Umsetzungskonzept_Wettbewerbsfähige Strukturen und

Werbung
Wettbewerbsfähige Strukturen und
Aufgabenteilung im Bündner Tourismus
Umsetzungskonzept
Wirtschaft
Gemeinsam zum Ziel
Vorwort von Regierungsrat Hansjörg Trachsel
Der Tourismus hat für die Volkswirt-
In verschiedenen Orten und Talschaften
angewiesen, um die Tourismusreform
schaft in Graubünden eine zentrale Be-
Graubündens gibt es bereits Initiativen
umsetzen zu können. Auch die politi-
deutung. In den letzten Jahren mussten
zur Schaffung neuer Destinationsstruk-
schen Instanzen vor Ort und insbeson-
aber Verluste an Logiernächten und an
turen. Durch die Begleitung von Prozes-
dere die Bündner Wirtschaft mit ihren
Wertschöpfung hingenommen werden.
sen, das Aufzeigen von Lösungsansät-
Gewerbetreibenden müssen mithelfen.
Das Projekt «Wettbewerbsfähige Struk-
zen sowie die Bereitstellung von Res-
Die Tourismusbranche mit all ihren Leis-
turen und Aufgabenteilung im Bündner
sourcen können solche Reformprojekte
tungserbringern ist darum aufgerufen,
Tourismus» soll dazu beitragen, diesem
von kantonaler Seite unterstützt wer-
die Umsetzung der geplanten Mass-
Trend entgegenzuwirken. Unsere Analy-
den. Der Grosse Rat hat in der Juni-Ses-
nahmen aktiv zu unterstützen. Die Ziele
sen sowie Gespräche mit Branchenver-
sion 2006 für das Projekt «Wettbe-
der Tourismusreform lassen sich nur mit
tretern des Tourismus haben gezeigt,
werbsfähige Strukturen und Aufgaben-
einem hohen Engagement aller Beteilig-
dass die Kernelemente dieser Reform
teilung im Bündner Tourismus» CHF 18
ten erreichen.
eine starke Verkaufsfokussierung und
Mio. bereitgestellt. Von der Bedeutung
eine klare Aufgabenteilung zwischen
des Projektes überzeugt, hat auch der
Tourismusorganisationen und Destina-
Bund durch das Staatssekretariat für
tionsmanagement-Organisationen sein
Wirtschaft dem Projekt eine substan-
Hansjörg Trachsel
müssen. In diesem Zusammenhang be-
zielle finanzielle Unterstützung in Aus-
deutet Verkauf eine aktive, direkte
sicht gestellt.
Regierungsrat, Vorsteher Departement des
Innern und der Volkswirtschaft
Marktbearbeitung gegebenenfalls mit
Wichtige Begriffe im Bericht
Repräsentanten vor Ort mit dem Ziel,
Im Kontext einer nachhaltigen Stärkung
neue Gäste für Graubünden zu gewin-
der Tourismusstrukturen, mit dem Ziel,
nen und somit eine Diversifikation in
der Kräftebündelung sowie der Profes-
den verschiedenen Märkten zu erreichen.
sionalisierung, ist zu überlegen, wie eine
Dazu braucht es verkaufsgerechte An-
kantonale Tourismusabgabe konzeptio-
gebote sowie absatzorientierte, schlag-
nell ausgestaltet werden könnte. Dabei
kräftige Umsetzungsstrategien. Auf die-
handelt es sich um ein Ersetzen der heu-
se Weise kann Graubünden künftig
tigen Kurtaxen und Tourismusförde-
Heutige Tourismus-
Alle bestehenden 92 touristischen Marketingorganisa-
wieder mehr neue Gäste verzeichnen,
rungsabgaben durch ein kantonales Sys-
organisation (TO)
tionen in Graubünden unabhängig ihrer Grösse.
Arbeitsplätze sichern und gar die Be-
tem. Dieses muss die Bedürfnisse der
schäftigungsattraktivität erhöhen. Im
Gemeinden für Infrastrukturvorhaben
Destinations-
Touristische Marketingorganisation, welche aufgrund
Hinblick auf eine klare Aufgabenteilung
berücksichtigen und die zukünftigen
management-
ihrer Grösse und Ressourcen in der Lage ist, ein umfas-
richtet sich auch der Verein Graubün-
Herausforderungen der Tourismusfi-
Organisation (DMO)
sendes Destinationsmanagement zu betreiben und die
den Ferien strategisch neu aus. Zu-
nanzierung abdecken. Dazu wird in Zu-
Kriterien aus Kapitel 3.4 (u. a. mittelfristig mind. CHF 7
künftig wird Graubünden Ferien in den
sammenarbeit mit Vertretern der Wirt-
Mio. Marketingbudget) erfüllen kann.
Aufbau- und Zukunftsmärkten gezielt
schaftsverbände ein Konzept erarbeitet.
Kundengruppen anwerben sowie systeZukünftige Tourismus-
Touristische Marketingorganisation, welche in der Lage
matisch neue Märkte bearbeiten. Ein
Das Departement des Innern und der
organisation (zTO)
ist, einer DMO ein Marktbearbeitungsmandat von mind.
professionelles Produktmanagement und
Volkswirtschaft Graubünden ist auf die
CHF 200 000 zu übertragen und die Kriterien aus Kapitel
ein Aufbau einer elektronischen Touris-
Mitarbeit der Tourismusorganisationen,
3.5 erfüllen kann.
musplattform werden das Projekt flan-
der Bergbahnen, der Hotellerie, der
kierend unterstützen.
Rhätischen Bahn und weiterer Partner
Wir zählen auf Ihre Unterstützung!
Bündner Offensive ist beispielhaft
Zusammenfassung für den eiligen Leser
Vorwort von Prof. Dr. Peter Keller
Vision für den Bündner Tourismus
im Jahr 2012
Veränderte Marktbedingungen verlan-
Innotour wird dieses für den Schweizer
gen proaktive Massnahmen und dies
Tourismus zukunftsweisende Projekt
insbesondere im Tourismus. Eine hete-
unterstützen. Damit unterstreicht das
• Die wachsende internationale Touris-
• Die Bündner Tourismuswirtschaft kann
rogene, kleinstrukturierte Organisati-
seco das hohe Innovationspotenzial so-
Graubünden ist die führende Ferien-
muswirtschaft bietet auch dem Tou-
sich international nicht durchsetzen,
onslandschaft, eine unüberschaubare
wie die Vorreiterfunktion, welches in
region der Alpen mit qualitativ hoch-
rismusstandort Graubünden attrak-
weil zum Teil marktgerechte Pro-
Markenvielfalt sowie Image-Werbekam-
diesem Destinationsbildungsprojekt ste-
stehenden touristischen Produkten.
tive Wachstumspotenziale.
dukte fehlen und aufgrund der föde-
pagnen werden den heutigen Marktbe-
cken. Einerseits kann mit einer klaren
dürfnissen nur unzureichend gerecht.
Aufgabenteilung die Effizienz gesteigert
sam
Diese klassischen, wohlbekannten In-
werden. Andererseits bieten grössere
strumente genügen nicht mehr, um die
Strukturen ein professionelleres Umfeld
Welt nach Graubünden. Neue Ar-
muswachstum zu profitieren. Grau-
• Will die Bündner Tourismuswirtschaft
Schweiz erfolgreich als Tourismusland
und somit bessere und innovationsfreu-
beitsplätze im Tourismus werden
bünden hat im letzten Jahrzehnt
künftig vom internationalen Wachs-
im internationalen Markt zu positionie-
digere
geschaffen und die Zahl der Logier-
markant Logiernächte verloren (vgl.
tum profitieren, muss das Marketing
ren. Die Herausforderung liegt in der Er-
kommt dem verheissungsvollen Vorha-
nächte steigt wieder deutlich an.
Abb. 1), was zu einem Arbeitsplatz-
grundlegend reformiert werden. Fö-
arbeitung von innovativen verkaufsori-
ben des Kantons Graubünden Modell-
abbau und in vielen Regionen zu
deralistische, von Gemeindegrenzen
entierten Produkten, welche über eine
charakter und starke Signalwirkung für
klare Leistungs- und Qualitätspositio-
andere Regionen zu.
Rahmenbedingungen.
Damit
nierung am Markt bestehen können.
Das seco wünscht dem Kanton Grau-
zukunftsträchtige Verkaufskanäle durch-
bünden viel Erfolg bei der Umsetzung
dacht zu bearbeiten, um vom Wachs-
dieses offensiven Projektes.
tumsmarkt Tourismus nachhaltig profi-
Graubünden arbeitet mit dem Projekt
toinlandproduktes geführt hat.
• Die Bündner Tourismuswirtschaft war
ralistischen Strukturen das Marketing
reisen
im letzten Jahrzehnt nicht in der
mit (nicht ernst zu nehmenden)
immer mehr neue Gäste aus aller
Lage, vom internationalen Touris-
Kleinstbudgets betrieben wird.
gemacht
worden,
Abbildung 1: Entwicklung Anzahl Ankünfte in der Hotellerie
Folglich ist es von grosser Bedeutung,
tieren zu können.
Auf innovative Produkte aufmerk-
einem markanten Rückgang des Brut-
Ausgangslage
Prof. Dr. Peter Keller
Staatssekretariat für Wirtschaft (seco),
Leiter Ressort Tourismus
Indexiert: 1992 = 100 %
220 %
200 %
180 %
«Wettbewerbsfähige Tourismusstrukturen und Aufgabenteilung im Bündner
160 %
gestellungen der Zukunft. Die zielstre-
Welt
Asien und Pazifik
Tourismus» konsequent an diesen Fra140 %
bige Bearbeitung neuer Märkte mit
wettbewerbsfähigen Produkten unter-
120 %
streicht das Ziel, neue Gäste für den
Kanton Graubünden zu gewinnen. Auf
100 %
Überlegungen ebenfalls dazu beitra-
CH
GR
nationaler Ebene werden Graubündens
80 %
gen, Zielorientierung und Wirkungskontrolle in den Vordergrund zu stellen,
60 %
um dadurch eine Professionalisierung
sowie eine verstärkte Kundenorientierung im Tourismus zu erreichen.
40 %
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
Quelle: World Tourism Organization/Tourismusstatistik BFS
I
geprägte Strukturen sind durch markt-
Zahl der Logiernächte wieder auf den
Klosters, Arosa – Lenzerheide, Flims –
das Marketing im Umfang eines
den Ferien übernimmt die Führung in
der systematischen Bearbeitung von
und verkaufsorientierte Strukturen zu
Stand von 1990 zu steigern.
Laax, Scuol – Samnaun und den im
Mandats von mind. CHF 0.2 Mio.
der Bearbeitung von Aufbau- und
Aufbau- und Zukunftsmärkten ein und
Zukunftsmärkten (vgl. Abb. 3).
kooperiert mit Schweiz Tourismus,
des
Einflussbereich dieser Kernorte ste-
den Destinationsmanagement-Orga-
• Die vorhandenen Marketingbudgets
Bündner Tourismus sollen mit höhe-
henden Tourismusorganisationen fünf
nisationen – oder in begründeten Fäl-
• Graubünden Ferien koordiniert mit
den Destinationsmanagement-Orga-
sollen im Sinne einer Konzentration
ren verfügbaren Marketingmitteln
Destinationsmanagement-Organisa-
len Graubünden Ferien – zu übertra-
den Destinationsmanagement-Orga-
nisationen, der Rhätischen Bahn und
der Kräfte in fünf Destinationsmana-
das Produktmanagement personell
tionen geschaffen werden, die mit-
gen.
nisationen (DMO) für das Bündner
gement-Organisationen und Grau-
verstärken und den Marketingschwer-
telfristig über ein minimales Marke-
bünden Ferien gebündelt werden.
punkt auf die Umsetzung einer ver-
tingbudget von je CHF 7 Mio. verfü-
kaufsorientierten Marktbearbeitung
gen (vgl. Abb. 2).
Marketingorganisationen
setzen.
• Neben Graubünden Ferien sollen zu
• Graubünden Ferien kann Marketing-
Neuausrichtung von
Graubünden Ferien
fung einer elektronischen Tourismus-
mandate für zukünftige Tourismusor-
plattform Graubünden für den Ein-
ganisationen (zTO) übernehmen und
• Die übrigen Tourismusorganisationen
• Die Destinationsmanagement-Orga-
satz von verkaufsorientierten Ins-
soll Trägerin der Regionenmarke grau-
sollen sich zu regionalen zukünftigen
nisationen übernehmen bei der Markt-
trumenten.
bünden werden.
• Ziel des Projekts ist, neue Gäste für
diesem Zweck aus den Kerndestina-
Tourismusorganisationen
zusam-
bearbeitung in den bestehenden
• Graubünden Ferien bringt mit eige-
Graubünden zu gewinnen und die
tionen St. Moritz/Engadin, Davos-
menschliessen, die in der Lage sind,
Kernmärkten die Führung. Graubün-
nen Mitarbeitern Vorleistungen in
Abbildung 2: Kerndestinationen für die künftige DMO-Struktur
Abbildung. 3: Kerndestinationen für die künftige DMO-Struktur
Verkaufsorientierte
Marktbearbeitung in
Zusammenarbeit mit DMO:
Aufgaben nach Aussen (Märkte)
Aufgaben nach Aussen (Märkte)
Aufbau- und
Zukunftsmärkte (Lead)
Verkaufsorientierte
Marktbearbeitung für DMO und
zTO im Mandat:
Graubünden Ferien
Hauptaufgaben:
• Produktgestaltung
• Führung Marke Graubünden
• Aufbau elektronische
Tourismusplattform Graubünden
Aufgabenteilung und
Koordination der
Aktivitäten
fünf DMO
Hauptaufgaben:
• Produktgestaltung
• Gästebetreuung
• evtl. Infrastrukturen unterhalten und
entwickeln
Kernmärkte &
Stammgäste
Marketingmandat
über mind. CHF
200‘000
Betreuung:
Stammgäste
II
weiteren Partnern.
Tourismusmarketing zudem die Schaf-
zTO
Alternative in begründeten
Fällen: Marketingmandat über
mind. CHF 200‘000
Aufgaben nach Innen (Destination)
Angestrebte Struktur- und
Aufgabenreform
• Die
Aufgaben nach Innen (Destination)
ersetzen.
Hauptaufgaben:
• Produktgestaltung
• Gästebetreuung
• evtl. Infrastrukturen unterhalten und
entwickeln
III
Projektauftrag und -team
Umsetzung der Struktur- und
Aufgabenreform
• Die übrigen Tourismusorte sind auf-
renden Initiativen zur Stärkung und
gerufen, regionale zukünftige Touris-
Stabilisierung der neuen Strukturen:
• Der Kanton Graubünden hat die
musorganisationen zu gründen oder
Grundlagen geschaffen und versucht
sich den entstehenden Destinations-
mit verbesserten Rahmenbedingun-
management-Organisationen anzu-
Führungs- und Monitoringsystem
gen die Reform des Bündner Touris-
schliessen.
Branding
Elektronische Tourismusplattform
Graubünden
musmarketings voranzutreiben. Nun
• Die Tourismusverantwortlichen be-
Qualitätsoffensive
liegt es an den Tourismusverantwort-
stimmen jeweils eine legitimierte Pro-
Finanzierung des Tourismusmar-
lichen in den Regionen die Reformen
jektleitung, die bis Ende März 2007
anzupacken und voranzutreiben.
ein strategisches Konzept ausarbeitet, das von den Hauptanspruchs-
• Tourismusorganisationen, die die Zei-
reformen mit finanziellen Beiträgen
gruppen abgesegnet (Absichtserklä-
chen der Zeit erkennen und an der
sowie mit dem Einsatz von personel-
rung) und dem Amt für Wirtschaft
Transformation aktiv und konstruktiv
len Ressourcen des Amtes für Wirt-
und Tourismus als Finanzierungsan-
mitwirken, werden vom Kanton un-
schaft und Tourismus (z. B. Bera-
trag eingereicht wird. Für die defini-
terstützt. Die Unterstützung des Kan-
tungs- und Vermittlungsdienste).
tive Finanzierung der Transformation
tons beschränkt sich jedoch auf Er-
• Die Kernorte St. Moritz/Engadin, Da-
reicht die Projektleitung bis Ende
folg versprechende (glaubwürdige)
vos – Klosters, Arosa – Lenzerheide,
September 2007 einen vollständigen
Projekte ( kein Giesskannenprin-
Businessplan ein.
zip).
aufgerufen, die Initiative zur Schaf-
• Der Kanton arbeitet parallel zur Trans-
fung der Destinationsmanagement-
formation der Marketingorganisatio-
Organisationen zu übernehmen.
nen an Themen in Form von flankie-
Unter der Leitung des Amts für Wirtschaft und Tourismus in Zusammenarbeit mit dem Institut für Öffentliche Dienstleistungen und
Tourismus der Universität St. Gallen und einer Expertengruppe sollen Ziele, Grundlagen und Vorgehensweisen für die Schaffung
von wettbewerbsfähigen Strukturen und Aufgabenteilung im Bündner Tourismus erarbeitet werden.
Der vorliegende Bericht fasst die Ergebnisse zusammen.
Auftraggeber
Regierungsrat Hansjörg Trachsel, Vorsteher des Departements des Innern und der
Volkswirtschaft Graubünden
Projektleitung
Eugen Arpagaus, Amtsvorsteher, Amt für
Wirtschaft und Tourismus Graubünden
Michael Caflisch, Leiter Regionalpolitik,
Amt für Wirtschaft und Tourismus Graubünden
Sonja Kohler, Projekt-Assistenz, Amt für
Wirtschaft und Tourismus Graubünden (bis
August 2006)
Pascal Prinz, Projekt-Assistenz, Amt für
Wirtschaft und Tourismus Graubünden (ab
August 2006)
Projektteam
Thomas Bieger, Professor Universität
St. Gallen, Institut für Öffentliche Dienstleistungen und Tourismus
Philipp Boksberger, Dozent Hochschule
für Technik und Wirtschaft HTW Chur, Institut für Tourismus und Freizeitforschung
Olivier Federspiel, Direktor Graubünden
Ferien
Christian Laesser, Professor Universität
St. Gallen, Institut für Öffentliche Dienstleistungen und Tourismus
Beat Ryffel, Departementssekretär Departement des Innern und der Volkswirtschaft
Graubünden
Robert Weinert, Assistent Universität
St. Gallen, Institut für Öffentliche Dienstleistungen und Tourismus
ketings
• Der Kanton unterstützt die Struktur-
Flims – Laax, Scuol – Samnaun sind
Projektauftrag
Expertengruppe
Vendelin Coray, Direktor Savognin
Tourismus im Surses
Hanspeter Danuser, Direktor Kur- und Verkehrsverein St. Moritz
Denise Dillier, Direktorin Splügen/Rheinwald Tourismus
Armin Egger, Direktor Davos Tourismus
Reto Gurtner, Präsident Weisse Arena Gruppe
Peter Keller, Leiter Ressort Tourismus
Staatssekretariat für Wirtschaft (seco)
Ernst Nigg, Präsident Kommission für Wirtschaft, Abgaben und Staatspolitik
Erwin Rutishauser, Direktor Rhätische
Bahn AG
Markus Schenk, Geschäftsführer Disentis
Sedrun Tourismus
Hans-Kaspar Schwarzenbach, Direktor
Arosa Tourismus
Urs Wohler, Direktor Engadin/Scuol Tourismus AG
Andreas Züllig, Präsident Hotelierverein
Graubünden
Fachberater
Josef Herget, Professor Hochschule für
Technik und Wirtschaft HTW Chur, Institut
für Informationswissenschaft
Arnold Kappler, Inhaber, Kappler Management AG, Luzern
Reto Küng, Partner, dettofatto media,
Chur
Ruedi Minsch, Professor Hochschule für
Technik und Wirtschaft HTW Chur
Peder Plaz, Projektleiter, BHP – Hanser und
Partner AG, Zürich
Bruno Studer, Professor Hochschule für
Technik und Wirtschaft HTW Chur, Institut
für Informations- und Kommunikationstechnologien
The Carlton St. Moritz wird zum ersten Suitenhotel der Alpen (Animation: Fanzun AG; Chur, Arosa und Engadin, Gesamtplaner)
IV
V
Inhaltsverzeichnis
1
Vision für den Bündner Tourismus im Jahr 2012
2
2
Die Ausgangslage
4
2.1 Herausforderungen des Bündner Tourismus
2.2 Herausforderungen des Bündner Tourismusmarketings
Welterste Doppelstockbahn der
4
8
3
Angestrebte Struktur- und Aufgabenreform
13
3.1
3.2
3.3
3.4
3.5
Ziel: Neue Gäste für den Tourismuskanton Graubünden
Zentrale Herausforderung: Verkauf
Angestrebte Strukturen und Aufgabenteilung
Destinationsmanagement-Organisationen (DMO)
Zukünftige Tourismusorganisationen (zTO)
13
14
17
19
22
4
Neuausrichtung von Graubünden Ferien (GRF)
24
4.1
4.2
4.3
4.4
4.5
4.6
Ziele und Aufgaben
Strategische Stossrichtungen des Marketings von GRF
Aufgabenteilung zwischen GRF, DMO und zTO
Hauptinstrumente im Marketing
Markt- und verkaufsorientierte Organisation
GRF als DMO und Trägerin der Marke graubünden
24
25
26
28
30
31
5
Die Umsetzung des Projekts
32
5.1
5.2
5.3
5.4
5.5
Der Ball liegt bei den Tourismusdestinationen
Von der Expertengruppe vorgeschlagene Transformation
In 5 Schritten zur Strukturreform
Unterstützung durch den Kanton
Nächste Schritte und Zeithorizont für das Projekt
32
33
34
37
39
6
6.1
6.2
6.3
6.4
6.5
Weitere mit dem Projekt zusammenhängende Initiativen
Elektronische Tourismusplattform Graubünden
Führungs- und Monitoringsystem
Branding
Qualitätsoffensive
Finanzierung des Tourismusmarketings
42
42
48
50
52
54
7
Verzeichnis der Grundlagenberichte
56
Bergbahnen Samnaun in die Silvretta Arena
(Quelle: Samnaun Tourismus)
1
1 Vision für den Bündner Tourismus im Jahr 2012
Visionen für den Bündner
Tourismus im Jahr 2012
Nur durch eine wirksame Zusammenar-
turen müssen sich den zukünftigen
Abgeleitet von den strategischen Grundsätzen sind bis ins Jahr 2012 die in Tabelle 1 dar-
beit von Tourismusorganisationen und
Herausforderungen des Marktes an-
gelegten Ziele anzustreben.
touristischen
passen, um eine professionelle Arbeit
Leistungsträgern
kann
Tabelle 1: Zielsetzungen 2007–2012
Graubünden ist die führende
dem Verlust an Logiernächten, an Ar-
Ferienregion der Alpen mit
beitsplätzen und an Wertschöpfung in
• Es wird alles Notwendige daran ge-
qualitativ hoch stehenden
der für den Kanton so wichtigen Touris-
setzt, um sowohl in bestehenden wie
Ergebnisse / Finanzen
touristischen Produkten.
musbranche entgegengewirkt werden.
auch in neuen Märkten neue Gäste
• Steigerung der Logiernächte (anzustreben ist der Stand von 1990)
Auf innovative Produkte
Durch eine kantonale Vision, zielgerich-
zu gewinnen.
