Einführung in Quantitative Methoden

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Wahrscheinlichkeitsverteilungen II
Einführung in Quantitative Methoden
Karin Waldherr & Pantelis Christodoulides
11. Mai 2011
Waldherr / Christodoulides
Einführung in Quantitative Methoden- 8.VO
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Wahrscheinlichkeitsverteilungen II
Fortsetzung Spezielle Diskrete Verteilungen
Spezielle Stetige Verteilungen - Normalverteilung
NV-Approximation der Binomialverteilung
Poisson-Verteilung
I
Diese Verteilung beschreibt ZV, die alle natürliche Zahlen und
0 annehmen können
I
Die Wahrscheinlichkeitsfunktion
P(X = k) =
λk e −λ
k!
für k = 0, 1, · · · , ∞
I
λ ist der Parameter der Poisson-Verteilung und kann jede
reelle positive Zahl sein
I
Erwartungswert und Varianz
E [X ] = λ
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σ2 = λ
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Wahrscheinlichkeitsverteilungen II
Fortsetzung Spezielle Diskrete Verteilungen
Spezielle Stetige Verteilungen - Normalverteilung
NV-Approximation der Binomialverteilung
Poisson-Verteilung
I
Poisson-Verteilung ist Grenzverteilung der Binomialverteilung
bei n → ∞ und p → 0 unter der Nebenbedingung, dass
np = λ beschränkt bleibt
I
Poisson-Verteilung kann als gute Approximation für die
Binomialverteilung bei großem n und kleinem p verwendet
werden
I
Poisson-Verteilung beschreibt seltene Ereignisse
I
Anwendung bei binomialverteilter ZV mit unbekanntem oder
großem n (leichtere Berechnung) und kleinem p
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Fortsetzung Spezielle Diskrete Verteilungen
Spezielle Stetige Verteilungen - Normalverteilung
NV-Approximation der Binomialverteilung
Poisson-Verteilung
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Fortsetzung Spezielle Diskrete Verteilungen
Spezielle Stetige Verteilungen - Normalverteilung
NV-Approximation der Binomialverteilung
Poisson-Verteilung
I
Beispiel: Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Patient die Injektion
eines Serums nicht verträgt sei 0.001. Wie groß ist die
Wahrscheinlichkeit, dass von 200 Patienten mehr als 1 die
Injektion nicht vertragen?
I
Wahrscheinlichkeiten (Poisson-Verteilung)
I
E [X ] = λ = (200)(0.001) = 0.2
P(X = 0) =
0.20 e −0.2
= 0.818731, P(X = 1) = 0.163746
0!
P(X > 1) = 1 − P(X = 0) − P(X = 1) = 0.017523
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Fortsetzung Spezielle Diskrete Verteilungen
Spezielle Stetige Verteilungen - Normalverteilung
NV-Approximation der Binomialverteilung
Poisson-Verteilung
I
Wahrscheinlichkeiten (Binomialverteilung B(200, 0.001))
200
P(X = 0) =
(0.001)0 (1 − 0.001)(200−0) = 0.818649
0
P(X = 1) = 0.163894
P(X > 1) = 1 − P(X = 0) − P(X = 1) = 0.017458
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Fortsetzung Spezielle Diskrete Verteilungen
Spezielle Stetige Verteilungen - Normalverteilung
NV-Approximation der Binomialverteilung
Poisson-Verteilung
I
Beispiel: In einer Telefonzentrale kommen in einer Minute
durchschnittlich 3 Gespräche an. Mit welcher
Wahrscheinlichkeit kommen in einer Minute mehr als 3
Gespräche an?
I
Denkt man sich eine Minute in n gleiche Zeitabschnitte
zerlegt, die so klein sind, dass in jedem Abschnitt höchstens
ein Gespräch ankommen kann, so liegt eine Binomialverteilung
B(n, n3 ) vor
I
n ist unbekannt ⇒ Poissonverteilung mit λ = 3
P(X > 3) = 1−P(X = 0)−P(X = 1)−P(X = 2)−P(X = 3)
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Fortsetzung Spezielle Diskrete Verteilungen
Spezielle Stetige Verteilungen - Normalverteilung
NV-Approximation der Binomialverteilung
Poisson-Verteilung
I
P(X = 0) =
30 e −3
= 0.0498
0!
