Humboldt-Universität zu Berlin Institut für Physik Dr. V. Mitev, D. Müller, H. Münkler, Prof. Dr. J. Plefka Fortgeschrittene Quantentheorie WS 2012/13 Übungsblatt 9, Abgabe am Fr. 21.12.12 vor der Vorlesung, Besprechung in den Übungen am 7.01.13/09.01.13. 1 Nichtrelativistischer Limes der Klein-Gordon Gleichung Wir betrachten die Klein-Gordon-Gleichung mit minimaler Kopplung an ein elektromagnetisches Feld, d.h. ∂2 � 2 + m2 c4 )Ψ , − �2 2 Ψ = (−�2 c2 ∇ ∂t mit der Ersetzung � µ � e � . ∂ → ∂ µ − Aµ , A = (φ, A) i i c Führen Sie den nichtrelativistischen Limes der Klein-Gordon-Gleichung im elektromagnetischen Feld mithilfe des Ansatzes � 2 Ψ(�x, t) = Ψ (�x, t)e−imc t/� � für die Wellenfunktion Ψ durch, um die Schrödingergleichung für Ψ (�x, t) im elektrischen Feld zu � � erhalten. Hierbei ist anzunehmen, dass |�∂t Ψ | und |eφ(�r, t)Ψ | von der gleichen Ordnung sind, aber � 2 klein im Vergleich zu mc |Ψ | sind. 2 Klein-Gordon Gleichung und Stufenpotenziale Wir betrachten die Klein-Gordon Gleichung in zwei Raumzeitdimensionen und koppeln sie an ein äusseres Feld, d.h. �� � �2 � �2 1 d iq d iq m2 c2 − A0 − − A1 + 2 φ(t, x) = 0. c dt �c dx �c � tE Sei nun q = −|e|, A0 (t, x) = U (x), A1 = 0 und φ(t, x) = e−i � ψ(x). Zeigen Sie, dass ψ(x) die Schrödinger Gleichung d2 2m ψ + 2 (Eeff − Veff (x)) ψ = 0, (1) 2 dx � 2 2 4 −m c erfüllt, wobei Veff zu bestimmen ist und Eeff := E 2mc . 2 Untersuchen Sie die Gleichung (1) für den Fall, dass U (x) = U0 θ(a − |x|), auf gebundene Zustände. Zur Erinnerung: es gilt � 1 x≥0 θ(x) = . 0 x<0 3 Die Lorentzgruppe und die Eigenschaften der Matrizen α � und β a) Eine Lorentztransformation des Vierervektors xµ = (ct, x1 , x2 , x3 ) ist gegeben durch die lineare µ Transformation x� = Λµ ν xν mit der Eigenschaft die Vierernorm zu erhalten: µ ν x2 ≡ ηµν xµ xν = ηµν x� x� . Es ist oft hilfreich von einer Matrixnotation Gebrauch zu machen, in der der metrische Tensor ηµν als Matrix G und Λµ ν als Matrix Λ bezeichnet wird. Zeigen Sie, dass die Lorentzmatrix Λ der Matrixgleichung G = ΛT GΛ genügen muss, wobei T die transponierte Matrix bezeichnet. Beweisen Sie, dass die Menge L := {Λ ∈ M (4 × 4; R) : G = ΛT GΛ} eine Gruppe bildet. Hierzu sind die Gruppenaxiome zu überprüfen, d.h. falls Λ1 und Λ2 Elemente der Gruppe sind, so ist auch ihr Produkt Λ1 Λ2 ein Element; weiterhin sind die Identität und das Inverse Gruppenelemente. b) In der Vorlesung haben wir die N × N Matrizen αi (i = 1, 2, 3) und β eingeführt, die den Antikommutatorrelationen αi αj + αj αi = 2δij 1 , α i β + β αi = 0 , β2 = 1 , genügen. Zeigen Sie, dass daraus Sp(β) = Sp(αi ) = 0 folgt und dass die Eigenwerte von αi und β die Werte ±1 annehmen!