PD Dr. T. Timmermann [email protected] Gewöhnliche Differenzialgleichungen Übungsblatt 1 Diese Aufgaben werden in der Woche vom 24. bis 28. Oktober in den Übungen gemeinsam gelöst und sind nicht abzugeben. Die Lösungen zum Übungsblatt 2 sind bis zum 28. Oktober abzugeben. Aufgabe 1. Für die (fn )n Fibonacci-Zahlen, rekursiv definiert durch f0 = 0, fn+1 = fn + fn−1 für n ≥ 1, f1 = 1, kann, wie in der Vorlesung skizziert, eine explizite Formel wie folgt gefunden werden: fn Die Vektoren Fn = , definiert für n ≥ 1, erfüllen die Gleichung fn−1 Fn+1 = AFn = · · · = An F1 mit A= 1 1 . 1 0 (1) Bestimmen Sie (a) die Eigenwerte λ1 , λ2 von A; (b) zugehörige Eigenvektoren v1 , v2 von A; (c) Zahlen α1 , α2 ∈ R mit F1 = α1 v1 + α2 v2 ; (d) Zahlen β1 , β2 ∈ R mit fn = β1 λn1 + β2 λn2 . (Hinweis: Verwenden Sie (c) und (1)). Aufgabe 2. Sei λ ∈ R und y : R → R eine Lösung der Differenzialgleichung y 0 (t) = λy(t). (a) Zeigen Sie: die Funktion z : R → R, definiert durch z(t) = y(t)e−λt , ist konstant und es gilt y(t) = y(0)eλt für alle t ∈ R. (Hinweis: Was ist z 0 (t)?) (b) Zeigen Sie, dass y eine Halbwertszeit t0 besitzt, die für alle t ∈ R die Gleichung y(t + t0 ) = y(t)/2 (2) erfüllt. Zusatzaufgabe 3. Seien λ, δ > 0. nacheilendem Argument der Form Wir betrachten eine Differenzialgleichung mit y 0 (t) = λy(t − δ), die zum Beispiel das Wachstum einer Bakterienpopulation ohne Sterberate modelliert, wenn die Bakterien erst ab dem Lebensalter δ zur Vermehrung beitragen. (a) Welche Gleichung muss µ > 0 erfüllen, damit die Funktion z : R → R, definiert durch z(t) = eµt , diese DGL mit nacheilendem Argument löst? (b*) Zeigen Sie, dass es ein µ > 0 gibt, welches die in (a) gefundene Gleichung löst. (Hinweis: Schreiben Sie die Gleichung in der Form λ = g(µ) und betrachten Sie g(0) sowie limµ→∞ g(µ)). 1