Séminaire Delange-Pisot-Poitou. Théorie des nombres T HEODOR S CHNEIDER Rationale Punkte über eine algebraische Kurve (points rationnels sur une courbe algébrique) Séminaire Delange-Pisot-Poitou. Théorie des nombres, tome exp. no 20, p. 1-7 15, no 1 (1973-1974), <http://www.numdam.org/item?id=SDPP_1973-1974__15_1_A16_0> © Séminaire Delange-Pisot-Poitou. Théorie des nombres (Secrétariat mathématique, Paris), 1973-1974, tous droits réservés. L’accès aux archives de la collection « Séminaire Delange-Pisot-Poitou. Théorie des nombres » implique l’accord avec les conditions générales d’utilisation (http://www.numdam.org/legal.php). Toute utilisation commerciale ou impression systématique est constitutive d’une infraction pénale. Toute copie ou impression de ce fichier doit contenir la présente mention de copyright. Article numérisé dans le cadre du programme Numérisation de documents anciens mathématiques http://www.numdam.org/ 20-01 Séminaire DELANGE-PISOT-POITOU (Théorie nombres) des année, 1973/74, 15e n° 29 avril 1974 20, 7 p. ÜBER RATIONALE PUNKTE [POINTS EINE ALGEBRAISCHE KURVE Theodor SCHNEIDER von [Freiburg Ich einem Résultat beginne mit AIGÉBRIQUE] RATIONNELS SUR UNE COURBE i. Br.] C. L. SIEGEL von [2]. Er hat dort mit der die die schönen Transzendenzresultate der Verte der Besselfunktionen auf angewandt GoooPunktionen, gezeigt : Sei eine y Méthode, lieferte, algebraische Funktion von x , Gleichung die Koeffizienten algebraische Zahlen sind. Es sei x 0 ein regulärer Punkt der Funktion. Das Abelsche Intégral y dt sei keine algebraische in deren = x0 Funktion. Es genüge 03BE ~ einer 0 algebraischen Gleichung absolut ~ M sind. Es sei ten ganz rational und si1 c wo und l nur von c abhängt. e exp(-(log irgendeine positive Zahl, und e M)~ , die Zahl genügt Dann Grades, deren Koeffizien- J.. y dt keine r braischen Grades mit rationalen Koeffizienten. Die Gleichung Méthode gestattet aber nicht, algebraische Funktionen zu behandeln. Wenn auch das Siegelschen Résultat, das ich nun Ahnlichkeit eine gewisse algeSiegelsche fUr algebraische Funktionen angebe, mit dem aufweist, so ist zum Beweis doch ein neuer Weg erforderlich. Ich zeige den folgenden Satz. f(z) algebraisch in z vom Grade Sei f(z) um z 0 regulär. Es sei SATZ. - Sei len Zahlen. = mit ganzrationalen z = r/s das r ~ und s s > 0 . Die Verte seien ebenfalls rationale Zahlen. FUr nur von und g f abhëngt, so q Uber dem r/s f(z) bel ferner von irgendein dass fUr s > Körper der rationader gektirzte Bruch so e > die 0 z = 0 und bel existiert ein Abschätzung g:ilt. Bemerkungen : 1* Es ist leicht Die s = jx)Î sehen, dass das Résultat bezüglich des Exponenten scharf ist. zeigt das folgende Beispiel : Sei z zu 1 = f(z)= (l -z)-~=y~ so ist - (l - (l/S))~ und dièse Zahlen 0 (s" ) und mit der Bezeichnung z = 1 - y~ und y = (S - i)/s sind rational fUr x = r/s folgt liefert S e N . Andererseits ist 2° Sei ex algebraisch vom k , und Grade = f(r/s) 0 , = u/v rational, so folgt und algebraisch wenn Grade £ , zeigt vom man p-adischen Ubertragung des Satzes im Ridoutschen Sinne steht die Schwierigkeit entgegen, dass die p-adische Funktion f(x) p-adisch fUr rationales x r~g im allgeme inen nicht mehr einen rationalen Zahlenwert annimmt, wenn die Funktion f(z) bei gewöhnlicher Bewertung fUr z r/s rational ist. 3~ Einer = = Siegel untersuchten Fall, wo keine algebraische Funktion, sondern das Integral einer algebraischen Funkist, anwenden. 