ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES

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ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
& PACKUNGSBEILAGE
FORENE
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
FORENE, 100%, Flüssigkeit zur Herstellung eines Dampfs zur Inhalation
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Isofluran 100%
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Flüssigkeit zur Herstellung eines Dampfs zur Inhalation.
FORENE (Isofluran) ist ein nicht brennbares Inhalationsanästhetikum, die chemische Bezeichnung ist 1Chlor-2,2,2-trifluorethyl-difluormethylether
Einige physikalische Konstanten von FORENE:
Molekulargewicht
Siedepunkt in °C/760 mm Hg
20
Brechungsindex n D
Spezifisches Gewicht 25°/25°C
184,5
48,5
1,2990 - 1,3005
1,496
Dampfdruck in mm Hg (*)
bei 20°C
bei 25°C
bei 30°C
bei 35°C
238
295
367
450
Verteilungskoeffizienten bei 37°C:
Wasser/Gas
Blut/Gas
Öl/Gas
0,61
1,43
90,8
Verteilungskoeffizienten bei 25°C - Kautschuk und Kunststoff:
Kautschuk/Gas
62,0
Butylkautschuk/Gas
75,0
Polyvinylchlorid/Gas
110,0
(*) Gleichung zur Berechnung des Dampfdrucks:
log10Pdamp = A + B/T, wobei A = 8,056; B = - 1664,58 und T = °C + 273,16 (Kelvin)
Polyethylen/Gas
Polyurethan/Gas
Polyolefin/Gas
Butylazetat/Gas
+/- 2,0
+/- 1,4
+/- 1,1
+/- 2,5
Reinheit bestimmt durch Gaschromatographie > 99,9%.
Entflammbarkeit in Sauerstoff oder Lachgas bei 9 Joule/sec und 23°C: keine.
Entflammbarkeit in Sauerstoff oder Lachgas bei 900 Joule/sec und 23°C: in anästhetischen
Konzentrationen nicht entzündbar.
MAC (Minimale alveoläre Konzentration) beim Menschen:
ERWACHSENE*
Alter
Durchschnittlicher MACWert in 100 %
Sauerstoff
26 ± 4 Jahre
1,28 %
44 ± 7 Jahre
1,15 %
64 ± 5 Jahre
1,05 %
KINDER UND JUGENDLICHE
Alter
Durchschnittlicher MACWert in 100 %
Sauerstoff
Frühgeborene
Gestationsalter < 32
Wochen
1,28 %
Frühgeborene
Gestationsalter 32-37
Wochen
1,41 %
0-1 Monate
1-6 Monate
6-12 Monate
1-5 Jahre
70 %
N2O
0,56 %
0,50 %
0,37 %
1,60 %
1,87 %
1,80 %
1,60 %
FORENE ist eine farblose stabile Flüssigkeit ohne Zusatz von chemischen Stabilisatoren.
FORENE hat einen ätherartigen, leicht stechenden, beißenden Geruch. Die Gaschromatographie
ergab keine Modifizierung in der Zusammensetzung von Proben, die fünf Jahre lang indirektem
Sonnenlicht in hellen und ungefärbten Flaschen ausgesetzt waren, noch in der Zusammensetzung
von Proben, die 30 Stunden lang langwelligem UV-Licht von 2 Amp., 115 V und 60 Zyklen
ausgesetzt waren. Bei einer mehr als sechsmonatigen Aussetzung in einer Lösung von 1 N
Methanol-Natriummethoxid (starke Base) verbrauchte FORENE kein Alkali, ein Indiz für eine
starke Stabilität gegenüber basischen Stoffen. FORENE zersetzt sich nicht in Präsenz von
Natriumkalk und greift weder Aluminium noch Zinn, Messing, Eisen oder Kupfer an.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1
Anwendungsgebiete
FORENE ist angezeigt zur Generalanästhesie (Einleitung oder Aufrechterhaltung). Es gibt keine
geeigneten Daten zur Anwendung in der Obstetrik-Anästhesie.
Dieses Produkt kann auch bis zu 48 Stunden zur Sedation von ventilierten Patienten auf der
Intensivstation angewendet werden.
FORENE kann bei Neugeborenen und Kindern unter 2 Jahren angewendet werden (siehe Abschnitt
4.5).
4.2
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Die Anwendung von FORENE ist dem Anästhesisten vorbehalten.
Die minimal alveoläre Konzentration von FORENE im Sauerstoff nimmt mit dem Alter ab.
MAC (Minimale alveoläre Konzentration) beim Menschen:
ERWACHSENE*
Alter
Durchschnittlicher MACWert in 100 %
Sauerstoff
26 ± 4 Jahre
1,28 %
44 ± 7 Jahre
1,15 %
64 ± 5 Jahre
1,05 %
KINDER UND JUGENDLICHE
Alter
Durchschnittlicher MACWert in 100 %
Sauerstoff
Frühgeborene
Gestationsalter < 32
Wochen
1,28 %
Frühgeborene
Gestationsalter 32-37
Wochen
1,41 %
0-1 Monate
1-6 Monate
6-12 Monate
1-5 Jahre
70 %
N2O
0,56 %
0,50 %
0,37 %
1,60 %
1,87 %
1,80 %
1,60 %
Prämedikation
Arzneimittel für die Prämedikation sollten für den individuellen Patienten ausgewählt werden,
wobei die atemdepressive Wirkung von Isofluran zu berücksichtigen ist. Die Anwendung von
Anticholinergika ist möglich, kann aber zur Induktion der Atmung in der Pädiatrie empfehlenswert
sein.