P(X = 1) =
31 e −3
= 0.1494
1!
P(X = 2) =
32 e −3
= 0.2240
2!
P(X = 3) =
33 e −3
= 0.2240
3!
I
I
I
I
P(X > 3) = 1 − 0.0498 − 0.1494 − 0.2240 − 0.2240 = 0.3528
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Spezielle Stetige Verteilungen - Normalverteilung
NV-Approximation der Binomialverteilung
Wahrscheinlichkeitsverteilungen II
Geometrische Verteilung
I
Wir führen eine Serie von Versuchen mit zwei möglichen
Ausgängen, ’Erfolg (1)’ und ’Misserfolg (0)’, so lange durch
bis wir den ersten Erfolg haben
I
Die Wahrscheinlichkeit für Erfolg sei p
I
Variante 1: Unsere ZV X erfasst die Anzahl der
Durchführungen bis zum ersten Erfolg (Anzahl der Versuche,
die notwendig sind, bis zum Erfolg)
P(X = k) = p(1 − p)k−1
E [X ] =
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1
;
p
für k = 1, 2, · · · , ∞
σ2 =
1−p
p2
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Spezielle Stetige Verteilungen - Normalverteilung
NV-Approximation der Binomialverteilung
Geometrische Verteilung
I
Beispiel: Würfeln einer 6, p = 1/6
I
P(6 beim 1. Wurf): P(X = 1) = p = 1/6
P(6 beim 2. Wurf): P(X = 2) =?
I
I
I
I
1. Wurf keine 6: P(keine 6 beim 1.Wurf) = (1 − p) = 5/6
P(6 beim 2.Wurf) = p = 1/6
P(X = 2) = p(1 − p) = 1/6 × 5/6 = 5/36 = 0.14
I
allgemein: P(X = k) = p(1 − p)k−1
I
E (X ) = 1/ 61 = 6
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Spezielle Stetige Verteilungen - Normalverteilung
NV-Approximation der Binomialverteilung
Geometrische Verteilung
I
Variante 2: Unsere ZV Y erfasst die Anzahl der Misserfolge
bis zum ersten Erfolg (Anzahl der Fehlversuche vor dem
Erfolg)
P(Y = k) = p(1 − p)k
E [Y ] = E (X ) − 1 =
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für k = 0, 1, 2, · · · , ∞
1−p
;
p
σ2 =
1−p
p2
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Spezielle Stetige Verteilungen - Normalverteilung
NV-Approximation der Binomialverteilung
Geometrische Verteilung
I
Anwendung bei der Analyse von Wartezeiten bis zum
Eintreffen eines bestimmten Ereignisses
I
Lebensdauerbestimmung von Geräten und Bauteilen, d.h.
dem Warten bis zum ersten Ausfall
I
Rückfälle bei Suchterkrankungen
I
Bestimmung der Anzahl häufiger Ereignisse zwischen
unmittelbar aufeinanderfolgenden seltenen Ereignissen wie
z.B. Fehlern
I
Bestimmung der Zuverlässigkeit von Geräten
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Spezielle Stetige Verteilungen - Normalverteilung
NV-Approximation der Binomialverteilung
Hypergeometrische Verteilung
I
Aus einer Gesamtheit von N Elementen, wobei A (A ≤ N)
markiert sind, wird zufällig eine Stichprobe von n (n ≤ N)
Elementen ohne Zurücklegen entnommen
I
Mit welcher Wahrscheinlichkeit kommt in der Stichprobe eine
bestimmte Anzahl a von markierten Elementen vor?
