TECHNISCHE UNIVERSITÄT DARMSTADT PD Dr. M. Buballa Institut für Kernphysik Höhere Quantenmechanik WS 2008/2009, 1. Übungsblatt 21./22. Oktober 2008 Präsenzübungen: Aufgabe 1: 2 Φ(x) = 0 für ein skalares Zeigen Sie, dass die freie Klein-Gordon Gleichung + mc ~ Feld Φ(x) forminvariant unter Lorentz-Transformationen ist. Aufgabe 2: Zeigen Sie, dass für Lösungen der Klein-Gordon Gleichung im elektromagnetischen Feld der Strom q ∗ i~ (Φ∗ ∂ µ Φ − Φ ∂ µ Φ∗ ) − Φ Φ Aµ jµ = 2m mc die Kontinuitätsgleichung ∂µ j µ = 0 erfüllt. Aufgabe 3: Bei einer Eichtransformation gehen das Klein-Gordon Feld Φ und das Viererpotential Aµ in Aµ → A′µ = Aµ + ∂ µ α iq ′ Φ → Φ = Φ exp − α ~c über. Hierbei ist α eine beliebige gegebene Funktion. a) Zeigen Sie, dass Φ′ die Klein-Gordon Gleichung im elektromagnetischen Feld A′µ erfüllt, wenn Φ eine Lösung der Klein-Gordon Gleichung im elektromagnetischen Feld Aµ ist. b) Wie transformiert sich der Strom aus Aufgabe 2? Hausübungen: Aufgabe 4: Betrachten Sie eine allgemeine Lorentz-Transformation x′ µ = Λµν xν und deren Rücktransformation xν = x′ µ Λµν . a) Zeigen Sie: (i) Λµν Λλν = gµλ (ii) Λµν Λσν = gµσ b) Zeigen Sie, dass der metrische Tensor (gµν ) und der Tensor (Λµν ) unter der Transformation unverändert bleiben. 1 Aufgabe 5: Seien {Φn (x)} quadratintegrable Lösungen der freien Klein-Gordon Gleichung und das Funktional F [Φn , Φm ] gegeben als Z ∂Φ∗n i~ 3 ∗ ∂Φm . − Φ d x Φ F [Φn , Φm ] = m n 2mc2 ∂t ∂t a) Zeigen Sie, dass das Funktional F [Φn , Φm ] auf dem von {Φn (x)} aufgespannten Raum sesquilinear und hermitesch ist.1 Jede reelle Lösung der Klein-Gordon Gleichung lässt sich durch ihre Fourierzerlegung in der Form Z Z d3 p a(~ d3 p a(~ p) −i(Ep~ t−~p·~x)/~ p)∗ i(Ep~ t−~p·~x)/~ Φ(x) = + e e 3 3 (2π~) 2Ep~ (2π~) 2Ep~ | {z } | {z } def def = Φ(+) (x) darstellen, wobei Ep~ = p = Φ(−) (x) p~ 2 c2 + m2 c4 . b) Beweisen Sie die Aussagen: (±) (±) (±) (±) (−) (+) 1. ±F [Φn , Φn ] ≥ 0, 2. F [Φn , Φn ] = 0 3. F [Φn , Φm ] = 0. ⇔ (±) Φn = 0, Der Lösungsraum lässt sich also mit Hilfe von F [Φn , Φm ] in ein direktes Produkt von zwei Hilberträumen zerlegen. R 3 −i(~p−~q)·~x/~ Hinweis: d xe = (2π~)3 δ3 (~ p − ~q) Aufgabe 6: Die Funktion Φ(+) (x) aus Aufgabe 5 können wir auch in der Form Z d3 p a(~ p) −ip·x/~ (+) Φ (x) = e 3 (2π~) 2p0 c p E schreiben, wobei p0 ≡ cp~ = p~ 2 + m2 c2 . Auf Grund der Lorentz-Invarianz der Klein-Gordon-Gleichung ist Φ(+) (x) ein skalares Feld, d.h. unter Lorentz-Transformationen x′ µ = Λµν xν gilt Z 3 ′ d p a′ (~ p ′ ) −ip′ ·x′ /~ ! (+) (+) ′ ′ (x ) ≡ Φ = Φ (x) . e (2π~)3 2p′0 c Betrachten Sie konkret einen Lorentz-Boost entlang der x-Achse: Wie muss sich a(~ p) transformieren, damit Φ(+) (x) die richtigen Transformationseigenschaften hat? Welche Rolle spielt dabei der Faktor 2p10 c ? 1 Eine Abbildung F : V × V → C heißt sesquilinear, wenn F (v, λ1 w1 + λ2 w2 ) = λ1 F (v, w1 ) + λ2 F (v, w2 ) , F (ν1 v1 + ν2 v2 , w) = ν1∗ F (v1 , w) + ν2∗ F (v2 , w) . Die Abbildung heißt hermitesch, wenn F (v, w) = F (w, v)∗ . 2