Einleitung
Es wird empfohlen, eine hypnotische Dosis eines kurzwirkenden Narkotikums zu benutzen, um ein
gelegentliche Auftreten von Husten, Atemanhalten oder Laryngospasmus zu vermeiden; diese
können auftreten, wenn die Einleitung nur mit FORENE und Sauerstoff oder mit FORENE in
Verbindung mit Sauerstoff/LachgasLachgas erfolgt.
Zur Einleitung wird eine FORENE-Konzentration von 0,5% empfohlen.
Das Einatmen von FORENE-Konzentrationen zwischen 1,5 und 3% führt im Allgemeinen zur
chirurgischen Anästhesie innerhalb von 7 bis 10 Minuten.
Induktion der Anästhesie bei Kindern:
Isofluran ist wegen des Auftretens von Husten, Anhalten des Atems, Entsättigung, erhöhter
Sekretion und Laryngospasmus bei Säuglingen und Kindern nicht zur Induktion der Inhalation
empfohlen (Siehe Abschnitt 4.4).
Aufrechterhaltung
Chirurgische Anästhesiestadien können mit einer Atmungskonzentration von 1,0 bis 2,5%
FORENE aufrechterhalten werden, wenn FORENE zusammen mit LachgasLachgas/SauerstoffMischungen verwendet wird.
Solche Dosierungen reichen aus zur Muskelentspannung für die intra-abdominale Chirurgie. Wenn
eine stärkere Entspannung notwendig wird, können zusätzliche Dosen Muskelrelaxanzien
verwendet werden (siehe "Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die
Anwendung"). Falls keine anderen Komplikationen vorliegen, verhält sich der Blutdruck während
der Aufrechterhaltung umgekehrt proportional zur FORENE-Konzentration.
Ein außergewöhnlicher Blutdruckabfall (außer wenn er auf eine Hypovolämie zurückzuführen ist)
kann mit der Narkosetiefe zusammenhängen und sollte in diesem Fall durch eine Verringerung der
Anästhesie oder eine volämische Auffüllung korrigiert werden.
Aufwachen
Die FORENE Atmungskonzentration kann gegen Ende des chirurgischen Eingriffs auf 0,5%
reduziert oder zu Beginn des Verschließens der Hautwunden auf 0 gebracht werden.
Wenn die Verabreichung aller Anästhetika unterbrochen wird, sollte der Patient bis zum
Aufwachen aus der Anästhesie mit hochkonzentriertem Sauerstoff ventiliert werden.
Ausrüstung für die Verabreichung
Es wird empfohlen, FORENE mit einem Verdampfer zu verabreichen, der speziell für dieses
Mittel kalibriert ist. FORENE enthält keinen Stabilisator und beeinträchtigt weder die Kalibrierung
noch die Manipulation der Ausrüstung. Man kann auch Verdampfer anwenden, die einen
saturierten Dampf mit vernünftigem Durchsatz produzieren, auch wenn sie nicht speziell für
FORENE kalibriert sind. Wenn (nicht kalibrierte) Mischverdampfer für FORENE angewendet
werden, kann folgende Formel benutzt werden, um den Gasdurchsatz der Verdampfer bei
verschiedenen Raumtemperaturen zu berechnen:
FV =
%
FT (PA - PV)
---- . -------------100
PV
Dabei sind:
PA = Atmosphärischer Druck
PV = FORENE Dampfdruck
FV = Gasdurchsatz Verdampfer (ml/Minute)
FT = Gas-Gesamtdurchsatz (ml/Minute)
% = FORENE Konzentration
Da die anfängliche Umgebungstemperatur des flüssigen Anästhetikums im Verdampfer wie vom
Thermometer angezeigt mit der Zeit leicht absinkt, muss der Pv-Wert in der Formel regelmäßig
verbessert werden, um immer einen korrekten Gasdurchsatz des Verdampfers (Fv) zu liefern. Alle
Werte basieren auf der Voraussetzung, dass der Verdampfer einen saturierten Dampf liefert. Ein zu
hoher Durchsatz und/oder niedrige Flüssighöhen reduzieren die angegebene Konzentration.
4.3 Gegenanzeigen
- Überempfindlichkeit gegen Isofluran oder andere halogenierte Inhalationsnarkotika.
- Patienten, bei denen nach einer früheren Anwendung von Isofluran oder anderen halogenierten
Inhalationsanästhetika ein Ikterus und/oder Fieber unbekannter Ursache auftraten.
bekannte oder vermutete genetische Disposition zur malignen Hyperthermie.
4.4 Besondere Warmhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
FORENE darf nicht auf parenteralem Weg verabreicht werden.
Bei Erwachsenen ist die minimale alveoläre Konzentration bei gleichzeitiger Verabreichung von
Lachgas reduziert.
Um die Konzentration des Anästhetikums exakt steuern zu können, müssen speziell für Isofluran
kalibrierte Verdampfer verwendet werden. Hypotension und Depression der Atmung nehmen mit
der Tiefe der Anästhesie zu.
