycyclin-Abbau in der Leber beschleunigen und die
Plasmakonzentrationen verringern, ebenso chronischer Alkoholismus (siehe Abschnitt 4.4
„Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“).
Gerinnung:
Es liegen Berichte über eine Verlängerung der Prothrombinzeit bei Patienten vor, die gleichzeitig
Warfarin und Doxycyclin verabreicht erhielten. Tetracycline vermindern die Prothrombin-Aktivität
und verstärken so die Antikoagulantienwirkung. Bei gleichzeitiger Gabe sollte eine Reduktion der
Antikoagulantiendosis erwogen werden.
5
Doxycyclin kann die hypoglykämische Wirkung von oralen Antidiabetika verstärken.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Tetracyclinen
empfängnisverhütende Wirkung beeinträchtigt sein.
und
oralen
Kontrazeptiva
kann
die
Tetracycline hemmen möglicherweise den Abbau von Sekale-Alkaloiden in der Leber (Auftreten von
Ergotismus in Einzelfällen möglich).
Doxycyclin darf nicht gleichzeitig mit anderen potentiell nephrotoxischen Stoffen eingesetzt werden,
da es zu schädlichen Wirkungen auf die Niere kommen kann.
Da bakteriostatische Antibiotika die bakterizide Wirkung der ß-Laktamantibiotika hemmen können, ist
eine gleichzeitige Verabreichung nicht sinnvoll.
Bei gleichzeitiger Anwendung mit Methotrexat kann dessen Toxizität verstärkt werden.
Durch gleichzeitige Anwendung von Doxycyclin und Ciclosporin kann die toxische Wirkung des
Immunsuppressivums verstärkt werden.
Kurz vor, während oder nach einer Isotretinoinbehandlung der Akne sollte Doxycyclin nicht
verabreicht werden, da beide Wirkstoffe in seltenen Fällen reversible Drucksteigerungen in der
Schädelhöhle (Pseudotumor cerebri) verursachen können.
4.6
Schwangerschaft und Stillzeit
Da es beim Feten und Säugling zu einer Verfärbung der Zähne und zu einer reversiblen Verzögerung
des Knochenwachstums kommen kann, sollte Vibramycin während der Schwangerschaft nur nach
strengster Indikationsstellung und Nutzen-Risiko-Abwägung verordnet werden und auch nur, wenn
andere Antibiotika nicht gegeben werden können.
Da Tetracycline einschließlich Doxycyclin in der Muttermilch stillender Frauen nachgewiesen werden
konnten, sollte Doxycyclin bei stillenden Müttern nicht verwendet werden. Gegebenenfalls empfiehlt
sich Abpumpen und Verwerfen der Milch während der Therapiedauer.
Während der Schwangerschaft besteht erhöhte Gefahr von Leberschäden.
4.7
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Vereinzelt ist über eine vorübergehende Myopie (Kurzsichtigkeit) unter der Gabe von Tetracyclinen
berichtet worden, die zu einer Beeinträchtigung der Sicherheit beim Steuern von Kraftfahrzeugen und
beim Bedienen von Maschinen führen könnte.
4.8
Nebenwirkungen
Die folgenden Nebenwirkungen wurden bei Patienten mit Tetracyclinen einschließlich Doxycyclin
beschrieben:
Autonomes Nervensystem: Flush
Gastrointestinal: Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Anorexie, Glossitis, Dysphagie,
Dyspepsie, Enterocolitis, pseudomembranöse Colitis, durch C. difficile bedingter Durchfall,
anogenitale Entzündung,. Ösophagitis und ösophageale Ulzerationen wurden bei Patienten
beschrieben, die Produkte dieser Wirkstoffklasse in Kapsel- oder Tablettenform verabreicht erhielten.
Weiters können auftreten: Mund- und Rachenschleimhautentzündungen, Heiserkeit und vereinzelt
schwarze Haarzunge.
6
Dermatologisch: Ausschläge einschließlich makulopapulärer und erythematöser Ausschläge,
Dermatitis exfoliativa, Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom und toxische epidermale
Nekrolyse.
Unter Sonnenbestrahlung kann es zu phototoxischen Reaktionen der belichteten Hautareale kommen
mit Erythem, Hautödem und Blasenbildung, selten auch mit Nagelablösung und -verfärbung (siehe
auch Abschnitt 4.4 „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“).
Überempfindlichkeitsreaktionen: Urtikaria, angioneurotisches Ödem, anaphylaktischer Schock,
anaphylaktoide Reaktionen, Anaphylaxie, anaphylaktoide Purpura, Hypotonie, Asthma, Perikarditis,
Exazerbation eines systemischen Lupus erythematodes, Dyspnoe, Serumkrankheit, periphere Ödeme
und Tachykardie.
