Auf dem Weg zu Anwendungen der Hochtemperatur-Supraleiter – Optimierung auf Nanometerskala von Michael R. Koblischka und Uwe Hartmann Seit der Entdeckung der Hochtemperatur-Supraleiter durch Bednorz und Müller im Jahre 19861) wird weltweit an der Entwicklung von Anwendungen gearbeitet. Zunächst war die Forschung darauf konzentriert, immer neue Materialien mit höheren Sprungtemperaturen zu finden, was dazu führte, dass derzeit mehrere “Familien” von Hochtemperatur-Supraleitern bekannt sind, deren höchste Sprungtemperatur 155 K beträgt. Nach den ersten zehn Jahren intensiver Forschung sind für eine Vielzahl von Anwendungen der HochtemperaturSupraleiter hauptsächlich zwei der Familien wichtig: Zum einen das YBa2Cu3O7 (oder kurz YBCO) mit einer Sprungtemperatur Tc von 91 K, dessen Einheitszelle Kupfer-SauerstoffEbenen und Ketten aufweist, und das (Pb,Bi)2Sr2Ca2Cu3O10 (Bi-2223) mit einer Sprungtemperatur von 110 K, das drei Kupfer-Sauerstoff-Ebenen aufweist und damit eine höhere intrinsische Anisotropie, die sich z.B. im Magnetfeld bemerkbar macht. verlustfrei transportieren kann. Aufgrund der Materialeigenschaften der HochtemperaturSupraleiter (die Hochtemperatur-Supraleiter sind oxidische Keramiken mit relativ komplizierten Kristallstrukturen) ergeben sich hier jedoch etliche Probleme. Sintert man einen Supraleiter aus den oxidischen Pulvern, so ergibt sich eine granulare Struktur mit Korngrößen zwischen 1 µm und 20 µm. Aufgrund des Einflusses dieser Korngrenzen ist eine solche Probe jedoch nicht in der Lage, einen größeren Strom verlustfrei zu befördern2), 3). Daher sind Methoden gefragt, Proben mit hochtexturierten Mikrostrukturen herzustellen. Im Laufe der Zeit haben sich drei verschiedene Arten von Proben herauskristallisiert: Bandleiter, sogenannte Bulk-Proben und dünne epitaktische Schichten. Ein Beispiel für Anwendungen der dünnen Schichten wurden bereits in magazin forschung 2/20004) vorgestellt. Bei den Bandleitern – aus denen Kabel und Spulen hergestellt werden können – gibt es derzeit zwei verschiedene Typen: Die Bandleiter der sog. ersten Generation bestehen aus dem Supraleiter Bi-2223 und Silber (Abbildung 1). Bei der Herstellung, dem sog. Pulver-im-Rohr-Prozess, wird das Precursor-Pulver in ein Silberrohr gefüllt und gepresst. Danach wird das Silberrohr ver- Abb. 1: Ein HTSL-Multifilament-Bandleiter im Vergleich zu einem Kupferkabel, das die gleiche Stromstärke transportieren kann. Der Einsatz zeigt zwei Querschnitte eines solchen Bandleiters; die dunklen Bereiche sind die supraleitenden Filamente. Die Markierung ist 1 mm lang. Für die eigentlichen Anwendungen ist jedoch nicht nur die Sprungtemperatur von Interesse, sondern vor allem der Betrag der kritischen Stromdichte jc, d.h. der größtmöglichen Stromdichte, die ein Supraleiter noch magazin forschung 2/2001 11 c PLD-grown YBCO YSZ CeO2 Biaxially texured Ni Abb.2: Schematischer Aufbau der Bandleiter der sog. zweiten Generation. schlossen und anschliessend gezogen. In einem zweiten Schritt fügt man dann mehrere solcher Drähte in einem größeren Silberrohr zusammen und zieht dieses erneut zu einem dünnen Draht. Nach einer thermischen Behandlung folgt dann das Walzen und eine thermische Behandlung, bei der das PrecursorPulver zum Supraleiter reagiert wird. Die letzten beiden Schritte werden dann mehrfach wiederholt. Bandleiter dieser Art können heute bereits in Längen von ca. 1 Km kommerziell gefertigt werden. Der