• Wertschöpfung aus dem Tourismus erhöhen
aufmerksam gemacht worden,
tete strategische Grundsätze und die
• Es müssen Rahmenbedingungen für
reisen immer mehr neue Gäste
Verfolgung derselben Ziele soll eine po-
ein investorenfreundliches Umfeld
aus aller Welt nach Grau-
sitive Entwicklung des Tourismus in
geschaffen werden.
bünden. Neue Arbeitsplätze im
Graubünden
Tourismus werden geschaffen
Verzettelungen und damit eine Zersplit-
• Neue Zielgruppen/neue Gäste gewinnen (in bisherigen und in neuen Märkten)
und die Zahl der Logiernächte
terung der Kräfte sollen künftig vermie-
• Bisherige Gäste durch hochwertige Dienstleistungen und Gastfreundschaft
steigt wieder an.
den werden.
gewährleistet
im Tourismus zu ermöglichen.
• Nachhaltige Finanzierung des Tourismus sicherstellen
• Ganzjahres-, insbesondere Sommer- und Nebensaisonauslastung verbessern
Kunden / Gäste
werden.
halten, Potenziale ausschöpfen
• Wahrnehmung der Marke Graubünden steigern (Markenpflege, Marken-
Aufbauend auf der Vision 2012 für den
management)
Tourismus sind folgende strategische
Marketing
Grundsätze einzuhalten:
• Zielgruppen-Marketing in neuen Märkten/Marktsegmenten aufbauen
• Die Gästeorientierung muss bei der
• Koordinierte Bearbeitung der internationalen Märkte erreichen
Entwicklung sämtlicher Produkte im
• Elektronische Tourismusplattform Graubünden aufbauen
Vordergrund stehen.
• Neue (internationale) Vertriebskanäle erschliessen
• Die Produkte müssen verkaufsfähig
entwickelt sowie klar positioniert wer-
Prozesse / Touristische Leistungsträger
den und die Distribution muss über
• Neue Angebote aufbauen und einführen
zukunftsträchtige Kanäle erfolgen.
• Bisherige Angebote in Bezug auf den Verkauf optimieren (Leistungspflege)
• Es muss eine klare Aufgabenteilung
• Mehr Effektivität in der Zusammenarbeit mit Schweiz Tourismus erreichen
zwischen den lokalen Tourismusorga-
• Effektivität der Kommunikationsprozesse steigern
nisationen, den Destinationsmanage-
• Q-Management stärken und ausbauen
ment-Organisationen, Graubünden
Ferien und den touristischen Leis-
Innovation
tungsträgern erfolgen. Dadurch kön-
• Aktive Marktbeobachtung zur Entwicklung neuer, marktgerechter Produkte aufbauen
nen Doppelspurigkeiten vermieden
• Innovations-Netzwerke für die Kreation neuer Angebote aufbauen
werden. Diese Aufgabenteilung ist
zudem mit unverkennbaren Verant-
Mitarbeiter/ Kultur / Infrastruktur
wortlichkeiten verbunden.
• Effiziente Unternehmensführung ermöglichen
• Die bereits vorhandenen Marketing-
• Befähigung der Mitarbeiter sicherstellen
mittel müssen gebündelt und somit
2
• Effiziente Infrastruktur innerhalb des Kantons sicherstellen
effizienter eingesetzt werden als heute.
Wintersport Top of the World mit Blick auf St. Moritz
• Die bestehenden touristischen Struk-
(Quelle: Kur- und Verkehrsverein St. Moritz)
• Identität der Bevölkerung mit Destinationsmanagement-Organisationen fördern
3
2. Die Ausgangslage
2.1 Herausforderungen des Bündner Tourismus
Treten am Ort in Graubünden
Mit den in den letzten Jahrzehnten ins-
Wachsende internationale
Tourismuswirtschaft
besondere im internationalen Flugver-
ristischer Wertschöpfung entspricht.
Massnahmen im letzten Jahrzehnt in
Investitionen in zahlreiche (zum Teil
Von zentraler Bedeutung ist hierbei die
kleinen Schritten umgesetzt, um auf
international führende) Hotels,
kehr gesunkenen Reisekosten und Rei-
Die Destinationen in Graubünden ha-
rückläufige Nachfrage von Gästen aus
den touristischen Wachstumspfad zu-
• die Professionalisierung der Marke-
Der Tourismus gehört zu den global am
sezeiten nehmen die Gäste immer län-
ben trotz der weltweit stark wachsen-
Deutschland, das traditionell den be-
rückzukehren. Als Beispiele können er-
tingstrukturen durch die Schaffung
schnellsten wachsenden Wirtschafts-
gere Reisedistanzen in Kauf. Zusätzlich
den Tourismusnachfrage Einbussen bei
deutendsten Auslandmarkt für Grau-
wähnt werden:
von regionalen Tourismusorganisa-
zweigen. Seit 1992 sind die Ankünfte
ist eine allgemein steigende Tendenz in
den Gästen aus den europäischen Kern-
bünden darstellt. Es ist den Bündner De-
von Gästen in der Hotellerie global um
der Häufigkeit der Reisen pro Person
märkten hinnehmen müssen. Infolge
stinationen nicht gelungen, die Einbus-
• die Erhöhung der Schneesicherheit
tionen.
ca. 40 % gestiegen (vgl. Abb. 4). Das
festzustellen. Für die Schweiz und für
des Logiernächterückgangs von 13 %
sen aus diesem Kernmarkt durch Gäste
durch den Ausbau von Beschnei-
Trotz der Umsetzung dieser Massnah-
Wachstum wird unter anderem von den
Graubünden bedeutet dies, dass be-
zwischen 1990 und 2003 hat der Kan-
aus Aufbau- und Zukunftsmärkten zu
ungsanlagen,
men ist es der Bündner Tourismuswirt-
aufstrebenden Ländern des asiatischen
deutende neue potenzielle Absatz-
ton Graubünden 2600 Vollzeitstellen
kompensieren. Zwar wurden diese Her-
• die Verbesserung der Effizienz durch
schaft nicht gelungen, die Tourismus-
Raums getragen, was die entsprechen-
märkte entstehen bzw. bereits entstan-
(ca. 3 % der Stellen in Graubünden)
ausforderungen von der Bündner Tou-
die Fusion zahlreicher Bergbahnen,
frequenzen wieder auf das Niveau von
den Zahlen eindrücklich belegen.
den sind.
verloren, was ca. CHF 450 Mio. an tou-
rismuswirtschaft erkannt und zahlreiche
• die Erhöhung der Attraktivität durch
Anfang der 90er-Jahre anzuheben. Ins-
Abbildung 4: Entwicklung Anzahl Ankünfte in der Hotellerie
Abbildung 5: Struktur der Hotellogiernächte 2005
Indexiert: 1992 = 100 %
220 %
100%
4%
4%
11%
11%
22%
80%
180 %
11%
11%
13%
90%
200 %
7%
7%
26%
20%
Aufbau und
Zukunftsmärkte
(= intensiver
internationaler
Wettbewerb)
70%
160 %
Welt
Asien und Pazifik
140 %
Kernmärkte (=
natürliche
Standortvorteile
aufgrund der
Distanz zu den
Destinationen)
60%
50%
120 %
84%
40%
100 %
CH
GR
71%
30%
63%
69%
Zukunftsmärkte
80 %
Aufbaumärkte
20%
Kernmärkte
60 %
10%
40 %
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
Quelle: World Tourism Organization/Tourismusstatistik BFS
4
0%
Berner Oberland
Graubünden
Wallis
Schweiz
Quelle: BFS – Tourismusstatistik
5
besondere hat es die Bündner Touris-
Dies ist deshalb von Bedeutung, weil
Nachfrageseite her die gleichen Wett-
muswirtschaft nicht geschafft, neue
die Nachfrage aus Deutschland (Kern-
bewerbsbedingungen für alle Touris-
Märkte und Zielgruppen in einem mar-
markt Graubündens) im letzten Jahr-
musregionen.
kanten Ausmass aufzubauen.
zehnt deutlich abgenommen hat und
geringe Anteil an Gästen aus diesen
• Fehlende Präsenz der Bündner Hotel-
keine markante Trendumkehr ersicht-
kompetitiven, aber potenzialstarken
lerie im internationalen Tour-Opera-
lich ist. Auch im Schweizer Markt
Aufbau- und Zukunftsmärkten zeigt,
dürfte das Nachfragepotenzial für
dass Graubünden bisher nicht in der
• Schwache Ausschöpfung des Poten-
Graubünden kann sich international nicht durchsetzen
Der
Abbildung 6: Indexierte Entwicklung der Kern-, Aufbau- und Zukunftsmärkte im Ver-
• Fehlende geeignete Bündner Angebote für die Bearbeitung von Auf-
gleich (Index 1992 = 100)
verhältnismässig
bau- und Zukunftsmärkten.
torgeschäft.
Graubünden bereits gut ausgeschöpft
Lage war, sich auf diesen Märkten ge-
zials des internationalen Flugverkehrs
Die Abb. 5 zeigt einen Vergleich der
sein. Abb. 6 zeigt zudem, dass Grau-
genüber den Wettbewerbern durchzu-
als Gästezubringer.
Gästestrukturen einzelner Tourismus-
bünden
der
setzen. Folgende Gründe haben – zu-
kantone der Schweiz, wobei zwischen
Märkte und insbesondere der Aufbau-
sätzlich zur im internationalen Vergleich
Will sich Graubünden ein grösseres
Gästen aus den Kernmärkten (Schweiz
märkte schwächer abschneidet als die
ungünstigen Kostenstruktur – zur ak-
Stück des Kuchens der potenzialstarken
und Nachbarregionen) und den Auf-
Vergleichsregionen.
tuellen Nachfragestruktur geführt:
Aufbau-
bei
der
Entwicklung
und
Zukunftsmärkte
ab-
schneiden, muss (nebst anderen Mass-
bau- und Zukunftsmärkten (z. B. Ost• Stark gewachsene Konkurrenz (welt-
europa, Skandinavien, Grossbritannien,
Während jede Destination über einen
USA, Asien) unterschieden wird. Der
«Hausmarkt» verfügt, in welchem sie
Vergleich mit dem Berner Oberland und
aufgrund der kurzen Reisedistanz einen
• Einseitige Ausrichtung des Bündner
dem Kanton Wallis zeigt, dass Grau-
natürlichen Wettbewerbsvorteil aus-
Tourismusmarketings in der Vergan-
bünden einen verhältnismässig kleinen
spielen kann (z. B. Graubünden in der
genheit auf den deutschen Markt.
Anteil von Gästen aus Aufbau- und Zu-
Nordostschweiz), gelten auf den weiter
• Vernachlässigung der Aufbau- und
kunftsmärkten aufweist.
entlegenen Märkten zumindest von der
nahmen) die Marktbearbeitung grund-
weit und im Alpenraum).
legend reformiert werden.
Exkurs: Ansiedlung von neuen
Hotels
Zukunftsmärkte.
Um rasch neue Gäste für den
Bündner Tourismus zu gewinnen,
sind selbstverständlich nebst der
Reorganisation der Strukturen und
Aufgaben der Tourismusorganisationen weitere Massnahmen notwendig. Besonders vielversprechend ist in dieser Hinsicht die Ansiedlung von Hotels/Resorts, die
über eigene internationale Vermarktungskanäle verfügen. Das
aktuelle Projekt ist auf die Umsetzung der Struktur- und Aufgabenreform fokussiert. Aus diesem
Grund werden im vorliegenden
Bericht ausschliesslich die Herausforderungen der Tourismusorganisationen thematisiert.
Die Jugendherberge Scuol eröffnet im Dezember 2007 (Quelle: Architekten ARGE Sursass, Feuerstein, Breitenbach, Clalüna, Strimer)
6
Quelle: BFS – Tourismusstatistik
7
2.2 Herausforderungen des Bündner Tourismusmarketings
Differenzierte Marktbearbeitung
erforderlich
ritz, Davos) oder natürliche und kul-
erhöhen.
turelle Attraktionen (z. B. Viamala-
Weiter heisst dies, dass die Bündner
Schlucht, Kirchner Museum, Nietz-
In den Kernmärkten des Bündner Tou-
Tourismusorganisationen künftig in der
sche-Haus, Piz Bernina, Glacier Ex-
rismus ist das Potenzial für die Akquisi-
Lage sein müssen, gleichzeitig mehrere
press, Heididorf). Es werden also mit
tion neuer Gäste auf absehbare Zeit be-
Märkte mit unterschiedlichen Marke-
wenigen, aber international bekann-
schränkt. Erschwerend kommt hinzu,
tingansätzen zu bearbeiten. Das Institut
ten Attraktionen Märkte entwickelt,
dass diese Märkte immer stärker um-
für Öffentliche Dienstleistungen und
wobei eher Destinationen und At-
kämpft sind. Damit die Potenziale in
Tourismus der Universität St. Gallen
traktionen im Zentrum der Werbe-
den Kern-, Aufbau- und Zukunftsmärk-
(IDT-HSG) sieht beispielsweise folgende
massnahmen stehen. Die Distribu-
ten angegangen werden können, ist die
grundlegenden Strategien für die künf-
tion erfolgt schwergewichtig über in-
Bündner Tourismuswirtschaft folgen-
tige Marktbearbeitung (vgl. Abb. 7):
ternationale Reiseveranstalter.
dermassen gefordert:
8
delung der vorhandenen Ressourcen)
• Aufenthaltsgäste aus den Kern-
• Tagesgäste werden mit Attraktionen
märkten (z. B. Schweiz, Süddeutsch-
«geholt», die aus den grossen Zent-
land) sprechen aufgrund ihrer Ver-
ren der Schweiz gut erreichbar sind
Intensivierung der Massnahmen
trautheit mit dem touristischen An-
(z. B. Bergbahnen, Wanderberge, Na-
und Bündelung der Ressourcen
gebot bündnerischer Destinationen
tionalpark, Museen, Themenpark,
zur Ausschöpfung von potenzial-
neben einem möglichst vielfältigen
Sportveranstaltung). Die Werbung ist
starken Aufbau- und Zukunfts-
Angebot und einer spürbaren Ferien-
produktspezifisch auszugestalten und
märkten durch die Tourismusor-
atmosphäre in einem Ort am ehe-
es sind kurzfristige Verkaufsmöglich-
ganisationen in Zusammenarbeit
sten auf konkrete Angebote und
keiten (oder auch Aktionen) zu schaf-
mit den Leistungsträgern.
deren Preis-Leistungs-Verhältnis an.
fen.
Umsetzung einer aktiven ver-
Zu diesem Zweck sind für klar spezi-
kaufsorientierten Marktbearbei-
fizierte und abgrenzbare Kunden-
tung in den Kernmärkten durch
gruppen Produkte anzubieten, die
die Tourismusorganisationen in
bei der Werbung in den Vordergrund
Zusammenarbeit mit den Lei-
gestellt werden (z. B. Wellness-,
stungsträgern.
Golf-, Bike-, Familienferien). Die Dis-
Konsequente Betreuung
tribution erfolgt über eine maximale
der Stammgäste durch die Lei-
Zahl von Kanälen, wobei die Ver-
stungsträger.
Abbildung 7: Schematische Darstellung der Notwendigkeit verschiedener Marketingansätze (keine abschliessende Gültigkeit)
Gäste aus Kernmärkten
(Schweiz, Süddeutschland,
Norditalien)
Gäste aus Aufbau- und
Zukunftsmärkten
(Asien, USA, Osteuropa)
Ferienangebote mit gutem
Preis-Leistungs-Verhältnis
International bekannte
Attraktionen / Marken
Attraktionen in Distanz zu
grossen Zentren
Erholung z.B.:
Bündner TopDestinationen
z.B.:
Produkte z.B.:
- Bike- und Golfferien
- Wellness- & Skiferien
- Bergbahnen
- Nationalpark
- St. Moritz
- Familienferien
- Museen
- Davos
Erlebnis Feriendestination
z.B.:
- Mondäne Orte
Bündner TopProdukte z.B.:
- Naturnahe Ortschaften
- Glacier Express
Produkt- und
Destinationswerbung
(Verkauf über alle Kanäle)
Tagesgäste-Märkte
(Graubünden,
Nordostschweiz, Tessin)
Verkauf primär über
internationale
Reiseveranstalter
Events z.B.:
- Kultur
- Sport
- Tagungen
(Kurzfristige) Promotionen /
Aktionen
Quelle: in Anlehnung an IDT-HSG
Professionalisierung und
Einsatz moderner Instrumente
notwendig
Die Expertengruppe geht davon aus,
Gesamtbudget von CHF 74 Mio. zur
dass heute im Minimum ein frei verfüg-
Verfügung steht (vgl. Tab. 2). Davon
bares Marketingbudget von CHF 7 Mio.
werden immerhin CHF 20– 40 Mio. (inkl.
pro Organisation 1 für eine wirkungs-
Personalkosten) für das Marketing ein-
Eine verstärkte internationale Marktbe-
volle Marktbearbeitung notwendig wä-
gesetzt. Diese Mittel sind aber auf ins-
kaufsförderung nicht nur direkt, son-
arbeitung und die gleichzeitige Intensi-
re. Bis dato erreicht keine der Bündner
gesamt 92 Organisationen (mit 428
dern auch mit Hilfe von Absatzmitt-
vierung einer verkaufsorientierten Markt-
Tourismusorganisationen diese Min-
Vorstandsmitgliedern!) aufgeteilt, so dass
lern (z. B. Reiseveranstaltern, Distri-
bearbeitung in den Kernmärkten stellt
destanforderung.
ein wirkungsvolles Marketing äusserst
butionspartnern) erfolgen sollte.
an die heutigen Tourismusorganisatio-
schwer zu betreiben ist. Weiter können
Das heisst, die Tourismusorganisatio-
• Aufenthaltsgäste aus Aufbau- und
nen Graubündens hohe Anforderun-
nen Graubündens müssen verstärkt ver-
Zukunftsmärkten können v. a. mit
gen. Einerseits müssen das notwendige
kaufsorientierte Marketinginstrumente
einer möglichst geringen, aber klar
Wissen und die entsprechenden Fähig-
aufbauen und die für die internationale
kommunizierbaren Zahl von Attrak-
keiten aufgebaut werden und anderer-
Zwar hat eine Umfrage des Amtes für
turen und Aufgabenteilung im Bündner Tourismus
Marktbearbeitung zur Verfügung ste-
tionen gewonnen werden. Attraktio-
seits sollten genügend finanzielle Mit-
Wirtschaft und Tourismus (AWT) ge-
– Zwischenbericht für die Tourismusinteressenz
henden finanziellen und personellen
nen wären z. B. die international be-
tel für eine glaubwürdige Marktbear-
zeigt, dass den Bündner Tourismusor-
und politischen Behörden im Kanton Graubünden,
Mittel (z. B. durch eine verstärkte Bün-
kannten Top-Destinationen (St. Mo-
beitung zur Verfügung gestellt werden.
ganisationen insgesamt ein jährliches
Februar 2006, Chur» aufgeführt.
Zu viele Organisationen, zu wenig
Marketing
1
Weitere Details zum Soll-Marketingbudget wur-
den in der Publikation «Wettbewerbsfähige Struk-
9
nicht einmal die (für heutige Verhält-
Vergleicht man die Marketingbudgets
Marktbearbeitung professioneller und
nisse) «grossen» Bündner Tourismus-
der einzelnen Organisationen, ist zu-
internationaler anzugehen, drängt sich
organisationen es sich leisten, im not-
dem festzustellen, dass nur fünf Touris-
eine Konzentration der Marketingmit-
wendigen
musorganisationen über ein «ernsthaf-
tel und Marketingkompetenzen auf
Nebst der Herausforderung, neue Gäs-
nisationen verteilt, die nicht die not-
• Zudem müssen sie professionell ge-
Marketingfachleute (und damit Marke-
tes» Marketingbudget von mehr als
fünf Destinationsmanagement-Orga-
te zu gewinnen, stellt sich die Frage,
wendige kritische Grösse für ein
führt werden. Dies bedeutet u.a., dass
tingwissen und -fähigkeiten) einzu-
CHF 1 Mio. verfügen (vgl. Abb. 8).
nisationen (DMO) und eine kantonale
wie die Stammgäste optimal betreut
wirkungsvolles Marketing erreichen.
die Vorstände künftig nach fachli-
Organisation
werden können. Modernes Marketing
• Die Intensivierung der Marktbearbei-
chen Kriterien und weniger nach po-
tendiert zu einem möglichst unmittel-
tung (Kernmärkte sowie Aufbau-
litischen Gesichtspunkten besetzt wer-
baren und direkten Kontakt mit jedem
und Zukunftsmärkte) setzt voraus,
den.
einzelnen Kunden. Aus dieser Sicht be-
dass die Tourismusorganisationen
deutet der hohe Anteil der Stammgäste
Ausmass
ausgewiesene
stellen, da zu wenig Mittel für die
Schaffung entsprechender Vollzeitstel-
Sofern die Tourismusorganisationen in
len zur Verfügung stehen.
die Lage versetzt werden sollen, die
(Graubünden
Ferien)
auf.