Innerhalb der Tetracyclin-Gruppe besteht eine Parallelallergie.
Gehör: Tinnitus
Augen: passagere Myopie (Einzelfälle)
Hämatologisch: Hämolytische Anämie, Thrombozytopenie, Neutropenie, Leukozytosen, Eosinophilie,
atypische Lymphozyten unt toxische Granulationen der Granulozyten.
Leber/Galle: Abnormale Leberfunktion, Hepatitis, seltene Fälle von Lebertoxizität
Knochen/Skelettmuskel: Arthralgie und Myalgie
Harnwege: Erhöhte BUN-Werte
Zentrales und peripheres Nervensystem: Kopfschmerzen, intrakranielle Drucksteigerungen bei
Erwachsenen, Vorwölbung der Fontanellen bei Kleinkindern (rasche Rückbildung nach Absetzen der
Therapie).
Andere: Anwendung während der Dentition kann zu bleibenden Zahnverfärbungen mit
Schmelzdefekten und Knochenwachstumsverzögerungen führen.
Bei Langzeitbehandlung mit Tetracyclinen wurde eine mikroskopische bräunlich-schwarze
Verfärbung der Schilddrüse beschrieben. Abnormale Schilddrüsenfunktionswerte wurden nicht
beobachtet.
Bei Langzeitbehandlung ist auf einen möglichen Mangel an B-Vitaminen zu achten.
Unter einer Behandlung mit Doxycyclin kann es durch Selektion zu einer Candida-Besiedelung der
Haut und Schleimhäute mit Symptomen wie Pruritus ani, Vulvovaginitis, Glossitis und Stomatitis
kommen.
In Einzelfällen wurden Störungen bzw. Verlust der Geruchs- und Geschmacksempfindung
beschrieben.
Krampfanfälle nach Gabe von Doxycyclin sind sehr selten möglich.
Beeinflussung diagnostischer Methoden: Glukosetests im Harn können falsch positiv ausfallen, wenn
die Kupfersulfatmethode (Benedict) angewendet wird. Harnzuckertests mit Glukose-OxidaseReagenzien können falsch negativ ausfallen.
Aufgrund einer Beeinflussung von fluorometrischen Bestimmungen können solche Tests falsch
positive Erhöhungen der Harnkatecholamine anzeigen.
4.9
Überdosierung
Bei einer oralen Überdosierung von Doxycyclin sollte durch Magenspülung versucht werden, die noch
nicht resorbierten Anteile der Substanz aus dem Magen zu entfernen. Die noch verbleibenden Reste
von Doxycyclin können durch Gabe von Antazida oder Kalzium- und Magnesiumsalzen zu nicht
resorbierbaren Chelaten gebunden werden. Doxycyclin ist nicht ausreichend dialysierbar, sodass eine
Hämo- oder Peritonealdialyse wenig effektiv ist.
Bei massiver Überdosierung besteht die Gefahr von Leberschäden, die manchmal von einer
Pankreatitis begleitet werden.
5.
PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antiinfektiva zur systemischen Anwendung – Tetracycline
ATC Code: J01A A02
7
Doxycyclin ist ein von Oxytetracyclin abgeleitetes Breitband-Antibiotikum. Es hemmt das Wachstum
von Bakterien durch Beeinflussung der Proteinsynthese und wirkt demnach vor allem bakteriostatisch.
Doxycyclin ist in vitro gegen eine Reihe klinisch relevanter Mikroorganismen wirksam:
grampositive Bakterien (Staphylokokken*, Streptokokken*, Pneumokokken*, Listeria monocytogenes,
Bacillus anthracis, Clostridien, Actinomyceten);
gramnegative Bakterien (Escherichia coli, Shigellen, Klebsiellen, Calymmatobacterium granulomatis,
Enterobacter aerogenes, Yersinia pestis, Vibrio cholerae, Campylobacter fetus, Francisella tularensis,
Brucellen, Haemophilus influenzae, Haemophilus ducreyi, Branhamella catarrhalis, Neisseria
gonorrhoeae, Acinetobacter species, Bacteroides species, Fusobacterium species, Leptotrichia
buccalis, Bartonella bacilliformis);
andere Mikroorganismen (Rickettsien, Chlamydia psittaci, Chlamydia trachomatis, Mycoplasma
pneumoniae, Ureaplasma urealyticum, Borrelien, Leptospiren, Treponema pallidum, Treponema
pertenue, Entamoeba histolytica, Plasmodium falciparum).
5.2
Pharmakokinetische Eigenschaften
Doxycyclin wird nach oraler Verabreichung nahezu vollständig und unbeeinflusst durch gleichzeitige
Nahrungsaufnahme resorbiert. Maximale Plasmakonzentrationen werden nach ca. 2 Stunden erreicht.