A N−A
P(X = a) =
A
E [X ] = n
N
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A
σ =n
N
2
a
n−a
N
n
N −n
A
1−
N
N −1
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NV-Approximation der Binomialverteilung
Wahrscheinlichkeitsverteilungen II
Hypergeometrische Verteilung
I
Beispiel: Lotto 6 aus 45
N = 45 Kugeln (=Zahlen) insgesamt, A = 6 Kugeln sind
’markiert’ (d.h. am Lottoschein angekreuzt), n = 6 Kugeln
werden gezogen (ohne Zurücklegen). Die einzelnen
Gewinnwahrscheinlichkeiten ergeben sich durch die
Hypergeometrische Verteilung
6 39
20 · 9139
= 0.022
P(X = 3) = 3 453 =
8145060
6
P(X = 6) =
Waldherr / Christodoulides
6
6
39
0
45
6
=
1
= 0.000000123
8145060
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Spezielle Stetige Verteilungen - Normalverteilung
NV-Approximation der Binomialverteilung
Wahrscheinlichkeitsfunktion Beispiel Lotto
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Fortsetzung Spezielle Diskrete Verteilungen
Spezielle Stetige Verteilungen - Normalverteilung
NV-Approximation der Binomialverteilung
Hypergeometrische und Binomialverteilung
I
A
Hypergeometrische Verteilung kann durch B(n, N
) angenähert
n
werden, wenn N ≤ 0.05
I
Beispiel: In der Population der Personen mit Adipositas, die
sich einer Magenbypass-Operation unterzogen haben, haben
10% einige Jahre nach der Operation (noch) eine
Binge-Eating Störung (BED). In einer spezialisierten Klinik
wurden in den letzten Jahren 1500 Personen operiert. Wie
groß ist die Wahrscheinlichkeit in einer Stichprobe von n = 50
Personen maximal eine Person mit BED zu finden?
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Spezielle Stetige Verteilungen - Normalverteilung
NV-Approximation der Binomialverteilung
Wahrscheinlichkeitsverteilungen II
Hypergeometrische und Binomialverteilung
I
Binomialverteilung B(50, 0.10)
50
P(X = 0) =
0.100 (1 − 0.10)50 = 0.005154
0
P(X = 1) = 0.028632, ⇒ P(X = 0) + P(X = 1) = 0.033786
I
Hypergeometrische Verteilung, N = 1500, A = 150, n = 50
150 1350
P(X = 0) =
0
50
1500
50
= 0.004697
P(X = 1) = 0.027075 ⇒ P(X = 0) + P(X = 1) = 0.031771
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Spezielle Stetige Verteilungen - Normalverteilung
NV-Approximation der Binomialverteilung
Normalverteilung (NV)
I
Die NV ist eine stetige Verteilung, die durch 2 Parameter µ
und σ charakterisiert ist
I
Es sei X eine ZV die N(µ, σ 2 ) verteilt ist; X kann Werte
zwischen −∞ und +∞ annehmen
I
Die Dichtefunktion φ(x)
1
φ(x) = √
σ 2π
1
−
e 2
x −µ
σ
2
I
Geht x → ±∞ strebt φ(x) gegen 0
I
φ(x) ist symmetrisch um µ, d.h. µ + a = µ − a (a =
Konstante)
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Spezielle Stetige Verteilungen - Normalverteilung
NV-Approximation der Binomialverteilung
Normalverteilung (NV)
I
σ gibt den Abstand zwischen µ und den Wendepunkten der
Dichtefunktion an
I
Wendepunkte an den Stellen µ ± σ
I
Wenn σ groß ist, ist die Verteilung breit und niedrig, wenn σ
klein ist, ist die Verteilung schmal und hoch
I
Fläche unter φ(x) zwischen −∞ und +∞ ist gleich 1
I
Die Fläche µ ± σ umfasst ca. 68% aller Fälle
I