Beiträge von Mitgliedern und
10
16
14 %
21 %
16
4
22 %
5%
öffentlicher Hand sowie übrige
beschäftigen und über ein genügend
marketing zur Verfügung. Diese Mit-
grosses frei verfügbares Marketingbudget disponieren zu können.
tel sind aber auf zu viele kleine Orga-
• Aufgrund der Erhebungen und Erfahrung des Projektteams weist Grau-
ein unschätzbares Kapital für den Bünd-
die notwendigen Fähigkeiten ent-
bünden ein Potenzial für fünf solcher
ner Tourismus. Die Marktbearbeitung
wickeln können und
professionell geführten Organisatio-
genügend finanzielle Mittel für
nen auf. Das bedeutet, aus den heute
einfacher und billiger als die Gewin-
den Einsatz moderner Instrumente
bestehenden 92 Tourismusorganisa-
Marketing (z.B. Broschüren, Pla-
nung neuer Gäste.
zur Verfügung haben.
tionen sollen fünf DMO geschaffen
kate, Inserate usw.)
Für die Schaffung von Stammgästen
• Das heisst, die Organisationen müs-
werden, die für das Tourismusmar-
sind primär die Leistungsträger verant-
sen eine kritische Grösse erreichen,
keting im Kanton Graubünden zu-
Beiträge an Dachorganisationen
wortlich, denn diese erbringen direkt
die es ihnen erlaubt, Fachkräfte zu
ständig sind.
(Marketingmandate)
und persönlich die touristische Dienst-
von bisherigen Gästen ist wesentlich
Verwendung in Mio. CHF
Tourismusförderungsabgabe (TFA)
sprechende Mittel für das Tourismus-
das notwendige Know-how und
Tabelle 2: Übersicht der Marktbearbeitungsmittel der 92 Bündner Tourismusorganisationen
Finanzierung in Mio. CHF
Stammgästebetreuung muss
durch die Leistungsträger erfolgen
leistung. Zudem können die Leistungs-
Einnahmen
träger mittels integriertem Customer
Relation Management immer wieder
Kurtaxen (KTX)
34
46 %
20
27 %
Personalkosten
Kommerzielle Erträge
14
19 %
6
8%
Veranstaltungskosten vor Ort
aufnehmen.
8
9%
Gästeinformation vor Ort
Handlungsbedarf: Weniger Organisationen mit grösseren Budgets
1
1%
Internet
Aufgrund der vorliegenden Analyse der
Abbildung 8: Struktur der Bündner Tourismusorganisationen bezüglich
den Dialog direkt mit den Stammgästen
der verfügbaren Marketingbudgets
Tourismusorganisationen mit einem Marketingbudget von …
> CHF 1'000'000
5 Tourismusorganisationen
(6%*)
Herausforderungen an das Bündner
20
27 %
Infrastruktur vor Ort, kommer-
Tourismusmarketing kommt die Exper-
zieller Aufwand, Versicherungen,
tengruppe zu folgenden Schlussfolge-
Vorstandsentschädigung
rungen:
CHF 200'000 1'000'000
18 Tourismusorganisationen
(50%*)
43 Tourismusorganisationen
• Um neue Gäste für den Bündner TouTotal Einnahmen
100 %
74
Anzahl Organisationen:
92
74
Anzahl Vorstandsmitglieder:
428
Anzahl Vollzeitstellen:
293
100 %
Total Ausgaben
rismus zu gewinnen, braucht es ei-
20 Tourismusorganisationen
nerseits die Marktbearbeitung der
Kernmärkte durch DMO und andererseits eine verstärkte Bearbeitung
der potenzialstarken Aufbau- und
Zukunftsmärkte.
Quelle: AWT
10
< CHF 50'000
(21%*)
• In Graubünden stehen insgesamt an-
CHF 50'000 200'000
(23%*)
* Anteil an den 86 von 92 erfassten
Tourismusorganisationen
*Anteil an den 92heutigen
heutigen Tourismusorganisationen
Quelle: AWT
11
3 Angestrebte
Das Projekt Struktur- und Aufgabenreform
3.1 Ziel: Neue Gäste für den Tourismuskanton Graubünden
3.1 Ziel: Neue Gäste für den Tourismuskanton Graubünden
Mit
Mit dem vorliegenden Projekt soll
«Wettdas
bewerbsfähige
Tourismusmarketing
Strukturen
in Graubünden
und Aufgaden
benteilung
Anforderungen
im Bündner
der (nationalen
Tourismus»
undsoll
indas
ternationalen)
Tourismusmarketing
Märkte angepasst
in Graubünwerden
den.den
Hauptziel
Anforderungen
der Reform
der (nationaist, neue
len
Gäste
undfür
internationalen)
den Tourismuskanton
Märkte angeGraupasst
bünden
werden.
zu gewinnen.
HauptzielMit
der der
Reform
Reform
ist,
neue
wird zu
Gäste
diesem
fürZiel
deneinTourismuskanton
Beitrag geleistet,
Graubünden
indem …
zu gewinnen und damit
eine Trenwende bei den Logiernächten
zu
• …
erreichen
die Strukturen
( im des
JahrTourismusmar2012 wieder
ketings
reformiert
den
Stand grundlegend
von 1990 erreichen).
Mitwerder
den, um
wirkungsvollere
BearReform
wirdeine
zu diesem
Ziel ein Beitrag
beitungindem
der Märkte
zu ermöglichen.
geleistet,
…
• ... eine effiziente Arbeitsteilung zwischen
verschiedenen
Vermark• ...
eine den
effiziente
Arbeitsteilung
zwi-
Die Ausgangslage in Kürze
• Die wachsende internationale Tourismuswirtschaft bietet auch dem Tourismusstandort Graubünden attraktive Wachstumspotenziale.
tungsorganisationen
sichergestellt
schen
den verschiedenen
Vermarkwird.
tungsorganisationen
sichergestellt
• wird.
... die Effizienz der eingesetzten Marketingmittel
durch
verstärkte
• ...
die Strukturen
des eine
TourismusmarBündelung
der Kräfte
erhöht werwird
ketings
grundlegend
reformiert
• Die Bündner Tourismuswirtschaft war im letzten Jahrzehnt nicht in der Lage, vom
(Konzentration
der vorhandenenBearMarden,
um eine wirkungsvollere
internationalen Tourismuswachstum zu profitieren. Graubünden hat im letzten
ketingmittel
auf weniger
Organisabeitung
der Märkte
zu ermöglichen.
Jahrzehnt markant Logiernächte verloren, was zu einem Arbeitsplatzabbau und
tionen).
• ...
die Effizienz der eingesetzten Mar-
in vielen Regionen zu einem markanten Rückgang des Bruttoinlandproduktes ge-
• ketingmittel
... die zur Verfügung
stehenden
Mitdurch eine
verstärkte
führt hat.
tel für die der
Bearbeitung
der wird
Märkte
Bündelung
Kräfte erhöht
(
insgesamt und durch
die Nutzung
Konzentration
der vorhandenen
• Die Bündner Tourismuswirtschaft kann sich international nicht durchsetzen, weil
zum Teil marktgerechte Produkte fehlen und aufgrund der föderalistischen Strukturen das Marketing mit (nicht ernst zu nehmenden) Kleinstbudgets betrieben
wird.
von Synergien erhöht
werden.
Marketingmittel
auf weniger
Organisationen).
• ... die zur Verfügung stehenden Mittel für die Bearbeitung der Märkte
insgesamt und durch die Nutzung
• Will die Bündner Tourismuswirtschaft künftig vom internationalen Wachstum
von Synergien erhöht werden.
profitieren, muss das Marketing grundlegend reformiert werden. Föderalistische,
von Gemeindegrenzen geprägte Strukturen sind durch markt- und verkaufsorientierte Strukturen zu ersetzen.
• Die vorhandenen Marketingbudgets sollen im Sinne einer Konzentration der
Kräfte in fünf Destinationsmanagement-Organisationen und Graubünden Ferien
gebündelt werden.
Der geplante Schatzalp-Turm auf dem Davoser Zauberberg (©: Herzog & de Meuron)
12
13
3.2
Zentrale Herausforderung: Verkauf
Die Analyse der Ausgangslage hat ge-
ting und Verkauf das Gleiche!) werden
• Marketing: Als Marketing wird in die-
der Verkaufskonditionen (z. B. Preis)
zeigt, dass das Bündner Tourismusmar-
anschliessend
sem Bericht die Gesamtheit aller Akti-
verstanden. Im Zusammenhang mit
keting künftig insbesondere den «Ver-
• zuerst die verwendeten Marketing-
vitäten verstanden, die «zur Überzeu-
den DMO bezieht sich die Produkt-
gung eines Kunden zum Kauf einer
gestaltung primär auf die Auswahl
Verkaufsorientierte
Imageorientierte Markt-
bestimmten
Marktbearbeitung (Push)
bearbeitung (Pull)
Mit einer möglichst direk-
Der Kunde soll auf eine
kauf» stärken muss. Das heisst, die zentrale Herausforderung der Reform der
Bündner
Tourismusmarketingstruktu-
ren ist die Schaffung von «verkaufsori-
begriffe definiert und
notwendig
und Kombination von bestehenden
Herausforderung «Verkauf» für die
sind. Insbesondere wird darunter die
Produkten zu einem verkaufsfähigen
Tourismusorganisationen erläutert.
Entwicklung eines Produktes, die
Leistungsbündel (z.B. Wellness-Week-
Werbung für ein Produkt, der Verkauf
end im Engadin, Wander- und Bahn-
ten Ansprache des Kunden
Marke/Destination
und die Erfolgskontrolle verstanden
woche in Graubünden).
soll ein konkretes Angebot
merksam gemacht wer-
verkauft werden.
den, damit er bei seiner
• auf dieser Definition basierend die
entierten Marketingorganisationen».
Leistung»
Tabelle 3: Typische Elemente der verkaufs- und imageorientierten Marktbearbeitung
Beschrieb
auf-
zahl von Begriffen und Definitionen, die
Definition der verwendeten
Marketingbegriffe und -struktur
zum Teil unterschiedlich angewendet
Im vorliegenden Bericht verwenden wir
• Produktgestaltung: Unter Produkt-
beitung umfasst Aktivitäten zur Be-
nächsten Reiseplanung sich
werden. Da die Marketingterminologie
eine vereinfachte Begriffsstruktur mit
gestaltung wird insbesondere die Ge-
kanntmachung eines Angebots (z. B.
an die Marke/Destination
zum Teil unterschiedlich verwendet
dem Ziel, die Diskussion auf die we-
staltung des Produkts bzw. der
Werbung, PR) sowie die Auswahl
erinnert und sich über die
wird (Nicht jeder versteht unter Marke-
sentlichen Fragen zu lenken.
Dienstleistung sowie die Definition
und Umsetzung der Distributionska-
konkreten Angebote infor-
näle. Vorbereitende Tätigkeiten wie
miert und diese bucht.
Die Marketingliteratur kennt eine Viel-
( Marketingkreislauf vgl. Abb. 9).
• Marktbearbeitung: Die Marktbear-
die Evaluation und Bearbeitung künfAbbildung 9: Übersicht der in diesem Bereich verwendeten Begriffe und Struktur des Tourismusmarketings ( Marketingskreislauf)
Produktgestaltung
Marktbearbeitung
tiger Distributionskanäle (Partner als
Typische Kommunika-
Türöffner) oder neuer Kundengrup-
tionsinstrumente
• Kataloge von Tour-Operators (Exklusivverträge)
senmedien
• Events mit Positionie-
pen, im Sinne einer aktiven Verkaufs-
• Direct Mailing
förderung, gehören auch zur Markt-
• Verkaufsinserate in der
bearbeitung. Die Aktivitäten können
• Imagewerbung in Mas-
rungscharakter
• Öffentlichkeitsarbeit
Presse
wie folgt unterteilt werden:
• Produkte/Angebote entwickeln
und definieren (Product)
• Preise festlegen (Price)
• Wahl der Kommunikationsinstrumente (Promotion) und
• Distributionskanäle (Place)
Typische DistributionsDie Unterscheidung der verkaufs- und
imageorientierten
Marketingcontrolling
Verkaufsorientierte
Marktbearbeitung
(Push)
mit Reiseveranstalter
• Einsatz eigener Repräsen-
nahmen Elemente beider Kategorien
tanten vor Ort
aufweisen. Trotzdem ist diese Unterverfolgt werden und verschiedene In-
Verkauf
(Kein aktiver Verkauf)
• Direktvertrieb
fällt oft schwer, da viele Marketingmass-
scheidung wichtig, da verschiedene Ziele
Typische Indikatoren:
• Generierte Umsätze
• Anzahl Buchungen
• Feedback der Kunden
• Kosten der Massnahmen
14
Flankierende
imageorientierte
Marktbearbeitung
(Pull)
kanäle
Marktbearbeitung
• Kooperationen/Verträge
Typische Gäste
• Spezifische Kundenseg-
• Stammgäste
• Spezifische
Gästeseg-
strumente zum Einsatz gelangen. Der Er-
mente (z. B. Kongresse)
folg von verkaufsorientierten Aktivitäten
• Gäste aus dem Portfo-
ist zudem in aller Regel kurzfristig und
lio der Absatzmittler (z.B.
gut messbar, während der Erfolg von
Tour-Operators)
mente, die auf die Positionierung der Destination ansprechen
• Neue Gäste
imageorientierten Aktivitäten oft nur
= Buchung und Bezahlung des Angebots
schwer in einen direkten Zusammenhang
Typische Plattformen für den Verkauf:
• Reisebüro / Tourismusorganisation
• Leistungsanbieter
• Verkäufer/Verkaufsrepräsentanten
mit den Massnahmen gebracht werden
kann und sich eher langfristig einstellt.
kann über Absatzmittler (z. B. Reise-
Nicht unter den Begriff Marketing zäh-
• Verkauf: Unter Verkauf wird die Bu-
büro, Tourismusorganisation), direkt
len in diesem Bericht typische Aufga-
chung und Bezahlung des Produkts
mit dem Leistungsträger (z. B. Hotel,
ben von Verkehrsvereinen und Touris-
verstanden ( Transaktion). Diese
Bergbahn) oder via Internet erfolgen.
musorganisationen wie beispielsweise:
15
3.3
Angestrebte Strukturen und Aufgabenteilung
mittleren Events vor Ort als Teil der
Aufgrund der Analyse der Ausgangs-
Umfang von mind. CHF 7 Mio. p.a.
Die DMO sollen das Marketing für sich
Kundenbetreuung).
lage und der Prüfung verschiedener
Aufgrund der bestehenden Markenbe-
selber und das Marketing aller ange-
Um künftig eine wesentliche Steige-
Varianten sollen nach Ansicht des Pro-
kanntheit und strukturellen Vorausset-
schlossenen regionalen Tourismusorga-
rung der Tourismusnachfrage für Grau-
jektteams und der Expertengruppe fol-
zungen in den verschiedenen Destina-
nisationen (zTO) übernehmen. Die zTO
bünden zu erreichen, müssen sich die
gende Strukturen und Aufgabenteilung
tionen Graubündens können glaub-
konzentrieren sich auf die touristische
DMO im Markt gegenüber den Wett-
im Bündner Tourismusmarketing ange-
würdige
der
Grundversorgung des Gastes mit Infor-
bewerbern durchsetzen und Verkaufs-
strebt werden:
Expertengruppe nur entstehen, wenn
mationen und Gästebetreuung vor Ort.
Fünf DestinationsmanagementOrganisationen (DMO) für eine
professionelle Marktbearbeitung
ortkombinationen hervorgehen (vgl.
Abb. 10):
Regionale zukünftige Tourismusorganisationen für die touristische Grundversorgung vor Ort
ten in die meist gesättigten Märkte zu
Schaffen von fünf selbständigen DMO,
• St. Moritz/Engadin
Die regionalen Tourismusorganisatio-
stossen. Denn niemand wartet im
die in der Lage sind, eine effiziente
• Davos – Klosters
nen können sich
Markt auf die Produkte aus Graubün-
Marktbearbeitung im In- und Ausland
• Arosa – Lenzerheide
• mit einer DMO zusammenschliessen
den! Das bedeutet für die Schaffung
umzusetzen. Diese DMO benötigen dazu
• Flims – Laax
der DMO, dass die Organisationsstruk-
frei verfügbare Marketingmittel im
• Scuol – Samnaun
erfolge nachweisen können. Zu diesem
Zweck sind die DMO gefordert, marktfähige Produkte zu entwickeln und
diese mit verkaufsorientierten Aktivitä-
DMO
nach
Ansicht
sie aus folgenden Kernorten bzw. Kern-
(vollständige Integration)
• oder das nationale und internationale
turen in erster Linie ein professionelles
Produktmanagement und eine (aggresDrusenfluh im Prättigau (Quelle: Graubünden Ferien)
sivere) verkaufsorientierte Marktbearbeitung ermöglichen müssen.
• Interessenvertretung nach innen (gegenüber Gemeinde, Bevölkerung usw.)
• Betrieb und Unterhalt von touristi-
in der Lage sind, eine ernsthafte
Marktbearbeitung durchzuführen.
– Einerseits
sind
wirkungsvolle
schen Infrastrukturen (z. B. Langlauf-
imageorientierte Aktivitäten zu
loipe, Hallenbad, Eisplatz)
teuer (z. B. Plakataktionen und
• Betreuung der Gäste vor Ort (Informationsschalter)
Fernsehwerbung) und
– andererseits fehlen die personel-
• Durchführung von Events, die primär
len Ressourcen für ernsthafte Ver-
der Unterhaltung der Gäste vor Ort
kaufsbemühungen (z. B. Verkaufs-
dienen.
repräsentanten, Produktmanager,
Instrumente).
Verkaufsorientierte Marktbearbeitung und Produktmanagement stärken
16
• aufgrund der fehlenden Fähigkeit,
eine ernsthafte Marktbearbeitung
umzusetzen, setzen die meisten Touihre
Abbildung 10: Kerndestinationen für die künftige DMO-Struktur
Die DMO und Graubünden
Ferien müssen künftig in der Lage
sein, die Produktentwicklung
(Innovation) zu koordinieren und
einen Grossteil der Destinations
angebote direkt im Markt über eigene Distributionskanäle oder solchen von Partnern zu verkaufen.
Die DMO und Graubünden
Ferien müssen künftig eine gegenseitig verbindliche Aufteilung
der Aufgaben festlegen um
Doppelspurigkeiten und
Ineffizienzen zu vermeiden.
Die Erfahrung der letzten Jahre hat ge-
rismusorganisationen
Mittel
zeigt, dass
grösstenteils für die Kundenbetreu-
• die meisten heutigen Tourismusor-
ung ein (z. B. Schaffung von passiven
Die in der Folge dargestellten anzustre-
ganisationen in Graubünden aufgrund
Informationssystemen sowie für die
benden Strukturen orientieren sich an
der kleinen Marketingbudgets kaum
Durchführung von kleineren und
den oben erwähnten Erkenntnissen.
17
3.4 Destinationsmanagement-Organisationen (DMO)
Marketing einer DMO im Mandat
schliessen, welche die Kriterien für eine
Aufgaben vor Ort wahrnehmen oder
Als DMO werden in diesem Bericht die-
werkstelligen. Dies ermöglicht eine effi-
Form würde aber in der Führung mit
übertragen (vertragliche Kooperation).
Mandatsvergabe an eine DMO erfüllen
vergibt nur ein Marketingmandat an
jenigen Organisationen bezeichnet, die
ziente Führung und lässt die angestreb-
hoher Wahrscheinlichkeit die Aus-
kann (vgl. Abb. 11).
die DMO.
für das Marketing einer bestimmten
ten Synergien zum Tragen kommen.
schöpfung der erhofften Synergien
Tourismusregion zuständig sind und
Die bestehenden lokalen «Büros/Schal-
(z. B. wegen Interessenkonflikten) be-
Damit eine zTO ein valabler Partner für
eine DMO sein kann, muss sie in der
Heutige Tourismusorganisationen, die
Es ist anzustreben, dass alle zTO eine
mittelfristig über frei verfügbare Mar-
ter» können auch bei fusionierten Tou-
hindern und wird deshalb von der Ex-
Lage sein, ein Marketingmandat von
im Einflussbereich einer DMO liegen,
der entstehenden DMO als Partner für
ketingmittel von mind. CHF 7 Mio. p. a.
rismusorganisationen bei Bedarf wei-
pertengruppe nicht empfohlen.
mindestens CHF 200 000 frei verfüg-
schliessen
der
die Marktbearbeitung wählen. Sollte
verfügen. Nebst den Marketingaufga-
terhin als «Filialen» der DMO geführt
baren Marketingmitteln an eine DMO
entsprechenden DMO an (z. B. Vals,
sich in einem begründeten Fall mit kei-
ben kann eine DMO (gegen eine ent-
werden.
vergeben zu können. Dies bedingt, dass
Obersaxen, Brigels, Sedrun, Ilanz zu
ner DMO eine sinnvolle Partnerschaft
sprechende Zusatzfinanzierung) wei-
Zwar wäre auch denkbar, dass die
sich kleinere heutige Tourismusorgani-
Flims-Laax). Heutige Tourismusorgani-
realisieren lassen, kann Graubünden
tere Aufgaben im Mandat wahrneh-
DMO als Dachverband von verschiede-
sationen, welche diese Anforderung
sationen, die nicht im direkten Einfluss-
Ferien ein entsprechendes Marketing-
men (z. B. Betrieb und Unterhalt eines
nen Vereinen gegründet wird. Diese
nicht erfüllen können, entweder voll-
bereich
mandat übernehmen.