Einzelfälle einer in seltenen Fällen mit Torsades de Pointes assoziierten QT-Verlängerung wurden
berichtet (in außergewöhnlichen Fällen auch mit tödlichem Ausgang). Vorsicht ist also geboten,
wenn Isoflurane empfindlichen Patienten verabreicht wird.
Allgemeinanästhetika, einschliesslich Isoflurane, sollten bei Patienten mit mitochondrialen
Erkrankungen mit Vorsicht verabreicht werden.
Bei Patientinnen, denen der Uterus ausgeschabt wird, wurde bei der Anwendung von Isofluran ein
erhöhter Blutverlust, vergleichbar mit dem unter anderen inhalierten Mitteln, berichtet.
Isofluran entspannt den Uterusmuskel und während obstetrischen Eingriffen ist die
niedrigstmögliche Isofluran-Konzentration anzuwenden (siehe Abschnitt 4.6).
Absorptionssystem
Bei der Anwendung von fluorhalogenierten Substanzen (z.B. Desfluran, Enfluran und Isofluran)
wurden einige Fälle einer erhöhten Carboxy-Hämoglobinkonzentration gemeldet. Bei Anwendung
von normal hydratierten Absorptionssystemen haben die erzeugten CO-Konzentrationen keine
klinische Bedeutung. Die Anleitungen des Herstellers des CO2-Absorptionssystems müssen
unbedingt beachtet werden.
Seltene Fälle extremer Hitze, Rauch und/oder spontaner Entzündung im Anästhesie-Apparat wurden
gemeldet bei der Anwendung von Isofluran mit einem ausgetrockneten CO2-Absorber, besonders
wenn auf Kaliumhydroxid-Basis.
Der CO2–Absorber muss ersetzt werden, wenn man ein Austrocknungsproblem vor der IsofluranVerabreichung vermutet. Bei den meisten CO 2–Absorbern verändert sich der farbige Anzeiger nicht
unbedingt nach der Austrocknung. Daher darf das Fehlen einer signifikanten Farbveränderung nicht
als Garantie für eine ausreichende Befeuchtung gehalten werden. Die CO 2–Absorber müssen
unabhängig von der Farbe regelmäßig ersetzt werden.
Allgemeines
Wie bei allen starken Allgemeinanästhetika darf Isofluran nur innerhalb einer für die Verabreichung
einer Anästhesie gut ausgerüsteten Infrastruktur und von qualifizierten, ausgebildeten Personen, die
die Pharmakologie des Arzneimittels kennen und in der Betreuung der anästhesierten Person
erfahren sind, verabreicht werden.
Da die Anästhesiestadien des Isoflurans einfach und schnell verändert werden können, dürfen nur
Verdampfer mit präzise vorhersehbarem Durchsatz oder Techniken, die die Kontrolle der ein- und
ausgeatmeten Konzentrationen ermöglichen, angewendet werden. Der Grad der Hypotension und
der Atemdepression kann Hinweise auf die Narkosetiefe geben.
Berichte haben gezeigt, dass Isofluran Leberfunktionsstörungen induzieren kann, die von einer
leichten und vorübergehenden Erhöhung der Leberenzyme bis zum Ikterus und zur letalen
Lebernekrose gehen können.
Solche Reaktionen scheinen eine Sensibilisierungsreaktion gegen Anästhetika zu sein. Es wurde
berichtet, dass eine vorherige Exposition an halogenierte Kohlenwasserstoffe das Risiko eines
Leberschadens erhöhen kann, vor allem wenn das Intervall zwischen den Expositionen weniger als 3
Monate beträgt. Eine Zirrhose oder andere mit einer Störung der Leberfunktion verbundene
Anomalien, einschließlich einer früheren viralen Hepatitis, können ein Grund dafür sein, ein
anderes, nicht halogeniertes Anästhetikum zu wählen.
Unabhängig vom angewendeten Anästhetikum ist es wichtig, eine normale Hämodynamik
aufrechtzuerhalten, um bei Patienten mit Koronaropathien eine Myokardischämie zu vermeiden.
Bei tieferer Anästhesie erhöht Isofluran erheblich den zerebralen Blutfluss. Ein vorübergehender
Anstieg des Liquordruckes kann auftreten und ist nach Hyperventilation vollständig reversibel.
Vorsicht ist geboten bei der Anwendung von Isofluran bei Patienten mit intrakranieller
Hypertension. In solchen Fällen kann eine Hyperventilation notwendig sein, um der
Schädelinnendruck zu senken.
Die Anwendung von Isofluran bei geschwächten Patienten oder bei Patienten mit Hypovolämie oder
Hypotension wurde nur wenig untersucht. Es wird empfohlen, bei diesen Patienten eine niedrigere
Dosis Isofluran einzusetzen.
Die Wirkung aller allgemein angewendeten Muskelrelaxantien wird durch isoflurane merklich
verstärkt; bei nicht-depolarisierenden Muskelrelaxantien ist dieser Effekt am stärksten ausgeprägt.