Die Fläche µ ± 2σ umfasst ca. 95% aller Fälle
I
Es existieren unendlich viele NV durch beliebige Auswahl von
µ und σ
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Spezielle Stetige Verteilungen - Normalverteilung
NV-Approximation der Binomialverteilung
Normalverteilung (NV)
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Fortsetzung Spezielle Diskrete Verteilungen
Spezielle Stetige Verteilungen - Normalverteilung
NV-Approximation der Binomialverteilung
Standardnormalverteilung N(0, 1)
I
Spezielle NV für µ = 0 und σ = 1 (Gauß’sche Glockenkurve)
I
Verteilung der N(0,1) ist tabelliert; Fläche zwischen µ = 0
und einem beliebigen Wert z ist ablesbar (Tabelle 1c)
Quantile der NV (Tabelle 1b)
I
I
I
1 - Fläche rechts von einem Wert z,
Fläche links von −z
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Spezielle Stetige Verteilungen - Normalverteilung
NV-Approximation der Binomialverteilung
Standardnormalverteilung N(0, 1)
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Spezielle Stetige Verteilungen - Normalverteilung
NV-Approximation der Binomialverteilung
Standardnormalverteilung - Beispiel 1
P(0 ≤ Z ≤ 1) = 0.3413 (Tabelle 1c)
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Spezielle Stetige Verteilungen - Normalverteilung
NV-Approximation der Binomialverteilung
Standardnormalverteilung - Beispiel 2
P(−1 ≤ Z ≤ 1)
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Spezielle Stetige Verteilungen - Normalverteilung
NV-Approximation der Binomialverteilung
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Fortsetzung Spezielle Diskrete Verteilungen
Spezielle Stetige Verteilungen - Normalverteilung
NV-Approximation der Binomialverteilung
I
Tabelle 1c: P(−1 ≤ Z ≤ 1) = 2 × 0.3413 = 0.6826
I
Tabelle 1b:
P(−1 ≤ Z ≤ 1) = 1 − 2 × 0.1587 = 0.6826
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Spezielle Stetige Verteilungen - Normalverteilung
NV-Approximation der Binomialverteilung
Standardnormalverteilung N(0, 1)
X −µ
σ
I
Ist X N(µ, σ 2 ) verteilt dann führt die Transformation
eine N(0, 1) Verteilung
I
Vorteil, da Quantile ablesbar (Tabelle 1b)
I
Beispiel: X ∼ N(11, 5.53). Wie hoch ist P(X ≥ 14.5)?
z=
auf
14.5 − 11
= 1.49
2.35
P(Z ≥ 1.49) = 0.0681 (Tabelle 1b)
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Spezielle Stetige Verteilungen - Normalverteilung
NV-Approximation der Binomialverteilung
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Fortsetzung Spezielle Diskrete Verteilungen
Spezielle Stetige Verteilungen - Normalverteilung
NV-Approximation der Binomialverteilung
Zentraler Grenzwertsatz
I
Große Zahl voneinander unabhängiger ZV Xi mit beliebiger,
identischer Verteilung mit gleichem E (Xi ) = µ und Varianz
Var(Xi ) = σ 2
I
Zentraler Grenzwertsatz von Lindeberg & Levy (1922):
Die Summe Y = X1 + X2 + . . . Xn ist asymptotisch
normalverteilt mit E (Y ) = E (X1 ) + E (X2 ) + . . . E (Xn ) = nµ
und Varianz σ 2 (Y ) = nσ 2 .
I
Für B(n, p) Satz von de Moivre und Laplace:
Summe vieler Xi mit Bernoulli-Verteilung B(1, p) ist
asymptotisch normalverteilt mit µ = np und σ 2 = np(1 − p).
Voraussetzung: np ≥ 5 und n(1 − p) ≥ 5.