Erlebnisbads in der Destination, Durch-
ständig in eine DMO integrieren oder
gen, können die geeignete DMO für
führung von Veranstaltungen vor Ort,
sich in einem ersten Schritt zusammen
einen Anschluss oder eine Mandatsver-
Interessenvertretung
mit anderen kleinen heutigen Touris-
gabe frei wählen (z. B. Surses, Rhein-
musorganisationen zu einer zukünfti-
wald). Je nach der gewählten Variante
gen Tourismusorganisation zusammen-
kann die zTO weiterhin als Filiale ihre
2
sich
idealerweise
einer bestimmten DMO lie-
t)
da
an
M
n(
tio
era
p
oo
eK
lich
g
ra
ert
.v
B
.
z
e
dig
än
t
s
l
ol
.v
z. B
)
ien
ial
Fil
(
n
tio
gra
r
e
Int
eine
Tabelle 4: Minimale Kriterien bezüglich Organisation und Führung der DMO
Marketingorganisation
vom Kanton Graubünden formell als
DMO anerkannt wird, muss diese Mi-
Strukturen und Aufgabenteilung
nimalkriterien in folgenden Bereichen
• Max. 7 Vorstandsmitglieder 3 mit etwa folgenden Kompetenzen: Finanzen, Mar-
erfüllen:
• Organisation
keting, Recht, Produktmanagement/Verkauf.
und
Führung
(vgl.
• Vollständige Delegation der Geschäftsführung und notwendigen Kompetenzen
Tab.4)
durch den Vorstand an das Management ( Organisations- und Geschäftsregle-
• Aufgaben und Ressourcen (vgl. Tab. 5)
ment).
• Grösse und Dominanz (vgl. Tab. 6)
Zur Rechtsform der DMO
• Vorliegen einer vom Vorstand verabschiedeten und nach aussen kommunizierten
Strategie (inkl. Businessplan).
In der Folge werden die angestrebten
Die meisten heutigen Tourismusorgani-
Organisationsmodelle und die Aufga-
sationen im Kanton Graubünden sind
• Vorliegen einer Markenstrategie basierend auf einer nachweislich bekannten De-
benteilung weiter konkretisiert.
derzeit als Vereine organisiert. In jüngs-
stinations-Marke (Basis: Markenumfrage Graubünden und Schweiz Tourismus),
(vgl. Kapitel 6.3).
ter Zeit wurden in der Schweiz einige
Vereine in Aktiengesellschaften umge-
• Vorliegen einer Qualitätssicherungsstrategie (vgl. Kapitel 6.4).
wandelt. Vereinzelt bestehen auch
Organisationen, die in der Form von öf-
Controlling
fentlichrechtlichen Institutionen eta-
• Existenz eines strategischen Führungs- und Monitoringsystems mit Hilfe
bliert wurden. Die Wahl des Rechts-
des Instrumentes Balanced Scorecard (BSC) mit Markt und effizienzorientierten
kleids ist den DMO überlassen und ist
Kennzahlen konsistent mit den Monitoringbedürfnissen des Kantons Graubün-
für die vorliegenden Betrachtungen
den (vgl. Kapitel 6.2).
von untergeordneter Bedeutung. Tourismusorganisationen, die sich einer
Quelle: in Anlehnung an IDT-HSG
DMO «anschliessen», sollten dies im
2
markttechnischer, geografischer, verkehrstechni-
scher und/oder kultureller Einflussbereich
18
Damit
innen).
Führungsdokumentation
Aufgaben nach Innen (Destination)
Aufgaben nach Aussen (Märkte)
Abbildung 11: Schematische Darstellung der Zusammenarbeit zwischen DMO und zTO
Mit dem vorliegenden Projekt
werden ambitiöse Ziele
gesteckt. Diesen können letztlich
aber nur erreicht werden, wenn
es einerseits den DMO gelingt, im
Verkauf Erfolge zu erzielen und
andererseits die Leistungsträger
bereit sind, mit den DMO
zusammenzuarbeiten.
nach
Idealfall in Form einer vollständigen
rechtlichen Integration ( Fusion) be-
3
Vorstand bei Vereinen. Verwaltungsrat bei Aktiengesellschaften
19
Tabelle 5: Minimale Kriterien bezüglich Aufgaben und Ressourcen der DMO
Tabelle 6: Minimale Kriterien bezüglich Grösse und Dominanz der DMO
Produktgestaltung
• Nachweis einer Produktmanager-Stelle, welche für die Produkt- und Leistungsentwicklung zuständig ist.
Marktbearbeitung
• Nachweis der Besetzung der Schlüsselfunktionen Marketing & Verkauf sowie PR mit fachlich ausgewiesenen Personen.
• Verwendung der Marke graubünden in geeigneter Form als Ergänzung zur Erstmarke DMO.
Verkauf
• Existenz einer physischen Präsenz (Schalter) in der Destination, die während 8 Stunden pro Tag an 7 Tagen die Woche geöffnet ist.
• Existenz eines telefonischen Buchungs- und Auskunftsdienstes (Call-Center) während 24 h pro Tag und sieben Tagen in der
Zahl der Logiernächte in der kommerziellen Beherbergung (in Mio.)
z.B. Hotels, Jugendherbergen, Gruppenunterkünfte, gewerblich vermietete Ferienwohnungen/-dörfer
Umfang des zur freien Verfügung stehenden Marketingbudgets (in
Mio. CHF)
Freie Marketingmittel beinhalten Mittel für folgende Aufgaben: Marketingplanung und -konzeption, Angebotsgestaltung, -promotion, -distribution, Info-Stelle und Call-Center
Jahr 1
Jahr 2
Jahr 3
Jahr 4
> 1.4
> 1.6
> 1.8
> 2.0
> 4.0
> 5.0
> 6.0
> 7.0
> 0.1
> 0.3
> 0.6
> 1.0
> 5%
> 10 %
> 15 %
> 20 %
Woche. Das Call-Center kann auch ganz oder teilweise durch Dritte betrieben werden (z. B. Hotel, Bergbahn).
• Online-Buchungssystem für Hotels und Ferienwohnungen (bis ins Jahr 2010 ist jährlich mindestens ein weiteres Leistungselement auf die Online-Buchungsplattform aufzuschalten; z. B. Schneesportschule, Bergbahnen, Veranstaltungen).
• Damit ein Buchungs- und Auskunftsdienst (telefonisch oder Schalter) professionell betrieben werden kann, müssen die entsprechenden Informationen einfach abrufbar und die Leistungen buchbar sein. Dies setzt eine leistungsfähige elektronische Tourismusplattform voraus (vgl. dazu Kapitel 6.1).
Marketing-Controlling
• Existenz eines Systems zur Service Evaluation, Zufriedenheitsmessung und Reklamationsmanagement (z.B. Einsastz des «Tourismus Monitor Schweiz (TMS)», (vgl. Kaptiel 6.4).
Anzahl der potenziellen Endkundenkontakte, die über Vertragspartner
der DMO (Key Accounts) mit konkreten buchbaren Produkten erreicht
werden können (in Mio.)
Beispiele für mögliche Key Accounts: Coop oder Migros; Airlines, Banken, Versicherungen und Kreditkartenorganisationen
Anteil der Destinationsangebote (bzw. Kapazitäten), die der DMO für
Verhandlungen mit Reiseveranstaltern für die Optimierung von nachfrageschwachen Saisons (z. B. Januar, Mai, Juni) zur Verfügung gestellt werden
Quelle: in Anlehnung an IDT-HSG
Quelle: in Anlehnung an IDT-HSG
Vorteile der DMO im Überblick
Mit der Schaffung von fünf DMO in Graubünden und der damit einhergehenden Bündelung der vorhandenen finanziellen Mittel
auf wenige Organisationen, die für das Marketing eines grösseren Raumes zuständig sind, können folgende Vorteile erzielt werden:
• Entwicklung und Einsatz moderner Marketinginstrumente wird möglich. Es handelt sich dabei einerseits um Instrumente der
verkaufsorientierten Marktbearbeitung (z. B. Database Marketing, Key Account Management) und andererseits um Kommunikationsplattformen, die eine gewisse Mindestgrösse der einsetzbaren Mittel für eigene Verkaufsaktivitäten in den Märkten voraussetzen.
• Schaffen von Vollzeitstellen für Schlüsselfunktionen (Produktmanagement, Verkauf, PR) die für ausgewiesene Fachpersonen
attraktiv sind. Damit wird das Know-how der DMO gestärkt.
• Professionalisierung der Führungsstrukturen indem der Einfluss der lokalen Politik verringert und eine effizientere Arbeit von
Vorstand und Management ermöglicht wird.
• Reduktion von Interessenskonflikten, weil weniger Organisationen und Vorstände bestehen, welche die Interessen von verschiedenen – sich zum Teil gegenseitig neutralisierenden – Akteuren vertreten.
20
Diese Vorteile tragen schliesslich dazu bei, dass eine intensivere verkaufsorientierte Marktbearbeitung möglich wird.
21
3.5 ZukünftigeTourismusorganisationen (zTO)
Wesen und Aufgaben der zTO
Tabelle 7: Minimale Voraussetzungen für die kantonale Anerkennung als zTO
Vorteile der zTO im Überblick
Als zukünftige Tourismusorganisationen
werden selbständige Organisationen
bezeichnet, die für die klassischen Aufgaben zuständig sind, welche früher
von den Verkehrsvereinen wahrgenommen wurden, wie z. B. Informationsschalter vor Ort, Pflege und Betrieb
von touristischen Infrastrukturen (z. B.
Langlaufloipe, Eisfeld), Interessenvertretung nach innen, Durchführung von
kleineren Unterhaltungsveranstaltungen für die Gäste vor Ort.
Organisation und Führung
• Max. 7 Vorstandsmitglieder mit etwa folgenden Kompetenzen: Finanzen, Marketing, Recht, Produktgestaltung/Inszenierung.
• Existenz einer einzigen, rechtlich und inhaltlich eindeutig abgegrenzte Organisation in einer zusammengehörigen Region. ( 1 Ansprechpartner)
Produktgestaltung
Marktbearbeitung mittels
einem Mandat an eine DMO.
hen, dass aufgrund besserer Plattformen und Marktbearbeitungsinstrumente diese Destinationen innerhalb des Marketings der
DMO eine höhere Reichweite und bessere Präsenz erzielen können als im Alleingang.
• Motivation und Beratung der lokalen Anbieter zur elektronischen Buchbarkeit.
CHF 200 000 (in Form eines Promotions- und Distributionsbeitrags) der entspre-
chenden DMO oder GRF zur Verfügung gestellt werden müssen. Die Höhe der
Mittel für eine Zusammenarbeit mit einer DMO ist zwischen den beteiligten Akteuren festzulegen.
Verkauf
setzungen aufgeführt, die eine zTO er-
• Sicherstellung der Buchbarkeit lokaler Angebote (mind. 20 % Stelle).
füllen muss, um vom Kanton Graubün-
• Lokales Content Management (mind. 30 % Stelle).
den als zTO anerkannt zu werden und
• Sammlung von Produkt-, Leistungs- und regionalen Informationen, Eingabe der-
dementsprechend von kantonalen För-
selben in die elektronische Tourismusplattform Graubünden (vgl. Kapitel 6.1).
• Minimale Office- und Kommunikationskonfiguration, d. h. Telefon, Fax, PC und
für die tägliche Arbeit notwendige Standardkonfiguration (Breitbandanschluss,
• Effizientere Arbeit: Die Fokussierung auf klar abgrenzbare und von der zukünftigen Tourismusorganisation erfüllbare Aufgaben
entlastet die Organisation. Es stehen mehr personelle und finanzielle Ressourcen für die Primäraufgaben (z. B. Gästebetreuung,
Pflege der Infrastruktur) zur Verfügung ( Reduktion der Komplexität).
• Erhöhung der Verfügbarkeit von regionalen Informationsplattformen (Schalter, Telefon, Anschlagbretter, Katalog usw.): Aufgrund der geforderten Minimalgrösse der zukünftigen Tourismusorganisation kann (im Gegensatz zu bestehenden Kleinstorganisationen) sichergestellt werden, dass ein breiterer minimaler Informationsdienst (Telefon, Schalteröffnungszeiten vor Ort, In-
Angestrebte Struktur- und Aufgabenreform in Kürze
• Ziel des Projekts ist, neue Gäste für Graubünden zu gewinnen und die Zahl der Logiernächte wieder auf den Stand von 1990 zu
steigern.
Software etc.).
welche sich in begründeten Fällen nicht
• Minimales Angebot an Kundenbetreuung (mind. 100 % Stelle) (kann voll oder
einer DMO anschliessen können, ha-
teilweise an eine andere Organisation delegiert werden; z.B. Bergbahn, Hotel).
ben die Möglichkeit ihre Marketingak-
• Physischer Auskunftsdienst mit mindestens 40 Stunden Öffnungszeit pro Woche.
tivitäten bei GRF im Mandatsverhältnis
• Telefonische Erreichbarkeit während 8 Std. pro Tag an 5 Tagen pro Woche.
umsetzen zu lassen. Zwingende Vor-
• Betrieb und Pflege einer Website und einer elektronischen Buchungsplattform
zerheide, Flims – Laax, Scuol – Samnaun und den im Einflussbereich dieser Kernorte stehenden Tourismusorganisationen fünf
aussetzung dafür ist ein grosses Enga-
basierend auf bestehenden Standardkonfigurationen der Schweizer Tourismus-
Destinationsmanagement-Organisationen geschaffen werden, die mittelfristig über ein minimales Marketingbudget von je CHF
gement bei der Konzeption von ver-
wirtschaft (z. B. Plattform von Schweiz Tourismus, Plattform der DMO).
7 Mio. verfügen.
kaufsfähigen Produkten vor Ort, genügend personelle Kapazitäten für die
Koordination in der Region sowie hinreichend frei verfügbare Marketingmittel.
22
mente bei gleichzeitig deutlich geringerem Aufwand für die Entwicklung von eigenen Instrumenten und Infrastrukturen.
ternet) angeboten werden kann.
In Tab. 7 werden die minimalen Voraus-
Tourismusorganisationen,
• Kostengünstige Nutzung von Plattformen und Instrumenten: Die zukünftigen Tourismusorganisationen können die Infrastrukturen (insb. Internet und Software) der übergeordneten DMO mitbenutzen und verfügen so über moderne Marketinginstru-
marke der DMO.
Zukünftige
• Höhere Reichweite bei der Marktbearbeitung: Obwohl die in einer zukünftigen Tourismusorganisation zusammengeschlosse-
• Lokale bzw. regionale Koordination von Angeboten und Leistungsträgern.
• Verwendung der Marke graubünden in geeigneter Form als Ergänzung zur Erst-
dermitteln profitieren zu können.
folgende Vorteile erzielt werden:
nen Destinationen nicht mehr selbständig auftreten und die Marktbearbeitung in die DMO integriert wird, ist davon auszuge-
• Delegation der Promotion und der Distribution an eine DMO, wofür mindestens
Die zTO delegieren die
Stammkunden zusammen mit den Leistungsträgern im Ort sowie der Delegation der Marketingaufgaben an eine DMO können
• Fähigkeit zur Initiierung von Angeboten.
Marktbearbeitung
Mit der Fokussierung des Aufgabengebietes der Tourismusorganisationen auf die Betreuung der Gäste vor Ort, die Pflege von
Weiteres
• Delegation von Verwaltungsaufgaben wie Buchhaltung etc., wenn der Organisation ein Budget von weniger als CHF 600 000 zur Verfügung steht.
• Die Marketingorganisationen des Bündner Tourismus sollen mit höheren verfügbaren Marketingmitteln das Produktmanagement
personell verstärken und den Marketingschwerpunkt auf die Umsetzung einer verkaufsorientierten Marktbearbeitung setzen.
• Neben Graubünden Ferien sollen zu diesem Zweck aus den Kerndestinationen St. Moritz/Engadin, Davos – Klosters, Arosa – Len-
• Die übrigen Tourismusorganisationen sollen sich zu regionalen zukünftigen Tourismusorganisationen zusammenschliessen, die
in der Lage sind, das Marketing im Umfang eines Mandats von mind. CHF 0.2 Mio. den Destinationsmanagement-Organisationen – oder in begründeten Fällen Graubünden Ferien – zu übertragen.
Quelle: in Anlehnung an IDT-HSG
23
4 Neuausrichtung von Graubünden Ferien (GRF)
4.2
Strategische Stossrichtungen des Marketings von GRF
4.1 Ziele und Aufgaben
Der Vorstand von Graubünden Ferien 5
dass GRF in den Aufbau- und Zukunfts-
täten Graubündens dar. Das grösste
Die Trendwende weg vom reinen Erleb-
• Stossrichtung 2: «Optimieren der
hat erste Erkenntnisse aus dem Projekt
märkten mit Mitarbeitern, welche über
Wertschöpfungspotenzial für den Bünd-
nisaktivismus ist absehbar. Soll der Rück-
Auslastung innerhalb der Wintersai-
«Wettbewerbsfähige Strukturen und
spezifische Markt- und Produktekennt-
ner Tourismus wird in der Belebung der
wärtstrend der letzten Jahre gestoppt
son». Dazu sollen folgende Ziele ver-
Aufgabenteilung im Bündner Touris-
nisse verfügen, in den verschiedenen
nachfrageschwächeren Saisons erwar-
werden, müssen die Tourismusanbieter
folgt werden:
mus» als Grundlage für die Neuausrich-
Ländern aktiv ist. Die Betreuung von
tet.
ihren Angeboten vermehrt einen Erleb-
tung von Graubünden Ferien verwen-
wiederkehrenden Gästen und Stamm-
nis- und Sinncharakter verleihen. Die
tung für Gäste für die erwünschte,
det. Er hat Strategievorgaben verab-
gästen soll künftig primär durch die
• Sommersaison (Sommer/Herbst)
Berge lassen sich kaum «weiter nur als
bessere Auslastung während der Mo-
schiedet, welche von der künftigen
Leistungsträger der DMO erfolgen, die
• Wintersaison (Vorweihnachtszeit,
Sportgeräte entwickeln». Der Trend geht
nate Dezember, Januar, März und
Geschäftsleitung detailliert ausformu-
Ihre Gäste kennen und bezüglich den
vielmehr dahin, die Berge, den Berg, als
April.
liert und umgesetzt werden müssen.
Stammgästen bereits untereinander im
Januar, März – April)
Verkaufsorientierte Marktbearbei-
Verkaufsorientierte Marktbearbei-
spirituellen Ort, als Platz der Weite und
Wettbewerb stehen. Konsequenterwei-
Diese Saisons sind entstanden, weil die
Freiheit, als Platz intakter und heiler
tung von GRF für «neue Gäste» aus
Mit der Neuorganisation des Bündner
se sollen sich die DMO auf die Bearbei-
Gäste aus den Kernmärkten Graubün-
Natur zu positionieren. Aus diesem
den Aufbaumärkten.
Tourismusmarketings sind auch die
tung der Kernmärkte konzentrieren
dens jeweils zur gleichen Zeit in die Fe-
Grund gilt künftig generell:
Aufgaben und die Organisation von
und in Aufbau- und Zukunftsmärkten
rien reisen (z.B. Weihnachten, Februar,
GRF neu auszurichten. GRF wird die ei-
nur in Abstimmung mit GRF agieren.
Ostern). Um die Auslastung der Nebensaisons zu verbessern, sind Gäste zu ge-
gene Strategie gemäss den folgenden
Leitplanken anpassen:
Hauptziel 1: Gewinnen
Hauptziel 2:
Bessere Auslastung der
touristischen Kapazitäten
6
Im Sommer und Winter:
Vgl. dazu auch Strategie-Vorgaben des Vorstands
GRF: «Marketing GRF 2007 – 2012»
winnen, die zu anderen Zeiten in die Fe-
Den Berg, die Landschaft in
rien reisen als die Gäste aus den Kern-
das Zentrum stellen.
märkten. Für Graubünden brachliegende
Potenziale finden sich vor diesem Hinter-
«neuer Gäste» für Graubünden
Eine dringende volkswirtschaftliche Not-
grund in den «Aufbaumärkten» (wie
Vor diesem Hintergrund und aus der
GRF soll künftig primär neue Gäste für
wendigkeit stellt die bessere Auslastung
Grossbritannien oder Skandinavien) so-
eingehenden Situationsanalyse 6 abge-
Graubünden gewinnen. Dies bedingt,
der bestehenden touristischen Kapazi-
wie in der gezielten Bearbeitung von
leitet, legte sich der Vorstand von GRF
Teilmärkten
generell zwei strategische Stossrichtun-
(z.B.
Frühlingsskifahren,
Herbstwandern).
gen für die kantonale touristische Marketingorganisation für die nächsten
Hauptziel 3: Innovation –
«Neue Angebote»
fünf Jahre fest.
Blick über 1'000 Gipfel vom Rothorn in
Lenzerheide (Quelle: Lenzerheide Tourismus)
• Stossrichtung 1: «Ausbau der Sommer-/Herbst-Saison
mit
trendge-
Um die Nebensaisons besser auszula-
rechten Angeboten». Dazu sollen
sten sind insbesondere marktgerechte
folgende Ziele verfolgt werden:
Sommer- und Herbstangebote zu ent-
wickeln. Diese Massnahmen erfordern
ter Angebote durch GRF, DMO und
eine enge Zusammenarbeit von GRF
innovative Tourismusträger.
mit den DMO und vor allem auch mit
innovationsfreudigen Tourismusträgern.
tung für «neue Gäste» durch GRF in
Aufbau trend- und marktgerech-
Verkaufsorientierte Marktbearbei-
Aufbaumärkten und DMO in Kernmärkten.