Doxycyclin verteilt sich gut ins Gewebe, ist plazentagängig, erscheint auch in der Muttermilch, tritt
aber kaum ins Gehirn über. Es wird über die Leber in der Galle angereichert und größtenteils enteral
rückresorbiert.
Bei normaler Nierenfunktion bzw. bis zu einer Kreatinin-Clearance von 75 ml/min. wird innerhalb von
72 Stunden ca. 40%, bei einer Kreatinin-Clearance von unter 10 ml/min. 1 - 5% der oral verabreichten
Dosis über die Niere, 2-3% über die Galle und der Rest als inaktive Metabolite ausgeschieden.
Die Halbwertzeit der Ausscheidung beträgt 18 - 22 Stunden; sie wird auch durch schwere
Niereninsuffizienz und Hämodialyse nicht signifikant verändert. Die Bindung an Plasmaproteine
beträgt 82%.
5.3
Präklinische Daten zur Sicherheit
Langzeitstudien an Tieren zur Untersuchung des karzinogenen Potentials wurden nicht durchgeführt.
Es liegen jedoch für die verwandten Antibiotika Oxytetracyclin (Nebennieren- und
Hypophysentumore) und Minocyclin (Schilddrüsentumore) Hinweise auf ein onkogenes Potential bei
Ratten vor.
Untersuchungen zur Mutagenität von Doxycyclin wurden ebenfalls nicht durchgeführt, für verwandte
Antibiotika (Tetracyclin, Oxytetracyclin) wurden jedoch positive Ergebnisse für in vitro
Untersuchungen an Säugetierzellen beschrieben.
Orales Doxycyclin zeigte in Dosierungen von bis zu 250 mg/kg/Tag keine offensichtlichen
Auswirkungen auf die Fertilität von weiblichen Ratten. Die Wirkung auf die Fertilität von männlichen
Ratten wurde nicht untersucht.
6.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1
Hilfsstoffe
Hochdisperses Siliziumdioxid
Mikrokristalline Zellulose
Carboxymethylzellulose-Natrium
Magnesiumstearat
Chinolingelb Farblack E 104
Indigotin Farblack E 132
*
Bei Infektionen mit diesen Erregern sollte Doxycyclin wegen der stark variierenden Empfindlichkeit nur
ausnahmsweise und nur nach erwiesener Empfindlichkeit durch Antibiogramm angewendet werden.
8
6.2
Inkompatibilitäten
Keine bekannt
6.3
Dauer der Haltbarkeit
48 Monate
6.4
Besondere Lagerungshinweise
Unter 30° C lagern. Lichtschutz erforderlich.
6.5
Art und Inhalt des Behältnisses
Packungen zu 5 und 10 Stück
6.6
Hinweise für die Handhabung
Keine
7.
NAME ODER FIRMA UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS
Pfizer Corporation Austria Ges.m.b.H., Wien
8.
ZULASSUNGSNUMMER
1-19796
9.
DATUM DER ZULASSUNG
18. September 1992
10.
STAND DER INFORMATION
Mai 2005
11.
VERSCHREIBUNGSPFLICHT/APOTHEKENPFLICHT
NR, apothekenpflichtig
1
FACHINFORMATION
(ZUSAMMENFASSUNG DER PRODUKTEIGENSCHAFTEN)
1.
BEZEICHNUNG
Vibravenös® - Ampullen
2.
ZUSAMMENSETZUNG (arzneilich wirksame Bestandteile nach Art und Menge)
1 Ampulle zu 5 ml enthält 100 mg Doxycyclin als Hydrochlorid-Hemiethanolat-Hemihydrat in
stabilisierter, wässriger Lösung.
Hilfsstoffe siehe 6.1
3.
DARREICHUNGSFORM
Lösung
4.
KLINISCHE ANGABEN
4.1
Anwendungsgebiete
Infektionen mit Doxycyclin-empfindlichen Bakterien.
Lunge: Lobär- und Bronchopneumonien verursacht durch Staphylokokken, Streptokokken und
Pneumokokken, Klebsiellen, Mykoplasmen, Haemophilus influenzae, Actinomyceten und
Chlamydia psittaci (Ornithose, Psittakose).
Obere Atemwege: Bronchitis, Pharyngitis, Tonsillitis, Otitis, Sinusitis hervorgerufen durch
Staphylokokken, Pneumokokken, Streptokokken, Haemophilus influenzae und Leptotrichia
buccalis (Angina Plaut-Vincenti).
Magen-Darm-Trakt: Infektionen verursacht durch Shigellen, Enterotoxin produzierende E. coliStämme, Campylobacter fetus, Vibrio cholerae (Cholera) und Entamoeba histolytica (in
Kombination mit Amöbiziden).