Da die Wirkung der depolarisierenden wie nicht-depolarisierenden Myorelaxanzien durch Isofluran
verstärkt wird, sollte man nur etwa ein Drittel bis die Hälfte der üblichen Dosis dieser Drogen
anwenden. Die Erholungszeit der neuromuskulären Wirkung dieser Relaxanzien ist länger bei
Isofluran als bei anderen üblichen Anästhetika.
Isofluran kann 2 bis 4 Tage nach der Narkose einen leichten Abbau der geistigen Fähigkeiten
verursachen. Leichte Veränderungen der Laune und die Symptome können maximal bis zu 6 Tage
nach der Verabreichung andauern. Dies muss berücksichtigt werden, wenn die Patienten ihre
üblichen täglichen Tätigkeiten wiederaufnehmen, einschließlich das Steuern von Fahrzeugen oder
das Bedienen von schweren Maschinen (siehe Abschnitt 4.7).
Eine Verstärkung der neuromuskulären Müdigkeit kann beobachtet werden bei Patienten, die an
neuromuskulären Erkrankungen z. B. einer schweren Myasthenia gravis leiden. Isofluran muss bei
diesen Patienten mit Vorsicht angewendet werden.
Isofluran muss mit Vorsicht angewendet werden bei Patienten, die eine Bronchokonstriktion
entwickeln könnten, denn ein Bronchospasmus könnte auftreten (siehe Abschnitt 4.8).
Isofluran kann eine Atemdepression induzieren, die durch begleitende Narkosemedikamente oder
gleichzeitige Verabreichung anderer atemdepressiv wirkender Arzneimittel verstärkt wird. Die
Atemfunktion muss beobachtet werden und, wenn nötig muss eine kontrollierte Ventilation
eingesetzt werden (siehe Abschnitt 4.8).
Während der Narkoseeinleitung können der Speichelfluss und die tracheobronchiale Sekretion
erhöht sein und zu Laryngospasmen führen, vor allem bei Kindern (siehe Abschnitt 4.8).
Kinder unter zwei Jahren
Vorsicht ist geboten, wenn Isofluran bei jungen Kindern angewendet wird, denn die Erfahrung in
dieser Altersgruppe ist begrenzt.
Maligne Hyperthermie
Bei bestimmten Personen kann die Anästhesie mit Isofluran einen hypermetabolischen Zustand der
quergestreiften Muskeln auslösen, der zu einem erhöhten Sauerstoffbedarf und einem klinischen
Syndrom führt, der sog. malignen Hyperthermie. Das Syndrom umfasst nicht-spezifische
Erscheinungen wie Muskelsteifheit, Tachykardie, Tachypnee, Zyanose, Arhythmien und einen
instabilen Blutdruck. (Es ist anzumerken, dass bestimmte dieser nicht-spezifischen Anzeichen bei
einer leichten Anästhesie, einer akuten Hypoxie usw. auftreten können.) Ein verstärkter
Metabolismus kann eine erhöhte Temperatur verursachen, wobei die Temperatur in diesem Fall
früher oder später schnell ansteigt, wenngleich sie nicht unbedingt das erste Anzeichen eines
verstärkten Metabolismus sein muss. Man stellt auch eine verstärkte Beanspruchung des CO 2Absorptionssystems fest (warmer Absorber). Die PaO2- und pH-Werte können sinken, eine
Hyperkaliämie und ein basisches Defizit können auftreten.
Nach dem Inverkehrbringen wurde über maligne Hyperthermie berichtet. Einige dieser Fälle führten
zum Tod. Die Behandlung umfasst das Absetzen des auslösenden Mittels (zum Beispiel Isofluran),
die intravenöse Verabreichung von Dantrolen sowie unterstützende Maßnahmen. Solche
Maßnahmen bestehen u.a. aus energischen Maßnahmen, um die Körpertemperatur wieder auf
Normalwert zu senken, Atem- und Kreislaufunterstützung und der Wiederherstellung des hydroelektrolytischen Gleichgewichts.
(Für weitere Informationen bitte die Beilage zu Dantrolen konsultieren.)
Nierenstörungen können nachträglich auftreten und der Urindurchsatz muss aufrechterhalten
werden.
Perioperative Hyperkaliämie
Die Anwendung inhalierte Anästhetika wurde mit seltenen Erhöhungen der Serumkaliumwerte in
Verbindung gebracht, die bei pädiatrischen Patienten während der postoperativen Periode zu
Arrhythmien und zum Tod geführt haben. Patienten mit latenter und manifester neuromuskulärer
Erkrankung, insbesondere Duchenne-Muskelatrophie, scheinen am anfälligsten zu sein. Die
gleichzeitige Anwendung von Succinylcholin wurde mit den meisten, aber nicht allen, dieser Fälle in
Verbindung gebracht. Diese Patienten wiesen auch signifikante Erhöhungen der Kreatinkinasewerte
im Serum und, in einigen Fällen, Veränderungen im Urin auf, die mit Myoglobinurie
übereinstimmen. Trotz der Ähnlichkeit mit maligner Hyperthermie wies keiner dieser Patienten
deutliche Anzeichen oder Symptome von Muskelrigidität oder eines Hypermetabolismus auf. Frühe
und einschneidende Intervention zur Behandlung der Hyperkaliämie und resistenten Arrhythmien
wird empfohlen, ebenso die nachfolgende Evaluierung auf eine latente neuromuskuläre Erkrankung.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Kontraindizierte Kombinationen
Die gleichzeitige Anwendung von Succinylcholin mit inhalierten Anästhetika wurde mit seltenen
Erhöhungen der Serumkaliumwerte in Verbindung gebracht, die bei pädiatrischen Patienten während
der postoperativen Periode zu Arrhythmien und zum Tod geführt haben (siehe Abschnitt 4.4).