5
Tschuggen Bergoase in Arosa by Mario Botta (Foto: Urs Homberger. © Grand Hotel Tschuggen AG)
24
Verkaufsorientierte Marktbearbei-
Andreas Wieland (Präsident), Eugen Arpagaus,
Armin Egger, Reto Gurtner, Alois Vinzens, Luis A.
tung der DMO für «bisherige Gäste»
Wieser, Andreas Züllig
in den Kernmärkten.
25
4.3 Aufgabenteilung zwischen GRF, DMO und zTO
Graubünden Ferien bearbeitet die
Aufbau- und Zukunftsmärkte
Tabelle 8: Aufteilung der Marktbearbeitung im Bündner Tourismus
Der neuen geografischen Auflistung
liegt die Einsicht zugrunde, dass
Märkte
Strategie zuständige Organisation
• die DMO in Zukunft ihre Kernmärkte
(vorwiegend CH und D) direkt bear-
Kernmärkte
beiten, da bereits Kundenbeziehun-
Schweiz, Deutschland,
festigen
DMO direkt
(Italien)
gen bestehen ( Stammgäste).
• GRF zukünftig das Schwergewicht
Aufbaumärkte
des Marketings auf die Ausbau- und
( Grosse Ag-
Grossbritannien, Skan-
Zukunftsmärkte sowie auf die Er-
glomerationen
dinavien, Zentral-
schliessung neuer Distributionswege
in den fol-
europa (Polen,
setzt (vgl. Tab. 8), um damit neue
genden Ländern) Tschechien, Slowakei,
Gäste für Graubünden zu gewinnen.
Bedeutende Chancen für neue Gäste
sieht der Vorstand bei den Aufbau-
Italien, Benelux,
aus-
GRF (Lead) mit DMO
bauen
in Aufbau- und Zukunftsmärkten. Für
• Schritt 3: Ist die gemeinsame Bear-
diese «ausgewählten» Zielmärkte wer-
beitung von Aufbau- und Zukunfts-
den spezifische Marketingprogramme
märkten – dank der «Schrittmacher-
• Schritt 4: GRF führt ein systemati-
(«Länder-Marketing-Mix») entwickelt
Dienste» von GRF – so weit gedie-
sches Controlling aller Aktivitäten
und umgesetzt. Ebenfalls wird der Prä-
hen, dass eine zufriedenstellende
(GRF und DMO) durch.
senz eigener «GR-Verkaufs-Repräsen-
Marktposition für Graubünden erar-
tanten» in Aufbaumärkten grosse Be-
beitet wurde, kann die weiterfüh-
märkte gemäss den Budgetmöglichkeiten konzentrieren.
deutung zugemessen. Die einzelnen
rende Marktbearbeitung den DMO
Die Abb. 13 zeigt die sich ergebende
«Länderprogramme» werden im Zu-
übertragen werden. GRF wird sich in
Gesamtübersicht über die künftige Auf-
sammenwirken von GRF mit den
diesem Falle – wieder in Absprache
gabenteilung zwischen Graubünden
DMO erarbeitet und bearbeitet.
mit den DMO – auf neue Ausbau-
Ferien, den DMO und den zTO.
Ungarn), Russland
Zukunftsmärkte USA, Japan, Indien,
China, weitere
ent-
GRF (Lead) mit DMO
wickeln
Abbildung 13: Aufgabenteilung im Bündner Tourismusmarketing
märkten, insbesondere in der verkaufsorientierten Marktbearbeitung in den
grossen Agglomerationen folgender
Verkaufsorientierte
Marktbearbeitung in
Zusammenarbeit mit DMO:
• Italien
• Benelux
Aufbau- und
Zukunftsmärkte (Lead)
Aufgaben nach Aussen (Märkte)
• Skandinavien (Dänemark, Norwegen,
Schweden, Finnland)
• Zentraleuropa (Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn)
• Russland
Die Strategie von GRF folgt dem Prinzip
der «konzertierten Marktbearbeitung»
(vgl. Abb. 12).
• Schritt 1: GRF eruiert systematisch
Aufgaben nach Aussen (Märkte)
• Grossbritannien
Verkaufsorientierte
Marktbearbeitung für DMO und
zTO im Mandat:
Graubünden Ferien
Aufgabenteilung und
Koordination der
Aktivitäten
fünf DMO
Marketingmandat
über mind. CHF
200‘000
Betreuung:
litativ).
Hauptaufgaben:
• Produktgestaltung
• Gästebetreuung
• evtl. Infrastrukturen unterhalten und
entwickeln
Kernmärkte &
Stammgäste
neue Potenziale (quantitativ und quaStammgäste
• Schritt 2: GRF leistet «Schrittmacher-
Hauptaufgaben:
• Produktgestaltung
• Führung Marke Graubünden
• Aufbau elektronische
Tourismusplattform Graubünden
zTO
Alternative in begründeten
Fällen: Marketingmandat über
mind. CHF 200‘000
Aufgaben nach Innen (Destination)
Abbildung 12: Das Prinzip der «konzertierten Marktbearbeitung»
Aufgaben nach Innen (Destination)
Länder:
Hauptaufgaben:
• Produktgestaltung
• Gästebetreuung
• evtl. Infrastrukturen unterhalten und
entwickeln
Dienste» und konzentriert sich auf
das Gewinnen von «neuen Gästen»
26
Quelle: Kappler
27
4.4 Hauptinstrumente im Marketing
Mit der Festlegung der neuen Marke-
Tabelle 9: Übersicht Marketing-Mix-Varianten im Rahmen des Multi-Channel-Vorgehens
tingstrategie erfahren auch die touristischen Marketing-Instrumente eine neue
Priorisierung. Beim zukünftigen Einsatz
Markttyp, Strategie
der Marketingmittel stehen vor allem
und Zuständigkeit
Marketing-Mix
folgende Elemente im Vordergrund:
• Elektronische
Tourismusplattform
Kernmärkte • Optimierte und neue Angebote der DMO (Angebots-
Graubünden (vgl. Kapitel 6.1): In Zu-
Wettbewerbsstrategien
kunft wird die elektronische Touris-
der DMO
innovationen)
• Direct Marketing (inkl. Sales)
musplattform GR das wichtigste Mar-
• Neigungsgruppen-Marketing, «Clubbing», Community Marketing
keting-Tool für GRF darstellen. GRF
koordiniert mit finanzieller Unterstüt-
• Events/Verkaufsförderungsaktionen
zung des Kantons und bringt in Zu-
• Werbekampagne der DMO
sammenarbeit mit den DMO erste
• Elektronische Tourismusplattform (B to C) 7
Module einer elektronischen Tourismusplattform im Verlaufe des Jahres
Aufbaumärkte • Optimierte und neue Angebote
2007 zum Einsatz. Auf dieser Platt-
Marktdurchdringung
• Pauschalangebote
form bringen die DMO und zTO ihre
durch GRF (Lead) mit
• Image, PR
Angebote (Contents) ein. Es versteht
DMO
• KAM 8/ KMM / B to B / B to C / Direct Marketing
sich von selbst, dass im Rahmen der
• Events/Verkaufsförderungsaktionen
Verkaufsorientierung des Tourismus
• Elektronische Tourismus Plattform (B to B und B to C)
Graubünden (vor allem!) buchbare
• Verkaufsrepräsentanten vor Ort
Angebote bzw. kombinierbare Angebote zu offerieren und für die poten-
Zusatzmärkte • Pauschalangebote
ziellen Gäste buchbar zu machen sind.
Marktentwicklung
• Gezieltes KMM
durch GFR (Lead)
• KAM/B to B
mit DMO
• Elektronische Tourismus Plattform (Information, B to B)
• Ausrichtung der touristischen Marktbearbeitung auf den systematischen
Verkauf (vgl. Kapitel 3.2): Die Kun-
• Kooperationen/Allianzen mit Tour Operators
denorientierung bei der Entwicklung
• Verkaufsrepräsentanten von GRF vor Ort (auf Provisi-
verkaufsfähiger und klar positionier-
onsbasis
barer Angebote sowie deren Distri-
Quelle: Kappler
bution über zukunftsträchtige Kanäle
sind weitere zentrale Grundsätze der
schon lange Brauch ist, muss auch im
Tabelle 9 zeigt modellartig die im
Tourismus Einzug halten. Integriertes
Vordergrund stehenden MarketingMix Varianten.
Der Begriff B to C (Business to Consumer) steht für
potente Absatzmittler die der DMO den Zugang
Marketing als Basis und Ausgangs-
laufenden Reform. Aus diesen Grün-
die Handelsbeziehung zwischen Leistungsträger
zu den eigenen Kunden (des Absatzmittlers) er-
punkt für den Marktauftritt. Es geht
den werden die Verkaufs- und Pro-
und Endkonsumenten, während B to B (Business
möglichen (z. B. Migros, Banken, Versicherungen).
um den kombinierten Einsatz aller
motionsaktivitäten auch bei GRF im
to Business) die Beziehung zwischen Lieferant
KMM (Key Media Management) umfasst die ge-
Marketinginstrumente
Rahmen des zukünftigen Marketings
und
zielte Betreuung von Vertretern von Schlüsselme-
dukte-PR), gemeinhin als Marke-
7
eine deutliche Verstärkung erfahren.
Leistungsträger
oder
zwischen
Leis-
(inkl.
Pro-
tungsträger und Absatzmittler beschreibt.
dien (z.B. Fernsehstationen, Reisemagazine) mit
ting-Mix bekannt, sowie um die Er-
KAM (Key Account Management) umfasst die ge-
dem Ziel, langfristig eine hohe Präsenz der Desti-
zielung konkreter Verkaufsresultate
( Multi-Channel-Marketing): Was
zielte Betreuung von Schlüssel-/Grosskunden. Im
nation in den entsprechenden Publikationen zu
(neue Gäste und somit zusätzliche
innerhalb der Markenartikelindustrie
vorliegenden Fall handelt es sich vorwiegend um
erreichen.
Wertschöpfung für Graubünden).
• Markenartikelindustrie als Vorbild
28
Geplantes Hotel-Resort TheRocks in Laax (Quelle: Weisse Arena Gruppe)
8
29
1 Einleitende
4.5
Markt- und
Uberlegungen
verkaufsorientierte Organisation
GRF als DMO und Trägerin der Marke graubünden
Die Organisation des Bündner Touris-
sind die Netzwerk-Kanäle zu weite-
Im Rahmen der Reform der Tourismus-
rationen (Nahrungsmittel- und Kon-
musmarketings wird konsequent in
ren Märkten sichergestellt. Weitere,
vermarktung in Graubünden soll auch
sumgüterindustrie) und der Abschluss
Richtung Markt profiliert. Folgende Or-
attraktive Möglichkeiten für GRF be-
die Effizienz und Effektivität für die (bis-
von Lizenzvereinbarungen, welche
ganisation wird anvisiert:
stehen, indem GRF (evtl. zusammen
her erfolgreiche) Führung der Marke
zur Nutzung der Marke berechtigen.
mit den DMO) eigene PM und Ver-
graubünden weiter erhöht werden. Zu
Als Grundsatz für die Finanzierung
• Einsatz von Produktmanagern (PM)
kaufsrepräsentanten in die Zentrale
diesem Zweck soll die Marke graubün-
dieser Aufgaben von Graubünden
in den DMO und bei GRF, zur Förde-
von ST oder in Aussenstellen von ST,
den auf Stufe der DMO und zTO zwin-
Ferien soll eine substantielle Kosten-
rung von Innovation, mit folgenden
d. h. in den Märkten zusätzlich posi-
gend eingesetzt, der Verein «Marke
beteiligung der jeweiligen Marken-
Hauptaufgaben:
tioniert.
Graubünden» aufgelöst und in Form
partner angestrebt werden.
Optimieren der bestehenden Angebote
einer Abteilung in die Organisation
Um das Zusammenwirken der verschie-
Graubünden Ferien eingegliedert werden. Aufgrund der organisatorischen
Gestaltung neuer Angebote
denen touristischen Ebenen DMO/
Angebotskooperationen
GRF/ST zu optimieren werden idealer-
Voraussetzungen ist GRF für diese Auf-
weise auch auf der Stufe DMO jeweils
gabe bestens geeignet und legitimiert.
• Einsatz von eigenen Verkäufern in
die Funktionen des Product Managers,
Diese Abteilung soll mit folgenden stra-
den DMO und bei GRF, welche defi-
Marketing & Salesmanager und PR-
tegischen Aufgaben betraut werden:
nierte Märkte bzw. Marktsegmente
Manager mit geeigneten Fachperso-
bearbeiten, mit den Hauptaufgaben:
nen besetzt.
vertikal
und horizontal
• Mandate für zTO: Grundsätzlich ist
Betreuen/Halten bisheriger Gäste
vorgesehen, dass alle zTO sich einer
(direkt/indirekt)
Die Umsetzung der neuen Strategie
DMO anschliessen oder das Marke-
Gewinnen neuer Gäste (direkt/in-
von GRF beginnt im ersten Halbjahr
ting einer DMO im Mandat übertra-
direkt)
2007 und soll mit den Aktivitäten zur
gen. Sollte sich im Laufe der Neuor-
Key Account Management (vor
Neuausrichtung der DMO koordiniert
ganisation herausstellen, dass für
allem business-to-business)
werden.
einzelne zTO keine Erfolg verspre-
Neuausrichtung von Graubünden Ferien in Kürze
chende Anbindungsmöglichkeit er-
• Einsatz von Verkaufsrepräsentanten
(Sales Reps) vor Ort in ausgewählten
gibt, kann GRF ein entsprechendes
Aufbau- und Zukunftsmärkten, die
Mandat
Selbstver-
beitung in den bestehenden Kernmärkten die Führung. Graubünden Ferien
im Mandat Gäste akquirieren.
ständlich gilt in einem solchen Fall
übernimmt die Führung in der Bearbeitung von Aufbau- und Zukunftsmärkten.
übernehmen.
• Die Destinationsmanagement-Organisationen übernehmen bei der Marktbear-
• Einsatz von PR-Fachleuten in den
ebenfalls eine minimale Mandats-
DMO und bei GRF mit den folgen-
grösse von CHF 200 000. Typische
• Graubünden Ferien koordiniert für das Bündner Tourismusmarketing zudem die
den Aufgaben:
Aufgaben können PR für «kleine
Schaffung einer elektronischen Tourismusplattform Graubünden für den Einsatz
Profilieren der Marken (DMO/GR)
Orte» (Fortführung von klein & fein
von verkaufsorientierten Instrumenten.
Produkt-PR (PR-Begleitung der di-
etc.) und die Förderung und Siche-
versen Angebotsgruppen)
rung der Produkte im Tourismus sein.
• Graubünden Ferien bringt mit eigenen Mitarbeitern Vorleistungen in der syste-
• Führen der Regionenmarke grau-
matischen Bearbeitung von Aufbau- und Zukunftsmärkten ein und kooperiert
Kooperationen vertikal und hori-
bünden ausserhalb der Tourismus-
mit Schweiz Tourismus, den Destinationsmanagement-Organisationen, der
zontal
wirtschaft: Typische Aufgaben in die-
Rhätischen Bahn und weiteren Partnern.
Key Media Management
• Gezielte Kooperationen mit Schweiz
sem Zusammenhang sind die Koordi-
Tourismus (ST): Die Funktionen PM,
nation der Markenanwendung im
Marketing/Verkauf und PR finden
Auftrag des Kantons, Events (im Auf-
sich auf der Stufe ST wieder. Damit
30
4.6
Der Berg ruft: SkiDirect in Laax (Quelle: Weisse Arena Gruppe)
• Graubünden Ferien kann Marketingmandate für zukünftige Tourismusorganisationen übernehmen und soll Trägerin der Regionenmarke graubünden werden.
tragsverhältnis), strategische Koope-
31
5 Die Umsetzung des Projekts
5.2 Von der Expertengruppe vorgeschlagene Transformation
5.1 Der Ball liegt bei den Tourismusdestinationen
Im Gegensatz zum Land Tirol, wo die
• mit dem Einsatz von personellen und
Nach den Vorstellungen der Experten-
Tourismusreform von oben nach unten
finanziellen Ressourcen des Amtes
gruppe sollte die Anpassung der Struk-
(sozusagen per staatlichem Dekret)
für Wirtschaft und Tourismus
turen und Aufgabenteilung wie folgt
vor sich gehen (vgl. Tab. 10):
vollzogen werden kann, muss die Reform im Kanton Graubünden – auf-
zu unterstützen, liegt nun der Ball bei
grund der privatwirtschaftlichen Struk-
den Akteuren vor Ort.
turen und der lokalen Finanzierungs-
Destinationstyp
Expertengruppe
die Initiative zur Bildung von fünf
DMO. Sie legen fest, unter welchen
Tourismusorganisationen selber inizi-
Bedingungen die DMO bereit sind,
Die bestehenden Tourismus-
Kerndestinationen (> 600 000 Logiernächte in der kommerziellen Beherbergung)
Betroffene Orte: St. Moritz/Engadin, Davos –
Mandate für selbständig bleibende
Klosters, Arosa – Lenzerheide; Flims – Laax,
voraus, dass die Tourismusorganisatio-
destinationen sind aufgerufen,
Tourismusorganisationen
wahrzu-
Scuol – Samnaun
nen die Reform als sinnvoll erachten
sich (entsprechend den
nehmen.
und bereit sind, die entsprechenden
vorgelegten Kriterien) zu
Anpassungen umzusetzen.
reorganisieren.
• Die zukünftigen Tourismusorganisa-
herbergung), die
Bilden einer DMO in der
vorgegebenen Kombination
Mittlere Destinationen (100 000 – 600 000 Logiernächte in der kommerziellen Betionen (die den Kriterien in Kapitel
Der Kanton Graubünden schafft mit
Strategievorschlag
• Die Kerndestinationen übernehmen
kompetenz – von den bestehenden
iert und umgesetzt werden. Dies setzt
Tabelle 10: Triage der Strukturentwicklung
im Einflussbereich 9 einer Kerndestination
Anschluss an die
3.5 entsprechen) prüfen und ent-
liegen
dem vorliegenden Projekt Rahmenbe-
scheiden, ob sie
z.B. Pontresina, Sils i.E., Klosters; Silvaplana,
dingungen und setzt verschiedene Im-
sich einer DMO anschliessen,
pulse und Anreize, damit Reformen in
einer DMO ein Marketingmandat
oder ob sie weiterhin das Marke-
destination liegen
DMO oder
gruppe wurden einerseits Vorstellun-
ting im Alleingang umsetzen möch-
z.B. Disentis – Sedrun; Savognin – Surses,
Bildung einer regionalen zTO
gen zu den anzustrebenden Strukturen
ten.
Obersaxen, Chur, Vals
und Delegation Marketing an
den bisherigen Arbeiten der Experten-
Celerina, Samedan, Stampa
erteilen
vernünftiger Zeit erreicht werden. Mit
vorgegebene DMO
nicht im Einflussbereich einer Kern-
konkretisiert und andererseits verschie-
Anschluss an eine geeignete
eine geeignete DMO oder GRF
dene Rahmenbedingungen (z. B. Fi-
• Die kleinen heutigen Tourismusor-
nanzierung der Reformen) geschaffen,
ganisationen (die den Kriterien in Ka-
Kleine Tourismusorte (<100 000 Logiernächte in der kommerziellen Beherbergung)
damit die Tourismusorganisationen beim
pitel 3.5 nicht entsprechen) prüfen
Reorganisationsprozess vom Kanton
und entscheiden, ob sie
optimal unterstützt werden können.
musorganisationen
• im Zeitraum von 2006 – 2012 mit
CHF 18 Mio. Wirtschaftsförderungs-
sich regional zu einer genug gros-
z.B. Sent, Bever, Falera, Pany, Lantsch,
sen
Guarda, Parpan, Cunter, St. Antönien, Trin
zTO
zusammenschliessen
Anschluss an die vorgegebene
DMO/zTO
können,
Nachdem der Kanton Graubünden entschieden hat, die Reform der Touris-
im Einflussbereich einer Kern- oder
mittleren Destination liegen.
sich einer bestehenden DMO oder
die nicht im Einflussbereich einer Kern-
zTO anschliessen möchten
oder mittleren Destination liegen.
oder ob sie weiterhin den Allein-
z.B. Tiefencastel, Igis, Vicosoprano,
gang im Milizsystem favorisieren.
Thusis, Sarn
Anschluss an eine geeignete
zTO/DMO
oder Alleingang im Milizsystem
beiträgen,
• mit flankierenden Projekten (z. B.
elektronische
Tourismusplattform,
Tourismusfinanzierung) sowie
Sofern bestehende heutige Tourismusorganisationen den Alleingang wählen,
können diese konsequenterweise nicht
auf die Unterstützung durch Fördermittel des Kantons zählen.
32
9
markttechnischer, geografischer, verkehrstechnischer und/oder kultureller Einflussbereich
33
5.3 In fünf Schritten zur Strukturreform
Wie soll eine Region vorgehen, um eine
Abbildung 14: Übersicht zu einem möglichen Vorgehen für die Bildung einer DMO / zTO
DMO/zTO zu bilden? Wer ist legiti-
miert, die Strukturanpassung auszulösen und voranzutreiben? Gibt es einen
optimalen Ablauf?
Schritt 1: Prozess auslösen
Mögliche Prozessauslöser:
• Gemeinden
• Regionale Entwicklungsverbände
• Tourismusorganisationen
• Touristische Leistungsträger (z.B.
Bergbahn, Hotelierverein)
• usw.
• Strategische Ansätze: Im vorliegenden
Regel handelt es sich hierbei um die Ge-
Projekt werden zwar für die heutigen
Absichtserklärung
meinden (mit der Kompetenz die Einnah-
Tourismusorganisationen verschiede-
Kanton dienen.
men aus Kurtaxen und Tourismusförde-
ne strategische Varianten offen gelas-
rungsabgaben zuzuweisen) sowie die
sen. Nach Ansicht der Expertengruppe
Schritt 3: Businessplan erstellen
Hotellerie und Bergbahngesellschaften.