Gallenblase und Gallengänge: Infektionen mit E. coli, Streptokokken, Bacteroides, Clostridium
perfringens u.a.
Urogenitaltrakt: Infektionen mit Klebsiellen, E. coli, Neisseria gonorrhoeae, Enterokokken,
Staphylokokken, Streptokokken, Enterobacter aerogenes, Calymmatobacterium granulomatis,
Ureaplasma urealyticum und Chlamydien. Bei Lues I und II als Mittel zweiter Wahl.
Weichteile: Impetigo, Furunkulose, Phlegmone, Abszess, Wundinfektion und Paronychium durch
Staphylokokken, Streptokokken, Klebsiellen, E. coli und Actinomyceten.
Augen: Staphylokokken, Neisseria gonorrhoeae, Haemophilus influenzae und Chlamydien
(Trachom, Einschlusskonjunktivitis).
Milzbrand: Zur Prophylaxe und Therapie von Milzbrand, einschließlich Milzbrand durch
Inhalation nach Exposition mit aerosoliertem Bacillus anthracis.
Weiters: Listeriosen, Tularämie, Gasbrand, Tetanus, Pest (Y. pestis), Rickettsiosen (Fleckfieber, QFieber etc.), Leptospirosen (Morbus Weil u.a.), Framboesie (Trep. pertenue), Rückfallfieber
(Borrelia recurrentis et duttoni) sowie Infektionen durch Bartonella bacilliformis (Oroyafieber,
Verruga peruana), Acinetobacter (ehem. Mima-Herellea-Gruppe) und chloroquinresistente Stämme
von Plasmodium falciparum (Malaria falciparum).
Brucellosen (Maltafieber, Morbus Bang) können mit Vibravenös in Kombination mit Streptomycin
behandelt werden.
2
4.2
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Vibravenös ist nur zur intravenösen Anwendung bestimmt. Es ist mischbar mit physiologischer
Kochsalzlösung, 5-, 10- und 20%iger Dextroselösung sowie anderen Infusionslösungen, jedoch
nicht mit Ringerlösung (siehe Abschnitt 6.2 „Inkompatibilitäten“). Mischungen können, vor
direkter Sonnenbestrahlung geschützt, bis zu 24 Stunden aufgehoben werden.
Intravenöse Infusion:
Der Infusionslösung, die Vibravenös enthält, sollten keine weiteren Medikamente zugesetzt
werden.
Die Infusionsdauer richtet sich nach der Dosierung, sollte aber üblicherweise ein bis 4 Stunden
betragen. Die empfohlene Mindestinfusionsdauer für 100 mg (0,5 mg/ml Lösung) beträgt 1 Stunde.
Intravenöse Injektion:
Die Injektionsdauer für 100 mg (= 1 Ampulle) sollte nicht kürzer als 2 Minuten, bei älteren,
geschwächten und schwerkranken sowie digitalisierten Patienten nicht kürzer als 3 Minuten sein.
Vibravenös ist nicht zur i.m. oder s.c. Injektion bestimmt.
Dosierung
Erwachsene über 70 kg KGW: 200 mg (2 Ampullen) täglich.
Erwachsene unter 70 kg KGW sowie Jugendliche und Kinder über 50 kg KGW:
1. Tag: 200 mg (2 Ampullen) als Einzeldosis, dann 100 mg (1 Ampulle) täglich. Bei schweren
Infektionen 200 mg einmal täglich während der ganzen Behandlungszeit.
Kinder ab 8 Jahren und unter 50 kg KGW:
1. Tag: 4 mg/kg Körpergewicht als Einzeldosis, dann 2 mg/kg Körpergewicht täglich. Bei
schweren Infektionen 4 mg/kg Körpergewicht während der ganzen Behandlungszeit.
Dauer der Anwendung:
Die Therapie sollte mindestens 24 bis 48 Stunden nach Abklingen der Symptome und des Fiebers
fortgesetzt werden. Bei Streptokokken-Infektionen sollte die Behandlung mindestens 10 Tage
dauern.
Auf orale Therapie mit Vibramycin ist so bald wie möglich umzustellen.
Spezielle Therapieempfehlungen:
− Akute gonorrhoische Urethritis beim Mann: 200 mg täglich über 2 - 4 Tage.
−
Akute Gonokokkeninfektion bei der Frau: 200 mg täglich bis zur Abheilung.
−
Akute Adnexitis und Endometritis:
Täglich 200 mg Vibravenös und 4 x 2 g Cefoxitin i.v., wenigstens 4 Tage lang und
wenigstens 48 Stunden nach Abklingen der Symptome fortführen, dann 200 mg Vibramycin
täglich p.o., bis die Gesamtdauer der Therapie 10 - 14 Tage beträgt.