zweite Typ von Bandleiter, die sog. zweite Generation, besteht aus einem Metallband (zumeist orientiertes Ni), auf das mittels Evaporationstechniken (Laser-Ablation, thermisches Verdampfen) zunächst Pufferschichten aufgebracht werden, die die Unterschiede in den Gitterkonstanten von Ni und YBCO ausgleichen sollen, damit die zuletzt aufgebrachte YBCO Schicht wieder epitaktisch aufwachsen kann (Abbildung 2). Bandleiter dieser Art sind allerdings noch im Experimentierstadium und haben bislang nur Längen von mehreren Zentimetern bis etwa 1 m erreicht5). Die kritischen Stromdichten dieser Bandleiter sind jedoch – speziell bei der Temperatur des flüssigen Stickstoffs von 77 K – den Bandleitern der ersten Generation überlegen. Die sog. Bulk-Proben sind im Gegensatz zu den Bandleitern eine Spezialität der Hochtemperatur-Supraleiter. Für Anwendungen, die den Schwebeeffekt ausnutzen (z.B. magnetische Lager), ist es wichtig, möglichst große, homogene Proben her- Abb.3: Eine NdBCO-Bulkprobe mit einem Durchmesser von 2 cm. An der Oberfläche ist noch ein Rest des ursprünglichen Saatkristalles zu erkennen. ê Abb. 4: Leviationsexperiment am Superconductivity Research Laboratory in Tokyo. Das schwebende Gesamtgewicht (Autor und Platte mit NdFeB-Permanentmagneten) beträgt 160 kg, die Schwebehöhe 4 cm. Zur Kühlung dient flüssiger Stickstoff. Der Einsatz zeigt den schematischen Feldlinienverlauf. Durch die Haftkräfte im Supraleiter wird das Schweben stabilisiert. ç 12 UniversitŠt des Saarlandes besser, die effektive kritische Stromdichte je (je berücksichtigt die effektive Grösse des Leiters, nicht nur die Grösse des eigentlichen Supraleiters) weiter zu erhöhen, damit die Herstellungskosten einen vernünftigen Rahmen erreichen, um auch Anwendungen z.B. im öffentlichen Stromnetz (Abbildung 5) zu ermöglichen. Abb. 5: Erste kommerzielle Anwendung von supraleitenden Kabeln in einer Umformstation in Detroit, USA. Der Einsatz zeigt den schematischen Aufbau eines solchen supraleitenden Kabels. Abb. 6: Längenskalen der Defekte bei der Herstellung von Hochtemperatur-Supraleitern. zustellen (Abbildung 3 ,4). Die derzeit erzielbaren Grössen bewegen sich zwischen 5 und 10 Zentimeter Durchmesser, bei einer Dicke von 1 bis 2 Zentimetern6), 7). Erzielt wird das eindomänige Wachstum durch die Verwendung von sogenannten Saatkristallen, die auf die Oberfläche des Rohlings gelegt werden. In solchen Proben kann der magnetischen Fluss eingefroren werden (d.h. die Probe wird in einem hohen Magnetfeld unterhalb von Tc abgekühlt und dann das Magnetfeld entfernt. Aufgrund der Haftkräfte werden die Flussschläuche gehindert, die Probe zu verlassen und verbleiben im Supraleiter). Eine solche Probe funktioniert dann als Kryo-Permanentmagnet. Solche Die Abbildung 6 zeigt nun die Längenskalen, auf denen Probleme bei der Herstellung von Hochtemperatur-Supraleitern auftreten können [2]. Die industrielle Grössenordung im Bereich m – km erfordert spezielle neuentwickelte Messapparaturen (Abbildung 7), die es ermöglichen, einen Bandleiter innerhalb vertretbarer Zeit zu charakterisieren und Defekte zu erkennen9). Der Bereich zwischen cm und m ist mittels direkter Messung der Transportströme oder grossflächigen und großvolumigen Proben werden hauptsächlich aus YBCO und NdBa2Cu3O7 (einer Abwandlung von YBCO mit Nd anstelle von Y; diese Mischung hat eine höhere Sprungtemperatur von 96 K und verbesserte Eigenschaften der kritischen