Bestimmung einer legitimierten
Projektleitung/-team
Im folgenden Kapitel wird ein mögliSchritt 2: Strategische Ausrichtung definieren
gegenüber
dem
ist aber die Bildung von DMO und die
Basierend auf dem verabschiedeten stra-
vollständige Integration aller Partner in
tegischen Konzept erarbeitet das einge-
Schritt 2: Strategische Ausrichtung
definieren
die jeweilige DMO in einem definier-
setzte Projektteam den Businessplan für
ten geografischen Gebiet anzustreben.
das weitere Vorgehen im Hinblick auf die
Die Einigung auf eine strategische Aus-
• Entwurf strategisches Konzept: Die
neu zu bildende DMO/zTO. Für diesen
richtung und die Bereitschaft zur Zusam-
Resultate der Abklärungen in der Aus-
Businessplan wird eine Vorgabe (Raster)
menarbeit sind zwingend notwendig.
gangslage sowie die grundsätzlichen
erarbeitet. Dieses Raster soll dazu die-
Um diese festzulegen empfiehlt sich fol-
Vorstellungen über die künftig anzu-
nen, den Aufwand für die Formalisie-
gendes Vorgehen:
strebenden Strukturen sollen in einem
rung resp. das Verfassen des Business-
sondern soll den Regionen eine mögli-
• Klären der Ausgangslage: Als Erstes
kurzen strategischen Konzept zusam-
plans möglichst tief zu halten.
che Vorgehensweise umschreiben und
soll eine kurze Analyse der Ausgangs-
mengefasst werden. Dieses Strategie-
lage vorgenommen werden. Dazu ist
dokument sollte von den bedeutend-
eine Beantwortung folgender Fragen
sten Anspruchsgruppen (Gemeinden,
unumgänglich:
cher Prozess für die Transformation von
Analyse der Ausgangslage und
möglicher Optionen (Projektteam)
den heutigen Strukturen zu den angestrebten Strukturen skizziert. Die Über-
insbesondere Klärung:
a) Ausgangslage (SWOT)
b) Regionale Abgrenzung
c) Strategische Varianten
legungen werden in einem Flussdiagramm dargestellt und anschliessend
umschrieben. Der nachfolgend darge-
Beurteilen und Auswahl der geeigneten
Variante
(Projektteam)
Entwurf Strategisches
Konzept (Projektteam)
(=Absichtserklärung)
stellte Prozess soll keine Vorgabe sein,
• Gemeinden
• (lokale)
Tourismusorganisationen
• Touristische Leistungsträger
als Orientierungshilfe dienen.
Bereinigung des Konzepts
Diskussion
strategisches Konzept
mit betroffenen
Anspruchsgruppen
keine Einigung
10
Gute Einblicke in eine von den Kunden ausge-
Tourismusorganisationen usw.) geneh-
hende Definition einer Destination geben oft Ka-
Welche Kriterien zur Bildung einer
migt werden, damit auf Basis dieses
taloge von Reiseveranstaltern oder Publikationen
DMO/zTO gemäss der kantonalen
Grobkonzeptes ein Businessplan erar-
wie beispielsweise der ADAC Skiguide Alpen, die
die Vertreter der Bergbahnen, Vertreter
Businessplan (Projektteam)
Vorgabe können bereits erfüllt wer-
beitet werden kann. Das strategische
jeweils aus Sicht der buchenden Kunden zusam-
anderer touristischer Leistungsträger, Ge-
insbesondere Klärung:
• Aufgaben
• Organisation und Finanzierung
den?
Konzept kann gleichzeitig als Projekt-
mengehörende Destinationen präsentieren.
Einigung
Schritt 1: Prozess auslösen
Schritt 3: Businessplan erstellen
Auftrag für Ausarbeitung Businessplan
(von Anspruchsgruppen an
Projektteam)
Die heutigen Tourismusorganisationen,
meindevertreter, Vertreter der Regionen
und alle weiteren wichtigen Akteure im
Tourismus können die Funktion als Prozessauslöser übernehmen. Eine eigentli-
• Gemeinden
• (lokale)
Tourismusorganisationen
• Touristische Leistungsträger
• DMO
Diskussion und
Genehmigung
Businessplan
Auftrag der finanzierenden Gruppen zur
Umsetzung des Businessplans an die
DMO
bei einer heutigen Tourismusorganisation
Gründung DMO
oder bei einer Bergbahn liegen. Die
Region soll selber eine fähige verant-
Umsetzung Businessplan
wortliche Person/Institution bestimmen.
Monitoring
tendsten Akteuren akzeptiert wird.
Die Erfahrung zeigt, dass Reformen von
Public-Private-Partnerships am Einfachsten möglich sind, wenn die «Hauptfi-
Variante nein, kein
Kantonsbeitrag
Genehmigung durch
Kanton
Ziele nicht erreicht
Ziele erreicht
Eingeschlagener Weg fortsetzen
Umfang des Dokumentes: Vorschlag ca. 10 Seiten
rismusorganisationen kommen al
Variante: nein
ja, Kantonsbeitrag
lenfalls in Frage?
Mögliche Kapitel:
Wie könnten solche Partnerschaf-
1 Ausgangslage (ca. 2 bis 3 Seiten)
ten aussehen (Fusion vs. vertragli-
2 Beurteilung Vor- und Nachteile verschiedener Varianten (ca. 4 Seiten)
che Kooperation)?
Geografische Abgrenzung
Welche alternativen Vorgehenswei-
Organisatorische Einbettung (z. B. Alleingang, Marketing auf Mandatsbasis,
sen existieren?
vollständige Integration)
Empfehlung zur Umsetzung einer bestimmten Variante
• Regionale Abgrenzung: Das Gebiet,
für welches die aufzubauende DMO/
Zielüberprüfung
Tabelle 11: Möglicher Aufbau und Inhalt des strategischen Konzepts
Welche Partnerschaften mit benachbarten lokalen/regionalen Tou-
Antrag zur Mitfinanzierung
des Businessplans durch
den Kanton Graubünden
Schritt 5: Wirkungskontrolle
Überprüfung
Massnahmen und
Konzept
Bei welchen Kriterien bestehen
Schwierigkeiten? Wie können diese
Schritt 4: Umsetzung
kann die Führung bei einer Gemeinde,
gewählte Projektleitung von den bedeu-
Schwierigkeiten gelöst werden?
Genehmigung
niemandem zugewiesen. Je nach Region
Wichtig ist selbstverständlich, dass die
Bereinigung des Businessplans
keine
Genehmigung
che Führungsfunktion wird im Vorfeld
34
auftrag für die Projektgruppe und als
nanzierer» die Reformen auslösen. In der
3
Projektorganisation (ca. 3 Seiten)
zTO zukünftig zuständig sein soll, ist zu
Projektleitung und -team
definieren. Die Kundensicht soll bei
Vorgehensplan und Meilensteine
diesen Überlegungen dominieren und
Antrag zur Ausarbeitung eines Businessplans an die Hauptanspruchsgruppen
nicht geografische Grenzen.
10
35
5.4 Unterstützung durch den Kanton
Damit das Projekt vom Kanton unter-
Tabelle 12: Wesentliche im Businessplan zu klärende Fragen (nicht abschliessend)
stützt werden kann, müssen die wesentlichen Akteure der Region den Businessplan genehmigen, bevor dieser als
Organisation
Antrag für eine kantonale Finanzhilfe
und Führung
eingereicht wird. Die DMO/zTO ist al-
• Wie ist die DMO/zTO institutionalisiert (Rechtsform,
Trägerschaft)?
• Wie ist die DMO/zTO organisiert (Organigramm,
lenfalls nicht in der Lage, von Beginn
Standorte)?
weg alle Kriterien (vgl. Kapitel 3.4 und
• Wie und von wem wird die DMO/zTO geführt (Führungsgrundsätze und Personen)?
3.5) zu erfüllen. Damit trotzdem von
Anfang an die notwendigen Finanzhilfen ausgelöst werden können, muss ein
Ziele
verbindlicher Aktionsplan Bestandteil
• Welche Ziele verfolgt die DMO/zTO (vgl. dazu auch
Kapitel 6.2)
des Businessplans sein, der aufzeigt, wie
des Rollmaterials der Rhätischen Bahn
Strukturen und Aufgabenteilung im Bün-
tes
(CHF 22 Mio.), der Reform der Gemein-
dner Tourismus» finanziert. So werden
und Aufgabenteilung im Bündner Tou-
destrukturen (CHF 20 Mio.) und neuer
• die flächendeckende Einführung ei-
rismus» sind die heute vorhandenen
Verkehrsverbindungen in Graubünden
nes Führungs- und Monitoringsys-
Tourismusorganisationen stark gefor-
(CHF 10 Mio.) sollen CHF 18 Mio. für
tems (Balanced Scorecard) bei den
dert. Es gilt nun anhand der vorliegen-
das Projekt «Wettbewerbsfähige Tou-
DMO in Graubünden,
den Kriterien und empfohlenen Umset-
rismusstrukturen» eingesetzt werden.
zungsschritte die Tourismusreform in
Ein entsprechender Verpflichtungskre-
kantonalen elektronischen Touris-
den einzelnen Regionen konkret anzu-
dit, welcher bis längstens Ende 2012
musplattform Graubünden,
packen. Diese Transformation muss,
befristet ist, wurde durch den Grossen
• einzelne Bestrebungen im Bereich der
um zielführend und nachhaltig zu sein,
Rat genehmigt. Das Amt für Wirtschaft
Qualitätsverbesserung und -siche-
von der Basis organisiert und umgesetzt
und Tourismus wird in den kommenden
werden. Die Gemeinden, teilweise
Jahren im ordentlichen Budgetprozess
• die allgemeinen Projektgrundlagen
«Wettbewerbsfähige
Strukturen
• die Konzeption und der Aufbau einer
rung sowie
und zu welchem Zeitpunkt die offenen
Aufgaben-/Leistungs-
• Welche Aufgaben nimmt die DMO/zTO wahr?
zusammen mit ihren Regionalorganisa-
die für das folgende Jahr notwendigen
(z. B. Rechtsgutachten, Grundlagen-
Anforderungen erfüllt werden können.
katalog
• Welche Aufgaben werden delegiert?
tionen (bzw. Gemeinde-Zweckverbän-
Mittel budgetieren und für die Projekt-
studien, Beratungsleistungen, Kom-
den), müssen die strategische Bedeu-
umsetzung bereitstellen. Für das Jahr
munikation usw.) aus dem Verpflichtungskredit finanziert.
Schritt 4: Umsetzung
Marketing
Damit die DMO/zTO mit einer finan-
tung einer gesunden Tourismuswirt-
2007 sind CHF 3.5 Mio. vorgesehen.
• Welche Ressourcen stehen für das Marketing zur Ver-
schaft mit leistungsfähigen Strukturen
Als Rechtsgrundlage dient das Gesetz
in ihrer Region klären und entspre-
über die Förderung der wirtschaftlichen
chende Massnahmen zur Umsetzung
Entwicklung im Kanton Graubünden
Verfahren für die finanzielle Unterstützung der Transformation
ergreifen.
(GWE), welches die Ausrichtung von
Laufende und neue Projekte, welche
Um den Destinationsbildungsprozess
Beiträgen und Aufwendungen regelt.
zur Reorganisation der heutigen Touris-
• Welches sind die strategischen Stossrichtungen im
die Umsetzung des Projekts rechnen
Marketing?
kann, muss der Businessplan beim
• Wie werden die zur Verfügung stehenden Mittel ein-
Kanton eingereicht werden. Es gilt
gesetzt (Grobkonzept)?
anschliessend die DMO/zTO zu institu-
• Für zTO: Welcher DMO wir das Marketingmandat
tionalisieren und die Inhalte des Businessplans Schritt für Schritt umzusetzen.
Schritt 5: Wirkungskontrolle
• Welche Marketingziele sollen erreich werden?
fügung?
ziellen Unterstützung des Kantons für
überragen?
Kooperationspartner
Die Erreichung der im Aktionsplan des
• Mit welchen Partnern gedenkt die DMO/zTO zusam-
Businessplans definierten Meilensteine
menzuarbeiten (z.B. Hotellerie, Bergbahnen, Reise-
muss überwacht werden. Unter ande-
veranstalter, Konsumgüterindustrie, Handel)?
lichen Führungs- und Monitoringin-
Finanzierung
struments auf Basis des «Balanced Sco-
• Wer stellt das Eigenkapital der DMO/zTO zur Verfügung?
recard-Ansatzes» (vgl. Kapitel 6.2) ein
• Wie werden die Aufgaben der DMO/zTO finanziert?
Kriterium für die Anerkennung als
Aktionsplan
von kantonaler Seite zu fördern und
musstrukturen führen und die Bildung
konkrete Reformprojekte zu begleiten,
Mittelverwendung
von DMO ermöglichen, können mit
stehen namhafte finanzielle Mittel zur
Der weitaus grösste Teil der im Zeit-
kantonalen Mitteln massgeblich unter-
Verfügung.
raum 2007 bis 2012 zur Verfügung ste-
stützt werden.
henden Mittel soll für die Unterstüt-
Grundsätzlich sind zwei verschiedene
zung der regionalen Transformation
Arten von Gesuchstellern vorgesehen,
• Welche Partner sind der DMO/zTO angeschlossen?
rem bildet die Einführung eines einheit-
Ausgangslage – CHF 18 Mio.
für Reformen des Bündner Tourismusmarketings
und zur Bildung von DMO/zTO ver-
womit auf die lokalen und regionalen
wendet werden. Die zeitliche Staffe-
Bedürfnisse im Kanton Graubünden
Der Grosse Rat hat in der Juni-Session
lung hängt unter anderem davon ab,
bestmöglich Rücksicht genommen wer-
2006 die Verwendung des ausseror-
wie rasch weitere Grundsatzentscheide
den kann:
dentlichen Finanzertrages des Kantons
zur Einführung einer kantonalen Touris-
beraten, welcher aufgrund einer Agio-
musabgabe (KTA) gefällt werden kön-
• Kerndestinationen 11 (künftige DMO):
Rückzahlung der Graubündner Kanto-
nen. Mit einer KTA könnte die gesamte
Anhand eines Businessplans wird das
nalbank (GKB) entstanden ist. Die Mit-
Tourismusfinanzierung auf eine nach-
künftige Geschäftsmodell erklärt und
cherstellen, dass die Fortschritte ge-
tel von total CHF 100 Mio. sollen für
haltig neue Basis gestellt werden.
der (geografische) Zuständigkeitsbe-
messen und auch im Vergleich unter
innovative Projekte in Graubünden ein-
den DMO beurteilt werden können. So
gesetzt werden. Neben einer Stiftung
Neben der erwähnten Destinationsbil-
können die DMO gegenseitig von Er-
für Innovation, Entwicklung und For-
dung werden weitere Teilbereiche des
fahrungen profitieren.
schung (CHF 30 Mio.), der Erneuerung
Gesamtprojektes «Wettbewerbsfähige
DMO. Der Kanton möchte damit si-
36
Im Rahmen der Umsetzung des Projek-
• Welche Massnahmen werden bis wann umgesetzt?
reich definiert. Es wird aufgezeigt,
11
Vgl. Kapitel 5.2
37
5.5 Nächste Schritte und Zeithorizont für das Projekt
Tabelle 13: Soll-Fahrplan für die Reorganisation des Bündner Tourismusmarketings 12
welche Orte im Einflussbereich in ei-
Kein Giesskannenprinzip!
Folgende Aufzählung zeigt die mögli-
ner zu definierenden Art in die DMO
Als Fazit gilt: Nur die Besten sollen un-
chen Einsatzbereiche von kantonaler
integriert werden. Alle Kriterien für
terstützt werden. Alle Destinationen
Seite, welche jeweils mit den lokalen
eine DMO sind zu erfüllen.
sind eingeladen, in den nächsten Mo-
Partnern im Detail abgestimmt werden:
Termin
Aktion
• Zukünftige Tourismusorganisationen
naten die internen Voraussetzungen zu
Ende November 2006
Präsentation und Publikation der Kriterien für die DMO
(zTO): Anhand eines Businessplans
schaffen, damit die strategischen Ent-
und zTO.
wird das künftige Geschäftsmodell er-
scheide für die künftige Ausrichtung
Teilnahme an Diskussionsrunden an-
Inputreferate,
klärt und aufgezeigt, mit welchen or-
ihrer Organisationen gefällt werden
lässlich von Gemeindeversammlun-
Dezember 2006 bis
Klärung von Verständnisfragen von Tourismusverant-
ganisatorischen
die
können. Nur mit klaren Grundlagen
gen, Generalversammlungen oder Ar-
Januar 2007
wortlichen durch das AWT. Eine frühzeitige Kontaktauf-
Grundlagen geschaffen werden kön-
inkl. der zwingend notwendigen Unter-
nahme mit dem AWT wird gewünscht und empfohlen.
nen, damit die Teilgebiete/Talschaften
stützung der betroffenen Gemeinden
• Teilnahme an Vorstandssitzungen von
31. März 2007
Massnahmen
als valabler Partner für die DMO von
und allfälliger weiterer wichtiger Leis-
Gemeinden, Verbänden, Tourismus-
touristischem Interesse sind. Alle Kri-
tungsträger können kantonale Förder-
organisationen wie auch von weite-
um eine kantonale Unterstützung von Transformations-
terien für eine zTO sind zu erfüllen.
mittel in Aussicht gestellt werden.
ren Leistungsträgern.
• Beratung über mögliche Umset-
Als Grundlage dient eine Absichtserklärung mit einer
Auf allfällige Gesuche von einzelnen
Es sollen nur diejenigen Projekte unter-
zungsschritte, Vermittlung bei Ver-
Projektskizze, welche die zentralen Fragestellungen
Gemeinden oder lokalen Kleinst-Touris-
stützt werden,
handlungen, Teilnahme an Arbeits-
(strategische Ausrichtung) enthält und auf die zwin-
musorganisationen zur Unterstützung
• welche einen sehr grossen Willen für
gruppensitzungen.
gend zu erfüllenden Kriterien eingeht. Eine rechtzeitige
ihrer kommunalen Bemühungen wird
eine rasche Umsetzung erkennen las-
Ankündigung einer geplanten Gesuchseinreichung wird
nicht eingetreten.13
sen und
erwartet.
Tabelle 13 zeigt die von der ProjektleiApril – Mai 2007
Bearbeitung der Finanzierungsgesuche durch das AWT.
tung definierten Termine für das wei-
Klärung von offenen Punkten mit den Gesuchstellern
tere Vorgehen.
gendaten, Präsentationsunterlagen,
Erfahrungswerten und Vermittlung
Destinationsbildung gegeben sind.
von Ansprechpersonen für Umsetzungsprojekte.
• Begleitung von Pilotprojekten und
Pilot-DMO in einzelnen Teilbereichen
Änderungen bleiben ausdrücklich vorbehalten
Ernsthaftigkeit und den Durch-
Entscheid durch das AWT betreffend der Projektunter-
und werden den betroffenen Organisationen
haltewillen eines Reformprojektes
stützung inkl. Mittelverwendung. Anschliessend wer-
rechtzeitig mitgeteilt. Weitere Termine in der
ist eine Absichtserklärung der
den mit den einzelnen Partnern Vereinbarungen über
Umsetzung resp. weitere Eingabetermine für Fi-
beteiligten Gemeinden oder
sungen beispielsweise im Bereich der
die Umsetzung abgeschlossen.
nanzierungsgesuche für die Jahre 2008 und
Regionalorganisation, zur teilwei-
BSC-Software und gebündelte Ver-
12
30. September 2007
• Zur Verfügung stellen von Grundla-
• wo die Chancen für eine erfolgreiche
Der grösste Tatbeweis für die
und Vorbereitung der Finanzierungszusicherungen.
31. Mai 2007
beitsgruppensitzungen.
Eingabeschluss für Finanzierungsgesuche beim AWT
projekten.
mit entsprechenden personellen Ressourcen.
• Vermittlung von kostengünstigen Lö-
2009 werden zu einem späteren Zeitpunkt fest-
sen oder vollständigen Rück-
Termin für die Eingabe eines vollständigen Business-
gelegt. Die Projektleitung geht davon aus, dass
zahlung der kantonalen Mittel im
plans für die Bildung einer DMO. Die wichtigsten Ent-
sich der Grossteil der Bündner Tourismusorgani-
Falle eines Scheiterns des Projektes.
scheide in den betroffenen Tourismusorganisationen
sationen in einer ersten Phase am Destinations-
und Gemeinden liegen vor.
bildungsprozess beteiligen wird.
Nicht nur finanzielle Anreize
Die Anforderungen des globalen Tourismus-
Für die Umsetzung des Destinationsbil-
Das Tourismusprojekt geniesst höchste
marktes sind derart hoch, dass ein Alleingang
dungsprojekts in Graubünden stellt das
Priorität, was sich auch auf den perso-
zwar weiterhin möglich ist aber keine Aussicht
federführende Departement des Innern
nellen und finanziellen Mitteleinsatz
auf Erfolg hat. Aus diesem Grund soll eine solche
und der Volkswirtschaft mit dem beauf-
niederschlägt. Der Kanton Graubünden
Strategie von kantonaler Seite nicht finanziell un-
tragten Amt für Wirtschaft und Tourismus
ist gewillt, bei der Projektumsetzung
terstützt werden.
weitere Dienstleistungen zur Verfügung.
eine aktive Rolle zu übernehmen.
13
38
• Projektpräsentation,
handlung mit weiteren Lieferanten.
• Vermittlung von Best practice-Beispielen und externen Beratern und
Büros für die Projektumsetzung.