40 Man kann die folgende Methode auch auf den f(z) tion Ich kann aber nicht das von Siegelsche Resultat zeigen, sondern nur die schwchere Abschâtzung fUr die sonst gleiche Aussage erhalten. eine Funktion Beweis : Wir bilden mit mit einem geeigneten p und beweisen unter den von ~ 1}, und nicht samtlich verschwindenden ganzrationalen cik Voraussetzungen des Satzes und unter Annahme der Negation d. h. $(z) folgt, dass f(z) eine algebraische Funktion h6chstens (q - l)-ten Grades ist im Widerspruch zur Voraussetzung, dass es eine Funktion sei, die vom q-ten Grade algebraisch sein soll. Aus diesem Widerspruch folgt die Richtigkeit von (1) und damit der Satz. dass identisch verschwindet, 1 0 Wir wollen uns woraus zunachst Uber die Koeffizienten verschaffen und dann über eine Induktion das ten Interpolationsreihe Die Koeffizienten noch von $(z) clk mögen die notwendigen Aussagen identische Verschwinden einer geeigne- cik beweisen. unter Annahme einer ganzen Zahl geeignet gewählt werden soll, allein durch die p , die Forderung, dass später 03A6(r/s) = 0 sein soll, bestimmt werden. Bestimmt heisst, dass wir mittels des Schubfachschlusses die Existenz fUr tionaler cik Zwecke geeigneter, nicht sämtlich verschwindender, ganzranachweisen. Dabei wird die Negation von (1) noch nicht benutzt. Es unsere sei die rationale Zahl f(r/s) mit keit der von von Grôssenordnung unabhängigem 03B3 gilt v u/v bezeichnet. Dabei besteht eine Abhängig- denjenigen derart, dass mit von s (siehe hierzu die Arbeit liefert demnach eine [l~j). einzige Die Bedingung homogène Gleichung fUr die lineare cik mit rationa- Multiplikation der Gleichung mit sp~~ , ganzrationalen Koeffizienten, die unter Beachtung len Koeffizienten. Durch wird daraus eine solche mit von dem kleiner als Betrag nach sind. Damit ist die Gleichung, wie mittels des Schubfachschlusses lösbar in nicht sämtlichen verschwindenden, fUr e>0 (2) ganzrationalen zu sehen ist, cik , fUr die gilt und )r/s)l 20 Nun soll unter der Annahme s -((1/q)+~) und der Wahl von e. mit gezeigt werden, dass $(z) identisch verschwindet. Daraus folgt, dass eine algebraische Funktion niederer als q-ten Grades ist im Widerspruch Voraussetzung, und aus diesem Widerspruch folgt der Satz. ~ e. f(z) Das identische Verschwinden Interpolationsreihe fUr von $(z) und ;(z) sehen wir zwar aus einer aus zur dem Verschwinden einer Interpolationsreihe, deren sämtliche Koeffizienten verschwinden. interpolieren $(z) an den Stellen ~0 , ~1 , ~2 ,..., einer noch später zu fixierenden natürlichen Zahl m Wir mit und ~n Gleiche Werte von ~n = 0 fUr allé Indizes bedeuten dabei Interpolation ~n ,... . n ~ jm, j von = Dabei sei 0,1,... . entsprechend höherer Ordnung. Wir zeigen 03A6(03BD)(0) = 0 und 03A6(03BD)(r s) =0 für alle 03BD = 0 , 1, 2, ..., woraus das Verschwinden sämtlicher Koeffizienten der genannten Interpolationsreihe von $(z) folgt. Wir haben $(z) so gewählt, dass 03A6(r s) verschwindet. Aïs nächstes zeigen wir 03A6( )(0) = 0 für = 0, 1, ... , m - 2. Es ist und wegen des Eisensteinschen Satzes fUr derart, dass ganzrationale Zahl v~ ganzrational ist. , (Siehe Abschatzung ,~ (0~ nicht Null ist, Die (5) Die gen für bei $(o) = ... p ~ = 0 0 folgt daraus r/s die Stelle 0 fUr genügend grosses 03A6( -1)(0) = p > 0 , s , aiso umschl1esst, s > Si . sei aïs Induktionsannahme aufgefasst. mit einem von ergibt s unabhängi- 80 dass wir c1 , e. e und unabhängig ist. ~ (m - 1) von = $ ~" ’(o) ... fUr festes p )$(z)) Abschätzung von s = = = folgt erhalten fUr von tz) s-((1/q)+~) aus Die Annahme Aus $(o) ( z,Î 0 , integriert Uber einen Kreis = Voraussetzung Annahme, dass folgt Cauchysche Integralformel der linken Seite nach oben wird die herangezogen. Es ist wegen der r~s umschliesst, und unter der Somit ist die zitierte ganzrational, also, falls Zur algebraische Funktionen existiert eine s genUgend Daraus grosses folgt, zusammen 1 . Also verschwindet unabhängigem m. s Nachdem wir bei festem mit 03A6( )(0) so (4), fUr = p dass alle 03A6( )(0) und m, da auch 03A6( )(0) v.. verschwindet = 0 , 1 ,..., m - 2 = 0 fUr ~==0~1,...,m-2 erreicht haben, wenden wir fUr die Untersuchung der höheren Ableitungen von $(z) an den beiden Stellen r/s und 0 Induktion an und folgendermassen vorgehen : Wir haben zwei Induktionsschlüsse durchzuftthren, erstens haben wir unter der Voraussetzung des Verschwindens zwar mUssen wir offenbar von 03A6(l)(r/s) für l 03A6(l)(0) und 0 , ... , j- 1 = fUr ~~(r/s) zeigen und zweitens soll unter der Vorausset03A6(l)(r/s) fUr 1 0 , ... , j und des Verschwindens zung des Verschwindens $~~(o) fUr ~~(o) fUr ~=0,...,j(m-l)-l das Verschwinden das Verschwinden zu von = von von von x, = j(m - 1) , ... , (j + l)(iR - l) - nachgewiesen werden. Ist dies gezeigt, 1 verschwindet mit den bereits gezeigten Anfangsbedingungen ständiger Induktion sowohl an hoher Ordnung, und damit sind der Stelle z 0 = wir offenbar mit wie bei unserem so $(z) mittels vollz r/s von beliebig = Beweis Es sind also fertig. noch die beiden Induktionsschlüsse auszuführen. Wir beweisen zuerst das Verschwinden Verschwindens für l ~~(r/s) von $ ~(r/s) von fUr allé ~ j unter der Annahme des und des Verschwindens von j(m - l) . 1/jt Es ist ganzrational, also unter der Annahme Nun ziehen wir die Cauchysche Formel heran und erhalten unter den genannten Annahmen n und daraus durch mit von $ (o) s Abschätzung des Integrals unabhangigem c~ . Hieraus folgt zusammen mit (6) und mit Wir erhalten aber fUr fUr und 1 , und offenbar ist alle j allé 3 $ 1 mit = zu genUgend grosses genUgend grossem und $ (û) ~ 0 zusammen mit s unmöglich, = m~ und m.. und fUr allé aus diesem m > m0 Widerspruch (8) der Annahme des Verschwindens von ~~’(o) angenommen wird. Unter der weiteren (9) fUr fUr Induktionsvoraussetzung ergibt dies Bei j 2 , was nach dem ersten Induktionsschluss genUgte sogar j > 1 ) und L in dem fraglichen ergibt sich so eine nur von p , c 3 abhangige, von derart dass m fUr ein seiches und des Verschwindens von ~=0,l~..~,j-l nur gennant 0 . Schliesslich haben wir noch den zweiten Induktionsabschluss zeigen, nämlich dass unter falls (6) m , fUr s > s~ unmoglich angenommen verden darf m sogar (es unabhangige Zahl wird, und damit ist auch der zweite Induktionsschluss bewiesen. Bfable , dann also zu ~ ein ~1 > 0 und ~ > ~1 , z. B. ~1 = ~ 2 gross, nun genUgend m gross, genUgend so gross, und zu diesen Werten f olgt der behauptete Satz. von p und m p genUgend schliesslich s 20-07 BIBLIOGRAPHIE [1] SCHNEIDER (Theodor). - Zur Charakterisierung algebraischer Funktionen mit Hilfe des Eisensteinischen Satzes, Math. Z., t. 60, 1954, p. 98-108. [2] SIEGEL (Carl Ludwig). - Uber einige Anwendungen diophantischer Abh. preuss. Akad. Wiss., Berlin, 1929, n° 1, 71 p. (Texte Theodor SCHNEIDER Mathematisches Institut der Albert-Ludwigs-Universität 40 Hebelstrasse D~.~ 800 FRE IBURG i. Br. (Allemagne fédérale) reçu Approximationen, en juillet 1974)