Während einer Narkose mit Isofluran sollten Betasymphatomimetika wie Isoprenalin und andere
Betasymphatomimetika wie Adrenalin und Noradrenalin wegen des potenziellen Risikos auf
ventrikuläre Arrhythmien mit Vorsicht angewendet werden.
Nichtselektive MAO-Hemmer: Risiko einer Krise während der Operation. Die Behandlung sollte 15
Tage vor dem chirurgischen Eingriff abgesetzt werden.
CYP2E1-Induktoren
Arzneimittel und Verbindungen, die die Aktivität des Zytochrom-P450-Isoenzyms CYP2E1
erhöhen, wie Isoniazid und Alkohol, können den Metabolismus von Isofluran verstärken und zu
einem signifikanten Anstieg der Plasmakonzentrationen von Fluorid führen. Die Anwendung von
Isofluran und Isoniazid kann das Risiko der Potenzierung der hepatoxischen Wirkung erhöhen.
Kombinationen, die Vorsichtsmaßnahmen erfordern
Indirekte Sympathomimetika (Amphetamine und deren Derivate, Psychostimulantien,
Appetithemmer, Ephedrin und seine Derivate): Risiko einer intraoperativen
Überempfindlichkeitsreaktion. Im Fall einer geplanten Operation ist es empfehlenswert, die
Behandlung einige Tage vorher abzubrechen.
Adrenalin, als subkutane Injektion oder Injektion ins Zahnfleisch: Risiko von ernsthaften
ventrikulären Arrhythmien als Folge einer erhöhten Herzfrequenz, obwohl die myokardiale
Sensitivität von Adrenalin mit Isofluran tiefer ist als mit anderen halogenierten Anästhetika.
Der kardiovaskuläre Kompensationsmechanismus kann durch Betablocker verändert sein.
Kalzium-Antagonisten, besonders Dihydropyridin-Derivate: Isofluran kann zu einer deutlichen
Hypotonie bei Patienten führen, die mit Kalzium-Antagonisten behandelt werden.
Vorsicht ist geboten bei gleichzeitiger Anwendung von Kalziumantagonisten und inhalierten
Anästhetika, wegen dem Risiko einer Verstärkung der negativ inotropen Wirkungen.
Opiate, Benzodiazepine und andere dämpfende Mittel werden mit einer Atemdepression assoziiert
und Vorsicht ist dementsprechend geboten bei gleichzeitiger Anwendung mit Isofluran.
Die Wirkung aller allgemein angewendeten Muskelrelaxantien wird durch isoflurane merklich
verstärkt; bei nicht-depolarisierenden Muskelrelaxantien ist dieser Effekt am stärksten ausgeprägt. .
Neostigmin wirkt auf nicht-depolarisierender Myorelaxanzien, hat jedoch keine Wirkung auf die
Entspannungswirkung des Isoflurans.
Bei gleichzeitiger Gabe von Lachgas (N2O) reduziert sich die minimale alveoläre Konzentration
(MAC) bei Erwachsenen (siehe Abschnitt 4.2).
4. 6 Gebärfähigkeit, Schwangerschaft und Stillzeit
Gebärfähigkeit
Zu den Auswirkungen von Isofluran auf die Fruchtbarkeit liegen keine Angaben vor.
Schwangerschaft
Bisher liegen keine oder nur sehr begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von Isofluran bei
Schwangeren vor. Tierexperimentelle Studien haben eine Reproduktionstoxizität gezeigt. Isofluran
soll daher in der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn der potentielle Nutzen die
potentielle Gefahr für den Fötus rechtfertigt.
Isofluran entspannt den Uterusmuskel und die niedrigstmögliche Konzentration sollte während
obstetrischen Eingriffen angewendet werden.
Anwendung während einem Kaiserschnitt:
Die Anwendung von Isofluran in Konzentrationen bis 0,75% zum Erhalt der Narkose während
Kaiserschnitten hat sich als gefahrlos erwiesen.
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Isofluran/seine Metaboliten in die Muttermilch übergehen.
Da zahlreiche Medikamente durch die Muttermilch ausgeschieden werden, ist Vorsicht geboten bei
der Verabreichung von Isofluran an stillende Frauen.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen
Das Arzneimittel kann eine Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit sowie auf die Fähigkeit Maschinen zu
bedienen haben. Der Patient darf in den 24 Stunden nach der Narkose mit Isofluran kein Fahrzeug
steuern oder Maschinen bedienen. Verhaltensänderungen und Abbau der geistigen Fähigkeiten
können maximal 6 Tage nach der Verabreichung andauern. Dies muss berücksichtigt werden, wenn
die Patienten ihre üblichen täglichen Tätigkeiten wiederaufnehmen, einschließlich das Steuern von
Fahrzeugen oder das Bedienen von schweren Maschinen.