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Spezielle Stetige Verteilungen - Normalverteilung
NV-Approximation der Binomialverteilung
Binomialverteilung
Experiment mit zwei Ausgängen, z.B. Erfolg und Misserfolg. Die
ZV K , Anzahl der Erfolge bei n Versuchen, ist binomialverteilt mit
Parametern n und p, K v B(n, p)
n k
P(K = k) =
p (1 − p)n−k für k = 0, 1, · · · , n
k
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Fortsetzung Spezielle Diskrete Verteilungen
Spezielle Stetige Verteilungen - Normalverteilung
NV-Approximation der Binomialverteilung
NV-Approximation der Binomialverteilung
Beispiel: n = 10 Versuche, p(Erfolg) = 0.5, µ = 5, σ = 1.58
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Fortsetzung Spezielle Diskrete Verteilungen
Spezielle Stetige Verteilungen - Normalverteilung
NV-Approximation der Binomialverteilung
NV-Approximation der Binomialverteilung
I
I
I
Vorteil: Verwendung der Standardnormalverteilung N(0,1), da
tabelliert
p
Berechnen von E (K ) = np und σ = np(1 − p), und
überprüfen ob np ≥ 5 und n(1 − p) ≥ 5
Standardisieren der Variable (d.h. Berechnung des
Standardmesswertes), auch z-Transformation genannt
Z=
I
k −µ
σ
Bestimmen der Wahrscheinlichkeiten aus der Tabelle der
N(0,1)
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Fortsetzung Spezielle Diskrete Verteilungen
Spezielle Stetige Verteilungen - Normalverteilung
NV-Approximation der Binomialverteilung
NV-Approximation der Binomialverteilung - Beispiel 1
I
I
I
I
n = 10 Versuche, p(Erfolg) = 0.5, µ = 5, σ = 1.58
Beispiel P(k ≥ 7)
k = 7: Dem diskreten Wert 7 entspricht bei der stetigen NV
das Intervall [6.5,7.5].
Stetigkeitskorrektur (Kontinuitätskorrektur)
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Wahrscheinlichkeitsverteilungen II
z=
Fortsetzung Spezielle Diskrete Verteilungen
Spezielle Stetige Verteilungen - Normalverteilung
NV-Approximation der Binomialverteilung
6.5 − 5
= 0.95
1.58
Tab. 1b: P(Z ≥ 0.95) = 0.1711
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Fortsetzung Spezielle Diskrete Verteilungen
Spezielle Stetige Verteilungen - Normalverteilung
NV-Approximation der Binomialverteilung
Beispiel 2
n = 10 Versuche, p(Erfolg) = 0.5, µ = 5, σ = 1.58
Beispiel P(K ≤ 7):
1 − P(k ≥ 7) = 1 − 0.1711 = 0.829
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Fortsetzung Spezielle Diskrete Verteilungen
Spezielle Stetige Verteilungen - Normalverteilung
NV-Approximation der Binomialverteilung
Beispiel 3
n = 10 Versuche, p(Erfolg) = 0.5, µ = 5, σ = 1.58
Beispiel P(K ≤ 3): Dem diskreten Wert 3 entspricht bei der
stetigen NV das Intervall [2.5,3.5].
3.5 − 5
= −0.95
1.58
Tab. 1b: P(Z ≤ −0.95) = P(Z ≥ 0.95) = 0.1711
z=
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Spezielle Stetige Verteilungen - Normalverteilung
NV-Approximation der Binomialverteilung
Beispiel 4
n = 10 Versuche, p(Erfolg) = 0.5, µ = 5, σ = 1.58
P(4 ≤ K ≤ 6):
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Spezielle Stetige Verteilungen - Normalverteilung
NV-Approximation der Binomialverteilung
Beispiel 4 - Tabelle 1b
z1 :
z1 =
3.5 − 5
= −0.95
1.58
z2 :
z2 =
6.5 − 5
= 0.95
1.58
Tab. 1b:
P(−0.95 ≤ Z ≤ 0.95)] = 1 − P(Z ≤ −0.95) − P(Z ≥ 0.95) =
1 − 2 × 0.1711 = 0.6578
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Beispiel 4 - Tabelle 1c
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Spezielle Stetige Verteilungen - Normalverteilung
NV-Approximation der Binomialverteilung
P(−0.95 ≤ Z ≤ 0.95) = 0.3289 + 0.3289 = 0.6578
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