Übungen zur Vorlesung „Licht und Materie 2“ Sommersemester 2013 Aufgabenblatt 5 Die Besprechung dieses Aufgabenblattes findet in KW 27 statt 1) Optische Eigenschaften von Supraleitern a) Berechnen Sie die nach BCSTheorie erwartete SupraleiterEnergielücke für Blei (TC=7.2 K) und Zinn (TC=3.7 K). b) In welchem Wellenlängenbereich liegt die Energie der Energielücke? Geben Sie diese in Wellenzahlen, der Frequenz und in Elektronenvolt an. c) In Abb. 1 sind experimentelle Daten für die Leitfähigkeit von Blei und Zinn gezeigt. Warum liegen in dieser Darstellung die Daten von Blei und Zinn quasi übereinander? 2) Supraleiter – Kramers Kronig Relationen a) Stellen Sie die frequenzabhängige komplexe Leitfähigkeit eines Supraleiters graphisch dar und beschreiben Sie, was bei den verschiedenen Frequenzen passiert. b) Erklären Sie die physikalische Bedeutung von σ2. Wieso zeigt σ2 ein 1/ω Verhalten (anschaulich)? Abbildung 1 : Frequenzabhängigkeit der komplexen Leitfähigkeit von Zinnund Blei-Filmen (nach R. E. Glover and M. Tinkham, Phys.Rev. 108, 24 (1957)) c) Beschreiben Sie den Verlauf der Leitfähigkeit in Abb. 1. In welchem Frequenz-bereich befinden wir uns in Bezug auf Aufgebenteil a)? d) In einer früheren Aufgabe haben Sie über die Kramers-Kronig-Relation den Imaginärteil von σ1(ω) = p δ(ω) ausgerechnet. Diese Leitfähigkeit beschreibt einen „idealen Leiter“. Stellen Sie den Bezug zwischen dem „idealen Leiter“-Verhalten und der Leitfähigkeit eines Supraleiters her. Geben Sie außerdem ein Beispiel für einen Effekt an, bei dem das Verhalten eines Supraleiters über das eines „idealen Leiters“ hinausgeht. 3) Meissner-Ochsenfeld Effekt Die Eigenschaft eines Supraleiters, ein von außen angelegtes Magnetfeld vollständig aus seinem Inneren zu verdrängen, wird als Meissner-Ochsenfeld Effekt bezeichnet. Die theoretische Beschreibung des Phänomens liefern die London-Gleichungen (Google it!). a) Leiten Sie mit Hilfe der 2. London'schen Gleichung und den Maxwell-Relationen eine Gleichung für die Eindringtiefe des Magnetfeldes her mit der sogenannten LondonEindringtiefe b) Betrachten Sie das in Abb. (2a) dargestellte eindimensionale Problem, bei dem ein homogenes externes Magnetfeld in einen den Halbraum ausfüllenden Supraleiter eindringt. Berechnen Sie die Ortsabhängigkeit B(r) der magnetischen Flussdichte im Supraleiter, und zeigen Sie, dass der magnetische Fluss aus dem Inneren eines hinreichend ausgedehnten Supraleiters praktisch vollständig herausgedrängt wird (Meissner-Ochsenfeld-Effekt). Welche scheinbare magnetische Suszeptibilität muss daher einem massiven Supraleiter als Ganzes zugeordnet werden? c) Parallel zur Oberfläche einer dünnen supraleitenden Platte, welche den Raum ausfüllen soll, sei ein homogenes magnetisches Feld Angelegt (Abb 2b). Berechnen Sie für diese Anordnung ebenfalls die Ortsabhängigkeit B(r) der magnetischen Flussdichte im Inneren des Supraleiters! Welche Schlussfolgerung erlaubt das erhaltene Resultat bezüglich des Eindringens von Magnetfeldern in einen sehr dünnen supraleitenden Film (d )? d) Berechnen Sie Betrag und Richtung der supraleitenden Abschirmströme für die in Abb 2a und 2b gezeigten Anordnungen. Abbildung 2 a) und b) Fragen: 1. Wie unterscheidet sich die Leitung des Stroms in Supraleitern von der in herkömmlichen Leitern? 2. Warum können alle Cooper-Paare die gleiche Wellenfunktion haben, obwohl sie aus Elektronen bestehen? 3. Erkläre das frequenzabhängige Verhalten von Supraleitern. 4. Warum gibt es Supraleitung sowohl in reinen Elementen als auch bei komplexen Verbindungen?