−
Lues I und II:
300 mg täglich mindestens 10 Tage lang.
−
Prophylaxe und Therapie von Milzbrand durch Inhalation:
Erwachsene: 100 mg zweimal täglich. Die Gesamtdauer der Therapie beträgt 60 Tage.
Kinder unter 45 kg KGW: 2,2 mg/kg KGW zweimal täglich. Die Gesamtdauer der Therapie
beträgt 60 Tage. (Siehe Abschnitt 4.4 „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die
Anwendung“ – Anwendung bei Kindern)
3
Anwendung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion:
Da Vibravenös-Ampullen Polyvidon enthalten und die Ausscheidung von Polyvidon bei Patienten
mit eingeschränkter Nierenfunktion reduziert sein kann, darf Vibravenös bei solchen Patienten
nicht angewendet werden (siehe auch Abschnitt 4.3. „Gegenanzeigen“).
Anwendung bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion:
Bei schwerer Leberschädigung ist Vibravenös kontraindiziert
„Gegenanzeigen“)
(siehe
Abschnitt
4.3
Anwendung bei älteren Patienten:
Über pharmakokinetische Parameter bei älteren Patienten liegen keine Angaben vor.
Anwendung bei Kindern:
Bei Säuglingen und Kindern bis zu 8 Jahren darf Vibravenös nur unter strengster
Indikationsstellung angewendet werden. Siehe Abschnitt 4.3. „Gegenanzeigen“ und Abschnitt 4.4.
“Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“.
4.3
Gegenanzeigen
Vibravenös ist kontraindiziert bei
• bekannter Überempfindlichkeit gegen Tetracycline (insbesondere Doxycyclin), Polyvidon oder
einen anderen Bestandteil des Präparates;
• bei schwerer Leberfunktionsstörung;
• Myasthenia gravis (wegen des Gehaltes an Magnesiumchlorid);
• eingeschränkter Nierenfunktion, da die Ausscheidung von Polyvidon reduziert sein kann.
Patienten mit Nierenfunktionsbeeinträchtigung sollen daher mit oralem Doxycyclin behandelt
werden.
Während der Dentition (letztes Trimester der Schwangerschaft, Zeit nach der Geburt und Kindheit
bis zu 8 Jahren) darf die Verabreichung nur bei Erkrankungen erfolgen, wenn andere Antibiotika
nicht gegeben werden können.
4.4
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Vibravenös eignet sich nicht zur intramuskulären Injektion, eine paravenöse Verabreichung ist zu
vermeiden.
Besonders sollte auf die Injektionsgeschwindigkeit geachtet werden (siehe Abschnitt 4.2
„Dosierung, Art und Dauer der Anwendung“).
Bei Überschreiten der empfohlenen Dosis ist mit einem gehäuften Auftreten von Nebenwirkungen
zu rechnen.
Vorsicht bei Herzrhythmusstörungen und bei digitalisierten Patienten (langsame Injektion).
Anwendung bei Kindern:
Wie andere Tetracycline bildet auch Doxycyclin einen stabilen Kalziumkomplex in
knochenbildendem Gewebe. Bei Frühgeborenen, die orale Tetracycline in Dosierungen von
25 mg/kg alle 6 Stunden verabreicht erhielten, wurde eine verlangsamtes Fibulawachstum
beschrieben, das sich nach Absetzen der Therapie wieder normalisierte.
Die Anwendung von Tetracyclinen während der Dentition (zweite Hälfte der Schwangerschaft und
Kindesalter bis 8 Jahre) kann zu bleibenden Zahnverfärbungen (gelblich-grau-braun) führen. Diese
Nebenwirkung wurde bei Langzeitanwendung häufiger beobachtet als bei wiederholter
Kurzzeitbehandlung. Hypoplasie des Zahnschmelzes wurde ebenfalls beschrieben. Doxycylin sollte
daher bei dieser Patientengruppe nur dann angewendet werden, wenn keine anderen Medikamente
4
zur Verfügung stehen bzw. wenn diese kontraindiziert sind oder eine entsprechende Wirksamkeit
unwahrscheinlich ist.
Bei Milzbrand, einschließlich Milzbrand durch Inhalation, kann Doxycyclin jedoch auch in dieser
Patientengruppe angewendet werden.
Allgemein:
In einigen seltenen Fällen wurden nach intravenöser Verabreichung akute anaphylaxieartige
Reaktionen mit Kollaps, Brustschmerzen und Hypotonie beschrieben. In solchen Fällen ist
Doxycyclin abzusetzen und eine Behandlung mit Katecholaminen, Antihistaminika oder
Kortikosteroiden sowie bei Bedarf Sauerstoff einzuleiten.