39
Übrige Wirtschaftsförderung
Umsetzung der Struktur- und Aufgabenreform in Kürze
Neben den Mitteln für innovative Projekte aus dem Verpflichtungskredit der
GKB-Mittel besteht weiterhin die Mög-
• Der Kanton Graubünden hat die Grundlagen geschaffen und versucht mit ver-
lichkeit, im Rahmen der ordentlichen
besserten Rahmenbedingungen die Reform des Bündner Tourismusmarketings
Wirtschaftsförderung des Kantons Grau-
voranzutreiben. Nun liegt es an den Tourismusverantwortlichen in den Regionen,
bünden Beiträge und Darlehen an
die Reformen anzupacken und voranzutreiben.
Projekte zu leisten. So können Infrastrukturvorhaben, die Entwicklung att-
• Der Kanton unterstützt die Strukturreformen mit finanziellen Beiträgen sowie mit
raktiver Tourismusprodukte, Grossver-
dem Einsatz von personellen Ressourcen des Amtes für Wirtschaft und Tourismus
anstaltungen, Vorleistungen für eine
(z. B. Beratungs- und Vermittlungsdienste).
Standortentwicklung usw. unterstützt
werden. Hingegen ist nicht vorgesehen,
• Die Kernorte St. Moritz/Engadin, Davos – Klosters, Arosa – Lenzerheide, Flims –
dass einzelne Destinationsbildungs-Pro-
Laax, Scuol – Samnaun sind aufgerufen, die Initiative zur Schaffung der Destina-
jekte von mehreren Finanzierungsin-
tionsmanagement-Organisationen zu übernehmen. Die übrigen Tourismusorte
strumenten gleichzeitig (z. B. Innotour,
sind eingeladen, regionale zukünftige Tourismusorganisationen zu gründen oder
Regio Plus, GWE) profitieren sollen. Ein
sich den entstehenden Destinationsmanagement-Organisationen anzuschliessen.
gezielter Einsatz der zur Verfügung ste• Die Tourismusverantwortlichen bestimmen jeweils eine legitimierte Projektlei-
henden Mittel erfolgt über das Amt für
tung, die bis Ende März 2007 ein strategisches Konzept ausarbeitet, das von den
Wirtschaft und Tourismus.
Hauptanspruchsgruppen abgesegnet (Absichtserklärung) und dem Amt für
Nachwort: Partikulärinteressen
müssen überwunden werden
Die Anforderungen an die lokalen Ent-
Piz Bernina mit Morteratsch-Gletscher im Engadin (Quelle: Graubünden Ferien)
Wirtschaft und Tourismus als Finanzierungsantrag eingereicht wird. Für die definitive Finanzierung der Transformation reicht die Projektleitung bis Ende September 2007 einen vollständigen Businessplan ein.
scheidungsträger in Politik, Wirtschaft
und Gesellschaft sind hoch. Nur ge-
• Der Kanton arbeitet parallel zur Transformation der Marketingorganisationen an
meinsam kann eine Projektumsetzung
Themen in Form von flankierenden Initiativen zur Stärkung und Stabilisierung der
gelingen.
neuen Strukturen:
Partikulärinteressen einzelner Gemein-
Elektronische Tourismusplattform Graubünden
den oder Tourismusorganisationen sind
Führungs- und Monitoringsystem
wohl die grösste Gefahr für die regiona-
Branding
len Bemühungen zur Schaffung effi-
Qualitätsoffensive
zienter Tourismusstrukturen.
Finanzierung des Tourismusmarketings
Unsere künftigen Gäste kennen jedoch
keine Gemeindegrenzen und suchen
• Tourismusorganisationen, die die Zeichen der Zeit erkennen und an der Transfor-
konsequent nach den besten touristi-
mation aktiv und konstruktiv mitwirken, werden vom Kanton unterstützt. Die
schen Produkten.
Unterstützung des Kantons beschränkt sich jedoch auf Erfolg versprechende
Grundsätzlich ist das Angebot in Grau-
(glaubwürdige) Projekte ( kein Giesskannenprinzip).
bünden attraktiv, kann aber nur mit
verkaufsorientierten Strukturen optimal
vermarktet werden.
40
41
6 Weitere mit der Reform zusammenhängende Initiativen
6.1 Elektronische Tourismusplattform Graubünden
Weitere Initiativen
Diese Initiativen dienen dazu, die sich
der Anteil der Online-Transaktionen im
Stop-Shop» funktionieren, d. h. nicht
Der rasanten Entwicklung auf der Tech-
17 % der Buchungen elektronisch erfol-
Flankierend zum Projekt «Wettbewerbs-
aus der Strukturreform ergebenden Po-
Jahr 2009 bereits bei 33 % liegen. Laut
nur Informationen anbieten, sondern
nologie- und Kundenseite stehen die
gen. Die Tourismusorganisationen stre-
fähige Strukturen und Aufgabenteilung
tenziale optimal auszuschöpfen und so
einer Studie der Global Market Insite
gleichzeitig die Buchung (und Bezah-
beschränkten Möglichkeiten der Bünd-
ben zudem an, einen möglichst grossen
im Bündner Tourismus» ist der Kanton
die neuen Marketingstrukturen insge-
nutzt ein Grossteil der Verbraucher
lung) der ausgewählten Angebote er-
ner Tourismusorganisationen gegen-
Anteil der Buchungen elektronisch ab-
Graubünden bereit, folgende Initiativen
samt zu festigen. Nachfolgend werden
rund um die Welt das Internet als pri-
möglichen. Ausserdem steigt die Rele-
über. Die Komplexität des virtuellen
zuwickeln.
gemeinsam mit den DMO zu entwi-
die Initiativen näher erläutert.
märe Quelle für Reisevorbereitungen.
vanz von mobilen Endgeräten: Schnitt-
Marktes und der harte Wettbewerb er-
stellen zwischen Internet und mobilen
schweren es einer DMO zunehmend,
Die Analyse der bestehenden Touris-
ckeln:
Ausgangslage
Generell kann in der Reisebranche ein
Geräten wie Mobiltelefonen oder Per-
aus eigener Kraft erfolgreich am Markt
musplattformen im Internet 16 legt indes
Das Internet ist für den Tourismus von
Trend zu Spontanbuchungen festge-
sonal Digital Agents (PDA) bieten inter-
zu bestehen. Gemäss einer Umfrage
schonungslos offen: Die interessante-
• Führungs- und Monitoringsystem
absolut zentraler Bedeutung. Der Wert
stellt werden. Diesem Trend tragen In-
essante Möglichkeiten für den Bezug
des AWT fällt derzeit 1 % der Ausgaben
sten Internetangebote für den Alpen-
• Branding
des europäischen Online-Reisemarktes
formations- und Buchungsangebote im
von Zusatzinformationen wie Bulletins
der Tourismusorganisationen auf das
raum stammen derzeit aus Österreich!
• Qualitätsoffensive
beispielsweise lag 2005 bei rund EUR 30
Internet auf ideale Weise Rechnung.
zu Veranstaltungen in der Destination,
Internet, viele Webseiten werden «eh-
• Finanzierung des Tourismusmarketings.
Mrd., für 2006 wird ein Wachstum von
Dabei stellen kurzfristige Kundenent-
Pistenberichten usw. (vgl. Abb. 15).
renamtlich» gewartet. Dem gegenüber
+46 % erwartet. Prognosen der Euro-
scheide erhöhte Anforderungen an die
steht neben dem Druck der beschriebe-
pean Travel Commission zufolge wird
Logistik. Internetseiten sollen als «One-
nen Trends die Schätzung, dass bereits
• Elektronische Tourismusplattform
Graubünden
16
Eine Sichtung von 127 Bündner Internetauftritten
und ein Vergleich mit internationalen Angeboten.
Abbildung 15: Digitale Tourismusinformation
Abbildung 16: Bewertung der Webseiten von Bündner Tourismusorganisationen im 2006
Fahrpläne
• SBB, RhB
• Busse
Geodaten
3D-Karten
Verkauf/ Tourismus
• Reiseführer
• Audioguide
• Videoguide
Routenvorschläge
• regional
• thematisch
Technologischer Stand
derder
touristischen
Technologischer
Stand
touri-stischen
Webseiten
in
GR
(n
=
113)
Webseiten in GR (n = 113)
Visualisierung
Tourismusdaten
• Hotels
• Bergbahnen
Kulturdaten
• Beschreibung von
Kulturobjekten
• Veranstaltungen
• Videos, Fotos
• Audio
Informationsund
Transaktionssystem
Mobile Endgeräte
7%
Interaktive Landkarte
10%
24%
45%
PDA
innovativ / zukunftsträchtig
gut entwickelt
veraltet
TV
45%
69%
Integration auf
TourismusWebseiten
sehr kundenorientiert
kundenorientiert
nicht kundenorientiert
PC
Quelle: HTW Chur
42
Serviceausprägung touristischer
Serviceausprägung
touristischer
Webseiten
in GR(n
(n = 113)
Webseiten
in GR
113)
Quelle: HTW Chur
43
Auch wenn die Informationsqualität
Angebote übergreifend, attraktiv und
Es ist davon auszugehen, dass Komple-
Wie in vielen klein strukturierten Bran-
auf den Internetseiten verschiedener
der Webseiten von Tourismusvermitt-
mit überraschender Informationstie-
xität und Kosten für die Entwicklung
chen werden auch die Bündner Touris-
Tourismusanbieter sichtbar durch iden-
lern wie Tiscover, Bergfex oder Action-
fe im Internet zu vermarkten. Dies
und den Einsatz moderner Informati-
musorganisationen in dieser Hinsicht
tische optische Elemente, Texte, Bu-
scouts bei genauerer Betrachtung noch
im Gegensatz zu den stark fragmen-
ons- und Kommunikationstechnologien
gemeinsame
entwickeln
chungsschnittstellen und Angebote. In-
nicht optimal ist, schaffen es diese
tierten
weiter zunehmen werden.
müssen, um nicht den technologischen
formations- und Werbetexte, die «aus
österreichischen
(vgl. Abb. 16).
Anschluss zu verpassen. Eine Studie der
einer Hand» stammen, können rasch
HTW Chur im Auftrag des AWT kommt
aktualisiert, effizient auch mehrspra-
zum Schluss, dass die Bündner Touris-
chig verwaltet und in verschiedenen
musorganisationen insbesondere in den
Medien platziert werden und sind in der
Themen Informationsbündelung und
Folge zeitnah und korrekt (Cross-
Mobilitätsunterstützung technologisch
Media-Publishing). Angebote, die ge-
gefordert sein werden. Die Autoren der
meinschaftlich vertrieben werden, und
Studie schlagen basierend auf der ein-
Buchungsschnittstellen, die möglichst
gehenden Analyse vor, eine gemein-
viele Anbieter zusammenfassen, er-
same elektronische Tourismusplattform
leichtern den Unterhalt der Systeme
Graubünden mit starker Einbindung
und unterstützen die Gäste bei der Aus-
Anbieter,
regionale
Bündner
Internetauftritten
Abbildung 17: Integrierte elektronische Tourismusplattform Graubünden
Kunde
Kunde
PC
TV
Face to
Face
Mobile
Kiosk
von mobilen Endgeräten für die Bünd-
Vermittlung Tourismusangebote
Vermittlung
Tourismusangebote
Einzelanbieter
Tour Operator
Reisebüro
ner Tourismusorganisationen zu entGR-Angebote
Direktvermarktung
Online-Plattformen
Lösungen
GR-Portal
wickeln.
Call Center
Unter einer elektronischen Tourismusplattform Graubünden wird in diesem
Kontext eine integrierte E-Tourismus-
Schnittstelle
Rechte Management
Data Management
Netzwerk von Institutionen), in der das
Informationsplattform
Informationsplattform
Innovation
Know-how im Bereich E-Tourismus, die
Pricing
CRM
Marketing
Publishing
Infosuche
Medien
DATENBANKEN
Marktforschung
Drehscheibe (eine Institution oder ein
Produktdaten
Wissen
technische Infrastruktur, die Finanzen
Bernina- und Glacier-Express beim vereinigten
und die erforderliche regionale Abstüt-
Rhein in Reichenau (Quelle: Swiss-Image)
zung auf sich vereinigt, um die TourisKundendaten
Reservierung
musangebote der Region elektronisch
zu unterstützen, wo sinnvoll zu bün-
Content Management
Sicherungskonzept
Schnittstelle
Organisationseinheiten
Organisationseinheiten
des Bündner Tourismus
des Tourismus
Graubünden
DMOs
Gastronomie
Hotels
Schneesportschulen
MetadatenKonzept
XML
HTML
PDF
...
…
deln und gemeinsam zu vermarkten.
Ansätze dazu sind vorhanden und im
Internet erkennbar. Das Symbol der
Marke Graubünden beispielsweise ist
Weitere
erfreulich präsent, so etwa für die Re-
Bergbahnen
gion Graubünden auf Tiscover. Die Aktivitäten von Graubünden Ferien und
die Zusammenarbeit von Graubünden
Quelle: HTW Chur
44
Ferien und Schweiz Tourismus werden
45
wahl und Orientierung: sie schaffen
keting der Destinationen optimal unter-
gruppe; Beat Ryffel, Departement des Innern
eine regionale Identität.
stützen. Zu diesem Zweck strebt der
und der Volkswirtschaft; Fredy Streuli, DMO St.
Eine gemeinsame elektronische Touris-
Kanton gemeinsam mit den DMO an,
Moritz/Engadin
musplattform Graubünden erhöht pri-
eine gemeinsame elektronische Touris-
mär die Vermarktungseffizienz für die
musplattform Graubünden zu schaffen,
einzelnen DMO durch Cross-Media-
die von allen DMO und zTO (und Leis-
Publishing, Push-Marketing, Online-
tungsträgern) genutzt werden kann.
Abbildung 18: Mögliche Elemente der elektronischen Tourismusplattform Graubünden
Kunden
Support
Buchungen und eine gute Präsenz in
46
Call Center
internationalen Suchmaschinen und bei
Stand des Projekts
relevanten Internetanbietern. Schliess-
Im Auftrag des AWT hat die HTW Chur
lich erlaubt sie die zentrale Erfassung
eine umfassende Auslegeordnung zu
von Statistik- und Marketingdaten für
den künftigen Trends und Bedürfnissen
die Marktforschung. Der Nutzen für die
des Tourismusmarketings erstellt. In
Kundschaft ist offensichtlich: Schneller,
einer nächsten Phase gilt es, ein Pro-
zentraler Zugriff auf umfassende und
jektteam bestehend aus Vertretern der
übereinstimmende Information zur Ent-
Leistungsträger, der Rhätischen Bahn,
scheidfindung, inklusive Buchungsun-
den DMO und Fachleuten zu bilden,
terstützung im Sinne eines «One-Stop-
um das Projekt zu konkretisieren und
Shops».
erste Umsetzungen zu prüfen. Die Pro-
Abschliessend kann festgehalten wer-
jektgruppe 17 ist der Ansicht, dass der
den, dass mit der Arbeit von Graubün-
Kanton in Zusammenarbeit mit den
den Ferien und der Zusammenarbeit mit
DMO eine wichtige Rolle in diesem Pro-
Schweiz Tourismus gute Ansätze für
jekt spielen muss. Das AWT wird in die-
eine elektronische Tourismusplattform
sem Zusammenhang prüfen, welche
Graubünden vorhanden sind. Gelingt es
Rolle der Kanton im Rahmen dieses
jedoch, das im Kanton im Zusammen-
Projekts einnehmen kann und will.
hang mit zukunftsträchtigen Applikatio-
Das Projekt ist mit hoher Priorität wei-
nen und innovativen Anwendungen
terzuverfolgen, da es vor allem auch
vorhandene Know-how aufzugreifen,
den zTO erst den Zugang zu zukunfts-
zu bündeln und für die ganze Region
orientierten Technologien ermöglicht.
nutzbringend umzusetzen, so ist davon
Die folgende Abb. 18 zeigt ausgewählte
eine wesentliche Effizienz- und Effekti-
Themen, die bei der weiteren Konkreti-
vitätssteigerung zu erwarten.
sierung im Vordergrund stehen.
Zielsetzung
17
Dynamic Packaging
Travel Planer
Lifestyle/Gesundheit
MICE
Events
Buchungssystem
„100 Things to do“
Streaming /Convergence Media
ASP Graubünden
Gastronomie
DMS
Multitour
Mobile Dienste
Management
E-Research
CRM
Portalkonzept
Integriertes
Metadatenkonzept
Quelle: HTW Chur
Projektgruppe bestehend aus: Eugen Arpagaus,
Parallel zur Strukturreform soll das
Amt für Wirtschaft und Tourismus; Reto Bran-
Bündner
einen
schi, Davos Tourismus; Michael Caflisch, Amt für
entscheidenden technologischen Schritt
Wirtschaft und Tourismus; Olivier Federspiel,
nach vorne tun. Insbesondere sollen
Graubünden Ferien; Reto Gurtner, Weisse Arena
elektronische Instrumente geschaffen
Gruppe; Lukas Joos, Südostschweiz New Media;
werden, die ein verkaufsorientiertes Mar-
Hanspeter Lebrument, Südostschweiz Medien-
Tourismusmarketing
Wertschöpfung
47
6.2 Führungs- und Monitoringsystem
Ausgangslage
Tabelle 14: Die Balanced Scorecard (BSC) im Bündner Tourismus in Kürze
Mit der Schaffung von professionellen
Stand des Projekts
DMO ermöglicht, die BSC mit möglichst
Der Kanton Graubünden wird gemein-
wenig administrativen Aufwand einzu-
sam mit der Expertengruppe die stan-
setzen (Datenerfassung und -auswer-
Der Begriff «Balanced Scorecard» kann als «ausgewogenes Kennzahlensystem» ins
dardisierte und von allen anzuwen-
tung, Vergleiche mit anderen DMO, In-
gesetzt werden. Um die Wirkung der
Deutsche übersetzt werden. Die BSC ist ein Management-Instrument zur strategie-
dende BSC definieren. Darüber hinaus
terpretation Kennzahlen). Das Instru-
Strukturreformen und der dafür einge-
orientierten Führung eines Unternehmens und besteht grundsätzlich aus einem
wird im Rahmen des Projekts Führungs-
ment der BSC wird von der Destination
setzten kantonalen Fördermittel zu über-
Kennzahlensystem, das nebst finanziellen Kennzahlen insbesondere auch strategi-
und Monitoringsystem ein einfaches
Davos im Pilotbetrieb entwickelt und
prüfen, strebt der Kanton Graubünden
sche Indikatoren und Frühwarnindikatoren umfasst. Die Kennwerte sollen dabei
EDV-basiertes (individuell erweiterba-
getestet. Bis im Frühjahr 2007 liegen die
an, das Monitoring nach dem Ansatz
u. a. Ursache-Wirkungs-Beziehungen abbilden.
res) Instrument geschaffen, dass den
Erfahrungen aus dem Pilotprojekt vor.
der «Balanced Scorecard» (BSC) umzu-
Für die DMO dürften künftig Kennzahlen und Indikatoren aus folgenden Bereichen
setzen (vgl. Tab. 14). Wichtige Grundla-
von Bedeutung sein:
Strukturen sollen auch moderne Führungs- und Controllinginstrumente ein-
gen für die Entwicklung und UmsetPerspektive
Businessplan der DMO.
Abbildung 19: Schematische Darstellung des BSC-Modells für die DMO in Graubünden
Finanzen / Ergebnisse
• Wie sehen uns die «Stakeholders», also die touris-
Zielsetzung
tischen Leistungsträger, die politische Gemeinde,
Mit dem Projekt «Führungs- und Moni-
die Bevölkerung, die Mitarbeiter?
toringsystem» soll eine für die Bedürfnisse des Kantons Graubünden und der
BSC Kanton
Gäste
• Welche Marktstellung streben wir an?
DMO geeignete BSC definiert und mit
• Welche Gäste sprechen wir an?
instrumenteller Unterstützung (einfa-
• Wie sehen uns die Gäste?
che Softwarelösung) eingesetzt wer-
• Welche Kundenerwartungen werden erfüllt?
den. Die Bündner Tourismus-BSC soll
• Schaffen wir wiederkehrende Gäste, Stammgäste?
Kunden/
Gäste
Finanzielle
Ergebnisse
Marketing
Prozessoptimierung
Innovation
Mitarbeiter/
Infrastruktur
Aggregierbarkeit
zung einer BSC bilden Strategie und
einerseits einheitliche standardisierte
Messgrössen für alle DMO und ande-
Marketing
• Wie gelangen wir an unserer Gäste?
• Wie überzeugen wir unsere Gäste?
rerseits individuelle Messgrössen um-
BSC Graubünden Ferien
fassen, die jede DMO nach ihren Bedürfnissen festlegt (vgl. Abb. 19). Die
Prozess- / Tourismusträger
• Wie können wir gemeinsam die Angebotsgestal-
Finanzen/
Perspektiven
Kunden/
Gäste
Marketing
Prozessoptimierung
Innovation
Mitarbeiter/
Infrastruktur
BSC DMO 1
Finanzen/
Perspektiven
Kunden/
Gäste
Marketing
Prozessoptimierung
Innovation
Mitarbeiter/
Infrastruktur
tung verbessern?
standardisierten Messgrössen ermögli-
• Wie können wir die Ablaufprozesse für unsere Gäste
chen
optimal gestalten?
• den DMO, die Leistungen und Wirkungen gegenseitig zu vergleichen.
Diese gegenseitige Vergleichbarkeit
Innovation
• Wie schaffen wir laufend neue Angebote?
• Wie profilieren wir uns kreativ in neuen Segmenten?
bildet denn auch die Basis für ein ge-
Finanzen/
Perspektiven
meinsames Benchmarking und den
gegenseitigen Erfahrungsaustausch;
• dem Kanton, die Daten auf kantonaler Ebene zu aggregieren und damit
eine gesamtkantonale Interpretation
Mitarbeiter / Infrastruktur
BSC
DMO
2 -25
BSC
DMO
BSC
BSCDMO
DMO22
Kunden/
Gäste
Marketing
Prozessoptimierung
Innovation
Mitarbeiter/
Infrastruktur
• Wie informieren, motivieren wir unsere Mitarbeiter?
