Folie 35. Ringe und Polynome Definition Ein Ring (R, + , 08.01.01 P.Vachenauer ⋅ ) ist eine Menge R mit zwei Verknüpfungen „Plus“ und „Mal“, sodass gilt: (1) (R, + ) ist eine kommutative Gruppe ( → Folie 9) (2) Für ⋅ gilt das Assoziativgesetz a ⋅ ( b ⋅ c ) = ( a ⋅ b ) ⋅ c für alle a, b, c ∈ R Emmy Noether 1882 Erlangen - 1935 USA hat die Theorie der Ringe maßgeblich beeinflusst (3) In (R, + , ⋅ ) gelten die beiden Distributivgesetze a ⋅ (b + c ) = a ⋅ b + a ⋅ c , ( a + b ) ⋅ c = a ⋅ c + b ⋅ c für alle a, b, c ∈ R Beispiele 1.Jeder Zahlkörper ist auch ein kommutativer Ring mit Einselement. 2. Der Ring Z der ganzen Zahlen ist ein kommutativer Ring mit Einselement. 3. Der Matrizenring R n×n ist ein nichtkommutativer Ring mit Einselement E n . Definitionen Der Ring der Polynome K[x] über einem Körper K ist der Vektorraum über K K[x] := { ( a 0, a 1, … ) ∈ K N ; nur endlich viele a k ≠ 0 } . 0 { Die Monome sind die Elemente der Standardbasis x k := ( 0, …, 0, 1 , 0, … ) . Stelle k + 1 0 Das Einselement des Ringes ist 1 := x = ( 1, 0, … ) . Jedes Polynom hat somit die Basisdarstellung p ( x ) = a 0 + a 1 x + … + a n x n . Die Multiplikation ist mit x i ⋅ x k := x i + k und den Distributivgesetzen erklärt. Der Grad von p ist Grad p := max{i ∈ N 0 ; a i ≠ 0 } . p = 0 hat keinen Grad. Satz a) (K[x], +, ⋅ ) ist ein kommutativer Ring mit Einselement b) In K[x] gibt es eine Division mit Rest, das heißt zu je zwei Polynomen p und q mit q ≠ 0 gibt es Polynome t und r , sodass p = t ⋅ q + r , wobei r = 0 oder Grad r < Grad q Beispiel p = x3 + 1 , q = x2 + 1 ⇒ x3 + 1 = x ⋅ ( x2 + 1 ) + ( – x + 1 ) Definitionen a) Ein Element u aus einem Ring R̃ ⊃ K in p einsetzen heißt, k k x durch u ersetzen und p ( u ) := a 0 + a 1 u + … + a n u n in R̃ ausrechnen. b) u ∈ R̃ heißt Nullstelle des Polynoms p ∈ K [ x ] : ⇔ p ( u ) = 0 .