Stromdichte7), 8)) hergestellt. Für alle Anwendungen der Hochtemperatur-Supraleiter ist es extrem wichtig, die kritische Stromdichte jc, oder Abb. 7: Apparatur zur Qualitätskontrolle von HTSL-Bandleitern. Das Band wird mit einer Geschwindigkeit von 0,1 m/s durch den mit flüssigen Stickstoff gefüllten Kryostaten gezogen und die remanente Flussverteilung (Nullfeld) kontinuierlich gemessen. magazin forschung 2/2001 13 Abb. 8: Magneto-optische Abbildung von Flussstrukturen an dünnen Filmen (YBCO). Das angelegte Magnetfeld beträgt 100 mT, ç die Beobachtungstemperatur 18 K. Die obere Reihe zeigt die Feldverteilung an zwei rechteckigen Proben; die linke Probe ist völlig homogen, die rechte weist dagegen einen länglichen Defekt auf, der die Feldverteilung und damit auch den Stromfluss innerhalb der Probe deutlich verändert. Die mittlere Reihe zeigt zwei „Ecken“, wie sie in Leiterbahnen auftreten können. Links ist eine rechtwinklige Ecke zu sehen, rechts eine Ecke mit einem bestimmten Krümmungsradius. Deutlich ist zu erkennen, wie links der Stromfluss durch die Probe durch die scharfe Ecke behindert wird. Die untere Reihe zeigt Proben mit mehreren linearen Defekten (links) und mehreren verschiedenen Schlitzen. Abb. 9: Magneto-optische Abbildung der Feldverteilung an einer Korngrenze in einem supraleitenê den Bikristall. der Magnetfeldverteilung mittels Hallsonden zugänglich. Eine große Zahl von grundlegenden Problemen, die den Stromfluss in den HochtemperaturSupraleitern behindern, sind von der Größenordnung mm bis µm, und können beispielsweise mit Hilfe von magneto-optischen Untersuchungsmethoden in einem Tieftemp e r a t u r- M i k r o s kop10),11) beobachtet werden (Abbildung 8, 9). Die typischen Defekte in diesem Bereich sind Korngrenzen, Zwillingsgrenzen, Einschlüsse von sekundären Phasen, etc. Mittels solcher MO-Untersuchungen ist es möglich, die Herstellungsprozesse von Bandleitern zu optimieren (siehe Abbildungen 10 und 11)12),13). Aufgrund der komplizierten Kristalleigenschaften der Hochtemperatur-Supraleiter spielen sich jedoch viele der Probleme auf noch geringerer Längenskala ab. Die Hochtemperatur-Supraleiter gehören zu den extremen Typ-II Supraleitern14). TypII Supraleiter zeigen den vollständigen Meissner-Effekt im Magnetfeld nur bis zu einem unteren kritischen Feld Hc1, das im Falle der HTSL nur wenige Millitesla beträgt. Oberhalb dieses Feldes dringt magnetischer Fluss in Form von Flussquanten (auch Flussschlauch genannt) in den Supraleiter ein (siehe Abbildung 12). Ein fliessender Strom würde nun diese Flussquanten mittels der Lorentzkraft mit sich durch die Probe bewegen, was zu Energiedissipation und im Abb. 10: Magneto-optische Abbildung der Feldverteilung an einem Querschnitt eines Bandleiters. Es ist zu sehen, dass nicht alle Filamente gleichmässig zum Stromfluss beitragen. Diese ungleichmässige Verteilung ist charakteristisch für die Herstellungsbedingungen beim Rollen der Bänder. Der Einsatz zeigt mittels eines chemischen Ätzverfahrens aus dem Band herausgelöste Filamente. 