Vergleichbarkeit
• Wie machen wir diese zu Gastgebern?
• Welche Ziele setzen wir uns im Bereich Infrastruktur (Organisation, IT, Kultur)?
Einheitliche / standardisierte Messpunkte
Individuelle Messpunkte
des Zielerreichungsgrades vorzunehmen.
48
Quelle: Kappler/Boksberger 2006
Quelle: In Anlehnung an Kappler/Boksberger, 2006
49
6.3 Branding
Ausgangslage
Die Regionenmarke graubünden ist ge-
mit der Expertengruppe diskutiert. Da-
Im Zusammenhang mit den neu zu
mäss den vorliegenden CD-Vorgaben,
neben konnte in den letzten Jahren der
schaffenden Marketingstrukturen wird
welche gemeinsam mit den DMO noch
Tatbeweis für die Funktionalität und
der Markeneinsatz (Branding) über-
verfeinert werden können, einzuset-
Marktwirksamkeit der Marke graubün-
prüft. Die Nutzung von Marken in der
zen. Diese Vorgabe wird folgendermas-
den erbracht werden. Aus diesem
Kommunikation bedeutet nicht nur
sen begründet:
Nutzung von Logos und Claims, son-
• Die Tourismusdestinationen prägen
dern Nutzung von markenspezifischen
Identitäten in der Ausgestaltung und
Kommunikation touristischer Einzel-
tragende Säule der Bündner Identität
sprache von spezifischen Marktsegmenten sowie im Falle eines kantonsübergreifenden
dienstleistungen und Produkte. Für die
wahrgenommen.
Produktes angewandt.
Tabelle 15: Vorschlag für die Nutzung von Markenidentitäten in unterschiedlichen Märkten
Gästetyp
Markenpriorität
Marktbearbeitungsstrategie/Begründung
Grund wird der Kanton den Einsatz der
Bestehende
1. Destinationen
Marktdurchdringung
Marke graubünden im Anforderungs-
Gäste
2. Graubünden
das Image und die Kultur Graubün-
katalog für die kantonale Anerkennung
(Schweiz und
3. Produkte
Schweizer Gäste sprechen auf Destinationsmarken und die Marke Graubünden gleicher-
dens massgebend und werden als
von DMO und zTO aufnehmen.
Europa)
4. Schweiz
massen an. Produktmarken werden idealerweise nur subsidiär und im Rahmen der An-
touristischen Leistungen im Kanton
• Graubünden ist – anders als andere Le-
Für europäische Stammgäste können die Markenidentitäten der Destinationen und ge-
Graubünden stehen derzeit insgesamt
bensräume in der Schweiz – kognitiv
gebenenfalls von Graubünden in den Vordergrund gestellt werden, da sich diese Gäste
fünf Ebenen von Markenidentitäten zur
klar abgrenzbar (z.B. über geographi-
unter diesen Marken auch etwas Konkretes vorstellen können.
Verfügung:
sche Eigenheiten, Sprachen, Dialekt).
• Die Marke graubünden verfügt dank
Neue Gäste
1. Produkte
(Schweiz)
2. Destinationen
Produktentwicklung
• Marke von einzelnen Unternehmen
des breiten Anwendungsspektrums
• Destinations-Marke
über ein hohes Penetrationspotenzial
3. Graubünden
Neben den Destinations- und der Graubündenmarke sind insbesondere auch spezifische
in den Kernmärkten.
4. Schweiz
Produktmarken für das anvisierte Kundensegment zu kommunizieren.
Produktentwicklung
• Marke graubünden
• Marke Schweiz (Schweiz Tourismus)
• Graubünden wird von Gästen und
• einzelne produktspezifische Marken-
von der einheimischen Bevölkerung
Neue Gäste
1. Schweiz
identitäten (z. B. Glacier Express).
als zusammengehörende Tourismus-
(Europa)
2. Produkte
region wahrgenommen.
Marken sind nicht Selbstzweck, son-
3. Destinationen
Neue Gäste aus den Stammmärkten Europas kennen zwar die Schweiz und einige wenige
4. Graubünden
ihrer Produkte. Sie sprechen aber mit Ausnahme von Davos und St. Moritz kaum auf Mar-
dern dienen als «Imageträger» dem
Zielsetzung
ken in Graubünden an. Produkte werden deshalb zunächst eher mit der Markenidentität
Verkauf spezifischer Leistungen. Des-
Mit der Regionenmarke graubünden
der Schweiz aufgeladen und erst in zweiter Linie mit derjenigen von Bündner Destinatio-
halb soll für jede Leistung diejenige
verfügt der Tourismus- und Wirt-
nen und Graubünden insgesamt.
Marke im Vordergrund stehen,
schaftsstandort Graubünden über eine
Marktentwicklung
tragfähige, breit abgestützte Regionen-
Neue Gäste
1. Schweiz
• deren Identität am ehesten dieser
marke, mit hoher Marktrelevanz. Im
(Übersee)
2. Destinationen
Leistung entspricht ( Leistung vor
Rahmen der Strukturreform der Touris-
3. Graubünden
Neue Gäste aus Übersee (und neuen europäischen Märkten) werden bevorzugt auf Basis
Marke);
musvermarktung muss sichergestellt wer-
4. Produkte
der Marke Schweiz und weniger durch Bündner Destinationsmarken angesprochen.
• welche im Markt, für welchen eine
den, dass die Marke graubünden opti-
Leistung vorgesehen ist, am ehesten
mal durch die DMO und zTO eingesetzt
präsent ist ( Markt vor Marke).
wird, damit der gegenseitige Image-
Quelle: IDT-HSG
transfer marktwirksam genutzt wird.
Auch wenn Marken situativ eingesetzt
50
werden sollen, bestehen je nach Markt
Stand des Projekts
und strategischer Stossrichtung unter-
Bis zum heutigen Zeitpunkt wurden zu-
schiedliche, jedoch nicht sakrosankte
sammen mit dem IDT-HSG Grundsätze
Anwendungsprioritäten (vgl. Tab. 15).
für den Markeneinsatz entwickelt und
51
6.4 Qualitätsoffensive
Ausgangslage
tet werden. Die DMO können in ihrer
selbst definierte minimale Anforde-
Im harten Preiswettbewerb mit der
Rolle als Vermittler zwischen Kunde
rungsstandards handeln.
nahen ausländischen Konkurrenz kann
und Leistungsträger jedoch wesentlich
sich der Bündner Tourismus, der die Be-
zur Qualitätssicherung beitragen. In
dingungen eines Hochpreislandes akzeptieren muss, vor allem mit guter
• Qualitätscontrolling: Eine systemati-
bauende
sche Qualitätsüberprüfung erfolgt
nahmen)
Kundenbindungsmass-
zeit von kantonaler Seite nicht geplant.
Sofern die DMO die Umsetzung des
idealerweise mit Hilfe des Tourismus
– Kundenentwicklung u. a. auch auf
Qualitätsmanagements gemeinsam kon-
z.B. Klassifizierung hotelleriesuisse für Hotels,
Monitor Schweiz (TMS) von Schweiz
Basis dieser Reklamations-Daten-
zipieren und entwickeln möchten, ist
folgenden Bereichen ist dies möglich
Klassifizierung von Ferienwohnungen nach dem
Tourismus. Bei TMS handelt es sich
bank.
der Kanton Graubünden bereit, im Rah-
(vgl. Abb. 20):
Modell des Schweizerischen Tourismusverbands,
um ein modernes Marketing-Infor-
Qualität von anderen absetzen. Des-
• Qualitätsstandards: Um die Qualität
Anwendung des Q-Systems oder von Qualitäts-
mationssystem, das sowohl auf der
Zielsetzung
chende Projekte der DMO personell
halb gilt diesem Merkmal besondere
bzw. die Transparenz der Qualität der
labels von Schweiz Tourismus (z. B. KidsHotels,
Ebene der gesamten Schweiz, als
Die aus der Strukturreform entstehenden
und finanziell zu unterstützen.
Aufmerksamkeit.
von einer DMO vermarkteten Pro-
Familien willkommen).
auch auf Ebene der Tourismusregio-
DMO sollen die drei erwähnten Kernele-
18
men seiner Möglichkeiten entspre-
Qualität ist grundsätzlich Chefsache
dukte sicherzustellen, kann eine
nen
Tourismusdaten
mente des Qualitätsmanagements (Qua-
und jeder Mitarbeiter ist Teil davon und
DMO die Einhaltung von minimalen
verfügbar (und damit vergleichbar)
litätsstandards, Qualitätscontrolling und
trägt durch seine Handlungen zum Ge-
Qualitätsstandards von den Leis-
macht. Im Rahmen des TMS werden
Reklamationsmanagement) als Aufgabe
samteindruck bei, der beim Gast haften
tungsträgern verlangen. Es kann sich
regelmässig
professionell wahrnehmen.
bleibt. Zwar muss die Qualität primär
dabei um die Anerkennung beste-
Schweiz zu ihrem Reiseverhalten und
durch die Leistungsträger täglich geleis-
hender Qualitätssysteme 18 oder um
zur Zufriedenheit mit ihrem Aufent-
Stand des Projekts
halt befragt. Die Befragung liefert re-
Im vorliegenden Bericht flossen die An-
präsentative Daten für den Ferien-
forderungen bezüglich des Qualitäts-
tourismus zur Sommer- und Winter-
managements in die Anforderungskri-
saison.
terien für die Anerkennung der DMO/
Abbildung20: Schematische Darstellung des Qualitätsmanagements
umfassende
Feriengäste
in
der
• Reklamationsmanagement: Als Eck-
zTO ein. Weitere Aktivitäten sind der-
punkte eines ReklamationsmanageSicherstellung qualitativ
einwandfreier Produkte.
oder
Schaffen einer Transparenz
bezüglich der Qualität der
angebotenen Produkte
ments auf Ebene der DMO gelten
folgende Elemente:
– Schaffung verschiedener neutraler,
ortsunabhängiger Stellen, an welchen der Kunde direkt mit dem Leistungssystem «Tourismus Grau-
Professioneller
Umgang mit
Qualitätsproblemen
und Reklamationen
gegenüber dem
Kunden
Qualitätsstandards für die
durchdie
dieDMO
DMO vermarkteten
vermarkteten
durch
Produkte
Produkte
bünden» in Verbindung treten
kann. Idealerweise wird er sogar
Messen des
Kundenverhaltens
und der –zufriedenheit
mit den gebotenen
Leistungen
gezielt zu Beschwerden ermuntert.
– Es soll ein flächendeckender Reklamationsmanagement-Prozess entwickelt werden. Hierzu gehört, u. a.
die Herstellung von Skripts, d. h. die
Reklamationsmanagement
Reklamationsmanagement
Qualitätscontrolling z.
z. B.
B. mit
mit
Qualitätscontrolling
dem Tourismus
TourismusMonitor
Monitor
dem
Schweiz
Schweiz
Festsetzung, welche Mass-nahmen
(insbesondere
Kompensationsleis-
tungen) von Mitarbeitern autonom
ergriffen werden können, um auf
Fehler zu reagieren.
– Aufbau einer Reklamations-Datenbank (u. a. als Basis für darauf auf-
52
Die Porta Alpina der NEAT soll das Tor zur Surselva werden (Quelle: Alptransit)
53
6.5 Finanzierung des Tourismusmarketings
Ausgangslage
musorganisationen wird dadurch ten-
Zielsetzung
notwendige Reformen rascher vor-
tion mit den Dachverbänden der Bünd-
Für die Umsetzung des Projekts «Wett-
denziel gestärkt. Es entstehen zahlrei-
Für die Überwindung dieser Schwierig-
anzutreiben.
ner Wirtschaft die verschiedenen Mo-
bewerbsfähige Strukturen und Aufga-
che Doppelspurigkeiten mit entspre-
keiten sind verschiedene Varianten der
• Reduktion des Aufwands für das In-
delle beurteilen und das bevorzugte
benteilung im Bündner Tourismus»
chend ineffizienten Arbeitsweisen.
Tourismusfinanzierung denkbar. Beste-
kasso: Es wurde festgestellt, dass im
Modell zur Diskussion stellen. Diese Ar-
bildet die Sicherstellung einer nachhal-
Das Finanzierungssystem bildet somit
chende Vorteile würde unter anderem
Kanton Graubünden alleine für die
beiten sollen voraussichtlich bis im
tigen Finanzierung des Tourismusmar-
keinen Anreiz, sondern eher eine
die Schaffung einer kantonalen Touris-
Erhebung der KTX kumuliert ca. 30
Frühling 2007 abgeschlossen werden.
ketings ein wichtiges Element. Heute
Hürde für die Schaffung von regiona-
musförderungsabgabe (KTA) aufweisen,
Vollzeitstellen eingesetzt werden. Für
Gegebenenfalls wird anschliessend ein
Gesetzgebungsprozess eingeleitet.
existieren im Kanton Graubünden für
len oder überregionalen Strukturen.
die Finanzierung des Tourismusmarke-
• Die von Gemeinde zu Gemeinde un-
tings nebst den Mitteln der kantonalen
Wirtschaftsförderung zwei gesetzliche
Instrumente, welche der Kanton den
den Vollzug der TFA werden heute in
den Gemeinden weitere personelle
terschiedlichen Gesetze bringen ei-
• Höhere Flexibilität des Mitteleinsat-
Ressourcen eingesetzt.
nen hohen Vollzugsaufwand mit sich.
zes: Mit der Verschmelzung von KTX
• Zumindest bei der Deklaration der
und TFA könnte die Flexibilität des Ein-
Auch wenn eine kantonale Tourismus-
Gemeinden delegiert hat:
Kurtaxen ist mit einer beträchtlichen
satzes der Mittel erhöht werden, da die
förderungsabgabe (zumindest aus Sicht
• Die Kurtaxe (KTX) dient zur Finanzie-
Dunkelziffer zu rechnen. Dies führt
als KTX erhobenen Mittel nicht mehr
des Kantons) bestechende Vorteile auf-
rung von Leistungen, die direkt dem
zu einem hohen Kontrollaufwand
wie bisher nur für einen Teil der beste-
weist, bestehen je nach Sichtweise auch
Gast zugute kommt (z.B. Informa-
und zu Mindereinnahmen als Folgen
henden Marketinginstrumente einge-
Nachteile. Aus diesem Grund gilt es,
ungetreuer Angaben.
tionsdienst vor Ort, Langlaufloipe,
Veranstaltungen) und wird von den
setzt werden könnten. Inwiefern die
Vorschläge für eine künftige Tourismus-
• Aus rechtlicher Sicht muss noch ge-
Mittel der KTA zweckgebunden einzu-
finanzierung mit allen Beteiligten zu
prüft werden, inwiefern Kurtaxen nur
setzen wären, muss noch vertieft ab-
erörtern und letztlich eine tragfähige
Tourismusförderungsabgabe
Massnahmen finanzieren dürfen,
geklärt werden. Es wird aber davon
und von den Akteuren akzeptierte Lö-
(TFA) dient zur Finanzierung der
welche dem Gast vor Ort zugute
ausgegangen, dass die Flexibilität
sung zu entwickeln.
Marketingaufgaben der Tourismus-
kommen. Nach bisheriger Rechtsaus-
grundsätzlich gegenüber dem heuti-
organisationen und wird von den in
legung dürfen KTX-Gelder nicht für
gen System erhöht werden kann.
den jeweiligen Gemeinden ansässi-
Marketingaktivitäten eingesetzt wer-
• Erhöhung der Gesamtfinanzierung:
Im Rahmen des vorliegenden Projekts
gen Unternehmen erhoben. Die Höhe
den. Da die meisten durch KTX-Gel-
Bei einer kantonalen Tourismusfinan-
hat der Kanton in einer ersten Phase
übernachtenden Gästen erhoben.
• Die
54
welche die kommunalen KTX und TFA
(ganz oder teilweise) ersetzen würde:
Stand des Projekts
der TFA für das einzelne Unterneh-
der finanzierten Leistungen aber Mar-
zierung könnte der Kreis der abgabe-
abgeklärt, welche Modelle der Touris-
men wird üblicherweise abgestuft
ketingelemente enthalten und die
pflichtigen Personen auf das ganze
musfinanzierung juristisch umsetzbar
nach der Grösse, der Tourismusinten-
Tourismusorganisationen
verstärkt
Kantonsgebiet ausgeweitet werden.
wären. Es hat sich dabei gezeigt, dass
sität (Branche) und der Wertschöp-
Marketingaktivitäten umsetzen, wird
Damit könnten alle Akteure die vom
verschiedene Varianten machbar sind
fung des Unternehmens bemessen.
die Abgrenzung des Einsatzes von
Tourismus profitieren, in dessen Fi-
(vgl. Universität Bern, Institut für Steu-
KTX und TFA-Gelder zunehmend
nanzierung eingebunden und so die
errecht, 2006).
Das heutige System der kommunalen
schwierig. In Diskussion sind insbe-
gesamten zur Verfügung stehenden
In einer nächsten Phase wird auf Basis
KTX und der TFA bringt hinsichtlich der
sondere Massnahmen wie Internet-
Mittel erhöht werden. Eine einheitli-
von Modellrechnungen überprüft, wie
Schaffung von wettbewerbsfähigen
auftritte oder Veranstaltungen, bei
che Abgabe der Zweitwohnungsbe-
die verschiedenen Modelle einzelne
Strukturen und Aufgabenteilung im
welchen sich die Frage stellt, ob diese
sitzer wird ebenfalls geprüft.
Leistungsträger/Akteure belasten wür-
Bündner Tourismus verschiedene Schwie-
dem Gast vor Ort zugute kommen
• Höheres Reformtempo: Wenn die
den und welche Gesamterträge für die
rigkeiten mit sich:
oder als reine Marketingmassnah-
Tourismusfinanzierung kantonal ge-
Finanzierung des Tourismusmarketings
• Die einzelnen Taxen und Abgaben
men zu qualifizieren sind.
regelt würde, könnte der Kanton in
generiert werden könnten. Nach Vor-
werden auf Ebene der Gemeinden
Zusammenarbeit mit den DMO An-
liegen dieser Erkenntnisse wird das
erhoben. Die traditionell heterogene
forderungen für die Mittelverteilung
AWT in Zusammenarbeit mit der Exper-
Struktur mit vielen kleinen Touris-
formulieren und so dazu beitragen,
tengruppe, den DMO und in Koordina-
Golfplatz Brigels mit Piz Tumpiv (Quelle: Center Turistic Brigels)
55
7 Verzeichnis der Grundlagenberichte
AWT (2006): Resultate der Umfrage bei
IDT-HSG (2006): Wettbewerbsfähige
den Tourismusorganisationen im Kan-
Strukturen und Aufgabenteilung im
ton Graubünden, Chur.
Bündner Tourismus – Struktureller Endzustand und Aufgabenteilung, St. Gal-
AWT (2006): Wettbewerbsfähige Struk-
len.
turen und Aufgabenteilung im Bündner
Tourismus – diverse Präsentationen,
IDT-HSG (2006): Wettbewerbsfähige
Chur.
Strukturen und Aufgabenteilung im
Bündner Tourismus – Regionale Trans-
AWT (2006): Wettbewerbsfähige Struk-
formation, St. Gallen.
turen und Aufgabenteilung im Bündner
Tourismus – Blick über die Kantons-
IDT-HSG (2006): Wettbewerbsfähige
grenze, Chur.
Strukturen und Aufgabenteilung im
Bündner Tourismus – Branding, St. Gallen.
Graubünden Ferien/Kappler A. (2006):
Strategie-Vorgaben des Vorstands GRF:
IDT-HSG (2006): Wettbewerbsfähige
«Marketing GRF 2007– 2012», Chur/
Strukturen und Aufgabenteilung im
Luzern.
Bündner Tourismus – Businessplan, St.
Gallen.
HTW Chur, (2006): Strategisches Kon-
zept für die Entwicklung einer Touris-
IDT-HSG (2006): Wettbewerbsfähige
musplattform des Kantons Graubün-
Strukturen und Aufgabenteilung im
den, Chur.
Bündner Tourismus – Qualitätssiche-
Impressum
rung, St. Gallen.
IDT-HSG/AWT (2006): Bekanntheit von
alpinen Schweizer Destinations-Mar-
Kappler, A./Boksberger Ph. (2006): Wett-
ken, St. Gallen/Chur.
bewerbsfähige Strukturen und Aufga-
Herausgeber
Amt für Wirtschaft und Tourismus Graubünden
In Zusammenarbeit mit
einer Expertengruppe und externen Fachberatern
Auflage
5000 Exemplare
Bezugsquelle
Amt für Wirtschaft und Tourismus
benteilung im Bündner Tourismus – BaIDT-HSG (2006): Wettbewerbsfähige
lanced Scorecard in Graubünden, Lu-
Strukturen und Aufgabenteilung im
zern/Chur.
Bündner Tourismus – Teil 1: Ausgangsanalyse, St. Gallen.
Grabenstrasse 1, 7001 Chur, [email protected]
Regierung des Kantons Graubünden
(2006): Regierungsbeschluss vom 4. Juli
IDT-HSG (2006): Wettbewerbsfähige
www.awt.gr.ch
2006 (Protokoll-Nr. 815), Chur.
(Download der Dokumente unter «Übersicht»)
Strukturen und Aufgabenteilung im
Bündner Tourismus – Gewinnung neuer
Universität Bern, Institut für Steuerrecht
Gäste, St. Gallen.
(2006): Gutachten betreffend Touris-
Titelbild
(Quelle: Rhätische Bahn, Foto: Tibert Keller)
musabgaben im Kanton Graubünden,
Bern.
Chur, November 2006
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Landwasser-Viadukt bei Filisur
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