4.8 Nebenwirkungen
a. Zusammenfassung des Sicherheitsprofil
Die Nebenwirkungen, die während der Verabreichung von Isofluran auftreten, entsprechen meistens
Potenzierungen der dosisabhängigen pharmako-physiologischen Wirkungen und schließen
Atemdepression, Hypotonie und Arrhythmien ein. Die potenziell schweren Nebenwirkungen
schließen maligne Hyperthermie, anaphylaktische Reaktionen sowie hepatische Nebenwirkungen ein
(siehe Abschnitte 4.4 und 4.8). Zittern, Übelkeit, Erbrechen und Ileus wurden während der
postoperativen Phase beobachtet.
Im Zusammenhang mit einer Allgemeinanästhesie mit Inhalationsanästhetika, einschließlich
Isofluran, wurde Herzstillstand beobachtet.
b. Tabelle der Nebenwirkungen
Die folgende Tabelle gibt eine Zusammenfassung der Nebenwirkungen, die während den klinischen
Studien sowie nach der Markteinführung beobachtet worden sind. Eine Häufigkeit, die auf
Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar ist, wird als „nicht bekannt“ bezeichnet.
Zusammenfassung der häufigsten medikamentösen Nebenwirkungen
Systemorganklassen
Häufigkeit
Nebenwirkungen
Erkrankungen des Blutes und des
Nicht bekannt
Carboxyhämoglobinämie 2
Lymphsystems
Erkrankungen des Immunsystems
Nicht bekannt
Anaphylaktische Reaktion 1
Nicht bekannt
Überempfindlichkeit1
Stoffwechsel- und
Nicht bekannt
Hyperkaliämie 2
Ernährungsstörungen
Nicht bekannt
Erhöhung der Glykämie
Psychiatrische Erkrankungen
Nicht bekannt
Unruhe
Nicht bekannt
Delirium
Nicht bekannt
Stimmungsveränderungen5
Erkrankungen des
Nicht bekannt
Konvulsionen
Nervensystems
Nicht bekannt
Veränderung des geistigen Zustands 4
Herzerkrankungen
Nicht bekannt
Arrhythmien
Nicht bekannt
Bradykardie
Nicht bekannt
Herzstillstand
Nicht bekannt
QT-Verlängerung im Elektrokardiogramm
Nicht bekannt
Tachykardie
Gefäßerkrankungen
Erkrankungen der Atemwege, des
Brustraums und Mediastinums
Erkrankungen des
Gastrointestinaltrakts
Leber- und Gallenerkrankungen
Erkrankungen der Haut und des
Unterhautzellgewebes
Erkrankungen der Nieren und
Harnwege
Allgemeine Erkrankungen und
Beschwerden am
Verabreichungsort
Untersuchungen
Skelettmuskulartur-Bindegewebsund Knochenerkrankungen
Nicht bekannt
Nicht bekannt
Nicht bekannt
Nicht bekannt
Nicht bekannt
Nicht bekannt
Nicht bekannt
Nicht bekannt
Nicht bekannt
Nicht bekannt
Nicht bekannt
Nicht bekannt
Nicht bekannt
Nicht bekannt
Nicht bekannt
Nicht bekannt
Nicht bekannt
Nicht bekannt
Nicht bekannt
Nicht bekannt
Nicht bekannt
Nicht bekannt
Nicht bekannt
Nicht bekannt
Nicht bekannt
Nicht bekannt
Nicht bekannt
Nicht bekannt
Nicht bekannt
Nicht bekannt
Torsade de pointes
Hypotonie 2
Hämorrhagie 3
Bronchospasmus2
Dyspnoe1
Pfeifende Atmung 1
Atemdepression 2
Laryngospasmus 2
Ileus
Erbrechen
Übelkeit
Hepatische Nekrose2
Hepatozelluläre Läsion 2
Erhöhung der Bilirubin-Blutspiegel
Gesichtsschwellung 1
Kontaktdermatitis 1
Hautausschlag 1
Erhöhung der Kreatinin-Blutspiegel
Erhöhung der Harnstoff-Blutspiegel
Maligne Hyperthermie 2
Brustkorb-Beschwerden 1
Schauern
Erhöhung der Anzahl Leukozyten 1
Erhöhung der Leberenzyme 2
Erhöhung der Fluorspiegel 1
EKG-Anomalien
Senkung der Cholesterinwerte
Senkung der alkalischen Phosphatase
Myoglobinurie
Rhabdomyolyse
siehe Abschnitt 4.8 (c)
siehe Abschnitt 4.4
3
Bei Patientinnen, bei denen eine Uterusausschabung durchgeführt wird. siehe Abschnitt 4.4.
4
kann einen leichten Abbau der geistigen Fähigkeiten in den 2 bis 4 Tagen nach der Narkose
verursachen siehe Abschnitt 4.4.
5
Leichte Veränderungen und die Symptome können maximal bis zu 6 Tage nach der
Verabreichung andauern. siehe Abschnitt 4.4.
1
2
c. Beschreibung von ausgesuchten Nebenwirkungen
Eine vorübergehende Erhöhung der Leukozyten-Anzahl wurde beobachtet, sogar ohne chirurgischen
Stress.
Seltene Fälle einer Überempfindlichkeit (einschließlich Kontaktdermatitis, Hautausschlag, Dyspnoe.