Vorwölbung der Fontanellen bei Kleinkindern und intrakranielle Drucksteigerung
(Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, möglicherweise Papillenödem) bei Erwachsenen wurden bei
Patienten beschrieben, die Doxycyclin in voller therapeutischer Dosis verabreicht erhielten, wobei
es nach dem Absetzen zu einer raschen Rückbildung kam.
In seltenen Fällen wurden mit oraler oder parenteraler Gabe von Tetracyclinen einschließlich
Doxycyclin abnormale Leberfunktionswerte beschrieben.
Anders als bei antianabolisch wirkenden Tetracyclinen zeigten Patienten mit gestörter
Nierenfunktion kein Ansteigen der BUN-Werte unter Vibravenös, jedoch ist bei Patienten mit
eingeschränkter Nierenfunktion eine verzögerte Ausscheidung von Polyvidon zu beachten (siehe
auch Abschnitt 4.3 „Gegenanzeigen“).
Bei Langzeittherapie in hohen Dosen (über 300 mg/Tag) werden Leber-, Nieren- und
Blutbildkontrollen empfohlen.
Da Tetracycline eine Photosensibilisierung hervorrufen können, sind die Patienten bei Beginn der
Behandlung auf diese Nebenwirkung aufmerksam zu machen. UV-Exposition sollte vermieden
werden. Bei den ersten Anzeichen einer Reizerscheinung ist die Therapie abzubrechen.
Länger dauernde Antibiotika-Anwendung kann gelegentlich ein Überwuchern resistenter Keime
einschließlich Pilze nach sich ziehen. Bei Resistenzentwicklung oder Keimselektion ist das
Antibiotikum zu wechseln.
Bei schweren und anhaltenden Durchfällen ist an eine antibiotikabedingte pseudomembranöse
Colitis zu denken, die lebensbedrohlich sein kann. Daher ist das Präparat sofort abzusetzen und
eine geeignete Therapie (z.B. mit Vancomycin oral, 4 x 250 mg) einzuleiten. Peristaltikhemmende
Präparate sind kontraindiziert.
Besteht bei Behandlung einer venerischen Erkrankung gleichzeitig Lues-Verdacht, sind geeignete
diagnostische Maßnahmen (inkl. Dunkelfelduntersuchungen) zu ergreifen. Monatliche serologische
Tests sollten über mindestens 4 Monate durchgeführt werden.
Bei chronischem Alkoholismus oder Einnahme von enzyminduzierenden Medikamenten
(Barbituraten, Carbamazepin u.a.) empfiehlt sich eine kritische Überwachung der DoxycyclinTherapie (mögliche Verkürzung der Serumhalbwertzeit).
Die Lagerungshinweise sind zu beachten. Stark verfärbte, entfärbte oder trübe Lösungen dürfen
nicht injiziert werden.
4.5
Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Metabolismus:
Längerfristige Verabreichung von Enzyminduktoren wie Carbamazepin, Phenytoin, Phenobarbital
oder Rifampicin kann den Doxycyclin-Abbau in der Leber beschleunigen und die
Plasmakonzentrationen verringern, ebenso chronischer Alkoholismus (siehe Abschnitt 4.4
"Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“).
5
Gerinnung:
Es liegen Berichte über eine Verlängerung der Prothrombinzeit bei Patienten vor, die gleichzeitig
Warfarin und Doxycyclin verabreicht erhielten. Tetracycline vermindern die Prothrombin-Aktivität
und verstärken so die Antikoagulantien-Wirkung. Bei gleichzeitiger Gabe sollte eine Reduktion der
Antikoagulantiendosis erwogen werden.
Doxycyclin kann die hypoglykämische Wirkung von oralen Antidiabetika verstärken.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Tetracyclinen und oralen Kontrazeptiva kann die
empfängnisverhütende Wirkung beeinträchtigt sein.
Tetracycline hemmen möglicherweise den Abbau von Sekale-Alkaloiden in der Leber (Auftreten
von Ergotismus in Einzelfällen möglich).
Durch die gleichzeitige Gabe von Methoxyfluran und anderen potentiell nephrotoxisch wirkenden
Stoffen kann es zu möglicherweise letal verlaufenden nephrotoxischen Nebenerscheinungen
kommen.
Da bakteriostatische Antibiotika die bakterizide Wirkung der ß-Laktamantibiotika hemmen
können, ist eine gleichzeitige Verabreichung nicht sinnvoll.
Da Vibravenös Magnesium enthält, kann es die Wirkung von Tubocurarin, Succinylcholin und
anderen Muskelrelaxantien verstärken.
