Elektrische Leitfähigkeit von Flugzeugstrukturen Steigerung der elektrischen Leitfähigkeit von schlagzähigkeitsmodifizierten Faserverbundwerkstoffen 1 2 3 www.iwk.hsr.ch Ausgangslage Im Flugzeugbau findet ein Wechsel der eingesetzten Materialien von Metallen zu Faserverbundwerkstoffen aus Kohlenstofffasern statt. Letztere haben im Vergleich zu Metallen eine hohe Festigkeit und Steifigkeit bei geringem Gewicht. Ein gravierender Nachteil ist jedoch die geringe elektrische Leitfähigkeit dieser Materialien. Dies macht sich vor allem bei einem Blitzschlag bemerkbar (Bild 1). Der Strom fliesst dabei durch die leitenden Kohlenstofffasern und bei Bauteilfugen kann es zu einem Funkenschlag kommen; dem sogenannten Edge-Glow-Effekt. Ziele Im KTI-Projekt Vantex 2 konnte aufgezeigt werden, dass durch die Zugabe eines Thermoplasten in die interlaminare Schicht die Schlagzähigkeit der Faserverbundwerkstoffe gesteigert werden kann. Allerdings wirkt dieses PA12 als Isolator, was mit einem Abfall der elektrischen Leitfähigkeit erkauft wird (Bild 2). Im Rahmen des von der Werner Steiger Stiftung geförderten Projekts soll durch die Integration von leitfähigen Additiven in den Thermoplasten die Auswirkungen auf die elektrische Leitfähigkeit der Faserverbundwerkstoffe untersucht werden. Lösungsweg Graphit, Graphen und Carbon Nanotubes wurden aufgrund ihrer hohen elektrischen Leitfähigkeit als Additive ausgewählt, zusammen mit PA12 in unterschiedlichen Mengenverhältnissen zu Granulat verarbeitet und im Anschluss zu Pulver vermahlen. Damit sich die elektrische Leitfähigkeit der Faserverbundwerkstoffe steigern lässt, wird das Pulver in unterschiedlichen Flächengewichten zwischen die einzelnen Faserlagen gestreut und danach in einem Infusionsprozess verarbeitet. Die Steigerung der Leitfähigkeit lässt sich mit einem geeigneten Prüfstand (Bild 3) in der Dickenrichtung sowie auf der Oberfläche bestimmen. Zusätzlich wird die Auswirkung der Additive auf die Schlagzähigkeit untersucht und mit früheren Untersuchungen verglichen. Abb. 1: Beschädigter Flugzeugrumpf nach Blitzschlag Abb. 2: Vergleich nichtleitende vs. leitfähige Composites Abb. 3: Messgerät elektrischer Widerstand Kontakt Marcus Arnold, MSc ETH Masch.-Ing. Wissenschaftlicher Mitarbeiter T +41 (0)55 222 47 73 [email protected]