Pfeifende Atmung, Brustkorb-Beschwerden, Gesichtsschwellung oder anaphylaktische Reaktion)
wurden berichtet, besonders im Zusammenhang mit einer beruflichen Langzeitexposition mit
inhalierten Anästhetika wie Isofluran. Diese Reaktionen wurden durch klinische Tests bestätigt (z.
B. Metacholin-Provokationstest). Die Ätiologie der anaphylaktischen Reaktionen, die während der
Exposition an inhalierten Anästhetika auftreten, ist jedoch nicht eindeutig bewiesen, wegen der
gleichzeitigen Exposition an multiplen Arzneimitteln, darunter etliche bekannte Auslöser solcher
Reaktionen.
Eine minimale Erhöhung der Serumwerte von anorganischem Fluor tritt während und nach der
Narkose mit Isofluran auf, wegen der Biodegradation des Mittels. Es ist eher unwahrscheinlich, dass
die beobachteten niedrigen Serumwerte von anorganischem Fluor (Durchschnittswert: 4,4 µmol/l
während einer Studie) eine Nierentoxizität induzieren könnten, denn sie liegen weit unter den
Grenzwerten, die für das Verursachen einer Nierentoxizität festgelegt worden sind.
Die Senkung des systemischen Blutdrucks kann durch eine Verringerung der verabreichten
FORENE-Konzentration oder eine chirurgische Stimulation oder indem ein Teil von FORENE im
verabreichten Gasgemisch durch Stickstoffprotoxid ersetzt wird, antagonisiert werden.
Vorübergehende Erhöhungen des BSP-Tests, des Blutzuckers und des Serumkreatinins sowie eine
Senkung der Harnstoffwerte im Blut, des Serumcholesterins und der alkalischen Phosphatase
wurden beobachtet.
d. Pädiatrische Population
Die Anwendung inhalierte Anästhetika wurde mit seltenen Erhöhungen der Serumkaliumwerte in
Verbindung gebracht, die bei pädiatrischen Patienten während der postoperativen Periode zu
Arrhythmien und zum Tod geführt haben (siehe Abschnitt 4.4)..
Während der Narkoseeinleitung können der Speichelfluss und die tracheobronchiale Sekretion
erhöht sein und zu Laryngospasmen führen (siehe Abschnitt 4.4).
e. Andere besondere Populationen
Neuromuskuläre Erkrankungen:
Die Anwendung inhalierte Anästhetika wurde mit seltenen Erhöhungen der Serumkaliumwerte in
Verbindung gebracht, die bei pädiatrischen Patienten während der postoperativen Periode zu
Arrhythmien und zum Tod geführt haben.. Patienten mit einer latenten oder ausgebrochenen
neuromuskulären Erkrankung, besonders eine Duchenne-Muskeldystrophie, scheinen empfindlicher
zu sein (siehe Abschnitt 4.4). Frühe und einschneidende Intervention zur Behandlung der
Hyperkaliämie und resistenten Arrhythmien wird empfohlen, ebenso die nachfolgende Evaluierung
auf eine latente neuromuskuläre Erkrankung (siehe Abschnitt 4.4).
Ältere Patienten:
Normalerweise sind niedrigere Isofluran-Konzentrationen notwendig, um die Narkose bei älteren
Patienten aufrecht zu erhalten (siehe Abschnitt 4.2.).
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie
ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.
Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung
über das nationale Meldesystem anzuzeigen:
Belgien
Föderalagentur für Arzneimittel und Gesundheitsprodukte
Abteilung Vigilanz
EUROSTATION II
Victor Hortaplein, 40/40
B-1060 BRUSSEL
Website: www.fagg-afmps.be
E-Mail: [email protected]
Luxemburg
Direction de la Santé – Division de la Pharmacie et des Médicaments
Villa Louvigny – Allée Marconi
L-2120 Luxembourg
4. 9 Überdosierung
Hypotonie und Atemdepression wurden beobachtet. Es wird empfohlen, Blutdruck und Atmung eng
zu beobachten. Stützmaßnahmen müssen eventuell genommen werden, um Hypotonie und
Atemdepression zu korrigieren, die durch sehr tiefe Anästhesie verursacht worden sind.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Allgemeine Anästhetika
ATC-Code: N01 A B06
FORENE ist ein Inhalationsnarkotikum. Die Einleitung und das Aufwachen aus einer Anästhesie
mit FORENE erfolgen schnell. FORENE besitzt eine leichte Schärfe, die die Schnelligkeit der
Einleitung bremst, wenn man es nur mit Sauerstoff verwendet, wenngleich anscheinend weder die
Speichelbildung noch die tracheobronchialen Sekretionen übertrieben stimuliert werden. Die
Pharynx- und Larynx-Reflexe werden schnell und leicht gemildert, was die tracheale Intubation
erleichtert. Die Anästhesie-Stadien können unter FORENE schnell modifiziert werden.