7˚ GB 14 UniversitŠt des Saarlandes Abb. 12: Schematische Darstellung des Verlaufes der kritischen Felder in Typ-II-Supraleitern. Abb. 11: Magneto-optische Abbildung der Feldverteilung an einem HTSL-Bandleiter. Deutlich sind die Filamente an der Oberfläche des Leiters zu erkennen. Abb. 14: Schematische Darstellung des Haftens von Flussschläuchen an verschiedenen Defekten (a – normalleitende Defekte, b – supraleitende Defekte mit schlechteren supraleitenden Eigenschaften als die übrige Matrix). Extremfall zur Zerstörung der Supraleitung führen kann. Aus diesem Grund ist es von großer Wichtigkeit, die Flussschläuche an sogenannten Haftzentren zu verankern. Solche Haftzentren lassen sich durch den Herstelmagazin forschung 2/2001 Abb. 13: Darstellung der Wellenfunktion y(r), des Magnetfeldes H(r) und der Stromverteilung I(r) an einem Flussschlauch. Eingezeichnet ist ausserdem die Definition von l und x. Abb. 15: Messung der Magnetisierung m als Funktion der Temperatur in verschiedenen Magnetfeldern an einem Bi-2212 Einkristall. Deutlich zu sehen ist der Übergang zur Supraleitung bei einer Sprungtemperatur von 85 K, und ein zweiter Übergang bei etwa 20 K. lungsprozess gezielt in die Proben einführen (Abbildung 13). Für technische Supraleiter ist eine große Anzahl solcher Haftzentren notwendig, damit auch in hohen Magnetfeldern große Ströme verlustfrei transportiert werden können. Die Typ-II Supraleiter sind gekennzeichnet durch zwei charakteristische Längen: die Kohärenzlänge ξ und die London’ sche Eindringtiefe λ. Im Falle der HTSL ist ξ sehr klein, die Werte betragen etwa 2 nm, und die London’sche Eindringtiefe ist 15 Abb. 16: Messung der kritischen Stromdichte j als Funktion des Magnetfeldes in verschiedenen Temperaturen zwischen 60 und 90 K an einer NdBCO-Probe. In mittleren Magnetfeldern kann man deutlich die Zunahme der Stromstärke bei Erhöhung des Feldes („Fischschwanzeffekt“) erkennen. etwa 0.1 µm. λ charakterisert die magnetischen Eigenschaften des Supraleiters, und gibt damit auch den Bereich vor, in dem z.B. lokale magnetische Messungen durchgeführt werden können. ξ, die räumliche Ausdehnung eines Cooper-Paares, dagegen definiert die typische Längenskala auf der z.B. das Haften der Flussschläuche stattfindet15). Abbildung 13 zeigt die Definitionen von λ und ξ anhand eines solchen Flussschlauches oder Flussquants. Abb. 17: STM/STS-Spektroskopie an Defekten in Supraleitern; hier handelt es sich um den Einfluss von Zn-Atomen auf die Supraleitung in einem Nb-Einkristall. Da nun ξ sehr klein ist und vergleichbar mit der Grösse einer Einheitszelle ist, spielen selbst Defekte innerhalb einer Einheitszelle der HTSL eine wichtige Rolle. Fehlt in einer Einheitszelle z.B. ein Sauerstoffatom, so ist die Sprungtemperatur dieser Einheitszelle geringer als diejenige der übrigen supraleitenden Matrix. Einen ähnlichen Effekt erzielt man, wenn der Supraleiter mit einem magnetischen Metallion dotiert wird, z.B. Zn, Fe oder Pr. Ebenso ist es Dr. Michael R. KOBLISCHKA, geb. 1963, studierte Physik an der Universität Stuttgart. Er promovierte 1992 am Max-Planck Institut für Metallforschung, Stuttgart, mit einer Arbeit zur magneto-optischen Abbildung von Flussstrukturen an Hochtemperatur-Supraleitern. Nach Forschungsaufenthalten an der Freien Universität Amsterdam (Niederlande), der Universität Genf (Schweiz), der Universität in Oslo (Norwegen) und am Superconductivity Research Laboratory, Tokyo (Japan) wechselte er 1999 in die Industrie zu Nordic Superconductor Technologies (NST) in Dänemark. Seit 2001 ist er am Fachbereich Experimentalphysik der Universität des Saarlandes. Sein Arbeitsgebiet sind die magnetischen Eigenschaften von Supraleitern und ferromagnetischen Materialien. Als experimentelle Verfahren sind die magneto-optische Abbildungstechnik von Domänen- und Flussstrukturen, magnetometrische Messungen und Raster-Sondentechniken zu nennen. Die derzeitigen Arbeiten konzentrieren sich auf Fragestellungen zur Natur der Haftzentren in Hochtemperatur-Supraleitern und zu den Eigenschaften von perovskitartigen Ferromagneten. 