Kurz vor, während oder nach einer Isotretinoinbehandlung der Akne sollte Doxycyclin nicht
verabreicht werden, da beide Wirkstoffe in seltenen Fällen reversible Drucksteigerungen in der
Schädelhöhle (Pseudotumor cerebri) verursachen können.
4.6
Schwangerschaft und Stillzeit
Während der Schwangerschaft sollte Vibravenös nur nach strengster Nutzen-Risiko-Abwägung
verordnet werden, da es beim Feten und Säugling zu einer Verfärbung der Zähne und zu einer
reversiblen Verzögerung des Knochenwachstums kommen kann.
Da Tetracycline einschließlich Doxycyclin in der Muttermilch stillender Frauen nachgewiesen
werden konnten, sollte Doxycyclin bei stillenden Müttern nicht verwendet werden. Gegebenenfalls
empfiehlt sich Abpumpen und Verwerfen der Milch während der Therapiedauer.
4.7
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Vereinzelt ist über eine vorübergehende Myopie (Kurzsichtigkeit) unter der Gabe von
Tetracyclinen berichtet worden, die zu einer Beeinträchtigung der Sicherheit beim Steuern von
Kraftfahrzeugen und beim Bedienen von Maschinen führen könnte.
4.8
Nebenwirkungen
Die folgenden Nebenwirkungen wurden bei Patienten mit Tetracyclinen einschließlich Doxycyclin
beschrieben:
Allgemein: Lokale Reizerscheinung an der Injektionsstelle, Thrombophlebitis, Schwindel,
Schweißausbrüche oder Übelkeit infolge zu rascher Injektion.
Autonomes Nervensystem: Flush
Gastrointestinal: Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Anorexie, Durchfall, Glossitis, Dysphagie,
Dyspepsie, Enterocolitis, pseudomembranöse Colitis, durch C. difficile bedingter Durchfall,
anogenitale Entzündung.
Dermatologisch: Ausschläge einschließlich makulopapulärer und erythematöser Ausschläge,
Photosensitivität (siehe auch Abschnitt 4.4 „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die
Anwendung“), Dermatitis exfoliativa, Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom und
toxische epidermale Nekrolyse.
6
Überempfindlichkeitsreaktionen: Urtikaria, angioneurotisches Ödem, anaphylaktischer Schock,
Anaphylaxie, anaphylaktoide Reaktionen, anaphylaktoide Purpura, Hypotonie, Perikarditis,
Exazerbation eines systemischen Lupus erythematodes, Dyspnoe, Serumkrankheit, periphere
Ödeme, Tachykardie. In einigen seltenen Fällen wurden nach intravenöser Verabreichung akute
anaphylaxieartige Reaktionen mit Kollaps, Brustschmerzen und Hypotonie beschrieben.
Gehör: Tinnitus
Augen: passagere Myopie (Einzelfälle)
Hämatologisch: Hämolytische Anämie, Thrombozytopenie, Neutropenie, Eosinophilie.
Leber/Galle: Abnormale Leberfunktion, Hepatitis, seltene Fälle von Lebertoxizität.
Knochen/Skelettmuskel: Arthralgie und Myalgie.
Harnwege: Erhöhte BUN-Werte (siehe auch Abschnitt 4.4 „Warnhinweise und
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“).
Zentrales und peripheres Nervensystem: Kopfschmerzen, intrakranielle Drucksteigerungen bei
Erwachsenen, Vorwölbung der Fontanellen bei Kleinkindern (rasche Rückbildung nach Absetzen
der Therapie).
Andere: Anwendung während der Dentition kann zu bleibenden Zahnverfärbungen mit
Schmelzdefekten und Knochenwachstumsverzögerungen führen.
Beeinflussung diagnostischer Methoden: Unter Einfluss von Vibravenös können die Ergebnisse
von Harneiweiß-, Harnzucker- und Urobilinogen-Tests verfälscht werden.
Aufgrund einer Beeinflussung von fluorometrischen Bestimmungen können solche Tests falsch
positive Erhöhungen der Harnkatecholamine anzeigen.
4.9
Überdosierung
Im Falle einer Überdosierung ist die Behandlung abzubrechen und eine symptomatische
Behandlung mit entsprechenden unterstützenden Maßnahmen einzuleiten. Doxycyclin ist nicht
ausreichend dialysierbar, sodass eine Hämo- oder Peritonealdialyse wenig effektiv ist.
Bei massiver Überdosierung besteht die Gefahr von Leberschäden, die manchmal von einer
Pankreatitis begleitet werden.
5.
PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antiinfektiva zur systemischen Anwendung – Tetracycline
ATC-Code: J01A A02
Doxycyclin ist ein von Oxytetracyclin abgeleitetes Breitband-Antibiotikum. Es hemmt das
Wachstum von Bakterien durch Beeinflussung der Proteinsynthese und wirkt demnach vor allem
bakteriostatisch.