Wie bei anderen halogenierten Substanzen vermindert sich das Atemvolumen bei geringen Dosen
und die Atemfrequenz nimmt zu. Wenn die anästhetische Dosis FORENE zunimmt, nimmt das
Atemvolumen weiter ab und der Atemrhythmus stabilisiert sich. Obwohl FORENE ein tiefer
Atemdepressor ist, wird diese Depression teilweise durch die chirurgische Stimulation umgekehrt,
selbst in den tiefsten Stadien der Anästhesie. Die Atmung muss sorgfältig überwacht und, falls
erforderlich, unterstützt werden. FORENE provoziert einen Seufzer-Reflex, ähnlich wie
Diethyläther und Enfluran.
Bei der Einleitung der Anästhesie nimmt der Blutdruck proportional zur Tiefe der Anästhesie ab.
Diese Wirkung wird nur teilweise durch die chirurgische Stimulation umgekehrt. FORENE
induziert eine periphere und zerebrale Vasodilatation. In vitro übt FORENE eine gemäßigte
negative inotrope Wirkung auf das Myokard aus, was zu einer Reduzierung des Ejektionsvolumens
führt. Das Herzminutenvolumen bleibt jedoch durch die Beschleunigung des Herzrhythmus, die
die Reduzierung des Ejektionsvolumens kompensiert, aufrechterhalten. Die Tachykardie kann von
einer Verlängerung des QT-Intervalls begleitet sein.
Bei spontaner Atmung erhöht die Hyperkapnie das Herzminutenvolumen und die Herzfrequenz
durch Stimulation des sympathischen Nervensystems.
Wenn das Lachgas in Kombination mit Isofluran verabreicht wird, sind die Depression der Atmung
und die systemische Hypotension weniger ausgeprägt als bei gleicher, nur mit Isofluran erzielter
Tiefenanästhesie.
FORENE hat eine herzgefäßerweiternde Wirkung. Die jüngsten experimentellen Daten weisen
darauf hin, dass FORENE kein Koronar-Steal-Syndrom erzeugt und den Durchblutungsvolumen
der ischämischen Bereiche nicht beeinträchtigt.
Bei einer leichten Anästhesie mit FORENE bleibt das zerebrale Blutvolumen unverändert. Bei
tieferen Anästhesien tendiert er jedoch zur Steigerung. Ein Anstieg des Drucks der zerebrospinalen
Flüssigkeit kann vermieden oder umgekehrt werden, indem man den Patienten vor oder während
der Anästhesie hyperventiliert.
Exogen beim Hund verabreicht sensibilisiert FORENE nicht das Myokard gegen Adrenalin
(Epinephrine). Die verfügbaren Daten zeigen, dass die subkutane Injektion von 0,25 mg (50 ml
einer Lösung 1:200.000) Adrenalin (Epinephrin) keine Zunahme der ventrikulären Arhythmien bei
FORENE-anästhesierten Patienten erzeugt.
Die Muskelentspannung ist oft zufriedenstellend, auf normalen Anästhesie-Stufen für
interabdominale Eingriffe. Wenn eine tiefere Entspannung gewünscht wird, können minimale
Dosen von Muskelrelaxanzien verwendet werden. FORENE beeinträchtigt nicht die
Muskelreaktion auf eine einfache Elektrostimulation, verlängert jedoch die neuromuskuläre
Refraktärzeit und verhindert eine starke Reaktion auf eine tetanische Stimulation vor.
Alle üblichen Myorelaxanzien sind mit FORENE kompatibel und werden durch FORENE stark
potenziert. Am stärksten ist die Wirkung mit nicht-depolarisierenden Myorelaxanzien. Neostigmin
kehrt die Wirkung von nicht-depolarisierenden Myorelaxanzien in Anwesenheit von FORENE um,
antagonisiert jedoch nicht die direkte neuromuskuläre Depression von FORENE.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Im Vergleich mit anderen üblicherweise angewendeten halogenisierten Reagenzien wird FORENE
minimal verstoffwechselt: der durchschnittliche Prozentsatz in der ausgeatmeten Luft beträgt 95%
(Standardfehler 7%). Nach der Anwendung von FORENE werden 0,17% im Urin als
anorganisches Fluorid und fluorierten organischen Verbindungen, wiedergefunden.
Der durch den Urin ausgeschiedene Hauptmetabolit ist ein nicht-ionisches Fluorid: die
Trifluoressigsäure. Die Absorption und Exkretion von FORENE sind kompatibel mit dem
gemessenen Blut/Gas-Koeffizient 1,4. Mit FORENE anästhesierte Patienten weisen einen
maximalen Serumspiegel an anorganischem Fluorid von weniger als 5 µMol/Liter auf. Er erscheint
etwa 4 Stunden nach der Anästhesie und wird innerhalb von 24 Stunden wieder normal.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Keine Angaben.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Keine sonstigen Bestandteile
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend
6.3 Dauer der Haltbarkeit
5 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25°C lagern.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Glasflasche von 100 ml und 250 ml
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur
Handhabung
Nicht verwendetes Arzneimittel oder abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderung
zu beseitigen
7. INHABER DER ZULASSUNG
ABBVIE S.A.
Avenue Einstein 14
B-1300 Wavre
8. ZULASSUNGSNUMMER(N)
BE119332
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
A. Datum der ersten Zulassung: 10/02/1989
B. Datum der Verlängerung der Zulassung: 16/09/2011
10. STAND DER INFORMATION
A. Datum der letzen Bearbeitung der Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels: 09/2015
B. Datum der Genehmigung der Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels: 10/2015
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