16 möglich, dass z.B. in NdBCO Nd-Ionen nicht auf dem eigentlichen Kristallplatz eingebaut werden, sondern auf dem Ba-Platz und umgekehrt. Damit entstehen auf der NanometerSkala Bereiche mit unterschiedlichen Sprungtemperaturen. Die resultierende Supraleiter-Probe ist nun nicht ein homogener Supraleiter, sondern ein Netzwerk aus unterschiedlichen Bereichen, die über den Proximityeffekt miteinander gekoppelt sind und so ein Josephson-Netzwerk aufbauen16). Wird ein solcher Supraleiter in geringen Magnetfeldern gemessen (für eine Bestimmung der Sprungtemperatur werden typischerweise Felder von etwa 1 mT verwendet), so erscheint er als homogene Probe. Legt man allerdings größere Magnetfelder an die Probe an und misst dann die Magnetisierung als Funktion der Temperatur, so zeigt sich in Magnetfeldern größer als 5 T, dass die Probe nicht nur einen Übergang in den supraleitenden Zustand aufweist, sondern mindestens zwei (Abbildung 15)17),18). Die zweite Phase hat im Falle des YBCO oder NdBCO eine Sprungtemperatur von etwa 75– 80 K; im Falle von Bi-2223 UniversitŠt des Saarlandes etwa 35 K. Dies gilt selbst für Einkristalle höchster Qualität der Hochtemperatur-Supraleiter. Diese Durchmischung einer supraleitenden Probe mit Phasen mit unterschiedlicher Sprungtemperatur ist ausserdem die wahrscheinlichste Ursache für den sogenannten FischschwanzEffekt, der in Magnetisierungskurven vieler Proben beobachtet wird (Abbildung 16), und dessen Ursache in der Literatur noch immer kontrovers diskutiert wird8),19). Messungen mit einem Tieftemperatur-Raster-Tunnelmikroskop (ausgerüstet mit einem supraleitenden 5 T Magneten) erlauben es nun, lokale Messungen der supraleitenden Eigenschaften in den verschiedenen Proben durchzuführen und Strom-Spannungs-Kennlinien aufzunehmen20), 21), 22). Eine solche Messung des Tunnelstromes nahe einem Defekt (in diesem Falle handelt es sich um ZnAtome in einem Niob-Einkristall 23)) ist in Abbildung 17 gezeigt. Um diese Messungen an allen Hochtemperatur-Supraleitern – auch den technisch interessanten – zu ermöglichen, müssen auch die Präparationsmethoden der Proben weiter verfeinert werden. Hierbei ist speziell das Polieren und Reinigen der Oberflächen von Bulkproben und Band-Filamenten für die STM/STS-Messungen von großer Bedeutung. Erste Ansätze hierzu wurden finden sich in der Literatur24), 25) 26) und werden von uns weiterentwickelt. Im Rahmen unserer Arbeiten ist es ein Ziel, sowohl den Einfluss der Korngrenzen auf die kritischen Sromdichten ortsaufgelöst zu studieren und direkte Untersuchungen der Haftzentren in den HochtemperaturSupraleitern durchzuführen, um so den Nachweis der Verankerung von Flusslinien an den vermagazin forschung 2/2001 schiedenen Haftzentren zu erzielen. Damit kann z. B. die ideale Grösse, Form und Art der Haftzentren bestimmt werden. Anhand solcher Messungen können dann Aussagen gemacht werden, die es ermöglichen, die Herstellungsmethoden der Hochtemperatur-Supraleiter weiter zu optimieren und die kritischen Stromdichten weiter steigern zu können. Literatur 1) J. G. Bednorz und K. A. Müller, Z. Phys. B 64, 189 (1986). 2) D. C. 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