Doxycyclin ist in vitro gegen eine Reihe klinisch relevanter Mikroorganismen wirksam:
grampositive Bakterien (Staphylokokken, Streptokokken, Pneumokokken, Listeria monocytogenes,
Bacillus anthracis, Clostridien, Actinomyceten);
gramnegative Bakterien (Escherichia coli, Shigellen, Klebsiellen, Calymmatobacterium granulomatis, Enterobacter aerogenes, Yersinia pestis, Vibrio cholerae, Campylobacter fetus, Francisella
tularensis, Brucellen, Haemophilus influenzae, Branhamella catarrhalis, Neisseria gonorrhoeae,
Acinetobacter species, Bacteroides species, Fusobacterium species, Leptotrichia buccalis,
Bartonella bacilliformis);
andere Mikroorganismen (Rickettsien, Chlamydia psittaci, Chlamydia trachomatis, Mycoplasma
pneumoniae, Ureaplasma urealyticum, Borrelien, Leptospiren, Treponema pallidum, Treponema
pertenue, Entamoeba histolytica, Plasmodium falciparum).
5.2
Pharmakokinetische Eigenschaften
Mit der i.v.-Injektion von 200 mg Doxycyclin werden Serum-Spitzenkonzentrationen von 15 mg/l
erreicht. Doxycyclin verteilt sich gut ins Gewebe, ist plazentagängig, erscheint auch in der
Muttermilch, tritt aber kaum ins Gehirn über. Vibravenös wird über die Leber in der Galle
7
angereichert und größtenteils enteral rückresorbiert. 30-35% der oral verabreichten Dosis werden
über die Niere, 2-3% über die Galle ausgeschieden, der Rest als inaktive Metaboliten.
Die Halbwertzeit der Ausscheidung beträgt 18-22 Stunden; sie wird auch durch schwere
Niereninsuffizienz und Hämodialyse nicht signifikant verändert. Die Bindung an Plasmaproteine
beträgt 82%.
5.3
Präklinische Daten zur Sicherheit
Langzeitstudien an Tieren zur Untersuchung des karzinogenen Potentials wurden nicht
durchgeführt. Es liegen jedoch für die verwandten Antibiotika Oxytetracyclin (Nebennieren- und
Hypophysentumore) und Minocyclin (Schilddrüsentumore) Hinweise auf ein onkogenes Potential
bei Ratten vor.
Untersuchungen zur Mutagenität von Doxycyclin wurden ebenfalls nicht durchgeführt, für
verwandte Antibiotika (Tetracyclin, Oxytetracyclin) wurden jedoch positive Ergebnisse für in vitro
Untersuchungen an Säugetierzellen beschrieben.
Orales Doxycyclin zeigte in Dosierungen von bis zu 250 mg/kg/Tag keine offensichtlichen
Auswirkungen auf die Fertilität von weiblichen Ratten. Die Wirkung auf die Fertilität von
männlichen Ratten wurde nicht untersucht.
6.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1
Hilfsstoffe
Polyvinylpyrrolidon K17
Magnesiumhydrochlorid-Hexahydrat
2-Aminoethanol.
6.2
Inkompatibilitäten
Vibravenös ist mit Ringer-Laktat-Lösung inkompatibel.
6.3
Dauer der Haltbarkeit
24 Monate
6.4
Besondere Lagerungshinweise
Bei Kühlschranktemperatur (2 bis 8°C) aufbewahren. Lichtschutz erforderlich.
6.5
Art und Inhalt des Behältnisses
1 Ampulle zu 5 ml
6.6
Hinweise für die Handhabung
Vibravenös ist mischbar mit physiologischer Kochsalzlösung, 5-, 10- und 20%iger Dextroselösung
sowie anderen Infusionslösungen, jedoch nicht mit Ringerlösung. Mischungen können, vor direkter
Sonnenbestrahlung geschützt, bis zu 24 Stunden aufgehoben werden.
Der Infusionslösung, die Vibravenös enthält, sollten keine weiteren Medikamente zugesetzt
werden.
Stark verfärbte, entfärbte oder trübe Lösungen dürfen nicht injiziert werden.
7.
NAME ODER FIRMA UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS
Pfizer Corporation Austria Ges.m.b.H., Wien
8.
ZULASSUNGSNUMMER
1-15051
8
9.
DATUM DER ZULASSUNG
30. Dezember 1988
10.
STAND DER INFORMATION
Mai 2005
11.
VERSCHREIBUNGSPFLICHT/APOTHEKENPFLICHT
NR, apothekenpflichtig
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